35. Auktion am 30. Juli 2007
Katalog-Nr. 115

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Allianz Versicherung, Berlin 1890
Nr. 115 Schätzpreis: 3.000,00 EUR
Startpreis: 1.500,00 EUR
Allianz Versicherungs-AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 2931
Berlin, 5.2.1890
Erhaltung: VF
Gründeraktie (Interims-Schein), Auflage: 4.000. Mit dem Gründungsjahr 1890 war die Allianz an sich ein absoluter Nachzügler unter den deutschen Versicherungen. Doch durch Übernahme von Konkurrenzunternehmen fand man schnell Anschluss an die Spitze: zum Konzern kam die Versicherungs-AG Fides in Berlin (1905), die Süddeutsche Feuerversicherungs-Bank (1906), der Bayerische Lloyd (1909) und die Kölnische Versicherungs-Bank (1920). 1921 war ein besonders expansives Jahr. Übernommen wurden 5 Versicherungen in Berlin, Karlsruhe und Hamburg, außerdem Gründung der „Kraft“ Versicherungs-AG des Automobilclubs von Deutschland sowie Übernahme des deutschen Versicherungsbestandes der Schweiz. National-Versicherungs-Gesellschaft in Basel. 1922 Gründung der Allianz Lebensversicherungsbank. Weit nach vorn kam die Allianz 1923 durch den Erwerb der Aktien der „Bayer. Versicherungs-Bank AG“ (vormals Versicherungs-Anstalten der Bayerischen Hypotheken- und Wechsel-Bank). 1927 Fusion mit der Stuttgarter Verein Versicherungs-AG, danach von 1927 bis 1940 Firmierung als „Allianz und Stuttgarter Verein Versicherungs-AG“. Dass übrigens Sitz der von Anfang an „urbayerischen“ Gründung formell zuerst Berlin war, hatte einen praktischen Grund: so war der Allianz auch die Geschäftstätigkeit im höchst wichtigen Geschäftsgebiet Preußen erlaubt. Die vorliegende Aktie ist in mehrfacher Hinsicht besonders: ausgestellt auf die Deutsche Bank in Berlin, vorderseitig für den Aufsichtsrat mit Originalunterschrift Hugo Ritter von Maffei (so signiert haben wir eine Allianz-Gründeraktie noch nie gesehen), inwendig drei Originalsignaturen des Bankiers Wilhelm von Finck. Dr.-Ing. e.h. Wilhelm von Finck, AR-Vorsitzender seit der Gründung bis 1924. Wilhelm Finck wurde 1848 zu Vilbel bei Frankfurt geboren. In das 1870 in München gegründete Bankhaus Merck, Christian & Co. KG trat er als Prokurist ein, 1872 wurde er Teilhaber, 1879 bei Umwandlung in eine oHG übernahm er die alleinige Leitung der nun als „Merck, Finck & Co.“ firmierenden Bank. Seiner Initiative ist die Entwicklung des Hauses zur führenden Privatbank Bayerns zu verdanken. Doppelblatt. Inwendig zahlreiche Übertragungsvorgänge bis 1943 (letztmals übertragen auf die Wotan- und Zimmermann-Werke AG, Glauchau). Knickfalte des Doppelblattes fast durchgehend hinterklebt, kleine Randeinrisse an drei Stellen ebenso hinterklebt. Oberer Rand etwas fleckig, rechte obere Ecke leicht fingerfleckig, insgesamt aber überdurchschnittlich guter Erhaltungszustand. (Einlieferer-Nr.: 89)
 
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