53. Auktion am 22. Juli 2013
Lose 301 - 400

Deutschland II.

Nr. 301
Schätzpreis: 60,00 EUR
Startpreis: 35,00 EUR
BASF AG
Sammelaktie 2.000 x 50 DM, Nr. 31134001-31136000
Ludwigshafen am Rhein, Juli 1984
Erhaltung: EF+
Zur Firmengeschichte siehe bitte das Los Nr. 288. Ganzflächige Guillochen-Gestaltung mit Darstellung eines großen Moleküls. Maße: 21 x 29,7 cm. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 302
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 45,00 EUR
Bau-Kredit-AG
Aktie 1.000 RM, Nr. 922
Berlin, April 1930
Erhaltung: EF+
Auflage 500. Gründung 1928 zwecks Gewährung von Baukrediten. Sitz: Unter den Linden 16. Großaktionäre waren die Deutsche Bau- und Boden-Bank AG, das Bankhaus Hardy & Co. (beide Berlin) sowie das Bankhaus Eichborn & Co. in Breslau. 1983 nach Abwicklung erloschen. Lochentwertet. Maße: 21 x 29,7 cm.

Nr. 303
Schätzpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 60,00 EUR
Bau-Kredit-AG
Aktie 1.000 RM, Nr. 1270
Berlin, Juli 1931
Erhaltung: EF+
Auflage 500. Lochentwertet. Maße: 21 x 29,8 cm.

Nr. 304
Schätzpreis: 300,00 EUR
Startpreis: 90,00 EUR
Baumwollspinnerei Erlangen
Aktie 5.000 Mark, Nr. 2477
Erlangen, Januar 1923
Erhaltung: EF/VF
Auflage 3.200 (R 10). Gründung 1880 als “Spinnerei und Weberei Erlangen”. Herstellung von Garnen, Zwirnen und Geweben aus Baumwolle, Zellwolle und Kunstseide. 1927 Fusion mit der “Oberfränkisches Textilwerk AG” und der “Mech. Baumwoll-Spinnerei und Weberei Bamberg AG” zur Baumwollindustrie Erlangen-Bamberg AG. Spinnereien und Webereien in Erlangen, Wangen und Bamberg, außerdem Webereien in Schwarzenbach und Zeil (Main). Zuletzt als ERBA firmierend und erst vor wenigen Jahren in Konkurs gegangen. Ausgesprochen dekorativ gestaltetes Papier. Maße: 26,5 x 36,5 cm. Mit restlichem Kuponbogen. Als entwertet abgestempelt. Einzelstück aus einer uralten Sammlung. Nur drei Stücke sind seit knapp 20 Jahren ohne Lochentwertung bekannt!

Nr. 305
Schätzpreis: 85,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Baumwollspinnerei Erlangen
Aktie 5.000 Mark, Nr. 1620
Erlangen, Januar 1923
Erhaltung: EF+
Gleiches Stück wie davor, aber lochentwertet. Maße: 26,5 x 36,5 cm.

Nr. 306
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Baumwollspinnerei Erlangen
Aktie 5.000 Mark, Nr. 4150
Erlangen, Mai 1923
Erhaltung: EF+
Auflage 2.000. Lochentwertet. Maße: 25,9 x 34 cm.

Nr. 307
Schätzpreis: 300,00 EUR
Startpreis: 75,00 EUR
Baumwollspinnerei Gronau
4 % Teilschuldverschreibung 1.000 Mark, Nr. 336
Kirchspiel Epe b. Gronau i. W., 15.7.1897
Erhaltung: VF+
Auflage 1.000 (R 9). Eine Gründung holländischer Geschäftsleute (1890). 1898 Errichtung eines zweiten und 1911 eines dritten Werkes. 1947 Fusion mit der benachbarten “Westfälische Baumwollspinnerei”. 1987 Übernahme der “Textilwerke Ahaus AG”. Der Dauerkrise der deutschen Textilindustrie hat dieses Unternehmen noch mit am längsten getrotzt - doch im Mai 1999 kam auch hier das Insolvenzverfahren. Originalsignaturen. Maße: 34 x 23,3 cm. Doppelblatt, strichentwertet, mit beiligendem restlichen Kuponbogen. Linker Rand mit Abheftlochung.

Nr. 308
Schätzpreis: 300,00 EUR
Startpreis: 150,00 EUR
Baumwollspinnerei Kolbermoor
Aktie 1.000 Mark, Nr. 5509
München/Kolbermoor, 28.12.1920
Erhaltung: EF/VF
Auflage 4.000 (R 8). Gründung 1862 als AG Baumwoll-Spinnerei Kolbermoor. Wie viele andere Textilbetriebe dieser Zeit wurde das Werk auf der grünen Wiese errichtet. Arbeitskräfte waren in der armen, sonst kaum industrialisierten Gegend leicht zu erhalten. Nach und nach entwickelte sich der Kolbermoor-Konzern zu einer der größten Textilgruppen in Deutschland, deren Blütezeit in den 20er/30er Jahren des 20. Jahrhunderts lag: In diese Zeit fällt auch der Kauf der wertvollen Töchter (Baumwollspinnerei Unterhausen, Spinnerei und Weberei Kempten, Spinnerei und Weberei Momm/Kaufbeuren und Spinnerei und Weberei Pfersee in Augsburg). Den ersten Textilkrisen noch ohne Rückgriff auf stille Reserven trotzend, wurde die vor allem auf Handstrickgarn spezialisierte Spinnerei Anfang der 80er Jahre langsam ein Sanierungsfall - was die Firmenleitung dank excellenter Erträge der viel größeren Tochtergesellschaften lange kaschierte und der Großaktionär Bayerische Vereinsbank nicht wahrhaben wollte. Die 1987 als Rettungsversuch unternommene Fusion mit der bedeutendsten Tochter zur Pfersee-Kolbermoor AG und eine komplette Betriebsumstellung wurde ein Fiasko: Der gerade erst für zig Millionen völlig neu eingerichtete und noch um eine Weberei erweiterte Betrieb in Kolbermoor mußte nach kaum mehr als einem Jahr Betriebszeit stillgelegt werden. Die BV verkaufte bald darauf ihre Aktienmehrheit an die Frankfurter Wisser-Dienstleistungsgruppe, die ein Auge auf den immens wertvollen Grundbesitz von Pfersee-Kolbermoor geworfen hatte. Außerdem konnte man noch für viel Geld die Wasserkraftwerke versilbern: Aus historischen Gründen war die Spinnerei Kolbermoor nämlich auch Energieversorgungsunternehmen für die ganze Stadt Kolbermoor, und auf die Gelegenheit hatten die Isar-Amperwerke schon lange gewartet. Heute eine reine Vermögensverwaltungs-, Immobilien- und Dienstleistungsholding. Äußerst dekoratives, großformatiges Stück mit zwei Vignetten, die Werksansichten von 1862 und 1910 zeigen. Maße: 25,8 x 38,5 cm. Doppelblatt, lochentwertet.

Nr. 309
Schätzpreis: 1.250,00 EUR
Startpreis: 500,00 EUR
Baumwollspinnerei Mittweida
Aktie 1.000 Mark, Nr. 1064
Mittweida, 27.2.1905
Erhaltung: VF
Auflage 1.000 (R 10). Gründung 1884. Zuletzt besaß die Gesellschaft 5 Spinnereien mit etwa 160.000 Spinn- und Zwirnspindeln, 3 Wasserkraftturbinen und Dampfanlagen sowie eine Mehrheitsbeteiligung an der Baumwollweberei Mittweida. Im 2. Weltkrieg wurde die Hälfte des Werkes demontiert, auf der freigewordenen Fläche wurde eine Kriegsproduktion der Lorenzwerke AG Berlin (Funkgeräte) eingerichtet. In Leipzig börsennotiert. Nach 1945 als VEB Baumwollspinnerei weitergeführt, angegliedert wurden 1951 Weißthaler Spinnerei als Werk 2 und 1964 die Baumwollspinnerei Riesa als Werk 3. Zur Wende waren etwa 1.000 Mitarbeiter beschäftigt. 1995 als Sächsische Baumwollspinnerei GmbH reprivatisiert, mit Werken in Mittweida, Venusberg und Hohenfichte einer der letzten heute noch produzierenden Textilbetriebe der Region. Maße: 25,1 x 33,8 cm. Doppelblatt, lochentwertet. Knickfalten, Randeinrisse. Nur drei ausgestellte Stücke sind bis heute erhalten geblieben (und neun Blanketten).

Nr. 310
Schätzpreis: 85,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Bavaria- und St. Pauli-Brauerei
Aktie 5 x 200 RM, Nr. 10821-25
Altona, Dezember 1931
Erhaltung: EF+
Auflage 7.000. Gegründet 1897 als Bavaria Brauerei AG in Altona. 1922 Fusion mit der 1863 gegründeten Actien-Bierbrauerei in Hamburg-St. Pauli und Umbenennung wie oben. 1917-27 Übernahme diverser Brauereien in Norddeutschland. 1931/32 Sitzverlegung von Altona nach Hamburg. 1959/60 wurde auf dem Brauereigelände in Hamburg-St. Pauli ein Mineralbrunnen erbohrt, der die Voraussetzung für ein Brunnengetränke-Programm schuf, das seit 1961 unter dem Namen St. Michaelis vertrieben wird. 1973 Verlagerung der Harburger Produktion auf das Hauptbrauhaus in Hamburg-St. Pauli. Neben dem ASTRA-Pils gehörte auch die Marke Jever zum Programm. Die Schließung der traditionsreichen, heute zum Holsten-Konzern gehörenden Brauerei Ende der 90er Jahre war in Hamburg von erbitterten Auseinandersetzungen begleitet. Maße: 21,1 x 29,8 cm. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 311
Schätzpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 50,00 EUR
Bayerische Aktien-Bierbrauerei
Aktie 1.000 RM, Nr. 375
Aschaffenburg, 31.12.1933
Erhaltung: EF+
Auflage 900. Gründung 1867. Durch Übernahme der Aschaffenburger Gesellschaftsbrauerei, der Aktienbrauerei “Zum Hopfengarten” und der Brauerei “Zum Wurstbendel” entstand 1899 die bedeutendste der unterfränkischen Großbrauereien. Dazu kamen die Brauerei “Zur Rose” (1900), die Löwenbrauerei Josef Stenger in Goldbach (1908), ferner übernahm man die Kundschaft der Brauerei Dörr in Hanau (1910) und der Brauerei Felsenkeller in Wiesbaden (1963). Ihre schon vor Kriegsende bestehende Schachtelbeteiligung baute die zum Oetker-Konzern gehörende Bank für Brau-Industrie in Frankfurt (früher Berlin) nach und nach auf über 75 % aus. 1970 mit der Frankfurter Binding-Brauerei verschmolzen. Im Prägesiegel Junge mit Bierkrug. Maße: 21 x 29,8 cm. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 312
Schätzpreis: 300,00 EUR
Startpreis: 100,00 EUR
Bayerische Bodencredit-Anstalt
7-20 % Komm.-Schuldverschreibung Lit. H. 2 Millionen Mark, Nr. 8507
Würzburg, 10.10.1923
Erhaltung: EF
Auflage 165 (R 10). Gründung der Hypothekenbank 1895. 1937 Genehmigung des Verschmelzungsvertrages, wonach das Vermögen der Ges. unter Ausschluß der Liquidation auf die Süddeutsche Bodencreditbank übertragen wird. Den Aktionären der Bayerischen Bodencredit-Anstalt wurden für je 100-RM-Aktien 200-RM-Aktien der Süddeutschen Bodenkreditbank gewährt. Rückseitig Bedingungen. Maße: 34,1 x 24,2 cm. Mit kpl. Kuponbogen.

Nr. 313
Schätzpreis: 750,00 EUR
Startpreis: 450,00 EUR
Bayerische Motoren Werke AG
4 % Sammel-Teilschuldverschreibung 500 x 1.000 RM, Nr. 9101-9600
München, September 1943
Erhaltung: EF+
Auflage 20 (R 8). Ursprung sind die “Gustav Otto Flugmaschinenwerke”, deren Gründer ein Sohn des Erfinders des Viertaktmotors Nicolaus August Otto war. Seit 1916 AG als “Bayerische Flugmotorenwerke AG”. Nach dem verlorenen Weltkrieg gab es keine Nachfrage nach Flugmotoren mehr, weshalb die BFM anderweitige Betätigung suchten: 1922 Erwerb der Motorenbau-Sparte von der Firma Knorr-Bremse und Umfirmierung in “Bayerische Motoren Werke AG”. 1925/1926 gehörte BMW zu den Gründern der Deutschen Luft Hansa. 1928 erwarb BMW von der Gothaer Waggonfabrik die Fahrzeugfabrik Eisenach (Dixi-Werke, gebaut wurde der 3/15-PS-Dixi-Wagen nach einer Lizenz der Austin Motor Co.) Der im 2. Weltkrieg erneut boomende Bau von Flugmotoren brachte die Auto- und Motorrad-Sparte ins Hintertreffen, mit andauernden Folgen nach dem Krieg: 1959 stand BMW vor der Pleite, der Konkurrent Daimler-Benz legte ein Übernahmeangebot vor. Als “Weißer Ritter” stieg damals die Industriellenfamilie Quandt ein. In den folgenden Jahrzehnten blühte BMW zu einem weltweit führenden Premium-Hersteller auf. Maße: 29,7 x 21 cm. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 314
Schätzpreis: 250,00 EUR
Startpreis: 100,00 EUR
Bayerische Sprengstoffwerke und Chemische Fabriken AG
Aktie 1.000 RM, Nr. 156
Nürnberg, Juni 1925
Erhaltung: EF+
Auflage 3.000 (R 8). Gründung 1918 als Bayerische Sprengstoff AG durch Zusammenschluß der Firmen Cahücitwerke Louis Cahüc in Nürnberg und Neumarkt (Sprengstofffabriken) und der Vereinigte Pulverfabriken Rosenheim und Parsberg Franz Winterholler mit Werken in Stefanskirchen, Thansau und Parsberg (Pulverfabriken). Produziert wurden außerdem Superphosphate, kohlensaurer Kalk und Mischdünger. Mitte 1919 umbenannt wie oben. 1926 Verkauf der Werke Neumarkt und Parsberg. 1927 trat die AG in Liquidation, die mehrere Jahrzehnte in Anspruch nahm, für die Aktionäre blieb am Ende nichts übrig. Maße: 21 x 29,7 cm.

Nr. 315
Schätzpreis: 200,00 EUR
Startpreis: 100,00 EUR
Bayerische Vereinsbank
7-16% Komm.-Obl. 10.000 Mark, Nr. 16675
München, 1.4.1923
Erhaltung: EF/VF
(R 8) Gründung 1869 als Kredit- und Hypotheken-Bank (sog. gemischte Bank). 1920 Interessengemeinschaft mit der Bayerischen Handelsbank und der Vereinsbank in Nürnberg, die dabei das reguläre Bankgeschäft abgaben, aber das Realkreditgeschäft behielten (bis 2002, wo sie dann in der HVB Real Estate Bank aufgingen). 1971 Übernahme der Bayerische Staatsbank AG. 1999 mit dem Erz-Lokalrivalen Bayerische Hypotheken- und Wechselbank zur Bayerische Hypo- und Vereinsbank AG verschmolzen. Heute zum italienischen Unicredit-Konzern gehörend. Außerordentlich dekorativ, große Vignette eines schlafenden Löwen. Maße: 34 x 25,4 cm. Doppelblatt, inwendig Anleihebedingungen, mit beiliegenden restlichen Kupons.

Nr. 316
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 60,00 EUR
Beamten-Siedlungs-Genossenschaft Hennigsdorf (Osthavelland) eGmbH
4 % Schuldverschreibung Reihe A 1.000 Mark, Nr. 1307
Hennigsdorf, 5.3.1923
Erhaltung: EF
(R 10) Maße: 25,9 x 18,2 cm.

Nr. 317
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Bebitz Mitteldeutsche Flanschenfabrik
Aktie 100 RM, Nr. 1472
Lebendorf (Saalkreis), 1.10.1938
Erhaltung: UNC/EF
Auflage 900. Gründung 1911, Sitz bis 1918 in Unterpeissen. Haupterzeugnisse: Flanschen, Gesenkschmiedestücke, Stanz-, Preß- und Ziehteile. Die Firma wurde nach dem Krieg nicht verlagert, 1946 enteignet und als Industriewerke Sachsen-Anhalt, Flanschenfabrik weitergeführt. 1992 als Flanschenwerk Bebitz GmbH privatisiert, 2002 Insolvenz (INSO Flanschenwerk Bebitz GmbH), 2004 Neugründung als Flanschenwerk Bebitz GmbH. Maße: 21,1 x 29,8 cm. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 318
Schätzpreis: 350,00 EUR
Startpreis: 150,00 EUR
Beiersdorf AG
Aktie 5 DM, Muster
Hamburg, Juli 1996
Erhaltung: UNC/EF
(R 10) Das weltweit bekannte Unternehmen wurde vom Apotheker Paul Beiersdorf 1882 gegründet und weist seit 1922 die heutige Unternehmensform auf. Neben chemischen Produkten werden Pharma- und Kosmetikartikel hergestellt. Bekannteste Erzeugnisse sind Nivea, Labello, Leuko- und Hansaplast, Atrix und Tesa. Börsennotiz Hamburg. Maße: 21 x 29,7 cm. Lochentwertet. Mit Kupons.

Nr. 319
Schätzpreis: 250,00 EUR
Startpreis: 75,00 EUR
“Bekleidungswerkstätten” AG
Aktie Ser. B 1.000 Mark, Nr. 9625
Coburg, 29.10.1923
Erhaltung: EF
Gründeraktie, Auflage 25.000 (R 8). Fortbetrieb des bis dahin genossenschaftlichen An- und Verkaufsgeschäfts für Schneiderbedarf und Textilien. Sehr dekorativ, große Ansicht der Feste Coburg. Maße: 29,4 x 22,1 cm. Mit kpl. Kuponbogen.

Nr. 320
Schätzpreis: 1.500,00 EUR
Startpreis: 450,00 EUR
Benz & Cie. Rheinische Automobil- und Motorenfabrik AG
5 % Teilschuldverschreibung 1.000 Mark, Nr. 161
Mannheim, März 1920
Erhaltung: EF
Auflage 10.000 (R 8). Gründung des Unternehmens 1883 durch Carl Benz (im gleichen Jahr konstruiert Gottlieb Daimler den ersten Fahrzeugmotor und erhält auf diesen schnelllaufenden Verbrennungsmotor ein Patent). 1885 entsteht mit dem Benz-Wagen das erste praktisch brauchbare und entwicklungsfähige Automobil der Welt. 1888 erhält Carl Benz für seinen Motorwagen auf der Gewerbe- und Industrie-Ausstellung in München die Goldene Medaille. 1889 sieht man Benz- und Daimler-Wagen auf der Weltausstellung in Paris. 1899 wandelt Carl Benz sein Unternehmen in eine Aktiengesellschaft um. Zur Jahrhundertwende ist Benz der größte Automobilhersteller der Welt. 1901 gibt es eine dramatische Wende: Bis dahin lag der Benz-Absatz beim 10-fachen der von Daimler erreichten Stückzahl. Als die Daimler-Motoren-Gesellschaft den von Maibach konstruierten Mercedes herausbrachte, kehrte sich dieses Verhältnis nahezu um. Aufgrund der dann folgenden Querelen um die Produktpolitik quittierte Carl Benz 1903 den aktiven Dienst. 1906 entsteht in Mannheim-Waldhof eine neue Fabrik für Luxus-Wagen. 1920 wird in Gaggenau eine Fabrik für Nutzfahrzeuge gebaut. 1924 kommt es zu einer Interessengemeinschaft mit der Daimler-Motoren-Gesellschaft, 1926 werden beide Unternehmen zur Daimler-Benz AG fusioniert (wobei übrigens schon damals die Deutsche Bank die treibende Kraft war). Mit dieser Anleihe wurde der Bau der Fabrik für Nutzfahrzeuge in Gaggenau finanziert. Sehr dekoratives Stück mit dem Benz-Emblem in allen vier Ecken, ebenso großes Benz-Emblem. Im Unterduck erscheint das im Mannheimer Werk seit 1919 produzierte Sportmodell 6/18 mit 4-Zylinder-Motor und 1.570 ccm Hubraum. Maße: 40 x 26,6 cm. Doppelblatt, inwendig Anleihebedingungen, mit beiliegendem Kuponbogen, keine Entwertung.

Nr. 321
Schätzpreis: 500,00 EUR
Startpreis: 240,00 EUR
Bergbahn AG Kitzbühel
Aktie 1.000 RM, Nr. 334
Kitzbühel, 31.8.1939
Erhaltung: EF-
Auflage 500 (R 10). Gegründet 1928 mit der Stadt Kitzbühel (Tirol) als Großaktionär zum Bau und Betrieb einer 2,4 km langen Personen- und Güter-Seilschwebebahn auf den durch das gleichnamige Skirennen bis heute weltbekannten Hahnenkamm. 1935 Inbetriebnahme eines Schlittenaufzuges auf der Skiübungswiese von Kitzbühel. 1948 wurde am Hahnenkamm der erste “Skizirkus” der Welt eröffnet. Weiter eröffnet wurden 1952 der Schräglift Hochegg, 1953 der Sessellift vom Ehrenbachgraben auf den Steinbergkogel, 1955 die 4 km lange Seilschwebebahn von Kitzbühel über die Pletzeralm auf den Gipfel des Kitzbüheler Horns, 1957 der Trattalmlift und 1959 die Seilschwebebahn Pletzeralm-Alpenhaus. 1964 wurden erstmals über 1 Mio. Personen jährlich befördert. Stadtwappen von Kitzbühel im Unterdruck. Maße: 21 x 29,7 cm. ! Prägesiegel lochentwertet. Nur 5 Stücke sind bis heute erhalten geblieben!

Nr. 322
Schätzpreis: 350,00 EUR
Startpreis: 150,00 EUR
Bergbau und Industrie AG Neumühl
Aktie 100 DM, Muster
Duisburg, Mai 1952
Erhaltung: UNC/EF
Nullgeziffertes Muster (R 10). Ähnlich wie "Rheinpreußen" ursprünglich eine Gründung des Geh. Kommerzienrats Franz Haniel (des Älteren). Auf gemeinsame Rechnung mit Daniel Morian aus Neumühl begann man 1853 in Neumühl nach Kohle zu bohren. Die Bohrungen wurden fündig. 1867 wurden die Felder in der Gewerkschaft des Steinkohlenbergwerks Neumühl konsolidiert. Vier Förderschächte, 240 Koksöfen, bis über 6.000 Mann Belegschaft, jährliche Kohleförderung bis 1,5 Mio. Tonnen. Seit 1933 in Personalunion mit der Gewerkschaft Rheinpreussen geführt. Auch nachdem die Gewerkschaft 1951 in eine AG umgewandelt worden war, blieb die Schachtanlage Neumühl per Betriebsüberlassungsvertrag eine Betriebsabteilung von Rheinpreussen (die ohnehin 54 % der Neumühl-Aktien hielten). 1962/63 wurde Neumühl stillgelegt, zugleich erwarb Rheinpreussen das 44-%-Aktienpaket der Deutsche Erdöl-AG, anschließend Umwandlung in eine GmbH. Große Porträt-Vignette von Franz Haniel. Maße: 21 x 29,7 cm. Rückseitig als ungültig abgestempelt.

Nr. 323
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 60,00 EUR
Bergmann-Elektricitäts-Werke AG
Aktie 100 RM, Nr. 53720
Berlin, Mai 1938
Erhaltung: VF
Auflage 1.500 (R 10). Gegründet 1893 von Sigmund Bergmann unter der Firma “S. Bergmann & Co. AG Fabrik für Isolir-Leitungsrohre u. Special-Installations-Artikel für elektr. Anlagen”, nach der Fusion mit der 1897 gegr. “Bergmann Elektromotoren- und Dynamo-Werke AG” ab 1900 “Bergmann-Elektricitäts-Werke AG”. Beschäftigt waren zeitweise mehr als 10.000 Beamte und Arbeiter. Börsennotiert in Berlin, Dresden, Frankfurt a.M. und München. 1912 finanzielle Reorganisation mit Hilfe der Deutschen Bank, dabei bekamen über eine Kapitalerhöhung die Siemens-Schuckertwerke mit einem 16 %igen Anteil bei ihrem Konkurrenten den Fuß in die Tür. Sigmund Bergmann behielt nur noch die technische Leitung, kaufmännisch wurde die Ges. seitdem von Siemens-Schuckert geführt. 1918 erwarb Bergmann das Schloss Hohenfels in Coburg als Ruhesitz; 1927 starb er. In der Weltwirtschaftskrise wurde Bergmann erneut ein Sanierungsfall. Die Siemens-Schuckertwerke und die A.E.G., die jetzt bereits über 80 % der Bergmann-Aktien besaßen, nutzten dies, um zum Kurs von lediglich 24 % fast alle Aktien der verbliebenen freien Aktionäre zu übernehmen. Lediglich 0,6 % blieben danach im Streubesitz. 1949 teilten sich die Wege von Betrieb und AG: Das Werk wurde enteignet und als VEB Bergmann-Borsig weitergeführt. Nach der Wende wurde daraus die ABB Bergmann-Borsig GmbH und dann die Alstom Power Service GmbH. Von ehemals 3.500 Beschäftigten sind heute nur noch 320 geblieben, ansonsten enstand auf dem früheren Bergmann-Areal der PankowPark, wo sich inzwischen ca. 80 weitere Betriebe angesiedelt haben. Die AG selbst nahm nach 1949 im Westen keinen eigenen Fabrikbetrieb mehr auf, sondern hielt nur noch diverse Beteiligungen, deren wichtigste Schorch in Mönchengladbach, Heliowatt in Berlin, die Deutsche Telephonwerke und Kabelindustrie AG in Berlin (DeTeWe) und die Bergmann Kabelwerke AG in Berlin/Wipperfürth waren. Großaktionäre waren bis in die 1970er Jahre mit jeweils über 25 % die Siemens AG, die Deutsche Bank und die Bayerische Vereinsbank. Danach übernahm Siemens die Mehrheit und verkaufte die anschließend mit DeTeWe zusammengelegte Bergmann an die saarländische Gebr. Röchling KG. 2005 Übernahme durch die kanadische Aastra Technologies Ltd. Maße: 21 x 29,8 cm. Links unten etwas fleckig. In dieser Form (nicht entwertet und mit beiliegendem restlichen Kuponbogen) extrem selten!

Nr. 324
Schätzpreis: 300,00 EUR
Startpreis: 60,00 EUR
Bergwerks-AG Bliesenbach
Actie 1.000 Mark, Nr. 4560 (geändert in 3160)
Düsseldorf, 10.12.1895
Erhaltung: VF
Gründeraktie, Auflage 5.500 (R 9). Gründung der Bergwerks-AG Bliesenbach im Jahr 1895. Übernahme der gewerkschaftlichen Eisen-, Blei-, Zink- und Kupfererzgrube Bliesenbach. Im AR saßen Baron Ludwig von Erlanger, Dr. Poensgen und Max Trinkaus. Im Oktober 1909 in Konkurs. Umwandlung 1908 in eine Vorzugs-Actie. Faksimile-Unterschrift Baron L. von Erlanger. Sehr dekorativ. 25,2 x 35,6 cm. Knickfalte etwas berieben. Mit kpl. Kuponbogen von 1908 in EF-Erhaltung. Außerordentlich niedriger Startpreis!

Nr. 325
Schätzpreis: 3.500,00 EUR
Startpreis: 1.500,00 EUR
Bergwerks-Gesellschaft Georg von Giesche’sche Erben (6 Anteilscheine)
Breslau/Berlin, 1893-1925
Erhaltung: EF/VF
Antheils-Schein über 127 Anteile, Breslau 23.3.1893, #502 (beigebunen Eintragungen der Anteile bzw. Abtretungen von 1905, 1919 und 1952).
Antheils-Schein über 50 Anteile, Gleiwitz 12.12.1895, #588 (beigebunen Eintragungen der Anteile bzw. Abtretungen von 1896, 1905, 1910, 1911, 1912, 1913, 1921, 1922 und 1952).
Antheils-Schein über 30 Anteile, Breslau 10.8.1900, #749 (beigebunen Eintragungen der Anteile bzw. Abtretungen von 1911, 1944 und 1952).
Antheils-Schein über 5 Anteile, Berlin 16.7.1910, #994 (beigebunen Eintragungen der Anteile bzw. Abtretungen 1944 und 1952).
Antheils-Schein über 463 Anteile, Berlin 18.3.1922, #1458 (beigebunen Eintragungen der Anteile bzw. Abtretungen 1944 und 1952).
Antheils-Schein über 2 Anteile, Breslau 21.12.1925, #1779 (beigebunen Eintragungen der Anteile bzw. Abtretungen 1926 und 1952).
Der Kaufmann und Industriegründer Georg von Giesche (1653-1716) legte den Grundstein für eines der größten Unternehmen östlich der Elbe. 1704 ließ er sich und seine leiblichen Erben für 20 Jahre vom Kaiser Leopold I. von Österreich das ausschließliche Recht des Bergbaus auf Galmei und des Handels damit für ganz Schlesien sichern. Das war die Geburtsstunde der Gesellschaft, die bemerkenswerter Weise 270 Jahre in unveränderter Rechtsform geführt wurde! Nach dem Verlust der schlesischen Besitzungen in Folge des 2. Weltkrieges wurde der Sitz nach Hamburg verlegt, zuletzt befaßte sich die Ges. mit Brenn- und Baustoffhandel. 1974 in Konkurs gegangen. Jeweils mehrseitige Urkunde mit dekorativem Titelblatt. Beglaubigte Abschrift der Originalurkunde mit fortgeführten Eintragungen der Anteilscheine bis 1952. Papiergedeckte Prägesiegel, mehrere Originalsignaturen des Repräsentanten-Kollegiums der Bergwerks-Gesellschaft Georg von Giesche’s Erben. Unter den Anteilseigner befanden sich auch Vertreter des polnischen Hochadels, die namentlich aufgeführt werden, z.B. Gräfin Maria Komorowska geb. von Zaborowska. Ein Anteil über 1/10.000 brachte 1870 eine Ausbeute von 70 Mark. Zu Beginn des 20. Jh. kostete ein 1/10.000 Anteil um die 30.000 Mark. In dieser Form eine große Rarität.

Nr. 326
Schätzpreis: 250,00 EUR
Startpreis: 100,00 EUR
Bergwerksgesellschaft Glückauf Coburg
Anteilschein 600 Mark, Nr. 285
Coburg, 22.2.1907
Erhaltung: EF
Auflage 1.000 (R 8). Kräftige Umrahmung mit Blumengirlanden. Maße: 37 x 27,2 cm.

Nr. 327
Schätzpreis: 200,00 EUR
Startpreis: 75,00 EUR
Bergwerksgesellschaft Hibernia
Aktie Emission IX b 20 RM, Nr. 91802
Herne, 28.11.1924
Erhaltung: EF
Auflage 164.500 (R 7). Die 1854 gegründete Gewerkschaft Hibernia (lateinische Bezeichnung für Irland) initiierte der aus Irland stammende große Ruhrbergbau-Pionier William Thomas Mulvany. Auch die Gewerken waren fast ausschließlich Iren. 1855 wurden bei Bochum große Felder hinzuerworben und in die neugegründete Gewerkschaft Shamrock (irische Bezeichnung für Kleeblatt, das irische Wappenzeichen) eingebracht. Beide Unternehmen wurden 1873 in die “Hibernia und Shamrock Bergwerksgesellschaft” eingebracht, deren AR-Vorsitzender Mulvany bis zu seinem Tod 1885 blieb. 1887 Umfirmierung in “Bergwerksgesellschaft Hibernia”. Eine der mit Abstand bedeutendsten Bergwerksgesellschaften des Reviers. Auf den Zechen Hibernia, Shamrock I-IV, Wilhelmine-Victoria (sämtlich in Gelsenkirchen), Schlägel und Eisen (bei Recklinghausen), General Blumenthal I-IV und Alstaden förderten zeitweise 25.000 Mann Belegschaft bis zu 6 Mio. Tonnen Kohle im Jahr. Dazu Kokereien, eigene Kraftwerke, Ziegeleien, chemische Fabriken. Ab 1902 begann aus strategischen Gründen der preußische Staat, Bergwerkseigentum im Ruhrgebiet zu erwerben. 1904 besaß Preußen die knappe Hibernia-Aktienmehrheit, was den überschäumenden Zorn der Schlotbarone erregte. Außerordentliche Generalversammlungen in den Jahren 1904 und 1906 drängten mit den dort beschlossenen Kapitalerhöhungen unter Ausschluss des Aktionärs-Bezugsrechts den Preußischen Staat auf eine Minderheitsposition zurück. Der Vorgang ging als “Hibernia-Kampf” in die Finanzgeschichte ein. Am Ende obsiegte der Staat aber doch: Der preußische Landtag beschloss 1917 ein Gesetz, das die Staatsregierung zur Übernahme aller von Dritten gehaltenen Hibernia-Aktien ermächtigte. Den Widerstand der Wirtschaft brach die Regierung dadurch, dass sie ein Junktim mit der Zustimmung zur Erneuerung des Rheinisch-Westfälischen Kohlen-Syndikats herstellte. Der alte Aufsichtsrat legte daraufhin geschlossen das Amt nieder. Bald besaß der Staat Preußen über die Vereinigte Elektrizitäts- und Bergwerks-AG (VEBA) mehr als 99 % der Hibernia-Aktien und legte 1926 die Hibernia-Bergwerke mit den fiskalischen Zechen der früheren staatlichen Bergwerksdirektion Recklinghausen zusammen (1935 dann Fusion mit der Bergwerks-AG Recklinghausen). Nach dem 2. Weltkrieg wurde 1954 die Bergwerksgesellschaft Hibernia AG mit dem Vermögen der alten AG und den Aktien der Emscher-Lippe Bergbau-AG neu gegründet, 1957 außerdem Übernahme der Gewerkschaft Deutscher Kronprinz. Wichtigste Beteiligung war die Scholven-Chemie AG in Gelsenkirchen-Buer. Alleiniger Aktionär war mittelbar über die VEBA weiterhin der Bund. 1970 gingen die Zechen in der Ruhrkohle AG auf. Faksimile-Unterschrift von Velsen für den Vorstand. Der Industrielle und Bergbeamter Otto von Velsen (1869-1945) war einer der Spitzenrepräsentanten des deutschen Steinkohlenbergbaus in der Weimarer Republik. 1932 warnte er öffentlich vor dem Machtantritt Adolf Hitlers, weswegen er später die meisten seiner Ämter niederlegen mußte. Maße: 24 x 33,5 cm.

Nr. 328
Schätzpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Berlin-Burger Eisenwerk AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 37491
Berlin, 8.11.1921
Erhaltung: EF
Auflage 30.000 (R 9). Gründung 1913 als Herdkessel-Industrie AG, 1916 umbenannt wie oben anläßlich der Übernahme des Burger Eisenwerks von F. Angrick. Neben Erzeugnissen der Eisen-, Stahl- und Metallindustrie wurden von 1923-1927 unter der Marke Be-Be auch Motorräder hergestellt. Unterstützt durch nicht weniger als 8 Kapitalerhöhungen in nur 7 Jahren fuhr die in Berlin börsennotierte AG (Mehrheitsaktionär: J. Roth AG Eisengiesserei und Maschinen-Fabriken, Berlin-Tempelhof) einen beispiellosen Expansionskurs und entwickelte sich zu einer umfassenden Holding der Eisen-, Stahl und Metallindustrie. Werke: a) Eisen-, Stahl- und Walzwerk sowie Maschinenfabrik in Burg bei Magdeburg, b) Metallwaren- und Blechemballagenfabrik in Heidenau bei Dresden (früher L. Georg Bierling & Co. AG), c) Maschinen- und Werkzeugfabrik in Rostock, d) Metallwaren-, Armaturen- und Badeöfenfabrik in Leipzig-Eutritzsch (früher vereinigte Jaeger, Rothe & Siemens-Werke AG, e) Ronomit GmbH Isolierrohrfabrik in Dresden-Leuben, f) Spezialmaschinenfabrik Beteiligt u.a. bei der Eisengroßhandlung Hermann Kramer & Co. KG in Danzig-Langfuhr, Eisenhandel-AG in Duisburg, Autosafe AG in Berlin, Steyr-Automobile Deutsche Verkaufs-AG in Berlin, Braunkohlenbergwerk “Luise” AG in Altenweddingen. Das hastig zusammengezimmerte Firmenimperium war stark fremdfinanziert und zerbrach Anfang 1925, als die Gläubiger nervös wurden. In Folge der schlechten Konjunktur fand der Konkursverwalter für keines der Werke einen Käufer; lediglich die Radiatoren-Gießerei in Burg wurde zur Beschäftigungssicherung von einer stadteigenen GmbH übernommen. Die Werke Burg und Leipzig waren 1929 aus der Konkursmasse entlassen, die Werke Rostock und Heidenau zwangsversteigert. Jugendstilelemente im Unterdruck. Maße: 38 x 24,8 cm. Doppelblatt, mit beiliegendem restlichen Kuponbogen. In dieser Form (nicht entwertet) ausgesprochen selten und seit Jahren nicht mehr angeboten!

Nr. 329
Schätzpreis: 250,00 EUR
Startpreis: 90,00 EUR
Berlin-Oberspree Terrain- & Baugesellschaft
Actie 1.000 Mark, Nr. 1843
Berlin, 13.5.1899
Erhaltung: EF
Gründeraktie, Auflage 2000 (R 8). Die Terrains der Gesellschaft lagen am Langen See (Dahme), darüber hinaus bezweckte sie den Betrieb von Straßenbahnen, Dampfer- und Omnibus-Linien. Zuletzt Ende der 20er Jahre größere Parzellierungsvorhaben in Carolinenhof (Gem. Schmöckwitz). Mit sechs Liquidationsstempeln bis 1940. Maße: 25 x 32,5 cm. Nicht entwertetes Stück in einem sehr guten Erhaltungszustand.

Nr. 330
Schätzpreis: 400,00 EUR
Startpreis: 90,00 EUR
Berliner Bank AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 10616
Berlin, 28.1.1923
Erhaltung: EF
Auflage 19.970 (R 9). Gründung 1873 in Deutschenbora i. Sa. (zwischen Dresden und Meißen) als Genossenschaftsbank. 1890 Umwandlung in den “Spar- und Vorschussverein AG zu Deutschenbora”. 1923 brach der Größenwahn aus: Die Generalversammlung vom 28.1. benannte die Dorfbank um in “Berliner Bank AG”, verlegte den Sitz in die Reichshauptstadt und erhöhte das Kapital von 30.000 auf 1/2 Milliarde Mark. 1929 wegen Nichteinreichung der Goldmark-Umstellungsbilanz für nichtig erkärt. Wappen mit Berliner Bär und Krone im Unterdruck. Maße: 33,4 x 24,3 cm. Mit kpl. Kuponbogen. Niedrig limitiert!

Nr. 331
Schätzpreis: 12.000,00 EUR
Startpreis: 7.500,00 EUR
Berliner Centralstrassen-Actien-Gesellschaft
Actie 200 Thaler, Nr. 11485
Berlin, 1.7.1872
Erhaltung: VF
(R 12) Die Gesellschaft sollte die neue Beuthstraße (von der Commandanten- zur Leipziger Straße am Spittelmarkt) durchbrechen und den Grund und Boden durch Vermietung nutzbar machen. Für die damalige Zeit ein durchaus normales Verfahren: Während des beispiel en Baubooms der Gründerjahre in der Hauptstadt Berlin wurden sie Erschließungsaufgaben fast ausschließlich von privaten Bau- und Terraingesellschaften durchgeführt. Im Hintergrund standen meist die Berliner Bankhäuser. Als der Bauboom zuende war, gingen die meisten dieser über 100 in den Gründerjahren entstandenen Gesellschaften wieder ein. Auch die Berliner Centralstrassen-AG ging am 27.01.1880 in Konkurs. Die ungemein schön gestaltete Aktie zeigt das typische Bild eines Straßenzuges, wie er von der Gesellschaft aus dem Boden gestampft wurde. Neben der “Passage” die schönste Berliner Terrain-Aktie. Maße: 27,8 x 34,8 cm. Die beiden oberen Ecken mit kleinen hinterklebten Verletzung; zwei Knickfalten, sonst tadellose Erhaltung. Nur das eine Stück wurde in einem Nachlaß gefunden: Unikat.

Nr. 332
Schätzpreis: 250,00 EUR
Startpreis: 75,00 EUR
Berliner Handels-Gesellschaft
Antheils-Schein Lit. H 1.000 Mark, Nr. 67158
Berlin, 5.4.1899
Erhaltung: EF
Auflage 10.000 (R 10). Gründung 1856. 1883 trat Carl Fürstenberg als Geschäftsinhaber in die Firma ein. Unter seiner Leitung wurde sie zu einer der wichtigsten Emissionsbanken im Berlin der Kaiserzeit. Es wurden die Fundamente des internationalen Anleihegeschäftes, der Eisenbahnfinanzierung und des großen Industriegeschäftes gelegt. Heute, nach Fusion mit der Frankfurter Bank, die BHF-Bank. Zwischenzeitlich zur niederländischen ING Group, dann zu Sal. Oppenheim gehörend und schließlich 2009 zusammen mit “Sal Opp” zur Deutschen Bank gekommen. Dekorativer Druck von G&D. Faksimile-Unterschrift von Fürstenberg. Maße: 33 x 23,3 cm. Eingetragen auf die Deutsche Bank, Berlin. rückseitig zwei Übertragungen.

Nr. 333
Schätzpreis: 75,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Berliner Mörtel- und Steinzeugwerke AG
Aktie 1.000 RM, Nr. 794
Berlin, August 1928
Erhaltung: EF/VF
Auflage 1.000. Gegründet 1928. Herstellung und Vertrieb von Mörtel, Steinzeug und Baumaterialien aller Art. Ab 1979 GmbH. Lochentwertet. Maße: 20 x 27,3 cm.

Nr. 334
Schätzpreis: 650,00 EUR
Startpreis: 325,00 EUR
Berliner Schlossbrauerei AG
Global-Aktie 100 x 1.000 RM, Nr. 2601-2700
Berlin-Schöneberg, 28.5.1934
Erhaltung: EF
Auflage 4 (R 10). Gründung 1871. Produktion: Helles Bier nach Pilsener Art, dunkles Bier nach Münchner Art, obergäriges Karamelbier, Exportbier. 1921 durch Fusion auf die Lindener Aktien-Brauerei in Hannover-Linden übergegangen. Seit 1926 als Schloßbrauerei AG wieder eine eigenständige AG. 1934 umfirmiert in “Berliner Schloßbrauerei AG”. Zu dem umfangreichen Gaststätten- und Hotelbesitz zählten u.a. das Restaurant “Zum Prälaten” in 9 Stadtbahnbogen am Alexanderplatz, das “Prälaten am Zoo”, das “Cafe Corso”, das Golf-Hotel Berlin-Charlottenburg (Hardenbergstraße 27a/28 und Kantstraße 2 und 2a), das “Prälaten in Schöneberg” sowie die Goldener Schlüssel Restaurant-Betriebsges. mbH, die Friedrichstadt Gaststätten GmbH mit dem Spezialausschank “Bärenschänke” in der Friedrichstr. 124 etc. 1960 Übernahme durch die Berliner Kindl Brauerei AG und Weiterführung als Bärenbier-Brauerei mit 300.000 hl Absatz. 1975 Schließung der Braustätte, Weiterführung der Marke Bärenpils durch die Kindl-Brauerei. Maschinenschriftlich ausgeführt. Originalunterschriften Erich Niemann für den Aufsichtsrat und Richard Müller für den Vorstand. Lochentwertet. Maße: 32,9 x 22,3 cm.

Nr. 335
Schätzpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 70,00 EUR
Berliner Terrain und Bau AG
Aktie 1.200 Mark, Nr. 5128 (geändert in 8128)
Berlin, 21.6.1906
Erhaltung: EF+
Auflage 2.500. Bei der Gründung 1903 brachte die Allgemeine Berliner Omnibus-AG vier Grundstücke (Kurfürsten-, Froben-, Bülowstraße und Kottbuser Damm) als Sacheinlage ein. Mit der Parzellierung und Veräußerung von Grundstücken in Steglitz, Zehlendorf, Reinickendorf, Wittenau und am Hohenzollerndamm war die Gesellschaft nicht sonderlich erfolgreich. Sie erlitt außerdem große Forderungsverluste bei der Passage-Kaufhaus-AG. Es folgten 1912 und 1914 Sanierungsversuche. Nach der Inflation konnte 1924 das Kapital nur im extrem schlechten Verhältnis 60:1 umgestellt werden. 1936 wurde bei dieser in Berlin börsennotierten AG die Eröffnung des Konkursverfahrens mangels Masse abgewiesen. Die Kapitalerhöhung 1906 finanzierte die Erschließung der 1904 erworbenen umfangreichen Terrains in Steglitz. Im Unterdruck fotographische Abb. von Stadtvillen. Lochentwertet. Maße: 25,5 x 35,8 cm.

Nr. 336
Schätzpreis: 75,00 EUR
Startpreis: 30,00 EUR
Berlinische Feuer-Versicherungs-Anstalt
Namensaktie T 100 DM, Nr. 33681
Berlin/München, Februar 1960
Erhaltung: EF
Auflage 18.500. Mit ihrer Gründung im Jahre 1812 eine der ältesten deutschen Versicherungen. Eine Gründung der Bankiers W.C. Benecke, C.W. Brose, H. Hotho und F.G. von Halle. Bei ihrer Gründung war die Berlinische Feuer die einzige Versicherungsgesellschaft in Preußen und sollte es auch lange bleiben, denn in ihrem Privileg war ihr vom König zugesagt, dass auf 15 Jahre kein Konkurrenzunternehmen genehmigt werden sollte (dieses Privileg wurde bereits 1819 gebrochen). Insofern war es die Berlinische Feuer, die im Versicherungsgeschäft Usancen entwickelte und Maßstäbe setzte, die später für alle anderen Versicherungen gelten sollten. Anlässlich ihres 150-jährigen Bestehens im Jahr 1962 konnte die Gesellschaft mit Stolz feststellen, die älteste deutsche AG zu sein, die noch unter gleichem Namen wie zur Gründung existierte. Nach 1945 verlegte die Berlinische Feuer ihren Sitz nach München. Die Sitzverlegung kam einer Flucht gleich, denn der Ostmagistrat wollte die Gesellschaft enteignen und den alten wohlklingenden Firmenmantel als Aushängeschild für eine staatliche Versicherungsanstalt missbrauchen. 1980 mit der Aachen-Leipziger Versicherungs-AG verschmolzen, seit 1987 firmiert das Unternehmen als “Vereinte Versicherung AG” und gehörte jahrzehntelang zum Schweizer-Rück-Konzern, heute zum Konzern der ALLIANZ-Versicherung. Vignette mit stilisiertem Feuervogel Phönix. Maße: 21 x 29,7 cm. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 337
Schätzpreis: 80,00 EUR
Startpreis: 20,00 EUR
Bertrandt AG
Sammelaktie 200 x 5 DM, Nr. 20000206
Tamm, August 1996
Erhaltung: UNC
Gründung 1974 als Ingenieurbüro, seit 1993 die Bertrandt GmbH, 1996 Umwandlung in eine AG. Erbracht werden Ingenieur- und Serviceleistungen, insbesondere Design, Entwicklung, Konstruktion sowie Fertigung von Prototypen für die Automobilindustrie. Beim Börsengang war das Unternehmen eine der überhaupt ersten Firmen am damals noch neuen (und unbelasteten) Neuen Markt. Großflächige Abb. von futuristischen Automobilen (auch im Unterdruck). Maße: 21 x 29,7 cm. Unentwertet.

Nr. 338
Schätzpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 30,00 EUR
Bezugsvereinigung Deutscher Brauereien AG
Aktie 50 DM, Muster
Bad Soden am Taunus, März 1991
Erhaltung: UNC
Nullgeziffertes Muster (R 10). Bei der Gründung 1916/24 beteiligten sich fast alle namhaften Brauereien Deutschlands an dieser Zentral-Einkaufsgesellschaft für alle Rohstoffe und Bedarfsgegenstände für die Brauindustrie. Außerdem Handel mit Mobiliar für Hotels und Gaststätten. Großaktionäre waren in den 50er Jahren das Hofbrauhaus Wolters AG (Braunschweig), die Brauerei Wulle AG (Stuttgart) und die Schultheiss-Brauerei AG (Berlin). 1976/78 Sitzverlegung nach Bad Soden i.Ts. Heute Anaconda Holding & Dienstleistungs AG mit Sitz in Frankfurt a.M. Im Jahre 2005 Insolvenz und Löschung der Gesellschaft. Maße: 21 x 29,6 cm. Mit Kuponbogen.

Nr. 339
Schätzpreis: 2.000,00 EUR
Startpreis: 400,00 EUR
Bielefelder AG für Mechanische Weberei
Actie 200 Thaler, Nr. 1312
Bielefeld, 1.1.1865
Erhaltung: VF
Gründeraktie, Auflage 1.500 (R 10). Gründung 1864. Herstellung von rohen und gebleichten Leinen, Baumwollgeweben, Handtüchern. Werk in Bielefeld mit 650 Webstühlen, seit 1908 Zweigwerk in Spenge (Kreis Herford) mit 350 Webstühlen. 1961 Fusion mit der Mechanische Weberei Ravensberg in Bielefeld-Schildesche und Umfirmierung in Bielefelder Webereien AG. 1970 Ausgliederung des Werkes Schildesche, 1973 Ausgliederung des ganzen restlichen Textilbereiches in Tochtergesellschaften, die dann verkauft wurden. 1974 Umfirmierung in BIEWAG Investions-AG, später BIEWAG Finanzierungsgesellschaft AG mit Sitz in Königstein/Taunus. 1983 Konkurs. Ausgesprochen dekorativ mit Abbildung der Weberei, drei Neben-Vignetten. Maße: 24,4 x 36,3 cm. In dieser Form (nicht entwertet) äußerst selten!

Nr. 340
Schätzpreis: 500,00 EUR
Startpreis: 200,00 EUR
Bielefelder AG für Mechanische Weberei
Actie 200 Thaler, Nr. 33
Bielefeld, 1.1.1865
Erhaltung: VF+
Gründeraktie, Auflage 1.500. Maße: 24,3 x 38,9 cm. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 341
Schätzpreis: 200,00 EUR
Startpreis: 60,00 EUR
Bierbrauerei-Gesellschaft am Huttenkreuz AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 97
Ettlingen in Baden, 24.11.1899
Erhaltung: EF
Gründeraktie, Auflage 600 (R 7). Gründung 1899 zwecks Übernahme der Brauerei von Blank & Cie. Das Kapital blieb bis nach 1945 unverändert. Zeitweise besaß diese kleine Brauerei mehr eigene Wirtschaftsanwesen (25) als Mitarbeiter. 1970 Übernahme des Vermögens durch die Hauptaktionärin “Brauerei Moninger”, Karlsruhe. Dekorativer G&D-Druck mit Wappen von Ettlingen. Mit Originalunterschriften. Maße: 36,6 x 26,6 cm. Doppelblatt, nicht entwertet. Überdurchschnittlich gut erhalten!

Nr. 342
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 45,00 EUR
Bijou Brigitte modische Accessoires AG
Sammelaktie 100 x 50 DM, Nr. 433
Hamburg, Juli 1988
Erhaltung: UNC/EF
Gründeraktie, Auflage 800. Gründung 1963 in Hamburg durch Friedrich Werner als Handelsunternehmen für Modeschmuck mit Im- und Export. 1971 umbenannt in “Bijou Brigitte Inh. Friedrich Werner” Ab 1977 Aufbau eines eigenen Filialnetzes. 1987 Umwandlung in eine AG, 1988 in Hamburg an die Börse gegangen. 1989 Eröffnung der ersten Auslandsfilialen in Österreich und den Niederlanden, es folgten Hongkong, Spanien, Polen, Ungarn, Portugal, Italien, Tschechische Republik, Frankreich, Griechenland und USA. Mit einer Ladenpräsenz in nahezu jeder größeren deutschen Innenstadt und einem hochprofitablen Jahresumsatz von 366 Mio. € eine der wenigen Erfolgsstorys im deutschen Einzelhandel. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 343
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Bill-Brauerei AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 2747
Hamburg, Januar 1921
Erhaltung: EF+
Auflage 4.200. Gründung 1889. Die Brauerei entstand auf dem Grundstück Bullenhuser Damm 59-75. Übernommen wurden 1918 die Hansa Brauerei-Gesellschaft und 1921 die Brauhaus Teutonia AG. 1943 wurde die Brauerei durch Fliegerangriffe schwer beschädigt, erst 1949/50 lief die Produktion des “Moravia-Pils” wieder an. 1974 Abschluss eines Beherrschungsvertrages mit der Holsten-Brauerei. Maße: 25,5 x 35 cm. Markenzeichen mit Pentagramm (Vignette oben und im Prägesiegel), wohl ein Hinweis auf die freimaurerische Gesinnung der Aufsichtsrats- und Vorstandsmitglieder der Brauerei. Nicht entwertetes Stück in einem sehr guten Erhaltungszustand!

Nr. 344
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Bill-Brauerei AG
Aktie 1.000 Mark, Blankette
Hamburg, Januar 1921
Erhaltung: UNC
Gleiches Stück wie davor, nur blanko. Maße: 25,5 x 35 cm.

Nr. 345
Schätzpreis: 75,00 EUR
Startpreis: 35,00 EUR
Bilz-Nährmittel AG
Aktie Lit. C 10.000 Mark, Nr. 19151
Prenzlau, Oktober 1923
Erhaltung: EF+
Die Gesellschaft ist in keinem Handbuch verzeichnet. Friedrich Eduard Bilz (1842-1922) wurde durch eigene Erkrankungen im Meeraner Naturheilverein mit der Naturheilkunde vertraut. 1882 gab er sein erste Buch darüber heraus, 1890 “Das Neue Naturheilverfahren”. In der Oberlößnitz (Ortsteil von Radebeul) baute er sich eine eigene Naturheilanstalt, bestehend aus vier Kurhäusern mit 180 Betten. Außerden errichtete er das noch heute beliebte “Bilz-Licht-Luft-Bad”. Lochentwertet. Maße: 14,2 x 22,1 cm. Mit kompl. anh. Kupons.

Nr. 346
Schätzpreis: 185,00 EUR
Startpreis: 75,00 EUR
Bios Film AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 3006
Berlin, November 1922
Erhaltung: EF+
Auflage 4.000 (R 8). Schon damals interessierten sich die Print-Medien-Unternehmer für “Neue Medien” (und auch schon damals scheiterten solche Ausflüge auf neue Gebiete): Die Bios-Fillm gehörte zum bekannten Ullstein-Verlag. Gegründet 1922 zur Herstellung und Vertrieb von Filmen, Erwerb und Betrieb von Kinos. Zu den Gründern gehörte u.a. der Bankier Louis Wirth, der Filmfabrikant Alexander von Antalffy und der Verleger Heinz Ullstein. Ab 1923/24 Interessengemeinschaft mit der Europa-Film AG, Berlin. In den Nachwehen der Hyperinflation schlief das Geschäft ein: 1929 von Amts wegen gelöscht. 1924 umgestellt auf 20 RM. Lochentwertet. Maße: 34,3 x 23,6 cm.

Nr. 347
Schätzpreis: 200,00 EUR
Startpreis: 60,00 EUR
Blei- und Silber-Erzbergwerke Victoria
Kux-Schein über 1 Kux, Nr. 209
Burgholdinghausen, 3.3.1897
Erhaltung: EF
Auflage 1.000 (R 9). Das Bergwerk lag im Kreis Siegen. Die Gruben Victoria, Silberart und Heinrichsegen gehörten zum Müsener Bergwerksrevier. Oben links mit Stempelmarke, rückseitig Übertragungsvorgang von 1901. Maße: 38,1 x 24,2 cm. Ausgestellt auf den Bankier Leo Hanau, Mülheim (Ruhr). Nicht entwertetes Stück in einem sehr guten Erhaltungszustand.

Nr. 348
Schätzpreis: 160,00 EUR
Startpreis: 80,00 EUR
BM Bäckermühlen AG
Sammelaktie 50 x 50 DM, Muster
Bietigheim-Bissingen, Juni 1992
Erhaltung: UNC/EF
Nullgeziffertes Muster (R 10). Gründung 1887 als Stuttgarter Bäckermühle Eßlingen AG zur Übernahme der Esslinger Mühle aus der Konkursmasse O. Brodbeck. 1923 Erwerb der Mühle von P. Mayser & Sohn in Hermaringen. 1979/80 Sitzverlegung von Esslingen nach Bietigjeim-Bissingen. 1992 Umfirmierung in BM Bäckermühlen AG. Der Mühlenbetrieb war nun in Stuttgart (Am Mittelkai 8), Beteiligungen bestanden u.a. an der Park Mühlen AG in Mannheim, der Fetzermühle in Sontheim a.d.Brenz, der Nordland Mühlen GmbH in Jarmen, der Diamant Mühle Hamburg, der Mühlenwerke Mecklenburg-Vorpommern GmbH in Richtenberg, der Gloria Mühlenwerke in Bad Oldesloe und der Braunschweiger Mühlenwerke GmbH in Sickte. 1996 weitere Sitzverlegung nach Hamburg, Ende der 1990er Jahre aufgegangen in der VK Mühlen AG, die inzwischen 100 % der Aktien hielt. Maße: 20,9 x 29,7 cm. Mit restlichem Kuponbogen. Oberer Rand mit Abheftlochung.

Nr. 349
Schätzpreis: 750,00 EUR
Startpreis: 300,00 EUR
Boden-AG am Amtsgericht Pankow
Aktie Lit. A 2.000 Mark, Nr. 787
Berlin, 6.4.1905
Erhaltung: VF
Gründeraktie, Auflage 1.650 (R 9). Bei der Gründung 1905 (mit Aktieneinführung an der Berliner Börse) wurden die bis dahin der Immobilien-Verkehsbank zu Berlin gehörenden sog. Wollankschen Grundstücke in Größe von 443.656 qm übernommen, belegen zwischen den Bahnhöfen Niederschönhausen und Heinersdorf, eingegrenzt von der Berliner Straße, der Prenzlauer Chaussee und der Berlin-Stettiner Eisenbahn. Auf einem nicht mitverkauften Baublock mitten in dem Areal war zuvor schon das königl. Amtsgericht Pankow errichtet worden. Zwei weitere Grundstücke trat die Ges. für den Bau einer Schule und einer Kirche unentgeltlich ab. Nach umfangreichen Grundstückstäuschen mit der Gemeinde für Strassenbauzwecke wurde die Straßen-Regulierung 1908 zum Abschluß gebracht. Wenige Jahre danach verschlechterte sich die Lage am Grundstücksmarkt und es liefen immer höhere Verluste auf, die am Ende des 1. Weltkrieges 1918 zur Verhängung der Geschäftsaufsicht führten. Durch den Bau eines Industriegleisanschlusses an der Ostseite hoffte man dann den größeren Teil des Areals in Industriegelände umwandeln zu können. 1924 waren alle Grundstücke verkauft, die AG trat in Liquidation. 1927 wurde eine Resthypothek der Berliner Hypothekenbank zu einem Bruchteil des Nennwertes abgelöst. 1928 nach Beendigung der Liquidation und Ausschüttung von 26 RM je VZ-Aktie im Handelsregister gelöscht. Lochentwertet. Maße: 27,2 x 35,6 cm. Nur 10 Stücke sind bis heute erhalten geblieben, das hier angebotene Exemplar befindet sich in einem überdurchschnittlich guten Erhaltungszustand.

Nr. 350
Schätzpreis: 600,00 EUR
Startpreis: 300,00 EUR
Boden-AG Bayenthal
Aktie 1.200 Mark, Nr. 778
Cöln, 1.7.1904
Erhaltung: EF
Gründeraktie, Auflage 1.350 (R 9). Gründung 1904 durch Kölner Bankiers und Industrielle zwecks Erwerb, Erschließung und Verwertung als Bauland eines insgesamt 287.000 qm großen Areals in Köln-Bayenthal (Alteburgerstraße, Bayenthalgürtel, Cäsar- und Goltsteinstraße, Oberländer-Ufer u. Ulmenallee), das die Kölnische Maschinenbau-AG in die Ges. einbrachte. Im Aufsichtsrat saßen u.a. Komm.-Rat Dr. Emil Frh. von Oppenheim, Konsul Heinr. von Stein, Dr. jur. Paul Seligmann. 1917 wurde dem Verkaufsstand entsprechend die Liquidation beschlossen, was von Anfang an so geplant war (weshalb die Druckausführung der Aktie interessanter Weise sogar schon auf der Vorderseite Raum für Rückzahlungsvermerke vorsieht). 1922 wurde die letzte Liquidationsrate gezahlt. Für alle Beteiligten ein glänzendes Geschäft: Mit 4.700 M bekamen die Aktionäre fast das vierfache des Aktiennennwertes heraus. Sehr schöne Weinreben-Umrahmung. Maße: 24,5 x 36,8 cm. Rückseitig abgestempelte Liquidationszahlungen 1913-1922.

Nr. 351
Schätzpreis: 200,00 EUR
Startpreis: 60,00 EUR
Bohr-Gesellschaft Berggeist
Antheil-Schein über 1 Anteil, Nr. 380
Oberhausen, 14.2.1873
Erhaltung: EF+
Gründerstück, Auflage 1.000 (R 8). Gegründet durch Feststellung der Statuten am 14.2.1873 zwecks Erwerb von ein bis zehn Maximal-Grubenfeldern auf Kohlen durch Schürf- und Bohrarbeit und Einlegung der Muthung auf Grund der gemachten Funde. Initiatoren und erste Vorstandsmitglieder waren die Gruben-Directoren Hermann Nolten zu Oberhausen und A. M. Marckhoff zu Essen, die Kaufleute Heinrich Boltendahl zu Crefeld, Wilhelm Stein zu Mülheim/Ruhr, Hermann Schmitz zu Eppinghofen b. Mülheim/Ruhr, der Markscheider Ludwig Achepohl zu Essen und Dr. med. Theodor Engels zu Mülheim/Ruhr. Ausgestellt auf Grubendirector A. M. Marckhoff in Essen. Feine Umrandung aus Kettengliedern. Mit Originalunterschriften. Maße: 32,8 x 21,2 cm. Doppelblatt.

Nr. 352
Schätzpreis: 85,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Boswau & Knauer AG
Aktie 1.000 RM, Nr. 2922
Berlin, Mai 1929
Erhaltung: EF+
Auflage 3.200. Gründung 1892, AG seit 1922. Ausführung von Hoch-, Skelett- und Siedlungsbauten. Börsennotiz Berlin. 1949 verlagert nach Düsseldorf, 1983 erloschen nach Übertragung des Vermögens auf die THOSTI Bau-AG, Augsburg, anschließend umfirmiert in WTB Walter THOSTI BOSWAU Bau-AG, 1991 umfirmiert in WALTER BAU-AG, 2001 fusioniert mit DYWIDAG. Lochentwertet. Maße: 21 x 29,7 cm. Prägesiegel mit freimaurerischem Pentagramm aus Zirkel und Dreieck. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 353
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 75,00 EUR
Boswau & Knauer AG
Aktie 1.000 RM, Nr. 6509
Berlin, 6.9.1930
Erhaltung: EF+
Auflage 827 (R 7). Lochentwertet. Maße: 21 x 29,7 cm. Prägesiegel mit freimaurerischem Pentagramm aus Zirkel und Dreieck. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 354
Schätzpreis: 85,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Boswau & Knauer AG
Aktie 1.000 RM, Nr. 3912
Berlin, November 1940
Erhaltung: EF+
Auflage 1.500. Lochentwertet. Maße: 21 x 29,7 cm. Prägesiegel mit freimaurerischem Pentagramm aus Zirkel und Dreieck. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 355
Schätzpreis: 300,00 EUR
Startpreis: 150,00 EUR
Boswau & Knauer AG
Sammelaktie 100 x 50 DM, Muster
Berlin, November 1972
Erhaltung: UNC/EF
(R 10) fusioniert mit DYWIDAG. Maße: 21 x 29,8 cm. Lochentwertet. Mit Kupons.

Nr. 356
Schätzpreis: 350,00 EUR
Startpreis: 100,00 EUR
Brambacher Sprudel GmbH
Anteilschein 1.000 Mark, Nr. 652
Brambach i.V., 1.10.1912
Erhaltung: VF+
Gründerstück, Auflage 1.000 (R 10). Gründung 1908. Verkauf des Mineralwassers aus der Bad Brambacher Quelle. Ab 1946 VEB Brambacher Sprudel, 1976 an das Getränkekombinat Karl-Marx-Stadt angeschlossen. 1994 Gründung der Bad Brambacher Mineralquellen AG. Später Gründer der Bad Brambacher Mineralquellen GmbH & Co. KG unter Beteiligung der Klumbacher Brauerei AG. Schöne Blattrankwerk-Umrandung, rückseitig Umschreibungs- und Umstellungsvermerke. Maße: 21,3 x 27,4 cm.

Nr. 357
Schätzpreis: 750,00 EUR
Startpreis: 375,00 EUR
Brandenburgische Städtebahn AG
Aktie Lit. B 1.000 Mark, Nr. 8259
Berlin, 1.4.1904
Erhaltung: VF+
Gründeraktie, Auflage 8.954 (R 8). Die Bahn wurde bereits im 19. Jh. als Teil eines aus militärstrategischen Gründen den Großraum Berlin großzügig umrundenden Eisenbahnringes konzipiert. Gegründet am 2.3.1901 in Berlin durch die Vereinigte Eisenbahnbau- und Betriebs-Gesellschaft, den Königlich Preussischen Fiskus, die Provinz Brandenburg, die Kreise Zauch-Belzig, Westhavelland, Ruppin und die Stadtgemeinde Brandenburg. Sitz ab 1914 in Brandenburg a.H., seit 1921 wieder in Berlin. Normalspurige 125 km lange Nebenbahn von Treuenbrietzen über Belzig, Brandenburg, Rathenow nach Neustadt a.D., Betriebseröffnung am 1.4.1904. Betriebsführung zunächst durch die Vereinigte Eisenbahnbau- und Betriebs-Gesellschaft, ab 1.4.1914 führte die Gesellschaft den Betrieb selbst. Die Bahn verband die von Berlin ausgehenden Hauptstrecken nach Hamburg, Stendal, Magdeburg und Dessau miteinander und war eine der bedeutendsten deutschen Privatbahnen. Obwohl sich bei Ende des 2. Weltkrieges ohnehin über 95 % der Aktien im Besitz der öffentlichen Hand befanden, wurde die Bahn enteignet und ging 1949 in die Verwaltung der Deutschen Reichsbahn über. In den 1960er Jahren forderte die UdSSR von der DDR einen weiteren Ausbau, um der Tschechoslowakei für den Güterverkehr einen Berlin umfahrenden Zugang zum Rostocker Hafen zu verschaffen. Ab 1998 wurde die Bahn abschnittsweise stillgelegt, bis auf den 37 km langen Abschnitt Brandenburg-Rathenow, der 2003-05 für 55 Mio. Euro aufwändig saniert wurde und heute von Regionalzügen der Ostseeland Verkehr GmbH befahren wird. Dabei kam es zu einem bemerkenswerten Schildbürgerstreich der Bürokratie: Auch der Abschnitt Rathenow-Neustadt wurde, einschließlich der Neubauten der Brücken, für zig Millionen saniert, aber schon am 31.5.2006 nach nur 11-monatiger Betriebszeit wieder stillgelegt. Die AG selbst war übrigens schon 1959 als vermögenslose Gesellschaft vom Amtsgericht Berlin-Charlottenburg gelöscht worden. Hochwertiger Druck von Giesecke & Devrient. Sehr dekorativ mit Flügelrad. Lochentwertet. Maße: 26,8 x 35,9 cm.

Nr. 358
Schätzpreis: 240,00 EUR
Startpreis: 75,00 EUR
Brauerei W. Isenbeck & Co. AG
Actie 1.000 Mark, Nr. 1530
Hamm i.W., 15.1.1899
Erhaltung: VF+
Auflage 450 (R 9). Gegründet als AG 1897 durch Fusion der traditionsreichen, schon seit dem 17. Jh. bestehenden Brauerei W. Isenbeck & Cie. mit der Brauerei Friedr. Pröpsting Nachf. & Co. 1971 Übernahme der Kloster-Brauerei GmbH in Hamm. Umfirmierungen 1980 in Privat-Brauerei Isenbeck AG, 1984 in Isenbeck-Privat-Brauerei Nies AG, 1990 in Isenbeck AG (zugleich Veräußerung der Brauerei-Aktivitäten an Warsteiner). 1991 Sitzverlegung nach Düsseldorf und weitere Umfirmierung in Isenbeck Deutsche Immobilien AG. Schon seit der Gründung hatte die AG neben der Brauerei ein sehr aktives Immobiliengeschäft betrieben und u.a. für den Bau des Lippe-Kanals wie auch für Wohnbesiedlung größere Teile ihres Grundbesitzes abgegeben. 1991/92 wurden Geschäftshäuser in Köln und Düsseldorf erworben und mit der Entwicklung der Gewerbeparks Wildau und Schenkendorf bei Berlin begonnen. Doch die Umstrukturierung zu einer reinen Grundbesitzgesellschaft misslang: Mitte der 90er Jahre folgte der Konkurs. Bekannter als in Deutschland selber ist Isenbeck mittlerweile in Argentinien. Dort ist 1994 eine Isenbeck-Brauerei vom Warsteiner-Konzern errichtet worden. Die C.A.S.A. Isenbeck liegt in Zarate, etwa 90 km nordwestlich von Buenos Aires. Maße: 34 x 24,8 cm. Doppelblatt. Leichter Wasserrand. Nicht entwertetes Stück!

Nr. 359
Schätzpreis: 85,00 EUR
Startpreis: 30,00 EUR
Braunkohlen-Industrie-AG Zukunft
Vorzugs-Aktie 600 RM, Nr. 65
Weisweiler, September 1929
Erhaltung: UNC/EF
Auflage 500. Gründung 1913 mit Sitz in Köln durch den A. Schaafhausen’schen Bankverein und die Gewerken der Gewerkschaft Zukunft in Köln, deren Kuxe sich bald zu 99,9 % in den Händen der AG befanden. Neben dem Braunkohlentagebau mit Brikettfabrik 1913 auch an der Gründung der Kraftwerk Zukunft AG in Weisweiler b. Eschweiler beteiligt. 1915 Sitzverlegung nach Weisweiler. 1926 Übernahme der Gewerkschaften Zukunft, Dürwiß und Lucherberg sowie der Braunkohlengewerkschaft Eschweiler. Zuletzt in Betrieb die Braunkohlentagebaue Zukunft-West in Weisweiler, Lucherberg/Düren und Maria Theresia in Herzogenrath (ruht seit 1948) sowie das Kraftwerk Zukunft in Eschweiler und die Wasserkraftwerke Schwammenauel und Heimbach. Großaktionär war mit zuletzt ca. 98 % das RWE, 1959 auf die RWE-Tochter Rheinische Braunkohlenwerke AG verschmolzen. Maße: 29,8 x 21 cm. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 360
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Braunschweigische Maschinenbauanstalt
Aktie Lit. E 100 DM, Nr. 6180
Braunschweig, Dezember 1955
Erhaltung: EF+
Auflage 500. Gründung 1870 unter Übernahme der seit 1853 bestehenden Maschinenfabrik Fr. Seele & Co. Bis heute mit aktuell noch 550 Mitarbeitern einer der bedeutendsten Anlagen- und Maschinenbauer für die Zuckerindustrie und inzwischen auch die Stärkeindustrie. Ein Zweigwerk bestand bis 1984 in Schladen (das bereits 1840 gegründete und 1949 von der BMA übernommene Dippe-Werk). Die bedeutendste Tochtergesellschaft in den Niederlanden fertigt zudem Ausrüstungen für Kartoffel- und Kaffeeverarbeitung, Snackindustrie und Käsebehandlung (Weltmarktführer bei Vakuumfritteusen), weitere Töchter bestehen in den USA, China und Tunesien. Börsennotiz bis 1934 Berlin, danach Freiverkehr Hannover, ehe der jahrzehntelange Großaktionär (Deilmann-Gruppe, Bad Bentheim) die wenigen freien Aktionäre 2003 per squeeze-out hinausdrängte und das Unternehmen anschließend verkaufte. Maße: 21 x 29,7 cm. Rückseitig als ungültig abgestempelt.

Nr. 361
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 30,00 EUR
Braunschweigischer Bankverein KGaA
Aktie 5.000 Mark, Nr. 4914
Braunschweig, 28.6./8.8.1923
Erhaltung: EF
Gründeraktie, Auflage 44.000 (R 7). Gründung 1923 unter Übernahme der Firma des Bankiers Paul Tönnies. Zu den weiteren Gründern gehörten u.a. die Braunschweigische Staatsbank (heute NORD/LB) sowie die Bank für Landwirtschaft AG und das Bankhaus Richard Lenz & Co. in Berlin. Seit 1928 in Liquidation, die sich bis 1936 hinzog. Sehr dekorativ mit Löwen im Unterdruck. Maße: 24 x 31,9 cm.

Nr. 362
Schätzpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Bremer Mineralwasserfabrik AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 6937
Bremen, Juli 1923
Erhaltung: EF
Gründeraktie, Auflage 40.000. Gründung Juli 1923. Firmenzweck der in der Feldstr. 83 ansässigen AG war der Vertrieb von Mineralwasser und allen anderen alkoholfreien Getränken. 1925 wegen Nichtaufstellung der Goldmarkbilanz für nichtig erklärt. Maße: 29,1 x 21,5 cm. Mit kpl. Kuponbogen.

Nr. 363
Schätzpreis: 500,00 EUR
Startpreis: 325,00 EUR
Bremer Vulkan Schiffbau und Maschinenfabrik
Actie 1.000 Mark, Nr. 4435
Vegesack, 27.2.1902
Erhaltung: EF/VF
Auflage 2.000 (R 6). Gründung 1893 unter Übernahme der Fa. Johann Lange in Grohn bei Vegesack. 1898 Verlegung der Werft auf ein 33 ha großes Gelände am rechten Weserufer in den Bezirken Vegesack und Fähr-Lobbendorf mit 1,3 km Wasserfront. Bis zur Jahrhundertwende erfolgte fast jedes Jahr eine Kapitalerhöhung - zunächst ohne großen Effekt, doch später wurden Dividenden bis zu 20 % verdient. Der Glanz verblaßte in der Werftenkrise der 1970er Jahre: Zuletzt wurde der Bremer Vulkan das Instrument der Werftenpolitik des Bremer Senats unter der hochqualifizierten Führung eines vormaligen Senatsdirektor als Vorstandsvorsitzendem - trotzdem (oder gerade deswegen?) ein krachender Zusammenbruch mit Milliardenverlusten. Auch die immensen Fördergelder für die nach der Wende zusätzlich noch übernommenen ostdeutschen Werften wurden in Bremen noch “verzockt”, ehe man das Schiff sinken ließ. Maße: 31,4 x 24,5 cm. Doppelblatt, lochentwertet.

Nr. 364
Schätzpreis: 500,00 EUR
Startpreis: 240,00 EUR
Bremer Vulkan Schiffbau und Maschinenfabrik
Actie 1.000 Mark, Nr. 9992
Vegesack, März 1912
Erhaltung: VF+
Auflage 2.500 (R 6). Lochentwertet. Maße: 31,3 x 24,6 cm. Doppelblatt. Ganz kleiner Einriß am linken Rand.

Nr. 365
Schätzpreis: 75,00 EUR
Startpreis: 30,00 EUR
Brüggener AG für Thonwaaren-Industrie
Aktie 500 RM, Nr. 294
Brüggen, 1.5.1929
Erhaltung: EF
Auflage 1.000. Gegründet 1889. Herstellung von Dachziegeln aller Art. Noch heute tätige AG. Lochentwertet. Maße: 21 x 29,6 cm.

Nr. 366
Schätzpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 50,00 EUR
Brunsviga-Maschinenwerke Grimme, Natalis & Co. AG
Aktie Lit. B 100 RM, Nr. 1445
Braunschweig, November 1941
Erhaltung: EF+
Auflage 800. Gegründet 1871 als KGaA, AG seit 1921. Die Firma lautete bis 1927 Grimme, Natalis und Co. AG. Zweck: Herstellung von Maschinen und Apparaten oder Teilen derselben und der Handel damit. Erzeugnisse waren die noch heute bekannten Rechen- und Addiermaschinen “Brunsviga”. Im Januar 1959 erfolgte die Umwandlung auf die Olympia Werke AG. Mit Rechenmaschine in der Umrandung. Maße: 21 x 29,8 cm. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 367
Schätzpreis: 250,00 EUR
Startpreis: 60,00 EUR
Bürgerliches Brauhaus
Actie 1.000 Mark, Nr. 1027
Bonn, 1.10.1897
Erhaltung: EF
Gründeraktie, Auflage 1.200 (R 8). In der 1897 gegr. AG gingen die Brauerei zum Bären Franz Josef Gervers Nachf., die Adler-Brauerei Otto Wolter und die Brauerei Herm. August Wirts auf. Die Braustätte lag in der Bornheimer Straße 42. 1950 Umfirmierung in Kurfürsten-Bräu AG. Nach und nach erwarb die Dortmunder Union-Brauerei über 98 % der Aktien. 1990 im Großaktionär Brau und Brunnen AG aufgegangen und noch für ganz kurze Zeit unter dem alten Namen als Grundstücksgesellschaft fortgeführt. Die Ges. wurde mit einem Kapital von 1,6 Mio. Mark gegründet, eingeteilt in 1.600 Aktien à 1.000 Mark. Das Aktienkapital wurde zwar voll passiviert, ausgegeben waren jedoch nur 1.200 Aktien, da nicht mehr Kapital benötigt wurde. Für 400.000 Mark gab es Interimsscheine, die zunächst mit 25 % eingezahlt wurden. Erst als diese Aktien voll bezahlt wurden, erfolgte der Druck von Aktien mit dem Datum von 1905, nummeriert zwischen 1201 und 1600. Druck auf Büttenpapier mit Wasserzeichen. Doppelblatt, mehrere Originalsignaturen. Maße: 22,2 x 36,2 cm. Überdurchschnittlich guter Erhaltungszustand!

Nr. 368
Schätzpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 50,00 EUR
Bürgerliches Brauhaus AG
Aktie 100 RM, Nr. 2149
Insterburg, 28.2.1942
Erhaltung: EF+
Auflage 1.140. Gründung 1895. Übernommen wurden weiterhin die örtlichen Konkurrenten Deutsches Brauhaus Bruhn & Froese (1917) und AG Böhmisches Brauhaus vorm. J. H. Bernecker (1918). Spezialitäten: Doppelpils, Schloßbräu und Insterburger Münchner. Gehörte zuletzt zum Rückforth-Konzern, Börsennotiz Königsberg, ab 1935 Berlin. Maße: 20,9 x 29,7 cm. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 369
Schätzpreis: 1.000,00 EUR
Startpreis: 400,00 EUR
Bürohaus Börse AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 17
Berlin, 4.6.1912
Erhaltung: EF
Gründeraktie, Auflage 100 (R 7). Der Gesellschaft gehörte der Häuserblock Burgstraße 27-30 zwischen dem S-Bahnhof Börse und der Berliner Börse (auf deren Gelände gegenüber vom Berliner Dom zu DDR-Zeiten das inzwischen wieder abgerissene Palast-Hotel stand). Neben 20 Läden waren in dem Komplex über 300 Börsenmakler-Büros untergebracht. 1937 im Handelsregister gelöscht. Inzwischen ist der Gebäudekomplex wieder, ergänzt durch neue Bausubstanz, ein Schmuckstück im Umfeld der früheren Börse. Ausgesprochen dekorativer, mehrfarbiger Druck mit Ansicht des “Bürohaus Börse” vom S-Bahnhof Börse aus gesehen. Maße: 36,2 x 26,8 cm. Rückseitig 1923 umgeschrieben auf Herrn Giuseppe Segni Rossino zu Rom. Ein herrliches Papier, das allerletzte Stück beim Einlieferer (in den letzten 10 Jahren kamen auch die anderen Exemplareauf auf den Markt).

Nr. 370
Schätzpreis: 250,00 EUR
Startpreis: 100,00 EUR
C. A. Kühnert AG
Namen-Vorzugsaktie Serie B 1.000 RM, Nr. 43
Limbach, April 1928
Erhaltung: EF+
Auflage 30 (R 8). Gründung 1922 zur Fortführung der unter der Firma C. A. Kühnert in Limbach betriebenen Handschuhfabrik. 1948 aufgegangen im VEB Textilwerke Clara Zetkin, Burgstädt. Dekorativ mit Sonne und Sterne im Unterdruck, Prägesiegel mit Abb. von Handschuh. Lochentwertet. Maße: 29,7 x 21 cm.

Nr. 371
Schätzpreis: 500,00 EUR
Startpreis: 200,00 EUR
C. D. Magirus AG
4,5 % Teilschuldverschreibung 1.000 Mark, Nr. 8518
Ulm, Mai 1920
Erhaltung: VF+
Auflage 9.000 (R 8). Das Unternehmen geht zurück auf eine 1864 in Ulm von C. D. Magirus gegründete Feuerwehr-Requisitenfabrik. Die Weltgeltung des Unternehemns begründete die 1872 von ihm erfundene “Ulmer Leiter”. 1911 Umwandlung in eine AG. Zuletzt wurden Feuerwehr- und Militärgeräte, Motoren, Lastkraftwagen, Kraftomnibusse und Fahrzeuge aller Art (auch Kraftwagen und Eisenbahnwagen) hergestellt. 1935 schloß sich Magirus an Klöckner-Humboldt-Deutz an, 1975 legten KHD und FIAT ihre Nutzfahrzeug-Aktivitäten in der IVECO zusammen. Seit 1980 ist FIAT Alleinaktionär, 1983 wurde die Magirus-Deutz AG in Iveco-Magirus AG umbenannt. Faksimile Fürstenberg für die Berliner Handels-Gesellschaft. Maße: 37 x 26,8 cm. Doppelblatt. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 372
Schätzpreis: 175,00 EUR
Startpreis: 85,00 EUR
C. H. Knorr AG
Aktie 1.000 RM, Nr. 3170
Heilbronn a.N., Dezember 1929
Erhaltung: EF
Auflage 5.000. Gründung 1837 als Handelsfirma für Getreide und Hülsenfrüchte, 1875 Aufnahme der Nahrungsmittelproduktion, AG seit 1899. Hergestellt wurden Kindernährmittel, Suppenerzeugnisse und Brühwürfeln, Würze und Teigwaren. Schon früh Gründung eigener Tochterfirmen in Wels (Oberösterreich) und Thayngen (Schweiz), außerdem mit 25 % an der Mondamin GmbH, Berlin, beteiligt. Börsennotiz Berlin, Frankfurt und Stuttgart. Ende der 50er Jahre fusionierte Knorr mit der Maizena GmbH, seit 1998 Bestfood-Konzern, 2000 von Unilever übernommen worden. Dekorativ, mit Hahn in der Vignette. Maße: 21 x 30 cm. Hochwertiger Druck von Giesecke & Devrient. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 373
Schätzpreis: 500,00 EUR
Startpreis: 250,00 EUR
Capito & Klein AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 4673
Benrath am Rhein, Februar 1921
Erhaltung: VF
Auflage nicht ermittelbar, da laut Handbuch von 1921 gar keine Kapitalveränderung erfolgte (R 10). Gründung 1876 als oHG, seit 1906 AG. Betrieben wurde am Bahnhof Benrath ein Feinblechwalzwerk, das über fünf Blechstraßen verfügte. Seinerzeit eines der bedeutendsten deutschen Unternehmen dieser Branche. In Berlin börsennotiert. 1938 Betriebsüberlassungsvertrag mit der Fried. Krupp AG (1953 wieder aufgelöst). 1962 Übertragung des Vermögens unter Ausschluss der Liquidation auf die Hauptgesellschafterin “Bochumer Verein für Gußstahlfabrikation AG”. Die Feinblechfertigung im Walzwerk I an der Benrather Telleringstraße wurde erst 1976 eingestellt. Erst im Juli 2010 fiel das Walzwerk der Abrissbirne zum Opfer. Lochentwertet. Maße: 25,3 x 34 cm. Kleine Randverletzungen fachmännisch ausgebessert. Nur 3 Stücke sind bis heute erhalten geblieben!

Nr. 374
Schätzpreis: 75,00 EUR
Startpreis: 30,00 EUR
Carl Lindström AG
Aktie 1.000 RM, Nr. 209
Berlin, Januar 1935
Erhaltung: UNC/EF
Auflage 550. Carl Elöf Lindström (geboren am 26.6.1869 im schwedischen Södertälje, gestorben am 29.12.1932 in Berlin) schuf in Deutschland einen der ersten international operierenden und den zeitweise größten Schallplatten-Konzern in ganz Europa. Er verließ seine Heimat 1892 zunächst Richtung Stettin und gründete dann 1897 in Berlin eine mechanische Werkstätte, die bald vornehmlich Phonographen herstellte, ferner Diktiergeräte der Marke Parlograph. Den ersten Apparat zur Wiedergabe von Schallplatten nach dem Prinzip des Grammophons von Emil Berliner brachte Lindström unter dem Namen Lynophone heraus. Der Betrieb expandierte rasend schnell, 1904 nahm Lindström die bereits in der Branche als weniger erfolgreiche Wettbewerber tätigen Bankiers Max Straus und Heinrich Zuntz als Kapitalgeber auf und gründete die Carl Lindström GmbH. Nicht ganz freiwillig, denn die Bankiers hatten Lindström in der Hand, weil er sich zuvor bei einem Großauftrag für Salon-Kinematographen verkalkuliert hatte. 1905 brachte die Firma den “Record-Plattenapparat” heraus, weswegen Carl Lindström als Erfinder des Grammophons mit beweglichem Tonarm und fest montiertem Trichter gilt. 1908 erfolgte die Umwandlung in eine AG. 1911 Erwerb der International Talking Machine Company mit der Plattenmarke Odeon, einem der bekanntesten Labels der Vorkriegs-Schellack-Zeit. Dazu kamen die Labels Jumbo, Jumbola, Fonotipia, Beka, Lyraphon, Dakapo und Favorit durch Übernahme der Dr. Grünbaum & Thomas AG, Berlin (1913), der Favorite-Record AG, Hannover (1915) und der Beka-Rekord AG, Berlin (1917). Fabriken bestanden in Berlin SO 33 (Schlesische Str. 26/27), Neukölln (Heidelberger Str. 75/76), Weissensee (Lehder Str. 20/25), die große Schallplattenfabrik war in Treptow (Bouchéstr. 35/36). Bis zu 3.000 Mitarbeiter waren beim “Schallplattenkönig” beschäftigt. Hergestellt wurden Phonographen, Sprechmaschinen, Schallplatten, Rechenmaschinen und Kinematographen. 1917 war Lindström einer der Mitbegründer der UFA. 1921 schied Carl Lindström als technischer Direktor aus der Firma aus, während sein Kompagnon der ersten Stunde, Max Straus, kaufmännischer Vorstand blieb (und als Jude erst 1931 in den Aufsichtsrat überwechseln musste, bevor er 1936 nach England emigrierte). Im Aufsichtsrat der bis 1935 (danach Einsetzung eines Treuhänders für das Feindvermögen) in Berlin börsennotierten AG saßen nun auch der spätere Reichsfinanzminister und Reichsbankpräsident Dr. Hjalmar Schacht sowie der Vorstandssprecher der Deutschen Bank Emil Georg von Stauss. 1925 Abschluß eines Interessenvertrages mit der Columbia Graphophone Comp. in London, die 1926 auch die Aktienmehrheit der in Berlin börsennotierten AG übernahm. Die Weltwirtschaftskrise brachte Lindström an den Rand des Ruins, das Unternehmen musste saniert werden, die Fabrik in Treptow wurde ebenso verkauft wie grosse Teile des Titelbestandes. 1936 Ausgründung der Sprechmaschinenfabrikation in die neugegründete 100 % Tochter Brandenburgische Metallverarbeitungs-GmbH, auch Radiogeräte wurden seit 1930 hergestellt. Im Dritten Reich stand die Gesellschaft wegen des britischen Großaktionärs unter Feindvermögensverwaltung, hinterher übernahmen die Alliierten die Kontrolle. 1949 Gründung einer Zweigniederlassung in Nürnberg. 1951 Umwandlung in eine GmbH, 1953 Sitzverlegung nach Köln-Braunsfeld. Den Markennamen Lindström benutzte der EMI-Konzern weiter bis 1972, als die Carl Lindström GmbH und die Electrola GmbH zur EMI Electrola GmbH verschmolzen wurden. Maße: 21 x 29,8 cm. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 375
Schätzpreis: 200,00 EUR
Startpreis: 50,00 EUR
Casino-Gesellschaft St. Wendel
5 % Schuldschein 10 Thaler, Nr. 24
St. Wendel, 1.2.1857
Erhaltung: VF
(R 9) St. Wendel liegt an der Blies am Fuße des Bosenberg im Saargebiet. Aufgenommen zum Bau des Casinos. Dekorativ verziert, gedruckt auf grünem Papier. Maße: 34 x 22 cm. Strichentwertet.

Nr. 376
Schätzpreis: 500,00 EUR
Startpreis: 200,00 EUR
Central-Afrikanische Bergwerks-Gesellschaft
Anteilschein Serie C 100 Mark, Nr. 1689
Berlin, 1.7.1908
Erhaltung: EF/VF
Gründeranteil, Auflage 6.000 (R 8). Gegründet als deutsche Kolonialgesellschaft, der am 19.10.1905 durch den Bundesrat die Korporationsrechte verliehen wurden. Bei der Gründung brachte die Central-Afrikanische Seen-Gesellschaft mbH 67 ihr gehörige Goldfelder bei Sekenke in der Wemberesteppe in Deutsch-Ostafrika in die Gesellschaft ein. Die aufgeschlossenen Golderz-Lagerstätten wurden 1908 zusammen mit den Goldminen des Irangi-Syndikats unter Federführung der Direction der Disconto-Gesellschaft in die Kironda Goldminen-GmbH eingebracht. Im 1. Weltkrieg gingen die Besitzungen verloren. In diesem Zusammenhang ist eine numismatische Besonderheit erwähnenswert: Nachdem Deutsch-Ostafrika kriegsbedingt vom Mutterland abgeschnitten war, ordnete die Kolonialverwaltung 1916 an, im Ausbesserungswerk des Eisenbahnknotenpunkts Tabora eine provisorische Münzstätte einzurichten. Für die höheren Werte wurden hier aus den Goldvorräten der Kironda-Goldmine Notmünzen im Nominalwert von 15 Rupien (etwa 20 Mark) geprägt. Nur ganz wenige Notmünzen aus Gold sind weltweit überhaupt jemals geprägt worden. Maße: 35 x 24,8 cm.

Nr. 377
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 60,00 EUR
Central-Landschaft für die Preußischen Staaten
3,5 % priv. Pfandbrief 200 Mark = 250 FF = 10 £, Nr. 302708
Berlin, 1.1.1897
Erhaltung: EF/VF
(R 10) Gegründet 1872 als Zusammenschluss (ohne dass diese ihre rechtliche Selbständigkeit aufgaben) der Ostpreußischen, der Westpreußischen, der Schlesischen, der Märkischen, der Pommerschen, der Schleswig-Holsteinischen und der Danzig-Westpreußischen Landschaft, der Landschaften für das Wartheland, der Provinz Sachsen, der Provinz Westfalen, schließlich des Mecklenburgischen Ritterschaftlichen Kreditvereins. Mit der Gründung der Central-Landschaft sollte ein Einheitspfandbrief als zentrales Anlagepapier geschaffen und damit das Absatzgebiet des landschaftlichen Pfandbriefs erweitert werden. Erreicht wurde dieses Ziel aber kaum, weil die Mehrheit der größeren Landschaften an der Ausgabe eigener Pfandbriefe festhielt. Dreisprachig französisch/deutsch/englisch. Dekorativ mit Adler-Vignette, der Reichsadler erscheint auch im Wasserzeichen. Gedruckt in der Reichsdruckerei. Maße: 24,5 x 33,5 cm.

Nr. 378
Schätzpreis: 200,00 EUR
Startpreis: 60,00 EUR
Centralbank für Eisenbahnwerth
e4 % Schuldverschreibung 1.000 Mark, Nr. 10732
Berlin, 2.1.1899
Erhaltung: EF/VF
Aulage 15.000 (R 8). Zum Pauschalpreis von 31 Mio. Mark übernahm die zu diesem Zweck 1899 gegründete Gesellschaft von der Münchener Localbahn-AG und der Dresdner Bank deren Beteiligungen an vier ungarischen Eisenbahnen. Die in München und Berlin notierten Aktien entwickelten sich vielversprechend, bis der Verlust der Beteiligungen als Folge des 1. Weltkrieges der Bank einen Schlag versetzte, von dem sie sich nie wieder richtig erholte. 1933 ging sie in Liquidation, aus ihr entstand die AG für Anlagewerte. Dekorativer G&D-Druck mit blitzesprühendem Flügelrad. Maße: 35,2 x 25,5 cm. Doppelblatt, inwendig Anleihebedingungen.

Nr. 379
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 45,00 EUR
Chemische Fabrik in Billwärder vorm. Hell & Sthamer AG
Aktie 100 RM, Nr. 18534
Hamburg, Juli 1940
Erhaltung: EF+
Auflage 1.200, zum Umtausch der 1926er 20-RM-Aktien. Bereits 1846 wurde das Stammhaus als “Kampfer- und Salmiakfabrik von A. L. W. Jacobi” gegründet. 1865 Firmenänderung in Hell & Sthamer, 1889 Umwandlung in eine AG. Produziert wurden auf dem 94.000 qm großen Fabrikareal in HH-Billbrook, Billbrookdeich 28 mit rd. 350 Mitarbeitern Schwerchemikalien (u.a. Kali- und Natronsalpeter, Borax und Borsäure, Arseniate, Chromalaun, Chromoxyde, Natronwasserglas, xantogensaures Kali, Schwefel, Phosphor, Thioharnstoff, Schwefelkohlenstoff), Schädlingsbekämpfungs- und Pflanzenschutzmittel. 1927 Übernahme der “Jan” Kemisk Fabrik im norwegischen Frederiksstad, die Phosphor herstellte (bereits 1930 wieder verkauft). Das Werk Billbrook erlitt im 2. Weltkrieg erhebliche Schäden, erst 1950 konnte wieder halbwegs normal produziert werden. Vor 1945 in Hamburg börsennotiert, Großaktionär war früher der Michael-Konzern, zuletzt die Dr. Jacob Chemische Fabrik GmbH, Kreuznach. 1962 Umwandlung in eine GmbH. Maße: 21,1 x 29,8 cm. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 380
Schätzpreis: 200,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Chemische Fabrik Lindenhof C. Weyl & Co. AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 1268
Mannheim, 11.2.1902
Erhaltung: EF
Auflage 3.714 (R 6). Gründung 1877, ab 1902 AG, 1922 Umbenennung in “Chemische Fabrik Weyl AG”. 1909 wurde die neue größere Fabrik in Mannheim-Waldhof bezogen, etwa zur gleichen Zeit übernahmen die Rütgerswerke die Aktienmehrheit und pachteten die Weyl-Fabrik. Ein Zweigwerk bestand in München-Pasing. Heute befasst sich die Weyl GmbH, Mannheim hauptsächlich mit Steinkohlenteerprodukten. Großer Adler und Löwenwappen im Unterdruck. Maße: 39,5 x 27,1 cm. Doppelblatt. Überdurchschnittlich guter Erhaltungszustand!

Nr. 381
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 35,00 EUR
Chemische Werke vorm. H. & E. Albert
Aktie 1.000 Mark, Nr. 4874
Amöneburg b. Biebrich a.Rh., 23.7.1895
Erhaltung: EF+
Gründeraktie, Auflage 10.000 (R 8). Die erste Albert’sche Fabrik in Amöneburg bei Wiesbaden-Biebrich (später nach Mainz-Kastel eingemeindet) wurde bereits 1858 errichtet, 1895 wurde das Unternehmen in eine AG umgewandelt. Zunächst Produktion von Thomasphosphatmehl und anderen Düngemitteln, später kamen Lack-Kunstharze, Säuren aller Art, Insektizide und Pharmazeutika hinzu. Heute gehört das Unternehmen als “Werk Albert” zur Hoechst AG. Schöner G&D-Druck. Maße: 25 x 35,2 cm. Nicht entwertetes Stück in einem überdurchschnittlich guten Erhaltungszustand, sehr günstig angeboten!

Nr. 382
Schätzpreis: 400,00 EUR
Startpreis: 200,00 EUR
Chemnitzer Actien-Spinnerei
Aktie 1.000 Mark, Nr. 5798
Chemnitz, 16.3.1920
Erhaltung: VF+
Auflage 2.000 (R 9). Altes, bereits 1857 gegründetes Textilunternehmen, das in Alt-Chemnitz zwei Spinnereien neu errichtete. Hergestellt wurden Garne und Zwirne, außerdem auf weiteren Verarbeitungsstufen vorzugsweise Unterwäsche. Bereits 1913 wurde wegen aufgelaufener Verluste eine Sanierung mit einem Kapitalschnitt 5:1 erforderlich, dessen Durchführung sich wegen kriegsbedingter Pausen bis 1919 hinzog. Eine ungezügelte Beteiligungspolitik in den 1920er Jahren hatte erneut hohe Verluste zur Folge und erzwang schließlich 1929 die Liquidation dieser in Leipzig und Dresden börsennotierten AG. Lochentwertet. Maße: 26,8 x 36,4 cm. Nur 6 Stücke sind bis heute erhalten geblieben! Hier angeboten: das am besten erhaltene Exemplar!

Nr. 383
Schätzpreis: 250,00 EUR
Startpreis: 90,00 EUR
Chiemgauer Volksbank-AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 2499
Traunstein, 14.11.1922
Erhaltung: EF
Gründeraktie, Auflage 3.000 (R 8). Gründung 1922 zur Fortführung der Chiemgauer Volksbank eGmbH mit Sitz in Trostberg und den Zweigniederlassungen in Traunstein und Teisendorf, später auch in Reit am Winkel. Eines der unzähligen Opfer der Weltwirtschaftkrise: 1929 wurde das Konkursverfahren eröffnet, die Aktionäre gingen leer aus. Dekorative Randbordüre im Stil eines alten Bilderrahmens. Maße: 24,9 x 31,8 cm. Doppelblatt, mit beiliegenden restlichen Kupons.

Nr. 384
Schätzpreis: 175,00 EUR
Startpreis: 90,00 EUR
Cie. Française des Charbonnages de Haute-Rhoen S.A.
Aktie 500 FF, Nr. 6132
Paris, von 1880
Erhaltung: EF/VF
Gründeraktie, Auflage 24.000 (R 8). Die Hochrhön mit der 950 m hohen Wasserkuppe als höchster Erhebung bildet einen sehr zerklüfteten und kahlen Basaltrücken mit einzelnen Kegelbergen und großen Mooren. Letztere waren es wohl, die diese mit französischem Kapital finanzierte Gesellschaft annehmen ließen, daß in der Hochrhön nicht nur Torf, sondern vielleicht auch (Braun-)Kohle abgebaut werden könnte. Herrliche Gestaltung von A. Renard (in der Platte signiert) mit einer Zentral-Vignette von fünf sich abrackernden Zwergen und dem Stollenmundloch mit der Umschrift “Glück auf!” sowie vier Randvignetten mit Über- und Untertage-Ansichten aus dem Bergwerk. Maße: 31,6 x 22,6 cm. Mit komplett anhängendem Kuponbogen.

Nr. 385
Schätzpreis: 200,00 EUR
Startpreis: 60,00 EUR
Clarenberg AG für Kohlen- und Thon-Industrie
Actie 1.000 Mark, Nr. 283
Frechen bei Köln, 1.4.1894
Erhaltung: EF
Gründeraktie, Auflage 800 (R 9). Gründung 1894. Die AG war Eigentümerin des Grubenfeldes Conrathsgrube, das von der Gewerkschaft Louise abgebaut wurde. Ihre Brikettfabrik wurde aus dem Tagebau der Grube Grefrath versorgt. Seit 1913 Betriebsabteilung der Rheinbraun (RWE-Konzern). Mit Originalunterschriften. Dekorative Umrandung im Historismus-Stil. Maße: 28,7 x 22,3 cm. Nicht entwertetes Stück in einem überdurchschnittlich guten Erhaltungszustand, sehr günstig angeboten!

Nr. 386
Schätzpreis: 80,00 EUR
Startpreis: 35,00 EUR
Clemens Müller AG
Aktie 100 RM, Nr. 2421
Dresden, Dezember 1941
Erhaltung: UNC/EF
Auflage 500. Gegründet 1855, AG seit 1918. Die älteste Nähmaschinenfabrik Deutschlands. Schon 1875 verließ die einhunderttausendste Nähmaschine die Fabrik in der Grossenhainer Str. 1-5 mit zeitweise 1500 Beschäfttigten. Ab 1908 auch Fertigung der URANIA—Schreibmaschinen (einschließlich Reise-Schreibmaschinen und rechnende Schreibmaschinen). Die Weltwirtschaftskrise überstand die Firma nur ganz knapp, nach zwei Sanierungen 1933 und 1935 war das Kapital fast vollständig verloren. Damals in Dresden/Leipzig börsennotiert. Nach 1945 enteignet und zunächst als VEB Mechanik Clemens Müller für die Produktion von VERITAS-Nähmaschinen weitergeführt. 1951 lief die Nähmaschinenproduktion der früheren Firmen Clemens Müller sowie Seidel & Naumann in Dresden aus, da in der DDR die Produktion von Haushaltsnähmaschinen im VEB Nähmaschinenwerk Wittenberge konzentriert wurde. Das dabei mit übertragene Warenzeichen VERITAS wurde nach der Wende 1990 zuerst von Singer und dann von Pfaff übernommen. Maße: 21,1 x 29,9 cm. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 387
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 45,00 EUR
Coblenzer Strassenbahn-Gesellschaft
Aktie 1.000 Mark, Nr. 9119
Koblenz, 4.12.1920
Erhaltung: EF
Auflage 7.500. Gründung 1886. Zunächst Pferdebahnbetrieb, später 51 km elektrifizierte Strecken mit 11 Linien. Außerdem Betrieb der Standseilbahn Laubach-Rittersturz. 1939 Umfirmierung in “Koblenzer Elektrizitätswerk und Verkehrs-AG”. Heute werden 217 Stadt- und Landgemeinden in der Stadt Koblenz, dem Landkreis Mayen-Koblenz und dem Westerwaldkreis mit Strom versorgt. Hübsche Umrahmung. Lochentwertet. Maße: 34,6 x 24,6 cm.

Nr. 388
Schätzpreis: 250,00 EUR
Startpreis: 125,00 EUR
Collet & Engelhard Werkzeugmaschinenfabrik AG
Aktie Lit. B 100 RM, Nr. 125
Offenbach a. M., Februar 1942
Erhaltung: EF
Auflage 240 (R 8). Gründung 1862 als eine der ersten deutschen Werkzeugmaschinen-Fabriken, die Weltausstellung in Paris 1867 brachte ihr die Bronzemedaille. AG seit 1913. Ab 1936 war der Raketenpionier und Enkel Adam Opels, Fritz von Opel, im Aufsichtsrat. 1971 Schließung des Betriebes. Lochentwertet. Maße: 21,1 x 29,7 cm.

Nr. 389
Schätzpreis: 750,00 EUR
Startpreis: 375,00 EUR
Commerzbank AG
Sammelaktie 1.000 x 100 RM, Nr. 131001-132000
Hamburg, Juli 1944
Erhaltung: EF+
(R 8) 1870 wurde von hanseatischen Kaufleuten und Privatbankiers die Commerz- und Disconto-Bank in Hamburg gegründet. 1897 entstanden Niederlassungen in Frankfurt am Main und Berlin. Nach der Übernahme der Berliner Bank im Jahr 1905 verlagerte die Bank ihren geschäftlichen Schwerpunkt von Hamburg in die Reichshauptstadt. Anfang der 20er Jahre kam es zu einer stürmischen Expansion mit Übernahme zahlreicher Provinzbanken und Filialeröffnungen. 1920 Übernahme der Mitteldeutschen Privat-Bank in Magdeburg und Umfirmierung in Commerz- und Privat-Bank. 1929 Angliederung der Mitteldeutschen Creditbank mit Sitz in Berlin und Frankfurt. 1932 auf Anordnung der Reichsregierung, die in Folge der Weltwirtschaftskrise zeitweise die Aktienmehrheit hielt, Fusion mit dem 1867 gegründeten Barmer Bank-Verein Hinsberg Fischer & Comp. mit 32 Filialen. Rd. 45 % des Filialnetzes gingen als Folge des 2. Weltkriegs verloren und die Bank wurde auf allierte Anordnung zerschlagen, ehe 1958 die Nachfolgeinstitute wieder zur heutigen Großbank zusammengeschlossen wurden. Die Übernahme des jahrzehntelangen Rivalen Dresdner Bank von der Allianz-Versicherung fiel 2008 mit der schweren Finanzkrise zusammen, weshalb die Commerzbank vom Staat gerettet werden musste; grösster Aktionär ist seitdem der Staat. Handschriftlich nummeriert. Maße: 21 x 29,8 cm. Hochwertiger Druck von Giesecke & Devrient. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 390
Schätzpreis: 60,00 EUR
Startpreis: 25,00 EUR
Concordia Elektrizitäts-AG
Aktie 100 RM, Nr. 4229
Dortmund, Oktober 1941
Erhaltung: UNC/EF
Auflage 5.500, der größte Teil aber schon 1943 in 1.000-RM-Aktien getauscht, nur 810 der 100er Aktien blieben im Umlauf. Gründung 1906 in Köln als Vertretung der Berliner Bergmann-Elektrizitätswerke AG für Rheinland-Westfalen. Sitzverlegungen 1907 nach Düsseldorf und 1931 nach Dortmund. 1913 übernahm die Accumulatoren-Fabrik AG (Quandt/VARTA) die Aktienmehrheit. Nach schweren Schlagwetterexplosionen forderte der Bergbau Europas die Entwicklung einer sicheren Grubenlampe. In einem offiziellen englischen Preisausschreiben erhielt die CEAG-Lampe den ersten Preis. Fortan spezialisierte man sich auf die Produktion von explosions- und schlagwettergeschützen Leuchten, Ladeeinrichtungen für Akkumulatoren, Feuerlöschgeräten (ab 1925) sowie auf Reinraumtechnik. 1965 wurde dem Firmennamen offiziell das Kürzel CEAG vorangestellt. Großaktionär der im Freiverkehr Frankfurt notierten AG war bis zuletzt die VARTA. Faksimile-Unterschrift Günther Quandt als AR-Vorsitzender. Maße: 21,1 x 29,8 cm. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 391
Schätzpreis: 2.500,00 EUR
Startpreis: 650,00 EUR
Credit-Anstalt für Industrie und Handel
Neu-Actie Litt. B 1.000 Mark, Nr. 2279
Dresden, 1.1.1891
Erhaltung: VF
Auflage 1.400 (R 11). Gründung 1856 in Dessau. “Am Tage der Aktienzeichnung, dem 18.3.1856, herrschte im Rathaus ein lebensgefährliches Gedränge.” Die Geschäftsidee, “industrielle oder sonst das öffentliche Wohl fördernde Unternehmen ins Leben zu rufen, die Umgestaltung schon bestehender Gesellschaften oder Geschäftsetablissements in Aktiengesellschaften zu bewirken und für alle dergleichen Unternehmungen und Gesellschaften Aktien und Obligationen auszugeben”, kam also an. Allerdings wurden die angestrebten 8 Mio. Thaler Aktienkapital nie erreicht, sondern nur 6 Mio. Die Bank hat mit ihren Geldern wesentlich dazu beigetragen, die industrielle Entwicklung der Region zu fördern. Doch es waren alles junge Unternehmen, die Kapital und Zeit brauchten, um entsprechende Profite abzuwerfen. Diese Durststrecke durchzustehen, war für die Credit-Anstalt schwer. Dividende gab es nicht, und die Regierung, unter deren Aufsicht sie stand, trug sich 1862 mit dem Gedanken, sie zu liquidieren. Doch die langen Verlustjahre wurden überwunden und 1873 konnten 12% Dividende ausgeschüttet werden. Ein Jahr später wurde der Sitz nach Dresden verlegt, um dem “wesentlichen Faktor unseres derzeitigen Geschäftsbetriebes”, den Braunkohlenbergwerken in Böhmen, näher zu sein. Die in Berlin und Dresden börsennotierte Creditanstalt besaß als Beteiligungen in Dresden die Bankfirmen Horn & Dinger sowie George Meusel & Co. Durch übergroße Kredite an den Kummer-Konzern bei dessen Zusammenbruch kurz nach 1900 dann doch in Konkurs geraten. Maße: 21,6 x 27,8 cm. Die vertikale Knickfalte mittig am unteren Rand eingerissen, am oberen Rand rechts Rostspur von einer Büroklammer, Prägesiegel mit leichtem Papierverlust. Nur ein weiteres Stück ist bekannt, allerdings lochentwertet und sehr schlecht erhalten („F“).

Nr. 392
Schätzpreis: 300,00 EUR
Startpreis: 150,00 EUR
Dachschieferbergwerk “Schloßwiese”
Kux-Schein über 1 von 100 Kuxe, Nr. 9
Caub, 14.11.1878
Erhaltung: EF
Ausgegeben waren ca. 30 Kux-Scheine (R 8). Das Dachschieferbergwerk in der Gemeinde Bornich wurde von David Isaac Fuldauer gemutet (geboren 1830 im niederländischen Almelo, die Familie war mit den niederländischen Rothschilds verschwägert), der sich mit dem ebenfalls jüdischen Amsterdamer Finanzier Benjamin Wolff als Kapitalgeber verband. Seit mehr als 2000 Jahren wird aus dem Kauber Schieferzug, der den Rhein zwischen Bacharach und Oberwesel in westöstlicher Richtung durchquert, Schiefergestein gewonnen. Indem sich der Rhein tief ins Gebirge einschnitt, ließ er die Schiefervorkommen zu Tage treten. Schon die Römer beuteten die Dachschiefervorkommen des Kauber Horizontes aus und verwendeten das Baumaterial u.a. zur Bedeckung des berühmten Limes bei Xanten. Um 1300 werden Schiefergruben im Kauber Schieferzug aktenkundig, und Kaub (auf der rechten Rheinseite zwischen Lorch und St. Goarshausen gelegen) entwickelt sich zu einem Zentrum des rheinischen Schieferabbaus. 1889 werden hier die Gewinnungsbetriebe als “Grube Rhein” zu einer Großgrube zusammengeschlossen, die in 4 Etagen übereinander aus Stollen Dachschiefer förderte. Mitte der 1960er Jahre verursacht die Einführung von Kunstschiefer ein großes Grubensterben am Rhein. Die Grube Rhein begegnete dem durch den Bau eines Mineralmahlwerkes, das noch heute von der Schieferwerk Bacharach GmbH betrieben wird. Originalunterschrift. Maße: 32,8 x 21 cm. Doppelblatt. Aus einem Nachlaßfund 2007 in Holland!

Nr. 393
Schätzpreis: 250,00 EUR
Startpreis: 135,00 EUR
Dachschiefergrube Alberti
Kux-Schein über 1 Kux, Nr. 5
Frankfurt a.M., 25.9.1877
Erhaltung: EF
Auflage 100 (R 8). Dachschiefergrube in der Gemarkung Nanzenbach, Bergrevier Dillenburg. Ausgestellt auf Herrn Kempf zu Frankfurt, der Eigentümer von 50 Kuxen war. Originalunterschriften, Übertragungsvermerke bis 1891. Maße: 35 x 21,4 cm. Doppelblatt. Lediglich 25 Stücke wurden im Jahr 1995 gefunden.

Nr. 394
Schätzpreis: 250,00 EUR
Startpreis: 125,00 EUR
Daimler-Benz AG
Aktie 300 RM, Nr. 66978
Berlin, August 1934
Erhaltung: EF/VF
(R 6) Gottlieb Daimler errichtete 1882 eine kleine Versuchswerkstatt in Cannstadt, erhielt 1883 das Patent für den ersten schnelllaufenden Verbrennungsmotor und gründete 1890 die “Daimler-Motoren-Gesellschaft”. Carl Benz gründete 1883 in Mannheim die “Benz & Cie. Rheinische Gasmotorenfabrik”. Trotz der räumlichen Nähe sind sich die beiden Auto-Pioniere zeitlebens nie persönlich begegnet. Ihre Firmen, die beiden ältesten Automobilfabriken der Welt, wurden 1926 zur Daimler-Benz AG verschmolzen. 1999 Fusion mit der Nr. 3 am US-Automobilmarkt zur DaimlerChrysler AG, Trennung von Chrysler im August 2007 und Umbenennung in Daimler AG. Maße: 21 x 29,6 cm. Älteste für Sammler verfügbare Daimler-Benz-Aktie!

Nr. 395
Schätzpreis: 450,00 EUR
Startpreis: 250,00 EUR
Daimler-Benz AG
Aktie 1.000 DM, Blankette
Stuttgart, August 1961
Erhaltung: EF+
(R 10) Toller Stahlstich von G&D mit Brustporträts von Gottlieb Daimler und Carl Benz. Maße: 21,1 x 29,7 cm. Rückseitig als ungültig abgestempelt.

Nr. 396
Schätzpreis: 300,00 EUR
Startpreis: 90,00 EUR
Dampfer-Genossenschaft Deutscher Strom- und Binnenschiffer eGmbH
Anteilschein 100 RM, Nr. 28814
Fürstenberg a. Oder, ca. 1935
Erhaltung: EF
(R 9) Gegründet 1889 in Charlottenburg. 1902 wurde der Firmensitz nach Fürstenberg a.O. verlegt (das heutige Eisenhüttenstadt). Die Lage an der Einmündung des von Berlin kommenden Oder-Spree-Kanals (damals der Friedrich-Wilhelm-Kanal) in die Oder prädestinierte Fürstenberg geradezu, Sitz dieser Genossenschaft zu werden. Damals war der heutige Grenzfluss noch einer der Hauptströme Deutschlands und die Binnenschifffahrt entsprechend rege. 1956 wurde die Genossenschaft als “VEB Binnenschiffahrt” verstaatlicht. Das ungemein dekorative und farbenprächtige Papier zeigt zwei Schutzengel mit dem Wappen der Gesellschaft sowie Merkur und Neptun. Bei diesem Stück treten die Gelb- und Grüntöne noch stärker hervor als bei älteren Ausgaben. Der Text wurde vollständig neu in anderen Typen gesetzt. Ganz offenbar ausgegeben zur Zeit des Dritten Reiches, wie sich an einem winzigen Detail erkennen lässt: Auf den älteren Ausgaben befindet sich auf dem Warenballen im rechten unteren Teil ein Davidstern. Hier wurde der Stern wegretuschiert, denn er passte nicht mehr zum Zeitgeschmack. Maße: 24,5 x 32,3 cm.

Nr. 397
Schätzpreis: 200,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Deutsch-Asiatische Bank
Aktie 100 DM, Nr. 5660
Hamburg, Juli 1953
Erhaltung: EF+
Auflage 6.250 (R 9). Gründung 1889 zum Betrieb von Bankgeschäften und Förderung des Handelsverkehrs zwischen Deutschland und Asien. Gründer waren u.a. die Kgl. Seehandlung (Preußische Staatsbank), Disconto-Gesellschaft, Deutsche Bank, Berliner Handels-Gesellschaft, M.A. von Rothschild & Söhne, Bayerische Hypotheken- und Wechselbank. 1906 erhielt die Bank das Recht zur Ausgabe von Banknoten im Schutzgebiet Kiautschou und in China. Niederlassungen in Shanghai, Tientsin, Kalkutta, Berlin, Hankow, Tsingtau, Hongkong, Yokohama, Kobe, Singapur, Hamburg und Kanton. Die Aktien waren an allen großen deutschen Börsen notiert, wobei der Umrechnungs-Kurs des Shanghai-Tael zur Mark zum Zwecke des Börsenhandels mit 2,50 festgesetzt war, Großaktionär war die Deutsche Bank. 1953 nahm die Deutsch-Asiatische Bank die Aktivitäten in Hamburg wieder auf, unter Federführung der Deutschen Bank. Zusammen mit Partnerbanken der EBIC-Gruppe wurde anschließend die “Europäisch-Asiatische Bank” gegründet, in die die Deutsch-Asiatische Bank aufging. Später wurde diese Neugründung in “European Asian Bank” umbenannt. Nachdem die meisten Partnerbanken sich aus der European Asian Bank zurückgezogen hatten, wurde diese 1986 in “Deutsche Bank (Asia)” umbenannt, bevor sie 1987/88 zusammen mit ihren 14 Branchen mit der Deutschen Bank verschmolzen wurde. Faksimile-Unterschrift Abs. Maße: 21,1 x 29,7 cm. Mit restlichem Kuponbogen, nicht entwertet.

Nr. 398
Schätzpreis: 200,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Deutsch-Asiatische Bank
Aktie 100 DM, Nr. 5661
Hamburg, Juli 1953
Erhaltung: EF+
Gleiches Stück wie das Los davor, Auflage 6.250 (R 9). Faksimile-Unterschrift Abs. Maße: 21,1 x 29,7 cm. Mit restlichem Kuponbogen, nicht entwertet.

Nr. 399
Schätzpreis: 200,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Deutsch-Asiatische Bank
Aktie 100 DM, Nr. 5662
Hamburg, Juli 1953
Erhaltung: EF+
Gleiches Stück wie das Los davor, Auflage 6.250 (R 9). Faksimile-Unterschrift Abs. Maße: 21,1 x 29,7 cm. Mit restlichem Kuponbogen, nicht entwertet.

Nr. 400
Schätzpreis: 200,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Deutsch-Asiatische Bank
Aktie 100 DM, Nr. 5663
Hamburg, Juli 1953
Erhaltung: EF+
Gleiches Stück wie das Los davor, Auflage 6.250 (R 9). Faksimile-Unterschrift Abs. Maße: 21,1 x 29,7 cm. Mit restlichem Kuponbogen, nicht entwertet.


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