53. Auktion am 22. Juli 2013
Lose 201-300

Deutschland I.

Nr. 201
Schätzpreis: 300,00 EUR
Startpreis: 125,00 EUR
A. Erlenwein & Cremer AG
Aktie 100 RM, Nr. 395
Uerdingen, 28.6.1929
Erhaltung: EF
Auflage 90 (R 8). Gründung 1922 als Uerdinger Likörfabrik und Weinbrennerei AG. Die heute in Düsseldorf ansässige Fa. ist mit der Verwaltung des vorhandenen Grundvermögens und Immobiliengeschäften befasst. Lochentwertet. Maße: 21 x 29,6 cm.

Nr. 202
Schätzpreis: 400,00 EUR
Startpreis: 200,00 EUR
A. Ludwig Steinmetz AG
Aktie 100 RM, Nr. 184
Remscheid, März 1938
Erhaltung: EF
Auflage 160 (R 11). Gründung 1920. Herstellung und Vertrieb von Eisen- und Stahlwaren aller Art, insbesondere von Maschinen und Präzisions-Werkzeugen. 1948 umbenannt in Alstrem-Werk AG Präzisionswerkzeug- und Maschinenfabrik. 1957 wurde die Gesellschaft aufgelöst. Lochentwertet. Maße: 21 x 29,8 cm.

Nr. 203
Schätzpreis: 500,00 EUR
Startpreis: 225,00 EUR
A. Riebeck’sche Montanwerke AG
4,5 % Schuldverschreibung 1.000 Mark, Nr. 8229
Halle a.S., Oktober 1920
Erhaltung: VF
Auflage 20.000 (R 10). Das von Kommerzienrat Riebeck begründete Unternehmen wurde 1883 im Zuge der Auseinandersetzung unter seinen Erben eine AG, 1888 übernahm ein Bankenkonsortium alle Aktien. Grundlage des Unternehmens waren Dutzende von Braunkohlengruben (teils Tiefbau, teils Tagebau) im Oberröblinger, Zeitz-Weissenfelser und im Halle’schen Bezirk. Ein weiterer wichtiger Geschäftszweig war die Verarbeitung des in Schwelereien gewonnenen Teers auf Mineralöle und Paraffin. Im Laufe der Jahre wurden eine Reihe benachbarter Bergwerksunternehmen übernommen. 1923 weitere Ausdehnung des Bergwerksbesitzes mit dem Erwerb der Gewerkschaft Messel bei Darmstadt (1954 als “Paraffin- und Mineralölwerk Messel” ausgegliedert, 1959 an die schwedische Ytong AB verkauft; der ehemalige Braunkohlentagebau Grube Messel gehört heute übrigens als überragender Fossilien-Fundort zum Weltkulturerbe). Ebenfalls 1923 Übernahme wesentlicher Mineralöl-Interessen aus dem Stinnes-Einflussbereich, in diesem Zusammenhang für kurze Zeit Umfirmierung in “Hugo Stinnes-Riebeck Montan- und Oelwerke AG”. 1926 Abschluss eines Interessenvertrages mit der I.G. Farbenindustrie AG, wonach jeder Aktionär seine Aktien 2:1 in I.G. Farben-Aktien tauschen konnte (diese Klausel war übrigens noch bis Ende der 80er Jahre Gegenstand vielbeachteter Prozesse zwischen beiden Gesellschaften). 1931 übernahmen die Rheinischen Stahlwerke ein großes Paket Riebeck-Aktien von der I. G. Farben und waren dann mit 87 % Mehrheitsaktionär. 1945 zu Gunsten des Landes Sachsen-Anhalt enteignet. Nach dem Krieg lagen neben geringfügigem Streubesitz die Riebeck-Aktien wieder bei I. G. Farben (rd. 50 %) und Rheinstahl (rd. 40 %). 1966 Sitzverlegung von Halle (Saale) nach Frankfurt (Main), Hammer und Schlegel in der Umrahmung, Originalunterschriften. Maße: 37,5 x 25,1 cm. Doppelblatt. Abheftlochung, Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 204
Schätzpreis: 250,00 EUR
Startpreis: 150,00 EUR
Aachener und Münchener Lebensversicherung AG
Globalaktie 1000 x 50 DM, Muster
Aachen, August 1991
Erhaltung: UNC/EF
(R 10) Gründung 1868 als Potsdamer Lebensversicheung aG, Umwandlung 1923 in die “Aachen-Potsdamer Lebensversicherungs-AG”, schon im Jahr darauf Umfirmierung in “Aachener und Münchener Lebensversicherungs-AG” (Sitz blieb aber Potsdam). Sitzverlegung 1946 nach Heidelberg, 1949 nach Karlsruhe. 1956 Verschmelzung mit der Atlas Lebensversicherungs-AG. 1970 Fusion mit der Volkshilfe Lebensversicherungs-AG und Sitzverlegung nach Aachen Seit 1997 per Beherrschungsvertrag an den Großaktionär AMB Aachener und Münchener Beteiligungs-AG (heute AMB Generali Holding AG) angebunden. Maße: 21 x 29,7 cm. Lochentwertet. Mit Kupons.

Nr. 205
Schätzpreis: 600,00 EUR
Startpreis: 200,00 EUR
Accumulatoren- und Electricitäts-Werke AG vormals W. A. Boese & Co.
Actie 1.000 Mark, Nr. 3911
Berlin, 10.5.1899
Erhaltung: VF
Auflage 1.500 (R 9). Gründung 1897 unter Übernahme der Firma “W.A. Boese & Co.” in Berlin und der Zweigniederlassung “Süddeutsche Electricitätsgesellschaft Augsburg W.A. Boese & Co.”. 1897 erfolgte ebenfalls die Übernahme der Altdammer Electricitätswerke GmbH. Herstellung von Accumulatoren, elektrotechnischen und mechanischen Utensilien. Spezialität: stationäre und transportable Accumulatoren für alle Zwecke, besonders für elektrische Waggonbeleuchtung, für Telegraphie und Telephonie sowie Bau elektrischer Centralen und Strassenbahnen, Fabrikation von Traktions-, Boots- und stationären Batterien. 1899 Erwerb des englischen Patents Stone für elektrische Beleuchtung von Eisenbahnwagen. 1906 bis 1908 baute die Gesellschaft im Auftrag der “Deutsche Ultramobil Gesellschaft mbH” aus Berlin ein Automobil, das als der erste und letzte eigens entworfene PKW der Berliner Vertriebsfirma in die Automobilgeschichte einging. (Vorher vertrieb die 1904 gegründete Deutsche Ultramobil Gesellschaft das sog. in Eisenach gebaute und in Lizenz für die Firma Oldsmobile vertriebene “Ultramobil”, Typ Curved Dash.). Eine 1909/10 versuchte Sanierung mißlang und konnte den späteren Konkurs nicht mehr verhindern. Bei der Sanierung 1903 umgewandelt in eine VZ-Actie. Dekorative Gestaltung, mit Originalunterschriften. Maße: 37,6 x 24,8 cm. Doppelblatt. Linker Rand mit Abheftlochung. Hochinteressantes Papier, sehr günstig angeboten!

Nr. 206
Schätzpreis: 750,00 EUR
Startpreis: 300,00 EUR
Actien-Bau-Gesellschaft Ostend
Aktie 1.200 Mark, Nr. 4892
Berlin, 18.11.1905
Erhaltung: VF+
Auflage 3.125 (R 9). Gründung 1872. Die in Oberschöneweide bei Cöpenick domizilierende “Ostend” ist eine der wenigen Terraingesellschaften, die nach schweren Blessuren (tiefster Kurs 4%) den Gründerkrach doch überlebte. Sie parzellierte zuerst ein Villenterrain bei Köpenick (bis Ende des 19. Jh. erfolgreich abverkauft) und betrieb eine Ringofenziegelei in Fürstenwalde. Kurz nach der Jahrhundertwende wurde von der “Terrain-Ges. Stahnsdorf GmbH” in zwei Schritten eine an den Teltowkanal, den Centralfriedhof Südwest und die Kgl. Parforce-Jagdhaide angrenzende Fläche von 270 ha (fast die Hälfte der Fläche des heutigen Ortes Stahnsdorf!) erworben, 1907 Umfirmierung in “Stahnsdorfer Terrain-AG am Teltowkanal”. Die vollständige Eröffnung des Teltowkanals 1906 sowie die projektierte Bahn Wannsee-Centralfriedhof und die Verlängerung der Straßenbahn Gr.-Lichterfelde-Ost-Kl.-Machnow zum Centralfriedhof schuf die perfekte Verkehrsanbindung an Berlin, die Grundstücke verkauften sich deshalb gut und waren 1923 restlos verwertet. 1925 scheiterte ein Antrag auf Auflösung der AG am Widerstand des Großaktionärs (Michael-Konzern). Eine Ende der 1920er Jahre geplante Kapitalerhöhung zum Erwerb neuer Terrains in Stahnsdorf kam im Strudel der Weltwirtschaftskrise nicht mehr zur Durchführung, Ende der 1930er Jahre verliert sich die Spur in den Börsenhandbüchern. Maße: 25,4 x 34 cm. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 207
Schätzpreis: 250,00 EUR
Startpreis: 80,00 EUR
Actien-Bierbrauerei in Essen a. d. Ruhr
Prioritäts-Stamm-Actie 2.000 Mark, Nr. 2521-25
Essen, 15.3.1891
Erhaltung: EF
Auflage 260. Gründung 1872. Übernommen wurden später die Phönix-Brauerei GmbH in Essen (1931), die Kronen-Brauerei AG in Essen-Borbeck (1932), die Dortmunder Stifts-Brauerei Carl Funke AG (1936). 1939 Erwerb der Aktienmehrheit bei der Dom-Brauerei Carl Funke AG und der Hitdorfer Brauerei AG in Köln-Hitdorf, gleichzeitig Umfirmierung in Essener Aktien-Brauerei Carl Funke AG. 1963 erneute Umfirmierung in Stern-Brauerei Carl Funke AG. 1969 Erwerb der Brauerei zum Schiff J. Peter Wahl GmbH in Kaufbeuren. 1998 Sitzverlegung nach Köln, umfirmiert in Dom-Brauerei AG, Spezialitäten sind DOM Kölsch und Rats Kölsch. Bis 1934 in Essen, danach in Düsseldorf börsennotiert. Seit 2008 nach Insolvenz als GmbH weitergeführt. Mit Originalunterschriften, u.a. von Carl Funke (1855-1912). Lochentwertet. Maße: 36 x 24,9 cm.

Nr. 208
Schätzpreis: 275,00 EUR
Startpreis: 120,00 EUR
Actien-Brauerei Ohligs
Actie 1.000 Mark, Nr. 861
Ohligs, 27.2.1899
Erhaltung: EF/VF
Gründeraktie, Auflage 1.000 (R 8). Gründung 1899 durch die Brauerei C. Beckmann in Solingen, die für die ersten 10 Jahre auch eine Dividendengarantie abgab. Neben der Brauerei und Mälzerei auch Eisfabrikation, außerdem Wirtschaftsanwesen in Köln, Düsseldorf und Solingen-Ohligs. 1972 Fusion mit der schon 1753 gegründeten Brauerei Beckmann AG in Solingen, 1973 Umfirmierung in Aktien-Brauerei Beckmann AG. 1991 Einstellung des Braubetriebes und erneute Umfirmierung in Beckmann Beteiligungs-AG, 1996 Sitzverlegung nach Düsseldorf. Zuletzt an etwa 10 Autohäusern in Bielefeld, Oberhausen, Duisburg, Ansbach, Gera sowie in Frankreich beteiligt. Mit Getreideähren und Hopfenranken in der Umrandung. Maße: 33,2 x 23,4 cm. Doppelblatt. Nicht entwertet!

Nr. 209
Schätzpreis: 300,00 EUR
Startpreis: 90,00 EUR
Actien-Malzfabrik Cönnern
Actie 200 Thaler, Nr. 180
Cönnern, 1.10.1872
Erhaltung: EF
Gründeraktie, Auflage 500 (R 8). Gegründet 1872. Die Malzfabrik hat eine überraschend interessante Baugeschichte: Einst ein mächtiges Kloster, das von Otto II. (955-983) sogar zum Reichskloster erhoben wurde, kam die Anlage 1563 an die Fürsten von Anhalt-Köthen, die die Klausurgebäude in ein Schloß umbauten. Später Witwensitz, 1871 an einen Industriellen verkauft, der das direkt am Bahnhof der wichtigen Magdeburg-Köthen-Halle-Leipziger Eisenbahn liegende Gebäude zu einer Malzfabrik umbaute. 1917 kaufte die Gesellschaft die Eisengiesserei Saalhütte in Könnern, 1918 die Aktien-Malzfabrik Niemberg und erwarb 1918 sämtliche Hausgrundstücke, Fabrikanlagen und Inventar der Schlossmälzerei AG von Th. Schmidt & Co. in Nienburg (Saale). 1931/32 Umwandlung einer großen Forderung an die Bierbrauerei Gebr. Müser AG in Bochum-Langendreer in eine maßgebliche Beteiligung. Die AG wurde 1961 zwecks Abwicklung verlagert nach Hamburg, 1962 aufgelöst, 1971 im Handelsregister gelöscht. Das Werk in Könnern wurde 1948 enteignet und als VEB Malzfabrik Könnern weitergeführt, nach der Wende 1993 stillgelegt. Die Ruine, für deren Abriss sich die Stadt Könnern aktuell um Fördergelder bemüht, ist heute ein Schandfleck im Stadtzentrum, der zudem den Zugang zum historisch bedeutenden alten Klosterhof versperrt. Sehr dekorativ verziertes Papier, als Lithographie ausgeführt. Maße: 36,5 x 26. Nicht entwertetes Stück in einem überdurchschnittlich guten Erhaltungszustand!

Nr. 210
Schätzpreis: 1.500,00 EUR
Startpreis: 500,00 EUR
Actien-Verein des zoologischen Gartens zu Berlin
Namens-Actie 1.000 Mark, Nr. 2538
Berlin, 1.12.1900
Erhaltung: VF
Auflage 950 (R 8). Die Eröffnung des Zoos fand am 1. August 1844 statt. Er war damit der erste öffentliche Zoo in Deutschland und der neunte in Europa und gleichzeitig mit 220.000 Quadratmetern der weltweit größte Tiergarten. Erwachsene zahlten fünf Silbergroschen für den Eintritt, Kinder die Hälfte. Nun machte man sich Gedanken darüber, wie man den Verein dauerhaft finanzieren könne. Ein neues Komitee erarbeitete daraufhin Pläne aus, den Verein zukünftig als Aktiengesellschaft zu führen. Die königliche Bestätigung erfolgte durch Kabinettsorder am 7. Mai 1845. Die Gesellschaft wurde als “Actien-Verein des Zoologischen Gartens bei Berlin” eingetragen. Die Vorstandsmitglieder, darunter der Geheime Oberregierungsrat Dr. Kortüm, Geheimer Medizinalrat Prof. Dr. Lichtenstein und der Königliche Gartendirektor Lenné, übten ihre Tätigkeit ehrenamtlich aus. Eine AG ist er auch heute noch. Mit Ausnahme einer einzigen Aktien, die das Land Berlin besitzt, befinden sich die übrigen 3.999 breit gestreut in Privatbesitz.
In den 1850er Jahren erfolgte eine umfangreiche Erweiterung des Tierbestandes um fast das Dreifache durch Eigenankäufe, aber auch durch Geschenke. Bisher konnten die laufenden Kosten nur durch königliche Zuschüsse gedeckt werden, doch im Jahr 1857 erwirtschaftete die Gesellschaft durch den wirtschaftlichen Aufschwung und damit einer hohen Besucherzahl erstmalig einen Überschuß von 3.117 Talern. Lichtenstein erlebte diesen Aufschwung nicht mehr, er starb am 3. September 1857 an einem Schlaganfall. Als Nachfolger wurde der Professor für Zoologie an der Berliner Universität Dr. Wilhelm Carl Hartwig Peters ernannt. Trotz der erfolgreichen Bewirtschaftung hatte der Zoo ein großes Problem: Durch die kalten Wintertage ging der Tierbestand drastisch zurück. Auch der kühlen, schattenreichen Lage des Parks schrieb man die hohe Tiersterblichkeit zu. Der Vorstand beschloß, den Tiergarten entsprechend umzugestalten.
Am 1. Oktober 1869 übernahm Dr. med. Heinrich Bodinus, ehemaliger Direktor des Zoologischen Gartens in Köln, die Leitung des Zoos als hauptamtlich wissenschaftlicher Direktor. Eine weitere Optimierung der Anlagen, wie z.B. Auslichtungen, Entwässerungen sowie die Verlegung von Tierhäusern erforderte beträchtliche Geldmittel.
In einer außerordentlichen Generalversammlung beschloß man eine Erhöhung des Aktienkapitals auf 100.000 Taler (1.000 à 100) und eine Umbenennung in “Actien-Verein des Zoologischen Gartens zu Berlin”. 1870, als man feststellte, daß auch diese Mittel nicht ausreichten, wurde noch eine Anleihe in Höhe von 250.000 Talern beschlossen. Es ist der Verdienst von Dr. Bodinus, den Tiergarten auf Weltniveau gebracht zu haben. Er starb nach 15jähriger Tätigkeit im Jahr 1884.
Zeitsprung: Nachdem 1911-13 das Aquarium gebaut wurde, konnten die Aktionäre durch Zuzahlung auf die Aktie auch für das Aquarium das Recht auf freien Eintritt erwerben. (Deshalb wird die Berliner Börsennotiz noch heute unterschieden nach “mit” und “ohne” Aquarium!) Bis zum 1. Weltkrieg wuchs der Bestand auf 3.788 Säugetiere und Vögel sowie 750 Tiere im Aquarium. 1943-44 wurden die historischen Tierhäuser bei Bombenangriffen völlig zerstört. Nur 91 der nicht evakuierten Tiere überlebten den Krieg, darunter der Elefantenbulle “Siam”, die Schimpansin “Susi”, ein Löwenpärchen und zwei Braunbären und das bei den Berlinern bekannte und beliebte Flusspferd “Knautschke”. Das Leben des Bullen nahm erst 1988 ein tragisches Ende. Knautschke ging an den Folgen eines gebrochenen Unterkiefers zugrunde. Die Verletzungen hatte ihm sein im vergangenen Jahr gestorbener Sohn “Nante” während eines Revierkampfes zugefügt. Knautschkes Ruhm wurde sprichwörtlich: “Der ist bekannt wie Knautschke” lautete nach dem Zweiten Weltkrieg eine beliebte Redewendung. Obwohl auch von den evakuierten Tieren nur ein einziges, nämlich die Giraffe Rieke zurückkehrte, wurde der Zoologische Garten mit Hilfe der Bevölkerung schon im Juli 1945 wieder eröffnet. Leerstehende Freigehege und Rasenflächen wurden dabei zum Anbau von Kartoffeln und Rüben als Futterpflanzen genutzt. Unter Professor Klös, der 35 Jahre lang ab 1956 Direktor des Zoos war, wurden viele historische Tierhäuser original wiederhergestellt. Bei seiner Pensionierung 1991 hatte der Zoo mit über 15.000 Tieren in 1.552 Arten seine frühere Weltgeltung wiedererlangt. Die Aktien des Berliner Zoos (unterteilt in “mit” und “ohne” Aquarium) sind neben dem Münchener Tierpark Hellabrunn die einzigen in Deutschland heute noch börsennotierten Zoo-Aktien.
Äußerst dekorativer Druck nach einem Entwurf des bekannten Illustrators L. Burger (in der Platte signiert), mit Abb. von über 20 exotischen Tieren in der Umrahmung. Mit Aufzahlungsstempel für das Aquarium. Maße: 35,2 x 26,8 cm. Rückseitig 3 Übertragungsvorgänge bis 1939. Knickfalten, sonst tadellose Erhaltung.

Nr. 211
Schätzpreis: 250,00 EUR
Startpreis: 90,00 EUR
Actien-Zuckerfabrik Bockenem
Namens-Actie 1.200 Mark = 400 Thaler, Nr. 113
1.7.1875
Erhaltung: EF/VF
Auflage ca. 480 (R 9). Gründung 1874. 1930 brannte die Fabrik vollständig nieder, 1931 Neuaufbau durch die Braunschweigische Maschinenbauanstalt. Originalunterschriften. Entwertet durch Abschnitt der rechten unteren Ecke. Maße: 33,2 x 20,8 cm. Doppelblatt, inwendig Übertragung von 1936.

Nr. 212
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 75,00 EUR
Actien-Zuckerfabrik Rethen a.d. Leine
Actie II. Emission 300 Mark, Nr. 691
Rethen, 30.6.1880
Erhaltung: EF
(R 8) Gründung 1876. Zunächst nur Produktion von Rohzucker, seit 1923 Verarbeitung zur weißen Ware. 1943 befand sich das ganze Aktienkapital in den Händen der Südzucker AG, Mannheim. 1963 Verschmelzung mit der Zuckerfabrik Weetzen, Warnecke & Co. KG und Umfirmierung in Hannoversche Zucker AG. Originalunterschriften. Inwendig Übertragungen bis 1938. Mit der obligatorischen Entwertung durch Abschnitt der rechten unteren Ecke. Maße: 34,6 x 22,4 cm.

Nr. 213
Schätzpreis: 85,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Adlerwerke vorm. Heinrich Kleyer
Aktie 1.000 RM, Nr. 193
Frankfurt a.M., Juli 1934
Erhaltung: EF+
Auflage 2.645. Gegründet 1880 als Maschinen- und Velociped-Handlung von Kommerzienrat Dr.-Ing. h.c. Heinrich Kleyer, AG seit 1895. Die ab 1896 von Kleyer produzierten Schreibmaschinen waren gegenüber den bis dahin erhältlichen amerikanischen Modellen so weit verbessert, daß sie die Büros im Sturm eroberten. 1900 wurde mit dem Bau von Automobilen begonnen. Auch hier sind die Adlerwerke so erfolgreich, daß am Vorabend des 1. Weltkrieges jeder fünfte Motorwagen in Deutschland ein Adler war. In den 30er Jahren waren die Adlerwerke Pionier bei der Entwicklung strömungsgünstiger Karosserien (lange bevor es den cw-Wert gab). Noch in den 50er Jahren, als Adler groß in den Motorradbau eingestiegen war, gelangen Konstruktionen von solcher Qualität und Reife, daß sie von den Japanern noch 10 Jahre später detailgetreu kopiert wurden. 1980 Unternehmenspachtvertrag mit der Triumph Werke Nürnberg AG (die dabei in TRIUMPH-ADLER AG für Büro- und Informationstechnik umfirmierte; sie war 1896 als “Deutsche Triumph-Fahrradwerke” durch die englische Triumph Cycle Company Ltd. in Coventry gegründet worden, 1957 verkaufte die Dresdner Bank ihre Triumph-Aktienmehrheit an Max Grundig, seit 1985 TA Triumph-Adler AG, später eine reine Beteiligungsholding mit dem Puppenhersteller Zapf Creation AG als bekanntester Tochter). Die immer noch börsennotierte Adlerwerke vorm. Heinrich Kleyer AG, deren Großaktionäre erst zu über 90 % die Philipp Holzmann AG und später die HBAG Real Estate AG in Hamburg (heute nach Verschmelzung AGIV Real Estate AG; 50,29 %) und der schillernde Heidelberger Immobilienunternehmer Roland Ernst (48 %) waren, wurde 1999 umbenannt in “Adler Real Estate AG”. Aus dem stillgelegten Werk auf dem fast 200.000 qm großen Areal neben dem Frankfurter Hauptbahnhof wurde ein Gewerbepark. Firmensignet (stilisiertes Speichenrad mit flügelschwingendem Adler) im Unterdruck. Maße: 21 x 29,8 cm. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 214
Schätzpreis: 80,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Aesculap AG
Aktie 50 DM, Nr. 2682
Tuttlingen, Juni 1988
Erhaltung: EF+
Auflage 8.000 (R 7). Gründung 1895 als “AG für Feinmechanik vormals Jetter & Scheerer” zur Übernahme der Firma Jetter & Scheerer, die aus der 1867 von dem Tuttlinger Messerschmied Gottfried Jetter gegründeten Werkstatt hervorgegangen ist. 1887 nahm Jetter seine langjährigen Mitarbeiter Christian und Wilhelm Scheerer als Teilhaber auf. Herstellung von chirurgischen Instrumenten, Frisörartikeln, Bestecken und Teilen für die Automobilindustrie. 1969 Umbenennung in Aesculap-Werke AG vormals Jetter & Scheerer. Heute als Aesculap-Werke AG & Co. KG firmierend. Maße: 21 x 29,6 cm. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 215
Schätzpreis: 200,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
AG Bad Neuenahr
Actie 1.200 Mark, Blankette
Bad Neuenahr, 2.1.1902
Erhaltung: EF
(R 8) Gründung 1860 als AG zur Gründung des Bades Neuenahr. Betrieb des Bades Neuenahr und Nutzbarmachung seiner Quellen. Noch heute bestehende Gesellschaft (jetzt als “AG Bad Neuenahr” firmierend). Nach und nach errichtete die Gesellschaft Trink- und Wandelhallen mit Kurpark, ein Thermalbadehaus mit 150 Kabinen, das Kurhotel mit 220 Betten und das Kursanatorium mit 70 Betten, ein Kurhaus mit Gaststätten sowie das Kurtheater, Sportanlagen mit Lenné-Park, eine eigene elektrische Zentrale und eine Süßwassergewinnungsanlage, eine Betriebswäscherei und eine Gärtnerei, schließlich auch drei Kurkliniken. Maße: 34 x 21,5 cm. Mit kpl. anh. Kupons. Extrem niedriger Startpreis!

Nr. 216
Schätzpreis: 250,00 EUR
Startpreis: 100,00 EUR
AG Bad Salzschlirf
Aktie 1.000 Mark, Nr. 2133
Salzschlirf, 26.8.1920
Erhaltung: VF+
Auflage 300 (R 9). Die 1900 gegründete AG übernahm das seit 1838 bestehende Bad Salzschlirf mit Quellen und Bergwerksgerechtsamen (Kur- und Hotelbetrieb mit Theaterhalle und Musiktempel, Abfüllung des Wassers aus dem Bonifaziusbrunnen). Die drei gesellschaftseigenen Hotels Badehof, Kurhaus und Großes Gartenhaus wurden 1939 für Lazarettzwecke beschlagnahmt und erst ab 1949/50 zu den alten Zwecken wieder eröffnet. Die Krise des deutschen Gesundheitswesens zwang die im Frankfurter Telefonverkehr notierte AG 2002 in die Knie, aus dem Börsenmantel wurde die heute im Unternehmenssanierungsgeschäft erfolgreiche Arques AG. Dekorative Jugendstil-Gestaltung, mit Abbildung des Hl. Bonifazius. Lochentwertet. Maße: 34 x 21,1 cm. Doppelblatt.

Nr. 217
Schätzpreis: 300,00 EUR
Startpreis: 75,00 EUR
AG Bau- und Sparverein
Namens-Aktie 100 Gulden, Nr. 590
Frankfurt a.M., 13.8.1873
Erhaltung: VF+
Gründeraktie, Auflage 1.974 (R 7). Gesellschaftszweck war “Beschaffung von billigen Wohnungen für die Aktionäre durch Erbauung von Wohnhäusern, Annahme von Spareinlagen, Fabrikation von Bauutensilien, sowie Anlage gemeinnütziger Einrichtungen”. Die älteste bekannte deutsche Bausparkassenaktie. Mit Originalunterschriften. Feine Umrandung. Maße: 38,5 x 25,4 cm. Mit restlichen Kupons. Außerordentlich niedriger Startpreis!

Nr. 218
Schätzpreis: 1.000,00 EUR
Startpreis: 400,00 EUR
AG Baumwoll-Spinnerei Kolbermoor
Actie 500 Gulden, Nr. 1169
München, 1.1.1862
Erhaltung: VF+
Gründeraktie, Auflage geplant 3.000, begeben aber nur 1.271 (R 8). Gründung 1862 als AG Baumwoll-Spinnerei Kolbermoor. Wie viele andere Textilbetriebe dieser Zeit wurde das Werk auf der grünen Wiese errichtet. Arbeitskräfte waren in der armen, sonst kaum industrialisierten Gegend leicht zu erhalten. Nach und nach entwickelte sich der Kolbermoor-Konzern zu einer der größten Textilgruppen in Deutschland, deren Blütezeit in den 20er/30er Jahren des 20. Jahrhunderts lag: In diese Zeit fällt auch der Kauf der wertvollen Töchter (Baumwollspinnerei Unterhausen, Spinnerei und Weberei Kempten, Spinnerei und Weberei Momm/Kaufbeuren und Spinnerei und Weberei Pfersee in Augsburg). Den ersten Textilkrisen noch ohne Rückgriff auf stille Reserven trotzend, wurde die vor allem auf Handstrickgarn spezialisierte Spinnerei Anfang der 80er Jahre langsam ein Sanierungsfall - was die Firmenleitung dank excellenter Erträge der viel größeren Tochtergesellschaften lange kaschierte und der Großaktionär Bayerische Vereinsbank nicht wahrhaben wollte. Die 1987 als Rettungsversuch unternommene Fusion mit der bedeutendsten Tochter zur Pfersee-Kolbermoor AG und eine komplette Betriebsumstellung wurde ein Fiasko: Der gerade erst für zig Millionen völlig neu eingerichtete und noch um eine Weberei erweiterte Betrieb in Kolbermoor mußte nach kaum mehr als einem Jahr Betriebszeit stillgelegt werden. Die BV verkaufte bald darauf ihre Aktienmehrheit an die Frankfurter Wisser-Dienstleistungsgruppe, die ein Auge auf den immens wertvollen Grundbesitz von Pfersee-Kolbermoor geworfen hatte. Außerdem konnte man noch für viel Geld die Wasserkraftwerke versilbern: Aus historischen Gründen war die Spinnerei Kolbermoor nämlich auch Energieversorgungsunternehmen für die ganze Stadt Kolbermoor, und auf die Gelegenheit hatten die Isar-Amperwerke schon lange gewartet. Heute eine reine Vermögensverwaltungs-, Immobilien- und Dienstleistungsholding. Hochdekorativ mit Fabrikansicht und zwei alten Produktionsgeräten in der floralen Umrandung. Mit Originalunterschriften. Eine der wichtigsten deutschen Gründeraktien. Ränder uneben wie bei Büttenpapier. Maße: 23 x 38,5 cm. Mit anhängenden Statuten. Prägesiegel lochentwertet. Ein herrliches Papier!

Nr. 219
Schätzpreis: 300,00 EUR
Startpreis: 150,00 EUR
AG der Dillinger Hüttenwerke
Aktie 100.000 DM, Muster
Dillingen-Saar, Juli 1971
Erhaltung: UNC/EF
(R 10) Eines der ältesten und traditionsreichsten deutschen Montanunternehmen! Schon 1685 verlieh König Ludwig XIV. dem Marquis de Lénoncourt die Konzession für die Errichtung einer Eisenhütte, 1720 erteilte Herzog Leopold von Lothringen dem Unternehmen die erste Weißblechkonzession. 1802 Umwandlung in eine AG, zugleich Errichtung eines Blechwalzwerkes. 1807 Umwandlung in eine Kommanditgesellschaft auf Aktien, die “Société des fonderies de cuivre et manufacture de fers blancs de Dilling”, 1828 Neukonstituierung der Aktiengesellschaft als “Anonyme Gesellschaft der Dillinger Hüttenwerke”. Neben den Hochöfen in Dillingen und Redingen auch eigene Kohlen- und Eisenerzgruben sowie (bis heute) eigene Kokerei. 1881 Bau eines SM-Stahlwerkes, 1894 Bau eines Thomaswerkes. In den Walzwerke wurde von den dünnsten Blechen bis zu den schwersten Panzerplatten alles produziert, in den besten Jahren vor und während des 1. Weltkrieges beschäftigte die Dillinger Hütte fast 8.000 Leute. 1917/18 Erwerb der Kupfererzgrube Lina bei Rümenohl. 1940 wurden erworben ein Zweigwerk in Mannheim (frühere Eisengießerei Vögele, 1960 dann wieder verkauft) sowie 98,6 % der Aktien der H. Fuchs Waggonfabrik AG in Heidelberg (1962 in Liquidation). Im Winter 1944/45 erlitt das inzwischen geräumte Werk schwerste Schäden durch dreimonatigen Artilleriebeschuß, erreichte aber schon 1949 mit einer Monatsproduktion von 40.000 to Stahl wieder die Friedenskapazität. Die Kapazitätserweiterungen der Folgejahre gipfelten 1965 im Bau eines neuen Blasstahlwerkes gemeinsam mit den Röchling’schen Eisen- und Stahlwerken. Großaktionäre waren zu dieser Zeit mit je über 25 % die Cie des Forges & Aciéries de la Marine, de Firminy et de Saint-Etienne in Paris, die Cie. de Pont-á-Mousson in Nancy und die Neunkircher Eisenwerke AG vorm. Gebr. Stumm. 1989 gingen über 95 % der Aktien an die DHS Dillinger Hütte Saarstahl AG (deren Aktionäre waren mit 48,75 % die Usinor Sacilor S.A., mit 33,75 % die später in Konkurs gegangene Saarstahl AG, mit 15 % das Saarland und mit 2,5 % die Luxemburger ARBED S.A.). Der Grobblech-Spezialist ist noch heute eines der rentabelsten Unternehmen der deutschen Stahlindustrie. Maße: 21 x 29,8 cm. Lochentwertet.

Nr. 220
Schätzpreis: 500,00 EUR
Startpreis: 125,00 EUR
AG des Dutzendteichparks
Actie 200 Mark, Nr. 72
Nürnberg, 16.6.1883
Erhaltung: EF
Auflage 166 (R 9). Der große und der kleine Dutzendteich im Südosten Nürnbergs sind Teil einer Weiherlandschaft, für deren Aufstauung ursprünglich schon 1337 Kaiser Ludwig der Bayer dem Reichsforstmeister Konrad Waldstromer ein Privileg erteilt hatte. 1495 erwarb der Innere Rat die Gewässer und die inzwischen errichtete Mühle für die Reichsstadt Nürnberg. Bereits im 17. Jh. war der Dutzendteich ein beliebtes Ausflugsziel. 1713 erbaute die Stadt das “Wirtshaus am Dutzendteich” (1899 durch das “Park-Café Wanner” ersetzt). Ab 1813 bot man als weitere Freizeitvergnügen Gondeln und Kähne an, im Winter wurde Schlittschuh gelaufen. 1823 wurde zum weiteren Ausbau des Dutzendteichs zu einem Erholungs- und Vergnügungspark mit einem Kapital von 20.000 Gulden diese AG gegründet. Schon 1826 nahm die Gondel “Preciosa” den Betrieb auf, die Platz für 12 Fahrgäste und 4 Ruderer bot. Ende des 19. Jh. setzte die Ges. auch elektrische Boote ein, die die Fa, Schuckert lieferte. Neben der Strandpromenade und mehreren Cafes wurde schließlich auch eine Badeanstalt eröffnet. 1906 fand auf dem Dutzendteichgelände die bayerische Landesausstellung statt, deren Hauptattraktion der am Südufer erbaute Leuchtturm war. 1912 wurden die vier Nummernweiher dem benachbarten Tiergarten zugeschlagen. Nach 117 Jahren des Bestehens dieser AG übernahm im Jahr 1940 die Stadt Nürnberg die noch heute bekannten Parkanlagen. Zuvor hatten die Nationalsozialisten größere Teile des Parks für ihr Reichsparteitagsgelände in Beschlag genommen und für die Errichtung der Kongresshalle (heute das Dokumentationszentrum) den südlichen Teil des großen Dutzendteichs zugeschüttet sowie den beliebten Leuchtturm gesprengt, weil er im Wege stand. Von dieser Aktie wurde die bis zur Auflösung dann unveränderte Stückzahl von 166 Namensaktien ausgegeben. Ausweislich inwendiger Abstempelungen von 1939/40 wurden, bei einem Nennwert von zuletzt 100 RM, immerhin 1.515 RM als Liquidationserlös gezahlt! Hübsche Umrandung, Doppelblatt, inwendig zwei Übertragungsvermerke von 1897 und 1928. Originalunterschriften. Maße: 32,8 x 22,6 cm. Beiliegende restliche Kupons. Sehr günstig angeboten!

Nr. 221
Schätzpreis: 200,00 EUR
Startpreis: 100,00 EUR
AG Elektricitätswerk Strassburg i/E.
4 % Teil-Schuldverschreibung 1.000 Mark, Nr. 2544
Strassburg i/E., 2.3.1910
Erhaltung: VF+
Auflage 3.000 (R 10). 1899 von der AEG gegründet, die in die Gesellschaft ihr E-Werk und die Versorgungskonzession einbrachte. Feiner, dekorativer Jugendstil-Unterdruck. Teil einer von der Schweizerischen Kreditanstalt in Zürich vermittelten Anleihe. Originalunterschriften. Maße: 34,7 x 24,5 cm. Doppelblatt, inwendig Anleihebedingungen, mit beiliegenden restlichen Kupons.
Extrem seltenes Stück aus der ehemaligen sehr bedeutenden Hesselmann-Sammlung (1987 von Herrn Hesselmann gekauft).

Nr. 222
Schätzpreis: 650,00 EUR
Startpreis: 325,00 EUR
AG “Ems”
Actie 1.000 Mark, Nr. 301
Emden, 1.6.1900
Erhaltung: VF
Auflage 150 (R 8). Gründung 1843 als Dampfschiffsgesellschaft Concordia, 1889 Umwandlung in die Actien-Gesellschaft “Ems”. Fährverbindungen Emden-Borkum, Borkum-Helgoland, Borkum-Norderney, Borkum-Delzijl, Norderney-Helgoland. 2 der 5 Personendampfer gingen im 2. Weltkrieg verloren. 1949 Neubau einer Großgarage bei der Abfahrtstelle in Emden-Außenhafen, nachdem sich der Fährverkehr nach Borkum immer mehr zum wirtschaftlichen Rückgrat der AG entwickelte. Außerdem besitzt die AG “Ems” die “Borkumer Kleinbahn- und Dampfschiffahrt AG” (heute eine GmbH), das Inselhotel VierJahresZeiten auf Borkum sowie Mehrheitsbeteiligungen an der Ostfriesische Lufttransport GmbH (22 Flugzeuge) und der Ostsee-Flug Rügen GmbH. Originalunterschriften. Lochentwertet. Maße: 34 x 21,5 cm. Doppelblatt. Links unten etwas fleckig.

Nr. 223
Schätzpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 30,00 EUR
AG Ferd. Lipfert
Aktie 100 RM, Nr. 8286
Annaberg, Erzgeb., Mai 1926
Erhaltung: EF+
Auflage 2.400. Gründung 1923. Ausführung von Bankgeschäften aller Art, insbesondere Übernahme von Haftungen und Garantien für Dritte. 1925 wurde mit der Girozentrale Sachsen -öffentliche Bankanstalt- Dresden (heute Landesbank Sachsen) der Ausbau zu einer Zweiganstalt der Girozentrale unter voller Wahrung der wirtschaftlichen und rechtlichen Selbständigkeit der Bank vereinbart. Lochentwertet. Maße: 21 x 29 cm.

Nr. 224
Schätzpreis: 75,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
AG für Anlagewerte
Aktie 300 RM, Nr. 6625
Berlin, August 1935
Erhaltung: EF+
Auflage 7.500. Gründung 1898. Aus der 1933 in Liquidation gegangenen Zentralbank für Eisenbahnwerte entstand die AG für Anlagewerte, die nach Umfirmierung 1934 wieder werbend gestaltet wurde. Die Gesellschaft hat nach Erwerb und Wiederveräußerung verschiedener Beteiligungen 1950 die Beteiligung an der Bollenhagen & Co. GmbH erworben. Gegenstand: Erwerb und Verwaltung von Wertpapieren und Beteiligungen sowie Kapitalanlagen. Lochentwertet. Maße: 21 x 29,7 cm.

Nr. 225
Schätzpreis: 250,00 EUR
Startpreis: 180,00 EUR
AG für Bahnen und Tiefbauten
Aktie 500 RM, Nr. 419
Berlin-Schöneberg, Mai 1940
Erhaltung: EF/VF
Auflage 720 (R 8). Gründung 1900 zum Bau, Erwerb und Betrieb von Bahnen jeder Art, insbesondere von Kleinbahnen, Förderung des Eisenbahn- und sonstigen Transportverkehrs, Bau von Kanälen, Chausseen und anderen Tiefbauanlagen. So wurden z.B. die Lehniner Kleinbahn, die Straßenbahn in Erfurt, die Bahn Merzig-Büschfeld und die U-Bahn Berlin Nollendorfplatz-Zoo gebaut. Auch Betrieb von Wald- und Holzgeschäften. 1949 umfirmiert zum gemeinnützigen Wohnungsunternehmen GESABAU. Betreut über 42.000 Wohnungen in den Berliner Bezirken Reinickendorf, Wedding, Pankow, Weißensee und Wilmersdorf. Lochentwertet. Maße: 21 x 29,6 cm.

Nr. 226
Schätzpreis: 300,00 EUR
Startpreis: 125,00 EUR
AG für Bau und Grunderwerb
Actie 300 Mark = 100 Thaler, Nr. 2230
Chemnitz, 1.5.1874
Erhaltung: EF
Gründeraktie (R 8). Die Gesellschaft wird im Handbuch von 1882 bereits als “wertlos” eingestuft. Schöne Zierumrandung. Faksimile-Unterschrift von Gustav Hartmann (Sächsische Maschinenfabrik). Maße: 28,7 x 23,6 cm.


Nr. 227
Schätzpreis: 200,00 EUR
Startpreis: 25,00 EUR
AG für Boden- und Kommunal-Kredit in Elsass-Lothringen
3,5 % Pfandbrief Serie VIII. Lit. B. 1000 Mark, Nr. 2372
Strassburg, 11.9.1902
Erhaltung: EF
(R 10) Gründung 1872 auf Initiative von Adelbert Delbrück, dem Gründer der Deutschen Bank. Delbrück (1822-1890) war Vizepräsident der Bank. Dr. Georg von Siemens, Leiter der Deutschen Bank 1870-1900, wurde von Delbrück auch in den Verwaltungsrat der AG für Boden- und Kommunal-Kredit in Elsass-Lothringen geholt. Betrieben wurden alle zulässigen Geschäfte nach dem Hypothekenbankgesetz (Gewährung von Hypotheken- und Kommunaldarlehen, Refinanzierungen über Schuldverschreibung). 1919 fiel Elsaß-Lothringen gemäß Versailler Vertrag wieder an Frankreich. Von jetzt an wirkte die Bank als “Crédit Foncier et Communal d’Alsace et de Lorraine”, heute als CFCAL Banque immer noch börsennotiert mit Sitz in Strasbourg. Sehr dekorativ, vier Vignetten mit Allegorien aus Handel und Industrie, Wappen und Putti in der Umrandung. Rückseitig Bedingungen, zweisprachig deutsch/französisch verfaßt. Originalunterschriften. Maße: 29,6 x 22,1 cm.

Nr. 228
Schätzpreis: 60,00 EUR
Startpreis: 30,00 EUR
AG für Industrie-Unternehmungen am Friedrichshain
Aktie 100 RM Berlin, Nr. 1056
Berlin, April 1930
Erhaltung: EF+
Auflage 12.500, nach Kapitalherabsetzung 1937 noch 5.000. Gründung 1868 als Aktien-Brauerei Friedrichshain. 1920 Verkauf der Brauerei unter Ausschluß des Grundbesitzes an die Löwenbrauerei AG in Berlin-Hohenschönhausen gegen 2,7 Mio. M in bar und 1,2 Mio. M in Löwenbrauerei-Aktien (mit 7,5 % Dividendengarantie für 8 Jahre), zugleich Umfirmierung in “AG für Brauereiunternehmungen”. Erneute Umbenennung 1926 in AG für Industrie-Unternehmungen am Friedrichshain und 1934 (auf Verlangen des Registergerichts) in AG für Grundstücksverwaltung am Friedrichshain. 1935/36 Verkauf des Grundstücks Am Friedrichshain 16-23, 1937 Verkauf des letzten bebauten Grundstücks in Berlin-Grunewald. 1960 wegen Nichtaufstellung einer DM-Eröffnungsbilanz aufgelöst. Lochentwertet. Maße: 21,1 x 29,8 cm.

Nr. 229
Schätzpreis: 250,00 EUR
Startpreis: 100,00 EUR
AG für Kellereibedarf vorm. Blitz & Co.
Aktie 1.000 Mark, Nr. 301
Frankfurt a.M., 15.5.1923
Erhaltung: EF
Gründeraktie, Auflage 14.000 (R 8). Handel mit Kellereibedarfsartikeln, insbesondere Fortführung des Geschäfts der Firma Blitz & Co. GmbH. Die Ges. stand in enger Verbindung zu Hochheim a.M., wo viele Sekthersteller angesiedelt waren (u.a. die AG zur Bereitung moussierender Weine, heute Seagram Deutschland). Sehr dekorativ, Umrandung mit Historismus-Leiste, kleine Abbildung von Sektflaschen. Maße: 25 x 36,1 cm. Mit kpl. Kuponbogen.

Nr. 230
Schätzpreis: 1.000,00 EUR
Startpreis: 500,00 EUR
AG für Korbwaarenindustrie vormals Amédée Hourdeaux
Aktie 1.000 Mark, Nr. 218
Lichtenfels, 30.1.1890
Erhaltung: VF
Gründeraktie, Auflage 500 (R 10). Aus dem im 18. Jh. noch zunftmäßig organisierten Handwerk der Weißkorbmacher entwickelte sich im Obermaingebiet eine vielfältige Korbindustrie, seit 1825 ein lizenzpflichtiges Gewerbe. In manchen Orten war 1/3 der gesamten Bevölkerung in der Korbmacherei beschäftigt. Davon zeugt noch heute das Deutsche Korbmuseum in Michelau. Für den Absatz sorgten Korbhändler mit einem weltweiten Absatznetz selbst bis nach Amerika, Australien und Südafrika. Die wichtigsten Korbhandelshäuser wurden in Lichtenfels ansässig, wobei interessanter Weise nahezu alle der wohlhabenden Korbhandelsherren keine Einheimischen waren, sondern Zugewanderte wie der Franzose Amédée Hourdeaux.
Er wandelte seine Firma 1890 in die “AG für Korbwaarenindustrie vormals Amédée Hourdeaux” um, und zwar mit Hilfe der Bank für Thüringen vorm. B. M. Strupp in Meiningen und des Dresdner Bankhauses Gebr. Arnhold. 1908 mit dem Erwerb der Kinderwagen- und Holzwarenfabrik GmbH i.L. in Wasungen (1910 stillgelegt) Einstieg auch in die Produktion. 1909 Fusion mit dem Mitbewerber Bergmann & Co. in Hirschaid und Lichtenfels, deshalb Umfirmierung in “AG für Korbwaren- und Kinderwagen-Industrie Hourdeaux-Bergmann”. Hergestellt wurden jetzt Kinder-, Puppen- & Stubenwagen, Holzwaren wie z.B. Kinderstühle, ferner Puppensportwagen, Schlitten, Korbwaren und Korbmöbel, Polstermöbel.
1921 Interessengemeinschaft mit der Bing-Werke AG in Nürnberg und Ausgliederung der Korbwarenabteilung in das Gemeinschaftsunternehmen Hourdeaux-Bing GmbH (1931/38 nach dem Zusammenbruch der Bing-Werke wieder zurück eingegliedert). 1924 Börseneinführung in Berlin (nach dem Krieg dann in München notiert). 1943 bestanden Werke in Lichtenfels, Seubelsdorf, Hirschaid und Zapfendorf. Dann mußte das Werk Hirschaid auf höheren Befehl zur Rüstungsproduktion der Firma Kugelfischer in Schweinfurt zur Verfügung gestellt werden. 1952 Umfirmierung in Hourdeaux-Bergmann AG sowie Verlegung der Holzwarenfertigung von Seubelsdorf nach Hirschaid und Umsiedlung der Polstermöbelfertigung vom Werk Lichtenfels nach Seubelsdorf. Nach einem erneuten Aufschwung, der die Beschäftigtenzahl auf über 1.000 brachte, musste 1971 die Produktion eingestellt werden. Danach nur noch Verpachtung und schrittweise Verwertung der Grundstücke, der Sitz wurde nach Köln verlegt. 1978 wurde die AG aufgelöst.
Originalunterschriften AMÉDÉE HOURDEAUX und GEORG SAUSSENTHALER für den Vorstand sowie Kommerzienrat DR. GUSTAV STRUPP (Bank für Thüringen vorm. B. M. Strupp) als AR-Vorsitzender. Maße: 26,5 x 35,8 cm. Doppelblatt. Diese nach der Inflation zunächst auf 60 RM umgestellten Aktien wurden 1928 an sich komplett in neue Stücke zu 100 und 1.000 RM getauscht. Nur 5 Stücke sind bis heute erhalten geblieben, das hier angebotene Stück überdurchschnittlich gut erhalten! Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 231
Schätzpreis: 1.000,00 EUR
Startpreis: 450,00 EUR
AG für Korbwaren- und Kinderwagen- Industrie Hourdeaux-Bergmann
Aktie 1.000 Mark , Nr. 657
Lichtenfels, 30.4.1909
Erhaltung: VF+
Auflage 400 (R 10). Originalunterschriften AUGUST LORINSER und MELCHIOR SCHENK für den Vorstand sowie Kommerzienrat DR. GUSTAV STRUPP als AR-Vorsitzender. Maße: 26,5 x 35,3 cm. Nur 3 Stücke sind bis heute erhalten geblieben. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 232
Schätzpreis: 1.000,00 EUR
Startpreis: 150,00 EUR
AG für Leder-, Maschinenriemen- und Militaireffecten-Fabrication (vormals Heinrich Thiele)
Actie 100 Thaler = 300 Mark, Nr. 730
Dresden, 1.4.1872
Erhaltung: VF
Gründeraktie, Auflage 2.250 (R 8). Bereits 1840 errichtete Heinrich Thiele seine Fabrik, deren Produktionsprogramm sich dann ein ganzes Jahrhundert lang kaum veränderte. Maschinenriemen wurden zur Anbringung der Dampf- und Wasserkraft hergestellt. Das Unternehmen hat, was die Lederriemenbranche betrift, sich gut rentiert und auch die Branche der Militäreffectenfabrikation hat durch die fortlaufende Beschäftigung seitens des Königlich Sächsischen Montierungsdepots eine konstante Beschäftigung erfahren. 1872 Umwandlung in eine AG, wobei der Vorbesitzer den Aktionären drei Jahre lang eine Dividende von 8% garantierte. 1922 Umfirmierung in “Heinrich Thiele AG”. Erzeugnisse waren Leder, Maschinenriemen, Spinnereileder, Webereibedarfsartikel, Lederwaren und techn. Leder- u. Militäreffekten. Börsennotiz in Dresden/Leipzig. Die AG wurde nach 1945 nicht verlagert. Ausgesprochen dekorativ, mit Darstellung von Gerbern, Tornistern, Gürteln, Militärmützen und einem Sattel. Maße: 27 x 38,8 cm. Knickfalten, Rand fingerfleckig. Nur 20 Stücke dieser bei der Umstellung auf RM schlicht vergessenen Gründeraktien wurden Mitte der 90er Jahre in Privatbesitz gefunden. Außerordentlich niedriger Startpreis!

Nr. 233
Schätzpreis: 400,00 EUR
Startpreis: 150,00 EUR
AG für Leinengarn-Spinnerei und Bleicherei vormals Renner & Comp.
Aktie 1.000 Mark, Nr. 1539
Röhrsdorf b. Friedeberg am Queis, 1.1.1921
Erhaltung: VF+
Auflage 2.000 (R 10). Gründung 1887 unter Übernahme der Renner’schen Fabrik. Die Flachsspinnerei und Bleicherei stellte mit rd. 300 Mitarbeitern hauptsächlich zu Webzwecken dienende Garne aus Flachs und Werg her. Maße: 24,4 x 33,2 cm. Mit restlichem Kuponbogen. Nur 3 Stücke sind seit Jahrzehnten bekannt!

Nr. 234
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
AG für Lithoponefabrikation
Aktie 100 RM, Nr. 1813
Triebes i. Thür., Juli 1926
Erhaltung: EF
Auflage 4.700 (R 7). Gründung 1901 als “Triebeser Farbenwerke” zur Weiterführung einer gleichnamigen GmbH mit Werken in Triebes und Wünschendorf, 1905 Umfirmierung wie oben. Herstellung von Lithopone (das weiß deckende Pigment Zinksulfidweiß) und als Nebenprodukte Blanc-fixe und Glaubersalz. Der als Grundstoff benötigte Schwerspat wurde in einer eigenen Grube in Rothenkirchen gewonnen. Ab 1925 Interessengemeinschaft mit der Gewerkschaft Sachtleben. Nachdem die I.G. Farbenindustrie die Aktienmehrheit erworben hatte, wurde die Notiz an den Börsen Berlin und München 1926 eingestellt. 1947 enteignet und als landeseigener Betrieb fortgeführt. Maße: 21 x 29,7 cm.

Nr. 235
Schätzpreis: 200,00 EUR
Startpreis: 90,00 EUR
AG für Metallindustrie vormals Gustav Richter
Aktie 1.000 Mark, Nr. 699
Pforzheim, 8.7.1907
Erhaltung: EF+
Auflage 300 (R 7). Gründung 1899 in Pforzheim zwecks Fortführung des Betriebes der Fa. Gustav Richter Tubenfabrik. Herstellung von Tuben, Tubenhütchen, Spritzkorken und Dosen. 1920 Sitzverlegung nach Karlsruhe. 1955 AG für Metallindustrie vorm. Gustav Richter im Besitz der Vereinigte Deutsche Metallwerke AG (VDM AG), heute mgvv ag. Äußerst dekorativer, großformatiger Druck. Maße: 39 x 27,8 cm. Doppelblatt, lochentwertet.

Nr. 236
Schätzpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 50,00 EUR
AG für Metallindustrie vormals Gustav Richter
Aktie 1.000 Mark, Nr. 1332
Pforzheim, 15.4.1920
Erhaltung: EF/VF
Auflage 800 (R 6). Maße: 37,7 x 26,4 cm. Doppelblatt, lochentwertet.

Nr. 237
Schätzpreis: 400,00 EUR
Startpreis: 100,00 EUR
AG für schlesische Leinen-Industrie (vormals C. G. Kramsta & Söhne)
Aktie 1.000 Mark, Nr. 41453
Freiburg i.Schl., Juni 1922
Erhaltung: VF+
Auflage 15.000 (R 11). Gründung 1797, ab 1871 AG. Leinengarnspinnerei, Leinen- u. Gebildweberei. Spinnerei in Merzdorf, Weberei in Bolkenhain, Bleicherei in Arnsdorf (Riesengebirge), Veredlungsanstalten und Färbereien in Polsnitz (Kr. Waldenburg). Börsennotiz Berlin und Breslau. 1931 Zusammenschluß mit der seit 1852 bzw. 1907 als AG bestehenden Methner & Frahne-Gesellschaft zur Ostdeutschen Textilindustrie AG. Diese trat 1933 in Liquidation und gründete zur Fortführung des Unternehmens die Kramsta-Methner & Frahne GmbH, die am 18.6.1935 in die AG umgewandelt wurde. Maße: 24,1 x 32,5 cm. Außerordentlich niedriger Startpreis!

Nr. 238
Schätzpreis: 750,00 EUR
Startpreis: 175,00 EUR
AG für Trebertrocknung
Actie 1.000 Mark, Nr. 6822
Kassel, 8.2.1898
Erhaltung: EF-
Auflage 12.000 (R 8). Gründung 1889 zur Vereinigung der Biertrebertrockenanlagen von Ernst Otto in Dortmund und Adolf Schmidt in Cassel. Klingt harmlos, war aber eines der skandalösesten Unternehmen des ausgehenden 19. Jh.: Die Gesellschaft rühmte sich mit Patenten und neuartigen Maschinen für die Verwertung von Trebern (Brauerei- und Brennerei-Rückständen), Holz- und Fleischabfällen, tierischen Kadavern sowie mit der Gewinnung von Calcium-Carbid und Graphit aus Holzkohle. Sie schien zunächst auch unwahrscheinlich erfolgreich zu sein. 1895 wurden die Aktien an der Berliner Börse eingeführt, zwei Jahre später stieg der Kurs nach Ankündigung einer Dividende von 50 % bis auf schwindelerregende 645 % (zu einer Zeit, als eine Notiz über pari von etwa 110, 120 % schon als Sensation galt). Viel zu spät stellte sich heraus, dass die Initiatoren einen gigantischen Bilanzschwindel betrieben: Man gründete Tochterfirmen in Rußland, Bosnien, Finnland, Schweden, Frankreich und Italien (deren Aktien blieben wie Blei auf der Aktivseite der Bilanz) und vereinnahmte von diesen Töchtern exorbitante, fast die Höhe der eigenen Umsatzerlöse erreichende Lizenzgebühren für die ach so famosen Patente (das ging gleich erfolgswirksam in die G+V und blähte damit die Gewinne ganz enorm auf, womit sich der Aktienkurs ins Unermeßliche treiben ließ). Geld zur Gründung der Töchter floß ab, als Lizenzgebühren floß es wieder zurück. Eigentlich ein Nullsummenspiel beim cash flow, aber die Initiatoren Otto und Schmidt waren erfinderisch: Sie beschafften sich mit einem Stakkato kurz aufeinanderfolgender Kapitalerhöhungen (1891, 1892, 1894, 1895, 1896, 1898), die das von den hochmanipulierten Dividenden geblendete Publikum bereitwillig zeichnete, die nötige Liquidität, um diese Dividenden überhaupt zahlen zu können. So schaukelte sich ein Wechselspiel auf, bei der eine hochmanipulierte Dividende den Kurs trieb, woraufhin man die nächste Kapitalerhöhung platzieren konnte und damit wieder Liquidität für die nächste hochmanipulierte Dividende hatte usw. usw. Außerdem konnten Otto und Schmidt dank ihrer Bilanzmanipulationen mit ihren eigenen Aktien auch noch zu traumhaften Kursen Kasse machen. Das ging natürlich nicht ewig gut: Kurz nach der Jahrhundertwende riss der unvermeidliche Zusammenbruch der Trebertrocknungsgesellschaft auch ihre Hausbank, die altehrwürdige, bereits 1839 als Privatnotenbank gegründete Leipziger Bank mit in die Tiefe. Diese Ereigniskette löste schließlich den berühmt-berüchtigten “Sächsischen Bankenkrach” aus. In seiner Dimension und kriminellen Energie der Ausführung für die damalige Zeit ungefähr genauso schockierend wie kürzlich in der Neuzeit die Enron- und Worldcom-Skandale. Das nette Wortspiel, daß sich im Aufsichtsrat mit Hermann Sumpf als Vorsitzendem und Arnold Sumpf gleich zwei Sümpfe befanden reizte schon damals die Gazettenschreiber zu entsprechenden Kommentaren nach dem Zusammenbruch. Bleibt nachzutragen: Vorstand Adolph Schmidt machte sich nach dem Zusammenbruch aus dem Staub, wurde aber 1902 auf abenteuerliche Weise in Paris verhaftet und 1903 in Kassel wegen betrügerischen Bankrotts zu 3 Jahren Zuchthaus verurteilt. Maße: 34,8 x 23,2 cm. Doppelblatt, mit Kupons. Außerordentlich niedriger Startpreis!

Nr. 239
Schätzpreis: 85,00 EUR
Startpreis: 20,00 EUR
AG für Verkehrswesen
Aktie Reihe G 600 RM, Nr. 16399
Berlin, Juli 1926
Erhaltung: EF+
Auflage 2.500. Gründung 1901 durch die BHG unter Carl Fürstenberg (als BHF-Bank noch bis 1999 Großaktionär der AGIV) und die Privatbanken Rob. Warschauer & Co. (Berlin) sowie den A. Schaafhausen’schen Bankverein (Köln). Grundlegende Idee war, die im einzelnen eher unverkäuflichen Kleinbahnaktien in eine Holding einzubringen, für die man das anlagesuchende Publikum leichter interessieren konnte. Immerhin wurden ab 1892 bis zum 1. Weltkrieg ca. 300 Kleinbahnen gegründet. 1/3 davon baute die Lenz & Co. GmbH, deren Hausbank die BHG war. Nach Fusionen mit der Allg. Deutschen Eisenbahn-Ges. (1927), der Westdeutschen Eisenbahn-Ged. (1928) und der Deutschen Eisenbahn-Ges. AG (1929) gehörten 102 Bahnen mit 4.100 km Gesamtlänge über Betriebsführungsverträge zum Konzern, außerdem war die AGV Aktionärin dutzender weiterer Kleinbahnen. 1949 Sitzverlegung nach Hamburg, 1954 nach Frankfurt. 1973 Fusion mit der ALOKA Allgemeine Organisations- und Kapitalbeteiligungs-AG (früher: Allgemeine Lokal- und Straßenbahn AG) zur AG für Industrie und Verkehrswesen, kurz AGIV. Mit der BHF-Bank als Großaktionär jahrzehntelang eine Holding mit Beteiligungen im Maschinenbau-, Eisenbahn-, Verkehrs-, Energie- und Immobilienbereich. Ab 2000 Verkauf aller übrigen Aktivitäten und 2003 Verschmelzung mit der HBAG Real Estate AG (ehemals Kühltransit AG) zur “neuen” AGIV, danach ausschließlich im Immobiliengeschäft tätig. Ende 2004 endet die einst glorreiche Firmengeschichte mit dem Insolvenzantrag. Schöner G&D-Druck, Flügelrad-Vignette. Maße: 21 x 29,8 cm. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 240
Schätzpreis: 500,00 EUR
Startpreis: 150,00 EUR
AG für Wagen- u. Räderbau
Aktie 5.000 Mark, Nr. 1976
Georgenthal, 6.9.1923
Erhaltung: EF/VF
Gründeraktie, Auflage 5.000 (R 10). Gründung im August/September 1923 zur Übernahme und Weiterführung des bereits seit 1875 bestehenden Wasser- und Dampfhammerwerks mit Eisen-Dreherei und Achsenfabrik von Florenz Saul in Georgenthal bei Gotha. Fabriziert wurden Wagen, eiserne und hölzerne Räder sowie sonstige, insbesondere für die Landwirtschaft notwendige Geräte und Maschinen. 1925 wieder in Liquidation gegangen. Maße: 22,6 x 29 cm. Mit kpl. Kuponbogen. Das allerletzte Stück beim Einlieferer!

Nr. 241
Schätzpreis: 200,00 EUR
Startpreis: 60,00 EUR
AG für Waggonbau-Werte
Aktie 100 RM, Nr. 2045
Berlin, Juli 1934
Erhaltung: EF
Auflage 2.195 (R 9). Gründung 1871 als “Breslauer AG für Eisenbahn-Wagenbau”, bis 1934 als Linke-Hofmann-Busch-Werke AG firmierend. In den Werken Breslau (Linke-Werk und Hofmann-Werk), Köln-Ehrendfeld und Köln-Müngersdorf (Herbrandwerk) sowie Bautzen (Busch-Werke) wurden Güter-, Personen- und Straßenbahnwagen, Triebwagen, Dampf-, Diesel- und E-Lokomotiven, Dieselmotoren und Dampfkesselanlagen hergestellt, im (1934 verkauften) Werk Warmbrunn bei Hirschberg (Füllnerwerk) Maschinen für Papierherstellung und -verarbeitung. 1934 wurde das operative Geschäft in die neugegründete Linke-Hofmann-Werke AG ausgegliedert (nach 1945 nach Salzgitter verlagert, heute Alsthom), die AG für Waggonbau-Werte wurde nach Verwertung des Restvermögens 1943 gelöscht. Maße: 21 x 29,8 cm. Mit kpl. Kuponbogen.

Nr. 242
Schätzpreis: 250,00 EUR
Startpreis: 90,00 EUR
AG für Zellstoff- und Papierfabrikation
Aktie 1.000 Mark, Nr. 12736
Aschaffenburg, 12.5.1917
Erhaltung: EF
Auflage 10.500 (R 9). Gründung 1872 als AG für Maschinenpapier-Fabrikation. Papierfabriken in Aschaffenburg und Memel. Ihren Holzbedarf deckte die Gesellschaft aus mehreren eigenen Waldgütern in Deutschland und Österreich-Ungarn, vor allem aber in Russland in den Gouvernements Pskow, Nowgorod und Oleniz. 1936 umfirmiert in Aschaffenburger Zellstoffwerke AG. 1970 Fusion mit der Zellstofffabrik Waldhof (gegr. 1884) zur PWA Papierwerke Waldhof-Aschaffenburg AG mit Sitz in München. 1998 vom schwedischen Konkurrenten Svenska Cellulosa AB übernommen und in SCA Hygiene Products AG umfirmiert. Das Werk Aschaffenburg-Stockstadt firmierte ab 1999 unter Modo Paper GmbH. 2000: Übernahme des Modo-Konzerns durch die finnische Metsä-Serla. Es entstand die größte Feinpapiergruppe in Europa. 2001: Umfirmierung des Mutterkonzerns in M-real und des Werkes Aschaffenburg-Stockstadt in M-real GmbH. Maße: 27,5 x 37,9 cm. Nicht entwertetes Stück in einem sehr guten Erhaltungszustand!

Nr. 243
Schätzpreis: 500,00 EUR
Startpreis: 225,00 EUR
AG für Zink-Industrie vormals Wilhelm Grillo
Actie 1.000 Mark, Nr. 3431
Oberhausen (Rhld.), 1.7.1907
Erhaltung: EF/VF
Auflage 1.000 (R 7). Schon vor Umwandlung in eine AG (1893/94) wurden seit 1848 Werke in Oberhausen (Zinkwalzwerk, Zinkweissfabrik) und Duisburg-Hamborn (Zinkhütte, Schwefelsäurefabrik) betrieben. Noch heute als Grillo-Werke mit Sitz in Duisburg bestehende AG mit Werken in Hamborn, Goslar und Voerde. Die Aktionärsfamilie ist vor allem durch Erfolge in der Dressur-Reiterei bekannt. Faksimile-Unterschriften Julius Grillo als AR-Vorsitzender sowie H. Reinhard und G. Grillo für den Vorstand. Lochentwertet. Maße: 25,6 x 35 cm.

Nr. 244
Schätzpreis: 600,00 EUR
Startpreis: 250,00 EUR
AG für Zink-Industrie vormals Wilhelm Grillo
Namensaktie 1.000 Mark, Nr. 4838
Oberhausen (Rhld.), 1.7.1913
Erhaltung: VF+
Auflage 2.000 (R 8), ausgegeben zur Verbriefung zweier bereits aus 1905 resp. 1908 datierenden Kapitalerhöhungen, ausgestellt auf Frau Ww. Julius Reinhard, Forsthaus Morp b. Erkrath. Lochentwertet. Maße: 26,8 x 35 cm. Oben links leichte Roststelle.

Nr. 245
Schätzpreis: 300,00 EUR
Startpreis: 120,00 EUR
AG Milowicer Eisenwerk
Actie 1.000 Mark, Nr. 5022
Friedenshütte, Kr. Beuthen, 10.8.1911
Erhaltung: EF/VF
Auflage 1.500 (R 9). Gründung 1883. Roheisen-Verarbeitung, Herstellung von Halb- und Fertigfabrikaten insbesondere für den Eisenbahnoberbau. Kapitalerhöhung 1911 zur Übernahme der Hälfte des Kapitals von 500.000 Rubel des Eisenwerks Puschkin in Sosnowice in Russisch Polen. Da die Gesellschaft ihre Erzeugnisse ausschließlich in Russland absetzte, musste die Produktion bei Ausbruch des 1. Weltkrieges eingestellt werden. Börsennotiz Berlin. Sehr dekorativ, Umrandung im Historismus-Stil. Maße: 26,5 x 35,2 cm.

Nr. 246
Schätzpreis: 250,00 EUR
Startpreis: 75,00 EUR
AG Pommernkauf
Aktie 1.000 Mark, Nr. 53697
Stettin, 23.8.1923
Erhaltung: EF
(R 8) Gründung 1922 durch den Landesverband der Lebensmittel- und Kolonialwarenhändler Pommerns. Sehr dekorativ mit vielen kleinen Vignetten, Zuckerhut im Unterdruck. Maße: 27,9 x 21,9 cm. Mit komplettem Kuponbogen. Sehr niedriger Startpreis!

Nr. 247
Schätzpreis: 80,00 EUR
Startpreis: 30,00 EUR
AG Reederei Norden-Frisia
Aktie 500 DM, Nr. 11516
Norderney, Juli 1969
Erhaltung: EF+
Auflage 400 (R 7). 1871 Gründung der Dampfschiffs-Reederei “Norden” als Partenreederei, 1872 Eröffnung des Sommerverkehrs auf der Linie Norddeich-Norderney, ab 1888 auch fahrplanmäßige Verbindung Norddeich-Juist. Die Hotels “Fährhaus” und “Norddeich” in Norddeich gehörten ebenfalls der Reederei. 1898 Bau einer Pferdeeisenbahn zwischen der Juister Landungsbrücke und dem Inselbahnhof, 1899 wird die Bahn motorisiert. 1906 erscheint mit der Dampfschiffs-Reederei “Frisia” ein Konkurrent auf der Linie Norddeich-Norderney, 1917 fusionieren beide Linien zur “AG Reederei Norden-Frisia”, nachdem die Reederei “Norden” 1910 in eine AG umgewandelt worden war. 1920 Fusion mit der AG Reederei “Juist”, die erst 1908 aus der Reederei “Norden” ausgegliedert worden war. 1969 Gründung der FRISIA Luftverkehr GmbH für Flüge zwischen dem Festland und den Nordseeinseln. Maße: 21 x 29,7 cm. Rückseitig als ungültig abgestempelt.

Nr. 248
Schätzpreis: 200,00 EUR
Startpreis: 75,00 EUR
AG Zoologischer Garten in Köln
Namens-Aktie 60 DM, Nr. 270
Köln, Mai 1960
Erhaltung: EF+
Auflage 1.500 (R 8). Der dritte zoologische Garten Deutschlands (nach Berlin und Frankfurt) wurde 1859 als “Centralpunct des Vergnügens, des vergnüglichen Ausruhens nach gethaner Arbeit” gegründet. Im Gründungskomittee engagierten sich u.a. der Bankier Eduard Oppenheim, der Commerzienrath Deichmann vom Schaffhausenschen Bankverein Johann Maria Farina (4711, Eau de Cologne) und der Zuckerfabrikant Commerzienrath Wilhelm Joest. Nach nur 11-monatiger Bauzeit konnte der Zoo, der sich am arabisch-maurischen Stil der Zoobauten in Belgien und Holland orientierte, am 22.7.1860 auf einem Gelände von 5,8 ha eröffnet werden. Schenkungen des Kaisers Franz Josef von Österreich, des Königs von Württemberg und des Tierhändlers Carl Hagenbeck halfen dem Tiergarten beim Aufbau des Tierbestandes. Während des 2. Weltkrieges wurden die Zooanlagen zu fast 90 % zerstört, Pfingsten 1947 fand die Wiedereröffnung mit bedeutender Vergrößerung des Zoos statt. Heute mit über 20 ha einer der modernsten deutschen zoologischen Gärten, der die größte Vielfalt an Lemurenaffen (Halbaffen) überhaupt beherbergt. Großaktionär ist die Stadt Köln. Maße: 21 x 29,7 cm. Rückseitig als ungültig abgestempelt.

Nr. 249
Schätzpreis: 200,00 EUR
Startpreis: 75,00 EUR
AG Zoologischer Garten in Köln
Namensaktie 60 DM, Nr. 1201
Köln-Riehl, März 1994
Erhaltung: EF+
Auflage 1.500 (R 8). Sehr dekorativ mit Abbildung von Elefanten, Tigern, Affen, Zebra, Leguan, Papagei. Maße: 21 x 29,6 cm. Als ungültig abgestempelt.

Nr. 250
Schätzpreis: 275,00 EUR
Startpreis: 100,00 EUR
AG Zoologischer Garten in Köln
Namens-Aktie ohne Nennwert, Nr. 303
Köln-Riehl, Januar 2002
Erhaltung: EF+
Sehr dekorativ, große Abbildung von Elefanten, Löwen, Gorilla und Bären. Maße: 21 x 29,7 cm. Rückseitig entwertet.

Nr. 251
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Agrippina Lebensversicherungs-AG
Namens-Aktie Lit. E 150 DM, Nr. 666
Berlin, August 1958
Erhaltung: EF+
Auflage 2.500. Gründung 1923 in Berlin als “Goldmark” Lebensversicherungsbank AG, 1924 Umfirmierung in Agrippina Lebensversicherungsbank AG. 1959 Errichtung eines zweiten Sitzes in Köln, wo 1965 die Direktionsbetriebe Berlin und Köln zusammengefaßt wurden. Im Jahr 2000 Verschmelzung auf die Zürich Agrippina Lebensversicherung AG. Entwertet. Maße: 21,1 x 29,7 cm. Als entwertet abgestempelt.

Nr. 252
Schätzpreis: 300,00 EUR
Startpreis: 150,00 EUR
Agrippina Versicherung AG
Genußscheine-Sammelurkunde 1000 x 100 DM, Muster
Köln, September 1990
Erhaltung: UNC/EF
(R 10) Die 1844 gegründete Agrippina See-, Fluss- und Land-Transport-Versicherungs-Gesellschaft war Rechtsnachfolgerin der 1818 errichteten Rheinschiffahrts-Assekuranz-Gesellschaft in Köln-Mainz. Um die Jahrhundertwende führte sie als erste Gesellschaft in Deutschland die Kraftfahrzeug-Versicherung ein. Übernommen wurden 1940 die “Bavaria” Versicherungs-AG in Nürnberg und 1960 die Mitteleuropäischen Versicherungs-AG. 1959 Umfirmierung in Agrippina Versicherungs-AG. Seit 1969 ist die Zürich-Versicherung mit fast 99 % Großaktionär. Im Jahr 2000 Verschmelzung auf die Zürich Agrippina Versicherung AG. Maße: 29,7 x 21 cm. Lochentwertet. Mit Kupons.

Nr. 253
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 60,00 EUR
Ahstedt-Schellerter Zuckerfabrik AG
Namens-Aktie 500 DM, Blankette
Schellerten, 18.6.1956
Erhaltung: UNC/EF
(R 10) Die Fabrik wurde 1872 erbaut und hat 1873 die ersten Zuckerrüben verarbeitet. Ihren Rohzucker ließ sie in der Zuckerraffinerie Hildesheim weiterverarbeiten. 1963 mit der Zuckerfabrik Rethen (Leine) fusioniert und somit am Ende der Fusionskette über die Lehrter Zucker in der heutigen Nordzucker aufgegangen.

Nr. 254
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 75,00 EUR
Aktien-Bierbrauerei Mittweida
Aktie 100 RM, Nr. 17
Mittweida, 14.4.1942
Erhaltung: EF+
Auflage 50 (R 7). Gründung 1900 unter Übernahme der 1874 errichteten Brauerei von Keilhauer & Liebers in der Bahnhofstr. 15; eine Niederlage bestand in Chemnitz. Der kleine Betrieb (mit ca. 50 Mitarbeitern wurden knapp 40.000 hl jährlich gebraut) war mit oft zweistelligen Dividenden hochrentabel. 1953 verstaatlicht und als “VEB Mittweidaer Löwenbräu” fortgeführt, 1968 Anschluß an das Getränkekombinat Karl-Marx-Stadt. Dem Mittweidaer Betrieb zugeordnet wurden 1981 auch die Brauereien Penig und Hartmannsdorf sowie die Erfrischungsgetränke Burgstadt. 1994 wurde die inzwischen unter Denkmalschutz stehende Mittweidaer Löwenbräu GmbH als letzte sächsische Brauerei wieder privatisiert. Maße: 21,1 x 29,8 cm. Hochwertiger Druck von Giesecke & Devrient. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 255
Schätzpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 60,00 EUR
Aktien-Ziegelei Langensalza AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 372
Langensalza, 4.6.1923
Erhaltung: EF
Auflage 387 (R 6). Über ein halbes Jahrhundert lang backte der Betrieb im Tal der Unstrut (knapp 30 km nordwestlich von Erfurt) tagein, tagaus nichts als Ziegel. Besonderen Ehrgeiz kann der Chronist dem Vorstand Kurt Petersilie nicht bescheinigen: 100.000 Mark Jahresumsatz durfte man schon als Spitzenwert betrachten. Meist reichte es dennoch zu einer Dividende. Nach 1945 dann enteignet. Sehr dekorative Umrahmung im Historismus-Stil. Lochentwertet. Maße: 34,2 x 25,5 cm.

Nr. 256
Schätzpreis: 350,00 EUR
Startpreis: 250,00 EUR
albert-frankenthal AG
Global-Aktie 20.000 x 50 DM, Muster
Frankenthal, Dezember 1990
Erhaltung: UNC/EF
(R 10) Gegründet 1861 als Schnellpressenfabrik Albert & Cie. 1882 Konstruktion der ersten Illustrationsdruckmaschine, 1889 bedeutende Erweiterung des Fabrikationsprogramms und Umwandlung in die Schnellpressenfabrik Frankenthal Albert & Cie. AG. 1909 (das Werk hatte inzwischen 1.500 Mitarbeiter) Fertigstellung der 10.000 Druckmaschine: Albert wurde der größte Druckmaschinenbauer in ganz Europa. 1935 Konkurs; die als GmbH gegründete Auffanggesellschaft wurde 1940 wieder in eine AG umgewandelt. 1971 Umfirmierung in albert-frankenthal AG. Die Koenig & Bauer AG in Würzburg baute ihre Beteiligung kontinuierlich aus, bis sie 1990 Alleinaktionär war. Anschließend wurden beide AG’s verschmolzen. Noch heute einer der wichtigsten Produktionsstandorte der im M-DAX börsennotierten Koenig & Bauer AG. Mit Firmensignet. Maße: 21 x 29,7 cm. Lochentwertet. Mit Kupons.

Nr. 257
Schätzpreis: 1.500,00 EUR
Startpreis: 750,00 EUR
Albert-Theater-AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 744
Dresden, 30.12.1911
Erhaltung: VF
Gründeraktie, Auflage 800 (R 9). Das Albert-Theater am Albertplatz, benannt nach dem sächischen König Albert, gehörte neben dem Residenztheater und der Semperoper zu den repräsentativen Bauten des alten Dresden. Auf einem von der Stadt Dresden unentgeltlich zur Verfügung gestellten Grundstück wurde es erbaut 1871-73 von Bernhard Schreiber im frühen Neorenaissance-Stil der Semper-Nicolai-Schule für eine Aktiengesellschaft Neustädter Bürger und am 20.9.1873 mit Goethes “Iphigenie auf Tauris” eröffnet. Bis 1910 war das Albert-Theater an den königlichen Hof verpachtet. Dann ging es an eine 1911 neu gegründete AG über, die das Theater modernisieren und umbauen ließ. 1913 wurde das Albert-Theater wieder eröffnet. Es spielte nun sowohl moderne progressive Stücke z.B. von Gerhart Hauptmann und Maxim Gorki wie auch Volkstümliches. Premierenfeiern fanden oft in der benachbarten Vila Eschebach statt. In der Zeit wirkten bekannte Schauspieler und Künstler wie z.B. Sarah Bernhardt und Heinrich George am Albert-Theater, das 1921 umbenannt wurde in “Neustädter Schauspielhaus”. Ab 1936 wurde es durch die Stadt Dresden verwaltet, im Programm den Zeitströmungen gleichgeschaltet und hieß zuletzt “Theater des Volkes”. Beim großen Luftangriff auf Dresden am 13.2.1945 brannte das Theater aus. Obwohl die Außenmauern gut erhalten geblieben waren und die Dresdner Theaterkünstler eine Wiederherstellung befürworteten wurden Bühnenhaus und Zuschauerraum im September 1950 von der Stadt Dresden abgebrochen. Lochentwertet. Maße: 26,3 x 36,4 cm. Nur 6 Stücke sind bis heute erhalten geblieben, das hier angebotene Exemplar befindet sich in einem überdurchschnittlich guten Erhaltungszustand.

Nr. 258
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Alexanderwerk AG
Aktie 1.000 RM, Nr. 13848
Remscheid, Juni 1941
Erhaltung: EF+
Auflage 1.500. Gründung 1885 als GmbH, AG seit 1899. Hergestellt wurden mit bis zu 2.000 Beschäftigten Haushaltsmaschinen, Küchenmaschinen, Großküchen, Fleischverarbeitungs- und Aufschnittschneidemaschinen. Ab 1927 Zusammenarbeit mit Siemens-Schuckert bei elektrischen Haushaltsmaschinen. 1931 Fusion mit der Ernst Alb. Steffens GmbH in Burg a.d.Wupper, 1941 Übernahme des Konkurrenten Eschebach-Werke AG in Radeberg bei Dresden. Nach dem Wiederaufbau der am 31.7.1943 bei einem Luftangriff fast vollständig zerstörten Remscheider Fabrik wieder der führende Hersteller auf seinem Spezialgebiet. Maße: 21 x 29,8 cm. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 259
Schätzpreis: 200,00 EUR
Startpreis: 90,00 EUR
Allba-Nordstern Lebensversicherungs-AG
Namens-Aktie Serie 2 100 RM, Nr. 214
Berlin-Schöneberg, 27.3.1925
Erhaltung: VF
Auflage 20.000 (R 10). Gründung 1866 als Nordstern-Lebensversicherungs-AG in Berlin. 1878 Fusion mit der Schlesischen Lebensversicherung, gegr. 1872 in Breslau. 1906 Übernahme der Vaterländische Lebensversicherungs-AG, gegr. 1872 in Elberfeld. 1920 Fusion mit der “Teutonia” Versicherungs-AG, gegr. 1852 in Leipzig. 1922 Bestandsübertragung auf die ALLBA Allgemeine Lebensversicherungs-Bank AG. 1925 Umfirmierung in Allba-Nordstern Lebensversicherungs-AG, 1936 in Nordstern Lebensversicherungs-AG. 1996 wurde der Sitz in Berlin aufgehoben. 1999 Verschmelzung auf die AXA Colonia Lebensversicherung AG. Mit dem Nordstern-Firmensignet in allen vier Ecken. Maße: 20,8 x 29,8 cm. In dieser Form (nicht entwertet!) ist nur ein einziges weiteres Stück bekannt.

Nr. 260
Schätzpreis: 600,00 EUR
Startpreis: 300,00 EUR
Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft
Vorzugs-Aktie B 1.000 Mark, Nr. 263614
Berlin, März 1921
Erhaltung: VF+
Auflage 250.000 (R 11). Gründung 1883 durch Emil Rathenau als “Deutsche Edison-Gesellschaft für angewandte Elektricität”, 1887 Umfirmierung in AEG. Beim Besuch der Weltausstellung in Philadelphia lernte Emil Rathenau die epochemachenden Erfindungen von Thomas A. Edison kennen. Es gelang ihm, die Patente für Deutschland zu erwerben. Zu Recht wird Rathenau als der Begründer der elektrischen Großindustrie in Deutschland bezeichnet. Was mit der Herstellung von Glühlampen begann, entwickelte sich bald zu einem Unternehmen, das auf allen Gebieten der Elektrotechnik eine führende Rolle spielte - lange blieb der Wettstreit mit Siemens & Halske um den ersten Platz unentschieden. Der Niedergang nach dem 2. Weltkrieg mündete schließlich 1985 in der Mehrheitsübernahme durch den Daimler-Benz-Konzern, der unter dem Vorstandsvorsitzenden Edzard Reuter (Sohn des legendären Berliner Nachkriegs-OB) vom Aufbau eines umfassenden Technologiekonzerns als Welt-AG träumte. Als auch dieser Traum ausgeträumt war, löste Daimler-Benz (nun unter Reuters Nachfolger Jürgen Schrempp) die AEG 1996 auf. Dekorativer G&D-Druck, mit Faksimile-Unterschrift Rathenau und Deutsch. Maße: 24 x 31 cm. Unterer Rand leicht fleckig. Nur ein einziges weiteres Stück (aus der legendären AEG-Sammlung Hesselmann) bekannt.

Nr. 261
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 50,00 EUR
Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft
6 % Gold Debenture 1.000 $, Specimen
1.5.1928
Erhaltung: VF+
Nullgeziffertes Specimen (R 8). Hochwertiger Stahlstich mit männlicher Allegorie und Elektromotor. Maße: 38 x 25 cm. Mit anh. Kupons, lochentwertet. Die obere Knickfalte leicht gebräunt.

Nr. 262
Schätzpreis: 175,00 EUR
Startpreis: 75,00 EUR
Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft
Globalaktie 1.000 x 100 DM, Muster
Berlin-Grunewald, November 1956
Erhaltung: EF
(R 10) Maße: 21 x 29,7 cm. G&D-Musterperforation. Oberer Rand mit Abheftlochung.

Nr. 263
Schätzpreis: 350,00 EUR
Startpreis: 150,00 EUR
Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft AEG-Telefunken
Sammelaktie 2000 x 50 DM, Muster
Berlin/Frankfurt a.M., Jan. 1970
Erhaltung: UNC/EF
(R 10) Maße: 21 x 29,7 cm. Lochentwertet.

Nr. 264
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 45,00 EUR
Allgemeine Verkehrs-AG
Aktie 1.000 DM, Nr. 55
Frankfurt a.M., Oktober 1970
Erhaltung: EF+
Auflage 1.000 (R 7). Gründung 1970 unter Führung einer “Schutzgemeinschaft der Kraftfahrer e.V.” In der Theorie ein allumfassender Gesellschaftszweck von der “Förderung der Entwicklung des Verkehrs auf der Straße, den Wasserwegen und in der Luft” über “Beteiligung an Ausschreibungen von Projekten des Hoch- und Tiefbaus” bis “Ein- und Verkauf von Kraftfahrzeugen, Schiffen und Flugzeugen”. In der Praxis eine sehr flügellahme AG: 1974 wegen Vermögenslosigkeit von Amts wegen gelöscht. Maße: 21 x 29,9 cm. Mit beiliegendem restlichen Kuponbogen.

Nr. 265
Schätzpreis: 750,00 EUR
Startpreis: 150,00 EUR
Allgemeine Versicherungs-Gesellschaft für See-, Fluß- und Landtransport
Namens-Aktie 1.000 Thaler, Nr. 239
Dresden, 1.3.1861
Erhaltung: VF/F
Gründeraktie, Auflage 1.000 (R 10). Gründung 1861. Zunächst durfte niemand mehr als 25 Aktien besitzen, worüber angesichts von Spitzendividenden von 100 % an der Wende zum 20. Jh. sicher mancher Aktionär traurig war. 1922 Abschluß eines Poolvertrages mit den beiden Töchtern Transatlantische Güterversicherung, Berlin und Sächsische Versicherungs-AG, der 1942 zur Fusion aller drei Gesellschaften führte. 1947 umbenannt in Transatlantische Versicherungs-AG, 1945/52 Sitzverlegung nach Hamburg. Börsennotiz Berlin. 1968 übernahm die Royal Exchange Assurance, London, die Aktienmehrheit, reichte sie aber bereits 1970 an den amerikanischen ITT-Konzern weiter, der sie bis zur Einstellung der Kursnotiz 1975 auf 98 % ausbaute. Nach Ausgründung des Lebens- und Sachversicherungsgeschäfts 1973/76 umbenannt in Transatlantische Rückversicherungs-AG. 1988 nach Erwerb der SWF Auto-Electric GmbH, Bietigheim-Bissingen, umbenannt in Transatlantische Beteiligungs-AG, zugleich Übertragung des Versicherungsgeschäfts auf die amerikanische Hartford Fire Insurance Co. 1993 werden SWF, ATE Alfred Teves, DeKoning und ITT Bergneustadt in der ITT Automotive Europe GmbH zusammengeschlossen, die Transatlantische wird 1995 auf die ITT Ges. für Beteiligungen mbH verschmolzen: Der ungewöhnliche Lebenszyklus von der Versicherungspolice zum Scheibenwischer endete hier. Mit Originalunterschriften. Maße: 25,5 x 34,5 cm. Vertikale Knickfalte durchgehend mit Papierstreifen rückseitig verstärkt (alt). Randeinrisse und kleine Randfehlstellen fachmännisch restauriert. Trotz dieser Erhaltungsprobleme ein überdurchschnittlich gut erhaltenes Exemplar, sehr günstig angeboten!

Nr. 266
Schätzpreis: 350,00 EUR
Startpreis: 150,00 EUR
Allianz AG Holding
Namens-Sammelaktie 10.000 x 50 DM, Muster
Berlin/München, Juni 1995
Erhaltung: UNC/EF
(R 10) Gegründet 1890. 1922 Gründung der Allianz Lebensversicherungsbank. Weit nach vorn kam die Allianz 1923 durch den Erwerb der Aktien der “Bayer. Versicherungs-Bank AG” (vormals Versicherungs-Anstalten der Bayerischen Hypotheken- und Wechsel-Bank). 1927 Fusion mit der Stuttgarter Verein Versicherungs-AG, danach von 1927 bis 1940 Firmierung als “Allianz und Stuttgarter Verein Versicherungs-AG”. 2006 Übernahme der italienischen RAS und gleichzeitige Umwandlung in eine Europäische AG (SE = lat. Societas Europaea). Dass übrigens Sitz der von Anfang an “urbayerischen” Gründung formell zuerst Berlin war, hatte einen praktischen Grund: So war der Allianz auch die Geschäftstätigkeit im höchst wichtigen Geschäftsgebiet Preußen erlaubt. Maße: 21 x 29,7 cm. Lochentwertet.

Nr. 267
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Alphonse Schick Saar AG
Action 1.000 FF, Nr. 1131
Saarbrücken, 20.3.1923
Erhaltung: EF
Gründeraktie, Auflage 2.450. Finanzierung und Belieferung der Betriebe im Saargebiet mit Wein und Spirituosen, die der Firma Alphonse Schick in Colmar angeschlossen waren. 1927 Umfirmierung in “Wein- und Spirituosen-AG Wesa”. Interessanter Beleg aus der Zeit der französischen Besetzung des Saarlandes. Maße: 29 x 20,6 cm. Mit kpl. anh. Kupons.

Nr. 268
Schätzpreis: 350,00 EUR
Startpreis: 150,00 EUR
Alsen AG
Aktie 200 Stück, Muster
Hamburg, Dezember 1998
Erhaltung: UNC/EF
(R 10) Gegründet 1862 in Itzehoe von Gustav Olsen unter der Firma Alsen‘sche Portland-Cement-Fabriken KG, 1972 fusioniert mit Breitenburger Portland-Cement-Fabrik-AG zur Alsen-Breitenburg Zement- und Kalkwerke GmbH. 1997 Fusion mit der Nordcement AG zur Alsen AG, 2003 umbenannt in Holcim (Deutschland) AG. 1907/08 baute Alsen eine 13 km lange Drahtseilbahn, die als die längste Seilbahn Deutschlands gilt. Sie war bis 1977 im Betrieb. Maße: 21 x 29,7 cm. Mit Kupons. Lochentwertet.

Nr. 269
Schätzpreis: 450,00 EUR
Startpreis: 250,00 EUR
Alte Leipziger Versicherung AG
Global-Namensaktie Serie C 30.000 x 100 DM, Muster
Oberursel, Juni 1995
Erhaltung: UNC/EF
(R 10) Sehr alte, bereits 1819 mit einem Kapital von 1 Mio. Thalern gegründete Versicherung. Seit 1838 auch in der Donaumonarchie tätig. 1929 Übernahme der “Lebenswacht” Lebens-Versicherung-Anstalt in Leipzig und 1939 der “Heimat” Allg. versicherungs-AG in Wien. 1945 Schließung der Direktion auf Anordnung der Sowjetischen Militäradministration, Sitzverlegung 1948 nach Bonn und 1956 nach Frankfurt/Main. 1970 Übernahme des Bestandes der Leipziger Allgemeine und zugleich Umfirmierung in “Alte Leipziger Versicherung AG”. 1974 letzte Sitzverlegung nach Oberursel. Maße: 21 x 29,7 cm. Lochentwertet.

Nr. 270
Schätzpreis: 500,00 EUR
Startpreis: 150,00 EUR
Altenaer Baugesellschaft
Actie 100 Thaler, Nr. 270
Altena i.W., 1.8.1875
Erhaltung: VF+
Gründeremission, Auflage 110 (R 9). Gründung am 14.2.1870 als Altenaer Baugesellschaft mit einem Kapital von 20.000 Thalern, eingetragen am 25.3.1871. Später als Altenaer gemeinnützige Baugesellschaft AG firmierend. 1941 wurden im Zuge der Neuorganisation der gemeinnützigen Wohnungsunternehmen die Spar- und Bauverein GmbH sowie die Gemeinnützige Baugesellschaft Nachrodt-Wiblingwerde GmbH übernommen. Bis 1942 baute die Gesellschaft 364 Häuser mit 1.320 Wohnungen. 1990 Umbenennung in Altenaer Baugesellschaft AG. Großaktionär ist die Stadt Altena mit 40,5 %, 12 Industriebetriebe und 2 Kreditinstitute halten zusammen 59,5 %. Äußerst dekorativ mit zwei allegorischen Abbildungen. Sieben Originalunterschriften. Maße: 27,1 x 33,4 cm. Knickfalten, sonst tadellose Erhaltung. Mit Stempelumstellung von 1932 auf eine Namensaktie, ausgestellt auf Vereinigte Stahlwerke A.G., Düsseldorf. Rückseitig 2 Übertragungsvermerke von 1936 und 1940. Sehr niedriger Startpreis!

Nr. 271
Schätzpreis: 75,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
AMYLO Deutsche Getreideimport Bank AG
Aktie 100 RM, Nr. 2660
Münster i. W., Februar 1925
Erhaltung: EF
Auflage 8.000. Gründung am 13.9.1923. Am 8.5.1926 Firma umbenannt in “Amylo-Bank AG”. Betrieb von Bankgeschäften aller Art. 1934 Abschluss eines Vergleichsverfahrens, danach Abwicklung. Die HV vom 31.5.1939 genehmigte den Verkauf der Liquidationsmasse. Als Liquidationsrate gelangten 40% zur Auszahlung an die Aktionäre. Überstempelt mit Amylo-Bank AG. Lochentwertet. Maße: 21 x 29,7 cm.

Nr. 272
Schätzpreis: 1.250,00 EUR
Startpreis: 600,00 EUR
Anhaltische Automobil- und Motorenfabrik AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 565
Dessau, 6.6.1912
Erhaltung: EF
Gründeraktie, Auflage 1.000 (R 9). Die AG übernahm die Motorenwerke Dessau GmbH (MWD). An diesem Standort hatte der Automobilbau eine bemerkenswerte Tradition: Einer der führenden Automobil-Pioniere in Deutschland, Friedrich Lutzmann, baute hier 1893 sein erstes Auto und begann 1896 die Serienproduktion. 1898 kauften die Opel-Brüder Carl, Wilhelm, Heinrich, Fritz und Ludwig Opel Lutzmanns’ Rechte sowie die maschinellen Anlagen und verlagerten die Produktion in ihre Fahrradfabrik in Rüsselsheim. Deshalb gilt das Dessauer Werk mit Recht als die Keimzelle der heutigen Opel-Werke. Ab 1911 wurde dann von MWD die Tradition wieder aufgenommen. Unter dem Namen “Der Dessauer” wurde ein 2100-ccm-4-Zylinder-Modell mit 18, später 22 und 24 PS entwickelt. Ermutigt durch große Anfangserfolge wurde die Anhaltische Automobil- und Motorenfabrik AG gegründet. Sie baute ein für die damalige Zeit riesiges neues Automobilwerk. Die dort produzierten großen Stückzahlen fanden aber nicht genug Absatz. Mitte 1913 auftretende Zahlungsschwierigkeiten führten bald darauf zum Konkurs. Die Anlagen wurden schließlich von dem Aachener Professor Hugo Junkers übernommen, der das Werksareal 1917 in die späteren Junkers-Flugzeugwerke einbrachte. Sehr dekorative Umrandung aus Eichenlaub und Lorbeer. Maße: 38,7 x 27,6 cm. Mit komplettem Kuponbogen.
Einer der ältesten deutschen Automobilwerte!

Nr. 273
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
ANNAWERK Schamotte- und Tonwarenfabrik AG vormals J. R. Geith
Aktie 1.000 RM, Nr. 1146
Oeslau bei Coburg, Januar 1938
Erhaltung: EF+
Auflage 800. Gründung 1899 unter Übernahme der seit 1857 bestehenden Firma J.R. Geith. Herstellung von Schamotte, Porzellan und Steingut für sanitäre Spülwaren, Steinzeugtöpfe und -röhren, Dachziegeln, Klinkern und Leichtbauplatten. Börsennotiz Leipzig, Berlin und Frankfurt. Großaktionär: Deutsche Steinzeug, Mannheim-Friedrichsfeld (heute Friatec). Nicht ohne Ironie ist eine Meldung im Jahr 1939: “Ein Teil der Fabrik für feuerfeste Erzeugnisse (ausgerechnet!) durch Brandunglück vernichtet.” Lochentwertet. Maße: 21,1 x 29,8 cm.

Nr. 274
Schätzpreis: 500,00 EUR
Startpreis: 150,00 EUR
Ansbacher Motorenfabrik Karl Bachmann AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 7782
Ansbach, 6.7.1922
Erhaltung: EF/VF
Auflage 6.000 (R 9). Gegründet 1921 nach Übernahme der Firma Ansbacher Eisengießerei, Maschinenfabrik und Motorenbau Karl Bachmann. Maße: 34,2 x 25 cm. Doppelblatt, mit restlichem Kuponbogen. Nur 8 Stücke wurden 2008 gefunden: #5560, 6192, 7501, 7532, 7744, 7745, 7782, 9390. Sehr niedriger Startpreis!

Nr. 275
Schätzpreis: 350,00 EUR
Startpreis: 150,00 EUR
Antriebstechnik G. Bauknecht AG
Globalaktie 2000 x 50 DM, Muster
Welzheim, Mai 1986
Erhaltung: UNC/EF
(R 10) Die Gesellschaft geht zurück auf die 1981 zunächst als “Vorratsgesellschaft” gegründete Bauknecht Motoren GmbH. 1985 Umwandlung in eine AG. Gehört heute zusammen mit ATB AUSTRIA ANTRIEBSTECHNIK AG, Spielberg, ATB ANTRIEBSSYSTEME Thien GmbH, Rankwell, ATB MOTORENTECHNIK GmbH, Nordenham, ATB BASTRO S.R.O., Ostrava, ATB SELNI SAS, Nevers Cedex, ATB MORLEY Ltd., UK Leeds und ATB SEVER HOLDING International, Subotica, Serbien & Montenegro zur ATB-Gruppe. Mit 80 Jahren Branchenerfahrung auf dem Gebiet der Antriebstechnik gehört die ATB-Gruppe mit über 1.400 Mitarbeitern zu den führenden europäischen Herstellern auf dem Gebiet. Maße: 21 x 29,8 cm. Mit Kupons. Lochentwertet.

Nr. 276
Schätzpreis: 350,00 EUR
Startpreis: 150,00 EUR
aqua signal AG
Sammelaktie 10 x 50 DM, Muster
Bremen, Juni 1986
Erhaltung: UNC/EF
(R 10) Die Wurzeln der Gesellschaft reichen bis in das Jahr 1868 zurück. Heute noch einer der weltweit größten Hersteller von maritimen Lichtsystemen. Maße: 21 x 29,7 cm. Lochentwertet. Mit Kupons.

Nr. 277
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
ARCHIMEDES Schlesisch-Sächsische Schraubenfabriken AG
Aktie 1.000 RM, Nr. 1564
Breslau, September 1941
Erhaltung: EF+
Auflage 975 (R 7). Gründung 1930 zur Fortführung der in Breslau und Chemnitz betriebenen Schrauben-, Muttern- und Nietenfabriken. In die Gesellschaft brachte u.a. der Breslauer Waggonbauer Linke-Hoffmann-Busch-Werke AG seine Schraubenfabrik “Archimedeswerk” ein, die übrigens in Polen noch heute existiert. Maße: 21 x 29,6 cm. Unentwertetes Stück in bester Erhaltung!

Nr. 278
Schätzpreis: 300,00 EUR
Startpreis: 100,00 EUR
Arienheller Sprudel- und Kohlensäure-AG
Actie 1.000 Mark, Nr. 568
Arienheller-Rheinbrohl, 29.10.1898
Erhaltung: EF+
Gründeraktie, Auflage 1.500 (R 8). Verwertung der Kohlensäure- und Mineralwasserquelle “Dreikönigsquelle”, ferner Fabrikation von Maschinen und Apparaten für Herstellung und Transport von Kohlensäure. Letzter Großaktionär war die Kali-Chemie AG. Hochwertiger Druck von Dumont-Schauberg, Köln, sehr dekorativ ausgeführt. Maße: 34 x 23 cm. Nicht entwertetes Stück in einem sehr guten Erhaltungszustand!

Nr. 279
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 75,00 EUR
Arthur Trägner & Co. Maschinenbau-AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 585
Chemnitz, 25.2.1921
Erhaltung: EF
Gründeraktie, Auflage 1.000 (R 9). Gründung als AG 1921 zur Fortführung der Werkzeugmaschinenfabrik der Firma Trägner & Co.; Interessengemeinschaft mit der Werkzeugmaschinenfabrik Union (vorm. Diehl). 1925 in Liquidation. Maße: 32 x 23,4 cm.

Nr. 280
Schätzpreis: 300,00 EUR
Startpreis: 100,00 EUR
Astrawerke AG
Vorzugsaktie 1.000 RM, Nr. 145
Chemnitz, 23.10.1941
Erhaltung: EF+
Auflage 150 (R 9). Gründung 1921. Hergestellt wurden Präzisionsmaschinen, vor allem Addier-, Buchungs-, Rechen- und Schreibmaschinen. Börsennotiz im Freiverkehr Leipzig. Nach 1945 wurde das Werk von den Sowjets vollständig demontiert. Leitende Angestellte gründeten daraufhin in Köln die Exacta Büromaschinen GmbH (später Exacta-Continental GmbH), die 1960 von der Wanderer Werke AG übernommen wurde. 1968 Verkauf an den Paderborner Unternehmer Heinz Nixdorf, der aus der Firma die NIXDORF COMPUTER AG formte. Maße: 30 x 20,9 cm. Nicht entwertetes Stück!

Nr. 281
Schätzpreis: 50,00 EUR
Startpreis: 20,00 EUR
August Nowack AG
Aktie 1.000 RM, Nr. 2596
Bautzen, November 1941
Erhaltung: EF+
Auflage 1.203. Die bereits 1863 gegründete Firma wurde 1922 in die “August Nowack Karosseriewerk AG” umgewandelt (seit 1924 Name wie oben). In der Fabrik in der Wilthener Str. 32 wurden Karosserien, Wagen und Transport-Geräte, außerdem Kunstharze und Lacke hergestellt. Börsennotiert im Freiverkehr Dresden. Nach 1949 als Karosseriewerk Teil des VEB Robur in Zittau. Maße: 21 x 29,7 cm. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 282
Schätzpreis: 1.000,00 EUR
Startpreis: 350,00 EUR
Automobil-Fuhrwesen Kandelhardt
Aktie 1.000 Mark, Nr. 609
Berlin, 5.11.1911
Erhaltung: VF/F
Auflage 400 (R 12). Gründung 1906 zwecks Betrieb von Automobilfuhrwerken jeder Art, insbesondere von Automobildroschken und Luxusmobilen, ferner Übernahme von Automobil-Vertretungen, Handel mit Automobilen und Betrieb von Reparaturwerkstätten. 1926 umbenannt in Kandelhardt Automobil-AG. 1929 wurde der Wagenpark verkauft, der Fuhrbetrieb stillgelegt und die Börsennotiz in Berlin eingestellt. 1930 zog der Kandelhardt-Betrieb als einer der größten NSU-Händler in Deutschland auf sein neues Betriebsgelände zwischen Spreebogen und Landwehrkanal; als Teil der “Spreestadt Charlottenburg” siedelten sich dort ab 2002 erneut einige namhafte Automobilforscher und -entwickler an (u.a. gedas). In der Weltwirtschaftskrise konnten Steuern und Hypothekenzinsen für das alte Betriebsgrundstück SW 61, Gitschiner Str. 107 nicht mehr bezahlt werden, weshalb die Stadt Berlin 1933 die Zwangsversteigerung betrieb. Im gleichen Jahr folgte der Konkursantrag. Ein Stück aus der ersten Kapitalerhöhung. Maße: 24,5 x 32,3 cm. Linke untere Ecke mit kleiner Fehlstelle, Radeinrisse. Mit beiliegendem restlichen Kuponbogen (Kupons ab 1930). Unikat aus einem Nachlaß.

Nr. 283
Schätzpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 45,00 EUR
B.A.U.M. AG
1 Namens-Stückaktie, Nr. 5635
Hamburg, Dezember 2001
Erhaltung: UNC/EF
Gültige Aktie! Das Unternehmen entwickelt mit anfänglich rd. 50 Mitarbeitern Umweltprojekte und Medienprodukte. 2004 hat die Gesellschaft wegen Zahlungsunfähigkeit einen Insolvenzantrag gestellt. Moderne Kunst von Janosch illustriert: Adam und Eva im Paradies, “Mit dieser Aktie erwerben Sie einen Baum im Paradies”. Maße: 20,9 x 29,6 cm.

Nr. 284
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
B. Holthaus Maschinenfabrik AG
Aktie 1.000 RM, Nr. 657
Dinklage in Oldenburg, Dez. 1941
Erhaltung: EF
Auflage 800 (R 7), kompletter Aktien-Neudruck. Gründung 1850, AG seit 1903. Fabrik für Landwirtschaftsmaschinen, hergestellt wurden Dampf- und Motordrescher, Strohpressen, Hackmaschinen, Heubläser und Fahrzeuge. Börsennotiz: Freiverkehr Hamburg. 1955 Anschlußkonkurs. Die Fabrik wurde anschließend von der Gebr. Wehrhahn Maschinenfabrik in Delmenhorst übernommen. Maße: 21 x 29,7 cm. Mit restlichem Kuponbogen + Lieferbarkeitsbescheinigung.

Nr. 285
Schätzpreis: 120,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
B. Holthaus Maschinenfabrik AG
Aktie 1.000 RM, Nr. 279
Dinklage in Oldenburg, August 1942
Erhaltung: EF
Auflage 400 (R 7). Maße: 21 x 29,7 cm.

Nr. 286
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Bachmann & Co. AG
Aktie 100 RM, Nr. 3806
Chemnitz, Mai 1941
Erhaltung: EF
Auflage 1.430, kompletter Aktienneudruck nach der “Arisierung” (R 7). Gründung 1894 als Bachmann & Ladewig KG (Teppichweberei, Druckerei und Färberei), AG seit 1912. Seit 1916 auch Fabrikation von Papiergarnen und Papiergeweben in der erst gepachteten, später angekauften Zwirnerei von Rösch & Müller in Zschopau. 1918 Erwerb der Holzbearbeitungsmaschinenfabrik Paul Maecke in Limbach (Sachs.). 1920 Erwerb der Kettendruckerei Paul Salomon in Oberschöneweide und Überführung der Anlage nach Chemnitz, gleichzeitig Verkauf der Zwirnerei in Zschopau nach Italien und statt dessen dort Aufstellung einer Wollgarnspinnerei. 1938 Konzentration der Textilproduktion im Chemnitzer Hauptwerk (Straßburger Straße 32). Nach 1938 arisiert, Im Mai 1941 umbenannt in Bachmann & Co. AG. 1943 kriegsbedingte Einstellung der Produktion von Holzbearbeitungsmaschinen. Börsennotiz Berlin und Chemnitz/Leipzig. Nach 1945 bestand die Firma zunächst noch einige Jahre weiter. Kleine Vignette mit Krone in der Umrahmung. Maße: 21 x 29,8 cm. Unentwertetes Stück in einem überdurchschnittlich guten Erhaltungszustand, mit beiliegendem restlichen Kuponbogen.

Nr. 287
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 30,00 EUR
Bad Mergentheim AG
Vorzugs-Aktie Lit. C 100 RM, Nr. 3479
Bad Mergentheim, Juli 1927
Erhaltung: EF+
Auflage 2.000 (R 6). Gründung 1906 als Karlsbad Mergentheim, ab 1907 Bad Mergentheim AG. Betrieb der Heilquellen in Bad Mergentheim (die bereits 1826 entdeckt wurden) und der damit zusammenhängenden Hotels und Kuranstalten. 1934 war die AG in Konkurs. Wappen im Unterdruck. Maße: 29,7 x 21 cm.

Nr. 288
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 80,00 EUR
Badische Anilin- & Soda-Fabrik AG
Aktie 500 DM, Muster
Ludwigshafen am Rh., Mai 1961
Erhaltung: UNC/EF
(R 10) Die BASF geht auf die “Badische Gesellschaft für Gasbeleuchtung” des Unternehmers Friedrich Engelhorn zurück. Er suchte auch den bei der Leuchtgasgewinnung durch Verkokung anfallenden Steinkohlenteer zu nutzen und begann deshalb, Farbstoffe auf Anilinbasis für die Textilindustrie herzustellen. 1865 entstand auf dieser Grundlage die “Badische Anilin- und Soda-Fabrik” als AG. 1925 war die BASF bei der Fusion aller großen deutschen Chemiefirmen zur I.G. Farbenindustrie die aufnehmende Gesellschaft. 1952 bei der I.G. Farben-Zerschlagung durch die Alliierten nahm sie ihren ursprünglichen Namen wieder an. Anstatt der sperrigen Firmenbezeichnung noch aus der Gründerzeit wurde das schon lange gebräuchliche Kürzel BASF 1976 dann auch der offizielle Firmenname. Heute einer der 30 DAX-Werte und einer der größten Chemiekonzerne der Welt. Schöner G&D-Druck mit Ansicht des riesigen Ludwigshafener Werkes und Firmen-Emblemen. Faksimile des mächtigen Deutsch-Bankers Hermann Josef Abs, der bis Anfang der 60er Jahre AR-Vorsitzender der BASF war. Maße: 21 x 29,7 cm. G&D-Perforation. Abheftlochung. Mit Kupons.

Nr. 289
Schätzpreis: 300,00 EUR
Startpreis: 150,00 EUR
Badische Lokal-Eisenbahnen AG
4,5 % Theil-Schuldverschreibung 1.000 Mark, Nr. 6563
Karlsruhe, 23.5.1901
Erhaltung: EF/VF
Auflage 4.000 (R 9). Gründung 1898 als Betriebsführungsgesellschaft für die Badischen Bahnen der Westdeutschen Eisenbahn-Gesellschaft. Betrieben wurden 5 nicht miteinander verbundene Strecken: die schmalspurige Albtalbahn, die Bühlertalbahn sowie die Strecken Bruchsal-Hilsbach-Menzingen, Neckarbischofsheim-Hüffenhardt, Wiesloch-Meckesheim-Waldangelloch (zus. 153 km). Später erwarb der Kreis Karlsruhe die Aktienmehrheit. In der Weltwirtschaftskrise 1931 in Konkurs gegangen, die Bahnbetriebe wurden an die Deutsche Eisenbahn-Betriebs-Gesellschaft verkauft. Dekorativ, mit Umrahmung im Historismus-Stil. Maße: 37,8 x 24,2 cm. Doppelblatt, inwendig Anleihebedingungen. Mit Stempel von 1926: Altbesitz anerkannt.

Nr. 290
Schätzpreis: 300,00 EUR
Startpreis: 150,00 EUR
Bahnindustrie AG
Actie 1.000 Mark, Nr. 539
Hannover, 20.2.1909
Erhaltung: EF+
Gründeraktie, Auflage 1.700 (R 8). Die Gesellschaft führte den Betrieb der Hannoverschen Bahnindustrie GmbH in Herrenhausen fort. Gebaut wurden Weichen, Drehscheiben und komplette Bahnanlagen. Filialen bestanden in Danzig, Dortmund, Düsseldorf, Leipzig, Wien und Budapest. Infolge zu rascher Expansion geriet die Ges. Anfang Dezember 1912 in Zahlungsschwierigkeiten, noch im gleichen Monat wurde Konkurs beantragt. Im März 1913 übernahm die Feldbahnindustrie Moschewer & Co., Breslau, die Bestände vom Konkursverwalter und setzte den Betrieb fort. Die ausländischen Filialen wurden abgestoßen. Anfangs glaubte der Konkursverwalter noch, die AG sei nicht einmal überschuldet, sondern nur illiquide. Doch am Ende ließen sich die bilanzierten Vermögenswerte nicht realisieren und die Aktionäre gingen leer aus, man überlegte sogar die Verwaltung in Regreß zu nehmen. Maße: 33,8 x 24,2 cm.

Nr. 291
Schätzpreis: 200,00 EUR
Startpreis: 75,00 EUR
Balboa and Pacific Estates Company mbH
Anteilschein 500 Mark, Nr. 648
Berlin-Panama, 7.3.1913
Erhaltung: EF+
(R 6) Die Absichten der Ges., in Mittelamerika Plantagenwirtschaft zu betreiben, wurden durch den wenige Monate nach ihrer Gründung beginnenden 1. Weltkrieg vereitelt. Ihre Namensgebung aber ist hochinteressant: Sie kommt von dem Eroberer Vasco Núnez de Balboa (1475-1519), der nach einem mörderischen Marsch durch das heutige Panama am 13.9.1513 als erster Europäer den Pazifik erreichte. Sein Erfolg in der Gunst des spanischen Königs war auch sein Verhängnis: Der örtliche Gouverneur, dem er zu einflußreich wurde, ließ ihn 1519 nach einem Schauprozeß kurzerhand köpfen. Die nach ihm benannte Stadt Balboa am Übergang des Panama-Kanals in den Pazifik ist heute auch Hauptsitz der Panama-Kanalgesellschaft. Ausgestellt auf Direktor Curt Begas, Berlin, mit seiner Originalunterschrift als Geschäftsführer. Ebenfalls Originalunterschrift von Puttkammer. Grafisch ungewöhnlich gestaltet. Maße: 29,5 x 23 cm.

Nr. 292
Schätzpreis: 350,00 EUR
Startpreis: 150,00 EUR
Bank für Brau-Industrie
Aktie 1.000 DM, Muster
Frankfurt/Main, Juli 1978
Erhaltung: UNC/EF
(R 10) Gründung 1899. Beteiligungen u.a. an der Dortmunder Ritterbrauerei, der Berliner Engelhardt-Brauerei, der Radeberger Exportbierbrauerei und der Schöfferhof-Binding-Brauerei. Ende 1950 Sitzverlegung nach Frankfurt/Main. Gehörte dann als “Frankfurter Bankgesellschaft gegr. 1899 AG” zum Oetker-Konzern, schließlich mit der ebenfalls Oetker gehörenden Bielefelder Lampe-Bank fusioniert. Maße: 21 x 29,7 cm. Lochentwertet.

Nr. 293
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Bank für Handel und Gewerbe AG
Aktie 1.000 RM, Nr. 573
Kattowitz, 5.6.1942
Erhaltung: UNC/EF
Auflage 400. Gegründet 1922 zum Betrieb von Bankgeschäften aller Art. 1942 wurde die Satzung neu gefasst. Großaktionär (1943): Deutsche Zentralgenossenschaftskasse, Berlin (95%). Lochentwertet. Maße: 21 x 29,8 cm.

Nr. 294
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 45,00 EUR
Bank für Handel und Grundbesitz AG
Aktie Reihe D 1.000 RM, Nr. 512
Leipzig, August 1941
Erhaltung: UNC/EF
Auflage 260. Gründung 1902 als “Spar- und Darlehnskasse der Hausbesitzer eGmbH”, 1910 Umbenennung in Leipziger Hausbesitzer-Bank, AG seit 1923. Die Bank hielt Anteile am Leipziger Hypothekenverein, an der Wechsel- und Kreditgenossenschaft für Handwerk und Mittelstand eGmbH und der Gesellschaft für Haus und Boden mbH. Zwischen der Bank und diesen Unternehmen bestand Personalunion. Auf Grund der Verordnung über die Gründung der Sächsischen Landesbank und die Abwicklung der bisher bestehenden Banken und Geldinstitute vom 14.8.1945 erlosch die Bank am 29.5.1947. Maße: 21,2 x 29,7 cm. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 295
Schätzpreis: 250,00 EUR
Startpreis: 125,00 EUR
Bank für Handel und Verkehr AG
Aktie 100 RM, Nr. 3881
Chemnitz, 3.5.1943
Erhaltung: EF
Auflage 4.000 (R 8). 1883 als Chemnitzer Viehmarktsbank eGmbH gegründet, AG seit 1917. Bankgeschäfte insbesondere zur Förderung des Mittelstands. Börsennotiz Leipzig. 1963 Abwicklung von Westvermögen durch die Preußische Staatsbank (Seehandlung), Berlin (West). Maße: 21,1 x 29,7 cm. Hochwertiger Druck von Giesecke & Devrient. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 296
Schätzpreis: 80,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Bank für Industriewerte AG
5 % Teilschuldverschreibung Reihe VII 5.000 Mark, Nr. 10631
Berlin, Mai 1922
Erhaltung: EF
Auflage 3.200 (R 8). Gründung 1919. Ursprüngliche Aufgabe war es, durch Aktienkäufe den Kurssturz an den Börsen aufzuhalten, als nach dem verlorenen Weltkrieg revolutionäre Unruhen um sich griffen. In den 20er Jahren schützte die Bank dann durch Übernahme von Mehrstimmrechtsaktien Industriefirmen vor Überfremdung. Ausgesprochen dekorativ gestaltettes Papier. Maße: 37,8 x 26,6 cm. Originalunterschriften. Mit restlichem Kuponbogen (Kupons ab 1925 #6-20).

Nr. 297
Schätzpreis: 300,00 EUR
Startpreis: 60,00 EUR
Bank für Niedersachsen AG
Aktie 20 Goldmark, Nr. 14532
Hannover, 10.11.1924
Erhaltung: EF/VF
Auflage 37.325 (R 8). Gründung 1921 durch niedersächsische Gutsbesitzer und Bankiers. 1922 fusionsweise Übernahme der Niedersachsenbank, außerdem Übernahme des Geschäftsbetriebes der Geestemünder Gewerbebank sowie der Filialen Einbeck, Rinteln und Hess.-Oldendorf der Alfelder Aktienbank. Nach der Hyperinflation 1923 erfolgte eine massive Zusammenlegung im Verhältnis 1000:1 auf Reichsmark. Eine in diesem Zusammenhang beschlossene Rekapitalisierung der Bank durch Erhöhung des Kapitals von 1 auf 6 Mio. RM ließ sich nicht durchführen, weshalb das Institut 1926 in Liquidation trat. Großformatiges, ausgesprochen dekoratives Stück mit 14 Wappen in der Umrandung und dem Niedersachsen-Roß im Unterdruck. Faksimile Frhr. von Hardenberg als AR-Vorsitzender. Maße: 26,4 x 36,5 cm. MIt kpl. Kuponbogen.

Nr. 298
Schätzpreis: 200,00 EUR
Startpreis: 120,00 EUR
Bankhaus I. D. Herstatt KGaA
Aktie 1.000 DM, Nr. 1024
Köln, Januar 1956
Erhaltung: EF+
Gründeraktie, Auflage 5.000 (R 6). Bereits 1782 gründete Johann David Herstatt in Köln das Bankhaus I. D. Herstatt, das zunächst 1888 vom Kölner Bankhaus J. H. Stein übernommen wurde. Sein Nachfahre Iwan David Herstatt (1913-1995) begann 1931 eine Lehre bei der Deutschen Bank. Nach Kriegsende leitete er zunächst die Kölner Niederlassung der Bank für Gemeinwirtschaft. 1955 kaufte Herstatt das Bankhaus Hocker & Co., mit Unterstützung seines Jugendfreundes Hans Gerling, der 81,4 % der Aktien der nunmehr als I. D. Herstatt KGaA firmierenden Bank übernahm. Sitz in Köln, Unter Sachsenhausen 6, mit einer Filiale in Bonn. Lange Zeit zunächst als kleine feine Privatbank erfolgreich. Dann engagierte der Bankier Herstatt einen gewissen Danny Dattel für den Devisenhandel. Im Vergleich zum heutigen Derivate-Geschäft war es ein vergleichsweise kleines Rad, das der rührige Dattel bei Herstatt drehte. Zur Umgehung der beschränkten Kompetenzen wurden Geschäfte mit Strohmännern fingiert, die Schieflagen durch Fehleinschätzung des Dollar-Kurses addierten sich deshalb unbemerkt. Am Ende reichte es aber zur spektakulärsten Banken-Pleite der Nachkriegszeit, in Folge derer sogar Hans Gerling zeitweise die Kontrolle über sein Versicherungs-Imperium verlor. Wesentliche Konsequenzen der Herstatt-Pleite waren übrigens die Gründung des Einlagensicherungsfonds deutscher Banken und eine Reformierung der Bankenaufsicht. Faksimile-Unterschriften des Privatbankiers Iwan D. Herstatt. Giesecke & Devrient-Sicherheitsdruck, schönes Wappen im Unterdruck. Maße: 21,1 x 29,8 cm. Mit restlichem Kuponbogen.

Nr. 299
Schätzpreis: 600,00 EUR
Startpreis: 250,00 EUR
Barmer Creditbank
Actie 1.000 Mark, Nr. 21982
Barmen, 30.12.1921
Erhaltung: EF/VF
Auflage 35.000 (R 10). Gegründet 1868 als Genossenschaftsbank, 1877 umgewandelt in eine AG unter der Firma Barmer Volksbank. 1899 umbenannt in Barmer Creditbank. Zweigniederlassungen bestanden in Düsseldorf und Ronsdorf. 1900 Übernahme des Bankgeschäfts Kreienberg & Co. in Barmen. Die Aktien waren in Berlin börsennotiert. 1931 aufgegangen im Wege der Fusion in der Berliner Bank für Handel und Grundbesitz AG, weitergeführt als Zweigniederlassung unter Beibehaltung der bisherigen Firmenbezeichnung. Maße: 22,8 x 29,6 cm. Mit beliegendem restlichen Kuponbogen. Knickfalten, sonst tadellose Erhaltung. Diese äußerst seltene Aktie wurde offenbar schon 1931 bei der Fusion mit der Berliner Bank für Handel und Grundbesitz AG nicht umgetauscht.

Nr. 300
Schätzpreis: 350,00 EUR
Startpreis: 75,00 EUR
Barmer Creditbank
Aktie 1.000 Mark, Nr. 85074
Barmen, 15.1.1923
Erhaltung: EF/VF
Auflage 60.000 (R 10). Maße: 22,8 x 29,5 cm. Mit kpl. Kuponbogen. Auch diese äußerst seltene Aktie wurde offenbar schon 1931 bei der Fusion mit der Berliner Bank für Handel und Grundbesitz AG nicht umgetauscht.


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