47. Auktion am 18. Juli 2011
Bayerisches Bank- und Börsenarchiv

Los Nr. 56-147

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Seiten 12-19
Seiten 20-27

Für diese Auktion erhielt ich eine ganz besondere Einlieferung, deren Charme und Bedeutung sich bei einigen Stücken erst bei näherem Hinsehen erschließt.

Es ist das persönliche Archiv eines Pensionärs, der viele Jahrzehnte im Umfeld der Börse München im Bankgeschäft tätig war. Während seines ganzen Berufslebens hat er effektive Stücke, mit denen er bei seiner Tätigkeit in Berührung kam, archiviert. Sein Archiv ist ein buntes Sammelsurium und die Zusammensetzung ausgesprochen heterogen. Am einen Ende ragen Stücke heraus wie die bisher ganz unbekannte Spezialitäten wie der Münch. Kaufmännischer Verein, Philister.

Am interessantesten aber ist der mittlere Bereich: Hier finden wir einige „alte Bekannte“ wie Aktien von Daimler-Benz, von den Bayerischen Motoren-Werken oder von der Bayerischen Vereinsbank. Das besondere an ihnen ist: Bei allen diesen Aktien sind (sofern im Text nicht ausdrücklich anders angegeben) der Kuponbogen oder zumindest Kuponreste dabei. Das unterscheidet sie von den bekannten Stücken aus dem Reichsbankschatz (wo die Aktien entwertet sind) oder von ebenfalls aus der Reichsbank stammenden Stücken, die schon vor der Jahrtausendwende ihren Weg in den Sammlermarkt fanden (die zwar unentwertet sind, wo aber die Kuponbögen/Kuponreste fehlen). Eine wirklich qualitätvolle Sammlung lässt sich also mit diesen besonderen Aktien krönen, die im Gegensatz zu ihren bisher bekannten „Stiefschwestern“ in diesem Privatarchiv sämtlich nur als Unikate vorhanden sind.

Bayerisches Bank- und Börsenarchiv


Nr. 56
Schätzpreis: 350,00 EUR
Startpreis: 200,00 EUR
AG für chemische Industrie
Aktie 1.000 Mark, Nr. 1861
München, 1.10.1921 VF
Auflage 500 (R 12). Gründung 1920 zur Gewinnung, Aufarbeitung und chemischer Weiterverarbeitung von Erden aller Art. 1925 in Liquidation, 1927 gelöscht. Doppelblatt, mit restlichen Kupons. Bisher völlig unbekannt, wohl ein Unikat.

Nr. 57

Schätzpreis: 250,00 EUR
Startpreis: 150,00 EUR
AG für chemische Industrie
Aktie 1.000 Mark, Nr. 3737
München, 21.9.1922 VF
Auflage 1900 (R 11). Mit restlichen Kupons.

Nr. 58
Schätzpreis: 250,00 EUR
Startpreis: 150,00 EUR
AG für chemische Industrie
Aktie 1.000 Mark, Nr. 7767
München, 14.2.1923 EF
Auflage 5700 (R 10). Mit restlichen Kupons.

Nr. 59
Schätzpreis: 1.000,00 EUR
Startpreis: 500,00 EUR
AG vorm. H. Gladenbeck & Sohn Bildgiesserei
Aktie 1.000 Mark, Nr. 46 (geändert in 35)
Berlin, 23.4.1888 VF
Gründeraktie, Auflage 81 (R 11). Gründung 1888 unter Übernahme der Bildgießerei H. Gladenbeck & Sohn in Friedrichshagen und deren Bronce- und Zinkgußwarenfabrik sowie des Geschäfts der Firma Alfred Gladenbeck in Berlin. Herstellung von Denkmälern, monumentalen Guss- und Treibarbeiten für Bauten und von Plastiken aus Bronze und Marmor. 1926 Eröffnung des Konkursverfahrens, 1932 von Amts wegen gelöscht. Aus der Bronzegießerei Gladenbecks stammen zahlreiche bedeutende Standbilder und Denkmale, so das von Christian Daniel Rauch entworfene Denkmal des Immanuel Kant für Königsberg oder die Viktoria der Berliner Siegessäule nach dem Entwurf von Friedrich Drake. Umwandlung in Vorzugsaktie und Rückumwandlung in Stammaktie, umgestellt auf RM 20. Dekorative graphische Gestaltung. Kleine Fehlstelle am linken Rand oben. Mit beiliegendem restlichen Kuponbogen.

Nr. 60
Schätzpreis: 350,00 EUR
Startpreis: 250,00 EUR
AG vorm. H. Gladenbeck & Sohn Bildgießerei
Aktie 1.000 Mark, Nr. 1438
Berlin, Februar 1921 VF
Auflage 700 (R 12) Randeinrisse und kleine Randfehlstelle fachmännisch restauriert. Mit beiliegendem restlichen Kuponbogen. In dieser Form (nicht entwertet) ein Unikat! Insgesamt nur drei Stücke bekannt: zwei entwertete und eins unentwertet.

Nr. 61
Schätzpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 60,00 EUR
AG vorm. H. Gladenbeck & Sohn Bildgießerei
Aktie 1.000 Mark, Nr. 6079
Berlin, Mai 1922 EF/VF
Auflage 7500 (R 10). Großformatig, schöne Umrahmung mit Historismus-Stil-Elementen. Nicht entwertet und mit Kupons!

Nr. 62
Schätzpreis: 250,00 EUR
Startpreis: 150,00 EUR
Allgäuer Alpenmilch AG
Genussschein Lit. B, Nr. 1615
Biessenhofen, Februar 1932 EF
(R 10) Aus der 1905 gegründeten Filiale Biessenhofen der „Berneralpen-Milchgesellschaft in Stalden (Emmental)” wurde 1917 die Alpursa AG und 1931 (nach Abtrennung der Schokoladenabteilung) die Allgäuer Alpenmilch AG in Biessenhofen. 1940 Sitzverlegung nach München. Erzeugnisse: Dauermilcherzeugnisse, Säuglings- und Kindernahrung, diätetische Lebensmittel, in- und ausländische Lagenweine, kulinarische Produkte. Werke in Biessenhofen bei Kaufbeuren, Weiding bei Mühldorf (Obb.), Hegge, Kappeln (Nestlé-Werk) und Leer/Ostfr. (Libby-Werk). Nach diversen Um- und Neugründungen heute die NESTLÉ Deutschland AG. Mit komplettem Kuponbogen.

Nr. 63
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 75,00 EUR
Baumwoll-Feinspinnerei
Aktie 1.000 DM, Nr. 216
Augsburg, Juli 1953 EF
Auflage 2.400 (R 10). Gründung 1854. Erzeugnisse: Baumwollgarne und Zellwollgarne, Kammgarngewebe. Ab 1969 in Liquidation. Mit restlichen Kupons.

Nr. 64
Schätzpreis: 300,00 EUR
Startpreis: 150,00 EUR
Baumwollspinnerei Erlangen
4,5 % Teilschuldverschreibung 500 Mark, Nr. 591
Erlangen, 12.5.1906 VF
Auflage 800 (R 10). Gründung 1880 als „Spinnerei und Weberei Erlangen“. Herstellung von Garnen, Zwirnen und Geweben aus Baumwolle, Zellwolle und Kunstseide. 1927 Fusion mit der „Oberfränkisches Textilwerk AG“ und der „Mech. Baumwoll-Spinnerei und Weberei Bamberg AG“ zur Baumwollindustrie Erlangen-Bamberg AG. Spinnereien und Webereien in Erlangen, Wangen (mit Ausrüstungsbetrieb) und Bamberg, außerdem Webereien in Schwarzenbach (Saale) und Zeil (Main). Zuletzt als ERBA firmierend und erst vor wenigen Jahren in Konkurs gegangen. Großformatig. Sehr dekorative Umrandung. Originalsignaturen. 1930 als bezahlt überstempelt. Aufdruck von 1931, dass das vorliegende Stück noch vollen Anspruch auf Aufwertung zum Tilgungssatz von 80,80 % besäße. Doppelblatt, mit restlichen Kupons. Lochentwertet.

Nr. 65
Schätzpreis: 400,00 EUR
Startpreis: 300,00 EUR
Bayerische Auto-Garagen AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 20402
Lindau i.B., September 1923 EF/VF
Auflage nach Kapitalherabsetzung nur noch 800 Stück (R 11). Gegründet im November 1922 mit Wirkung zum 1.1.1923. Gründer: Bayerische Auto-Garage GmbH Garmisch-Partenkirchen, Bayerische Auto-Garage GmbH Bad Reichenhall, Bayerische Auto-Garage GmbH Lindau, Nachrichtenstelle der Bayerischen Auto-Garage GmbH München, Generalleutnant a.d. Freiherr Moritz von Egloffstein, Bad Eibling. Zweck: Garagenbetrieb, An- und Verkauf von Kraftfahrzeugen und Zubehör, Führung einer Autowerkstatt. 1925 Sitzverlegung nach München, 1926 Verkauf der Filiale Lindau am Bodensee, 1932 Konkurseröffnung. Mit restlichen Kupons.

Nr. 66 Schätzpreis: 300,00 EUR
Startpreis: 150,00 EUR
Bayerische Bodencredit-Anstalt
7-20 % Komm.-Schuldverschreibung Lit. H. 2 Mio. Mark, Nr. 8507
Würzburg, 10.10.1923 EF/VF
Auflage 165 (R 12). Gründung der Hypothekenbank 1895. 1937 Genehmigung des Verschmelzungsvertrages, wonach das Vermögen der Ges. unter Ausschluß der Liquidation auf die Süddeutsche Bodencreditbank übertragen wird. Den Aktionären der Bayerischen Bodencredit-Anstalt wurden für je 100-RM-Aktien 200-RM-Aktien der Süddeutschen Bodenkreditbank gewährt. Mit kpl. Kuponbogen. Bislang unbekannter Nennwert.

 

Nr. 67
Schätzpreis: 350,00 EUR
Startpreis: 175,00 EUR
Bayerische Bodencredit-Anstalt
7-20 % Komm.-Schuldverschreibung Lit. M. 50 Mio. Mark, Nr. 11074
Würzburg, 5.12.1923 EF
Auflage 326 (R 12). Mit kpl. Kuponbogen. Bislang unbekannte Ausgabe.

Nr. 68
Schätzpreis: 120,00 EUR
Startpreis: 60,00 EUR
Bayerische Celluloidwarenfabrik vorm. Albert Wacker AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 2809
Nürnberg, 17.5.1922 VF
Auflage 2950 (R 10). Gründung 1897. In der Fabrik in der Landgrabenstraße wurden hauptsächlich Toilettengegenstände, Spiegel, Dosen, Bürsten, Puppen, Spielsachen und Reklame-Artikel hergestellt. Börsennotiz München, Berlin und Frankfurt. Die Celluloidpuppen der Firma gehören heute zu den großen Raritäten auf dem Sammlermarkt (“Kleiner Spatz”, “Eva” und “Cleo”). Nicht entwertet und mit restlichem Kuponbogen.

Nr. 69
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 60,00 EUR
Bayerische Fleischeinfuhr- und Verwertungs-Gesellschaft AG
Aktie 10.000 Mark, Nr. 3098
München, 9.6.1923 EF
Gründeraktie (R 10). Gründung 1923 zwecks Versorgung der Fleischwarenindustrie mit Rohmaterialien und Abwicklung von Handelsgeschäften. Schon 1924 wieder in Liquidation getreten. Mit restlichen Kupons.

Nr. 70
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 30,00 EUR
Bayerische Gemeindebank (Girozentrale)
4 % Schuldverschreibung 200 RM, Nr. 6289
München, 1.11.1940 EF/VF
(R 10) Das zentrale Geld- und Kreditinstitut der bayerischen Sparkassen, Städte, Landgemeinden und Landkreise, errichtet 1914. Der Geschäftsbetrieb steht unter Aufsicht des Bayerischen Staatsministeriums des Innern. 1972 zusammengeschlossen mit der staatlichen Landesbodenkreditanstalt zur Bayerischen Landesbank. Doppelblatt, mit restlichen Kupons. Das einzige bekannte Stück ohne Entwertung.

Nr. 71
Schätzpreis: 50,00 EUR
Startpreis: 20,00 EUR
Bayerische Hypotheken- und Wechsel-Bank
4,5 % Hypo-Pfandbrief 1.000 RM, Nr. 10169
München, 15.10.1935 EF
(R 10) Gründung 1835, wobei hier die seltene Kombination von Hypotheken- und Geschäfts-Bank zugelassen war. 1896 Ausdehnung des Geschäftsbereiches über Bayern hinaus auf das ganze Deutsche Reich. 1915-20 Übernahme einer Reihe kleinerer Bankgeschäfte. In Österreich aktiv mit der Gründung der Salzburger Kredit- und Wechsel-Bank (1921) und der Kärntner Kredit- und Wechselbank Ehrfeld & Co., Klagenfurt (1922, später die Bank für Kärnten) sowie Beteiligung bei Scherbaum & Co. in Wien (1924). 1998 mit dem früheren Erz-Konkurrenten Bayerische Vereinsbank zur heutigen Bayerischen Hypo- und Vereinsbank AG fusioniert. Sehr dekorativ mit verschnörkelter Umrahmung mit Bayerischen Wappen, Putti, Trauben, Hopfen, Mais, Ähren, Früchten und Bienenkorb. Teilweise Golddruck (Jubiläum 1835-1935). Doppelblatt, mit Kupons. Das einzige bekannte Stück!

Nr. 72
Schätzpreis: 60,00 EUR
Startpreis: 20,00 EUR
Bayerische Hypotheken- und Wechsel-Bank
4,5 % Hypo-Pfandbrief 200 RM, Nr. 11161
München, 15.10.1935 EF/VF
(R 10) Sehr dekorativ mit verschnörkelter Umrahmung mit Bayerischen Wappen, Putti, Trauben, Hopfen, Mais, Ähren, Früchten und Bienenkorb. Teilweise Golddruck (Jubiläum 1835-1935). Doppelblatt, mit einem Kupon. Das einzige bekannte Stück!

Nr. 73
Schätzpreis: 250,00 EUR
Startpreis: 90,00 EUR
Bayerische Landwirthschaftsbank eGmbH
8 % Goldpfandbrief 100 Goldmark, Nr. 44790
München, 1.1.1928 EF/VF
(R 10) Die genossenschaftliche Hypothekenbank wurde 1896 als gemeinnütziges Unternehmen gegründet. Genossen konnten alle Eigentümer land- und forstwirtschaftlicher Grundstücke werden, ferner ländliche Gemeinden. Der Gesamtumlauf der in München, teils auch Frankfurt börsennotierten Pfandbriefe erreichte bis 1940 rd. 100 Millionen RM. Nach dem Krieg umfirmiert von Bayerische Landwirthschaftsbank eGmbH in Münchener Hypothekenbank e.G.: ein noch heute bedeutendes Realkreditinstitut. Die dekorativsten jemals in Deutschland ausgegebenen Pfandbriefe, gestaltet durch den bekannten Münchener Grafiker Fritz Weinhöppel. Doppelblatt, mit restlichem Kuponbogen. Erstmals angebotene Emission, wohl ein Unikat.

Nr. 74
Schätzpreis: 250,00 EUR
Startpreis: 90,00 EUR
Bayerische Landwirthschaftsbank eGmbH
8 % Goldpfandbrief 200 Goldmark, Nr. 36972
München, 1.1.1928 EF/VF
(R 10) Gleiche herrliche graphische Gestaltung wie das Los davor. Doppelblatt, mit restlichem Kuponbogen. Erstmals angebotene Emission, eventuell ein Unikat.

Nr. 75
Schätzpreis: 250,00 EUR
Startpreis: 125,00 EUR
Bayerische Landwirthschaftsbank eGmbH
8 % Goldpfandbrief 200 Goldmark, Nr. 45993
München, 15.10.1929 EF/VF
(R 12) Die dekorativsten jemals in Deutschland ausgegebenen Pfandbriefe, mit Künstlermonogramm V. O. Stolz nach einem früheren Entwurf des bekannten Münchener Grafikers Fritz Weinhöppel. Doppelblatt, mit restlichen Kupons. Bislang unbekannter Nennwert!

Nr. 76
Schätzpreis: 200,00 EUR
Startpreis: 80,00 EUR
Bayerische Landwirthschaftsbank eGmbH
7 % Goldpfandbrief 500 Goldmark, Nr. 36858
München, 1.7.1930 VF+
(R 10) Gleiche herrliche Gestaltung wie das Los davor. Doppelblatt, mit restlichem Kuponbogen. Erstmals angebotene Stückelung, vermutlich ein Unikat.

Nr. 77
Schätzpreis: 90,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Bayerische Landwirthschaftsbank eGmbH
4,5 % Pfandbrief 500 RM, Nr. 57636
München, 1.1.1937 EF
(R 10) Schöner Druck mit vier Vignetten. Doppelblatt, mit restlichen Kupons. Erstmals angebotener Jahrgang, wohl ein Unikat.

Nr. 78 Schätzpreis: 90,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Bayerische Landwirthschaftsbank eGmbH
4,5 % Pfandbrief 500 RM, Nr. 42863
München, 1.1.1937 EF/VF
(R 10) Schöner Druck mit vier Vignetten. Doppelblatt, mit Kupons. Erstmals angebotener Jahrgang, wohl ein Unikat.

Nr. 79
Schätzpreis: 65,00 EUR
Startpreis: 30,00 EUR
Bayerische Landwirthschaftsbank eGmbH
4 % Pfandbrief 100 RM, Nr. 81218
München, 5.9.1940 EF
(R 10) Schöner Druck mit vier Vignetten. Doppelblatt, mit restlichen Kupons. Erstmals angebotene Emission, wohl ein Unikat.

Nr. 80
Schätzpreis: 65,00 EUR
Startpreis: 30,00 EUR
Bayerische Landwirthschaftsbank eGmbH
4 % Pfandbrief 200 RM, Nr. 71061
München, 5.9.1940 EF
(R 10) Schöner Druck mit vier Vignetten. Doppelblatt, mit restlichen Kupons. Erstmals angebotene Emission, eventuell ein Unikat.

Nr. 81
Schätzpreis: 250,00 EUR
Startpreis: 125,00 EUR
Bayerische Motoren Werke AG
Aktie 1.000 RM, Nr. 6881
München, April 1927 EF/VF
Auflage 5.000. Ursprung sind die “Gustav Otto Flugmaschinenwerke”, deren Gründer ein Sohn des Erfinders des Viertaktmotors Nicolaus August Otto war. Seit 1916 AG als „Bayerische Flugmotorenwerke AG“. Nach dem verlorenen Weltkrieg gab es keine Nachfrage nach Flugmotoren mehr, weshalb die BFM anderweitige Betätigung suchten: 1922 Erwerb der Motorenbau-Sparte von der Firma Knorr-Bremse und Umfirmierung in „Bayerische Motoren Werke AG“. 1925/1926 gehörte BMW zu den Gründern der Deutschen Luft Hansa. 1928 erwarb BMW von der Gothaer Waggonfabrik die Fahrzeugfabrik Eisenach (Dixi-Werke, gebaut wurde der 3/15-PS-Dixi-Wagen nach einer Lizenz der Austin Motor Co.) Der im 2. Weltkrieg erneut boomende Bau von Flugmotoren brachte die Auto- und Motorrad-Sparte ins Hintertreffen, mit andauernden Folgen nach dem Krieg: 1959 stand BMW vor der Pleite, der Konkurrent Daimler-Benz legte ein Übernahmeangebot vor. Als “Weißer Ritter” stieg damals die Industriellenfamilie Quandt ein. In den folgenden Jahrzehnten blühte BMW zu einem weltweit führenden Premium-Hersteller auf. Mit BMW-Emblem im Trockensiegel. In dieser Form äußerst selten: nicht entwertet und mit restlichem Kupongen!

Nr. 82
Schätzpreis: 600,00 EUR
Startpreis: 300,00 EUR
Bayerische Motoren Werke AG
Aktie 1.000 RM, Nr. 12700
München, Juli 1928 EF
Auflage 6.000, nach Kapitalherabsetzung 1932 noch 5.000 (R 8). Mit BMW-Emblem im Trockensiegel. Nicht entwertet und mit restlichem Kuponbogen!

Nr. 83
Schätzpreis: 250,00 EUR
Startpreis: 125,00 EUR
Bayerische Motoren Werke AG
Aktie 1.000 RM, Nr. 21380
München, Juli 1940 EF-
Auflage 7.500, ab 1943 in 3 x 1.000er Sammelaktien, einzeln verblieben 4.500. Mit BMW-Emblem im Unterdruck. In dieser Form sonst nicht zu bekommen: nicht entwertet und mit restlichem Kuponbogen!

Nr. 84
Schätzpreis: 250,00 EUR
Startpreis: 125,00 EUR
Bayerische Motoren Werke AG
Aktie 1.000 RM, Nr. 33516
München, Juli 1941 EF
Auflage 27.500, ab 1943 in 16 x 1.000er Sammelurkunden, einzeln verblieben 11.500. ein. Mit BMW-Emblem im Unterdruck. In dieser Form sonst nicht zu bekommen: nicht entwertet und mit restlichen Kupons!

Nr. 85
Schätzpreis: 500,00 EUR
Startpreis: 250,00 EUR
Bayerische Motoren Werke AG
Aktie 1.000 RM, Nr. 97068
München, Juni 1944 EF+
Auflage 7.000 (R 10), außerdem 28 Sammelurkunden zu 1.000 x 1.000 RM. Mit BMW-Emblem im Trockensiegel. Nicht entwertet und mit Kuponbogen.

Nr. 86
Schätzpreis: 200,00 EUR
Startpreis: 125,00 EUR
Bayerische Nährmittelwerke Sünching AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 22096
Sünching, 11.6.1923 EF
Auflage 20.000 (R 10). Gründung im Oktober 1922 zur Fortführung des unter der Firma Bayerische Trocken- und Kraftfutterwerke Regensburg GmbH bestandenen Unternehmens. Mit komplettem Kuponbogen.

Nr. 87
Schätzpreis: 240,00 EUR
Startpreis: 75,00 EUR
Bayerische Vereinsbank
4 % Pfandbrief 10.000 Mark, Nr. 4710
München, 1.8.1922 VF+
(R 10). Gründung 1869 als Kredit- und Hypotheken-Bank (sog. gemischte Bank). 1920 Interessengemeinschaft mit der Bayerischen Handelsbank und der Vereinsbank in Nürnberg, die dabei das reguläre Bankgeschäft abgaben, aber das Realkreditgeschäft behielten (bis 2002, wo sie dann in der HVB Real Estate Bank aufgingen). 1971 Übernahme der Bayerische Staatsbank AG. 1999 mit dem Erz-Lokalrivalen Bayerische Hypotheken- und Wechselbank zur Bayerische Hypo- und Vereinsbank AG verschmolzen. Heute zum italienischen Unicredit-Konzern gehörend. Doppelblatt, mit Kupons.

Nr. 88
Schätzpreis: 500,00 EUR
Startpreis: 200,00 EUR
Bayerische Vereinsbank
Aktie 1.000 RM, Nr. 2125
München, 24.3.1925 VF+
Auflage 2.500 (R 10). In dieser Form (unentwertet und mit beiliegenden Kupons!) sonst nicht zu bekommen!

Nr. 89
Schätzpreis: 70,00 EUR
Startpreis: 35,00 EUR
Bayerische Vereinsbank
Hypo-Pfandbrief 1.000 RM, Nr. 31719
München, 25.8.1942 EF
(R 7) Doppelblatt, mit restlichen Kupons. Mit zwei vorderseitig angebrachten schwedischen Steuermarken.

Nr. 90
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 75,00 EUR
Bayerische Zentral-Darlehenskasse eGmbH
Depot-Schein, Nr. 86
Landshut, 15.6.1923 EF/VF
Zentralbank landwirtschaftlicher Genossenschaften. Hochdekorativ gestaltet, Vignette mit einem säenden Bauer. Doppelblatt. Herr Hans Prechtl hielt in seinem Depot Goldmarkanleihen der Rhein-Main-Donau AG. Äußerst selten!

Nr. 91
Schätzpreis: 500,00 EUR
Startpreis: 250,00 EUR
Bergmann-Elektricitäts-Werke AG
Aktie 200 RM, Nr. 18054
Berlin, März 1934 VF
Auflage 43.000 (R 11). Gründung 1893/97 als Bergmann Elektromotoren- und Dynamo-Werke AG in Berlin. 1900 fusionsbedingte Umfirmierung wie oben. Beteiligungen u.a. auch an der Osram GmbH. Neben der Draht- und Kabelfabrikation sowie Metallverarbeitung wurden von 1907 bis 1922 auch Automobile (Marke Bergmann) produziert, danach nur noch Elektrofahrzeuge. Noch heute bestehendes Unternehmen, 1988 von Siemens an Gebr. Röchling verkauft (und dann mit DeTeWe zusammengelegt). 2005 Übernahme durch die kanadische Aastra Technologies Ltd. Druck von G&D. Seit 1993 erst das zweite aufgetauchte Stück in dieser Form (nicht entwertet) und sogar mit beiliegendem Erneuerungsschein.

Nr. 92
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 60,00 EUR
Bergmann-Elektricitäts-Werke AG
Aktie 100 RM, Nr. 53720
Berlin, Mai 1938 VF
Auflage 1.500 (R 10). Ohne Lochentwertung und mit restlichem Kuponbogen.

Nr. 93
Schätzpreis: 450,00 EUR
Startpreis: 150,00 EUR
Berliner Handels-Gesellschaft
Antheils-Schein Lit. H 1.000 Mark, Nr. 62063
Berlin, 5.4.1899 VF
Auflage 10.000, Autograph Baron von Cohn (R 10). Gründung 1856. 1883 trat Carl Fürstenberg als Geschäftsinhaber in die Firma ein. Unter seiner Leitung wurde sie zu einer der wichtigsten Emissionsbanken im Berlin der Kaiserzeit. Es wurden die Fundamente des internationalen Anleihegeschäftes, der Eisenbahnfinanzierung und des großen Industriegeschäftes gelegt. Heute, nach Fusion mit der Frankfurter Bank, die BHF-Bank. Zwischenzeitlich zur niederländischen ING Group, dann zu Sal. Oppenheim gehörend und schließlich 2009 zusammen mit “Sal Opp” zur Deutschen Bank gekommen. Dekorativer Druck von G&D. Faksimile-Unterschrift Fürstenberg. Ausgestellt auf Baron von Cohn, Dessau, rückseitig original von ihm unterschrieben. Baron Moritz von Cohn (1812-1900), bedeutender deutscher Privatbankier jüdischer Abstammung, einer der ersten Eisenbahnfinanciers in Deutschland, Hofbankier anhaltischer Fürsten, verwaltete das Privatvermögen des preußischen Kronprinzen und späteren Kaisers Wilhelm I. Mit restlichen Kupons.

Nr. 94
Schätzpreis: 300,00 EUR
Startpreis: 150,00 EUR
Berliner Kindl Brauerei AG
Aktie 1.000 RM, Nr. 2327
Berlin, Februar 1942 VF+
Auflage 3.350 (R 10). Zu der Gründung 1872 als „Vereinsbrauerei Berliner Gastwirte AG“ schreibt Otto Glagau in seinem berühmten Buch über den Gründerzeit-Schwindel an der Berliner Börse: “Um neuen Ausschreitungen der Actien-Brauereien vorzubeugen, um dem Publikum etwas Besseres zu bieten als die ekle “Dividendenjauche”, trat eine Anzahl von Restaurateuren zusammen, lauter politisch und oratorisch ausgebildete Männer, die sich offenbar zu etwas Höherem berufen fühlten, und gründeten eine eigene Brauerei. Am 15.4.1872 legte man den Grundstein der Vereinsbrauerei, und Abends gab’s einen grossen Ball, wo gemüthlich mit einander Gründer und Actionäre tanzten. So verlustirt sich die Katze mit den Mäusen, eh’ sie sie frisst; so spielen mit einander Wölfe und Lämmer. Hätten die Actionäre ahnen können, was ihnen bevorstand: das Tanzen und Jubiliren würde ihnen vergangen sein. “Der rühmlichst bekannte Ingenieur, Herr Nehrlich, Chef des grossen Ingenieur-Bureaus von Nehrlich & Ellissen in Frankfurt a.M.” wurde “für das Unternehmen gewonnen”; und derselbe Herr Nehrlich fungirte auch zeitweise als “Vorsitzender des Aufsichtsraths”. Herr Hugo Nehrlich baute “mustergültig”, aber überraschend theuer, und reichte hinterher auch noch eine Nachrechnung über Extralieferungen ein, die den Actionären fast Thränen entpresste. Die Vereinsbrauerei producirte noch dünneres und schwächeres Bier als ihre Colleginnen; und sie ist in jeder Hinsicht ein würdiges Seitenstück zu der Societätsbrauerei des Herrn Heinrich Reh. Die Geschichte dieser beiden Gründungen studirt jetzt der Staatsanwalt; aber wir fürchten, es wird dabei wieder nichts herauskommen.” Im Gegensatz zur genannten Societätsbrauerei überlebte die Vereinsbrauerei aber den Gründerkrach. Sie firmierte um 1879 in “Vereinsbrauerei, Rixdorf” und 1910 in “Berliner Kindl Brauerei AG”. Zu der neu errichteten Brauerei in Neukölln kam 1896 mit dem Erwerb der Brauerei Gebr. Hoffmann in Potsdam eine zweite Braustätte hinzu. 1920 wurde schließlich noch die Brauerei Gabriel & Richter in Berlin-Weißensee erworben. Mit der Brauerei Königstadt (1921) und der Brauerei W. Senst AG in Potsdam (1924) wurden weitere Kontingente hinzuerworben, so daß mit einem Ausstoß von rd. 1 Mio. Hektolitern im Jahr die Berliner Kindl-Brauerei nun die viertgrößte Brauerei Deutschlands war. Die Braustätten Potsdam und Weißensee wurden nach 1945 enteignet, die Brauerei in Neukölln demontiert. “Trotz dieses chaotischen Vermögensverfalles entschloß sich die Unternehmensleitung zum Wiederaufbau”, zitiert das Aktienhandbuch. 1954 kam mit der Berliner Schloßbrauerei AG in Schöneberg wieder eine zweite Braustätte dazu (weitergeführt als Berliner Bärenbier Brauerei). 1961 Übernahme der Weiß- und Malzbierbrauerei Gabelsberg. Nach der Wende wurde mit der Neugründung der Brauerei Potsdam GmbH an den alten zweiten Standort wieder angeknüpft. Großaktionär der bis jetzt in Berlin börsennotierten Brauerei ist die zum Oetker-Konzern gehörende Frankfurter Binding-Brauerei; die freien Aktionäre wurden leider vor kurzem herausgequetscht. Hübsche Vignette mit dem blondschöpfigen “Berliner Kindl” in einem großen Bierkrug. Nicht entwertet und mit beiliegendem restlichen Kuponbogen.

Nr. 95
Schätzpreis: 1.000,00 EUR
Startpreis: 350,00 EUR
Bonner Bürger-Verein
Namensaktie Lit. C 300 Mark, Nr. 1105
Bonn, 1.5.1900 VF
Auflage 600 (R 10). Gründung 1873. Betrieb eines Gesellschaftshauses, verbunden mit Weinhandlung. Das Gesellschaftshaus Kronprinzenstr. 2/2.a beherbergte Konferenz- und Festsäle für bis zu 700 Teilnehmer, eine Gaststätte, ein Theater mit 850 Sitzplätzen und eine Brunnenanlage. Hart getroffen wurde der Weinhandel 1945 beim Vormarsch der Alliierten: In der Firmenchronik lesen sich die Plünderungen vornehm als „Räumung der Lager und Vorräte durch die Besatzung“. Nach beendeter Liquidation im Jahr 1969 im Handelsregister gelöscht. Doppelblatt. Nicht entwertet und mit zwei dazugehörigen Kuponbögen. Zuletzt 1989 ein Stück aus dieser Emission gesichtet!

Nr. 96
Schätzpreis: 300,00 EUR
Startpreis: 150,00 EUR
Brauhaus Nürnberg
Aktie 1.000 RM, Nr. 336
Nürnberg, 15.3.1930 EF-
Auflage 4.450 (R 10). Die AG wurde 1889 gegründet durch Zusammenlegung der Liebelschen und der Bernreutherschen Brauerei, zu denen im Jahr 1897 die Konrad Denksche Brauerei, im Jahr 1905 die Brauereien Liedel in Feucht und Dummet in Nürnberg und im Laufe der Jahre noch viele weitere Brauereien hinzukamen. 1931 trat die Gesellschaft mit der seit 1520 bestehenden Brauerei J.G. Reif, Nürnberg in enge Beziehungen, gründete mit ihr die “Brauerei J.G. Reif AG” und beteiligte sich maßgeblich (74 %) an dieser. 1959/60 fusionierten beide Gesellschaften zur “Brauhaus Nürnberg J.G. Reif AG”. 1966 anläßlich der Verschmelzung mit der “Freiherrlich von Tucher’sche Brauerei AG” erneute Umfirmierung in BRAU-AG Nürnberg. Großaktionär war nun die Gruppe Henninger-Reemtsma. Weiter übernommen wurden die Hürnerbräu AG in Ansbach und die Exportbierbrauerei Löwenbräu in Hof und Naila (1972) sowie die Hubmann-Brauerei Herzogenaurach KG und die Joseph Beugler Brauhaus Rothenburg o.T. (1973/74). Schließlich 1985 letzte Umfirmierung in TUCHER BRÄU AG. Noch heute in Berlin, Frankfurt und München börsennotiert. Dekorativ mit zwei Wappen, Turm im Unterdruck. Ohne Lochentwertung und mit restlichen Kupons!

Nr. 97
Schätzpreis: 450,00 EUR
Startpreis: 200,00 EUR
Bürstenfabrik Dionys Pruckner AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 9564
Rosenheim, 20.2.1923 VF+
Auflage 10.000 (R 12). Gegründet am 19.9.1921 zwecks Fortführung des von der Dyonis Pruckner GmbH in Rosenheim erworbenen Unternehmens. Es wurden Bürsten aller Art hergestellt. Dem Aufsichtsrat der Ges. gehörte u.a. Konsul Karl Maschmeyer und Bankier Friedrich Pregler, München. Mit Kuponbogen. Bislang völlig unbekannte Emission!

Nr. 98
Schätzpreis: 300,00 EUR
Startpreis: 150,00 EUR
Bürstenfabrik Dionys Pruckner AG
Aktie 20 RM, Nr. 1512
Rosenheim, 13.6.1925 EF
Auflage 4800 (R 11). Nicht entwertet und mit beiliegendem Kuponbogen. Nur drei Stücke sind bekannt: zwei unetwertete und eins entwertet.

Nr. 99
Schätzpreis: 250,00 EUR
Startpreis: 125,00 EUR
Daimler-Benz AG
Aktie 100 RM, Nr. 324642
Stuttgart, Juni 1942 VF+
Gottlieb Daimler errichtete 1882 eine kleine Versuchswerkstatt in Cannstadt, erhielt 1883 das Patent für den ersten schnelllaufenden Verbrennungsmotor und gründete 1890 die „Daimler-Motoren-Gesellschaft“. Carl Benz gründete 1883 in Mannheim die „Benz & Cie. Rheinische Gasmotorenfabrik“. Trotz der räumlichen Nähe sind sich die beiden Auto-Pioniere zeitlebens nie persönlich begegnet. Ihre Firmen, die beiden ältesten Automobilfabriken der Welt, wurden 1926 zur Daimler-Benz AG verschmolzen. 1999 Fusion mit der Nr. 3 am US-Automobilmarkt zur DaimlerChrysler AG. Mit Mercedes-Stern im Unterdruck. Lochentwertet (nicht BARoV!) und mit Kuponbogen.

Nr. 100
Schätzpreis: 300,00 EUR
Startpreis: 150,00 EUR
Deutsche Kautschuk-AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 650
Berlin, März 1907 VF-
Gründeraktie, Auflage 2.500 (R 7). Gründung am 23.1.1907, hervorgegangen aus den Pflanzungsgesellschaften „Koke“ und „Ekona“. Betrieb von Pflanzungen, insbesondere Anbau von Kautschuk, Kakao, Kola, Planten und Ölpalmen, Fabriken und Kraftwerke in Kamerun. 1923 Umfirmierung in Ekona AG. Ihre nach dem 1. Weltkrieg als Feindvermögen beschlagnahmten Besitzungen erwarb die Gesellschaft 1924 auf einer Versteigerung in London zurück. Die Last des Erwerbspreises und fallende Rohstoffpreise führten 1930 zur Zahlungseinstellung mit anschließendem Konkurs. Dekorative graphische Gestaltung. Faksimilesignatur von Victor Hoesch aus der bedeutenden Dürener Fabrikantenfamilie, Vertrauter des bekannten Bankiers Max Esser. Einschnitt am linken Rand Gewebeband hinterlegt. Rechter Rand etwas angestaubt. In dieser Form (mit beiliegendem Talon) extrem selten.

Nr. 101
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 75,00 EUR
Diamalt-AG
Aktie 100 RM, Nr. 5280
München, 1.5.1929 EF
Auflage 3000 (R 10). Gründung 1911 unter Übernahme der seit 1902 bestehenden „Deutsche Diamalt GmbH“ und der „Bayerische Konserven-Fabrik Ludwig Graf GmbH“. In zwei Fabriken in München und Allach sowie einer Malzfabrik in Pasing erzeugten etwa 500 Mitarbeiter: a) Diamalt Backhilfsmittel und Malzpäparate, b) Suppenwürze, Saucenpräparate (bis 1958), Zuckerwaren, Pralinen und feine Desserts, ab 1949 auch Speiseeispulver, c) Artikel der chemischen, pharmazeutischen und Gärungsindustrie. 1934/35 Erwerb einer weiteren Fabrik in Diemitz bei Halle, wohin bis zur Enteignung die Süßwarenherstellung verlegt war. 1939/40 Kauf einer stillliegenden Malzfabrik in Augsburg, wo 1962/63 nach Modernisierung die gesamte Malzfabrikation konzentriert wurde. Ebenfalls 1939/40 Erwerb der Reichsstadtmühle GmbH in Augsburg (1958/59 auf die Diamalt AG fusioniert). 1968/69 Erwerb der Betriebsabteilung Pharmazell der Aschaffenburger Zellstoffwerke AG (pharmazeutische Vorprodukte und Feinchemikalien). Produzierende Werke besitzt Diamalt nun in Allach, Augsburg, Bokhold und Redenfelden. 1979 verkauft die Bayerische Hypotheken- und Wechselbank ihre Mehrheitsbeteiligung an die Schering AG, 1984 Eingliederung in die Schering AG mit Aktientausch 4:1. Nach Herauslösung und Übernahme der Sparte Industrie-Chemikalien verkauft Schering 1990 das Restgeschäft an den britischen Finanzinvestor 3i Group. 1991 Umwandlung in eine GmbH. Nicht entwertet und mit beiliegendem restlichen Kuponbogen!

Nr. 102
Schätzpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 60,00 EUR
Donau Elektrizitäts-AG
Aktie 10.000 Mark, Nr. 5570
Regensburg, 24.7.1923 EF
Auflage 1.500 (R 9). Gründung 12.12.1922. Vertrieb von Motoren, Transformatoren, Zählern, Messinstrumenten, Lampen, Hoch- und Niederspannungsapparaten sowie Installationsmaterial. Am 6.12.1924 Eröffnung des Konkursverfahrens. Doppelblatt, mit beiliegendem kompletten Kuponbogen.

Nr. 103
Schätzpreis: 250,00 EUR
Startpreis: 100,00 EUR
Elsenthal Holzstoff- und Papierfabrik
Aktie 100 RM, Nr. 4806
Grafenau i.Bayern, März 1928 EF
Auflage 7.200 (R 10). Gründung 1890 als Elsenthal Holzstoff- und Papierfabrik Menzel & Co. KGaA, ab 1900 AG. Die Ges. besaß im niederbayerischen Grafenau eine Papierfabrik mit Holzschleiferei sowie 132 ha Grund (davon 115 ha Wald). Erzeugt wurden mit ca. 150 Beschäftigten Zeitungsdruckpapier in Rollen, Druckpapier Klasse I und farbige Prospektpapiere. In München börsennotiert. Nach einem scharfen Preiskampf in der Papierindustrie in Folge der Weltwirtschaftskrise 1933 in Liquidation gegangen. Mit Kuponbogen.

Nr. 104
Schätzpreis: 750,00 EUR
Startpreis: 375,00 EUR
Fahrzeugfabrik Ansbach AG
Aktie 20 RM, Nr. 905
Ansbach, Dezember 1926 EF/VF
Auflage 3.312 (R 10). Gründung 1916 als Fahrzeugfabrik Ansbach AG, von 1917-1926 “Faun-Werke AG” (Fahrzeugfabriken Ansbach und Nürnberg AG). Herstellung von Lastkraftwagen, Personenwagen, Omnibussen und sonstigen Nutzfahrzeugen. Bekannt wurden vor allem ein 1559-ccm-4-Zylinder Tourenwagen mit 14 PS, genannt Kautz, und die schweren Lastkraftwagen der Faun-Werke. 1921 übernahm die Fried. Krupp AG im Wege einer Kapitalerhöhung eine wesentliche Beteiligung. 1926 ging die Gesellschaft in Vergleich, der u.a. zur Aufbringung der nötigen Mittel den Verkauf des Werkes Nürnberg erzwang. 1928 Konkurs. Die Nachfolgegesellschaft ist noch heute ein bedeutender Hersteller von Kommunalfahrzeugen. Emission der Faun-Werke nach der Umstellung auf Reichsmark. Mit komplettem Kuponbogen!

Nr. 105
Schätzpreis: 800,00 EUR
Startpreis: 400,00 EUR
Faun-Werke AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 22068
Ansbach, 29.10.1921 VF
Auflage 15.000 (R 10). Mit beiliegendem restlichen Kuponbogen. Kleine Randverletzungen, Einriß.
Nr. 106 Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Freistaat Bayern
4 % Schuldverschreibung 1.000 Mark Landeskultur-Rentenschein, Nr. 29239
München, 1.6.1922 EF
Hochdekorativer, ganzflächiger Unterdruck mit landwirtschaftlichen Szenen, Porträt und zahlreichen Wappen. Doppelblatt, mit restlichen Kupons.

Nr. 107
Schätzpreis: 80,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Freistaat Bayern
4 % Schuldverschreibung 5.000 Mark, Nr. 17926
München, 1.12.1922 VF+
Hochdekorativer Landeskultur-Rentenschein, ganzflächiger Unterdruck mit landwirtschaftlichen Szenen, Porträt und zahlreichen Wappen. Titel und Nennwert in rot gedruckt. Doppelblatt, mit restlichen Kupons.

Nr. 108
Schätzpreis: 120,00 EUR
Startpreis: 50,00 EUR
Freistaat Bayern
Ablösungsanleihe 12,5 RM, Nr. 30136
München, 31.7.1926 VF
(R 12) Germania-Kopf im Unterdruck. Das einzige bekannte nicht entwertete Stück.

Nr. 109
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 60,00 EUR
Freistaat Bayern
Ablösungsanleihe 500 RM, Nr. 2020
München, 31.7.1926 VF+
(R 12) Germania-Kopf im Unterdruck. Das einzige bekannte nicht entwertete Stück.

Nr. 110
Schätzpreis: 160,00 EUR
Startpreis: 80,00 EUR
Freistaat Bayern
6 % Schuldverschreibung Lit. G 10.000 RM, Nr. 391
München, 28.2.1927 VF-
(R 11) Eckvignetten mit Allegorien der vier Flüsse Donau, Isar, Rhein und Main. Knickfalten eingerissen und teilweise hinterklebt. Mit Talon. Bislang völlig unbekannte Rarität

Nr. 111
Schätzpreis: 250,00 EUR
Startpreis: 125,00 EUR
Gabriel Lebrecht AG
Aktie Lit. B 1.000 Mark, Nr. 1844
Ulm a.d. Donau, Mai 1923 EF
Auflage 25.000, nach Kapitalumstellung 3.000 (R 10). Gründung Juli 1922. Fabrikation und Handel von Leder aller Art. Mit restlichem Kuponogen.

Nr. 112
Schätzpreis: 180,00 EUR
Startpreis: 75,00 EUR
Gebrüder Stollwerck AG
Aktie 100 RM, Nr. 9063
Köln, September 1932 EF/VF
Auflage 10000, kompletter. Aktienneudruck (R 9). 1839 eröffnet Franz Stollwerck in Köln eine Fabrik für Hustenbonbons und macht damit ein Vermögen. Ab 1860 werden auch Schokolade, Marzipan und Printen produziert. Nach seinem Tod 1876 führen fünf Söhne die Firma als “Gebrüder Stollwerck” weiter und wandeln sie 1902 in eine AG um. Zweigwerke entstehen in Wien (1873), Berlin (1886), Pressburg/Bratislava (1896), London (1903), Stamford/USA (1905, enteignet 1918) und Kronstadt/Brasov in Siebenbürgen (1922). Die Werke in Berlin und Wien werden 1945 bzw. 1957 entschädigungslos enteignet. 1971 übernimmt der Schokoladenfabrikant Dr. Hans Imhoff die Aktienmehrheit und macht Stollwerck mit der Übernahme von Waldbaur in Stuttgart und Sprengel in Hannover zum Marktführer bei Schokolade und Keksen. 1991 Übernahme der Thüringer Schokoladenwerk GmbH, der größten Schokoladenfabrik der ehem. DDR, die für 200 Millionen DM modernisiert wird. 1992/93 wird auch in Ungarn und Polen die Marktführerschaft errungen. 1997 Übernahme der Traditionsmarke Sarotti vom Nestlé-Konzern. 2003 wird Stollwerck vom Schweizer Schokoladekonzern Barry Callebaut übernommen, 2005 squeeze out der freien Aktionäre und Umwandlung in eine GmbH. Nicht entwertet und mit beiliegendem restlichen Kuponbogen.

Nr. 113
Schätzpreis: 300,00 EUR
Startpreis: 150,00 EUR
Graphitwerk Kropfmühl AG
Aktie 100 RM, Nr. 1798
München, 11.7.1929 EF/VF
Auflage 1.800 (R 10). Gegründet 1870, AG seit 1916. Die Gesellschaft betreibt das einzige Bergwerk für makrokristallinen Graphit in der Europäischen Union. Außerdem Beteiligungen an Graphitbergwerken in China, Sri Lanka und Zimbabwe. In dieser Form (nicht entwertet) seit 1994 erst das zweite aufgetauchte Stück. Mit restlichem Kuponbogen!

Nr. 114
Schätzpreis: 350,00 EUR
Startpreis: 150,00 EUR
Großkraftwerk Franken AG
Aktie 100 RM, Nr. 4463
Nürnberg, Mai 1942 EF/VF
Auflage 4.960 (R 10). Gründung 1911 durch die Stadtgemeinden Nürnberg und Fürth sowie die Elektrizitäts-AG vorm. Schuckert & Co. 1913 Inbetriebsetzung des Dampfkraftwerks Gebersdorf. 1920-22 Ausbau einer Regnitzwasserkraft in Hausen bei Forchheim (Ofr.). Ab 1922 enge Zusammenarbeit mit der Rhein-Main-Donau AG (u.a. gemeinsame Betriebsführung der RMD-Wasserkraftwerke Kachlet und Viereth). 1958 Inbetriebnahme des Pumpspeicherwerks Happurg. 1967 Fertigstellung des Kraftwerks Franken II in Kriegenbrunn. Stromlieferungen ausschließlich an Weiterverteiler (u.a. Energie- und Wasserversorgung AG sowie Verkehrs-AG Nürnberg und die Stadtwerke Fürth) und industrielle Großkunden. Mehrheitsaktionär war lange Zeit die Stadt Nürnberg. 2001 in der E.ON Bayern AG aufgegangen. Nicht entwertet und mit beiliegenden restlichen Kupons.

Nr. 115
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 75,00 EUR
Hamburg-Amerikanische Packetfahrt-AG
Aktie 100 RM, Nr. 10198
Hamburg, Juli 1936 EF
Auflage 450.000, nach tlw. Umtausch in 1.000-RM-Aktien noch 110.000. Gründung 1847. 1970 Fusion von HAPAG und dem 1857 gegründeten Norddeutschen Lloyd zur heutigen Hapag-Lloyd AG. Nun eine Tochter der früheren Preussag (heute TUI), tätig in den Bereichen Seeschifffahrt, Transport, Seehafenbetriebe, Reisebüros, Flugtouristik. Erst 2005 wurde diese TUI-Sparte durch Kauf der CP-Ships (Schiffahrtssparte der Canadian Pacific Railway) noch einmal kräftig gestärkt. Mit HAPAG-Flagge. In dieser Form (nicht entwertet und mit Kuponbogen) extrem selten!

Nr. 116
Schätzpreis: 200,00 EUR
Startpreis: 90,00 EUR
Hauptstadt Mannheim
8 % Schuldverschreibung Lit. B 1.000 RM = 358,42 g Feingold, Nr. 2400
Mannheim, 1.4.1926 VF+
Auflage 5.500 (R 10). Goldanleihe. Mit restlichem Kuponbogen (Kupons ab 1942). Bisher unbekannt, eventuell ein Unikat.

Nr. 117
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 75,00 EUR
Heruko-Schuhgrosshandels-AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 7563
Augsburg, März 1923 EF
Gründeraktie, Auflage 19.800 (R 10). Gründung am 24.2.1923. Gründer u.a.: Herbert & Co. GmbH, Augsburg, Alfred Herbert, Hans Fauser, Hermann Enzensberger. Dekorative Zierumrandung mit Abb. des Markenzeichens. Mit komplettem Kuponbogen.

Nr. 118
Schätzpreis: 200,00 EUR
Startpreis: 100,00 EUR
Hochtief AG für Hoch- und Tiefbauten vorm. Gebr. Helfmann
Aktie 100 RM, Nr. 100103
Essen, 4.7.1927 EF/VF
Auflage 10.000 (R 12). Gründung 1896 unter Übernahme der Fa. Gebr. Helfmann, Frankfurt am Main, unter dem Namen AG für Hoch- u. Tiefbauten vorm Gebr. Helfmann. 1924 Namensänderung in Hochtief AG für Hoch- u. Tiefbauten, vorm Gebr. Helfmann. Hochtief ist heute der größte deutsche Baukonzern. Das einzige bekannte nicht entwertete Stück, mit beiliegendem restlichen Kuponbogen.

Nr. 119
Schätzpreis: 120,00 EUR
Startpreis: 60,00 EUR
Indra Kunstwerkstätten
Aktie 5.000 Mark, Nr. 8641
München, 13.7.1923 EF
Gründeraktie, Auflage 900 (R 11). Gründung am 23.6.1923. Herstellung von Indra-Puppen, Indra-Lampen und feinen Lederwaren. Sehr dekorativ, Umrandung mit Segelschiff, Elefanten und asiatischen Motiven. Mit komplettem Kuponbogen. Nur ein weiteres Stück bekannt, 1994 katalogisiert.

Nr. 120
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 60,00 EUR
Industrie-Beteiligungen der früheren Lothringer Portland-Cement-Werke AG
Aktie 100 RM, Nr. 372
Berlin, Mai 1929 EF/VF
Auflage 500 (R 10). Gründung 1891 als “Lothr. Portland-Cement-Werke Diesdorf”, später Sitz in Metz mit Verwaltung in Strassburg. 1911 Fusion mit der Heminger Portland-Cementwerk AG in Saarburg, zugleich Sitzverlegung nach Strassburg. 1912 Übernahme der Süddeutschen Cementwerke AG in Neunkirchen. Die elsaß-lothringischen Besitzungen im Wert von über 10 Millionen Mark gingen 1919 als Folge des 1. Weltkrieges verloren, wofür die Ges. 1928 vom Reich mit knapp 1 Millionen RM entschädigt wurde. Sitzverlegungen 1920 nach Karlsruhe und 1925 nach Berlin (Behrenstraße 65 beim Bankhaus Gerson Bleichröder), zugleich wie oben umfirmiert. Einzige unternehmerische Aktivität war eine 1923 eingegangene 50 %ige Beteiligung bei der Gerüstbau L. Altmann GmbH, Berlin-Charlottenburg. Ab 1934 in Liquidation. Nicht entwertet!

Nr. 121
Schätzpreis: 500,00 EUR
Startpreis: 150,00 EUR
Industriebau - Held & Francke AG
Aktie 1.000 RM, Nr. 183
Berlin, Oktober 1928 EF/VF
Auflage 2000 (R 12). 1872 gründen Otto Held und August Francke in Berlin eine Bauunternehmung. Bald werden mehrere hundert Mitarbeiter beschäftigt, weil man mit der Ausführung bedeutender Bauten betraut wird: Held & Francke baut das Reichsversicherungsamt (bis 1887), den Preußischen Landtag (bis 1899), den Berliner Dom (1894-1900) sowie die Zantrale der Deutschen Bank in der Mauerstraße. Nach der Umwandlung in eine AG im Jahr 1906 kommen weitere Renommier-Aufträge: die Akademie der Wissenschaften, das Kaiser-Friedrich-Museum, der Marstall, die Staatsbibliothek, die Zentrale der Elektrischen Hoch- und Untergrundbahn. 1921 werden die Geschäftsaktivitäten in Süddeutschland in die “Süddeutsche Held & Francke Bauaktiengesellschaft” in München mit Ndl. in Stuttgart ausgegründet. Im Jahr 1927 erwirbt die finanziell schwache Industriebau AG Berlin-Breslau-Kattowitz (gegründet 1911 als „Schlesische Eisenbetonbau-AG“ in Kattowitz und seit 1921 mit Hauptsitz in Berlin) heimlich die Aktienmehrheit bei Held & Francke, noch im gleichen Jahr fusionieren beide Firmen. In der Weltwirtschaftskrise gerät die Firma 1929 an den Rand der Insolvenz, die 1930er Kapitalerhöhung schafft nicht mehr genug Luft, 1931 lassen die Banken das Berliner Stammhaus fallen und stützen nur noch die süddeutsche Tochtergesellschaft. Die Aktien der Süddeutsche Held & Francke Bauaktiengesellschaft gehen aus der Konkursmasse an die Maffei’sche Erbengemeinschaft. Das Unternehmen etabliert sich am Markt so gut, daß 1940 der Namenszusatz “Süddeutsche” entfällt. 1950-65 dehnt sich die Held & Francke AG deutschlandweit aus und baut ein starkes Auslandsgeschäft auf. 1990 erwirbt die Philipp Holzmann AG nahezu alle Aktien. Mit deren Insolvenz im Jahr 2002 ist auch das Schicksal von H&F endgültig besiegelt. Das einzige bekannte nicht entwertete Stück. Mit beiliegendem Kuponbogen.

Nr. 122
Schätzpreis: 250,00 EUR
Startpreis: 100,00 EUR
Kabelwerk Rheydt AG
Aktie 500 RM, Nr. 6169
Rheydt, Mai 1925 EF
Auflage 12.500, im Jahr 1941 eingezogen und in 1.000-RM-Aktien getauscht (R 11). Gründung 1898. 1936 Übernahme der „Deutsche Kabelwerke AG“ in Berlin. Gehörte als AEG-Kabelwerke Rheydt zuletzt zum AEG-Konzern. 1992 wurde der Bereich Kabel von der Alcatel Alsthom übernommen. Im Jahr 2000 wurden dann die Kabelaktivitäten in die neu gegründete Firma Nexus ausgegliedert, deren IPO 2001 erfolgte. Beim Umtausch 1941 offenbar vergessen worden.

Nr. 123
Schätzpreis: 200,00 EUR
Startpreis: 120,00 EUR
Karl Mayer & Co. Teigwaren-Fabrik
Aktie Lit. C 1.000 Mark, Nr. 479
Landshut, 3.9.1923 EF/VF
Auflage 30.000 (R 10). Gegründet am 21.7.1923 nach Übernahme der bestehenden Teigwarenfabrik Karl Mayer & Co. GmbH. Erste Kapitalerhöhung. Erst das zweite bekannte Stück! Mit beiligendem kompletten Kuponbogen.

Nr. 124
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 80,00 EUR
Kartonnagenfabrik Pasing
bei München AG
Aktie Lit. B 5.000 Mark, Nr. 8045
Pasing, September 1923 EF/VF
Auflage 19.400 (R 10). Gründung im Juni 1923. Spezialfabrik für gezogene und gleichzeitig bedruckte Dosen für Käsereien sowie Postversandkartons mit Holzversteifung. Im April 1925 wurde über das Vermögen der Ges. Konkurs eröffnet. Knickfalten an oberen Rand links, sonst tadellos. Mit komplettem Kuponbogen. Wohl nur zwei Stücke bekannt!

Nr. 125
Schätzpreis: 1.000,00 EUR
Startpreis: 600,00 EUR
Kaufmännischer Verein München von 1873 e.V.
Schuld-Schein 100 Mark, Nr. 39
München, 1.3.1901 EF
(R 11) Die Kaufmännischen Vereine wurden zum Zweck der Fortbildung und Hebung kaufmännischen Wissens, zur materiellen Förderung ihrer Mitglieder durch Stellenvermittlung, Unterstützung, Kranken- und Pensionskassen und zur Pflege des gesellschaftlichen Lebens gegründet. Die ältesten Kaufmännischen Vereine in Deutschland waren: Verein junger Kaufleute in Stettin (gegründet 1687), Handlungsdiener-Hilfskasse Nürnberg (1742), Kaufmännischer Verein Union in Braunschweig (1818). Ausgegeben zum Zweck der Neueinrichtung der Vereinslokalitäten im “Haus für Handel und Gewerbe”, dem Vorläufer der heutigen IHK München. Dekorative Zierumrandung mit Jugendstilelementen, Abbildung der Bavaria im Unterdruck. Originalsignaturen. Namenspapier, eingetragen auf die Bayerische Vereinsbank in München.

Nr. 126
Schätzpreis: 300,00 EUR
Startpreis: 100,00 EUR
Königlich Bayerische Grundrenten-Ablösungs-Kasse
4 % Obl. 25 Gulden, Nr. 223671
München, 1.10.1872 VF
(R 10) Die Grundrenten-Ablösung-Kasse hat ihren Ursprung im unter Herzog Maximilian II. erlassenen “Gesetz über die Aufhebung der standes- und gutsherrlichen Gerichtsbarkeit, dann die Aufhebung, Fixierung und Ablösung von Grundlagen” vom 4.6.1848. Die wesentlichen Bestimmungen lauteten: Art. 1 “Die standes- und gutsherrliche Gerichtsbarkeit und Polizeigewalt geht mit dem 1.10.1848 auf den Staat über.” Art. 2 “Alle Natural-Frohndienste ... werden vom 1.1.1849 an ohne Entschädigung der Berechtigten aufgehoben.” Unter bestimmten Bedingungen waren die bisherigen Grundherren entschädigungsberechtigt. Die Staatskasse vergütete dann für alle von ihr übernommenen Grund-Abgaben den zwanzigfachen Betrag der fixen Rente in 4 %igen Ablösungsschuldbriefen des Staates. Die Ablösungs-Schuldbriefe konnten auf Namen oder Inhaber lauten, sie waren in runden Summen von 1.000 fl., 500 fl., 100 fl. und 25 fl. ausgestellt. Dagegen gingen die Ansprüche gegen die Pflichtigen auf den Staat über, die ihrer Pflichten nach einer Zahlungsdauer von 34 resp. 43 Jahren los und ledig waren. Durch Gesetz von 1910 wurde die Grundentlastung beendet und die Ablösungskasse nach Art. 37 aufgelöst. Ein hochinteressantes Dokument zur Abschaffung der Leibeigenschaft. Sehr dekorative Gestaltung mit Bavaria und Löwen. Doppelblatt, mit restlichem Kuponbogen (Kupons ab 1923). Das einzige bekannte Stück mit diesem Nennwert!

Nr. 127
Schätzpreis: 300,00 EUR
Startpreis: 150,00 EUR
Kraftwerke Haag AG
Aktie Lit. A 100 RM, Nr. 3255
Haag i.O.B., Mai 1938 EF
Auflage 3.330 (R 10). Die 1921 gegründete Gesellschaft betrieb das Nasenbacher Wasserkraftwerk. Die Ges. versorgt die von hochentwickelter Landwirtschaft und Industrie durchsetzten Gebiete von Wasserburg, Haag, Isen und Dorfen mit elektr. Strom aus dem Soyenseewerk. Der vom Soyensee zum Inn führende Stollen ist 2165 m lang und wurde durch Moränenhügel des früheren diluvialen Inngletschers in teilweiser Tiefe von 25-55 m getrieben. Nicht entwertet und mit restlichem Kuponbogen.

Nr. 128
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 80,00 EUR
Kreisgemeinde Niederbayern
7-15 % Schuldverschreibung Lit. B 10.000 Mark, Nr. 11098
23.5.1923 EF/VF
Auflage 20.000 (R 10). Großformatig. Mit Kupons.

Nr. 129
Schätzpreis: 200,00 EUR
Startpreis: 100,00 EUR
Kreisgemeinde Niederbayern
7-15 % Schuldverschreibung Lit. A 50.000 Mark, Nr. 1146
23.5.1923 EF/VF
Auflage 2.000 (R 10). Großformatig. Mit Kupons. Wohl das einzige bekannte Stück mit diesem Nennwert.

Nr. 130
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 75,00 EUR
Lederwerke vorm. Ph. Jac. Spicharz
Actie 1.000 Mark, Nr. 5634
Offenbach, 17.1.1922 VF+
Auflage 4.000 (R 10). Gründung 1891 unter Mitwirkung verschiedener Frankfurter Bankhäuser. Seit 1927 war der unrentable Betrieb in Liquidation. Börsennotiz Frankfurt. Doppelblatt, mit restlichen Kupons.

Nr. 131
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 75,00 EUR
Lobers Fleischwerke AG
Anteilschein Lit. A über Aktienbetrag 15 RM, Nr. 271
Augsburg, 20.5.1925 EF
(R 10) Gründung 1921. Herstellung von Fleischwaren und Konserven. 1926 in Liquidation. Kleinformat. Vorher unbekannt, wohl ein Unikat.

Nr. 132
Schätzpreis: 600,00 EUR
Startpreis: 300,00 EUR
Mechanische Baumwoll-Spinnerei und Weberei Kempten
Actie 1.000 Mark, Blankette
Kempten, 18.12.1922 EF
(R 11) Die Gesellschaft wurde 1852 als “Mechanische Baumwoll-Spinn- & Weberei Kempten” gegründet und am 4.5.1938 in “Spinnerei und Weberei Kempten” umbenannt. Der Betrieb liegt im an dieser Stelle tief eingeschnittenen Tal der Iller, deren Wasserkräfte sich die Fabrik zu Nutze machte. Diese für Flugzeuge fast uneinsehbare Lage im tiefen Tal - am Ende waren nämlich wirklich nur zwei Werkswohnhäuser zerstört - war der Grund, warum 1942 die Wehrmacht die Fabrik für ihre Zwecke beschlagnahmte. Die durch die Zweckentfremdung angerichteten Schäden an den Arbeitssälen und den Produktionsmaschinen waren der Grund, warum die Produktion erst im Dezember 1946, über ein Jahr nach Erteilung der Anlaufgenehmigung, wieder in Gang kam, und auch das nur stockend. 1950 war der Wiederaufbau abgeschlossen, 1958 Neubau eines Wasserkraftwerkes. In den 20er Jahren erwarb die Kolbermoor-Union die Aktienmehrheit und übertrug sie später auf ihre Tochterges. Spinnerei und Weberei Pfersee. Am Ende war diese (fast) alleinige Aktionärin - bis auf 7 Aktien im Besitz eines Klosters, das partout nicht zum Verkauf überredet werden konnte. Großformatiges Papier, mit Kuponbogen.

Nr. 133
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 60,00 EUR
Metallwarenfabrik Georg Hackl AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 483
Furth i.W., 15.06.1922 EF
Gründeraktie, Auflage 4.000 (R 10). Gründung 1922 zum Fortbetrieb der Firma Georg Hackl. Herstellung von Metallwaren. 1925 in Liquidation. Hübsche Zierumrandung. Doppelblatt, mit Kupons.

Nr. 134
Schätzpreis: 350,00 EUR
Startpreis: 150,00 EUR
Papierfabrik Neumühle AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 361 (geändert in 2359)
München, 14.11.1921 EF
Gründeraktie, Auflage 10.000, nach Umstellung auf 20 RM und zwei Kapitalherabsetzungen zuletzt noch 3.750 (R 10). Gegr. 1921 zwecks Übernahme und Fortführung der Papierfabrik von Heinrich August Müller in Neumühle bei Miesbach. Die Fabrik stellte hauptsächlich Braunpapier für Verpackungszwecke her. Die Aktien notierten im Freiverkehr München und Augsburg, AR-Mitglied war u.a. der Augsburger Papierfabrikant Georg Haindl. Stark sinkende Verkaufspreise machten die AG zu einem der unzähligen Opfer der Weltwirtschaftskrise: Ende 1930 wurde der Betrieb stillgelegt und die maschinellen Anlagen verkauft, Ende 1931 ging die AG in Liquidation. Nicht entwertet und mit beiliegendem Talon.

Nr. 135
Schätzpreis: 1.000,00 EUR
Startpreis: 500,00 EUR
Philisterverein der Burschenschaft Germania
Anteilschein 50 Mark, Nr. 274
Erlangen, 12.9.1900 VF+
(R 12) Alte Herren-Verein der schlagenden Verbindung Burschenschaft Germania in Erlangen. Gründung der Burschenschaft am 1.12.1817 als „Allgemeine Erlanger Burschenschaft“. In den 20er Jahren kommt es zur Spaltung der Erlanger Burschenschaft in einen germanischen sowie einen arminischen Teil. Die Burschenschaft Germania Erlangen legte Wert auf patriotische Ideale und die Beibehaltung der Mensur, während die Arminia sich mehr geistigen Werten verpflichtet sieht. Am 5.2.1827 wurde die Burschenschaft Germania Erlangen offiziell neu gegründet und wird auf den Burschentagen in Nürnberg und Würzburg als einzige Erlanger Burschenschaft anerkannt. Ab 1830 sind die Farben der Erlangener Germania „Schwarz-rot-Gold“, bei feierlichen Anlässen wird außerdem eine weiße Mütze getragen. 1936 mußte sich die Burschenschaft Germania Erlangen erneut auflösen, um der Enteignung zu entgehen. Die alten Mitglieder zogen als „Kameradschaft Wilhelm Gustloff“ in das alte Verbindungshaus und pflegten ihre Traditionen im Geheimen. Nachdem ein Spitzel davon erfährt, mußte die Germania erneut aufgelöst werden. 1947 erfolgte die Neugründung unter dem Tarnnamen „Amicitia“, ab 1951/1 ist der alte Name Burschenschaft Germania Erlangen auch offiziell wieder in Gebrauch. Den Status Philister oder Alter Herr/Hohe Dame erreicht man mit Beendigung des Studiums. Mit dem Begriff des Philisters war auch immer eine aus Sicht der Studenten besonders verachtenswerte Geisteshaltung verbunden, die der Lebensfreude und dem Sinn für das Schöne nicht den richtigen Stellenwert einräumte. Diese Geisteshaltung bezeichnete der Student als „philiströs“ im Gegensatz zur „burschikosen“ Lebenseinstellung eines echten Burschen. Ausgegeben zur Tilgung der Hausbauschuld der Burschenschaft. Eingetragen auf Herrn Dr. Georg Deuerlein, prakt. Arzt in Nürnberg. Sehr dekorative Gestaltung im Historismusstil. Originalunterschriften. Bisher unbekannte Rarität.

Nr. 136
Schätzpreis: 750,00 EUR
Startpreis: 350,00 EUR
Porzellanfabrik Ph. Rosenthal & Co.
Aktie 1.000 Mark, Nr. 8175
Berlin, 23.12.1921 EF/VF
Auflage 3.000 (R 10). Gründung 1879, AG seit 1897. Zunächst Porzellanfabriken nebst Porzellanmalerei in Selb und Kronach. Hergestellt wurden Tafel- und Kaffeeservice, außerdem (eine Tradition bis heute) künstlerische Porzellane. Hinzuerworben wurde die Porzellanfabrik Bauer, Rosenthal & Co. KG in Kronach (1901), die Porzellanfabrik Marktredwitz Fritz Thomas (1908), die AG Krister Porzellan-Manufaktur im schlesischen Waldenburg (1921) und die Porzellanfabrik Thomas & Co. AG in Sophienthal (1937). 1939 Umfirmierung in Rosenthal-Porzellan AG. 1951 Aufnahme der Glasveredelung als Ergänzung zum Porzellan-Programm. 1965 Umfirmierung in Rosenthal AG. Großaktionär der bis heute börsennotierten AG ist der ehemalige irische Konkurrent Waterford Wedgwood plc. Mit restlichem Kuponbogen.

Nr. 137
Schätzpreis: 350,00 EUR
Startpreis: 125,00 EUR
Porzellanfabrik Ph. Rosenthal & Co.
Aktie 1.000 Mark, Nr. 14178
Selb, 19.7.1923 VF-
Auflage 11.000 (R 9). Randeinrisse. Mit restlichem Kuponbogen.

Nr. 138
Schätzpreis: 300,00 EUR
Startpreis: 150,00 EUR
Presseverein “Freie Niederbayrische Volkszeitung in Landshut”
Anteilschein 30 Mark, Nr. 240
Landshut, 1.8.1919 EF
(R 11) Gegründet am 7.7.1919. Kleinformatig, mehrfach original signiert.

 

Nr. 139
Schätzpreis: 250,00 EUR
Startpreis: 100,00 EUR
Reichelbräu AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 7302
Kulmbach, November 1923 EF
Auflage 6.000 (R 10). Gründung 1895 unter Übernahme der Export-Bierbrauerei J. W. Reichel (Lichtenfelser Str. 7 im Westen der Stadt). 1930 wurde außerdem die Kulmbacher Rizzi-Bräu AG angegliedert, außerdem Erwerb der Markgrafenbräu GmbH. Börsennotiz damals Berlin, München, Breslau, Dresden/Leipzig. Beteiligung an der Kulmbacher Rizzibräu AG, der Markgrafenbräu GmbH in Kulmbach und der Biergroßhandlung Konrad Kißling in Breslau. 1997 Übernahme der Erste Kulmbacher Actienbrauerei AG (EKU) und zugleich Umfirmierung in Kulmbacher Brauerei AG. Heute die letzte noch börsennotierte Brauerei aus der Welthauptstadt des Bieres. Nicht entwertet und mit beiliegenden restlichen Kupons!

Nr. 140
Schätzpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 75,00 EUR
Salzdetfurth AG
Aktie 1.000 RM, Nr. 98228
Berlin, Dezember 1937 EF/VF
Auflage 16.000 (R 9). Gründung 1889 als „AG für Bergbau und Tiefbohrungen“ zu Goslar/Harz. 1899 Umfirmierung in Kaliwerke Salzdetfurth AG. 1937 wesentliche Umstrukturierung durch Beseitigung der verschachtelten Konzernstruktur, dabei Verschmelzung mit den Überkreuzbeteiligungen Kaliwerke Aschersleben und Consolidierte Alkaliwerke Westeregeln zur Salzdetfurth AG. Im gleichen Jahr wurde mit dem Aufbau einer Beteiligung an der Mansfeld AG begonnen, die 1940 dann 98 % erreichte. Die Freude währte nur kurz: Nach Ende des 2. Weltkrieges verloren gegangen wie der gesamte restliche Besitz in der Ostzone. Danach neben dem eigenen Kalibergwerk in Salzdetfurth wesentliche Beteiligungen an den Gewerkschaften Lichtenberg (Kreis Wolfenbüttel, heute Ortsteil von Salzgitter), Süllberg (in der braunschweigischen Gemarkung Oestrum) und Braunschweig-Lüneburg (Grasleben, Kreis Helmstedt, noch heute als K+S-Werk in Förderung). 1972 Übernahme der Steinsalz-Aktivitäten der Wintershall AG und Umfirmierung in Kali + Salz AG. Das noch heute in Kassel ansässige Unternehmen gehörte jahrzehntelang zum Konzern der BASF, die aber ihre Beteiligung gegen Ende der 1990er Jahre abschmolz. Das tat der erfolgreichen Entwicklung von K + S aber keinen Abbruch, im Gegenteil: 2008 in den elitären Kreis der DAX-Unternehmen gekommen! Nicht entwertet und mit restlichem Kupobogen.

Nr. 141
Schätzpreis: 450,00 EUR
Startpreis: 150,00 EUR
Schöfferhof-Binding-Brauerei AG
Aktie 1.000 RM, Nr. 8195
Frankfurt a.M., Januar 1942 EF-
Auflage 11000 (R 12). Um 1870 erwarb der Küfer und Brauer Conrad Binding in Frankfurt die Brauerei Ehrenfried Glock. AG seit 1885 als Bindingsche Brauerei-Gesellschaft. 1899 Umfirmierung in Brauerei Binding AG. 1905 Erwerb der Brauerei Fritz Reutlinger in Frankfurt. 1896 wurde die Hof-Bierbrauerei Schöfferhof-Dreikönigshof als AG gegründet. 1921 Fusion mit der “Hofbierbrauerei Schöfferhof und Frankfurter Bürgerbrauerei AG” zur Schöfferhof-Binding-Bürgerbräu AG (1939 verkürzt auf Schöfferhof-Binding-Brauerei AG). Brauereien standen nunmehr in Frankfurt a.M., Mainz und Kassel. Ferner wurden mehrheitlich erworben die Brauerei Steinhäusser-Windecker AG in Friedberg (1932), die Michelsbräu AG in Babenhausen (1936), die Herkulesbrauerei AG in Kassel (1950), die Hofbrauhaus Nicolay AG in Hanau (1962), die Aktienbrauerei Eisenach in Bad Hersfeld (1963), die Allgäuer Brauhaus AG in Kempten (1967, bereits 1972 an die Vereinsbank verkauft), die Brauerei Schrempp AG in Karlsruhe und die Mainzer Aktien-Bierbrauerei (1968), die Brauereigesellschaft vorm. Meyer & Söhne in Riegel und die Brauerei A. Caspary GmbH in Trier (1972). 1970 außerdem Verschmelzung mit der Bayerische Aktien-Bierbrauerei in Aschaffenburg. Umfirmiert 1951 in Binding-Brauerei AG, noch heute börsennotiert mit dem Oetker-Konzern als Großaktionär. Das einzige bekannte nicht entwertete Stück! Mit restlichem Kuponbogen.

Nr. 142
Schätzpreis: 450,00 EUR
Startpreis: 150,00 EUR
Schuhfabrik Silberstein & Neumann
Aktie 20 RM, Nr. 233
Schweinfurt, 31.7.1930 EF
Auflage 650 (R 12). Gegründet 1916. Firma bis 1918: Schuhfabrik E. Heimann AG; dann bis 23.11.1927 Bayerische Schuhfabriken AG. 1918 Erwerb der Schuhfabrik Monachia Gebr. Regensteiner in München und Errichtung einer Zweigniederlassung. 1932 Beschluß der Liquidation. Das einzige bekannte nicht entwertete Stück! Mit komplettem Kuponbogen.

Nr. 143
Schätzpreis: 350,00 EUR
Startpreis: 100,00 EUR
Siemens & Halske AG
Vorzugs-Aktie 700 RM, Nr. 8552
Berlin, Juni 1939 EF
(R 10) Werner von Siemens (1816-1892) gilt als Begründer der Elektrotechnik. Bereits 1847 gründete er mit dem Berliner Uhrmacher und Maschinenbauer J.G. Halske die „Telegraphenbauanstalt“ mit Sitz in Berlin in der Rechtsform einer oHG. Die Weiterentwicklung und Verbesserungen der Telegraphen von Samuel Morse, W.F. Cooke und C. Wheatstone bildeten die Basis für den weiteren Erfolg des Unternehmens. Wilhelm und Carl Siemens, die Brüder von Werner Siemens, hatten ganz erheblichen Anteil am Erfolg der breit gestreuten, außerordentlichen Geschäftsaktivitäten, die sich bald auf Europa und Übersee ausbreiteten und dem Namen Siemens zur Weltgeltung verhalfen. 1897, erst 50 Jahre nach Gründung der Berliner „Telegraphenbauanstalt“ und bereits nach dem Tod Werner von Siemens’, wurde das Unternehmen unter Führung der Deutschen Bank in eine AG umgewandelt und an der Börse eingeführt. Seit 1966 firmiert das Weltunternehmen nach Fusion mit der Siemens-Schuckertwerke als Siemens AG. Aus jahrzehntelangen Kämpfen zwischen Siemens & Halske und der A.E.G. unter Walter Rathenau um die Vorherrschaft auf ihren gemeinsamen Märkten ging Siemens schließlich als Sieger hervor - während die AEG letztlich völlig unterging - und ist heute neben Daimler-Benz der größte deutsche Industriekonzern. Zu den Pionierleistungen der ersten Tage zählt die Verbesserung des elektrischen Zeigertelegraphen, die Verlegung der ersten großen unterirdischen Telegraphenleitung Berlin-Frankfurt a.M. (1848-1849), die Erfindung des Doppel-T-Ankers (1856) und Dynamos (1866) sowie der Bau der ersten brauchbaren elektrischen Lokomotive (1879). Mit restlichem Kuponbogen. 1941/42 wurden im Zuge einer umfassenden Neuordnung des Kapitals die Aktienurkunden komplett neu gedruckt und eine 700-RM-Aktie gegen zwei 1.000-RM-Aktien umgetauscht. Deshalb eine absolute Rarität.

Nr. 144
Schätzpreis: 300,00 EUR
Startpreis: 150,00 EUR
Stadt Amberg
4 % Schuldverschreibung 500 Mark, Nr. 2436
1.7.1920 VF
Auflage 750 (R 12). Teil einer Anleihe in Höhe von 7,5 Millionen Mark. Dekorative Umrandung. Mit restlichem Kuponbogen. Bislang völlig unbekanntes Stück, wohl ein Unikat.

Nr. 145
Schätzpreis: 800,00 EUR
Startpreis: 500,00 EUR
Stahnsdorfer Terrain-AG am Teltowkanal
Aktie 1.200 Mark, Nr. 8509
Berlin, 18.3.1922 VF
Auflage 3.634 (R 11). Gründung im Oktober 1872 als Aktien-Baugesellschaft Ostend mit Sitz in Oberschöneweide, ab 1907 Stahnsdorfer Terrain-AG am Teltowkanal. Die in Oberschöneweide bei Cöpenick domizilierende „Ostend“ ist eine der wenigen Terraingesellschaften, die nach schweren Blessuren (tiefster Kurs 4%) den Gründerkrach doch überlebte. Sie parzellierte zuerst ein Villenterrain bei Köpenick (bis Ende des 19. Jh. erfolgreich abverkauft) und betrieb eine Ringofenziegelei in Fürstenwalde. Kurz nach der Jahrhundertwende wurde von der Terrain-Ges. Stahnsdorf GmbH in zwei Schritten eine an den Teltowkanal, den Centralfriedhof Südwest und die Kgl. Parforce-Jagdhaide angrenzende Fläche von 270 ha (fast die Hälfte der Fläche des heutigen Ortes Stahnsdorf!) erworben. Die vollständige Eröffnung des Teltowkanals 1906 sowie die projektierte Bahn Wannsee-Centralfriedhof und die Verlängerung der Straßenbahn Gr.-Lichterfelde-Ost-Kl.-Machnow zum Centralfriedhof schuf die perfekte Verkehrsanbindung an Berlin, die Grundstücke verkauften sich deshalb gut und waren 1923 restlos verwertet. 1925 scheiterte ein Antrag auf Auflösung der AG am Widerstand des Großaktionärs (Michael-Konzern). Eine Ende der 20er Jahre geplante Kapitalerhöhung zum Erwerb neuer Terrains in Stahnsdorf kam im Strudel der Weltwirtschaftskrise nicht mehr zur Durchführung, Ende der 30er Jahre verliert sich die Spur in den Börsenhandbüchern. Nur drei Stücke sind bekannt.

Nr. 146
Schätzpreis: 200,00 EUR
Startpreis: 100,00 EUR
Süddeutsche Zucker-AG
Aktie 1.000 RM, Nr. 6379
Mannheim, März 1927 VF
Auflage 3.000 (R 9). Gegründet 1926 durch Fusion der Aktien-Zuckerfabriken Frankenthal, Stuttgart, Heilbronn und Offstein sowie der Badische Gesellschaft für Zuckerfabrikation AG in Mannheim. Heute der größte Zucker-Konzern in Europa mit starker Stellung auch in Frankreich, Belgien, Polen und der Tschechei. Neben der Zuckerproduktion auch im Geschäft Tiefkühlkost tätig, neuerdings auch in der von der Bundesregierung besonders geförderten Biosprit-Erzeugung. Das umfangreiche, aber nicht sehr rentable Geschäft mit Speiseeis (Schoeller) wurde dagegen 2001/02 an Nestlé verkauft. Schöner G&D-Druck mit Wappen von Waghäusel, Heilbronn, Frankenthal, Offstein und Stuttgart. In dieser Form (nicht entwertet und mit restlichen Kupons) extrem selten!

Nr. 147
Schätzpreis: 250,00 EUR
Startpreis: 125,00 EUR
Th. Goldschmidt AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 12047
Essen, Dezember 1912 VF
Auflage 5.000 (R 10). Gründung 1911. Die AG übernahm das schon seit 1847 unter gleichem Namen bestehende Einzelunternehmen, das ursprünglich in Berlin für die Herstellung von Zinnfabrikaten für die Kattundruckerei gegründet wurde. 1889-91 Verlegung nach Essen sowie Neubau einer Zinnhütte und einer chemischen Fabrik. 1912 Erwerb des Zweigwerkes in Mannheim. 1921 Erwerb der Chemischen Fabrik Buckau AG in Ammendorf/Saale (1937 verschmolzen), 1928 Übernahme der Fa. Neufeld & Kuhnke in Kiel (heute Hagenuk). Das Werk Ammendorf, die Hallack GmbH in Halle und die Sodafabrik Staßfurth GmbH wurden nach 1945 enteignet, so daß sich alles auf den Wiederaufbau des größtenteils zerstörten Werkes Essen konzentrierte. Bis zuletzt bleib die Familie des Firmengründers stark beteiligt. Am Ende lieferten sich die Rütgerswerke und die VIAG einen Übernahmekampf, den die VIAG 1999 für sich entschied. Sehr dekorativ. Unter Rand etwas zerknittert und in der Knickfalte eingerissen, Ecken etwas fingerfleckig. In dieser Form (nicht entwertet) extrem selten, wohl nur drei Stücke bekannt. Mit beiliegenden restlichen Kupons!

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Bonn, Schloß Kommende Ramersdorf, 1987

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