Auktionshaus Gutowski GmbH
38. Auktion Historischer Wertpapiere
am 4. August 2008
Los Nr. 1 bis 18 (PDF)
1
-
3
4
5
-
10
11
12
-
14
15
16
-
18
Ägypten

Nr. 1 Schätzpreis: 40,00 EUR
Startpreis: 20,00 EUR
Boulangerie Mécanique Hygiénique d’Egypte
Aktie 100 F, Nr. 4586
Alexandria, 9.11.1899 VF+
Die Großbäckerei aus Ägypten wurde am 9.11.1899 gegründet. Hochdekorative Gestaltung, Umrahmung aus Getreideähren, Vignetten vom Getreideanbau und der Weiterverarbeitung. Mit kpl. anh. Kupons. Stellenweise leicht fleckig. Sehr günstig angeboten! (Einlieferer-Nr.: 4)

Nr. 2 Schätzpreis: 60,00 EUR
Startpreis: 30,00 EUR
Egyptian Delta Light Railways
Pref. shares 5 x 10 £, Nr. 111888
12.12.1905 VF
Gegründet am 4.3.1897 zum Bau und Betrieb der vom Khediven genehmigten Schmalspurbahn mit einer Streckenlänge von 400 km. 1904 kaufte die Gesellschaft über ihre Tochter “Egyptian Delta & Investment Co.” die “Metropolitan & Cairo-Helouan Railway Co.” (“Helwan-Linie”) mit ihrem Streckennetz von 70 km (Kairo-Helwan). Bei dieser Transaktion wurde der berühmte belgische Industrielle Baron Edourad Empain ausgespielt, der dringend an der Strecke Bab al-Louk - Helwan der “Helwan-Linie” interessiert war, der an dem Bau eines Zentrums “Maadopolis” arbeitete. Nachdem er die Bahn nicht kaufen konnte, gründete Empain 1906 die “Cairo Electric Railways & Heliopolis Oases Co.” und entschied sich für den Bau einer neuen Stadt im Norden von Kairo unter dem Namen “Heliopolis”. 1956 wurde die Bahnstrecke Bab al-Louk - Helwan der Delta Light Railway elektrifiziert. 1961 wurde die Gesellschaft enteignet, verstaatlicht und in “Maadi Suburb Co.” umbenannt. Dekoratives Papier mit stilisierter Pyramiden-Vignette. Originalsignaturen. Mit angeklebten restlichen Kupons. (Einlieferer-Nr.: 1)

Nr. 3 Schätzpreis: 600,00 EUR
Startpreis: 300,00 EUR
Société Égyptienne de Ciment Portland Tourah-le Caire
Aktie 4 L eg., Nr. 528205
Kairo, 23.6.1927 EF
Gründeraktie, mit Faksimile-Unterschrift W. Schmidtheiny, zu dessen (noch heute weltgrößtem) Schweizer Holderbank-Zementkonzern die Gesellschaft bis zur Verstaatlichung durch Nasser in den 50er Jahren gehörteDie Gründung erfolgte durch Dekret des Königs von Ägypten. Sitz war das wegen seiner Pyramiden berühmte Giseh, heute ein Vorort von Kairo. Die Zementfabrik liegt ebenfalls nahe bei Kairo in Tourah. In Giseh war auch das 1864 von Ismael Pascha gegründete Ägyptologische Museum untergebracht. Offenbar durch die räumliche Nähe angeregt, zeigt die vielfarbig gestaltete Aktie das Tor aus der Vorderfront des berühmten Tempels zu Edfu. Dieser Tempel, der am vollständigsten erhaltene in Ägypten, ist vor allem wegen seiner zahlreichen astronomischen Darstellungen bekannt. Anspruchsvoller Druck durch Meier & Cie., Schaffhausen. Zweisprachig arabisch/französisch. (Einlieferer-Nr.: 21)

Argentinien

Nr. 4 Schätzpreis: 300,00 EUR
Startpreis: 150,00 EUR
Cia. Sud Americana de Billetes de Banco S.A.
Accion 10 x 100 Pesos, Nr. 2407
Buenos Aires, 1.7.1890 EF
Teilblankette. Gegr. 1887 als bedeutendste Wertpapier-Druckerei in Südamerika. Unter dem Druck der immer mächtiger werdenden internationalen Konkurrenz aus New York (American Bank Note Co.) und London (Waterlow & Sons bzw. Bradbury, Wilkinson & Co.) mußte die Druckerei schließlich aufgeben: 1920 trat sie in Liquidation. Die insgesamt 10.000 Aktien der Kapitalerhöhung von 1890 wurden in 1er-, 5er und 10er Stücken begeben. Sehr dekorativ gestaltet mit reich verzierter Randbordüre und Hafen-Ansicht. Lochentwertet. Äußerst selten. (Einlief.-Nr.: 20)

Belgien

Nr. 5 Schätzpreis: 500,00 EUR
Startpreis: 250,00 EUR
Automobiles Juwel S.A.
Action 250 Frs. Nr. 4675
Herstal (Liége), von 1924 EF
Gründeraktie, Auflage: 4.800. Die Firmenleitung hatte hochfliegende Pläne: Die Massenproduktion eines 1100-ccm-Tourenwagens war in der Automobilfabrik Juwel in der Rue Petite Voie in Herstal bei Lüttich geplant. Am Ende aber erschien 1926 ein frontgetriebener Sportwagen, der am Markt erfolglos blieb. 1927 musste die Produktion wieder eingestellt werden. Ausgesprochen dekorative Gestaltung, Unterdruck in kräftiger Farbgebung mit Frontansicht eines Juwel-Automobils, Speichenräder in allen vier Ecken der Umrahmung. Eine der weltweit schönsten und seltensten Automobilaktien, seit vielen Jahren weniger als 10 Stück bekannt. Kpl. Kuponbogen anhängend. (Einlieferer-Nr.: 5)

Nr. 6 Schätzpreis: 60,00 EUR
Startpreis: 30,00 EUR
Biarritz-St. Sébastien-Tolosa S.A. de Tramways Électriques
Part de Fondateur, Nr. 50117
Brüssel, von 1910 EF/VF
Die belgische Gesellschaft baute von Biarritz aus, in Süden Frankreichs, direkt am Golf von Biscaya gelegen, eine Strassenbahnverbindung über St. Jean de Luz, Irun, Saint-Sebastien bis nach Tolosa im spanischen Baskenland. Recht dekorative Aktiengestaltung: in der Zierumrandung wurden die Wappen der Städte des Strassenbahnnetzes eingearbeitet. Unten Abbildung einer Landkarte. Mit kpl. anh. Kupons. Äußerst selten angeboten. (Einlieferer-Nr.: 7)

Nr. 7 Schätzpreis: 1.000,00 EUR
Startpreis: 500,00 EUR
Cie. Gén. d’Éditions Lyon-Claesen S.A.
Action ordinaire o.N., Nr. 1381
Brüssel, Mai 1899 EF/VF
Gründeraktie, Auflage: 6.000. Die Verlagsanstalt wurde 1899 mit Sitz in Brüssel von Herrn Lyon-Claesen gegründet. Eine 50%-ige Beteiligung an dem Unternehmen übernahm die Verlagsgesellschaft “Soc. d’Etudes et d’Editions Geographiques Elisee Reclus”. Im Gegenzug erhielt Editions Lyon-Claesen das alleinige Recht zur Veröffentlichung der bisher von der Soc. d’Etudes et d’Editions Geographiques Elisee Reclus herausgegebenen kartographischen Werke. Darüber hinaus wurden Bücher verlegt und eine Kunstdruckerei für die Reproduktion von Graphiken und Zeichnungen betrieben. Herausragende Jugendstil-Gestaltung durch den damals 26-jährigen Pariser Illustrator Edmond André Rocher (in der Platte signiert). Eine absolute Rarität! Bereits die 100-Frs.-Aktie ist im Suppes-Katalog mit 4.000,- DM bewertet; dieses Stück mit kleinerer Auflage ist wesentlich höher zu taxieren! Anh. Kupons. (Einlieferer-Nr.: 22)

Nr. 8 Schätzpreis: 180,00 EUR
Startpreis: 90,00 EUR
S.A. des Charbonnages réunis de Falnuée et de Wartonlieux
Action o.N, Nr. 1198
von 1856 VF
Gründeraktie, Auflage: 4.400. Steinkohlebergwerk, gegründet 1856 in Courcelles in der wallonischen Provinz Hennegau, einer bedeutenden Montanregion, bis heute von der Stahlindustrie geprägt. Großformatiges Papier, sehr dekorativ verziert, als Lithographie gedruckt, mehrfach original signiert. Mit anh. restlichen Kupons ab 1902. Kleine Randverletzungen, Einrisse. Extrem selten! (Einlieferer-Nr.: 23)

Nr. 9 Schätzpreis: 400,00 EUR
Startpreis: 200,00 EUR
S.A. des Hauts Fourneaux et Laminoirs de Montigny sur Sambre
Action 500 Frs., Nr. 263
Brüssel, 1.5.1853 VF
Gründeraktie, Auflage: 5.200. Neben Großbritannien schritt die Industrialisierung in Belgien am schnellsten voran. Die reichen Kohlevorkommen in der Wallonie sowie der rasche Ausbau des Eisenbahnnetzes bildeten die Grundlage für eine bedeutende Eisen- und Stahlindustrie. Die Geschichte dieses Unternehmens geht auf das Jahr 1833 zurück, als Jean Pierre Champeaux-Chapel in Hainaut einen holzkohlebetriebenen Hochofen baute. Es folgte 1835 ein zweiter, nunmehr mit Koks betriebener Hochofen. Zu Beginn der 1840er Jahre gerieten nicht nur die Stahlpreise erheblich unter Druck, auch die Produzenten kämpften ums wirtschaftliche Überleben. Diese Situation nutzte Jean Pierre Champeaux-Chapel, indem er einen Zusammenschluss vieler Stahlproduzenten aus der Region erwirkte. 1853 gründete er mit Hilfe führender Banken und Industrieller in Montigny (heute Stadtteil von Charleroi) einen Großbetrieb mit einem modernen Walzwerk und Koksöfen. Die Fabrikanlage wurde von einer britischen Baugesellschaft errichtet. Durch günstige Rohstoffpreise und moderne, gestraffte Fertigung arbeitete das Unternehmen äußerst gewinnbringend. Äußerst dekorativer, großformatiger Druck. Das Stück gilt als das erste in Belgien als farbige Lithographie gedruckte Wertpapier und zeigt in einer großen Abb. die Fabrikanlagen. Der Kupferstich stammt von dem schottischen Graveur William Brown. Mehrere Originalsignaturen. Sehr selten. (Einlieferer-Nr.: 23)

Nr. 10 Schätzpreis: 40,00 EUR
Startpreis: 20,00 EUR
S.A. John Cockerill
4 % Obl. 1.000 fl., Nr. 539
Seraing, 1.4.1937 VF+
Auflage: 10.000. Dieses, bereits 1817 in Seraing nahe Lüttich von den Brüdern Charles-James und John Cockerill errichtete, Unternehmen wurde 1842 in eine AG umgewandelt. Es war die Geburtsstunde des wichtigsten belgischen Industrieunternehmens. John Cockerill (1790-1840), dessen Bruder Charles-James bereits 1823 aus dem Unternehmen ausschied, errichtete mit finanzieller Hilfe des holländischen Königs und einem Darlehen der Société Générale in rascher Reihenfolge eine Dampfkessel- und Maschinenfabrik, ein Eisen- und Walzwerk sowie Hochöfen, ferner kaufte er Kohlenbergwerke und Erzgruben. Die Gründung und Unabhängigkeit Belgiens im Jahr 1831 als konstitutionelle Monarchie und die damit einhergehende Trennung von den Niederlanden führten zu schweren finanziellen Engpässen, die 1834 mit Unterstützung des belgischen Staats behoben werden konnten. Ab 1835 baute Cockerill die ersten Dampflokomotiven und errichtete Betriebe in Frankreich, Deutschland, Spanien und Polen. Während einer Reise durch Polen verstarb er 1840 in Warschau. Seine Unternehmungen flossen 1842 in die mit 12,5 Mio. F neugegründete AG „John Cockerill S.A.“ ein. Großaktionär war unter anderem die Banque de Belgique. Durch Fusionen in den Jahren 1970 und 1981 wuchs das Unternehmen zum größten belgischen Stahlkonzern heran. Es befindet sich mehrheitlich im Besitz der französischen USINOR und firmiert heute als Cockerill-Sambre S.A. Der Gesellschaft gehört auch die EKU Stahl AG in Eisenhüttenstadt. Teil einer Anleihe von 10 Mio. fl., platziert auf dem niederländischen Finanzmarkt. Zweisprachig niederländisch/französisch. Doppelblatt, mit restlichen Kupons. Kaum zu bekommen und sehr niedrig limitiert! (Einlieferer-Nr.: 4)

Brasilien

Nr. 11 Schätzpreis: 300,00 EUR
Startpreis: 150,00 EUR
Brazilian Company
1 share , Nr. 9255
London, 24.9.1833 EF/VF
Gründeraktie. Die mit englischem Kapital finanzierte Gesellschaft bezweckte offenbar eine umfassende geschäftliche Betätigung und ist u.W. die älteste Kapitalgesellschaft in ganz Südamerika. Ihre Gründung fiel in eine unruhige Zeit, kurz nachdem 1831 der Kaiser Dom Pedro durch einen Aufstand zur Abdankung gezwungen worden war. 1834 verabschiedete der Kongreß eine Verfassung, wonach Brasilien nach dem Beispiel Nordamerikas seine Provinzen zu Bundesstaaten erhob. In den folgenden Jahrzehnten erschütterten ständige Machtkämpfe und teils blutige innere Unruhen das Land. Dekorativer Kupferstich auf Kalbspergament. Mehrere Originalsignaturen. Rückseitig sechs Vermerke über weitere Einzahlungen auf die Aktie bis 1839. Eine finanzhistorisch ganz bedeutende Rarität, sehr günstig angeboten! (Einlieferer-Nr.: 1)

Bulgarien

Nr. 12 Schätzpreis: 20,00 EUR
Startpreis: 10,00 EUR
Königreich Bulgarien
4,5 % Obl. 500 Gold-F = 476 Kr. = 405 Mark = 19.16.0 £ = 240 fl., Nr. 193050
Sofia, 13.12.1909 EF/VF
Auflage: 60.000. Hochdekorativ mit zwei weiblichen Allegorien, Wappen, Schiffe, Eisenbahn, Industrie. Viersprachig bulgarisch/französisch/ deutsch/englisch. Doppelblatt, mit restlichen Kupons. (Einlieferer-Nr.: 7)

Nr. 13 Schätzpreis: 250,00 EUR
Startpreis: 125,00 EUR
S.A. par Actions pour la Construction du Port de Varna
Action 1.000 F, Nr. 1378
Sofia, 23.2.1899 EF
Gründeraktie, Auflage 1.400. Warna (Varna), gelegen am Schwarzen Meer, zählt mit über 3 Mio. Einwohnern zu den bedeutenden Kultur- und Wirtschaftszentren Bulgariens. Die wechselvolle Geschichte dieser Stadt begann im 6 Jh. v. Chr. als griechische Gründung mit dem Namen Odessos. Von 1391 an war die Siedlung türkisch und ab 1878 wieder bulgarisch. Neben dem Schiffbau kommt dem Hafen von Warna für den Personen- und Gütertransport größte Bedeutung zu. Hier legt auch die Eisenbahnfähre nach Iljitschowsk (Ukraine) ab. Er ist der wichtigste Handelshafen zwischen der Donau und dem Bosporus, verfügt über eine große Tiefe und ist ganzjährig eisfrei. Von Warna, bereits im Mittelalter Treffpunkt der Kaufleute aus Venedig und Dubrovnik (früher Ragusa), werden heute jährlich über 2 Mio. t Frachten, vornehmlich aus Südbulgarien, exportiert: Getreide, Tabak, Wein, Holz u.a. Zweisprachig. Herrliche, großformatige Gestaltung, sieben runde Vignetten in der Blattwerkumrandung mit Dampfschiff, Eisenbahn, Gleisen, Kränen. (Einlieferer-Nr.: 24)

Nr. 14 Schätzpreis: 300,00 EUR
Startpreis: 150,00 EUR
STEYR AG für Automobilhandel
Aktie 1.000 Lewa, Nr. 142
Sofia, von 1922 EF/VF
Umgründung 1941 in die “Steyr-Skoda” Bulgarische Autohandels-AG. Steyr selbst wurde 1869 als “Österr. Waffenfabriks-Gesellschaft” gegründet. 1916 Bau einer großen Fabrik für Flugmotoren, LKW’s und Personenwagen. 1934 mit Austro-Daimler zur Steyr-Daimler-Puch fusioniert. Hochdekorativ, große Abb. eines alten Steyr-Wagens. Äußerst selten. Anh. Kupons. (Einlieferer-Nr.: 5)

China

Nr. 15 Schätzpreis: 180,00 EUR
Startpreis: 90,00 EUR
Chinese Government 5 % Reorganisation Gold Loan of 1913
5 % Gold Bond 2.045 Mark = 100 £ = 2.525 F = 947 Rubel = 979,60 Yen, Nr. 868722
21.5.1913 EF/VF
Gegengezeichnet von der Deutsch-Asiatischen Bank in Berlin. Großformatiger, ungewöhnlich schöner Stahlstich von Waterlow & Sons mit drei Vignetten aus dem chinesischen Alltag. Viersprachig englisch/deutsch/französisch/russisch. Mit anh. restichen. Kupons ab 1939. Unentwertet! Sehr gesucht und extrem günstig angeboten! (Ein-lieferer-Nr.: 8)

Dänemark

Nr. 16 Schätzpreis: 900,00 EUR
Startpreis: 450,00 EUR
Kongelige octrojerede almindelige Brand-Assurance Compagnie
Actie 100 Rigsdaler, Nr. 5912
Kopenhagen, 11.12.1798 VF+
Gründeraktie. Auf Anordnung des dänischen Königs Christian VII. wurde 1798 die Allgemeine Brand-Assekuranz-Kompanie gegründet. Bereits 1813 hatte sich das Kapital der außerordentlich erfolgreich arbeitenden Gesellschaft verdoppelt. Nach diversen erfolgreichen Fusionen im 19. und 20. Jahrhundert eine der ältesten, bedeutendsten, vor allem aber langlebigsten Versicherungsgesellschaften der ganzen Welt. Nachdem der gesamte dänische Aktienmarkt Ende der 80er Jahre auf eine Verbriefung der Stücke verzichtete, blieben nur sehr wenige Aktien unserem Markt erhalten. Alle anderen Urkunden wurden vernichtet. Mit Originalunterschriften. Doppelblatt, inwednig und rückseitig zahlreiche Übertragungen bis 1987. Lochentwertet, wie alle bekannten Stücke. Extrem günstig angeboten! (Einlieferer-Nr.: 2)

Nr. 17 Schätzpreis: 4.000,00 EUR
Startpreis: 2.000,00 EUR
Sukker-Raffinaderie
Aktie 500 Reichsbankthaler, Nr. 89
Kopenhagen, 28.5.1813 EF
Auflage: nur 200 Stück. 1755 übernahm der dänische König die “Westindisch-Guineische Compagnie” mit vier großen Zuckerplantagen. Auch eine Zuckerraffinerie in Kopenhagen gehörte dazu. Die Plantagen und die Raffinerie sollten verpachtet oder verkauft werden, doch es wurden nur unbefriedigende Gebote abgegeben. Erst 1763 erwarb Baron Schimmelmann diese Besitzungen. Innerhalb kürzester Zeit baute er sie in seinen holsteinisch-dänischen Industriekomplex ein. Den in Westindien produzierten Zucker raffinierte Baron von Schimmelmann in seiner Kopenhagener Raffinerie, die zu den größten Zuckerfabriken Nordeuropas wurde. 1768 erteilte der König dem Baron von Schimmelmann, seinem treuen Finanzberater und Schatzmeister, ein Privileg für die Raffinerie: die Befreiung von Steuern und Zoll, freier Absatz in Dänemark, Norwegen, Schleswig und Holstein. Dafür verpflichtete sich Schimmelmann nur Rohzucker aus den dänischen Kolonien zu verarbeiten. Der immer mehr verblassende Stern der ehemaligen Kolonialmacht Dänemark führte 1812 zur Stilllegung der Zuckerraffinerie. Schimmelmann überlegte nun, sie durch eine neue Aktiengesellschaft wieder in Betrieb zu nehmen. Am 5.1.1813 wurde der Staatsbankrott erklärt und eine Währungsreform durchgeführt. Der Finanzminister, Baron Schimmelann wurde abgelöst. Anstelle des alten Reichsthalers wurde der neue Reichsbankthaler geschaffen. 1822 wurde die Schimmelmann’sche Zuckerraffinerie verauktioniert Doppelblatt, inwendig Originalsignaturen, rotes Lacksiegel, auf dem zwei Zuckerhütte und eine Krone zu sehen sind. 1817 wurde die Aktie übertragen auf den Generalkriegskommissar J. von Söbötker. Johannes von Söbötker war Vizegeneralgouverneur von Dänisch-Westindien. Im Jahr 1991 tauchte die Aktie mit der Nr. 88 auf, seitdem nicht mehr angeboten. Museale Rarität. (Einlieferer-Nr.: 2)

Nr. 18 Schätzpreis: 1.800,00 EUR
Startpreis: 900,00 EUR
Tontine- und Leibrenten-Gesellschaft (Tontine eller Livrente-Societet)
Tontine 6.400 Reichsthaler, Nr. 128
Kopenhagen, 11.12.1795 VF
Leibrentengesellschaft, bei der die Überlebenden das Vermögen der früher Sterbenden erhielten. Das Wesen der Tontine liegt darin, dass der Veranstalter keinen Anteil am versicherungstechnischen Risiko der Langlebigkeit trägt; dieses Risiko wird zur Gänze von den Teilnehmern, d.h. der Versichertengemeinschaft, getragen. In Dänemark wurde das Tontinengeschäft im 18. Jh. anscheinend von Staat betrieben. Die allerersten Tontinen wurden in Frankreich konzipiert und vom Staat selbst bis 1759 betrieben. Tontine der Ersten Klasse eingeteilt in 64 Anteile. Das Geld wurde von der Königlichen Speciesbank verwahrt. Die Teilnehmer der Tontine wurden namentlich auf der ersten Seite erfasst. Doppelblatt, inwendig mit großem papiergedecktem Prägesiegel, mehrere handschriftliche Eintragungen bis 1807. Wertvolles und äußerst seltenes Dokument zur Geschichte des Lebensversicherungswesens. (Einlieferer-Nr.: 2)


nach oben

Bieterzettel (PDF) - Bid sheet
Versteigerungsbedingungen (PDF)
Index nach Regionen (HTML) / Index nach Themen (HTML)
Indices Regionen + Themen (PDF)
Foto-Galerie Los Nr. 19-330