63. Auktion am 21. November 2016

Eines der Top-Stücke der Auktion

Deutsche Festspiel-Stiftung Patronatsschein über 1 Million Mark  Bayreuth, 22. Mai 1922

Los Nr. 90
Schätzpreis: 6.000,- Euro
Startpreis 1.250,- Euro
Deutsche Festspiel-Stiftung
Patronatsschein über 1 Million Mark
Bayreuth, 22. Mai 1922
Erhaltung: VF+

Ein ungemein dekoratives und historisch wichtiges Stück nach einem Entwurf von Franz Stassen, mit Ansicht des Schauspielhauses und Porträt von Richard Wagner. In dieser Form (Nennwert von 1.000 Mark in 1.000.000 Mark handschriftlich geändert) nur das eine Stück bekannt!

Aus einem "Patronatsverein zur Pflege und Erhaltung des Festspiele in Bayreuth" (gegr. 1876) entstand 1883 der "Allgemeine Richard-Wagner-Verein". Vereinsvorstand ist der "Verwaltungsrat der Festspiele". Richard Wagner, geboren 1813 in Leipzig, wird vom zeitgenössischen Brockhaus als "unbestritten bedeutendste Künstlererscheinung des 19. Jh." bezeichnet. Er besuchte die Kreuzschule in Dresden und die Thomasschule in Leipzig, studierte dann Phiophie und schuf seine ersten Kompositionen. 1833 wurde Wagner Chordirektor in Würzburg, 1834 Musikdirektor der Stadttheater von Magdeburg, anschließend Königsberg, 1837 Kapellmeister in Riga und 1842 Kapellmeister an der Hofoper in Dresden. 1864 trat er in nähere Beziehung zu König Ludwig II. von Bayern. 1871 übersiedelte er dauernd nach Bayreuth, einem Ort, an dem er für das ihm vorschwebende Kunstideal einen stützenden Boden zu gewinnen trachtete. Mit Freunden und Anhängern entwarf er einen Plan, etwas ähnliches für seine Werke zuwege zu bringen wie die Oberammergauer Passionsspiele. Der gewonnene Deutsch-Französische Krieg 1870/71 lenkte die gehobene patriotische Stimmung ganz besonders auf Wagner, weil man in seiner Behandlung alter deutscher Sagen eine neue spezifisch deutsche Kunst erblickte. Für die Herstellung eines Wagner-Theaters zur Vorführung vor allem des "Ring der Nibelungen" bildeten sich in verschiedenen Städten Wagner-Vereine, Bayreuth wählte man als den passendsten Ort. 1876 fanden in Anwesenheit von Kaiser Wilhelm I. und König Ludwig II. die ersten Bayreuther Festspiele statt. Außer dem "Ring der Nibelungen" und anderen Wagner-Werken ist ständiges Repertoire-Stück seit 1882 Wagners letztes Werk, der "Parsifal", der auf seinen Wunsch nur in Bayreuth aufgeführt werden soll.
Zurück zur Startseite