Nr. 733
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 45,00 EUR
Niederrheinische Bergwerks-AG
Aktie 100 DM, Nr. 224553
Düsseldorf, November 1959 EF+
Auflage 20.000 (R 7). Gründung 1911 als GmbH, in der die Gewerkschaften “Großherzog von Baden”, “Ernst Moritz Arndt” und “Süddeutschland” zusammengeschlossen waren. Seit 1923 AG mit Sitz in Neukirchen, Sitz der Hauptverwaltung in Düsseldorf. Neugründung 1959 durch Umwandlung der Gewerkschaft Leonhardt, wobei für 1 Kux nom. 7.000 DM Aktien ausgegeben wurden. Diese 1910 in Köln gegründete und später nach Halle a. Saale verlegte Gewerkschaft gehörte zum Michael-Konzern, der nach Enteignung des mitteldeutschen Besitzes ab 1948 seine Struktur neu ordnen musste und sich dabei in die “Braunkohlen-Gruppe” und die “Steinkohlen-Gruppe” aufteilte. Ursprung des Bergwerks mit 5 Schachtanlagen in Neukirchen-Vluyn, Kapellen und Tönisberg ist das Kohlenfeld „Verein“ in Moers. Das Feld wurde 1873/74 real geteilt in die Felder Norddeutschland (später im Besitz der Fried. Krupp AG) sowie Großherzog von Baden, Ernst Moritz Arndt und Süddeutschland. Die Förderung von Magerkohle und Anthrazit aus gleichmäßig und flach gelagerten Flözen überstieg 1960 die 2-Mio.-t-Grenze und machte die AG zur ertragstärksten Zechengesellschaft des westdeutschen Steinkohlenbergbaus. 1969 Einbringung des Bergbauvermögens in die Ruhrkohle AG, die sich bis dahin bereits 99,8 % der Aktien gesichert hatte. Die Zeche Niederberg in Neukirchen-Vluyn wurde erst Ende 2001 als eine der letzten des Ruhrgebiets stillgelegt. Ausgesprochen dekorativ, große Abb. mit rauchenden Schloten und Fördertürmen. Rückseitig als ungültig abgestempelt. Schönes Papier!
Nr. 734
Schätzpreis: 75,00 EUR
Startpreis: 25,00 EUR
NINO AG
Aktie 50 DM, Nr. 8534
Nordhorn, August 1990 EF+
Gründung als AG 1972, Vorgänger waren die 1897 gegr. Niehues + Dütting KG und die 1959 gegr. NINO GmbH + Co. Herstellung von Geweben wie Cord, beschichteten Textilien, Mischungen für Bekleidung, aber auch Kammgarne, Effektgarne, Chemiefasern. Erst 1984 von der Deutschen Bank an die Börse gebracht, wenige Jahre später in Konkurs gegangen. Mit Kuponbogen. Nicht entwertet.
Nr. 735
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Norddeutsche Hefeindustrie AG
Aktie 100 RM, Nr. 4759
Berlin, September 1927 EF+
Auflage 5.000. Gründung 1909 in Werl als F. Wulf AG. Herstellung von Hefe, Spiritus, Likören, Branntwein, Weinbrand, Fruchtsäften und Mühlenfabrikaten. Betriebe in Dessau, Dresden, Stettin, Tilsit, Hamburg und Werl. In die Deutsche Hefewerke GmbH umgewandelt, einer der größten Hefehersteller Europas. Lochentwertet.
Nr. 736
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 75,00 EUR
Norddeutsche Wollkämmerei & Kammgarnspinnerei
Actie 1.000 Mark, Nr. 1434
Bremen, 15.5.1885 EF/VF
Auflage 3.500 (R 9). Gegründet 1884 von Martin Christian Leberecht Lahusen in Delmenhorst. Um die Jahrhundertwende entwickelte die “Nordwolle” eine hektische Betriebsamkeit und übernahm Dutzende von weiteren Textilbetrieben in ganz Deutschland, außerdem Anlagen in Argentinien, Uruguay und Südafrika. Der schließliche Zusammenbruch 1931 brachte wiederum die kreditgebende Darmstädter und National-Bank zu Fall, was allgemein als Auslöser der Weltwirtschaftskrise in Deutschland angesehen wird. Mit den Werken Delmenhorst, Eisenach, Mühlhausen und Fulda gründete der Konkursverwalter 1932 die „Norddeutsche Woll- und Kammgarn-Industrie AG“ als Auffanggesellschaft. Unterschriften Gustav Lahusen und Carl Lahusen. Doppelblatt. Überdurchschnittlich gut erhalten!
Nr. 737
Schätzpreis: 200,00 EUR
Startpreis: 80,00 EUR
Nordische Küsten-Reederei AG
Aktie 6 x 1.000 Mark, Nr. 15311
Cuxhaven, März 1923 VF
Gründeraktie (R 9). Gründung am 26.2.1923. Betrieb der Reederei, besonders in den nördlichen Meeren. Chartern und Verchartern sowie An- und Verkauf von Schiffen und deren Zubehör. Börsennotiz: Freiverkehr Hamburg. Am 3.3.1925 Eröffnung des Konkursverfahrens. Laut Mitteilung des Konkursverwalters war das gesamte Aktienkapital von 200 Mio. RM verwirtschaftet, in der Masse befand sich nichts. Kleine Randfehlstellen fachmännisch ausgebessert. Unentwertet!
Nr. 738
Schätzpreis: 85,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Nordwolle Beteiligungs- und Grundbesitz-AG
Sammelaktie 2 x 50 DM, Nr. 94511-12
Bremen, September 1971 EF+
(R 7) Der Zusammenbruch des Nordwolle-Konzerns, der auch die Darmstädter und National-Bank mit in den Abgrund riß, war der äußere Auslöser der Weltwirtschaftskrise in Deutschland. Nach dem Konkurs 1931 wurde die “Norddeutsche Woll- und Kammgarn-Industrie AG” als Auffanggesellschaft gegründet mit drei Werken in Delmenhorst, Mühlhausen (Thür.) und Eisenach (die letzten beiden 1946 enteignet). Mehrheitsaktionär wurde die Dresdner Bank, in der die DANAT-Bank aufgegangen war. 1970 Einbringung der Delmenhorster Wollkämmerei und Kammgarnspinnerei in ein Gemeinschaftsunternehmen mit der Vereinigte Kammgarn-Spinnereien AG in Bremen (bisher Kammgarn-Spinnerei Düsseldorf) und zugleich Umfirmierung in “Nordwolle Beteiligungs- und Grundbesitz-AG”. 1979 erneute Umfirmierung in DELME Grundbesitz- und Beteiligungs-AG. Ab 1986 Umwandlung des ehemaligen Fabrikgeländes in Wohngebiete, Anfang der 90er Jahre verkaufte die Dresdner Bank ihre Mehrheitsbeteiligung an die Investorengruppe STEUCON/Rothenberger. Prägesiegel lochentwertet.
Nr. 739
Schätzpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
NSU Motorenwerke AG
Aktie 50 DM, Nr. 177409
Neckarsulm, Oktober 1968 EF+
Auflage 40.000 (R 7). Gründung 1884 als „Neckarsulmer Strickmaschinenfabrik“. Seit 1886 auch Produktion von Fahrrädern, weshalb 1892 die Strickmaschinen-Produktion gänzlich aufgegeben wurde. 1901 begann NSU als erste Fabrik in Deutschland mit der Herstellung der bis dahin noch gänzlich unbekannten Motorräder, seit 1906 auch Automobil-Herstellung. 1926 Übernahme der „Schebera AG Automobilwerk“ in Berlin-Charlottenburg und Umfirmierung in „NSU Vereinigte Fahrzeugwerke AG“. 1928 Interessengemeinschaft mit der FIAT S.A. in Turin, die das Werk Heilbronn übernahm und in eine eigene AG unter der Firma „NSU Automobil-AG“ umwandelte. 1932 umfirmiert in “NSU-D-Rad Vereinigte Fahrzeugwerke AG”. 1936 Übernahme der Fahrradproduktion der Adam Opel AG und Aufgabe des Automobilbaues. Umfirmiert 1938 in „NSU Werke AG“. Im März 1945 erlitt das Werk bei einem Luftangriff schwere Schäden. Nach Kriegsende 1945 wurden zuerst nur Fahrräder produziert, dann auch Betrieb einer Großreparaturwerkstatt für US-Heeresfahrzeuge. 1951 Beginn der Serienfertigung des Motorrollers “NSU-Lambretta” und der Motorräder “Consul”, “Fox” und “Lux”, ab 1953 des Mopeds “Quickly”, Legenden wurden auch die Motorräder “Solo” und “Max”. Ab 1956 Wiederaufnahme des Automobilbaus, um die anhaltende Verschlechterung des Zweiradgeschäfts auszugleichen. Bekannteste Autos der Nachkriegszeit waren der NSU-Prinz und der revolutionäre RO 80 mit Wankelmotor. 1960 umbenannt in “NSU Motorenwerke AG”. An allen deutschen Börsen notiert, Großaktionär war in der Nachkriegszeit die Dresdner Bank. 1969 Verschmelzung mit der Auto-Union GmbH zur Audi NSU Auto Union AG. Prägesiegel lochentwertet.
Nr. 740
Schätzpreis: 1.500,00 EUR
Startpreis: 750,00 EUR
Nürnberger Hercules-Werke AG
Aktie 1.000 RM, Nr. 140
Nürnberg, Januar 1934 EF/VF
Auflage 300 (R 12). Gegründet 1887 unter Übernahme der Nürnberger Velocipedfabrik Carl Marschütz & Co. als „Nürnberger Velociped-Fabrik Hercules vormals Carl Marschütz & Co.“. Erzeugnisse: Motorräder, Fahrräder, Motorfahrräder. 1900 Änderung der Firma in Nürnberger Hercules-Werke AG. Im Jahr 1929 nahm die Gesellschaft den Bau von Motorrädern wieder auf, eine Fabrikation, die sie schon einmal 1904/05 betrieben hatte. Ab 1930 wurden auch Motorfahrrädern mit Fichtel & Sachs-Einbaumotoren gebaut. Man bemühte sich um Diskretion: Nur 5 x kommt das Wort “Arisierung” im Handbuch der Deutschen Aktiengesellschaften überhaupt vor, so auch bei den Hercules-Werken: „1938 Arisierung der Verwaltungsorgane wurde durchgeführt.“ Nutznießer war der neue Großaktionär, die Dr. Carl Soldan GmbH, Nürnberg (heute als Kräuterbonbon-Fabrikant bekannt). 1963 wurden die Hercules-Werke von Fichtel und Sachs übernommen. 1965 übernahm Hercules die Zweirad Union und produzierte identische oder nur in winzigen Details modifizierte Parallel-Angebote zum eigenen Programm unter den Zweirad-Union-Marken DKW, Express und Victoria. 2000 übernahmen Mitarbeiter im Rahmen eines Management-Buy-Out die Überreste der Traditionsfirma in der ehemaligen deutschen Motorradhochburg Nürnberg. Die Firma SACHS Fahrzeug- u. Motorentechnik GmbH mit Ihrer Marke “SACHS Bikes“, wie sich das neue Unternehmen jetzt nannte, setzte von nun an mehr auf Handelswaren und eine kleinere Motorradfertigung in Nürnberg. 2006 wurde das Unternehmen von einem asiatischen Investor übernommen. Der alte Name lebt heute in der Hercules Fahrrad GmbH & Co. KG in Neuhof fort. Schöner großer Unterdruck des antiken Helden Hercules mit seiner Keule. Lochentwertet. Unikat!
Nr. 741
Schätzpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 45,00 EUR
Nürnberger Lebensversicherungs-Bank
Namensaktie Lit. B 1.000 RM, Nr. 509
Nürnberg, 1.12.1929 EF+
Auflage 520. Gründung 1884 als Nürnberger Lebensversicherungs-Bank, schon im Jahr darauf bot die Nürnberger als erste private Versicherung in Bayern auch Unfallversicherungen an. 1906 Aufnahme des Haftpflichtgeschäfts. 1938 Umfirmierung in Nürnberger Lebensversicherung AG. 1952 Gründung der Nürnberger Allgemeine Versicherungs-AG für das Sachgeschäft. 1957 Übernahme der „Hamburger Beamten-Sterbekasse von 1881“. 1990 wurde der Versicherungsbestand auf die Neue Nürnberger Lebensversicherung AG übertragen (das “Neue” entfiel gleich darauf wieder). Die Ursprungsgesellschaft, an der die Deutsche Bank heute wesentlich beteiligt ist, änderte ihren Namen in Nürnberger Beteiligungs-AG. Sie ist die Dachgesellschaft der Nürnberger Versicherungsgruppe. Mit Firmen-Signet (stilisierte Burg mit Buchstaben NLV). Prägesiegel lochentwertet.
Nr. 742
Schätzpreis: 75,00 EUR
Startpreis: 35,00 EUR
O & K Orenstein & Koppel AG
Aktie 50 DM, Muster
Berlin, August 1994 UNC/EF
Nullgeziffertes Muster (R 10). Gründung 1876, seit 1897 “AG für Feld- und Kleinbahnenbedarf (vorm. Orenstein & Koppel).” 1909 fusionsweise Aufnahme der Arthur Koppel AG (die sich 1885 vom Stammhaus gelöst hatte). Ab 1911 Interessengemeinschaft mit der Lübecker Maschinenbau-Gesellschaft (die schließlich 1950 in einer Fusion mündete), nun auch Herstellung großer Trocken- und Schwimmbagger. 1912 Übernahme der Maschinenfabrik Montania vorm. Gerlach & König in Nordhausen. 1930 Übernahme der Aktienmehrheit bei Dessauer Waggonfabrik AG und der Gothaer Waggonfabrik AG. 1940/41 Firmenänderung in “Maschinenbau- und Bahnbedarf-AG” (ab 1949 aber wieder Orenstein & Koppel AG). Nach dem Krieg wurde das Werk Babelsberg in der DDR als späterer “VEB Lokomotivbau Karl Marx” enteignet. 1955 Erwerb der Motoren- und Schlepperfabrik Normag GmbH in Hattingen (Ruhr). 1986 Erwerb der Aktienmehrheit der FAUN AG, Lauf a. d. Pegnitz. Weitere eigene Werke in Berlin (Hydraulikbagger, Gabelstapler, Radlader), Butzbach (Muldenkipper), Dortmund (Hydraulikbagger, Grader, Güterwagen), Ennigerloh (Brecher- und Mahlanlagen), Hattingen (Hydraulik und Getriebebau, Rolltreppen), Kissing (Radlader, Grader), Lübeck (Tagebau-, Band- und Umschlaganlagen, Naßbaggertechnik und Schwimmkrane) sowie Neunkirchen (Hydraulikkrane und -bagger, Nutzfahrzeuge). Verwaltungssitz von O & K war schon seit langem Dortmund. Der dort ebenfalls ansässige Großaktionär Hoesch AG wurde mit seiner kränkelnden Tochter nie wirklich glücklich, 1994 schließlich wurde zur Sanierung sogar eine Kapitalherabsetzung notwendig. Ab 1996 wurde O & K zerschlagen: Die Rolltreppenfertigung übernahm der finnische Konkurrent Kone, die Baggerfertigung ging an den amerikanischen Terex-Konzern und der Rest der Baumaschinenfertigung an den niedernändischen CNH-Konzern (Case - New Holland). Mit Kupons. Einzelstück aus einem Archiv.
Nr. 743
Schätzpreis: 4.000,00 EUR
Startpreis: 2.500,00 EUR
Oberschlesische Eisenbahn-Bedarfs-AG
Actie 200 Thaler, Nr. 1793
Breslau, 15.2.1871 VF/F
Gründeraktie, Auflage 12.500 (R 12). Gründung 1871 unter Übernahme der „Schlesischen Hütten-, Forst- und Bergbau-Gesellschaft Minerva“. Als Eduard Meier (gebürtig aus Halle/Saale, 1834-99) die Leitung der “Oberbedarf” 1880 übernahm, war die Ges. von den Folgen des “Gründerkrachs” schwer gezeichnet, die Werke waren technisch veraltet und in einem desolaten Zustand. Kaum jemand traute ihm, der später als ideenreichster Eisenhüttenmann Oberschlesiens gerühmt werden sollte, die Reorganisation zu, doch sie gelang ihm. Schon 1882 erwarb er ein Eisenwerk in Milowice und die Sosnowitzer Röhrenwerke in Russisch-Polen hinzu, 1887 waren die Werke modernisiert und der Betrieb profitabel. Die Friedenshütte war nun das leistungsfähigste Stahl- und Walzwerk in Oberschlesien. Sie wurde, in einem Stadtteil von Beuthen unmittelbar hinter der neuen Grenze liegend, 1922 nach der Abtretung Oberschlesiens an Polen in eine Tochtergesellschaft eingebracht. Die heutige “Huta Pokój S.A.” ist immer noch eines der führenden polnischen Montanunternehmen. Der “Oberbedarf” verblieben damals die Werke Gleiwitz-Stadt (Stahlwerk, Radsatzfabrik, Presswerk für Automobil- und Waggonbau, Gießereien, Flanschenfabrik), Gleiwitz-Stadtwald (Röhrenwalzwerke und Verzinkerei) und Zawadzki (Stabeisenwalzwerk, Gesenkschmiede, Feldbahn-, Weichen- und Waggonfabrik), die nach 1945 ebenfalls an Polen fielen. Mit Originalunterschriften. Lochentwertet. Rückseitig Vermerk des Amtsgerichts Gleiwitz vom 4.2.1939, Siegel des Amtsgerichts (Adler mit Hakenkreuz). Kleine Verletzungen und Fehlstellen fachmännisch restauriert. Einschnittentwertet (alt). Ein wirtschaftshistorisch hochbedeutendes Papier. Unikat! MUSEAL
Nr. 744
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 50,00 EUR
ÖKOLOGIK ECOVEST AG
Sammelaktie Lit. E 1.000 x 5 DM, Nr. 1752
Erlangen, April 1998 EF+
(R 9) Die 1996 gegründete AG machte die typische Karriere einer New-Economy-Scheinblüte: 5 Mio. DM wollte man für ökologische Firmenbeteiligungen einsammeln, 1997 Gründerpreisträger der IHK Nürnberg (kein Mensch weiß eigentlich mehr warum), bald darauf wurde die in ÖKOLOGIK ECOVEST AG umbenannte und nach Frankfurt/Main verlagerte AG ein Fall für die Anlegerschützer. Künstlerische große Zeichnung (halbe Aktienfläche) mit Friedenstaube und jungem Mädchen, das ein Bäumchen pflanzt. Rückseitig entwertet.
Nr. 745
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Oldenburger Versicherungs-Gesellschaft
Aktie 25 DM, Blankette
Oldenburg, Juni 1956 EF+
(R 8) Gründung 1857. Versicherte alles, was versichert werden kann: Feuer-, Mietverlust-, Betriebsunterbrechung-, Transport-, Gepäck-, Einbruchdiebstahl-, Gas-, Leitungswasser-, Aufruhr-, Valoren-, Luftfahrt-, Film- und Sturmschaden-Versicherung. 1964 Übernahme des Versicherungsbestandes durch die Aachener und Münchener Feuer-Versicherungs-Gesellschaft. Mit Kuponbogen.
Nr. 746
Schätzpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 60,00 EUR
Oldenburgische Landesbank (Spar- und Leihbank) AG
Aktie 1.000 RM, Nr. 2772
Oldenburg i.O., Februar 1935 EF
Auflage 3.000. 1868 gegründet, zu den Gründern gehörte auch der Oldenburgische Staat. Bis 1875 besaß die Bank sogar das Notenprivileg und gab eigene Banknoten aus. 1935 Verschmelzung mit der bereits 1845 gegründeten „Oldenburgischen Spar- & Leihbank“. Heute die größte private Regionalbank in Deutschland mit 175 Niederlassungen im Nordwesten und 3.000 Mitarbeitern. Amtlich notiert in Hamburg und Bremen, Großaktionär war jahrzehntelang die Dresdner Bank. Deren ehemaliger Großaktionär ALLIANZ übernahm die OLB-Beteiligung als eigene Schiene für Bankprodukte zum 1.1.2009, als die Dresdner Bank an die Commerzbank abgegeben wurde. Seitdem gibt es als “Allianz Bank” auch eine OLB-Niederlassung in München, die wiederum 130 Agenturfilialen in Allianz-Versicherungsagenturen unterhält. Prägesiegel lochentwertet.
Nr. 747
Schätzpreis: 75,00 EUR
Startpreis: 30,00 EUR
Orenstein & Koppel AG
Aktie 100 DM, Nr. 94601
Berlin, August 1971 EF+
Auflage 7.500 (R 6). Zur Firmengeschichte siehe bitte das Los Nr. 742. Rückseitig als entwertet abgestempelt.
Nr. 748
Schätzpreis: 800,00 EUR
Startpreis: 180,00 EUR
Oschersleben-Schöninger Eisenbahn-Gesellschaft
Aktie 1.000 Mark, Nr. 886 (geändert in 2210)
Oschersleben, 10.8.1922 EF/VF
Überdruck auf 1900er Aktie, Auflage 700 (R 9). Gründung 1895. Sitz bis 1923 Oschersleben, danach Braunschweig. Die 27 km lange Bahn Oschersleben-Schöningen (südöstlich von Braunschweig) konnte zum Jahresende 1899 eröffnet werden. Fünf Lokomotiven bewegten immerhin sechs Personen- u. 65 Güterwagen. Betriebsführung bis 1932 durch die Braunschweig-Schöninger-Eisenbahn AG; eine 1929 beschlossene Verschmelzung beider Unternehmen kam wegen steuerlicher Schwierigkeiten nicht zustande. Ab 1932 führte die Allgemeine Deutsche Eisenbahnbetriebsgesellschaft mbH in Berlin den Betrieb, bis dieser nach 1945 durch Ziehung der Zonengrenze östlich von Schöningen unterbrochen wurde. 1921 wurden die ursprünglich 1000 Stamm-Aktien Lit. B 10:1 zusammengelegt, die Vorrechte der Stamm-Aktien Lit. A aufgehoben sowie das Kapital um 700.000 M erhöht. Aus Kostenersparnisgründen benutzte man für die neuen Urkunden einen Teil der 900 im Zuge der Zusammenlegung der Stamm-Aktien B “ausrangierten” Aktienurkunden. Nicht entwertet, sehr günstig angeboten!
Nr. 749
Schätzpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 60,00 EUR
Osec Petroleum AG
Aktie 50 DM, Nr. 158856
München, Dezember 1972 EF+
Auflage 90.000 (R 6). Gründung 1899 als Schantung Eisenbahn-Gesellschaft. Alle überseeischen Vermögenswerte wurden während des 2. Weltkriegs beschlagnahmt. Nach 1945 Aufbau einer Mehrheitsbeteiligung an der Deutsch-Ostafrikanischen Gesellschaft (DOAG), die 1961 wieder verkauft wurde. 1964 Verkauf der Beteiligung an der Deutsch-Asiatischen Bank. 1972 Umfirmierung in OSEC Petroleum AG, Sitzverlegung von Hamburg nach München und Erwerb einer 100 %igen Beteiligung an der „Europa Oil Concessions Canada Ltd.“ 1976 Einstellung der Kursnotierung. Mit restlichen Kupons, nicht entwertet.
Nr. 750
Schätzpreis: 175,00 EUR
Startpreis: 80,00 EUR
Osnabrücker Ziegelwerke AG
Aktie 100 RM, Nr. 736
Osnabrück, 11.5.1934 EF
Kompletter Neudruck wegen Neustückelung, Auflage 1000 (R 7). Gründung 1899, Sitz bis 1915 in Hellern, dann in Osnabrück. 1919 aufgekauft durch die Hellern’sche Ziegelindustrie G. O. Kramer & Co. GmbH (gegr. 1872) und mit dieser anschließend fusioniert. 1920 Erwerb der Ziegelwerk GmbH Lüstringen. In Betrieb waren zuletzt zwei Werke in Hellern und eines in Lüstringen. 1938 in Liquidation gegangen. Mit drei Liquidationsstempeln der Dresdner Bank. Lochentwertet.
Nr. 751
Schätzpreis: 200,00 EUR
Startpreis: 100,00 EUR
Ostafrikanische Bergwerks- und Plantagen-AG
Aktie 200 RM, Nr. 750
Berlin, November 1930 EF
Auflage 1.135 (R 7). Gründung 1910, Anlage und Betrieb von Bergwerken, Plantagen und Handelsunternehmungen in Afrika. Für den als Folge des 1. Weltkriegs totalen Verlust ihres Vermögens erhielt die Gesellschaft 2,4 Mio. Goldmark Entschädigung zugesprochen. Die zugeflossenen Beträge wurden jedoch durch ungeschickte Anlage weitgehend verwirtschaftet. 1939 wurde die Auflösung der Gesellschaft beschlossen. Lochentwertet.
Nr. 752
Schätzpreis: 75,00 EUR
Startpreis: 30,00 EUR
Ostbayerische Stromversorgung AG
8 % Schuldverschreibung Lit. J 1.000 RM, Nr. 1143
München, 31.5.1926 EF
Auflage 2.000. Gründung 1923 unter Übernahme des „Bayerischen Elektrizitäts-Wirtschafts-Verbandes eGmbH“ (gegr. 1919) in München, 1934 Sitzverlegung nach Landshut (Isar). Versorgung von Niederbayern und des östlichen Reg.-bez. Oberbayern. Neben der Eigenerzeugung in einem Diesel- und vier Wasserkraftwerken hauptsächlich Strombezug von der Bayernwerk AG. Außerdem Beteiligung an der „Kraftwerk am Höllenstein AG“ in Straubing. 1944 Fusion mit der Oberpfalzwerke AG für Elektrizitätsversorgung in Regensburg (gegr. 1908 als “Bayerische Überland-Centrale AG, Haidhof”) zur Energieversorgung Oberbayern AG. Vereint versorgte man ein Drittel der Staatsfläche Bayerns mit fast 17.000 Ortschaften. Großaktionär war das Bayernwerk (2000 mit der PreußenElektra zur E.ON Energie AG verschmolzen), 2001 in der E.ON Bayern AG aufgegangen. Lochentwertet. Rückseitig Anleihebedingungen. Prägesiegel lochentwertet.
Nr. 753
Schätzpreis: 85,00 EUR
Startpreis: 35,00 EUR
Ostbayerische Stromversorgung AG
Aktie 1.000 RM, Nr. 2930
Landshut (Isar), Juli 1938 EF+
Auflage 3.200. Prägesiegel lochentwertet.
Nr. 754
Schätzpreis: 600,00 EUR
Startpreis: 450,00 EUR
Ostpreussenwerk AG
6 % Gold Bond 1.000 $, Nr. 120
Königsberg i.Pr., 1.6.1928 VF+
(R 10) Gründung 1920 durch Fusion der Ostpreußische Kraftwerke AG und der Ueberlandzentrale Ostpreußen AG. Die Ges. besaß die Wasserkraftwerke Friedland und Groß-Wohnsdorf, ein Dampfkraftwerk in Elbing und ein Dieselkraftwerk in Gumbinnen. 1926 vollständige Übernahme der Ueberlandwerke Königsberg, Gumbinnen und Osterode. Mittelbar und unmittelbar versorgte die Ges. sämtliche 37 ostpreußischen Landkreise mit Strom. Großaktionäre waren das Reich (41,3 % über die VIAG), der Staat Preußen (41,3 % über die Preußenelektra), die Provinz Ostpreußen (15 %) sowie 31 Landkreise. Emissionsvolumes 15 Mio. $. 1934 wurde die Anleihe in 4,5 % RM-Anleihe umgetauscht. Von der Dollaranleihe waren am 31.12.1940 nach Abzug des Eigenbesitzes noch im Umlauf 726.000 $. Braun/schwarzer Stahlstich, Vignette eines barbusigen jungen Mädchens mit Hermes-Stab und Flügelrad, Füllhorn und Generator. Mit angebrachtem Zertifikat des US-Finanzministeriums “Form TFEL-2” aus dem 2. Weltkrieg. Die Wertpapiere des Feindes, die mit der Form TFEL-2 zertifiziert wurden, durften in USA rechtsmäßig gehalten und veräußert werden. Nicht entwertet und mit anhängenden restlichen Kupons ab 1934. Extrem selten!
Nr. 755
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 50,00 EUR
Otto Stumpf AG
Aktie 500 RM, Nr. 5405
Leipzig, September 1942 EF+
Auflage 469. Gründung 1919 in Chemnitz, AG seit 1922. Schon damals eine der bedeutendsten pharmazeutischen Großhandlungen. 1939 Angliederung der Firma Ludwig Merckle in Aussig. Nach 1945 Sitzverlegung nach Nürnberg. Seine Beteiligungen an Pharmagroßhandlungen (F. Reichelt AG, Ferd. Schulze GmbH, Otto Stumpf AG, Hageda AG) fasste der Blaubeurener Industrielle Adolf Merckle 1994 in der Phoenix Pharmahandel GmbH & Co. KG zusammen. 2007/09 schließlich auch squeeze-out der Kleinaktionäre bei der bis dahin börsennotiert gewesenen Otto Stumpf AG. Prägesiegel lochentwertet.
Nr. 756
Schätzpreis: 250,00 EUR
Startpreis: 125,00 EUR
P. Wohl AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 6903
Frankfurt am Main, 20.9.1922 VF
Auflage 2.500 (R 8). Gegründet 1920 für den Handel mit Rohprodukten, Lebens- und Genussmitteln sowie Gegenständen des täglichen Bedarfs. Zweigniederlassungen in Köln und Hamburg. Doppelblatt, lochentwertet.
Nr. 757
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 75,00 EUR
PATRIA Versicherungs-AG für Handel und Industrie
Namensaktie 1.000 RM, Nr. 1210
Köln, April 1929 EF
Auflage 1.000. Gründung 1921 von den Warenhäusern Wertheim, Karstadt und Tietz. Gehörte zuletzt zum Konzern der Zürich-Versicherung. Die Aktien wurden von der Agrippina-Gruppe, der Rudolph Karstadt AG und der Leonhard Tietz AG übernommen. Prägesiegel lochentwertet.
Nr. 758
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 45,00 EUR
Paul Hartmann AG
Namensaktie 100 DM, Nr. 17009
Heidenheim an der Brenz, Aug. 1976 EF+
Auflage 3.000 (R 8). Die mechanische Baumwollspinnerei in Heidenheim/Brenz ist mit ihrer Gründung im Jahr 1811 eines der ältesten deutschen Textilunternehmen überhaupt. 1872/73 Aufnahme der fabrikmäßigen Erzeugung von Verbandwatte nach Prof. Dr. von Bruns. 1882 Errichtung der ersten ausländischen Zweigfabrik in Pavia (Italien). 1912 Umwandlung in eine AG. Herstellung von Vervandwatten, Verbandstoffen, medizinischen Pflastern, chirurgischem Nahtmaterial und Damenbinden. Zur Erweiterung der Kapazitäten wurde 1941 noch die ehemalige Spinnerei L. Neunhöffer & Söhne in Herbrechtingen angekauft. Die bis heute börsennotierte, höchst erfolgreiche AG ist ein Musterbeispiel kluger Unternehmensentwicklung: Zunächst eine Baumwollspinnerei wie jede andere, spezialisierte sich die Firma ganz früh auf Produkte zur Wundbehandlung, OP-Bedarf, Frauen- und Babyhygiene. Mit einem Umsatz von fast 1 Mrd. Euro ist Paul Hartmann heute eines der weltweit größten Unternehmen der Branche. In den Werken in Heidenheim, Achern, Brück, Recklinghausen, Düren, Niedernhausen, Herbrechtingen und Wermelskirchen sowie in über 30 Tochterfirmen bis nach Saudi-Arabien und China arbeiten heute über 6.000 Menschen. Rückseitig als entwertet abgestempelt.
Nr. 759
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 30,00 EUR
Paul Hartmann AG
Namensaktie 100 DM, Nr. 105403
Heidenheim an der Brenz, Juli 1982 EF+
Auflage 4.000 (R 8). Rückseitig entwertet..
Nr. 760
Schätzpreis: 75,00 EUR
Startpreis: 35,00 EUR
Paul Hartmann AG
Namensaktie 1.000 DM, Nr. 44822
Heidenheim an der Brenz, Sept. 1986 EF+
Auflage 26.477. Rückseitig entwertet.
Nr. 761
Schätzpreis: 85,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Paul Hartmann AG
Namensaktie 100 DM, Nr. 110572
Heidenheim an der Brenz, Sept. 1990 EF+
Auflage 10.000. Rückseitig entwertet. Sehr seltene Emission!
Nr. 762
Schätzpreis: 85,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Paul Schettlers Erben AG
Vorzugs-Aktie 100 RM, Nr. 42
Köthen (Anhalt), 23.9.1935 EF
Auflage 245. Bekannter, schon seit Mitte des 19. Jh. bestehender Buchverlag. Später eine GmbH, 1923 in eine AG umgewandelt. Druckerei und Verlag, herausgegeben wurden u.a. die “Köthensche Zeitung” und die “Chemiker-Zeitung”. 1934 Übernahme der August Preuß KG Großbuchbinderei. 1935 Sanierung durch 50 %-igen Vergleich mit den Gläubigern. Wesentliche Aktionäre waren die ADCA und die Leipziger Textilindustriellenfamilie Stöhr. Nach 1945 enteignet, später VEB Druckhaus Köthen. Interessanter Unterdruck in Form von Spinnennetzen. Prägesiegel lochentwertet.
Nr. 763
Schätzpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Phänomen-Werke Gustav Hiller AG
Aktie 50 DM, Nr. 1701
Hamburg, März 1969 EF
Auflage 2.284 (R 7). Gründung 1888, seit 1917 AG. Ab 1900 Produktion von Motorrädern, ab 1907 von Dreirädern. Ab 1913 Herstellung besonders schöner und teurer Luxuswagen. Im Produktionsprogramm waren außerdem Fahrräder und Nutzkraftfahrzeuge von 1,5 t Tragfähigkeit. 1927 Einstellung der PKW-Produktion zugunsten der Herstellung luftgekühlter LKW’s unter der Marke „Phänomen-Granit“. Nach der Enteignung 1945 produzierte der Betrieb als VEB „Robur“ weiter. Die AG verlegte zur Verwertung des Westvermögens ihren Sitz nach Hamburg (dort bis 1976 amtlich börsennotiert). Mit Kupons.
Nr. 764
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Philipp Holzmann AG
Aktie 1.000 RM, Nr. 11459
Frankfurt a.M., 17.6.1938 EF
Auflage 3.910. Die AG geht auf ein 1849 von Johann Philipp Holzmann (1805-70) in Frankfurt gegründetes Baugeschäft mit angegliederter Holzschneiderei zurück, welches 1872 zunächst KG wurde, Kapitalgeber war die Internationale Bau- und Eisenbahnbaugesellschaft. Durch Verschmelzung mit dieser Firma entstand 1917 die Philipp Holzmann AG. Zunächst kleine Hochbauausführungen. Einen Namen machte sich Holzmann dann vor allem mit umfangreichen Erdarbeiten für die damals entstehende Main-Neckar-Bahn. Nach dem Krieg zum zweitgrößten deutschen Baukonzern aufgestiegen. Trotz (oder wegen?) des Großaktionärs Deutsche Bank, der jahrzehntelang den AR-Vorsitzenden stellte, in den 90er Jahren zum Sanierungsfall geworden. An den am Ende doch vergeblichen Rettungsversuchen verbrannte sich auch Bundeskanzler Schröder die Finger. Prägesiegel lochentwertet.
Nr. 765
Schätzpreis: 75,00 EUR
Startpreis: 35,00 EUR
Phoenix AG
Sammelaktie 100 x 5 DM, Muster
Hamburg, Dezember 1996 UNC
Nullgeziffertes Muster/Probedruck (R 9). Gründung 1872 durch Vereinigung der seit 1856 bestehenden Harburger Gummiwarenfabrik Menier und der 1811 gegründeten Gummiwarenfabrik J. N. Reithoffer in Wien (der ältesten Fabrik ihrer Art des Kontinents) als “Vereinigte Gummiwaaren-Fabriken Harburg-Wien vormals Menier-J.N. Reithoffer”. 1922 nach Abtrennung des österreichischen Werkes Umfirmierung in “Harburger Gummiwarenfabrik Phoenix AG”. Produkte: Reifen, Gummischuhe, technische Artikel, chirurgische Gummiwaren, Spiel- und Sportbälle, gummierte Gewebe für die Bekleidungsbranche. 1952 wurde der Firestone Tire & Rubber Co., Akron/Ohio, eine 25 %ige Beteiligung eingeräumt, im Gegenzug durfte Phoenix alle Firestone-Patente uneingeschränkt nutzen. 1961 zwecks Expansion Übernahme des benachbarten Geländes der Ver. Jute-Spinnereien und Webereien AG. 1978 Umfirmierung in Phoenix AG. Mit Werken in HH-Harburg, Hildesheim, Reinsdorf (bei Helmstedt), Sterbfritz (Oberhessen) Waltershausen (ehem. VEB Gummiwerke Thüringen) und Sauzet (Frankreich) dann vor allem Zulieferer von Formteilen für die Automobilindustrie. 2003 vom Rivalen Continental-Gummiwerke aus Hannover übernommen worden (was nicht einer gewissen Ironie entbehrt: 1898 hatte Phoenix mit dem Erwerb der Kautschuk-, Guttapercha- und Telegraphenwerke in Hannover-Linden der hannoverschen Konkurrenz ein eigenes Werk vor die Haustür gesetzt, verkaufte dieses aber 1919 wieder). 2006 squeeze-out der letzten noch verbliebenen Kleinaktionäre.
Nr. 766
Schätzpreis: 200,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Polkwitz-Raudtener Kleinbahn-Ges.
Aktie Lit. A 1.000 Mark, Nr. 923
Berlin, 2.4.1900 EF/VF
Gründeraktie, Auflage 1.000. Gründung 1899, eröffnet 1900. Die 17 km lange Strecke verlief nordwestlich von Breslau. Später umbenannt in „Heerwegen-Raudtener Kleinbahn“. Nach 1945 Übernahme durch die polnische Staatsbahn PKP. Lochentwertet.
Nr. 767
Schätzpreis: 85,00 EUR
Startpreis: 35,00 EUR
Pommersche Bank AG
Aktie 1.000 RM, Nr. 679
Stettin, April 1933 EF+
Auflage 1.200, kpl. Aktienneudruck nach Umfirmierung. Gründung 1923 als „Pommersche Bank für Landwirtschaft und Gewerbe AG“ durch die Landesgenossenschaftskasse, die Landschaftliche Bank der Provinz Pommern und einige Großgrundbesitzer. Filialen bestanden in Anklam, Falkenburg, Gollnow, Greifenhagen, Greifswald, Neustettin, Schivelbein, Stralsund, Swinemünde und Wollin. 1933 umfirmiert in “Pommersche Bank AG” anläßlich der Fusion mit der Stolper Bank AG in Stolp (mit Filialen in Kolberg, Köslin, Lauenburg, Rummelsburg, Rügenwalde, Schlawe, Stolpmünde und Treptow a.R.) und der Neuvorpommerschen Spar- und Credit-Bank AG in Stralsund (mit Filialen in Bergen, Putbus und Greifswald). Ferner übernommen wurden die Bankfirma Wm. Schlutow in Stettin und Swinemünde (1934), Filialen der Rostocker Bank (1936) und die Demminer Kreisbank AG (1937). Börsennotiz Stettin und Berlin. Bis Kriegsende war die Pommersche Bank das größte Kreditinstitut Pommerns, ehe die Teilung ihres Geschäftsgebietes und Verstaatlichungen dem Geschäft ein Ende setzten. Prägesiegel lochentwertet.
Nr. 768
Schätzpreis: 200,00 EUR
Startpreis: 100,00 EUR
Pommersche Provinzial-Zuckersiederei
Aktie 100 DM, Nr. 555
Itzehoe, März 1952 EF+
Auflage 900 (R 9). Eine der ältesten deutschen AG’s überhaupt (gegründet bereits 1817). Die Kristallzuckerfabrik in Stettin, Speicherstr. 9-18 wurde 1924 an die Rohzuckerfabriken der Baltischen Rohrzucker-Verkaufsstelle (Baltenverband) verpachtet, ab 1940 dann wieder in Eigenregie betrieben. Früherer Großaktionär war die Südzucker AG. Nach dem Krieg Sitzverlegung nach Itzehoe, einziges wesentliches Aktivum war zuletzt die Beteiligung an einem Getränkevertrieb. Noch heute börsennotiert! Mit Preußenadler in der Umrandung. Rückseitig als entwertet abgestempelt.
Nr. 769
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 75,00 EUR
Porsche Automobil Holding SE
1 VZ-Stückaktie, Nr. 444
Stuttgart, Februar 2008 UNC/EF
Gültige Aktie, mit komplettem Kuponbogen! Der Name Ferdinand Porsche taucht seit der Wende zum 20. Jh. in der Geschichte des Automobils immer wieder auf: bei Lohner, bei Austro-Daimler, bei Daimler und Steyr und schließlich als Konstrukteur des legendären “Volkswagen”. Ab 1931 war Porsche mit seinem Konstruktionsbüro (zunächst eine GmbH) in Stuttgart ansässig, während des Krieges verlagerte er die Firma ins österreichische Gmünd. Hier entstand 1948 der erste “Porsche”, ein zweisitziger Sportwagen mit Aluminium-Karosserie und einem von VW abgeleiteten luftgekühlten Motor. Die erste Serie von 50 Fahrzeugen wurde in Österreich und teilweise in der Schweiz gebaut. 1950 wurde im Werk Stuttgart-Zuffenhausen die Produktion des Typ 356 aufgenommen. Von Anfang an hatten Porsche-Wagen auch im Motorsport beachtliche Erfolge. Der heute größte Sportwagenhersteller der Welt wurde 1973 in eine AG umgewandelt und ging 1984 mit Vorzugsaktien an die Börse. Die Stammaktien sind nach wie vor vollständig im Besitz der Familien Porsche/Piech. Nach dem fulminanten und Wellen schlagenden Einstieg bei VW 2008 Umwandlung in eine Holding. Sehr dekorativ, mit großer Abb. eines Porsche 356. Faksimile-Unterschriften von Wolfgang Porsche (AR) und Wendelin Wiedeking (Vorstand). Mit komplettem Kuponbogen: so über die Börse so nicht mehr zu beschaffen! Nicht entwertet.
Nr. 770
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Portland-Zementwerke Heidelberg
Aktie 100 DM, Nr. 28609
Heidelberg, Juni 1960 EF
Auflage 10.000 (R 8). Gründung 1873, 1899 Umwandlung in eine AG unter der Firma Portland-Cementwerk Heidelberg AG vorm. Schifferdecker & Söhne. Nach Übernahme von Wettbewerbern umbenannt 1901 in “Portland-Cementwerke Heidelberg und Mannheim AG” und 1918 in “Portland-Zementwerke Heidelberg-Mannheim-Stuttgart AG”. Weiter übernommen wurden 1927 die Ziegelei Schmid & Co. in Lochhausen b. München und 1935-39 acht weitere Zementfabriken im süddeutschen Raum. Umfirmiert 1938 in Portland-Zementwerke Heidelberg AG, 1978 in Heidelberger Zement AG und XXXX in HeidelbergCement AG. Ab 1998/99 besonders starke Expansion, die 2007 in der Übernahme des britischen Baustoffherstellers Hanson gipfelte und HeidelbergCement mit einer Präsenz in 23 Ländern zu einem der weltweit größten Zementhersteller machte. Zur gleichen Zeit baute der Blaubeurener Industrielle Adolf Merckle seine Beteiligung auf eine Mehrheit aus - überwiegend kreditfinanziert, was ihn 2009 in der Finanzkrise seinen guten Ruf und das Leben kostete. Rückseitig als ungültig abgestempelt.
Nr. 771
Schätzpreis: 250,00 EUR
Startpreis: 125,00 EUR
Porzellan- und Apparatefabrik Elektro-Union vorm. Beck AG
Anteilschein über einen Aktienbetrag 8 RM, Nr. 717
Hochstadt (Oberfranken), Mai 1925 UNC/EF
(R 10) Schon 1848 erhielt Hochstadt einen Bahnhof an der Linie Lichtenfels-Kulmbch als Teil der Ludwig-Süd-Nord-Bahn von Lindau nach Hof. Die günstigen Verkehrsverhältnisse und billige Arbeitskraft in einer eher armen Gegend führten 1901 zur Ansiedlung der Porzellanfabrik Beck & Tully auf einem Areal bei der Mainbrücke mit zunächst 80 Beschäftigten. Die Fabrik war spezialisiert auf Figuren, Tiere, Vasen, Blumentöpfe und Nippes, die nach Amerika und England ausgeführt wurden. Die Umwandlung in eine AG im Jahr 1922 folgte einer 1920 begonnenen ehrgeizigen Expansion, in deren Verlauf die Beschäftigtenzahl auf über 200 anstieg. Mit dieser Expansion übernahm sich die Firma jedoch; 1926 ging die AG in Liquidation. Das Fabrikareal übernahm die Porzellanfabrik Cortendorf und betrieb hier dann eine Fayancenfabrik. Über die Porzellanfabrik Tettau AG gelangte die Fabrik im 2. Weltkrieg an die Siemens-Schuckert-Werke, die hier bis in die 1950er Jahre produzierten. Nach jahrzehntelangem Leerstand werden die Räume der alten Porzellanfabrik heute als Möbelausstellungslager genutzt.
Nr. 772
Schätzpreis: 350,00 EUR
Startpreis: 175,00 EUR
Porzellanfabrik Fraureuth AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 1117
Fraureuth, 9.6.1920 VF+
Auflage 1.150 (R 10). 1866 gründeten Georg Bruno Foedisch und Arwed Gustav von Römer in einer ehemaligen Wollkämmerei in Fraureuth die Porzellanmanufaktur Römer & Foedisch mit anfangs 60 Beschäftigten. 1879, die Fabrik hatte inzwischen rd. 450 Beschäftigte, errang das Porzellan “Kobaltblau mit Gold” auf der Internationalen Ausstellung im australischen Sidney die Goldmedaille. 1888 wurde die Fabrik bei der Deutschen Kunstgewerbeausstellung in München mit dem ersten Preis ausgezeichnet. 1891 (der Firmengründer Bruno Foedisch war 1888 jung verstorben) erfolgte die Überführung des Betriebes in die Porzellanfabrik Fraureuth AG. 1917 wurde in Dresden eine Porzellanmalerei errichtet, eine weitere Malerei in Lichte übertrug Gemäldekopien auf Porzellanplatten. 1919 erwarb man dazu die bereits 1764 gegründete Porzellanfabrik Wallendorf i. Th. mit ihren hervorragenden Porzellanmalern, wohin die Abteilung für Kunst- und Luxus-Porzellan verlegt wurde. 1920 wurde ein Zweigbetrieb in Gräfenthal errichtet. Mit 1500 Beschäftigten war Fraureuth damals eine der größten und modernsten Porzellanfabriken im ganzen Deutschen Reich. Ihre Blütezeit mit einigen grandiosen Dekoren erlebte die Fabrik nach dem 1. Weltkrieg. Die Innovationsfreudigkeit, die sich in dieser Zeit auch in einer ganzen Salve von Kapitalerhöhungen ausdrückte, trug aber auch den Kern des Untergangs in sich: Hohe Investitionen in eine zukunftsweisende, aber noch nicht ausgereifte neue Technologie der Porzellanherstellung zeigten nicht den gewünschten Erfolg. Die neuen Tunnelöfen produzierten übermäßig viel Ausschuß und zwangen die AG schließlich im Juli 1926 in den Konkurs. Der 1927 als Auffanggesellschaft gegründeten “Fraureuther Porzellanfabrik AG” gelang es nicht mehr, die Produktion wieder aufzunehmen. Noch bis in die 1950er Jahre warben andere Porzellanfabriken mit Zusätzen wie “Fraureuth” oder “Modell Fraureuth”. Doch heute kennt kaum noch jemand diese einstmals hoch bedeutende Manufaktur. Wichtige Belegstücke finden sich heute in privaten Sammlungen, aber auch im Porzellanmuseum der Porzellanfabrik Lorenz Hutschenreuther. Auf dem riesigen ehemaligen Werksgelände in Fraureuth arbeitet heute die “Spindel- und Lagerungstechnik Fraureuth GmbH”. Schöne Umrahmung und Unterdruck mit Perlenmuster. Lochentwertet. Nur 4 Stücke lagen im Reichsbankschatz.
Nr. 773
Schätzpreis: 85,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Porzellanfabrik zu Kloster Veilsdorf
Aktie 1.000 RM, Nr. 193
Kloster Veilsdorf (Werra), Nov. 1941 EF
Auflage 886. Gründung bereits 1760 durch Prinz Friedrich Wilhelm Eugen, Bruder des Herzogs Ernst Friedrich III. Carl von Sachsen-Hildburghausen. Übernahme durch die Firma Kieser & Heubach im Jahr 1863, seit 1884 AG. Werke in Kloster Veilsdorf, Brattendorf und Eisfeld, wo insbesondere Isolatoren hergestellt wurden. Börsennotiz Berlin und Dresden/Leipzig, Großaktionär war die Porzellanfabrik Kahla. In der DDR gehörte das Werk zum Kombinat Keramische Werke Hermsdorf. Das Werk Kloster Veilsdorf, nach der Privatisierung eine GmbH, gehörte von 1992 bis 1996 zur Jenaoptik GmbH Jena, danach im Besitz der Firma Rauschert als Rauschert Kloster Veilsdorf GmbH. Prägesiegel lochentwertet.
Nr. 774
Schätzpreis: 75,00 EUR
Startpreis: 35,00 EUR
Preussag AG
Aktie 50 DM, Nr. 5007702
Berlin/Hannover, Juli 1980 EF
(R 6) Bei der Gründung 1923 brachte der Preußische Staat seinen gesamten Montanbesitz ein. Dazu gehörten Kohlenbergwerke in Hindenburg O.-S. und Ibbenbüren, Kaliwerke in Staßfurt, Bleicherode, Vienenburg und Buggingen (Baden), vier Salinen sowie die Harzer und Unterharzer Berg- und Hüttenwerke in Goslar und Oker (darunter das berühmte 1000-jährige Erzbergwerk im Rammelsberg). Ferner Bernstein-Tagebau im ostpreußischen Palmnicken und Betrieb der Staatlichen Bernstein-Manufaktur Königsberg i.Pr., der Rüdersdorfer Kalksteinbrüche und Zementfabriken und der Sodafabrik Staßfurt. Nach dem Krieg verlegte die Preussag ihren Sitz nach Hannover. 1959 war die Preussag im Zuge der Reprivatisierung die erste “Volksaktie” (es folgten 1961 Volkswagen und 1965 die VEBA). Die Montan-Aktivitäten (darunter als bedeutendste die Beteiligung an der Stahlwerke Peine-Salzgitter AG) wurden in den 1990er Jahren schrittweise abgestoßen und die Preussag wandelte sich zu einem Reise- und Tourismus-Konzern. 2002 wurde die Gesellschaft konsequenterweise in TUI AG umbenannt. Als letzte große Nicht-Touristik-Aktivität wurde Ende 2002 die Öl- und Gasexploration an die Gaz de France verkauft. Prägesiegel lochentwertet.
Nr. 775
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 50,00 EUR
Preußer AG
Sammelaktie 10 x 5 DM, Nr. 140
Dresden, Januar 1999 EF+
(R 9) Tätig in den Bereichen Heizung, Lüftung, Klimaanlagen, Bad und Sanitär, Solar, Fernüberwachung. Schöner G&D-Druck mit Firmensignet sowiestilisierter Darstellung einer duschenden Person (einer Frau, den Rundungen nach zu urteilen). Mit beiliegendem komlpetten Kuponbogen, nicht entwertet.
Nr. 776
Schätzpreis: 250,00 EUR
Startpreis: 150,00 EUR
Preußische Bergwerks- und Hütten-AG
4,5 % Teilschuldv. 500 RM, Nr. 43681
Berlin, März 1940 EF/VF
Ersatzurkunde (R 11). Maschinenschriftliche Ausführung mit Originalunterschriften. Lochentwertet. Nur 2 Stücke sind bekannt!
Nr. 777
Schätzpreis: 175,00 EUR
Startpreis: 75,00 EUR
Preußische Pfandbrief-Bank
4 % Pfandbrief 100 Mark, Nr. 5118
Berlin, 1.7.1899 VF
Gründung 1862. Fusioniert 1930 mit der Preußische Central-Bodenkredit-AG (gegr. 1870) zur Preußische Central-Bodenkredit- und Pfandbrief-Bank AG. Noch im gleichen Jahr weitere Fusion mit der Schlesischen Boden-Credit-Actien-Bank, dann umfirmiert in Deutsche Centralbodenkredit-AG. 1949 Errichtung eines Zweitsitzes in Köln. 1995 Verschmelzung auf die ebenfalls zum Deutsche-Bank-Konzern gehörende Frankfurter Hypothekenbank AG. 1998 nach Aufnahme der Lübecker Hypothekenbank AG Umfirmierung in EUROHYPO AG, in der in einer “großen Lösung” 2001 auch noch die Hypothekenbank-Töchter von Commerz- und Dresdner Bank aufgingen. Äußerst dekorativer Druck der Reichsdruckerei mit allegorischen Abb. von Bauernhof, Hermes, Wohnhäusern, Eisenbahn. Einer der schönsten deutschen Pfandbriefe. Kleine Randeinrisse hinterklebt. Mit restlichem Kuponbogen.
Nr. 778
Schätzpreis: 75,00 EUR
Startpreis: 35,00 EUR
Prolignit AG für Braunkohleveredelung Köln
Aktie 300 DM, Nr. 709
Horrem, 15.11.1951 EF+
Auflage 1.000. Gegründet 1942 durch die Sponholz & Co. Bank-KG in Hannover (zuvor Berlin) und die Hespoha AG für finanzielle Beteiligungen (gegründet 1922 durch das jüdische Privatbankhaus Herz, Sponholz & Co. in Berlin). Zweck: Herstellung und Vertrieb von Veredlungsprodukten der bitumenarmen Braunkohle (Edelschwelkokse). Außerdem wurden die Schunck’schen Verfahren und Schutzrechte verwertet. Das Braunkohlenschwelwerk in der Heerstraße in Horrem wurde 1944 bei Fliegerangriffen fast völlig zerstört und der Wiederaufbau nach dem Krieg nie vollständig abgeschlossen. 1963 in Konkurs gegangen.
Nr. 779
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Provinzialverband der Provinz Ostpreußen
4,5 % Schuldverschreibung 2.000 Mark, Nr. 13945
Königsberg i.Pr., 1.7.1921 EF
(R 7) Die stark besitzständisch geprägte Provinzverfassung nach der Hardenbergschen Staatsreform von 1823 wurde 1875-88 ersetzt durch die Provinzialverordnungen, die dem Freiherr vom Stein’schen Gedanken der Selbstverwaltung stärker Rechnung trugen. Seitdem waren die Provinzen sowohl staatliche Verwaltungseinheiten (in Regierungsbezirke und Kreise unterteilt) als auch kommunale Selbstverwaltungskörperschaften (Provinzialverbände). Die Organe der Provinzialverbände waren 1. der Provinziallandtag (an Stelle der alten Provinzialstände) als Legislativorgan, seine Abgeordneten wurden von den Stadt- und Landkreisen gewählt (seit 1925 unmittelbar vom Volk); 2. der aus seiner Mitte gewählte Provinzialausschuss als Exekutivorgan; 3. der vom Provinziallandtag auf 6-12 Jahre gewählte Landesdirektor oder Landeshauptmann, der zusammen mit den Landesräten die laufenden Geschäfte erledigte und den Provinzialverband nach außen vertrat. Nach 1918 nahmen die politischen Aufgaben des Provinziallandtages noch zu. Unter dem Nationalsozialismus wurden 1933 zunächst die Organe der Provinzialverbände aufgelöst, nach 1945 verschwanden auch die Provinzialverbände selbst. Gesamtanleihe 150 Mio. M. Sehr dekorative florale Umrandung, Ritter und Wappen.
Nr. 780
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Quante AG
Vorzugs-Aktie 50 DM, Nr. 617
Wuppertal, August 1990 EF+
Gründung bereits 1892 durch Wilhelm Quante als “Fabrik für Telephon- und Telegraphenbaumaterialien” in Wuppertal-Elberfeld. 1988 Umwandlung der Quante GmbH in eine AG. 1991 Gang an die Börse, mit den zugeflossenen Mitteln konnte durch Kauf der französischen Pouyet-Gruppe die Stellung als führender Anbieter von Telekommunikationstechnik weiter verstärkt werden. 2000 durch den US-Giganten 3M übernommen worden; 2003 Sueeze-Out der Kleinaktionäre und Verlagerung der Quante AG - 3M Telecommunications von Wuppertal nach Neuss. Dekorativer Druck mit Abbildung einer Platine. Mit Restkupons. Prägesiegel lochentwertet.
Nr. 781
Schätzpreis: 175,00 EUR
Startpreis: 60,00 EUR
Radeberger Parivit- und Glasraffinerie-AG
Vorzugs-Aktie 20 RM, Nr. 34
Radeberg, 20.1.1925 EF
Auflage 50 (R 7). Gegr. 1923. Herstellung von Parivitgläsern, Bearbeitung von Hohl- und Preßgläsern mittels Malerei und Ätzerei. 1927 wurde das Kapital noch einmal kräftig erhöht, doch die Weltwirtschaftskrise machte der Firma den Garaus: 1932 in Liquidation getreten. Lochentwertet.
Nr. 782
Schätzpreis: 85,00 EUR
Startpreis: 30,00 EUR
Radeberger Parivit- und Glasraffinerie-AG
Aktie 20 RM, Nr. 2720
Radeberg, 18.8.1927 EF+
Auflage 2.500. Lochentwertet.
Nr. 783
Schätzpreis: 500,00 EUR
Startpreis: 300,00 EUR
Ratinger Maschinenfabrik und Eisengießerei AG
Aktie 800 RM, Nr. 157
Ratingen, Oktober 1943 VF
Auflage 1 (R 12). Gründung 1900 als “Ullrichs & Hinrichs AG”, umfirmiert 1916 in “Düsseldorf-Ratinger Maschinen- und Apparatebau AG”, 1926 in “Phönix Maschinenfabrik und Eisengießerei AG” , 1927 wie oben. Fabrik Homberger Straße 6. Die Abt. Wärmetauscher lieferte auch größte Öl-Vergüte- und Rückkühlanlagen zum Vergüten bis 150 t Stückgewicht, die Abt. Maschinenbau Chargierwagen, Pfannentransport- und Gießwagen mit Pfannen für 15-70 t Nutzinhalt für Stahlwerke sowie Blocktransportwagen bis zu den größten Abmessungen. Später auch Produktion von Maschinen und Apparaten für das Gärungsgewerbe (kpl. Brennereianlagen), die chemische Industrie (Autoklaven, Filterpressen, Destillationsanlagen) und die Nahrungsmittelindustrie (Getreideschälmaschinen und -förderanlagen). 1978 in eine GmbH umgewandelt. Lochentwertet. Etwas verfärbt am unteren Rand. Unikat.
Nr. 784
Schätzpreis: 250,00 EUR
Startpreis: 80,00 EUR
Ratzeburger Kleinbahn-AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 528
Ratzeburg, 30.6.1908 EF
Gründeremission, gemeinsam verbrieft mit der 1906er Kapitalerhöhung, Auflage 590 resp. 963 (R 7). Gegründet 1903 durch den Staat Preußen, den Kreis- und Landeskommunalverband Herzogtum Lauenburg, die Stadt Ratzeburg und weitere Interessenten zum Bau der normalspurigen 21 km langen Kleinbahn vom Staatsbahnhof zur Stadt Ratzeburg (3 km, eröffnet 1903) mit Verlängerung nach Klein Thurow (16 km, eröffnet 1908) und Abzeig Dermin-Schaalsee Kanalhafen (3 km, eröffnet 1910). Bereits 1934 Betriebsstilllegung und Auflösung der Gesellschaft. Mit Talon.
Nr. 785
Schätzpreis: 200,00 EUR
Startpreis: 100,00 EUR
Ravensberger Spinnerei
Aktie 1.200 Mark, Nr. 8182
Bielefeld, 4.5.1923 EF
Auflage 1.500. Gründung 1855. Einst die größte Flachsspinnerei des Kontinents mit Flachs- und Werggarnspinnereien in Bielefeld und Wolfenbüttel (1995 niedergebrannt) und Bleichanlage in Ummeln. 1988 in Konkurs gegangen, 1994 als “Ravensberger Bau-Beteiligungen AG” reaktiviert, zugleich Sitzverlegung zunächst nach Grünwald, 1998 nach München und 1999 nach Berlin. Bis heute börsennotiert, gerade wird wieder einmal versucht, den Börsenmantel zu reaktivieren. Äußerst dekorative Aktiengestaltung mit großer Fabrikansicht und floralen Motiven. Lochentwertet.
Nr. 786
Schätzpreis: 750,00 EUR
Startpreis: 250,00 EUR
Readymix AG für Beteiligungen
Sammelaktie 4000 x 1.000 DM, Nr. 149001-153000
Ratingen, Oktober 1974 EF+
Auflage 1 (R 12). Gegründet 1965 von dem britischen Unternehmen RMC Group unter der Firma Readymix Deutschland AG für Beteiligungen als Konzernholding. An über 50 Standorten wurden zu dieser Zeit in den Readymix-Werken bereits über 2 Mio. m3 Beton produziert. 1968 umbenannt in Readymix AG für Beteiligungen. 1970 betrieb Readymix in Deutschland bereits 150 Transportbeton- und 17 Kieswerke. 1972 Sitzverlegung von Düsseldorf nach Ratingen, noch heute dort ansässig. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands wurde die Rüdersdorfer Zement GmbH erworben, eines der größten Zementherstellers der DDR. Nach einer Investition von knapp 300 Mio. Euro wurde das Rüdersdorfer Werk zu einem der modernsten Zementwerke der Welt. Großaktionäre (1986): RMC Group Feltham, Middlesex (63,6%); Klöckner & Co. KGaA, Duisburg (12,7%); RAAB KARCHER AG, Essen (12,7%); Rheinische Kalksteinwerke GmbH, Wülfrath (11%). Mit dem Erwerb der Wülfrather Zementwerke 1998 wurde die Readymix AG für Beteiligungen zu einem der drei größten Zementhersteller Deutschlands. Mit der Übernahme der Readymix AG durch die weltweit tätige CEMEX mit Hauptsitz in Monterrey, Mexiko, entstand 2005 die CEMEX Deutschland AG. Die CEMEX Deutschland AG rangiert heute mit rund 275 Transport-, Zement- und Kieswerken bzw. Steinbrüchen auf zweitem Platz hinter HeidelbergCement unter den deutschen Zementherstellern. Ein Stück aus der Kapitalerhöhung um 7 Millionen DM. Aktie über 4 Millionen Deutsche Mark, mit Restkupons 5-10, nicht entwertet.
Nr. 787
Schätzpreis: 750,00 EUR
Startpreis: 250,00 EUR
Readymix AG für Beteiligungen
Sammelaktie 12000 x 1.000 DM, Nr. 170991- 182990
Ratingen, Januar 1982 EF+
(R 12) Ein Stück aus der Kapitalerhöhung von 57 Millionen auf 100 Millionen DM. Aktie über 12 Millionen Deutsche Mark, mit Restkupons 5-10, nicht entwertet.
Nr. 788
Schätzpreis: 750,00 EUR
Startpreis: 250,00 EUR
Readymix AG für Beteiligungen
Sammelaktie 10557 x 1.000 DM, Nr. 199589- 210145
Ratingen, Dezember 1986 EF+
(R 12) Ein Stück aus der Kapitalerhöhung von 100 Millionen. auf 160 Millionen DM. Aktie über 10 Millionen 557 Tausend Deutsche Mark, mit Reskupons 5-10, nicht entwertet.
Nr. 789
Schätzpreis: 750,00 EUR
Startpreis: 250,00 EUR
Readymix AG für Beteiligungen
Sammelaktie 9000 x 1.000 DM, Nr. 210146-219145
Ratingen, Dezember 1986 EF+
(R 12) Ein Stück aus der Kapitalerhöhung von 100 Millionen. auf 160 Millionen DM. Aktie über 9 Millionen DM, mit Restkupons 5-10, nicht entwertet.
Nr. 790
Schätzpreis: 600,00 EUR
Startpreis: 300,00 EUR
Reinstrom & Pilz AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 4807
Schwarzenberg i.Sa., 12.2.1921 VF
Auflage 2.200 (R 12). Gründung 1899 als “Schwarzenberger Emaillir- und Stanzwerk vorm. Reinstrom & Pilz AG”, 1909 umbenannt wie oben. Die Fabrik im Erzgebirge produzierte Emaillewaren (Blechgeschirre, Haushalts- und Küchengeräte) und andere Artikel der Metallindustrie, wie z.B. im 2. Weltkrieg Fahrzeugverbandskästen für die Wehrmacht. Börsennotiz Leipzig und Chemnitz (1927 eingestellt). Gemeinsam mit der vormaligen “Erzgebirgische Schnittwerkzeug- und Maschinenfabrik GmbH” nach der Enteignung seit 1952 zum VEB Formenbau Schwarzenberg gehörend. Der Betrieb produzierte nicht nur Werkzeuge für die Automobilindustrie, sondern 1956-58 auch Formen für den VW-Käfer, später für den Trabant. 1970 Zuordnung zum neuen Kombinat Umformtechnik Erfurt, dem später bedeutendsten Hersteller von Großwerkzeugen im Ostblock. Nach der Wende als “Formenbau GmbH Schwarzenberg/Erzgebirge” reprivatisiert, 1993 Übernahme aller Geschäftsanteile durch die KUKA Schweißanlagen + Roboter GmbH, Augsburg, gleichzeitig umbenannt in KUKA Werkzeugbau Schwarzenberg GmbH. Von Mercedes-Benz kommt ein erster großer Auftrag, später vielfach ausgezeichneter Zulieferer auch für VW und alle anderen großen Marken. 1998 wird im Beisein des sächsischen Wirtschaftsministers Dr. Hajo Schommer das 100-jährige Jubiläum gefeiert. 2007 Zuordnung zur KUKA Systems GmbH. 2008 Erweiterung des 1997 eröffneten Zweigwerkes im tschechischen Ostrov. Schöner G&D-Druck mit Umrahmung aus Blumengirlanden. Lochentwertet. Unikat.
Nr. 791
Schätzpreis: 350,00 EUR
Startpreis: 150,00 EUR
Rentenbank für die Provinz Westfalen, die Rhein-Provinz und die Provinz Hessen-Nassau
3,5 % Rentenbrief Lit. J. 75 Mark, Nr. 407
Münster, 2.1.1908 EF/VF
(R 10) Rentenbanken wurden in Deutschland im 19. Jh. im Rahmen der Bauernbefreiung als öffentliche Kreditinstitute gegründet. Sie dienten zur Ablösung der bäuerlichen Natural- und Dienstleistungen gegenüber dem Grundherrn, indem dieser mit Rentenbriefen (staatlichen Schuldverschreibungen mit Verzinsung und Tilgung durch Geldrenten) abgefunden wurde. Die Rentenbanken wurden 1928 aufgelöst. In Preußen übernahm die neugegründete Preußische Landesrentenbank (später Deutsche Landesrentenbank) ihre Aufgaben. Die außerpreußischen Rentenbanken wurden von Landeskreditkassen und Landeskultur-Rentenbanken übernommen. Schönes Stück mit vielen Wappen, Originalunterschriften, gedruckt auf eigens dafür hergestelltem Wasserzeichenpapier. Mit restlichem Kuponbogen. Nur zwei Stücke wurden gefunden (#407 + #408). Sehr günstig angeboten!
Nr. 792
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Reußische Elektrizitäts-Gesellschaft
Namens-VZ-Aktie 1.000 Mark, Nr. 79
Gera (Reuß), 11.4.1923 EF
Gründeraktie, Auflage 900. Gründung 1923. Zweck: Ausnutzung der Licht- und Krafttechnik, insbesondere Einrichtung, Betrieb und Verwertung elektrischer Anlagen. Im Oktober 1925 wurde das Konkursverfahren eröffnet, die Aktionäre gingen leer aus. Lochentwertet.
Nr. 793
Schätzpreis: 250,00 EUR
Startpreis: 125,00 EUR
Rhederei M. Jebsen AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 1269
Apenrade, November 1911 EF
Gründeraktie, Auflage 2.300. Gründung 1878, ab 1911 AG. Die Rhederei M. Jebsen in Apenrade hat einen Teil ihrer Flotte in die Gesellschaft eingebracht. Wegen der schlechten Frachtenlage auf dem europäischen Markt beschäftigte sich die Reederei in der Chinafahrt. Die Jebsen-Reederei gehört heute zu den bedeutendsten Firmen in Apenrade und ist erfolgreich in Ostasien tätig. Sie ist auch in Nordschleswig/Südjütland im gastronomischen Bereich engagiert. Lochentwertet.
Nr. 794
Schätzpreis: 75,00 EUR
Startpreis: 35,00 EUR
Rheinisch-Westfälische Boden-Credit-Bank
Aktie 1.000 DM, Nr. 8089
Köln, Juni 1959 EF+
Auflage 2.300. Gründung 1894 durch Banken und Industrielle unter Führung des A. Schaaffhausen’schen Bankvereins. Stammsitz war in Köln, Unter Sachsenhausen 2. Zweck war zunächst die Förderung des Bodenkredits in Rheinland und Westfalen, nach der Jahrhundertwende dehnte die Bank ihre Geschäftstätigkeit auch auf die übrigen preußischen und deutschen Gebiete aus und errichtete in Berlin (Französische Str. 53/55) eine Zweigniederlassung. Beliehen wurden von der Bank ländliche Grundstücke mit 2/3, städtische Grundstücke mit 1/2 bis 6/10 (man beachte die Geringschätzung städtischer Immobilien!) sowie Weinberge und Wälder mit 1/3 des ermittelten Wertes. Börsennotiz Berlin und Köln. Maßgeblichen Einfluß hatte (zunächst indirekt über die Colonia-Versicherungen und die Kölnische Rück) jahrzehntelang das Kölner Bankhaus Sal. Oppenheim jr. & Cie. AR-Vorsitzender wurde nach dem Krieg Dr. h.c. Robert Pferdmenges, bekannt als der “Bankier Adenauers”. Der Klüngel funktionierte: Adenauers Sohn Max, Oberstadtdirektor a.D., fand in den 60er Jahren dann als Rheinboden-Vorstand ein Auskommen. 1989 Umfirmierung in Rheinboden Hypothekenbank AG. 1999/2000 ging die Aktienmehrheit auf die Allgemeine Hypothekenbank AG in Frankfurt/Main und damit indirekt an das BHW. Die beiden Banken wurden zur AHBR fusioniert, und die machte der Gewerkschaftsholding seitdem nur Kopfschmerzen: Wegen fehlgeschlagener Zinsspekulationen entstanden Milliardenverluste, und 2005 beim Verkauf an den texanischen Finanzhai “Lone Star” mussten die Gewerkschaften sogar noch ein paar hundert Millionen Euro Mitgift extra lockermachen. Herrliche DM-Aktie mit Abbildung eines Maurers und eines säenden Bauern. Faksimile-Unterschrift des Bankiers Robert Pferdmenges. Prägesiegel lochentwertet.
Nr. 795
Schätzpreis: 450,00 EUR
Startpreis: 125,00 EUR
Rheinische Automobilbau AG Deutsche Gesellschaft für die Licenz E. Bugatti (Rabag)
Aktie 1.000 Mark, Nr. 69358
Düsseldorf, 9.6.1923 EF
Auflage 50.000 (R 9). In die 1921 gegründete Firma brachte die Düsseldorfer Funcke AG ihre Automobilbau-Abteilung ein. Nachgebaut wurde insbesondere der von E. Bugatti in Molsheim bei Strasburg hergestellte Kleinwagen Bugatti Typ 23 und 24. 1923 Fusion mit der Schwesterfirma Rheinische Automobilbau AG zur „Rheinische Automobilbau-AG Deutsche Gesellschaft für die Licenz E. Bugatti (Rabag)“. 1925 Fusion mit der „AG für Automobilbau“ (Aga) in Berlin-Lichtenberg. Mit anh. Kupons. Sehr günstig angeboten!
Nr. 796
Schätzpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 50,00 EUR
Rheinische Elektrizitäts-AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 86196
Mannheim, 27.9.1922 VF+
Auflage 40.000. Gründung 1897 als Rheinische Schuckert-Gesellschaft für elektrische Industrie AG durch die Elektrizitäts-AG vorm. Schuckert & Co. in Nürnberg. Schnell übernahm die Gesellschaft eine führende Rolle in der Stromversorgung Südwestdeutschlands und des Rheinlandes. 1917 Umfirmierung in „Rheinische Elektrizitäts-AG“. 1940 wurde das jahrzehntelang wichtigste Aktivum erworben: die Schnellpressenfabrik AG Heidelberg (heute Heidelberger Druckmaschinen). Später wurde die Rheinelektra eine wichtige Zwischenholding im RWE-Konzern. 1997 mit der in gleicher Funktion tätigen Lahmeyer AG, Frankfurt/M. verschmolzen. Doppelblatt, lochentwertet.
Nr. 797
Schätzpreis: 2.000,00 EUR
Startpreis: 1.000,00 EUR
Rheinische Garantiebank Kautions-Versicherungs-AG
Namensaktie 1.000 RM, Nr. 522
Mainz, 1.5.1924 VF
Auflage 600 (R 10). Mainzer Kaufleute und ein Frankfurter Bankeninstitut gründeten am 19.3.1923 die Rheinische Garantiebank Kautions-Versicherungs-AG. Initiator ist der Mainzer Bankier Isaac Fulda. Seine Idee wird zum Geschäftszweck der Gesellschaft: im gesamten Reichsgebiet das Kautionsgeschäft zu betreiben. 1937 Umfirmierung in Rheinische Garantie & Kautionsversicherungs-AG. Den größten Teil der Aktien halten zu Beginn der 50er Jahre die Müchener Rück und die Agrippina. Anfang der 60er Ausweitung des Aktionärskreises, Umbenennung in Allgemeine Kreditversicherung AG. 1996 kauft REWE den Aktienbesitz der Allianz und hält 87,5% des Aktienkapitals. 1996 übernimmt die Coface S.A. Paris 50% von REWE. Ab 2002 dann Allgemeine Kreditversicherung Coface AG. Die Gesellschaft gehört nun zur Coface Holding. Mit Stempel „Rheinische Garantie- & Kautions-Versicherungs-AG“. Lochentwertet. Fachmännisch restauriert. Nur 5 Stücke lagen in der Reichsbank.
Nr. 798
Schätzpreis: 200,00 EUR
Startpreis: 50,00 EUR
Rheinische Lederwerke AG
Actie 1.000 Mark, Nr. 316
Saarbrücken, 1.1.1900 EF/VF
Auflage 100 (R 9). Gründung 1898, Betriebseröffnung 1899. Neben der eigenen Fabrik auch Mehrheitsbeteiligung an der Süddeutsche Lederwerke AG, St. Ingbert. Im 2. Weltkrieg auch Rüstungsproduktion, in der Gersweilerstrasse 82-84 in Saarbrücken unterhielten die Rheinische Lederwerke ein Lager für Ostarbeiter mit einem Fassungsvermögen von bis zu 1000 Zwangsarbeitern. 1953 Eröffnung des Konkursverfahrens, Abwicklung und Löschung der Gesellschaft. Stück aus der ersten Kapitalerhöhung (laufend nummeriert ab 251). Großformatiger, dekorativer Titel mit hübscher Umrandung. Mit restlichem Kuponbogen aus dem Jahr 1940.
Nr. 799
Schätzpreis: 75,00 EUR
Startpreis: 35,00 EUR
Rheinische Zellwolle AG
Namensaktie 1.000 RM, Nr. 3496
Köln, März 1937 EF+
Auflage 3.400. Gründung 1936 im Rahmen der Autarkiebestrebungen im Dritten Reich zur Erzeugung von Zellwolle und sonstigen synthetischen Textilrohstoffen. 1938 Sitzverlegung nach Siegburg. Umbenannt 1950 in Chemie-Faser AG und 1955 in Phrix-Werke AG. Ende der 60er Jahre (Hauptaktionär war neben der BASF auch Dow Chemical) brach die Firma zusammen. Doppelblatt. Eingetragen auf C.G. Trinkaus, Düsseldorf. Originalsignatur für den Vorstand. Prägesiegel lochentwertet.
Nr. 800
Schätzpreis: 75,00 EUR
Startpreis: 35,00 EUR
Rheinmetall Berlin AG
Vorzugs-Aktie 50 DM, Nr. 19903
Berlin, Oktober 1984 EF+
Auflage 50.000 (R 6). Gründung 1889 als „Rheinische Metallwaaren- und Maschinenfabrik“ unter Übernahme der Rather Metallwerke vorm. Ehrhardt & Heise und eines Schießplatzes bei Unterlüß. Anfangs Herstellung kleinkalibriger Geschosse. Nach der Jahrhundertwende in rascher Folge Übernahme benachbarter Munitions- und Maschinenfabriken. Im thüringischen Sömmerda wurde außerdem ein Werk für Schreib- und Rechenmaschinen betrieben. Nach Ende des 1. Weltkriegs Aufnahme des Lokomotiv- und Waggonbaus (1925 stillgelegt, stattdessen Geschütz- und Munitionsfabrikation für Reichswehr und Reichsmarine, Großaktionäre waren zu dieser Zeit Fried. Krupp und die VIAG). 1935 Verschmelzung mit der A. Borsig Maschinenbau-AG in Berlin-Tegel und Umfirmierung in Rheinmetall-Borsig AG. Im 3. Reich in die Reichswerke „Hermann Göring“ eingebunden. Nach dem Krieg Ausgliederung des auf Friedensproduktion umgestellten operativen Geschäfts in die Borsig AG in Berlin-Tegel und die Rheinmetall AG in Düsseldorf. Im Zuge der Reprivatisierung verkaufte 1951 die bundeseigene Bank der deutschen Luftfahrt AG i.L. ihre Mehrheitsbeteiligung an die Röchling’sche Eisen- und Stahlwerke GmbH, Völklingen. Gleichzeitig wurde die Borsig AG an die AG für Bergbau- und Hüttenbetriebe, Salzgitter veräußert (später dann an Babcock gegangen). 1956 Umfirmierung in Rheinmetall Berlin AG. Die noch heute börsennotierte Rheinmetall ist jetzt tätig in den Sparten Maschinenbau, Wehrtechnik und Automobilzulieferer (Vergaser von Pierburg). Rückseitig als ungültig abgestempelt.
Nr. 801
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 75,00 EUR
RHEINTEXTIL Rheinische Einkaufs-vermittlungs- und Beratungsges. für Textilgeschäfte AG
Aktie 500 DM, Blankette
Köln, Juli 1953 EF+
(R 9) Gründung 1922 in Elberfeld. Herstellung von Textilwaren und Vermittlung des Einkaufs von Textilwaren aller Art, insbesondere der gemeinschaftliche Einkauf für Einzelhandelsgeschäfte. Sitz von 1924-28 in Berlin, danach in Köln. Zur Gesellschaft gehörten 125 Textilkaufhäuser, darunter alle führenden Häuser in Deutschland. 1967 in eine GmbH umgewandelt. Heute KMT Rheintextil. Lediglich 9 Stücke wurden Ende 2005 gefunden.
Nr. 802
Schätzpreis: 300,00 EUR
Startpreis: 150,00 EUR
Rheydter Aktien-Bau-Gesellschaft
Namensaktie 100 RM, Nr. 2423
Rheydt, 1.10.1938 EF/VF
Auflage 217 (R 10). Gegründet 1872 zwecks Bau und Betreuung von Kleinwohnungen im eigenen Namen, Ziegeleibetrieb. Grundbesitz (1943; unbebaut): 102.741 qm. Häuserbesitz: Die Gesellschaft hat seit ihrem Bestehen bis Ende 1941 insgesamt 969 Häuser errichtet, davon befanden sich einschließlich der in Kaufanwartschaft begebenen Häuser noch 576 Häuser in eigenem Besitz. 1990/1991 Übernahme durch die Gladbacher Aktienbaugesellschaft AG und Neudefinition des Unternehmensgegenstandes dieser Gesellschaft als Zwischenholding im WCM-Konzern. 1992 Übertragung des gesamten operativen Geschäftes auf die Gladbau, Baubetreuungs- und Verwaltungs-Gesellschaft mbH. Originalunterschrift. Lochentwertet. Kleine Roststelle am oberen Rand, sonst tadellose Erhaltung. Nur 4 Stücke sind bekannt!
Nr. 803
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 60,00 EUR
Riebeck-Brauerei AG
Aktie B 100 RM, Nr. 36786
Leipzig, 26.2.1938 EF+
Auflage 35.650. Die Brauerei gründete 1862 Adolf Schröder in der damals noch selbständigen Vorortgemeinde Reudnitz. 1871 wurde das konkursreife Unternehmen an einige Leipziger Bürger unter Führung des Industriellen Carl Adolf Riebeck veräußert und 1887 in eine AG umgewandelt. Die Brauerei in der Mühlstr. 13 wurde nun sehr expansiv geführt, bis zum Ausbruch des 1. Weltkrieges hatte sich der Absatz auf 400.000 Hektoliter jährlich mehr als verdoppelt. 1912 Errichtung eines Zweigbetriebes in Berlin durch Anpachtung der Germaniabrauerei in der Frankfurter Allee 53/55. 1938 Umfirmierung in Riebeck-Brauerei AG. Inzwischen mit in der Spitze 2 Mio. Hektoliter im Jahr Ausstoß der größte mitteldeutsche Brauerei-Konzern und die viertgrößte Brauerei des Deutschen Reichs. Eigene Braustätten in Leipzig, Erfurt, Altenburg i.Th., Gera und Gräfenthal (Thür.) sowie Mehrheitsbeteiligungen an weiteren 19 Brauereien. 1946 enteignet und weitergeführt als VEB Landes-Brauerei Leipzig, ab 1959 mit weiteren Betrieben vereinigt zur VEB Sachsen-Bräu Leipzig, ab 1968 VEB Getränkekombinat Leipzig. Die AG wurde nach der Wende reaktiviert, wobei sich auch die Familie Oetker (Radeberger) engagierte. Dennoch kam die Brauerei nach der Wende zunächst zum Getränkeriesen Brau und Brunnen, nach dessen Sturz 2005 als “Leipziger Brauhaus zu Reudnitz GmbH” aber schließlich doch zur Radeberger-Gruppe. Prägesiegel lochentwertet.
Nr. 804
Schätzpreis: 200,00 EUR
Startpreis: 80,00 EUR
Riesaer Möbelfabrik Norekat & Oehme AG
Aktie 1.000 Mark Nr. 1590
Riesa (Elbe), 4.9.1922 EF
Gründeraktie, Auflage 1.000 (R 7). Gegründet 1922 von den Fabrikbesitzern Eduard Norekat und Otto Oehme, beide aus Riesa, ferner von der Sächsischen Filztuchfabrik GmbH, Rodewisch. Hergestellt wurden Möbeln, Türen und Fensterrahmen. Umgestelt auf 100 Goldmark. Lochentwertet.
Nr. 805
Schätzpreis: 85,00 EUR
Startpreis: 30,00 EUR
Rinteln-Stadthagener Eisenbahn-AG
Aktie 5 DM, Nr. 1539
Hamburg, August 1996 EF+
Gründung 1898. Streckenlänge 20,4 km unter Mitbenutzung der früheren Grubenbahn Osterholz-Stadthagen. Lange Zeit ordentlich rentierende Bahn, erst vor wenigen Jahren wegen drastisch zurückgegangenen Güteraufkommens dem Streckensterben zum Opfer gefallen. Der Aktien-Mantel mit Börsennotiz wurde an eine Investoren-Gruppe verkauft und wird heute für Immobilien-Geschäfte genutzt (RSE Grundbesitz und Beteiligungen AG, Sitz Hamburg). Tolle Gestaltung mit Darstellung des früheren (alte Dampflok) und heutigen (Wohnsiedlungen) Unternehmenszwecks. Mit komplettem Kuponbogen, unentwertet.
Nr. 806
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 90,00 EUR
Robert Cordier AG
Sammelaktie 20 x 50 DM, Nr. 4180
Bad Dürkheim, August 1991 EF+
Auflage 4.500 (R 6). 1836 erwarb Johann Baptist Leopold Cordier im Bad Dürkheimer Jägerthal eine ehemalige Sägemühle, die bereits 1826 zur Papiermühle umgebaut worden war. Über vier Generationen befand sich die Papiermühle dann im Besitz der Familie Cordier. Nach dem 2. Weltkrieg wurden an Wettbewerbern übernommen: 1951 die Illig’sche Papierfabrik GmbH in Mühltal/Darmstadt (gegr. bereits 1695), 1965 die Papierfabrik Salach GmbH (gegr. 1846), 1969 die Kölner Baumwollbleicherei GmbH in Köln-Holweide (gegr. bereits 1322), 1976 die Aktienmehrheit der Knoeckel, Schmidt & Cie. Papierfabriken AG in Lambrecht/Pfalz (gegr. 1890) und 1977 die Papierfabrik Schleipen GmbH in Bad Dürkheim. Später 1998 wurde das operative Geschäft in der Cordier Spezialpapier GmbH gebündelt. 1988 Umwandlung in eine AG, 1991 wurden rd. 20 % des Kapitals in Frankfurt und Stuttgart an die Börse gebracht, der Rest blieb in Familienbesitz. Den Emissionkurs von 215 DM sah die Aktie später nie wieder. Am Ende des steten Niedergangs stand 2007 die Insolvenz, nachdem schon im Jahr zuvor die Cordier Spezialpapier GmbH mit ihren vier Werken an den Standorten Bad Dürkheim, Mühltal und Köln an ein private-equity-Konsortium aus Deutschland und den USA verkauft worden war. Mit restlichem Kuponbogen, nicht entwertet.
Nr. 807
Schätzpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 60,00 EUR
Rodi & Wienenberger AG
Sammelaktie 10 x 50 DM, Nr. 1221-1230
Pforzheim, Juli 1980 EF+
Gründung 1885, seit 1899 AG. Mit bis zu 2.000 Beschäftigten Herstellung von Schmuckwaren, Uhrketten, Uhrbändern und Uhrgehäusen. Früher auch drei produzierende Auslandstöchter in Frankreich, Großbritannien und Brasilien, 1975 Produktionsrückverlagerung ins Inland. 1985 Einstellung der Produktion von Gold- und Silberschmuck und Konzentration auf Uhrbänder (auf diesem Gebiet deutscher Marktführer) und Uhrgehäuse. Börsennotiz im Freiverkehr Stuttgart, letzter Großaktionär mit 98% war die Baden-Württembergische Bank AG. 1988 Umwandlung in die ROWI Rodi & Wienenberger GmbH. Mit restlichen Kupons, lochentwertet.
Nr. 808
Schätzpreis: 175,00 EUR
Startpreis: 90,00 EUR
Römhildt AG
4,5 % Genussrechtsurkunde 100 RM, Nr. 19
Weimar, März 1926 EF-
(R 10) Gründung 1845, AG seit 1891 (Firma bis 1911: Römhildt-Pianofortefabrik AG, 1911-18 Römhildt-Heilbrunn Söhne AG). 1899 Neubau der Fabrik in Weimar, Hinterm Bahnhof 12, 1910 Errichtung eines großen Erweiterungsbaus. Filialen in Berlin und Hamburg. Börsennotiz: Freiverkehr Leipzig. 1930 Verkauf eines Teils des Fabrikgrundstücks in Weimar und Abtretung eines Teils der Produktion an die Pianofortefabrik A. Herrmann AG in Sangerhausen. 1931 Konkurs. Lochentwertet. Nur fünf Stücke sind bekannt: vier unentwertete und eins entwertetes.
Nr. 809
Schätzpreis: 85,00 EUR
Startpreis: 30,00 EUR
Rosenthal-Porzellan AG
Aktie 100 RM, Nr. 151
Selb, 1.10.1942 EF+
Auflage 5.219. Zur Firmengeschichte siehe bitte das Los Nr. 136. Prägesiegel lochentwertet.
Nr. 810
Schätzpreis: 300,00 EUR
Startpreis: 100,00 EUR
Rostocker Bank
Aktie 500 Mark, Nr. 6576
Rostock, 1.7.1912 EF/VF
Auflage 10.000, kompletter Umtausch der seit Mitte des 19. Jh. umlaufenden Namensaktien. Gründung bereits 1850, ausgestattet mit Privatnotenbankprivileg. In Sammlerkreisen berühmt, weil vor vielen Jahren einmal ein Exemplar der Gründeraktie versteigert wurde, das ausgestellt war auf S. Majestät Leopold I. König der Belgier (Sohn von Herzog Franz von Sachsen-Coburg und der englischen Thronerbin Charlotte-Auguste, 1831 zum belgischen König gewählt), übertragen auf seine Tochter Charlotte, als Gattin des österreichischen Erzherzogs Ferdinand Maximilan dann Kaiserin von Mexiko. Auf das Notenbankprivileg wurde 1877 verzichtet. Übernommen wurde 1908 die Ersparnis- und Vorschuss-Anstalt AG in Schönberg i.M. und 1910 der Schweriner Bankverein. Zuletzt Filialen in Güstrow, Neubrandenburg, Neustrelitz, Ribnitz, Schönberg, Schwerin, Stralsund, Swinemünde, Wolgast und Wismar sowie 80 Agenturen in Mecklenburg und Vorpommern. Auf die Beteiligung bei der Mecklenburg-Strelitz’schen Hypothekenbank in Neustrelitz waren 1911 erhebliche Abschreibungen vorzunehmen. Eine anschließende Revision förderte weitere Verluste zu Tage, weshalb man die Direktoren Weber und Kästner sowie den Rechtsanwalt Kiesow aus dem Aufsichtsrat in Regreß nahm. Kästner und Kiesow zahlten freiwillig, Weber floh und tauchte unter. Nach dieser Schieflage geriet die in Berlin börsennotierte Rostocker Bank unter die Kontrolle der Mecklenburgischen Hypotheken- und Wechselbank (die dann 1933 den Bankbetrieb der Rostocker Bank übernahm) und der Mecklenburgischen Sparbank in Schwerin. 1943 nach Abschluß der Abwicklung im Handelsregister gelöscht. Lochentwertet. Das Überleben einiger dieser schon 1928 erneut umgetauschten Aktien im Reichsbank-Schatz ist ein unerklärlicher Zufall.
Nr. 811
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 50,00 EUR
Ruberoidwerke AG
Aktie 100 DM, Nr. 3351
Hamburg, Dezember 1960 EF
Auflage 200 (R 9). Gültig für 20 Stückaktien. Gegründet wurde das Ruberoidwerk 1897 in Hamburg-Billbrook, umgewandelt in eine GmbH 1906 und in eine AG 1914. Ausgehend von der Dachpappen-Herstellung entstand im Laufe der Jahrzehnte ein breitgefächertes Lieferprogramm von Dach- und Dichtungsbahnen, Ruberstein-Wand- und Fassadenplatten, Rubadur-Fassadenplatten, Haft- und Mörtelzusätzen, Flüssigestrichen sowie Spezialbandagen. Außerdem wurden im eigenen Baubetrieb Flachdach-, Grundwasser- und Feuchtigkeitsabdichtungen selbst ausgeführt. Bald war das Unternehmen deutschlandweit ebenso wie international tätig. Die Betriebe in Posen und Spremberg gingen als Folge des 2. Weltkrieges verloren. Dafür entstand in Westdeutschland ein dicht gespanntes Netz von 17 Niederlassungen in allen größeren Städten, Auslandsvertretungen arbeiteten in Dänemark, Frankreich, Österreich, Spanien und den Benelux-Ländern, aber auch in Chile, Venezuela, Japan und im Iran. Neben der Joh. Heinrich Warncke GmbH, Pinneberg (über 25 %) war jahrzehntelang die Rütgerswerke AG mehrheitlich beteiligt. Zuletzt erscheint mit 71,44 % die Billbrook GbR als Großaktionär. 1993 in Ruberoid AG umfirmiert. Scharfen Absatzeinbrüchen 1997/98 folgte dann 2000 die Insolvenz.
Nr. 812
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 45,00 EUR
Rud. Ley Maschinenfabrik AG
Aktie 100 RM, Nr. 1958
Arnstadt, 25.3.1926 EF
Auflage 6.250. Gegründet 1856 von Rudolf Ley im thüringischen Arnstadt, AG seit 22.6.1909. Hergestellt wurden zunächst Nähmaschinen, dann Maschinen für die Schuhfabrikation (1886 Vorstellung der ersten patentierten Schuhnagelmaschine) sowie für die elektrische Branche. 1905 überraschte Alfred Ley, der älteste Sohn von Rudolf Ley, die Automobilbranche mit der Vorstellung eines Vierzylinder-Motorwagens. Ebenso mutig war die Erprobung eines Sechszylinders, der 1908 vorgestellt wurde, mit 2,6 Liter Hubraum ein ungewöhnlich kleines, kompaktes und dabei laufruhiges Aggregat. Sportliche Erfolge, u.a. bei Langstreckenrennen in Russland, bewiesen die Belastbarkeit der Ley-Motoren. Die Automobile wurden unter der Marke Loreley verkauft. Nach 1920 wurde die PKW-Produktion nur noch auf Sparflamme fortgesetzt, 1927 Umstellung auf Nutzfahrzeugbau (Schnelllastwagen). In der Weltwirtschaftskrise 1933 Umstellung der Produktion auf Kraftfahrzeugteile. Nach 1945 enteignet. Prägesiegel lochentwertet.
Nr. 813
Schätzpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Runge-Werke AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 20562
Spandau, 12.12.1922 EF
Auflage 13.000. Gründung 1916. Herstellung von Zwischenprodukten für die Kautschukwarenfabrikation, insbesondere von Kautschuk-Regeneraten. Der Preissturz auf dem Kautschukmarkt führte 1928 zu einem Zwangsvergleich. Großformatiges Papier. Lochentwertet.
Nr. 814
Schätzpreis: 300,00 EUR
Startpreis: 150,00 EUR
S.A. du Cobalt a Betzdorf
Quart d’Action 100 Frs., Nr. 1655
Brüssel, von 1878 EF
(R 9) Hochinteressantes Papier einer in Belgien finanzierten Bergwerksgesellschaft, die in Betzdorf an der Sieg (Kreis Altenkirchen) Kobalt-, Eisen- und Nickelgruben betrieb. Sie erhielt bergbauliche Konzessionen für die Gruben Laura II. (Statutenhinterlegung in Köln), Laura III., Alexander I. und II., Wilhelmsglück. Eine Viertelaktie im Nominalwert von 25 Frs. Sehr dekorative Zierumrandung. Mehrere Originalsignaturen, rückseitig Auszug aus den Statuten. Mit kpl. anh. Kuponbogen. Äußerst selten.
Nr. 815
Schätzpreis: 350,00 EUR
Startpreis: 175,00 EUR
S.A. du Cobalt a Betzdorf
Action 100 Frs., Nr. 1032
Brüssel, von 1878 EF
(R 10) Sehr dekorative Zierumrandung. Mehrere Originalsignaturen, rückseitig Auszug aus den Statuten. Mit kpl. anh. Kupons.
Nr. 816
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 45,00 EUR
SABO-Maschinenfabrik AG
Sammelaktie 20 x 50 DM, Nr. 2539
Gummersbach, April 1987 EF+
Auflage 4.500. Heinrich Sanner und Walter Born zeigten echten Mut, als sie 1932 kurz nach der verheerenden Weltwirtschaftskrise die “SABO-Zentral-Vertrieb für Mineralölprudukte und technische Neuheiten” gründeten. 1954 wurde der erste motorgetriebene Rasenmäher entwickelt. Daneben entstand bei SABO der bedeutende Bereich Armaturen. 1969, als die Produktion aus allen Nähten platzt, werden die Bereiche Rasenmäher und Armaturen räumlich getrennt. 1972 wird das Profi-Großflächenmäher-Programm der holländischen Roberine B.V. erworben. 1978 bringt das patentierte TurboStar-System für Hobby-Rasenmäher innerhalb kürzester Zeit die Marktführerschaft. 1987 Umwandlung in eine AG und Gang an die Börse, was aber ein kurzes Intermezzo bleibt: 1991 erwirbt der Landmaschinenkonzern John Deere die Aktienmehrheit, kurz darauf wieder Umwandlung in eine GmbH. Mit großem gelb-rot leuchtenden SABO-Signet. Mit restlichem Kupobogen, nicht entwertet.
Nr. 817
Schätzpreis: 200,00 EUR
Startpreis: 90,00 EUR
Saccharin-Fabrik AG vorm. Fahlberg, List & Co.
4,5 % Teilschuldv. 2.000 Mark, Nr. 538
Magdeburg-Südost, Januar 1920 VF+
Auflage 700 (R 6). Zur Firmengeschichte siehe bitte das Los Nr. 441. Originalunterschriften. Prägesiegel lochentwertet. Doppelblatt, inwendig Anleihebedingungen.
Nr. 818
Schätzpreis: 85,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Sachsenglas AG
Aktie 1.000 RM, Nr. 482
Ottendorf-Okrilla, September 1940 EF
Auflage 1.100. Gegründet 1915 nach Übernahme der seit 1865 bestehenden Firma Carl Gottlieb Walther, die später unter der Firma August Walther & Söhne als GmbH wirkte. Herstellung und Vertrieb von Glas aller Art, ferner Betrieb von Dampfsäge- und Hobelwerken sowie von Kistenfabriken. Firma bis 1932: August Walther & Söhne, AG, danach Sächsische Glasfabrik August Walther & Söhne AG, ab 1940 Sachsenglas AG, nach 1946 VEB Sachsenglas. Nach der Privatisierung 1990 Saxonia-Glas GmbH Schwepnitz, 1992 Einstellung des Betriebes in Ottendorf-Okrilla. Lochentwertet.
Nr. 819
Schätzpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 50,00 EUR
Sächsische Landwirtschaftsbank AG
Aktie 100 RM, Nr. 4866
Dresden, 26.8.1938 EF+
Auflage 6.075. Gründung 1922. 1923 Übernahme des seit 1872 bestehenden „Landw. Spar- und Vorschuß-Vereins Großenhain“. Niederlassungen in Bautzen, Chemnitz, Döbeln, Großenhain, Leipzig, Meißen, Pirna, Plauen i.V. und Zittau. Bei Kriegsende bestanden Mehrheitsbeteiligungen an der „Sachsenland Grundstücksges. mbH“, der „Drema Großmolkerei AG“ in Dresden und der „Elbtal Obst- und Gemüsekonservenfabrik AG“ in Weinböhla. Prägesiegel lochentwertet.
Nr. 820
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Sächsische Versicherungs-AG
Namensaktie III. Ausg. 500 RM, Nr. 7769
Dresden, Februar 1925 EF
Auflage 1.334. Gründung 1863 als „Sächsische Rückversicherungs-Gesellschaft“ durch die „Allgemeine Versicherungs-Gesellschaft für See-, Fluß- und Landtransport“ in Dresden. Zweck: Rück-Versicherung in allen Zweigen, Versicherung gegen die Gefahren des Transportes und Versicherung gegen die Gefahren des Aufruhrs und der Plünderung. Prägesiegel lochentwertet.
Nr. 821
Schätzpreis: 140,00 EUR
Startpreis: 50,00 EUR
Sächsische Versicherungs-AG
Namensaktie 500 RM, Nr. 408
Dresden, September 1928 EF
Auflage 666. Prägesiegel lochentwertet.
Nr. 822
Schätzpreis: 75,00 EUR
Startpreis: 25,00 EUR
Salamander AG
Aktie 100 DM, Nr. 65221
Kornwestheim, Februar 1957 EF+
Auflage 2.000. Gründung 1891, AG seit 1916 als „J. Sigle & Cie. Schuhfabriken AG“, 1930 nach Verschmelzung mit zwei Tochtergesellschaften Umfirmierung wie oben. Noch heute börsennotierte sehr bedeutende Schuhfirma mit eigenen Läden in allen größeren deutschen Städten. G&D-Druck, kleine Vignette mit dem bekannten „Lurchi“. Mit restlichem Kuponbogen. Prägesiegel lochentwertet.
Nr. 823
Schätzpreis: 75,00 EUR
Startpreis: 25,00 EUR
Salamander AG
Aktie 1.000 DM, Nr. 27720
Kornwestheim, Februar 1957 EF+
Auflage 30.000. G&D-Druck, kleine Vignette mit dem bekannten „Lurchi“. Prägesiegel lochentwertet.
Nr. 824
Schätzpreis: 60,00 EUR
Startpreis: 20,00 EUR
Salamander AG
5,5 % Teilschuldv. Serie F 100 DM, Nr. 10943
Kornwestheim, Dezember 1958
Auflage 2.000. G&D-Druck, kleine Vignette mit dem bekannten „Lurchi“. Doppelblatt, inwendig Bedingungen. Prägesiegel lochentwertet.
Nr. 825
Schätzpreis: 60,00 EUR
Startpreis: 20,00 EUR
Salamander AG
5,5 % Teilschuldv. Serie C 1.000 DM, Nr. 33167
Kornwestheim, Dezember 1958 EF+
Auflage 1.130. G&D-Druck, kleine Vignette mit dem bekannten „Lurchi“. Doppelblatt, inwendig Bedingungen. Prägesiegel lochentwertet.
Nr. 826
Schätzpreis: 75,00 EUR
Startpreis: 25,00 EUR
Salamander AG
Aktie 50 DM, Nr. 157055
Kornwestheim, August 1969 EF+
Auflage 20.000. G&D-Druck, kleine Vignette mit dem bekannten „Lurchi“. Mit restlichem Kuponbogen. Prägesiegel lochentwertet.
Nr. 827
Schätzpreis: 200,00 EUR
Startpreis: 90,00 EUR
Salzwedeler Kleinbahn GmbH
Geschäftsanteilschein o.N., Blankette
Salzwedel, 1.4.1903 EF
Gegründet 1899 zum Bau der 30 km langen meterspurigen Schmalspurbahn Salzwedel-Diesdorf, die den ländlichen Raum der Altmark südlich von Salzwedel erschließen sollte. Ausgangspunkt war der Bahnhof Salzwedel-Neustadt gegenüber dem Staatsbahnhof (mit der 1889 erbauten Staatsbahnstrecke nach Oebisfelde). In Diesdorf bestand später Anschluß an normalspurige Strecken der Kleinbahn-AG Bismark-Gardelegen nach Beetzendorf (ab 1903) und nach Wittingen in der Provinz Hannover (ab 1909). Ferner bestand in Salzwedel ein Pferdebahn-Anschlußgleis zur Zuckerfabrik. 1921 Zusammenschluß mit der Salzwedeler Kleinbahn Südost GmbH, welche 1901 abzweigend vom Haltepunkt Salzwedel-Altpervertor eine 14 km lange Zweigbahn über Mahlsdorf nach Jeggeleben/Winterfeld erbaut hatte (am Zielbahnhof bestand wiederum Anschluß an die Strecke Kalbe-Beetzendorf der Kleinbahn-AG Bismark-Gardelegen). Zur weiteren Erhöhung der Wirtschaftlichkeit wurden beide Strecken 1926/27 auf Regelspur umgebaut. Nach dem 2. Weltkrieg zunächst der Sächsische Provinzbahnen GmbH zugeteilt, 1949 an die Deutsche Reichsbahn übergegangen. Der Güterverkehr wurde auf beiden Strecken 1994 eingestellt. Der Personenverkehr war auf der Südoststrecke bereits 1980 eingestellt worden, auf der Stammstrecke Salzwedel-Diesdorf fuhr 1995 nach zweitweiliger Unterbrechung 1995 der letzte Zug. Tolle Gestaltung, Eisenbahn und Götterbote Hermes im Unterdruck. Doppelblatt, lochentwertet. Sehr günstig angeboten!
Nr. 828
Schätzpreis: 200,00 EUR
Startpreis: 90,00 EUR
Salzwedeler Kleinbahn Südost GmbH
Geschäftsanteilschein o.N., Blankette
Salzwedel, 1.4.1903 EF
Tolle Gestaltung, Eisenbahn und Götterbote Hermes im Unterdruck. Doppelblatt, lochentwertet. Sehr günstig angeboten!
Nr. 829
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 30,00 EUR
Samlandbahn-AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 859
Königsberg i.Pr., 1.10.1899 EF
Gründeraktie, Auflage 1.500. Gründung 1899 durch Lenz & Co. Die 45 km lange Strecke Königsberg-Marienhof-Neukuhren-Rauschen-Warnicken in Ostpreußen ist noch heute in Betrieb. Dekorativer G&D-Druck. Original signiert für den Vorstand. Rückseitig Statuten. Lochentwertet.
Nr. 830
Schätzpreis: 175,00 EUR
Startpreis: 30,00 EUR
Samlandbahn-AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 1843
Königsberg i.Pr., 4.8.1900 EF
Auflage 500. Dekorativer G&D-Druck. Original signiert für den Vorstand. Rückseitig Statuten. Lochentwertet.
Nr. 831
Schätzpreis: 85,00 EUR
Startpreis: 35,00 EUR
Sauermann AG
Aktie 10.000 DM, Nr. 10339
Kulmbach, Dezember 1970 EF+
Auflage 350 (R 6). Gründung 1865, AG seit 1905 als „Fabrik feiner Fleischwaren, H. & P. Sauermann AG“. 1969 Anschlusskonkurs. 1970 Fortsetzung der Gesellschaft, zugleich Kauf der Fleischwarenfabrik Ludwig Fischer in Delmenhorst. 1976 erneut in Konkurs.
Nr. 832
Schätzpreis: 200,00 EUR
Startpreis: 45,00 EUR
Sauerstoffwerk AG
Aktie 5.000 Mark, Nr. 2836
Kaiserslautern, 12.9.1923 EF+
Gründeraktie, Auflage 1.000 (R 9). Gegründet am 12.9.1923 zur Errichtung und zum Betrieb eines Sauerstoffwerkes. Gründer waren mehrere große Unternehmungen wie: Eisenwerk Kaiserslautern AG, Nähmaschinenfabrik G.M. Pfaff, Gebr. Pfeiffer Barbarossawerke AG, Zschocke-Werke Kaiserslautern AG, Pfälzische Nähmaschinen- u. Fahrräderfabrik vorm. Gebr. Kayser, Rheinische Creditbank u.a. Aufgrund einer Verständigung mit der I.G. Farbenindustrie AG wurde die Gesellschaft zum 1.7.1926 aufgelöst. Faksimile-Unterschrift W. Drumm (Ing. Wilhelm Drumm war auch Liquidator). Mit kpl. Kuponbogen.
Nr. 833
Schätzpreis: 75,00 EUR
Startpreis: 35,00 EUR
Schering AG
Aktie 100 DM, Nr. 30456
Berlin-West, Januar 1961 EF
Auflage 20.000 (R 7). Hervorgegangen aus der 1851 von Ernst Schering eröffneten “Grünen Apotheke” in der Chausseestraße in Berlin. 1864 gliederte Schering eine Fabrik für reine Jod- und Bromverbindungen an. 1871 Umwandlung in die “Chemische Fabrik auf Actien (vorm. E. Schering)”. In den 20er Jahren expandierte Schering besonders in den Bereich Photopapiere und Photochemikalien und übernahm 1927 in diesem Zusammenhang mit der Voigtländer & Sohn AG in Braunschweig die älteste deutsche Kamerafabrik. Ebenfalls 1927 Fusion mit der C.A.F. Kahlbaum Chem. Fabrik GmbH in Berlin zur Schering-Kahlbaum AG. 1937 Fusion mit der (Oberschlesische) Kokswerke & Chemische Fabriken AG (gegr. 1890), die fast 100 % der Schering-Aktien hielt, zur “neuen” Schering AG. 1967 Errichtung eines zweiten Sitzes in Bergkamen (Westf.). Bis zur Verschmelzung mit der Bayer AG Ende 2006 wurde das Unternehmen im DAX notiert. Einer der bedeutendsten Hersteller von pharmazeutischen Spezialitäten und Substanzen (am bekanntesten wurde “Die Pille”), Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmitteln, Industriechemikalien uvm. Werke in Berlin-Wedding, Bergkamen und Wolfenbüttel. Prägesiegel lochentwertet.
Nr. 834
Schätzpreis: 75,00 EUR
Startpreis: 35,00 EUR
Schering AG
Aktie 50 DM, Nr. 1073640
Berlin und Bergkamen, Juni 1973 EF+
Prägesiegel lochentwertet.
Nr. 835
Schätzpreis: 250,00 EUR
Startpreis: 100,00 EUR
Schermbecker Thon- & Falzziegelwerke
Aktie 1.000 Mark, Nr. 563
Schermbeck (Rhld.), 2.1.1909 EF
Auflage 200. Gründung 1902. Herstellung von Doppelpfalz-, Hohlpfalz- und Hohlziegeln. 1970 erwarb die Firma Nelskamp die am Waldweg in Schermbeck gelegenen Produktionsanlagen und verlegte ihre Produktion dorthin. Mit etwa 12 Mio. Tondachziegeln jährlich ist die Firma Nelskamp das einzige noch produzierende Ziegelwerk in Schermbeck. Sehr schöne Gestaltung mit Jugendstil-Elementen. Lochentwertet.
Nr. 836
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Schiffbau-Gesellschaft Unterweser
Aktie 1.000 RM, Nr. 377
Wesermünde-Lehe, Mai 1929 EF
Auflage 900. Gründung 1903, AG seit 1921. Damals eine der bedeutendsten Werften Norddeutschlands, insbesondere als Fischdampferwerft. Notierte im Freiverkehr Bremen und Hamburg. 1972 Fusion mit der F. Schichau GmbH, 1984/85 in den Vulkan-Verbund eingegliedert. Lochentwertet.
Nr. 837
Schätzpreis: 350,00 EUR
Startpreis: 175,00 EUR
Schlee-Werk AG
Aktienanteilschein 10 RM, Nr. 9
Birkwitz Bez. Dresden, 25.6.1925 VF/F
(R 11) Ausgegeben für Aktienbruchteile nach der Goldmark-Umstellung 100:1. Gründung 1919 als “Hermes” Erste Sächsische AG für Telephon- und Schwachstromindustrie in Dresden, 1921 umfirmiert wie oben. Hergestellt wurde zuletzt Automobil- und Motorradzubehör, außerdem Metallgießerei. 1925 in Liquidation gegangen. Hektographierte Ausführung, Originalunterschrift Dr. Hans Richter als Liquidator. Lochentwertet. Nur 2 Stücke sind bekannt!
Nr. 838
Schätzpreis: 80,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Schleicher & Co. International AG
Aktie 50 DM, Muster
Markdorf/Bodensee, Oktober 1989 UNC
Nullgeziffertes Muster. Gründung 1956 als Feinwerktechnik Schleicher, Ziegler, Städele für die Fertigung feinmechanischer Teile. 1987/88 Umwandlung in eine AG, 1989 Gang an die Börse. Hergestellt werden Produkte der Büro- und Kommunikationstechnik (insbesondere Aktenvernichter).
Nr. 839
Schätzpreis: 800,00 EUR
Startpreis: 400,00 EUR
Schlesische Landschaftliche Bank zu Breslau (Bank of Silesian Landowners Association in Breslau)
6 % Gold Bond 1.000 $, Specimen
New York, 1.8.1927 EF/VF
(R 12) Gegründet 1848 als Darlehenskasse von der Schlesischen Landschaft, um dem dringenden Bedürfnis der Landwirtschaft nach kurzfristigem Betriebskredit abzuhelfen. Das Finanzinstitut wurde ausgestattet mit einem Stammkapital in Höhe von 800.000 Talern, mit der Bestimmung, auf bewegliche Unterpfänder (Erzeugnisse der Landwirtschaft, Hypotheken, Wertpapiere) vorübergehend zinsbare Darlehen zu gewähren. Diese Darlehenskasse wurde 1868 in eine nicht auf den Verkehr mit den Landwirten beschränkte selbständige Bankanstalt unter der Firma “Schlesische Landschaftliche Bank zu Breslau” umgewandelt. Diese Anleihe von 6 Mio. $ mit 20-jähriger Laufzeit vermittelten die Chase National Bank, New York und die Deutsche Bank, Berlin. Der Saling-Rentenführer von 1941/42 bezeichnet diese Amerika-Anleihe als eine so genannte Blairanleihe (die Konsortialbank Blair & Co. von Clinton Ledyard Blair fungierte sonst als Investmentbank der Gould-Familie). Hochwertige Stahlstich-Vignette von Hamilton Bank Note N.Y. mit drei weiblichen Allegorien. Mit anh. Kupons, lochentwertet. Nur das eine Archivstück ist bekannt!
Nr. 840
Schätzpreis: 250,00 EUR
Startpreis: 150,00 EUR
Schlesische Motorwagen-AG
Aktie 1.000 Goldmark, Nr. 19
Waldenburg i. Schles., 25.11.1924 EF
Auflage 75 (R 7). Gründung 1923 zum An- und Verkauf von Kraftfahrzeugen aller Art, Reparaturen an Last- und Personenkraftwagen. Hauptsächlich Kundendienst für Mercedes-Benz. Firma 1949 verlagert nach Gundelsheim am Neckar, 1953 aufgelöst. Lochentwertet.
Nr. 841
Schätzpreis: 75,00 EUR
Startpreis: 35,00 EUR
Schloß-Brauerei Chemnitz AG
Aktie 100 RM, Nr. 2460
Chemnitz, 23.3.1939 EF+
Auflage 2.000. Gründung bereits 1857 als Actien-Lagerbier-Brauerei zu Schloß-Chemnitz, 1939 Umfirmierung in Schloß-Brauerei Chemnitz AG. 1928 Übernahme der Bürgerliches Brauhaus Freiberg AG mit der Abt. Pillerbrauerei (1931 wieder in eine eigenständige AG ausgegliedert), 1934 Übernahme der Erzgebirgischen Brauerei AG in Annaberg. Zuletzt etwa 250 Mitarbeiter, Börsennotiz Dresden/Leipzig, Mehrheitsaktionär war die Dresdner Brauerei zum Felsenkeller. G & D-Druck. Mit Firmensignet (Mönch mit Storch). Lochentwertet.
Nr. 842
Schätzpreis: 70,00 EUR
Startpreis: 20,00 EUR
Schlossgartenbau-AG
Aktie Lit. B Reihe II 50 DM, Nr. 16051
Stuttgart, September 1992 EF+
Gründung 1921 als eine der drei (resp. ursprünglich vier) sog. “Bahnhofsplatz-Gesellschaften” zwecks Übernahme eines 18.592 qm großen Grundstücks mit dem Marstallgebäudes in der Königstraße vom Württembergischen Fiskus. Der ursprünglich vorgesehene Abbruch und anschließende Neubau eines Hotels wurde durch die Inflation unmöglich. Statt dessen wurden in das Marstallgebäude ein Hotel, Laden- und Büroräume sowie ein Lichtspieltheaters eingebaut. Im 2. Weltkrieg wurde die Immobilie total zerstört. 1947-50 wurden Schloßgarten-Restaurant, Lichtspieltheater und Läden provisorisch wiederaufgebaut. 1959 Abbruch der Provisorien und Vergabe von fast 2/3 des Grundstücks an die Firma Hertie zum Bau eines Kaufhauses, an eine Tochter der Brauerei Rob. Leicht zum Bau eines Hotels und an die Landesgirokasse zum Bau eines Bankgebäudes. Der der AG verbleibende Rest wurde mit Läden und Büroräumen überbaut. Großaktionäre mit über 90% ist seit Dezember 2003 die LBBW Immobilien GmbH (damals LEG Baden-Württemberg). Umrahmung mit stilisierten Frontansichten des alten Marstallgebäudes. Prägesiegel lochentwertet.
Nr. 843
Schätzpreis: 350,00 EUR
Startpreis: 150,00 EUR
Schlüsselbrauerei Tuttlingen AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 1361
Tuttlingen, Dezember 1922 EF
Gründeraktie, Auflage 2.000 (R 9). Die bereits 1830 gegründete Brauerei (AG seit 1922) war wohl eher ein Hobby der Bierbrauereibesitzer-Familie Kossmann: Sie stellte beide Vorstandsmitglieder und den Aufsichtsratsvorsitzenden. Dabei beschäftigte die Brauerei gerade einmal 7 Arbeiter, was für einen Jahresausstoß von nicht einmal 5.000 hl auch völlig reichte. Dividenden gab es nie. Mit kpl. Kuponbogen.
Nr. 844
Schätzpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 30,00 EUR
Schramm Lack- und Farbenfabriken
Aktie 100 DM, Nr. 9077
Offenbach/Main, Oktober 1951 EF+
Auflage 9.400 (R 7). Gründung 1902 durch Zusammenschluß der Offenbacher Firmen „Chemische Fabriken in Farben und Firnissen Christoph Schramm“ (gegr. 1810) und „Schramm & Hörner GmbH“ (gegr. 1863), Werk Mühlheimer Str. 164 (zuletzt Kettelerstr. 100). Herstellung von Lacken, Farben, Druckerschwärzen, Ölen und Chemikalien. 1922/23 Verschmelzung mit den „Lackfabriken und Rivalinwerken“ in Friedberg, 1924 Umfirmierung in Schramm & Megerle Lack- und Farbenfabriken AG, weiter umbenannt 1926 in Schramm Lack- und Farbenfabriken AG, 1977 in Schramm AG. 1978 Erwerb aller Anteile der Reichhold Chemie GmbH (Tochter einer gleichnamigen Schweizer AG, die nunmehr die Schramm-Aktienmehrheit besaß) und zugleich Umfirmierung in Reichhold Chemie AG. Werke nunmehr in Offenbach, Ritterhude, Wiesbaden und Mannheim. 1982 Liquidationsvergleich. Das Hauptwerk Offenbach wurde an die Weilburger Lackfabrik verkauft. 1984 Reaktivierung des AG-Mantels und Umbenennung in Beta Systems Computer AG, Sitzverlegung 1989 nach Frankfurt und 1992 nach Kriftel. 1994 dann endgültig pleite gegangen. Prägesiegel lochentwertet.
Nr. 845
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 50,00 EUR
Schwartauer Werke AG
Aktie 1.000 RM, Nr. 471
Bad Schwartau/Lübeck, April 1928 EF
Auflage 1.200. Gründung 1912, zurückgehend auf die 1899 gegründete Chemische Fabrik Bad Schwartau, die 1907 in eine Zuckerraffinerie umgewandelt wurde. Herstellung u.a. von Marmeladen, Marzipan- u. Backmassen und Preiselbeeren-Kompott. 1927 Vereinigung mit der Lübecker Marzipan- und Backmassenfabrik und der Lübecker Pralinen- und Konfitürenfabrik zur Schwartauer Werke AG. 1959 umgewandelt in eine GmbH & Co. Heute, auch dank des ausgeklügelten Marketing, einer der beim Konsumenten bekanntesten Anbieter von Marmelade und Honig. Lochentwertet.
Nr. 846
Schätzpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 50,00 EUR
Schwarzburgische Landesbank
Aktie 1.000 Mark, Nr. 5540
Sondershausen, 20.8.1921 EF+
Auflage 2.500. Gründung 1878. 1918 erwarb die „Bank für Thüringen vorm. B.M. Strupp“ in Meiningen eine 99 %ige Beteiligung, wurde aber ihrerseits kurz darauf von der „Deutsche Bank und Disconto-Gesellschaft“ übernommen. 1929 Übertragung des Geschäfts auf den Hauptaktionär Deutsche Bank. Erste und einzige Kapitalerhöhung. Dekorative Umrahmung mit Reichsadler in allen vier Ecken. Lochentwertet.
Nr. 847
Schätzpreis: 75,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Secunda Emissionshaus AG
Aktie 100 x 5 DM, Nr. 2000165
München, März 1998 EF+
Gründeraktie (R 8). Gegründet zur Blütezeit des berüchtigen “Neuen Marktes”, zwecks “Begleitung von Kapitalmarktemissionen von kleineren und mittleren Unternehmen mit hohem Wachstumspotential”. Später in Secunda Effekten AG umbenannt. Mit 5 Mitarbeitern residierte man zunächst vornehm am Lenbachplatz im Gebäude der Münchener Börse. Klangvolle Namen (u.a. Karl Prinz von Thurn und Taxis als AR-Vorsitzender) lockten viele Anleger auf den Leim, doch die lancierten Neuemissionen erwiesen sich praktisch alle als Flops. Heute liegt die AG in einer Art Dämmerschlaf und veröffentlicht schon seit Jahren keine Abschlüsse mehr. Dem Fürstlichen Haus Thurn und Taxis in Regensburg ist die Namensidentität so unangenehm, daß es sich genötigt sieht, auf seiner Homepage ausdrücklich darauf hinzuweisen, daß zwischen dem Fürstlichen Haus und Karl Prinz von Thurn und Taxis sowie diversen Firmen, u.a. der Secunda Effekten AG, keinerlei Verbindung besteht. Mit beiliegenden restlichen Kupons, nicht entwertet.
Nr. 848
Schätzpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Seitz Enzinger Noll Maschinenbau AG
Aktie 1.000 DM, Nr. 548
Mannheim, August 1982 EF+
Auflage 3.000 (R 7). Gegründet 1982 durch Zusammenschluß der Seitz-Werke (gegr. 1887 in Bad Kreuznach durch die Gebr. Seitz zur Herstellung von Filtern für die Weinbehandlung), der Enzinger-Union-Werke AG und der von letzteren schon 1966 übernommenen Maschinenfabrik W. Noll, Minden. Gebaut werden komplette Abfüllanlagen für die Getränkeindustrie sowie Anlagen und Trenn- und Verfahrenstechnik für Chemie und Pharmazie. Nachdem die Klöckner-Werke AG schon seit der Gründung eine Schachtelbeteiligung hielt, schloß sie SEN 1993 mit der ihr ebenfalls gehörenden in der gleichen Branche tätigen “Holstein & Kappert GmbH” zur KHS AG zusammen. Dieser Bereich Abfüll- und Verpackungstechnik ist nach Verkauf der anderen Aktivitäten heute das eigentliche Tätigkeitsfeld der früher zum WCM-Konzern gehörenden, 2007 von der Salzgitter AG übernommenen Klöckner-Werke.
Nr. 849
Schätzpreis: 80,00 EUR
Startpreis: 35,00 EUR
Sektkellerei J. Oppmann AG
Aktie 1.000 DM, Nr. 103
Würzburg, 29.5.1953 EF+
Auflage 250. Josef Oppermann, der als Sohn einer alteingesessenen Würzburger Winzerfamilie in der Champagne die Kunst der Schaumweinherstellung erlernt hatte, gründete 1865 im Alter von 23 Jahren in seiner Heimatstadt eine Sektkellerei. Auf Anhieb hat er Erfolg: Auf der Weltausstellung in Wien wird sein Sekt mit einer Medaille prämiert und er wird “Herzoglich Bayerischer Hoflieferant”. Doch bereits 1889 stirbt Oppmann mit nur 45 Jahren; im gleichen Jahr findet seine “Schaumweinfabrik” erstmals in Meyers Konversationslexikon Erwähnung. Mit namhaften Vertretern des Würzburger Bürgertums und Handels wandelt seine Witwe die Firma 1898 in eine AG um. In der “Würzburger Bombennacht” am 16.3.1945 wird der Betrieb weitgehend zerstört, die unterirdischen Kelleranlagen bleiben aber unversehrt, weshalb schon 1947 die Produktion wieder aufgenommen werden kann. Die noch heute börsennotierte AG hat 24 Mitarbeitern und füllt rd. 2 Mio. Flaschen jährlich ab. Großaktionär ist Baron August von Finck. Prägesiegel lochentwertet.
Nr. 850
Schätzpreis: 400,00 EUR
Startpreis: 200,00 EUR
Siedlungsgesellschaft Breslau AG
Sammel-Namensaktie A 250 x 2.000 RM, Nr. 3731-3980
Breslau, September 1930 EF
Auflage 5 (R 10). Die 1930er Kapitalerhöhung war verbrieft in Sammelurkunden zu 5 x 250, 4 x 50, 1 x 25 und 4 x 5 Aktien, die sämtlich auf die Stadtgemeinde Breslau lauten und im Reichsbankschatz lagen, außerdem in 5 (verschollenen) Einzelurkunden. Gegründet 1919 unter Führung der Stadt Breslau unter dem Eindruck des Elends nach dem 1. Weltkrieg zwecks Schaffung gesunder und zweckmäßig eingerichteter Wohnungen für minderbemittelte Einzelpersonen und Familien zu billigen Preisen. Für den umfangreichen Eigenbedarf an Baumaterialien gründete die Ges. 1921 die Dampfziegelei Neukirch GmbH, die Holzwerke Breslau GmbH und die AG für Lacke und Farbwaren “Alfa”. 10 Jahre nach der Gründung betrug der Bestand bereits rd. 3.500 Wohnungen und 46 Läden und Werkstätten, vorwiegend im Stadtteil Pöpelwitz. Bis 1942 war er auf rd. 10.000 Wohnungen und 239 gewerbliche Räume angewachsen. Zum 1.4.1944 übernahm die Ges. zudem die Verwaltung des gesamten der Hauptstadt Breslau unmittelbar gehörenden Wohnhausbesitzes (rd. 3.200 Wohnungen) und den gesamten Besitz der Grundstücksverwaltung GmbH mit ca. 800 Wohnungen und gewerblichen Räumen. Damit bewirtschaftete die Siedlungsgesellschaft Breslau, die zuletzt zu über 96 % der Stadt Breslau gehörte, mit rd. 140 Mitarbeitern fast 10 % des gesamten Wohnungsbestandes der ehemaligen Hauptstadt von Schlesien, die im 19. Jh. nach Berlin und Hamburg zeitweise die drittgrößte Stadt in Deutschland gewesen war. Lochentwertet.
Nr. 851
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Siedlungsgesellschaft Breslau AG
Namensaktie Lit. A 2.000 RM, Nr. 5043
Breslau, April 1940 EF
Auflage 227. Ausgestellt auf die Stadtgemeinde Breslau. Lochentwertet.
Nr. 852
Schätzpreis: 2.500,00 EUR
Startpreis: 1.500,00 EUR
Sieg-Rheinischer Bergwerks- und Hütten-Actien-Verein
Actie 200 Thaler, Nr. 63
Cöln, 30.6.1858 EF
Auflage 5.000 (R 9). Die Geschichte dieser zunächst als Gewerkschaft Friedrich-Wilhelmshütte in Troisdorf bei Köln geführten Gesellschaft geht auf das Jahr 1825 zurück. Im Jahr 1856 wurde das Werk in eine AG mit einem Kapital von 1 Mio. Thalern umgewandelt. Gemäß “Börsen- und Comptoirbuch (1861) erreichte es im Jahr 1859/60 nach verlustreichen Anlaufjahren die Gewinnzone. Der Saling von 1881 weist die Aktien als wertlos aus, die Gesellschaft hatte sich wieder in eine Gewerkschaft verwandelt, die Aktien waren wieder in Kuxe eines neuen Unternehmens umgetauscht worden. Am 29.5.1897 wurde das Unternehmen unter dem Namen “Sieg-Rheinische Hütten-AG” mit Sitz in Friedrich-Wilhelmhütte a.d.Sieg (Post Troisdorf) neu gegründet. Unternehmenszweck: Herstellung von Eisen, Stahl und anderen Metallen, insbesondere Walzwerksfabrikaten. Die GV vom 1.5.1911 genehmigte den Verschmelzungsvertrag mit der Faconeisen-Walzwerke L. Mannstaedt & Cie. AG (gegr. 1897) mit Sitz in Köln-Kalk. Die a.o. HV Ende 1912 genehmigte einen Interessengemeinschaftsvertrag mit Gewinnausgleich mit dem Lothringer Hüttenverein Aumetz-Friede in Kneuttlingen (Lothringen), welcher 1923 in Klöckner-Werke AG umfirmierte. Da das Mannstaedt-Werk in Köln keine Expansionsmöglichkeiten bot, wurden Teile der Mannstaedt-Produktion in das Werk der ehemaligen Sieg-Rhein in Troisdorf verlegt. Spezialität war Formeisen bis in die kleinsten Profile. Anfang 1923 gab es eine große Fusionswelle im Klöckner-Konzern, nachdem dieser sein Stammwerk in Kneuttlingen (Lothringen) als Folge des 1. Weltkrieges verloren hatte. Innerhalb der Klöckner-Werke wurde das Mannstaedt-Werk in Troisdorf unter dem Namen „Klöckner-Werke AG, Abt. Mannstaedt-Werke“ geführt. Nach dem 2. Weltkrieg wurde der Konzern gemäß alliierter Verfügung entflochten. Dabei erhielt das Werk Troisdorf unter dem Namen „Klöckner-Mannstaedtwerke AG“ vorübergehend wieder eine aktienrechtliche Selbständigkeit, verblieb aber im Stahlbereich der Klöckner-Werke AG. Vor einigen Jahren hat sich Klöckner aus dem Stahlgeschäft vollständig zurückgezogen. Ein interessantes und äußerst seltenes Dokument zur Geschichte des Klöckner-Konzerns. Lediglich zehn Exemplare dieser Rarität wurden 2003 in Holland im Tresor einer Bank gefunden.
Nr. 853
Schätzpreis: 400,00 EUR
Startpreis: 150,00 EUR
Siemens & Halske AG
Sammelaktie 100 x 1.000 RM, Nr. 136301-400
Berlin-Siemensstadt, April 1942 EF
Auflage 1.510. Werner von Siemens (1816-1892) gilt als Begründer der Elektrotechnik. Bereits 1847 gründete er mit dem Berliner Uhrmacher und Maschinenbauer J.G. Halske die „Telegraphenbauanstalt“ mit Sitz in Berlin in der Rechtsform einer oHG. Die Weiterentwicklung und Verbesserungen der Telegraphen von Samuel Morse, W.F. Cooke und C. Wheatstone bildeten die Basis für den weiteren Erfolg des Unternehmens. Wilhelm und Carl Siemens, die Brüder von Werner Siemens, hatten ganz erheblichen Anteil am Erfolg der breit gestreuten, außerordentlichen Geschäftsaktivitäten, die sich bald auf Europa und Übersee ausbreiteten und dem Namen Siemens zur Weltgeltung verhalfen. 1897, erst 50 Jahre nach Gründung der Berliner „Telegraphenbauanstalt“ und bereits nach dem Tod Werner von Siemens’, wurde das Unternehmen unter Führung der Deutschen Bank in eine AG umgewandelt und an der Börse eingeführt. Seit 1966 firmiert das Weltunternehmen nach Fusion mit der Siemens-Schuckertwerke als Siemens AG. Zu den Pionierleistungen der ersten Tage zählt die Verbesserung des elektrischen Zeigertelegraphen, die Verlegung der ersten großen unterirdischen Telegraphenleitung Berlin-Frankfurt a.M. (1848-1849), die Erfindung des Doppel-T-Ankers (1856) und Dynamos (1866) sowie der Bau der ersten brauchbaren elektrischen Lokomotive (1879). 1941 wurde das Kapital erst von 260 Mio. auf 140 Mio. RM herab- und dann wieder auf 400 Mio. RM heraufgesetzt. Die Aktienurkunden wurden komplett neu gedruckt, für eine alte 700-RM-Aktie gab es zwei neue 1.000-RM-Aktien. Dekorativ, mit Vignetten des ersten Zeigertelegraphen, der ersten Dynamomaschine und Porträt Werner von Siemens (1816-1892). Prägesiegel lochentwertet.
Nr. 854
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
SKW Trostberg AG
Aktie 10 x 5 DM, Nr. 90000906
Trostberg, Mai 1995 EF+
(R 7) Gegründet 1908 als Bayerische Stickstoffwerke AG mit Sitz in München. Im gleichen Jahr wurde eine Kalkstickstoff-Produktionsstätte in Trostberg errichtet. 1930 Fusion mit der Bayer. Kraftwerke AG in Berlin (gegr. 1920) zur Süddt. Kalkstickstoff-Werke AG (SKW). 1978 wurde das Spezialchemieunternehmen mit den Kerngeschäftsfeldern Naturstoffe, Chemie und Bauchemie wie oben umbenannt, Mehrheitsaktionär war zu der Zeit die VIAG. 2001 mit der Degussa-Hüls AG verschmolzen. Mit Kupons. Prägesiegel lochentwertet.
Nr. 855
Schätzpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 60,00 EUR
SKW Trostberg AG
Aktie 500 x 5 DM, Nr. 92000948
Trostberg, Mai 1995 EF+
(R 8) Mit Kupons. Prägesiegel lochentwertet. Sehr selten angebotener und gesuchter DM-Titel.
Nr. 856
Schätzpreis: 75,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
SLOMAN NEPTUN Schiffahrts-AG
Aktie 1.000 DM, Nr. 201746
Bremen, Juli 1978 EF+
Auflage 2.900 (R 7). Gründung 1873 als Dampfschiffahrts-Gesellschaft “Neptun” mit einer Flotte von 5 Schiffen für die Skandinavien-Fahrt. Später auch Verbindungen nach Holland, Riga, Spanien und Portugal, 1889 Aufnahme des unmittelbaren Rhein-See-Verkehrs ab Köln. Die auf 76 Schiffe angewachsene Flotte ging als Folge des 1. Weltkrieges weitgehend verloren. In der Weltwirtschaftskrise 1930 erwarb der Norddeutsche Lloyd die Aktienmehrheit (zuletzt 98 %). Von der wiederaufgebauten Flotte beließen die Alliierten nach dem 2. Weltkrieg dem “Neptun” wieder nur 16 ältere Dampfer und 4 Leichter. Neben der Linienschiffahrt in Europa, nach Westafrika und Übersee spezialisierte sich die Ges. ab 1970 besonders auf Flüssiggastanker und die Meeresforschung zur Auffindung unterseeischer Rohstoffvorkommen. Inzwischen hatten die Commerzbank AG in Hamburg und die Persil GmbH in Düsseldorf je eine Schachtel von über 25 % erworben, Anfang der 70er Jahre kam die Bremer Landesbank mit einer weiteren Schachtel hinzu. 1973/74 erwarb die Sloman-Gruppe über 75 % der Aktien, zugleich Umfirmierung in SLOMAN NEPTUN Schiffahrts-AG. Noch heute in Bremen und Hamburg börsennotiert. Rückseitig als ungültig abgestempelt.
Nr. 857
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 60,00 EUR
Société Commerciale de l’Océanie
Genuss-Schein, Nr. 652
Hamburg, 19.12.1910 EF
Auflage 1.000 (R 8). Gründung 1876 durch die Fa. Joh. Cesar Godeffroy & Sohn zur Übernahme eines Teils ihrer ausgedehnten Geschäfte in der Südsee, Sitz in der Spitalerstr. 11 (Barkhof). Im AR saßen bekannte Namen der Hamburger Kaufmannschaft (neben Godeffroy auch Baron von Merck, Baron von Schroeder usw.). Die Hauptfiliale war in Papeete auf der Insel Tahiti. Im 1. Weltkrieg kamen die Geschäfte zum Erliegen, der südseeische Besitz wurde von der französischen Regierung später aufgrund des Versailler Vertrages enteignet. Durch eine Kapitalerhöhung Mitte der 20er Jahre zugeflossene Mittel wurden dann zum Ausbau von Handelsgeschäften in Südostasien verwendet. Ab 1932 in Liquidation. Faksimile-Unterschrift von C. Godeffroy.
Nr. 858
Schätzpreis: 500,00 EUR
Startpreis: 250,00 EUR
Söhrebahn AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 174
Wellerode, 22.8.1912 EF
Auflage 40 (R 7). Gegründet 1910 in Oberkaufungen, später verlegt nach Wellerode. Betrieb der Strecke Bahnhof Kassel-Bettenhausen bis Wellerode Wald, wo vor allem Braunkohle verladen wurde. Bahnbetrieb ab 1912, Sitz der Verwaltung in Kassel-Bettenhausen. 1966 Einstellung des Personenverkehrs und eines Teils des Güterverkehrs. 1970 übernahm die Deutsche Bundesbahn den restlichen Güterverkehr. Die Firma Sörebahn GmbH erlosch 1970. Lochentwertet.
Nr. 859
Schätzpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 50,00 EUR
Solenhofer Aktien-Verein
Aktie 100 DM, Nr. 537
Altendorf bei Solnhofen, 1.12.1952 EF+
Auflage 1.776. Das bereits 1857 mit Sitz in München gegründete Unternehmen erfuhr 1914 eine bedeutende Erweiterung, als in einer Zwangsversteigerung die Anlagen und Maschinen der „Solnhofer Lithographiesteinbrüche GmbH“ erworben werden konnten. 1929/30 außerdem Übernahme der Firmen Fischer & Kluge in Pappenheim und L. M. Hiemer in Solnhofen. 1932 Sitzverlegung von München auf den Maxberg bei Solnhofen, wo mit dem Gut Lichtenberg neben dem Steinbruch auch eine bedeutende eigene Landwirtschaft betrieben wurde. Ab 1941 enge Zusammenarbeit mit der Mörnsheimer Lithographiestein-Genossenschaft eGmbH. Grundlage des heute größten und leistungsfähigsten Unternehmens der Branche sind die einmaligen Vorkommen an Jurakalkschiefer (blau und gelb) im Altmühltal. Neben Lithographiesteinen für hochwertige Druckerzeugnisse werden aus Jura- und Buntmarmor Boden- und Wandplatten, Treppenstufen, Schriftplatten und Schalttafeln für elekrische Zwecke hergestellt. Prägesiegel lochentwertet.
Nr. 860
Schätzpreis: 175,00 EUR
Startpreis: 60,00 EUR
SOMAG Sächsische Ofen-
und Wandplatten-Werke AG
Vorzugs-Aktie 1.000 Mark, Nr. 5907
Meissen, Oktober 1921 EF
Auflage 300 (R 6). Gründung 1872 unter Übernahme der „Sächsischen Ofen- und Chamottewaren-Fabrik vorm. Ernst Teichert“. Herstellung von Kachelöfen und Wandplatten jeder Art. Die Gründungsgeschichte des Unternehmens von Carl Teichert in Meißen hängt eng mit dem Bossierer der Königlichen Porzellanmanufaktur in Meißen, Gottfried Heinrich Melzer, zusammen, der im Jahr 1840 ein neues Verfahren für die Herstellung von Ofenkacheln entwickelt hatte. Melzer ließ sich seine Erfindung am 13.4.1855 durch ein Patent vom Ministerium des Inneren sichern und versuchte daraufhin einen Unternehmer für die Massenproduktion dieses Artikels zu gewinnen. Der Töpfermeister Carl Teichert, dessen Werkstatt in Meißen am Hanenmannplatz Nr. 521 lag, interessierte sich für das Verfahren und übernahm im Jahr 1857 die Herstellung der Melzischen Ofenkacheln. Im Jahr 1863 reichte der Platz im Betrieb nicht mehr aus, so daß der Unternehmer neue Fabrikationsgebäude am Neumarkt in Meißen errichten ließ. Nachdem Carl Teichert am 6. Februar des Jahres 1871 im Alter von 41 Jahren während des Deutsch-Französischen Kriegs in Miltry bei Paris gefallen war, wurde das Unternehmen 1872 mit einem Grundkapital von 250.000 Thaler in eine AG umgewandelt. Börsennotiz Berlin/Dresden/Leipzig. Lochentwertet.
Nr. 861
Schätzpreis: 200,00 EUR
Startpreis: 100,00 EUR
Speditions-Verein Mittelelbische Hafen- und Lagerhaus-AG
4,5 % Partial-Obl. 1.000 Mark, Blankette
Wallwitzhafen bei Dessau, 24.9.1899 EF
(R 10) Als oHG Ziegler, Uhlmann & Co. bestand das Unternehmen schon seit 1859, AG dann seit 1899. Gründer des Hafenplatzes an der Elbe war die Berlin-Anhaltische Eisenbahngesellschaft, die 1854 den Bau der Bahnlinie Dessau-Bitterfeld beschlossen hatte und den Betrieb des Wallwitzhafens an Ziegler, Uhlmann verpachtete. Bei Bitterfeld und Muldenstein arbeiteten damals schon 5 große Braunkohlegruben, die einen Gleisanschluß erhielten und über die neue Bahn (mit einem Anschlußgleis vom Bahnhof Dessau zur Elbe) nun ihre Kohle transportieren konnten. Ab 1865 arbeitete im Wallwitzhafen eine Kohlenrutsche, aus der die Kohle von den Waggons direkt in Schiffe geladen werden konnte. Schon 1862 war im Wallwitzhafen von Leipziger Kaufleuten als Konkurrenzunternehmen der Speditions-Verein gegründet worden, der Ziegler, Uhlmann bald überflügelte und schließlich 1899 im Wege der Fusion in eine neu gegründete Aktiengesellschaft “schluckte”. 1921 auch Übernahme der Hallesche Speditionsverein AG zu Halle (Saale). 1938 Umfirmierung in „Speditions-Verein AG Dessau“. Im 2. Weltkrieg wurde der Wallwitzhafen zerstört und wurde nach einer kurzen Blüte in der Nachkriegszeit (die Wasserwege funktionierten, während Straßen und Eisenbahnen weitgehend lahmgelegt waren) Mitte der 1950er Jahre stillgelegt. Lochentwertet. Doppelblatt, inwendig Anleihebedingungen und Tilgungsplan. Nur 5 Stücke sind bekannt!
Nr. 862
Schätzpreis: 80,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Spinnerei und Weberei Momm AG
Aktie 100 DM, Nr. 7505
Kaufbeuren, Oktober 1971 UNC/EF
Auflage 2.000. Gründung bereits 1838, AG seit 1858 (Mechanische Baumwoll-Spinnerei & Weberei Kaufbeuren), 1951 Umfirmierung in “Th. Momm & Co. Baumwollspinnerei und Weberei AG”. 1954-56 Bau eines eigenen Wasserkraftwerkes an der Wertach. Großaktionäre waren die Spinnerei und Weberei Pfersee, die Baumwollspinnerei Unterhausen (BSU Textil) und die Bayerische Vereinsbank. Als Teil des Pfersee-Kolbermoor-Konzerns später dessen größte Ertragsquelle mit Traumdividenden von bis zu 50 %. In den 90er Jahren in eine KG umgewandelt.
Nr. 863
Schätzpreis: 175,00 EUR
Startpreis: 80,00 EUR
Spinnerei und Weberei Pfersee
Aktie 100 DM, Nr. 488
Augsburg, September 1953 EF
Auflage 3.000 (R 7). Gründung 1881 als Spinnerei und Buntweberei Pfersee, ab 1922 Spinnerei und Weberei Pfersee. Werke in Pfersee (Spinnerei und Weberei), Ay (2 Spinnereien, 1 Weberei), Gerlenhofen (Spinnerei), Zöschlingsweiler (Weberei) und Echenbrunn (Weberei). Gehörte zu den bedeutendsten Augsburger Textilbetrieben. 1987 fusionierte die Großaktionärin (Bayerische Vereinsbank) die Ertragsperle Pfersee mit der todkranken Muttergesellschaft Spinnerei Kolbermoor AG zur Pfersee-Kolbermoor AG (Zitat des damaligen Vorstands: Wenn man einen Kranken und einen Gesunden in ein Bett legt, gibt das nicht automatisch einen Gesunden). Nach Verkauf der Aktienmehrheit an den Frankfurter Wisser-Dienstleistungskonzern wurde 1993 die eigene Textilproduktion ganz eingestellt und die Pfersee-Kolbermoor AG zu einer Holding für Textil-, Dienstleistungs- und Immobilien-Aktivitäten. Die heutige Pfersee-Kolbermoor GmbH & Co. KG ist die Dachgesellschaft aller operativen Gesellschaften des Wisser-Konzerns, der in den Hauptgeschäftsfeldern Bewachung, Sicherheit, Gebäudemanagement, Flughafenabfertigung und Gartenbau heute mehrere 10.000 Mitarbeiter hat. Prägesiegel lochentwertet. Weniger als 50 Stück überlebten 1987 den Aktienumtausch.
Nr. 864
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 60,00 EUR
Spinnerei und Weberei Pfersee
Aktie 1.000 DM, Nr. 257
Augsburg, September 1953 EF
Auflage 4.500 (R 7). Gleiche graphische Gestaltung wie das Los davor, nur andersfabrig gedruckt.
Nr. 865
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 50,00 EUR
St. Petersburg Immobilien und Beteiligungen AG
Sammelaktie 20 x 50 DM, Nr. 107
Frankfurt am Main, 29.9.1993 EF+
Gründung 1992 unter Beteiligung der Bank St. Petersburg und des Magistrats der Stadt St. Petersburg. Erworben wurde das Business Center “Tambowskaja” und der Shopping- und Bürokomplex “Snamenskaja” in bester Lage von St. Petersburg. Seit 1998 börsennotiert, 2000 Sitzverlegung nach Mörfelden-Walldorf. Auch diese Firma verfing sich in den, nennen wir es mal Eigentümlichkeiten, des heutigen Wirtschaftslebens in Rußland und versucht nun, nachdem die Immobilienbeteiligungen verkauft sind, zu retten was noch zu retten ist. Ausgesprochen dekorativ, große Abb. mit dem prachtvollen Winterpalast. Prägesiegel lochentwertet.
Nr. 866
Schätzpreis: 80,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Stadlauer Malzfabrik AG
Aktie 100 RM, Nr. 1283
Wien, August 1939 EF
Auflage 5.000. Gründung 1919 als Hauser & Sobotka AG nach Übernahme der seit 1884 bestehenden Ersten Wiener Export-Malzfabrik Hauser & Sobotka. Über 120.000 qm großes Fabrikareal in Wien-Stadlau, um 1900 die größte Malzfabrik in Europa. 1938 umfirmiert wie oben. Die Aktienmehrheit befand sich je zur Hälfte im Besitz der Brauerei Schwechat AG und der Vereinigten Mautner Markhof’schen Preßhefe-Fabriken. In Wien börsennotiert. 1973 Erwerb der Aktienmehrheit durch den Konkurrenten IREKS aus Kulmbach. Prägesiegel lochentwertet.
Nr. 867
Schätzpreis: 90,00 EUR
Startpreis: 45,00 EUR
Stadt Bonn
8 % Schuldverschreibung 1.000 Mark, Nr. 27413
20.2.1923 EF
(R 7). Teil einer Anleihe von 500 Mio. M für die Herstellung einer Werftanlage nebst Werftbahn. Mit anh. Kuponbogen.
Nr. 868
Schätzpreis: 300,00 EUR
Startpreis: 175,00 EUR
Stadt Darmstadt
5 % Schuldverschreibung 5.000 Mark, Nr. 1182
1.10.1922 VF
Auflage 1.400 (R 9). Schöne Abbildung mit prunkvollem Wappen und postkartengroßer Ansicht der Mathildenhöhe mit dem Hochzeitsturm und dem Ausstellungsgebäude (errichtet 1906 bzw. 1908 durch den Architekten Joseph Maria Olbrich). Zweisprachig englisch/deutsch. Lochentwertet. Ansonsten völlig unbekannt gewesen.
Nr. 869
Schätzpreis: 75,00 EUR
Startpreis: 30,00 EUR
Stadt Worms
Ablösungsanleihe 50 RM, Nr. 393
21.9.1929 EF
Mit anh. Auslosungsschein. Kleine Eckvignetten mit feuerspeiendem Drachen, darunter Wormser Wappen (Schlüssel mit Stern). Lochentwertet.
Nr. 870
Schätzpreis: 160,00 EUR
Startpreis: 65,00 EUR
Stadtbrauerei Wurzen AG
Aktie 1.000 RM, Nr. 512
Wurzen, 2.9.1937 EF
Auflage 120. Gründung 1887. Die Firma lautete zunächst Stadtbrauerei Wurzeb vorm. F.A. Richter. Kleine Brauerei mit einem jährlichen Bierabsatz von kaum mehr als 10.000 hl. Zum Verlustausgleich beschloß die Generalversammlung 1894 die Umwandlung von 200 Aktien in 5 %ige Vorzugsaktien gegen eine Zuzahlung von 40 % des Nennwertes. Die Börsennotiz in Leipzig wurde 1922 eingestellt, nachdem die Riebeck-Brauerei als Großaktionär Ende 1921 einen Umtausch der Wurzen-Aktien in Riebeck-Aktien durchgebracht hatte. 1946 in Volkseigentum überführt, 1965 wurde der VEB Brauerei Wurzen geschlossen. Lochentwertet.
Nr. 871
Schätzpreis: 750,00 EUR
Startpreis: 375,00 EUR
Stahl- und Walzwerk Hennigsdorf AG
5 % Teilschuldv. 5.000 Mark, Nr. 6001
Berlin, August 1922 VF
Auflage 20.000 (R 11). Gründung 1904 unter der Fa. Rumänische Allgemeine Elektricitäts-Ges. AG, ab 1921 wie oben. Betrieb eines Stahl- und Walzwerkes. 1921 hat die Gesellschaft von der AEG Stahlwerksanlagen in Hennigsdorf bei Berlin (direkt am Berlin-Stettiner Großschiffahrtsweg) übernommen. 1924 bestanden die Anlagen u.a. aus einem Stahlwerk mit 4 Siemens-Martin-Öfen und 3 Elektro-Öfen, einer Block- und Stahlformgiesserei, einer Fabrik für den Bau von Lokomotiv-, Tender- und Wagenradsätzen. Enge Verbindungen zur AEG und zu den Linke-Hofmann-Lauchhammer-Werken. Börsennotiz Berlin. Auch zu DDR-Zeiten wurde in dem gut abgeschirmten Walzwerk produziert. Die AEG und die Linke-Hofmann-Lauchhammer-AG hatten die selbstschuldnerische Bürgschaft übernommen. Originalunterschrift. Faksimile Fürstenberg für die BHG. Lochentwertet. Rückseitig Anleihebedingungen. Nur 2 Stücke sind bekannt!
Nr. 872
Schätzpreis: 250,00 EUR
Startpreis: 100,00 EUR
Stahlwerk Becker AG
Aktie 20 RM, Nr. 5515
Willich, Kreis Krefeld, 23.8.1927 VF
Auflage 18.750 (R 9). Den jungen Reinhold Becker lernte August Thyssen kennen und machte ihn zum Direktor seines Krefelder Stahlwerkes. Doch Becker wollte selbst Unternehmer sein: 1908 gründete er mit zwei Brüdern die Stahlwerk Becker AG. Während des 1. Weltkrieges erlebte das Unternehmen eine Scheinblüte, das Becker-Imperium umfaßte eigene Erzgruben im Siegerland und in Jugoslawien, Steinkohlenzechen bei Bochum, eine Braunkohlegrube in der Kölner Bucht sowie im Erzgebirge eine Grube zur Gewinnung von überaus seltenem Wolfram-Erz. Später zum Michel-Konzern gehörend, Börsennotiz im Freiverkehr Berlin und Frankfurt. Das rapide Wachstum schuf ständige Liquiditätsprobleme: 1938 Auflösung der Gesellschaft und Verkauf der Betriebe an die Deutsche Edelstahlwerke AG, Krefeld (zuletzt Thyssen Edelstahlwerke). Lochentwertet.
Nr. 873
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 65,00 EUR
Stanz- und Emaillirwerke vormals Carl Thiel & Söhne AG
Aktie 1.000 RM, Nr. 556
Lübeck, 20.12.1929 EF
(R 6) Gründung 1887 als Carl Thiel & Söhne, seit 1899 AG. Erzeugnisse: Milchtransportkannen, Geräte für Milchwirtschaft, Schlachterei und Bäckereigewerbe, Haus- und Küchengeräte, Heizgeräte. 1959 in Carl Thiel & Söhne GmbH umgewandelt. Lochentwertet.
Nr. 874
Schätzpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 60,00 EUR
Steigerbrauerei AG vorm. Gebrüder Treitschke
Aktie 1.000 Mark, Nr. 733
Erfurt, 1.10.1921 EF
Auflage 95. Gründung 1908 unter Übernahme der 1822 gegr. Brauerei der Gebrüder Treitschke in der Steigerstr. 24. Jährlicher Ausstoß ca. 45.000 hl. Außerdem an der Arnoldi’schen Bierbrauerei GmbH in Gotha beteiligt. Nach dem Krieg nicht verlagert, als VEB weitergeführt. Seit 1982 kein Braubetrieb mehr, nur Limonade wurde hergestellt. Lohnsud in Mühlhausen durch den VEB Brunnen Erfurt. 1994 geschlossen. Das Betriebsgebäude ist heute Teil des thüringischen Innenministeriums. Großformatiges Papier, sehr dekorativ gestaltet. Lochentwertet.
Nr. 875
Schätzpreis: 180,00 EUR
Startpreis: 100,00 EUR
Steingutfabrik Colditz AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 1511
Colditz i.Sa., 25.9.1918 EF
Auflage 300. Gründung 1907 zwecks Fortbetrieb und wesentlicher Vergrößerung der Steingutfabrik von Carl August Zschau. Hergestellt wurden Wasch- und Küchengarnituren sowie Tafelgeschirr. Werke in Colditz, Strehla und Oschatz (letzteres 1938 verkauft). Übernommen wurden 1927 die Steingutfabrik Staffel GmbH bei Limburg/Lahn und 1931/32 die Edelstein-Porzellanfabrik AG in Küps (Bayern). Nur diese beiden Beteiligungen blieben erhalten, nachdem in der Ostzone die Werke Colditz und Strehla 1946 enteignet worden waren. Folglich Sitzverlegungen nach Limburg/Lahn (1949) bzw. Staffel (1956). 1973 Umfirmierung in “Colditz Industrieholding AG” und zugleich Sitzverlegung nach Frankfurt/Main. 1976 wurde die hochdefizitäre Tochter “Heinrich Porzellan GmbH” in Selb an Villeroy & Boch verkauft. Anfang der 80er Jahre Sitzverlegung nach Mönchengladbach und 1982 Verschmelzung mit der Alleinaktionärin “Wickrather Handels- und Beteiligungs-AG”. Großformatig, sehr hübsche Umrahmung. Prägesiegel lochentwertet.
Nr. 876
Schätzpreis: 300,00 EUR
Startpreis: 120,00 EUR
Steingutfabrik Grünstadt AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 555
Grünstadt (Pfalz), Dezember 1921 EF
Auflage 150 (R 6). Gründung 1801 als Steingutfabrik von Kuno Faist, AG seit 1900. Fabrikation von Steingut-, Majolika- und Tonwaren. Vor 1943 umgewandelt in eine GmbH. 1973/75 Schließung. Großformatiges Papier, sehr dekorativ gestaltet mit Löwen-Wappen im Unterdruck. Doppelblatt, lochentwertet.
Nr. 877
Schätzpreis: 275,00 EUR
Startpreis: 100,00 EUR
Stendal-Tangermünder Eisenbahn-Gesellschaft
Aktie 1.000 Mark, Nr. 629
Tangermünde, 20.2.1886 EF
Gründeraktie, Auflage 785. Streckenlänge 13 km einschließlich der Hafenbahn Tangermünde. Das Kapital lag fast vollständig in Händen der Stadt und der Zuckerraffinerie Tangermünde. 1946/47 übernahm die Provinz Sachsen die Bahn und gliederte sie in die Sächsischen Provinzbahnen GmbH ein, im April 1949 Teil der Deutschen Reichsbahn. Die zwei Anschlußbahnen zum Elbhafen und zur Zuckerfabrik wurden 1997 stillgelegt. Gedruckt in der Reichsdruckerei, Umrahmung im Historismus-Stil mit Fabelwesen. Lochentwertet.
Nr. 878
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 30,00 EUR
Stern-Brauerei Carl Funke AG
Aktie 50 DM März, Nr. 311
Essen, März 1969 EF
Gültige Aktie der heutigen Dom-Brauerei AG (R 7). Zur Firmengeschichte siehe bitte das Los Nr. 158. Nicht entwertet, mit beiliegendem Erneuerungsschein.
Nr. 879
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 35,00 EUR
Stettiner Brauerei-AG „Elysium“
Aktie 100 RM, Nr. 1911
Stettin, 22.4.1942 EF
Auflage 1.140. Gründung 1871. Die Brauerei in Stettin (Elysiumstr. 14) mit eigener Mälzerei und Trinkbranntweinfabrikation hatte einen jährlichen Ausstoß von ca. 60.000 hl Bier. 1930 wurde hinter der Oder in Mecklenburg die Friedländer Brauhaus- und Malzfabrik GmbH erworben (die Brauerei dort wurde stillgelegt, die Mälzerei aber weiterbetrieben). Börsennotiz Stettin/Berlin, Mehrheitsaktionär war die Ferd. Rückforth Nachflg. AG. Prägesiegel lochentwertet.
Nr. 880
Schätzpreis: 800,00 EUR
Startpreis: 400,00 EUR
Stettiner Handelskompanie AG
Sammel-Zwischenschein zu 140 Aktien Lit. C à 1.000 RM, Nr. 1541-1680
Stettin, Februar 1945 VF+
(R 12) Ausgestellt auf die Pommersche Bank AG, Stettin. Gründung 1942. Zu den Gründern gehörten u.a. die Feldmühle Papier- und Zellstoffwerke AG, Hedwigshütte Kohlen- und Kokswerke AG, National Allg. Versicherungs-AG, Ferd. Rückforth Nachfolger AG, Stettiner Oelwerke AG, Pommersche Bank AG. Betrieb von Handelsgeschäften aller Art im Rahmen der Beziehungen des Stettiner Wirtschaftsgebietes zum Inland und Ausland. Die Gesellschaft unterhielt eine Agentur in Kopenhagen. Aufsichtsrat: Reichsminister a.D. Dr. Rudolf Krohne (Vorsitzender 1942-1945). Firmenmantel verlagert 1949 nach Elmshorn, 1952 nach Abwicklung gelöscht. Maschinenschriftliche Ausführung auf Firmen-Briefkopf, mit Originalunterschriften. Lochentwertet. Rostspur von einer Büroklammer am oberen Rand links. Unikat!
Nr. 881
Schätzpreis: 90,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Straßenbau-AG Niederlahnstein
Aktie 1.000 RM, Nr. 700
Niederlahnstein, April 1927 EF
Gegründet 1923 nach Zusammenschluss mehrerer Gesellschaften, u.a. der 1895 gegründeten Straßenwalzbetrieb vormals H. Reifenrath GmbH. Beteiligungen (1943): Reifenrath GmbH, Niederlahnstein, Deutsche Teer- und Asphaltschotterwerke GmbH, Köln/Berlin, Vianova Straßenbauges. mbH, Breslau, Vianova Straßenbauges. mbh, Stuttgart, Vianova Straßenbau -AG, Wien. 1949 Firmenänderung in Strabag Bau-AG und Sitzverlegung nach Köln. 1993 dezentralisiert und in eine Holding fortentwickelt, Umfirmierung in Strabag AG. Die gesamte Bau Holding Strabag-Gruppe hat ihren Markenauftritt im Jahr 2000 unter dem Namen Strabag vereinheitlicht und gehört heute zu den zehn größten europäischen Baukonzerne. Lochentwertet.
Nr. 882
Schätzpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 80,00 EUR
Stuttgarter Gipsgeschäft
Aktie 700 DM, Nr. 60
Stuttgart-Untertürkheim, August 1953 EF+
Auflage 600 (R 8). Gewinnung und Vertrieb von Gips zu technischen und landwirtschaftlichen Zwecken. Ursprünglich befand sich die Fabrik in Asperg, 1897 wurde sie nach Stuttgart-Untertürkheim verlegt. Im gleichen Jahr wurde der bis heute betriebene Weinbau mit eigener Kelterei und Kellerei aufgenommen. 1974 Betriebseinstellung und Verpachtung der beiden Gipsfabriken. Seitdem reine Vermögensverwaltungsgesellschaft, bis vor wenigen Jahren in Stuttgart börsennotiert, dann in eine GmbH umgewandelt.
Nr. 883
Schätzpreis: 450,00 EUR
Startpreis: 150,00 EUR
Stuttgarter Strassenbahnen
Aktie 100 RM, Nr. 32986
Stuttgart, April 1942 EF+
Auflage 8.800 (R 7). Gründung 1889 durch Vereinigung der 1868 gegründeten Stuttgarter Pferde-Eisenbahn-Gesellschaft mit der 1886 gegründeten Neuen Stuttgarter Straßenbahn-Gesellschaft Lipken & Cie. Die Gesellschaft verfügt heute über mehr als 190 Schienenfahrzeuge, 3 Schienenfahrzeug-Depots und ein Streckennetz von 112 km Betriebslänge. Es werden 11 Stadtbahn-Linien, 2 Straßenbahn-Linien, 1 Standseilbahn, 1 Zahnradbahn und im Kraftverkehrsbetrieb 56 Linien mit 241 Omnibussen auf 675 km Betriebslänge betrieben. Mit über 2500 Beschäftigten werden jährlich fast 170 Mio. Fahrgäste befördert. Lochentwertet. Sehr günstig angeboten!
Nr. 884
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 75,00 EUR
Suberit-Fabrik AG
Aktie 1.000 DM, Nr. 460
Mannheim-Rheinau, Januar 1952 UNC/EF
Auflage 1.100 (R 8). Gegründet 1900 als GmbH. 1917 im Zuge einer Erbteilung aufgespalten in die Suberit-Fabrik GmbH, Nachf. Rudolf Messer (Mannheim-Rheinau) und die Korkfabrik Rudolf Messer (Frankenthal). 1923 wurden beide Unternehmen wieder in der neu gegründeten Suberit-Fabrik AG zusammengefaßt. Das Werk in Mannheim-Rheinau (Düsseldorfer Str. 1-7) produzierte Press- und Naturkorkerzeugnisse in Platten und Rollen, Gummikorkdichtungen für die Autoindustrie, den Preßkork-Fußbodenbelag “Suberit” und den Gummi-Korkbelag “Wasurit”. Wurde dann Bestandteil der Vereinigte Korkindustrie AG, welche 1928 gegründet wurde unter Mitwirkung der belgischen “Cie. Commerciale et Industrielle de Liège”, die erhebliche Rohkorkinteressen kontrollierte, zwecks Zusammenfassung von 12 deutschen Unternehmen der Korkbranche (u.a. Korkfabrik Frankenthal, Korksteinfabrik C. & E. Mahla GmbH in Nürnberg, gegr, 1896, Rheinhold & Co. GmbH in Mannheim, gegr. 1887 in Hannover, Suberit-Fabrik AG in Mannheim, Vereinigte Kronenkorkwerke GmbH in Hamburg). Die VKI und damit auch die Aktienmehrheit der Suberit-Fabrik wurde verkauft 1930 an eine spanische Gruppe, 1932 an die AB Wicanders Korkfabriker in Stockholm und 1979 an die Metzeler-Gruppe in München. 1972/73 bei der VKI verschmelzende Aufnahme der Tochtergesellschaft Rheinhold & Mahla GmbH und Umfirmierung in VKI - Rheinhold & Mahla AG. Schon zuvor 1963 hatte die VKI mit der Suberit-Fabrik AG einen Ergebnisabführungsvertrag geschlossen. 1977 wurde die AG in die “Suberit Grundstücksverwaltungs-GmbH” umgewandelt, nachdem die ganze Gruppe 1975 an die BAYER AG verkauft worden war. 2002 schließlich an die Bilfinger Berger AG gegangen, 2006 Umfirmierung in Bilfinger Berger Industrial Services AG mit Sitz in München. Aktuell erwirtschaften rd. 27.000 Mitarbeiter knapp 3 Mrd. Euro Jahresumsatz mit Errichtung und Instandhaltung von Industrieanlagen und technischem Schallschutz.
Nr. 885
Schätzpreis: 175,00 EUR
Startpreis: 80,00 EUR
Sudenburger Maschinenfabrik und Eisengiesserei AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 2480
Magdeburg, 3.8.1920 EF
Auflage 1.500 (R 6). Gründung 1872 zur Übernahme der seit 1849 bestehenden Maschinenfabrik Klusemann & Woltersdorf. Spezialität: Maschinen, Apparate und ganze Einrichtungen für Rüben und Rohzuckerfabriken, Zuckerraffinerien und Stärkezuckerfabriken, aber auch für chemische Fabriken, insbesondere Sprengstofffabriken. Zweigniederlassungen in Hannover-Hainholz und Oschersleben a. Bode. 1925 Konkurseröffnung. Lochentwertet.
Nr. 886
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 75,00 EUR
Sudenburger Maschinenfabrik und Eisengiesserei AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 8369
Magdeburg, 15.9.1922 EF
Auflage 600. Ähnliche graphische Gestaltung wie das Los davor. Lochentwertet.
Nr. 887
Schätzpreis: 250,00 EUR
Startpreis: 100,00 EUR
Süddeutsche Zuckerrübenverwertungsgenossenschaft eGmbH
Schuldanerkenntnis über ..... Anteile zu 20 DM, Muster,
Stuttgart, Januar 1973 EF+
(R 10) Die Süddeutsche Zuckerrübenverwertungsgenossenschaft eGmbH (SZVG) nahm mit den hier verbrieften Mitteln der Zuckerrübenbauer über den Verband fränkischer Zuckerrübenbauer e.V., Würzburg, an einer Kapitalerhöhung der Zuckerfabrik Franken GmbH, Ochsenfurt, teil. Die von der Zuckerfabrik gezahlten Dividenden leitete die SZVG durch Verzinsung dieser Anteile wieder an die Kapitalgeber weiter. Abheftlochung am linken Rand. Aus einem Druckerei-Archiv, nur zwei Stücke bekannt.
Nr. 888
Schätzpreis: 250,00 EUR
Startpreis: 100,00 EUR
Süddeutsche Zuckerrübenverwertungsgenossenschaft eGmbH
Schuldanerkenntnis über ..... Anteile zu 20 DM, Muster
Stuttgart, September 1989 EF+
(R 10) Die Süddeutsche Zuckerrübenverwertungsgenossenschaft eGmbH (SZVG) bezog mit den hier verbrieften Mitteln der Zuckerrübenbauer junge Aktien der SÜDZUCKER AG aus der Kapitalerhöhung 1989. Die von der Südzucker gezahlten Dividenden leitete die SZVG durch Verzinsung dieser Anteile wieder an die Kapitalgeber weiter. Abheftlochung am linken Rand. Aus einem Druckerei-Archiv, nur zwei Stücke bekannt.
Nr. 889
Schätzpreis: 180,00 EUR
Startpreis: 80,00 EUR
Superphosphatfabrik Nordenham AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 573 (geändert in 1273)
Nordenham, 20.11.1908 EF
Auflage 500. Gründung 1906 in Ellwürden durch den Norddeutschen Lloyd. 1911 beschloß die HV u.a. zur Tilgung einer Unterbilanz die Zuzahlung von 33 1/3 % je Aktie. Aktien die zugezahlt worden sind, wurden in Vorzugs-Aktien umgewandelt.Herstellung von Superphosphaten, Düngemitteln und anderen chemischen Produkten. 1956 wurde das Werk an die Guano Werke (vorm. Ohlendorff’sche und Merk’sche Werke) verkauft, die 1969 an die BASF angegliedert wurden. Das Werk wurde 1987 aus der Produktion genommen und geschlossen, das Gelände ab 1992 komplett saniert. Doppelblatt, lochentwertet.
Nr. 890
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Tegernsee-Bahn AG
Aktie 1.000 DM, Nr. 739
Tegernsee, Mai 1955 EF
Auflage 300. Gründung 1882 als Eisenbahn-AG Schaftlach-Gmund-Tegernsee (Strecke 12 km) mit Sitz in München. 1912 Sitzverlegung nach Tegernsee. Umbenannt 1942 in Tegernsee-Bahn AG und 1998 in TAG Tegernseebahn Immobilien- und Beteiligungs-AG. Noch heute börsennotiert. Prägesiegel lochentwertet.
Nr. 891
Schätzpreis: 75,00 EUR
Startpreis: 30,00 EUR
TELLUS AG für Bergbau und Hüttenindustrie
Aktie 1.000 DM, Teilblankette, Nr. 14108
Frankfurt a.M., Oktober 1961 EF+
(R 7) Gegr. 1906 als Holding-Gesellschfat für Beteiligungen an: Metallwerke Unterweser AG; Friedrich-August-Hütte; Metallwerke Knodt AG; Emag Elektricitäts-AG; Noddeutsche Hütte AG in Bremen; Landwirtschaftliche Maschinenfabrik Eisenach AG; Hüttenwerk Niederschöneweide AG; Erzröstgesellschaft mbH Köln; Westdeutsche Bleifarbenwerke Dr. Kalkow AG, Frankfurt. In der Weltwirtschaftskrise wurden fast alle Beteiligungen notleidend, nur die beiden letztgenannten blieben erhalten. Großaktionär war in den 40er Jahren dann die Harburger Chemische Werke Schön & Co. AG. Nach 1945 tätig als Kreditinstitut mit bankfremdem Geschäft. 1979 wurde die Börsennotiz in Frankfurt eingestellt, 1986 Anschlußkonkurs.
Nr. 892
Schätzpreis: 80,00 EUR
Startpreis: 10,00 EUR
Teltower Eisenbahn AG
Aktie 10.000 Mark, Nr. 5235
Berlin, März 1923 EF
Auflage 1.500. Normalspurige 7,9 km lange Strecke vom Reichsbahnhof zum Hafen Teltow, im Einsatz waren eine Lokomotive und 7 Güterwagen. 1950 Berliner Wertpapierbereinigung, 1952 aufgelöst, 1963 erloschen. Lochentwertet.
Nr. 893
Schätzpreis: 200,00 EUR
Startpreis: 80,00 EUR
“Terra” AG für Haus- und Grundbesitz
Aktie 10.000 Mark, Nr. 13826
Frankfurt a/M., 7.8.1923 EF
Auflage 38.500 (R 7). Gründung 1921 zwecks Erwerb, Verwaltung und Verwertung von Immobilien. Die Gesellschaft besaß das Haus Potsdamer Strasse 112a in Berlin und den Bauplatz Platz der Republik 13/31 in Frankfurt a.M. Beteiligungen: Mercator Verwaltungs-GmbH (Eigentümerin des Hauses Platz der Republik 14 in Frankfurt a.M.), Münchener Bau-GmbH (Eigentümerin des Hauses Theatinerstr. 42 in München), Habrol Verwaltungs-GmbH (besaß Anteile an den vorgenannten Gesellschaften und an der “Terra” AG für Haus- und Grundbesitz). 1925 Liquidation. Bis 1929 wurden insgesamt 85 % auf den Nennwert des Aktienkapitals ausgezahlt. Die letzte Liquidationszahlung wurde 1936 geleistet. Lochentwertet.
Nr. 894
Schätzpreis: 250,00 EUR
Startpreis: 125,00 EUR
“Terra” AG für Haus- und Grundbesitz
Aktie 60 RM, Nr. 49184
Frankfurt a/M., März 1925 EF
Auflage 2.000 (R 7). Prägesiegel lochentwertet.
Nr. 895
Schätzpreis: 1.250,00 EUR
Startpreis: 750,00 EUR
Terrain-AG Nürnberg-Süd
Aktie 1.000 Mark, Nr. 934
Nürnberg, 27.7.1899 EF/VF
Gründeraktie, Auflage 1.800 (R 10). Gründung am 27.7.1899. Erwerb und Verwaltung der Grundstücke Fahrweg, Hasenbuck und Acker am Fohlengarten, sämtlich in Lichtenhof bei Nürnberg gelegen. 1911 wurde das Terrain Fohlenhof für Industrie erschlossen, 1916/17 bis auf geringe Teilflächen verkauft. Am 21.2.1920 wurde die Liquidation der AG beschlossen. 1920/21 Abstossung des Häuserbesitzes. Das Aktienkapital wurde 1922 in zwei Raten zu 600 Mark und 400 Mark pro Aktie vollständig zurück gezahlt, weitere Überschüsse aus der Liquidation konnten bis 1936 ausgezahlt werden. Dekorative Randbordüre. Gebrochener Mittelfalz fachgerecht restauriert.
Nr. 896
Schätzpreis: 1.250,00 EUR
Startpreis: 350,00 EUR
Terrain-AG Tiepolt-Hardershof
Aktie 1.000 Mark, Nr. 951
Königsberg, 31.3.1900 EF
Gründeraktie, Auflage 280 (R 9). Gründung 1900. Die Gründer brachten das 2,2 Mio. qm Areal einschließlich Inventar der Ziegelei Hardershof ein, das dann parzelliert wurde. 1910 war die Erschließung des etwa 80 Morgen großen Blockes Altstadt-Zieglhof beendet. 1916 Konkurs. Großformatiges Papier, dekorativ gestaltetet, mehrfach original signiert., u.a. von Josef Oppenheim für den Vorstand.
Nr. 897
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 75,00 EUR
Teutoburger Wald-Eisenbahn-Gesellschaft
Actie B 1.000 Mark, Nr. 2538
Tecklenburg, 1.11.1900 EF
Gründeraktie, Auflage 2.500. Strecke Ibbenbüren-Brochterbeck-Lengerich-Versmold-Gütersloh-Hövelhof (94 km) mit 7 km langem Abzweig zum Dortmund-Ems-Kanal. Firmensitz bis 1909 in Tecklenburg, bis 1925 in Gütersloh, danach in Berlin. 1916 übernahm die Allgemeine Deutsche Eisenbahn-Betriebsges. (ADEBG, später ADEG) die Betriebsführung. 1945 wechselte die Betriebsführung an die in Frankfurt ansässige Deutsche Eisenbahn-Gesellschaft (DEG). 1997 Übernahme der DEG durch den französischen Mischkonzern Vivendi, seither wird die TWE als Tochtergesellschaft der Connex geführt. Schöner G&D-Druck mit Flügelrad in der Umrahmung. Lochentwertet.
Nr. 898
Schätzpreis: 175,00 EUR
Startpreis: 80,00 EUR
Thüringer Wollgarnspinnerei AG
Actie 1.000 Mark, Nr. 1021
Langensalza, 15.11.1897 EF/VF
Gründeraktie, Auflage 1.500. Gründung 1897 in Langensalza unter Übernahme der Spinnerei Clad & Co. Erzeugnisse: Hand- und Maschinenstrickgarne, Webgarne, Haargarne. Übernommen wurden 1907 die Leipziger Strickgarnspinnerei und 1910 die Werdauer Strickgarnspinnerei, ferner Beteiligungen an der Gebr. Feistkorn AG in Gera und der Leipziger Wollkämmerei. 1913 Sitzverlegung nach Leipzig, dort auch börsennotiert. Die durch Fliegerangriffe erheblich beschädigten Fabriken in Langensalza und Leipzig wurden 1949 enteignet, deshalb 1950 Sitzverlegung nach München, wo zuvor bereits in der Tegernseer Landstr. 142/144 eine Zweigniederlassung bestand. 1963/64 Zusammenschluß mit der Kammgarnspinnerei Schongau Kunold & Co. KG und Sitzverlegung nach Schongau (Obb.). Letzter Mehrheitsaktionär war die Bayerische Hypotheken- und Wechsel-Bank; 1971 in eine GmbH umgewandelt. Lochentwertet.
Nr. 899
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 20,00 EUR
Thüringische Eisenbahn-AG
Aktie 1.000 RM, Nr. 6131
Weimar, November 1926 EF+
Auflage 9210, nach Einziehung eigener Aktien 1933 noch 8300. Gründung 1921 als “AG für Eisenbahn- und Straßenbahnunternehmungen” mit Sitz in Berlin, ab 1923 Name wie oben. Strecken: Weimar-Bad Berka-Blankenhain (32 km Normalspur, eröffnet 1887, ursprünglich vom Großherzogtum Sachsen-Weimar erbaut) mit Abzweig Bad Berka-Kranichfeld, Weimar-Buttelstedt-Großrudestedt (34 km als 1.000-mm-Schmalspurbahn, eröffnet 1880, ursprünglich die Weimar-Rastenberger EisenbahnGes.), Greussen-Edeleben-Keula (37 km Normalspur, eröffnet 1901), Esperstedt-Oldisleben (4 km Normalspur, eröffnet 1907). 1926 Fusion mit der Ruhlaer Eisenbahn-Gesellschaft, wodurch noch die Bahn Wutha-Ruhla (7 km Normalspur) hinzukam. Insgesamt 21 Lokomotiven, 46 Personenwagen und 253 Güterwagen nannte die Gesellschaft ihr eigen, ehe sie 1946 enteignet wurde.
Nr. 900
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 50,00 EUR
Thüringische Zellwolle AG
Aktie 100 DM, Nr. 64055
Gronau i.W., September 1960 EF
Auflage 4.655 (R 7). Gründung 1935 als Thüringische Spinnfaser AG mit Sitz in Weimar. 1936 Namensänderung und Sitzverlegung nach Schwarza. Erzeugnisse: Schwarza-Zellwolle nach dem lizenzierten Lanusa-Verfahren und dem Viskose-Kupferoxydammoniak-Verfahren sowie Schwefelkohlenstoff. 1948 enteignet und im Handelsregister Rudolstadt gelöscht (der Betrieb wurde im Rahmen der Vereinigung VEB Kunstfaser als Thüringisches Kunstfaserwerk “Wilhelm Pieck” fortgeführt). Die AG verlegte 1949 ihren Sitz nach Gronau in Westfalen. Als einziges Aktivum war eine Mehrheitsbeteiligung an der Westfälische Zellstoff AG “Alphalint” in Arnsberg-Wildshausen verblieben (letztere baute 1954 ein zweites Werk in Hann.-Münden-Bonaforth), produziert wurde Sulfitzellstoff aus Buche für die Chemiefaser-, Chemische und Papier-Industrie. 1972 Fusion von Mutter und Tochter zur “Westfälische Zellstoff AG”, Sitz Arnsberg. Großaktionäre waren zuletzt die Dresdner Bank und die Albingia-Versicherung. 1990 Konkurs.
Nr. 901
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 60,00 EUR
Thyssen AG
Aktie 5 x 50 DMS, Specimen
Duisburg, von 1988 EF+
American Depository Receipt (R 10). Begründer des Thyssen-Konzerns war August Thyssen. Sein Vater Friedrich Thyssen hatte in Eschweiler zunächst ein Drahtwalzwerk, dann ein Bankgeschäft betrieben. 1871 gründete August Thyssen in Mülheim (Ruhr) mit der Kommandit-Gesellschaft Thyssen & Co. ein Puddel- und ein Walzwerk. 1885 begann er mit dem Aufkauf von Kuxen der Gewerkschaft Deutscher Kaiser eine eigene Kohlengrundlage zu schaffen (1888 wurde er dort Vorsitzender des Grubenvorstands). Seine spätere Struktur erlangte der Thyssen-Konzern 1919, als die Gewerkschaft Deutscher Kaiser unter Übernahme der gesamten Thyssen’schen Unternehmungen ihren Namen in Gewerkschaft August Thyssen-Hütte änderte; der Bergwerksbesitz wurde dann in die Gewerkschaft Friedrich Thyssen ausgegliedert. Am 5.5.1926, kurz vor seinem Tod, unterzeichnete August Thyssen noch den Vertrag zur Einbringung dieser Unternehmen in die Vereinigte Stahlwerke AG. Aktiengesellschaft wurde die August Thyssen-Hütte erst im Jahr 1933, als die Vereinigten Stahlwerke die Thyssen-Betriebe in einer eigenen AG ausgliederten. Unter gleichem Namen entstand die AG im Jahr 1953 neu als letzte der Nachfolgegesellschaften der von den Alliierten zerschlagenen Vereinigte Stahlwerke AG. 1977 Umfirmierung in Thyssen AG. In der zweiten Hälfte der 1980er Jahre wurden gleich reihenweise die Aktien bekannter europäischer Firmen in New York eingeführt, und in der Hektik des Geschäfts schauten die “Experten” von Bankers Trust der Druckerei nicht immer genau genug auf die Finger: Hier ein Textauszug “Bankers Trust ... hereby certifies that there have been deposited ... shares of THYSSEN AG of the par value of 500 LIRE each ...” SPECIMEN-Perforation. Nur zwei Stücke wurden im ABNC-Archiv gefunden.
Nr. 902
Schätzpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 35,00 EUR
Thyssen Industrie AG
Aktie 50 DM, Nr. 8252
Essen, April 1976 EF+
Auflage 120.000. Gegr. 1870 als S.A. des Aciéries du Rhin in Paris. Bereits im Jahr 1872 erfolgte die Umfirmierung in Rheinische Stahlwerke und die Verlegung des Firmensitzes nach Duisburg-Meiderich. Das Unternehmen entwickelte sich fortan zu einem Montan-Konzern mit Kohle- und Erzgruben, Eisen- und Stahlerzeugung sowie Gießereien. 1926 Einbringung der Eisen- und Stahlaktivitäten in die Vereinigte Stahlwerke AG, nach 1945 wieder entflochten. 1952 Ausgliederung des Bergbauvermögens in die Arenberg Bergbau. 1962 Erwerb des ehemaligen Borgward-Automobilwerkes in Bremen-Sebaldsbrück durch die Rheinstahl Hanomag AG. 1969 Gemeinschaftsunternehmen mit Daimler-Benz im Nutzfahrzeuggeschäft 1970 Eingliederung der Rheinstahl Hüttenwerke AG in die Rheinischen Stahlwerke und Umfirmierung in Rheinstahl AG. 1976 erneute Umfirmierung in Thyssen Industrie AG, 1998 Eingliederung in die Thyssen AG. Mit Firmensignet. Prägesiegel lochentwertet.
Nr. 903
Schätzpreis: 75,00 EUR
Startpreis: 30,00 EUR
Tonwerke Kandern AG
Aktie 100 DM, Nr. 853
Kandern/Baden, April 1953 EF+
Auflage 700 (R 6). Gegr. 1889, hervorgegangen aus der Firma Wolman, Dewitz & Co. Herstellung von Falzziegeln und Tonwaren aller Art. Großaktionär 1942: Badische Bank Karlsruhe. 1954 Umwandlung in die Tonwerke Kandern Georg Gott GmbH, Kandern. 1998 Schließung. Lochentwertet.
Nr. 904
Schätzpreis: 200,00 EUR
Startpreis: 60,00 EUR
Trachenberg-Militscher Kreisbahn-AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 664
Posen, 9.12.1894 EF
Gründeraktie, Auflage 700. 59 km lange Strecke Trachenberg-Gutweide-Militsch-Wiesenthal mit Abzweig nach Prausnitz. Äußerst dekoratives, großformatiges Stück, Umrandung im Historismus-Stil mit geflügeltem Rad, Druckfarbe grün. Originalunterschriften. Nicht entwertetes Stück, sehr günstig ausgerufen!
Nr. 905
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Transport-AG (vormals J. Hevecke)
Aktie 200 RM, Nr. 9
Hamburg, September 1928 EF
Auflage 4.500. Gründung 1827, AG seit 1889. Allgemeine Spedition und bahnamtliches Rollfuhrunternehmen. Zweigniederlassungen in Lübeck, Bremen und Stettin. Börsennotiz Hamburg, Großaktionär war die Schlesische Dampfer-Compagnie - Berliner Lloyd AG. Lochentwertet.
Nr. 906
Schätzpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Triptis AG
Vorzugs-Aktie 1.000 Mark, Nr. 152
Triptis, 30.9.1922 EF
Auflage 1.000. Gründung 1896 unter Übernahme der Porzellanfabrik Unger & Gretschel, Triptis als “Porzellanfabrik Triptis”, ab 1912 Triptis AG. Fabrikation von Porzellan (weißes und dekoriertes Porzellangeschirr) und Glaswaren. In der DDR VEB Triptis Porzellan, nach der Privatisierung 1990 Triptis Porzellan GmbH & Co. KG. Lochentwertet.
Nr. 907
Schätzpreis: 85,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Triumph Werke Nürnberg AG
Aktie 100 RM, Nr. 608
Nürnberg, 28.7.1933 EF+
Auflage 4.000. Gründung 1896 durch die englische "Triumph Cycle Company" in Coventry. Zunächst Herstellung von Fahhrrädern, ab 1903 auch von Motorrädern (Zweiradfertigung bis 1957!) Mit der Aufnahme der Schreibmaschinen-Produktion 1909 wird der Grundstein für den später jahrzehntelang bedeutenden Büromaschinen-Hersteller Triumpf-Adler gelegt. 1913 werden die Bindungen zur englischen Mutterfirma gelöst. Ab 1954/55 Produktion des Contessa-Motorrollers und des Fips-Mopeds, wodurch Verkaufsrückgänge bei Fahrrädern und Motorrädern aufgefangen werden können. 1957 verkauft die Dresdner Bank die Aktienmehrheit an Max Grundig, im gleichen Jahr Einstellung der Zweiradproduktion. Für die weiter auf vollen Touren laufende Produktion von Schreib- und Buchungsmaschinen werden Zweigwerke in Furtmühle, Nürnberg und Steinach errichtet. 1968 veräußert Grundig seine Anteile an den US-Konzern Litton Industries, 1979 übernimmt die Volkswagenwerk AG die Aktienmehrheit. Bald darauf Umfirmierung in TA TRIUMPH-ADLER AG, die Produktion der traditionsreichen, schon 1880 gegründeten Adlerwerke vorm. Heinrich Kleyer AG in Frankfurt/M. (an der Triumph schon lange die Aktienmehrheit hielt) wird integriert. Die Produktion elektronischer Baugruppen sowie von Büro-, Text- und Personal Computern wird aufgenommen. Für VW erweist sich das Engagement als Desaster, die Verluste bei TA steigen dramatisch: 1986 ist man froh, TA an den italienischen Erzkonkurrenten Ing. C. Olivetti & C. SpA abgeben zu können, der aber mit der Beteiligung ebensowenig glücklich wird. Nach Abgabe der Aktien an branchenfremde Investoren ist TA heute mit rd. 4.500 Mitarbeitern Deutschlands führender Anbieter von Druck-, Kopier- und Präsentationstechnik und in Frankfurt als SMAX-Wert börsennotiert. Zweites Standbein ist das Geschäftsfeld Spiel + Freizeit (u.a. am Puppenhersteller Zapf Creation AG beteiligt). Eine der bemerkenswertesten Geschichten über Aufstieg und zwischenzeitlichen Niedergang eines der einst glanzvollsten deutschen Industrieunternehmen. Prägesiegel lochentwertet.
Nr. 908
Schätzpreis: 200,00 EUR
Startpreis: 150,00 EUR
TSV München von 1860 GmbH & Co. KG
6 % Schuldverschreibung 150 €, Nr. 366
München, Mai 2010 UNC
Ausgegeben zum 150-jährigen Bestehen der “Sechziger”, Auflage maximal. 5000. Teil einer Anleihe von bis zu 9 Mio. €, von der max. nom. 3 Mio. € in effektiven Stücken zu je 150 € ausgedruckt wurden. Der Stückedruck erfolgte mit vier unterschiedlichen Motiven, das vorliegende Stück zeigt auf Mantel und Bogen Szenen von den Pokalsiegen 1942 und 1964. Kompletter Kuponbogen, nicht entwertet.
Nr. 909
Schätzpreis: 200,00 EUR
Startpreis: 150,00 EUR
TSV München von 1860 GmbH & Co. KG
6 % Schuldverschreibung 150 €, Nr. 10315
München, Mai 2010 EF+
Das vorliegende Stück zeigt auf Mantel und Bogen Szenen vom Durchmarsch in die Bundesliga 1993/1994. Kompletter Kuponbogen, nicht entwertet.
Nr. 910
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 50,00 EUR
Tuchfabrik Aachen vorm. Süskind & Sternau AG
Aktie 1.000 RM, Nr. 967
Aachen, September 1929 EF
Auflage 1.100. Gründung 1889 nach Übernahme der Tuchfabrik von Süskind und Sternau in Aachen-Burtscheid. Die Fabrik bestand aus Spinnerei, Weberei u. Appretur. 1939 Umbenennung in Tuchfabrik Aachen. 1952 liquidiert. Prägesiegel lochentwertet.
Nr. 911
Schätzpreis: 80,00 EUR
Startpreis: 35,00 EUR
Tüll- und Gardinen-Weberei AG
Aktie 1.000 RM, Nr. 1201
Plauen i.V., 1.6.1942 EF
Auflage 430. Gründung 1906 unter Übernahme der seit 1895 bestehenden oHG Knabe & Sieler in Plauen. Herstellung von Tüllen für Stickerei, Konfektion und Gardinenfabrikation. Nach 1946 aufgegangen im VEB Plauener Gardine, nach der Privatisierung 1990 Plauener Gardine GmbH & Co. Prägesiegel lochentwertet.
Nr. 912
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 60,00 EUR
Tümmler Nahrungs-Ergänzung AG
Aktie 100 x 50 DM, Nr. 15101-15200
Neufarn bei München, Febr. 1987 UNC/EF
Gründung 1986. Entwicklung, Fertigung, Beratung, Handel im Im- und Export von Lebensmitteln, freiverkäuflichen Arzneimitteln, Produkten aus dem Gesundheitsbereich, insbesondere Vitamin-Präparate, Sport und Fitness. Aber das Geschäftsmodell hat in den 80ern noch nicht so funktioniert, bereits im November 1990 Auflösung der Gesellschaft. Mit Abb. eines Delphins im Namen.
Nr. 913
Schätzpreis: 75,00 EUR
Startpreis: 30,00 EUR
Turnverein Claussnitz
Darlehns-Schein 1 Mark, Nr. 861
Claußnitz (Bez. Leipzig), 1.6.1898 EF/VF
Ausgegeben zur Erbauung einer neuen Turnhalle. Kleinformatiges Papier, sehr dekorativ verziert.
Nr. 914
Schätzpreis: 250,00 EUR
Startpreis: 125,00 EUR
Überlandkraftwerke Pulsnitz AG
Vorzugs-Aktie Reihe A 2.000 RM, Nr. 5
Pulsnitz i. Sa., 1.6.1940 EF+
Auflage 20 (R 8). Gegründet 1923. Zweck: Die Stadtgemeinde Pulsnitz, alleinige Inhaberin des städtischen Elektrizitätswerkes, brachte dieses in die Gesellschaft ein, unter Übernahme der Verbindlichkeiten. Sie erhielt dafür nahezu das gesamte AK. 1932 bestand die Gesellschaft nicht mehr. Sie wurde von der Elektra AG, Dresden übernommen, die ihrerseits später in der AG Sächsische Werke, Dresden aufging. Lochentwertet.
Nr. 915
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 75,00 EUR
UNION AG
für See- und Fluß-Versicherungen
Namensaktie 200 R, Nr. 325
Stettin, 2.11.1927 EF
Auflage 800. Abschluß von Transport- und Rückversicherungen aller Art. Im März 1945 Sitzverlegung von Stettin nach Lübeck. (Der seit 1925 im Amt befindliche Vorstand wurde „mitverlegt“ und nahm dieses Amt noch nahezu weitere 20 Jahre lang wahr!) 1961 Sitzverlegung nach Hamburg, 1966 Eingliederung in die Nordstern Allgemeine Versicherungs-AG, Köln/Berlin, die zu diesem Zeitpunkt sämtliche Aktien besaß. 1978 Umfirmierung in UNION AG für Versicherungen, 1999 Sitzverlegung nach Köln, 2001 Verkauf des AG-Mantels an einen branchenfremden Investor. Lochentwertet. Eingetragen auf Direktor Wilhelm Jahn in Stettin, Doppelblatt, inwendig auf Direktor Dr. Heinrich Jahn in Stettin übertragen.
Nr. 916
Schätzpreis: 250,00 EUR
Startpreis: 100,00 EUR
“UNION” Fabrik chemischer Producte
Actie 1.200 Mark, Nr. 3701
Stettin, 2.2.1894 VF+
Auflage 1.000. Gründung 1872 unter Übernahme der „Chemische Düngerfabrik von Kaesemacher & Schäfer“ in Magdeburg und der Schwefelsäurefabrik Glienken/Stettin. Produziert wurden hauptsächlich Schwefelsäure, Kali-Ammoniak-Superphosphat und Kieselfluorsalze. Hinzuerworben wurden 1889 die Fabrik von A. Scharffenorth & Co. in Memel, 1890 die Fabrik von Proschwitky & Hofrichter in Grabow bei Stettin, 1891 die Knochenmehl- und Leimfabrik H. Roeh in Dammkrug bei Königsberg i.Pr. sowie 1913 die schon seit 1904 gepachtete Fabrik in Heiligensee bei Berlin (die Werke Stettin-Grabow und Heiligensee wurden in der Weltwirtschaftskrise 1931/32 stillgelegt). Bis 1926 besaß die “UNION” ein großes Aktienpaket der Kokswerke und Chemische Fabriken AG in Berlin (die heutige Schering AG), außerdem war sie an der Superphosphatfabrik Nordenham AG mehrheitlich beteiligt. 1935/36 verkaufte der Großaktionär, die Pommersche landwirtschaftliche Hauptgenossenschaft, die Aktienmehrheit der in Berlin und Stettin börsennotierten “UNION” an die Westfälisch-Anhaltische Sprengstoff-AG in Berlin (WASAG, Großaktionär von Bohlen und Halbach). Ebenfalls 1935/36 erwarb die “UNION” ein Aktienpaket der Guanowerke AG in Hamburg. Nach Verlust aller Werke im Osten 1953 Sitzverlegung zunächst nach Nordenham, 1957 nach Essen zum Großaktionär WASAG, zugleich Umwandlung in eine GmbH. Sehr dekorativer G&D-Druck mit verspielter Zierumrandung und dem Wappen der Stadt Stettin, dem Kopf eines Greifen, des Wappentiers der historischen Region Pommern, mit der goldenen Krone. Lochentwertet. Trotz der Gebrauchsspuren eines der überdurchschnittlich gut erhaltenen Stücke!
Nr. 917
Schätzpreis: 350,00 EUR
Startpreis: 120,00 EUR
“UNION” Leipziger Presshefe-Fabriken u. Kornbranntweinbrennereien AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 610
Mockau bei Leipzig, 27.3.1901 EF
Auflage 150. Gründung 1900, eingebracht wurde die Presshefe- und Kornspiritus-Fabrik Saxonia Horn & Co. in Leipzig-Mockau sowie die Presshefefabrik und Kornbranntweinbrennerei C. Koelitz-Giani in Leipzig. Der Betrieb in Leipzig-Mockau (Mockauerstr. 76) wurde bei der AG-Gründung vollständig neu eingerichtet und wesentlich erweitert. 1913 zwecks Vergrößerung der Hefeproduktionsrechte mehrheitlicher Erwerb der Presshefefabrik Osterland AG in Gera. Lochentwertet.
Nr. 918
Schätzpreis: 175,00 EUR
Startpreis: 80,00 EUR
Union-Giesserei
Aktie 1.000 Mark, Nr. 27999
Contienen bei Königsberg, 29.12.1922 EF
Auflage 20.000 (R 6). Ursprünglich eine seit 1764 betriebene Silberschmelze, 1826 von dem englischen Gießereifachmann Charles Hughes als Eisengießerei eingerichtet, später auch Kessel- und Maschinenbau. 1877 Umwandlung in eine AG. Ausgeliefert wurde die erste Dampfmaschine 1850, die erste Königsberger Lokomotive „Gilge“ 1855, der erste Dampfer „Pregel“ 1859. Schon 1899 lieferte das Werk die 1000. Lokomotive ab. Neben Gießerei, Lokomotivbau und Schiffswerft produzierte die Union auch sonstigen Eisenbahnbedarf, Eisenkonstruktionen und eiserne Brücken (insbesondere hydraulische Klappbrücken), stationäre Dampfkessel und Dampfmaschinen sowie Schiffsmaschinen und Schiffskessel. 1907-14 Umsiedlung auf ein neues riesiges, 164 ha großes Werksgelände in Contienen mit 1,5 km Wasserfront am unteren Pregel und an der Beek. 1912 Erwerb der Schiffswerft Gustav Fecher in Königsberg. Börsennotiert in Berlin und Königsberg. In der Weltwirtschaftskrise brach die AG zusammen, 1936 dann endgültig in Konkurs gegangen. So ist es eine besondere Ironie des Schicksals, daß sie dennoch im heutigen Kaliningrad als eines der ganz wenigen verbliebenen Zeugnisse alter Zeit an das früher deutsche Königsberg erinnert: Oberirdisch war Königsberg zwar fast vollständig dem Erdboden gleichgemacht, doch die Straßengrundrisse (man findet sich mit historischen Stadtplänen noch heute problemlos zurecht) blieben erhalten, wie auch die Kanalisation: So stößt man bei einem Stadtrundgang noch heute andauernd auf Gullideckel mit der Umschrift “Union Giesserei - Contienen”. Großformatiges Papier, schön verziert. Lochentwertet.
Nr. 919
Schätzpreis: 85,00 EUR
Startpreis: 35,00 EUR
Union-Werke AG Kunstdruck-Metallwaren- und Plakatefabrik
Aktie 100 RM, Nr. 5185
Radebeul bei Dresden, Juli 1940 EF
Auflage 760. Gründung 1907 als GmbH, AG seit 1917. Herstellung von Reklameplakaten und Schildern in Metalldruck, Emaille und Preßstoff, Blechdosen, Haushaltsartikeln. Börsennotiz Dresden/ Leipzig. Prägesiegel lochentwertet.
Nr. 920
Schätzpreis: 1.000,00 EUR
Startpreis: 500,00 EUR
Universum-Film AG
Sammel-Namens-Aktie Serie B 500 x 1.000 RM, Nr. 32471-32970
Berlin, September 1942 EF
Auflage 4 (R 10). Ausgestellt auf die UFA-FILM GmbH, Berlin. Die UFA wurde am 18.12.1917 gegründet. Lassen wir dazu ein altes AG-Handbuch sprechen: “Die Universum-Film AG ist eine Weltkriegsgründung, geboren aus der Notwendigkeit der damaligen Zeit. Kurz vor dem Weltkriege bestand in Deutschland eine größere Zahl wenig bedeutender Filmgesellschaften. Ein großer Teil dieser Gesellschaften wurde durch den Krieg gezwungen, ihre Produktion fast ganz einzustellen oder überhaupt aufzugeben. Nicht viel anders erging es den Lichtspieltheatern.Hier kam noch hinzu, daß ein Teil der größeren prominenten Theater in Berlin und im Reich sich in ausländischen Händen befand. Es war somit nicht möglich, die deutsche Filmindustrie für Ideen des Reiches einzusetzen.Nichts lag daher näher, als daß maßgebende Kreise der Regierung und der Obersten Heeresleitung die Gründung einer Gesellschaft anstrebten, die für deutsche Verhältnisse das darstellte, was die gesamte nationale Filmindustrie des jeweiligen Feindlandes schon war und was in Deutschland die einzelnen kleinen Gesellschaften nicht sein konnten. Die beabsichtigte große deutsche Gesellschaft musste auf den Firmen der jungen deutschen Filmindustrie aufgebaut werden, und zwar so, daß nicht allein Produktions-, sondern auch Verleihgesellschaften, und als wichtigstes auch Gesellschaften mit vorhandenem Theaterpark zu einem großen Ganzen zusammengeschweißt wurden. Maßgebend beteiligt neben dem Deutschen Reich und der Deutschen Bank waren die deutsche Industrie und Schifffahrt. Den Vorsitz im Aufsichtsrat übernahm das Vorstandsmitglied der Deutschen Bank, Dir. E. G. von Stauss, dem besonders die Gründung zu verdanken ist.” Männer wie Kommerzienrat Wassermann und Direktor Gutmann (Dresdner Bank), Kommerzienrat Mamroth (AEG), Oberregierungsrat Dr. Cuno (Hapag) und Oberregierungsrat Stimming (Norddt. Lloyd) u.a. traten ebenfalls in den Aufsichtsrat ein. Die Rolle als Propagandainstrument spielte die UFA auch im 2. Weltkrieg wieder. Im Zuge der Gleichschaltung veranlasste das Reichspropagandaministerium 1942 die Verschmelzung der UFA mit Tobis, Terra, Bavaria und Wien-Film zur Ufa-Film GmbH. Bei der Gelegenheit erfolgte bei der Universum-Film AG ein kompletter Aktien-Neudruck. Finanzhistorisch einmalig ist die Tatsache, daß sich Jahrzehnte später bis auf zwei Ausnahmen sämtliche UFA-Aktien noch im Reichsbankschatz befanden! Am 24.4.1945 besetzt die Rote Armee das Ufa-Gelände in Babelsberg. Am 17.5.1946 erteilt die Sowjetische Militäradministration der Deutsche Filmaktiengesellschaft (kurz DEFA) die erste Produktionslizenz, als erster Spielfilm wird noch im gleichen Jahr Wolfgang Staudtes “Die Mörder sind unter uns” mit Hildegard Knef realisiert. Im Westen kommt es 1956 zur Privatisierung von Ufa und Bavaria, wobei die Universum-Film AG und die Ufa-Theater AG von einem Bankenkonsortium unter Führung der Deutschen Bank übernommen werden. 1964 wird die UFA von der Bertelsmann-Gruppe erworben. 1991 erlebt die UFA die “Wiedervereinigung” mit der DEFA, seit 1997 ist sie Teil der RTL-Group, wo Bertelsmann Ende 2001 wieder die Mehrheit übernimmt. Faksimileunterschrift Emil Georg von Stauß. Der große deutsche Bankier verwaltete als Vorstand der Deutschen Bank die Anatolische Eisenbahngesellschaft. Als Aufsichtsratsvorsitzender von Lufthansa und BMW initiierte Stauß den Neubeginn der deutschen Flugzeugindustrie nach dem Ersten Weltkrieg. Er war Motor des Zusammenschlußes der Daimler-Motoren-Gesellschaft und der Benz & Cie. Rheinische Gasmotorenfabrik im Jahr 1926 zur Daimler-Benz AG. 1932 wechselte von Stauß vom Vorstand in den Aufsichtsrat der Deutschen Bank. Prägesiegel lochentwertet. Nur 4 Stücke sind bekannt!
Nr. 921
Schätzpreis: 200,00 EUR
Startpreis: 90,00 EUR
Universum-Film AG
Namens-Aktie Ser. A 600 RM, Berlin, Nr. 79565
Berlin, September 1942 EF
Auflage 218, weitere 19.000 in Sammelurkunden verbrieft. Ausgestellt auf die I. G. Farbenindustrie. Faksimileunterschrift Emil Georg von Stauß. Lochentwertet.
Nr. 922
Schätzpreis: 75,00 EUR
Startpreis: 30,00 EUR
VALORA Vermögens-Verwaltung AG
Sammelaktie 10 x 50 DM, Nr. 11861-70
Karlsruhe, Dezember 1987 EF+
Auflage 10.000. Gründung 1986. Eine Tochtergesellschaft der WESTEND Terrain- und Beteiligungsholding AG in Frankfurt/M., ihrerseits u.a. beteiligt an Unikat Immobilien AG und an der VALORA EFFEKTEN HANDEL AG (dem bis heute erfolgreichsten deutschen Nebenwerte-Händler). 1989 umbenannt in VALORA Unternehmensbeteiligung AG und Sitzverlegung von Ettlingen nach Frankfurt/M., 1996 weitere Sitzverlegung nach Sinntal. Die VVV ging Ende der 90-er Jahre in Konkurs, noch einige Jahre vor der Muttergesellschaft WESTEND. Nicht entwertet.
Nr. 923
Schätzpreis: 75,00 EUR
Startpreis: 35,00 EUR
VBH Vereinigter Baubeschlag-Handel
Sammelaktie 50 x 50 DM, Nr. 1010
Korntal-Münchingen, Juni 1989 EF+
1975 fusionierten die traditionsreichen Baubeschlagshändler Gottfried Schill KG und Schippert & Stetter KG, 1988 Umwandlung in eine AG, 1989 an die Börse gegangen. Anschließend Expansion nach West- und Osteuropa sowie Joint Ventures in China, Singapur, Dubai und Australien. Der umsatzstärkste europäische Baubeschlags-Großhändler mit 70.000 Artikeln im Sortiment und einem Auslands-Umsatzanteil von über 50 % geriet nach der Jahrtausendwende durch hohe Verluste in eine schwere Krise, wurde von einem Bankenpool unter Führung der Landesbank Baden-Württemberg aufgefangen und versucht seit 2005 als VBH Holding AG einen bilanziellen Neustart. Prägesiegel lochentwertet.
Nr. 924
Schätzpreis: 85,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
VEDES AG
1 Stückaktie, Nr. 16855
Nürnberg, Dezember 2001 EF+
Gültige Aktie! Gründung 1991 als “INTERCONTOR AG für den Handel mit internationalen Spielwaren. 2001 in VEDES AG umbenannt. Schöne große Abb. mit Spielzeug, (u.a. Puppe, Ball, Trommel, Eisenbahn und Teddybär auf Schaukelpferd). Mit kpl. Kuponbogen, unentwertet.
Nr. 925
Schätzpreis: 250,00 EUR
Startpreis: 150,00 EUR
Verband fränkischer Zuckerrübenbauer e.V.
Bescheinigung über ..... Anteile zu 20 DM, Muster
Würzburg, März 1959 EF+
(R 10) Die Einlage bei der Bayerischen Raiffeisen-Zentralbank AG, Zwnl. Würzburg, wurde zur Sicherung eines Darlehens an die Zuckerfabrik Franken GmbH, Ochsenfurt verwendet. Abheftlochung, strichentwertet. Einzelstück aus einem Druckerei-Archiv.
Nr. 926
Schätzpreis: 75,00 EUR
Startpreis: 35,00 EUR
Vereinigte Ascher Färbereien AG
Aktie 1.000 RM, Nr. 908
Asch (Westsudetenland), 12.12.1940 EF+
Auflage 3.095. Gründung 1922. Färberei, Spinnerei und Textildruckerei, außerdem Mehrheitsaktionär der Tüll- und Spitzenfabrik AG Asch und der Alt-Erlaer Färberei und Appretur AG, Wien. Lochentwertet.
Nr. 927
Schätzpreis: 750,00 EUR
Startpreis: 300,00 EUR
Vereinigte bayerische Spiegel- und Tafelglaswerke vorm. Schrenk & Co.
Vorzugs-Aktie Lit. A 1.000 Mark, Nr. 199
Neustadt a.d.W.N., 1.5.1906 EF
Gründeraktie, Auflage 1.000 (R 10). Bei der Gründung 1906 brachten böhmische und oberpfälzische Glasfabrikanten zwei Glasfabriken in Neustadt a. d. Waldnaab und einen Betrieb in Fürth in die AG ein gegen Gewährung von Aktien. Zeitweise bestand auch eine Niederlassung in Hoboken bei New York. 1928 verzichtete die Ges. im Rahmen eines Krisenkartells gegen Zahlung einer Entschädigung durch den Verein Deutscher Spiegelglasfabriken auf die weitere Herstellung von Spiegelglas. Das Werk in Neustadt sollte auf Farbglas umgestellt werden. Das war der Anfang vom Ende der Firma, die 1931 als eines der zahllosen Opfer der Weltwirtschaftskrise in Konkurs ging. Schöner G&D-Druck.
Nr. 928
Schätzpreis: 600,00 EUR
Startpreis: 250,00 EUR
Vereinigte bayerische Spiegel- und Tafelglaswerke vorm. Schrenk & Co.
Aktie Lit. B 1.000 Mark, Nr. 5379
Neustadt a.d.W.N., 15.10.1921 EF
Auflage 650 (R 12). Schöner Giesecke & Devrient-Druck. Diese Emission war noch nie zuvor auf irgendeiner Auktion angeboten! Einzelstück aus einer alten Sammlung.
Nr. 929
Schätzpreis: 200,00 EUR
Startpreis: 100,00 EUR
Vereinigte bayerische Spiegel- und Tafelglaswerke vorm. Schrenk & Co.
Vorzugs-Aktie Lit. A 1.000 Mark, Nr. 9681
Neustadt a.d.W.N., 15.2.1923 EF
Auflage 4.500 (R 9).
Nr. 930
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Vereinigte Berliner Mörtelwerke
Actie 1.000 Mark, Nr. 3803
Berlin, ohne Datum EF/VF
Ersatzstück für 1889er Aktie. Gründung 1889 durch Zusammenschluß mehrerer Mörtelwerke in Gross-Berlin. 1897 wurde in Charlottenburg am Landwehrkanal zur zentralen Belieferung ein großes Mörtelwerk neu erbaut (bestand bis 1967). Die Werke und Kalkgruben Niederlehme (mit eigener Schiffsbauanstalt), Phöben, Fohrde bei Brandenburg, das Kalksandsteinwerk Harsleben bei Halberstadt und Sandberge in Gosen fanden sich nach dem Krieg in der SBZ wieder. Im Westsektor verblieben der Ges. Werke in Berlin (Schleusenufer 5/6), Charlottenburg (Salzufer 23) und Spandau sowie eine Kies- und Sandgrube in Staaken. Obwohl die AG nun nur noch ca. 60 Beschäftigte hatte, blieb sie an der Berliner Börse amtlich notiert. Als AR-Vorsitzender figurierte in den 1950er Jahren Heinrich Lübcke. Da Mehrheitsaktionär nach dem Krieg eine holländische Gruppe gewesen war, konnte die AG in der DDR nicht enteignet werden, was trotz des 1973 eröffneten Konkurses nach der Wende zu einer Reaktivierung zwecks Realisierung von Rückgabeansprüchen führte. Großaktionär ist heute der Haniel-Konzern, der seine Beteiligung seit den 1960er Jahren aufgebaut hatte. Ausdrucksstarke Jugendstil-Umrahmung. Lochentwertet.
Nr. 931
Schätzpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Vereinigte Deutsche Metallwerke AG
Aktie 100 RM, Nr. 56026
Frankfurt a.M., März 1942 EF+
Auflage 2.250. Bei der Gründung 1930 auf Initiative der Metallgesellschaft übernahm die Berg-Heckmann-Selve AG in Altena (Westf.) zur Konsolidierung der Branche die Heddernheimer Kupferwerke und die Süddeutsche Kabelwerk AG in Frankfurt a.M., wohin 1934 auch der Sitz der AG verlegt wurde. Die Werke in Heddernheim, Gustavsburg, Mannheim, Nürnberg, Köln, Altena, Werdohl und Duisburg beschäftigten zusammen bald über 20.000 Mitarbeiter, vor allem wegen der stark anziehenden Aufträge für Flugzeugteile im Zuge der Aufrüstung. Nach Umstellung auf Friedensproduktion und Wiederaufbau der fast vollständig zerstörten Werke wurde die VDM in den 1950er Jahren der weltweit größte Anbieter von Roh- und Halbzeugen aus NE-Metallen und Legierungen. Die Position ging verloren, ohne daß das Unternehmen seine Probleme gelöst bekam. 1982 wurde das Stammwerk in Frankfurt-Heddernheim nach 129 Jahren geschlossen, VDM trennte sich dann auch von allen anderen Produktionsstätten und Beteiligungen. Mit 99 % war die Metallgesellschaft nun fast Alleinaktionär, 1988 umfirmiert in MG Vermögensverwaltung AG. Die Werke in Unna, Altena und Werdohl werden heute von der ThyssenKrupp VDM GmbH betrieben. Prägesiegel lochentwertet.
Nr. 932
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 35,00 EUR
Vereinigte Deutsche Nickel-Werke AG vormals Westfälisches Nickelwalz- werk Fleitmann, Witte & Co.
Aktie 1.000 Mark, Nr. 19966
Schwerte, 20.3.1922 EF
Auflage 10.000. Ursprung ist das 1861 in Iserlohn errichtete und 1869 nach Schwerte verlegte Nickelwerk der Fa. Fleitmann & Witte. Das von Dr. T. Fleitmann erfundene Verfahren zur Walzbarmachung von Nickel wurde Grundlage der nickelverarbeitenden Industrie in der ganzen Welt. Bei der Umwandlung in eine AG 1902 wurden außerdem von der Oberschlesische Eisenindustrie AG in Gleiwitz die Herminenhütte und die Baildonhütte in Oberschlesien sowie von der Eisenhütte Silesia AG in Berlin die Metallwaren-Abteilung in Paruschowitz erworben. Hergestellt wurden Nickelhalbzeuge, Nickelguß, Thermo-Bimetall, Hotel- und Tafelgeräte aus rostfreiem Chrom-Nickel-Stahl sowie Münzrohlinge. Letztere Sparte bescherte der VDN mit der Einführung des Euro einen gewaltigen Aufschwung, der aber nicht weit trug: 2005 ging die AG in Insolvenz. Hochformat. Lochentwertet.
Nr. 933
Schätzpreis: 850,00 EUR
Startpreis: 400,00 EUR
Vereinigte Elbkiesbaggerei, Kalk- u. Mörtelwerke
Aktie 1.000 Mark, Nr. 223
Magdeburg, 11.10.1903 VF
Auflage 224 (R 9). Gegründet 1891 als Magdeburger Mörtelwerk vorm. August Hohmann AG, am 12.12.1902 umbenannt wie oben. Heute Dyckerhoff Transportbeton Elbe-Spree GmbH & Co. KG, Werk Magdeburg. Großformatiges Papier. Lochentwertet. Linke obere Ecke leicht verfärbt. Nur sechs Stücke sind bekannt!
Nr. 934
Schätzpreis: 75,00 EUR
Startpreis: 35,00 EUR
Vereinigte Elektrizitätswerke Westfalen AG
Aktie Lit. B 50 DM, Nr. 23242
Dortmund, September 1968 EF+
Auflage 80.000. Ursprung ist die Elektrizitätswerk Westfalen AG, gegr. 1906 durch die Kommunen Bochum, Recklinghausen und Gelsenkirchen mit Unterstützung der Bergwerksgesellschaft Hibernia und der Berliner Handels-Gesellschaft als Gegengewicht zum als bedrohlich empfundenen RWE unter Hugo Stinnes und August Thyssen. 1925 Zusammenschluß mit der Westfälische Verbands-Elektrizitätswerk AG in Dortmund und dem Städtischen Elektrizitätswerk Dortmund zu einer in Kommunalbesitz befindlichen GmbH. Ab 1926 auch Erwerb bedeutender Steinkohlenzechen. AG seit 1930, Großaktionär war mit über 30 % die Stadt Dortmund. 1966 durch Ausgabe von Inhaberaktien auch dem breiteren Anlegerpublikum geöffnet. 2000 durch Fusion im RWE aufgegangen. Rückseitig als entwertet abgestempelt.
Nr. 935
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 60,00 EUR
Vereinigte Fichtelgebirgs-Granit-, Syenit- und Marmorwerke AG
Aktie 100 DM, Nr. 59
Wunsiedel, Oktober 1955 EF
Auflage 200 (R 9). Gründung 1909 unter Übernahme von 12 bis dahin privat betriebenen Steinbrüchen im Fichtelgebirge (Granit- und Marmorwerke Seußen, Granitwerke Ackermann GmbH in Weißenstadt, G. A. Bruchner Granitwerke in Wunsiedel und Heppenheim, Granitwerk und Steinschleiferei W. Franke und Reul in Bahnhof Kirchenlamitz, Wilhelm Wölfel Granit- und Syenitwerke in Selb). Geliefert wurden bis nach Kanada, Mexiko, Kuba und Venezuela Werkstoffe in allen Granit-, Syenit-, Labrador- und Marmor-Arten für Fassaden, Säulen, Innenarchitektur und Denkmäler. 1957 umbenannt in Grasyma AG (wahrscheinlich auf Betreiben des Telefonisten, der sich beim alten Firmennamen schon zur Mittagszeit den Mund fusselig geredet hatte). 1970 in eine GmbH umgewandelt. Oberer Rand mit Abheftlochung.
Nr. 936
Schätzpreis: 120,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Vereinigte Glanzstoff-Fabriken AG
Depositzertifikat für St.-Aktie 30 x 1/15 von 300 RM, Specimen
von 1928 EF
(R 10) Gründung 1899. Aus einem Versuchsbetrieb in den Anlagen der Rheinischen Glühlampenfabrik bei Aachen wurde eine der größten Kunstseidenfabriken des Kontinents. Später als Enka-Glanzstoff firmierend. 1927 beteiligte sich die Gesellschaft an der Gründung der American Glanzstoff-Corp. (später North American Rayon Corp.). Nach mehreren Fusionen und Aktionärswechseln dann die Akzo Faser AG. Mit anh. Kupons. Äußerst seltenes Stück aus dem aufgelösten Archiv der Bradbury, Wilkinson-Druckerei.
Nr. 937
Schätzpreis: 250,00 EUR
Startpreis: 150,00 EUR
Vereinigte Kapselfabriken Nackenheim- Beyerbach Nachfolger AG
Aktie 100 RM, Nr. 816
Nackenheim bei Mainz, 13.1.1929 EF
Auflage 1.000, kompletter Aktienneudruck wegen Neustückelung (R 8). Das 1868 von Franz Frenay errichtete Werk wurde 1900 von der zu diesem Zweck gegründeten “Nackenheimer Metallkapseln & Kellereimaschinen-Fabrik AG vorm. Carl Voltz Nachf.” übernommen. 1913 Umfirmierung wie oben anläßlich der Übernahme der Kapselfabrik Beyerbach Nachf. in Hattersheim. Hergestellt werden Metallkapseln für Wein- und Sektflaschen und andere Metallgegenstände sowie Kellereimaschinen jeder Art. 1956 in eine GmbH umgewandelt, heute noch der Marktführer in Deutschland für Metallkapseln. Lochentwertet.
Nr. 938
Schätzpreis: 350,00 EUR
Startpreis: 90,00 EUR
Vereinigte Möbelwerke AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 3802
Andernach a. Rhein, Januar 1922 EF/VF
Gründeraktie, Auflage 4.080 (R 10). Gründung 1922. Ansässig auf einem knapp 80.000 qm großen Areal in der Aktienstr. 88, laut Eigenwerbung “größte Spezialfabrik Mittel- und Westdeutschlands für eichenfournierte und polierte Schlafzimmer”. Selbst in der Weltwirtschaftskrise verdiente die AG klotzig Geld und zahlte stets Dividenden von 10 % und mehr. 1941 konnte deshalb eine außergewöhnlich kräftige Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln erfolgen: Der Aktiennennwert wurde von 100 auf 350 RM bzw. von 1.000 auf 3.500 RM heraufgestempelt. Reine Familien-AG mit den Familien Weinstock (Linz a. Rh.) und Engers (Andernach) als Großaktionären. Die Ertragskraft der Vorkriegszeit wurde nie wieder auch nur annähernd erreicht. 1960 (zu der Zeit waren noch ca. 300 Mitarbeiter beschäftigt) in eine GmbH umgewandelt. Großformatiges Papier, dekorativ gestaltet. Nur drei Stücke wurden gefunden, wobei eines davon sehr schlecht erhalten ist.
Nr. 939
Schätzpreis: 350,00 EUR
Startpreis: 90,00 EUR
Vereinigte Möbelwerke AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 3803
Andernach a. Rhein, Januar 1922 EF/VF
Gründeraktie, Auflage 4.080 (R 10). Gleiches Stück wie das Los davor.
Nr. 940
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Vereinigte Werkstätten
für Kunst im Handwerk AG
Aktie 100 RM, Nr. 2250
Bremen, September 1926 EF
Auflage 5.000. Gründung 1898 in München durch Zusammenschluß mehrerer Handwerksbetriebe, 1907 Umwandlung in eine AG aus Anlass der Ausstellung für Kunst und Handwerk in München, 1910 verlegt nach Bremen (ab 1939 wieder in München). Erwerb, Herstellung und Vertrieb von Erzeugnissen der angewandten Kunst. Vollständige Innenausbauten, Handel mit Möbeln, Möbel- und Dekorationsstoffen, Kleinkunst, Teppichen. Der Bildhauer und Designer Hermann Obrist gehörte zu den Gründern der zukunftsweisenden Werkstätten. Obrist, der im engen Kontakt mit Bernhard Pankok und Richard Riemerschmid stand, gehörte zu den Vorkämpfern und Wortführern des Jugendstils. Die Vereinigte Werkstätten kauften jungen Künstlern Entwürfe ab oder verschafften ihnen Aufträge. Die fertigen Kunstwerke wurden in wechselnden oder dauernden Ausstellungen der Öffentlichkeit vorgestellt oder zum Kauf angeboten. In den 1920er Jahren fanden die schweren, eleganten Möbel von Paul Ludwig Troost bevorzugt bei der Innenraumgestaltung von Ozeandampfern Verwendung, was die Firma auch in das Geschäft mit Schiffseinrichtungen brachte. In der Nachkriegszeit tat sich die Firma mit ihrer auf ein wohlhabendes, konservatives Publikum ausgerichteten Produktpalette zunehmend schwer, 1991 wurde die AG insolvent. Als Nachfolger existiert heute eine gleichnamige GmbH in München. Lochentwertet.
Nr. 941
Schätzpreis: 75,00 EUR
Startpreis: 35,00 EUR
Vereinigte Zellstoff- und Papier-fabriken Kostheim-Oberleschen AG
Genußschein 125 RM, Nr. 15372 (27902)
Mainz, April 1933 EF+
Gründung 1889 als Verein für Zellstoff-Industrie AG, Berlin. Ab 1933 Name wie oben. Im Laufe der Jahre konzentrierte die Ges. ihre Betriebe auf die Anlagen in Oberleschen und Wildshausen. 1930 Übernahme der Kostheimer Cellulose- und Papierfabrik AG, Mainz-Kostheim. 1932 Sitzverlegung nach Mainz. 1936 von der Zellstofffabrik Waldhof (ZEWA), Mannheim übernommen (heute SCA Hygiene Products GmbH, Werk Mainz-Kostheim). Prägesiegel lochentwertet.
Nr. 942
Schätzpreis: 200,00 EUR
Startpreis: 60,00 EUR
Vereinigte Zünder- und Kabelwerke
Aktie Lit. C 1.500 Mark, Nr. 488
Meissen, 13.4.1918 EF/VF
Auflage 200. Gründung 1872 als „Vereinigte Fabriken englischer Sicherheitszünder, Draht- und Kabelwerke“. 1915 Umbenennung in Vereinigte Zünder- und Kabelwerke AG. Herstellung von Zündschnüren, Drähten, Stark- und Schwachstromkabeln, Fernsprech-, Telegraphen- und Signalanlagen, Sprengkapseln und elektrischen Minenzündern. Fabriken in Meissen, Siebenlehn und Lage (Lippe). Börsennotiz Dresden/Leipzig. 1947 wurde das Unternehmen unter Anschluss an die IKA Vereinigung volkseigener Betriebe für Installation, Kabel und Apparat in Halle enteignet. 1948 Demontage der Zündschnurfabrik in Lage (Lippe) und Stilllegung. 1951 Sitzverlegung von Meissen nach Lage und 1974 nach Hamburg. 1982 von Amts wegen gelöscht. Originalsignaturen (Emil Bernaud und Fr. Franke). Lochentwertet. Trotz der Gebrauchsspuren eines der überdurchschnittlich gut erhaltenen Stücke!
Nr. 943
Schätzpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 45,00 EUR
Vereins- und Westbank AG
Aktie 50 DM, Blankette
Hamburg, Januar 1991 UNC
(R 9) Entstanden 1974 durch Fusion der Vereinsbank in Hamburg (gegründet 1856) mit der Westbank AG, Husum/Hamburg (entstanden 1943 durch Fusion der 1896 gegr. Westholsteinischen Bank in Heide mit der 1875 gegr. Schleswig-Holsteinischen Bank in Husum und der 1897 gegr. Schleibank in Kappeln). 1977 dehnte sich die Bank durch die Übernahme der Bankhäuser Nicolai & Co. in Hannover/Braunschweig und Gottschalk & Co. in Hildesheim bis nach Südniedersachsen aus, im gleichen Jahr auch Eingliederung der Creditbank AG, Flensburg. 2004 “squeeze out” durch den Großaktionär Bayerische Hypo- und Vereinsbank AG und anschließende Fusion.
Nr. 944
Schätzpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 45,00 EUR
Vereinsbank Cottbus AG
Aktie 500 RM, Nr. 480
Cottbus, 23.6.1938 EF
Auflage 800. Gründung 1857 als Vorschußverein zu Cottbus eG, 1922 Umwandlung in eine AG und umbenannt wie oben. Hauptsitz war in Cottbus, Kaiser-Friedrich-Str. 130. Nach dem Krieg nicht verlagert. Lochentwertet.
Nr. 945
Schätzpreis: 500,00 EUR
Startpreis: 250,00 EUR
Verkaufsvereinigung süddeutscher Mineralölhändler AG
Aktie Lit. A 1.000 Mark, Nr. 913
Nürnberg, 18.1.1922 EF
Gründeraktie, Auflage 1000 (R 10). Das im Dezember 1921 gegründete Unternehmen ging bereit 1924 wieder in Liquidation. Offensichtlich liefen der Ein- und Verkauf von Ölen und Fetten sowie die Bearbeitung von Mineralölprodukten in eigenen Betrieben doch nicht so geschmiert wie erwartet. Die Gründeraktien sind bei mir erstmals überhaupt angeboten!
Nr. 946
Schätzpreis: 500,00 EUR
Startpreis: 250,00 EUR
Verkaufsvereinigung süddeutscher Mineralölhändler AG
Namensaktie Lit. B 1.000 Mark, Nr. 1883
Nürnberg, 18.1.1922 EF
Gründeraktie, Auflage 1.000 (R 10). Wie auch das vorige und das folgende Los jeweils ein Einzelstück aus einer alten Sammlung.
Nr. 947
Schätzpreis: 300,00 EUR
Startpreis: 150,00 EUR
Verkaufsvereinigung süddeutscher Mineralölhändler AG
Aktie Lit. A 1.000 M, Nr. 1474
Nürnberg, 5.4.1923 VF+
(R 10) Zuletzt 2004 ein Stück aufgetaucht.
Nr. 948
Schätzpreis: 160,00 EUR
Startpreis: 60,00 EUR
Vogtländisch-Erzgebirgische Treuhand-AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 111
Plauen i.V., 8.10.1921 EF
Gründeraktie, Auflage 500. Gegründet 1921 zum Zwecke der Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Buchführung und Unternehmensberatung, außerdem Vermögensverwaltung und Übernahme von Treuhand-Geschäften. Die Ges. stand der Plauener Bank nahe. Mit 10 Mitarbeitern bestand sie bis nach 1945. Lochentwertet.
Nr. 949
Schätzpreis: 175,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Vogtländische Carbonisiranstalt
Aktie 1.000 Mark, Nr. 345
Grün i. Vogtl., 1.1.1921 EF/VF
Auflage 300 (R 7). Gründung 1889 zur Karbonisierung von Wolle und Kämmlingen in Lohnarbeit. Das Karbonisieren befreite die Wolle durch ein Bad in 4 %iger Schwefelsäure von pflanzlichen Stoffen (z.B. Kletten). Die organischen Substanzen wurden dabei zerstört, während die Wolle erhalten blieb. Seinerzeit börsennotiert im Freiverkehr Chemnitz. Das Unternehmen bestand bis nach 1945. Großformatiges Papier. Unentwertet!
Nr. 950
Schätzpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 50,00 EUR
Vogtländischer Milchhof AG
Aktie Lit. A 100 RM, Nr. 2959
Plauen i.V., 30.7.1928 EF+
Auflage 4.900. Gründung 1927. Ein- und Verkauf von Milch, den daraus gewonnen Erzeugnissen und anderen Lebensmitteln. Die Gesellschaft war seit 1934 der alleinige Träger der gesamten vogtländischen Milchwirtschaft. In der DDR Umwandlung zur Molkereigenossenschaft, 1972 als VEB geführt, 1990 GmbH i.A. Lochentwertet.
Nr. 951
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 50,00 EUR
Volksbank Essen AG
Namensaktie 50 DM, Nr. 101186
Essen, August 1992 UNC/EF
Auflage 26.050 (R 8). Gründung 1896 als Genossenschaftsbank, 1987 Umwandlung in eine Aktiengesellschaft. 1999 geriet das Institut in eine Schieflage und wurde mit der Genossenschaftsbank Essen zur Geno-Volks-Bank Essen eG fusioniert (heute die Geno Bank Essen eG). Äußerst dekorativer Titel mit zehn Gebäude- bzw. Werksabbildungen aus der Region.
Nr. 952
Schätzpreis: 75,00 EUR
Startpreis: 30,00 EUR
Volkswagen AG
Sammelaktie 50 x 50 DM, Nr. 71405
Wolfsburg, April 1991 EF
Gründung 1937 zum Bau des KdF-Wagens (Kraft durch Freude), Gesellschafter waren zwei Tochtergesellschaften der Einheitsgewerkschaft Deutsche Arbeitsfront. Der legendäre VW-Käfer wurde vom ebenso legendären Ferdinand Porsche konstruiert. Doch die Menschen, die per KdF-Sparkarte peu-à-peu Geld beiseitegelegt hatten, bekamen ihr Auto nicht: stattdessen produzierte das Werk in Riesenstückzahlen Kübelwagen für die Wehrmacht. Erst 1948 begann in Wolfsburg unter der Regie der englischen Besatzungsmacht die zivile Automobilproduktion. Heute einer der drei größten Auto-Konzerne der Welt. 2009/10 machte ein mit allen Finessen geführter Übernahmeversuch von Porsche Schlagzeilen. Doch Porsche-Chef Wendelin Wiedeking hatte sich verrechnet: Der Kampf David gegen Goliath endete damit, daß sich der Sportwagenhersteller Porsche unter die VW-Fittiche begeben musste, dafür hält die Porsche-Holding jetzt aber die Mehrheit an VW. Links über fast die ganze Höhe der Aktie Frontansicht eines VW-Käfers im Anschnitt, mittig fast bierdeckelgroßes VW-Emblem. Rückseitig als ungültig abgestempelt.
Nr. 953
Schätzpreis: 85,00 EUR
Startpreis: 35,00 EUR
vom Rath, Schoeller & Skene AG
Aktie 200 RM, Nr. 45407
Klettendorf Kr. Breslau, Februar 1936 EF
Auflage 22.500. Gründung 1922 zum Betrieb einer Zuckerfabrik und Raffinerie. Außerdem gehörten der AG selbst fast 5.000 ha Ackerflächen. Börsennotiz im Freiverkehr Breslau, Großaktionär war die Süddeutsche Zucker-AG in Mannheim. Lochentwertet.
Nr. 954
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 35,00 EUR
von Poncet Glashüttenwerke AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 11348
Friedrichshain N.-L., 13.7.1922 EF+
Auflage 3.900. Bei der Gründung der AG 1905 wurden eingebracht: das von der bisherigen offenen Handelsgesellschaft von Poncet Glashüttenwerke zu Friedrichshain (Niederlausitz) betriebene Handels- u. Fabrikationsgeschäft einschl. der den Teilhabern an dieser Ges. gehörigen Grundbesitze in Friedrichshain, Wolfshain u. Horlitza, bes. das Rittergut Wolfshain u. Friedrichshain, die Reuthener Haide, die Julius-Grube u. die drauf betriebene Land- u. Forstwirtschaft. Die Ges. unterhält Zweigniederlassungen in Berlin, Duisdorf bei Bonn und Wiesau (Kr. Sprottau). Lochentwertet.
Nr. 955
Schätzpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 60,00 EUR
W. Jacobsen AG
Aktie 2.000 Mark, Nr. 12314
Kiel, 10.1.1923 EF
Auflage 5.000. Gründung 1878, AG seit 1917. Betrieb der Warenhäuser in der Holstenstraße 2/12, Rosenstraße 1/7, Preußerstraße 1/3 und Holtenauer Straße 24/26. Börsennotiz Berlin und Hamburg. Bis 2006 mit der Verwaltung ihres wertvollen Grundbesitzes befasste Gesellschaft. Großaktionär mit über 92% war die Landesbank Schleswig-Holstein Girozentrale, Kiel (heute HSH Nordbank), die sqeeze-out vornahm. Nun 100 % HanseMerkur Verischerungsgruppe. Großformatig. Dekorativer Druck mit Firmensignet. Lochentwertet.
Nr. 956
Schätzpreis: 250,00 EUR
Startpreis: 125,00 EUR
Waggon- und Wagenbau Rathsack & Co. AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 13505
Wernigerode i. Harz, 4.1.1923 VF
Auflage 15.000 (R 10). Gründung 1921 zur Weiterführung der „Karosserie- und Wagenbau-GmbH“ (Werk: Feldstr. 5). 1922 Angliederung eines Sägewerks in Blankenburg a.H. Die später nur noch als Rathsack & Co. AG firmierende Ges. ging 1929 in Konkurs. Lochentwertet.
Nr. 957
Schätzpreis: 85,00 EUR
Startpreis: 10,00 EUR
Waggon-Fabrik Uerdingen AG
Aktie 1.000 RM, Nr. 4624
Krefeld-Uerdingen, Juni 1942 EF+
Auflage 3.300. Gründung 1898 unter der Firma Waggon-Fabrik AG, Uerdingen. Herstellung von Schienen- und Straßenfahrzeugen und ihren Bestandteilen sowie von Maschinenteilen aller Art. Nach der Übernahme der Düsseldorfer Waggonfabrik im Jahre 1935 konzentrierte man sich in Uerdingen auf den Bau von Eisenbahn-Fahrzeugen, während in Düsseldorf Fahrzeuge für den Nahverkehr, insbesondere Straßenbahnen hergestellt wurden. 1938 Namensänderung in Waggon-Fabrik Uerdingen AG. In den 50er Jahren der größte Hersteller von Schienenbussen und Straßenbahnen Deutschlands. Seit 1981 trägt das Unternehmen den Namen DEUWAG AG. Die Waggonfabrik Talbot verkaufte die Düwag 1989 an den Siemens-Konzern. 1999 verkaufte die Düwag ihr gesamtes operatives Geschäft an die Siemens Duewag Schienenfahrzeuge GmbH, Krefeld, eine 100% Tochter der Siemens AG. Lochentwertet.
Nr. 958
Schätzpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 30,00 EUR
Waggonfabrik AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 3021
Rastatt, 1.4.1920 EF/VF
Auflage 1.000. Gründung 1897 zur Herstellung von Eisenbahn- und Straßenbahnwagen in Serie. Die Ges. baute die Straßenbahnwagen für die Oberrheinische Eisenbahn-Gesellschaft, außerdem regelmäßig mit dem Bau von Reisezugwagen für die Reichsbahn und später die Deutsche Bundesbahn beschäftigt. In den 1960er Jahren übernahm die Bauknecht Holding AG in Zürich die Aktienmehrheit, 1970 dann in eine GmbH umgewandelt. Der Waggonbau wurde anschließend eingestellt. 1985 kaufte der Waagenhersteller Bizerba die ehemalige Waggonfabrik. Heute die BWR Waggonreparatur GmbH. Doppelblatt, lochentwertet.
Nr. 959
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 50,00 EUR
Walter Tron AG Schuhfabrik
Aktie 1.000 RM, Nr. 9
Bamberg, 4.11.1938 EF
Auflage 440 (R 8). Zur Firmengeschichte siehe bitte das Los Nr. 472. Pikante Notiz am Rande: Die (zu Karlsruhe gehörende) Gemeinde Palmbach war sich nicht zu schade, den Arisierungsnutznießer Walter Tron 1953 noch zu Lebzeiten zum Ehrenbürger zu ernennen und 2009 die “Walter-Tron-Straße” nach ihm zu benennen. Ohne Unterschrift Kontrollbeamter. Mit Restkupons.
Nr. 960
Schätzpreis: 200,00 EUR
Startpreis: 100,00 EUR
Walter Tron AG Schuhfabrik
Aktie 1.000 RM, Nr. 458
Bamberg, 27.9.1941 EF+
Auflage 60 (R 9). Ohne Unterschrift Kontrollbeamter. Mit Restkupons.
Nr. 961
Schätzpreis: 225,00 EUR
Startpreis: 90,00 EUR
Walther & Cie. AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 904
Dellbrück bei Köln a.Rh., 17.4.1913 EF
Auflage 360. Gründung 1874. Bau von Kesselanlagen, Wanderrosten, Entstaubungsanlagen, Feuerlöschanlagen. In letzterer Branche als Total-Walther-Feuerschutz noch heute tätiges Unternehmen. Börsennotiz Düsseldorf. Großformat. Lochentwertet. Trotz der Gebrauchsspuren eines der überdurchschnittlich gut erhaltenen Stücke!
Nr. 962
Schätzpreis: 120,00 EUR
Startpreis: 45,00 EUR
Wanderer-Werke AG
Aktie 100 DM, Nr. 14176
München, Mai 1958 EF-
(R 9) Gründung 1885 als „Chemnitzer Velocipedfabrik Winklhofer & Jaenicke“, seit 1896 „Wanderer Fahrradwerke AG“. Ab 1902 auch Bau von Motorrädern, 1904 Produktionsbeginn der legendären Continental Schreib-, Rechen- und Buchungsmaschinen. Der 1912 aufgenommene Kraftfahrzeugbau wurde 1932 in die neu gegründete Auto Union AG eingebracht (gemeinsam mit Zschopauer Motorenwerke, Audi und Horch). 1949 Sitzverlegung nach München. Noch heute börsennotierte Gesellschaft. Mit Firmenlogo.
Nr. 963
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Websky, Hartmann & Wiesen AG
Aktie 1.000 RM, Nr. 740
Wüstewaltersdorf, März 1933 EF
Auflage 790. Gegründet 1853, seit 1883 unter der Firma Websky, Hartmann & Wiesen zunächst eine oHG, dann GmbH, AG seit 1923. Erzeugt wurden Tischdecken, Stoffe für Bettwäsche, Bucheinbandstoffe, Lederaustauschstoffe. Drei Fabrikationsstätten im Bezirk Breslau: Flachsgarnspinnerei und Flachsbleiche Tannhausen, Weberei und Veredelung in Wüstewaltersdorf sowie Leinenstückbleiche und Kalikofabrik Zedlitzheide. 1960 verlagert nach Hannover, 1966 nach Abwicklung gelöscht. Lochentwertet.
Nr. 964
Schätzpreis: 250,00 EUR
Startpreis: 100,00 EUR
Weinberg AG Schokoladen- und Zuckerwaren-Fabriken
Aktie Lit. A 1.000 Mark, Nr. 1462
Herford / Hamburg, 1.9.1922 VF
Gründeraktie, Auflage 27.000 (R 7). Übernahme und Fortbetrieb der „Weinberg Schokoladen-Werke GmbH“ in Hamburg mit Werken in Herford und Altona-Bahrenfeld. Bereits 1925 wieder in Konkurs gegangen. Das Werk in Herford wurde 1926 an Ernst Nolting (Gebrüder Nolting Schokoladenfabrik in Herford) veräußert. Im Unterdruck Werksansicht mit über die Gebäude steigendem riesenhaften Schwarzafrikaner mit Kakaofrüchten, Umrandung mit Vignetten.
Nr. 965
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 60,00 EUR
Westdeutsche Bodenkreditanstalt
Aktie 1.000 Mark, Nr. 10532
Köln, 1.10.1922 VF+
Auflage 2.000. Gründung 1893. Seit 1921 Interessengemeinschaft mit der Preussische Boden-Credit-Actien Bank in Berlin, der Norddeutsche Grundcreditbank in Weimar und der Deutsche Hypothekenbank in Meiningen, wobei letztere den Aktionären der Westboden einen Umtausch 20:9 in Deutsche-Hyp-Aktien anbot. Das Bankgebäude Kaiser-Wilhelm-Ring 17/21 wurde 1944 bei einem Fliegerangriff zu 85 % zerstört, 1949/51 wiederaufgebaut und 1961/63 erweitert. Nachdem lange Zeit Deutsche und Dresdner Bank jeweils eine Schachtelbeteiligung besaßen, erwarb Anfang der 70er Jahre die Commerzbank die Aktienmehrheit und veranlaßte 1974 die Verschmelzung mit der ebenfalls von ihr kontrollierten Rheinische Hypothekenbank AG (die 2002 in der von den drei Großbanken geformten Eurohypo AG aufging). Lochentwertet.
Nr. 966
Schätzpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 50,00 EUR
Westdeutsche Marmor- und Granitwerke
Aktie 100 RM, Nr. 1835
Dortmund, 22.5.1929 VF
Auflage 9.900. Gründung 1880 durch Heinrich Ochs als Steinmetzwerkstatt, seit 1900 “Marmor-, Granit- und Sandstein-Werke Ochs & Co. GmbH”, 1905 nach dem Ausscheiden von Heinrich Ochs Umwandlung in die “Westdeutsche Marmor- und Granitwerke AG”. Geliefert wurden vornehmlich Schalttafeln für die Elektroindustrie, Material für sanitäre Anlagen und Grabdenkmäler, eine Spezialität waren Kirchenarbeiten. Börsennotiert im Freiverkehr Düsseldorf, bezeichnete sich das Unternehmen als “eines der bedeutendsten der deutschen Marmor- und Granitindustrie”, obwohl die Beschäftigtenzahl nach dem 2. Weltkrieg kontinuierlich von 50 auf kaum mehr als 10 sank und der Jahresumsatz lediglich um die Marke von 1 Mio. DM schwankte. 1983 in eine GmbH umgewandelt. Lochentwertet.
Nr. 967
Schätzpreis: 85,00 EUR
Startpreis: 35,00 EUR
Westfalia Dinnendahl Gröppel AG
Aktie 100 RM, Nr. 24796
Bochum, August 1937 EF
Auflage 26.000. Die Anfänge der “Eisenhütte Westfalia” in Bochum gehen zurück auf die im Jahr 1872 gegründete Maschinenfabrik “Brandenburg & Lämmerhirt”, die in erster Linie Erzeugnisse für den heimischen Bergbau lieferte. 1922 Angliederung der “R. W. Dinnendahl AG” (Fusion zur Westfalia-Dinnendahl AG); diese 1800 von dem “Mechanikus” Franz Dinnendahl gegründete “Kunstwerkerhütte” war die älteste Maschinenfabrik Westdeutschlands und hatte die allerersten Wasserhaltungs- und Fördermaschinen an der Ruhr gebaut. 1930 Übernahme der in Zahlungsschwierigkeiten geratenen “Maschinenfabrik Fr. Gröppel”, Maschinenfabrik für Bergwerks- und Aufbereitungsanlagen; anschließend Umbenennung in Westfalia Dinnendahl Gröppel AG. Das operative Geschäft wurde 1972 der KHD Humboldt Wedag AG übertragen. Zuletzt verfügte die Sparta Beteiligungen AG, Hamburg über den Aktienmantel der WEDAG-AG und machte daraus die “equitrust AG”. Lochentwertet.
Nr. 968
Schätzpreis: 60,00 EUR
Startpreis: 10,00 EUR
Westpreußische Kleinbahnen-AG
Aktie Gattung D 1.000 RM, Nr. 3784
Berlin, Juli 1938 EF+
Auflage 4.004. Gründung 1899. Engmaschiges, zusammen 312 km langes Kleinbahnnetz zwischen Danzig und Marienburg. Prägesiegel lochentwertet.
Nr. 969
Schätzpreis: 350,00 EUR
Startpreis: 150,00 EUR
Wiehe & Weber AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 758
Bremen, Dezember 1921 EF-
Gründeraktie, Auflage 3.000 (R 10). Gegründet am 17.11.1921 zwecks Handel und Fabrikation von Selterswasser, Brause- und Fruchtlimonaden. alkoholfreien Getränken, destilliertem Wasser, Handel mit Kohlensäure, Medizinaltafelwassern und Spirituosen und sonstige Handelsgeschäfte jeder Art, insbes. Übernahme der Geschäfte der offenen Handelsges. Wiehe & Weber in Bremen. Am 24.12.1940 wurde die Umwandlung der AG in KG unter Ausschluß der Abwicklung beschlossen. Die AG erlosch somit. Heute Wiehe & Weber GmbH & Co. KG mit Sitz in Bremen, Hermannstr. 104. Signiert von dem Bankier Joh. Friedrich Schröder als Aufsichtsratsvorsitzender (Faksimile). Mit beiliegendem Kuponbogen (nur ein Kupon wurde entfernt). Bislang völlig unbekannt, nur drei Stücke wurden gefunden!
Nr. 970
Schätzpreis: 350,00 EUR
Startpreis: 175,00 EUR
Wiener Lokomotivfabrik AG
Zwischenschein 10.000 x 100 RM, Nr. 3
Wien, 18.3.1940 VF
(R 10) Gegründet 1969. Das Werk in Floridsdorf war nicht nur die größte Lokomotivfabrik des Landes, sondern produzierte ab 1927 Motorstraßenwalzen. Alle österreichischen Lokomotivfabriken kamen unter ein Dach mit der 1930 erfolgten Übernahme der Lokomotivabteilung der Staats-Eisenbahn-Gesellschaft, der Krauss-Lokomotivfabrik in Linz sowie der Fusion mit der Lokomotivfabrik Sigl in Wiener Neustadt. (Gegründet bereits 1842 als erste Lokomotivfabrik der Donaumonarchie in Wiener Neustadt durch den Ingenieur Wenzel Günther. 1861 verkaufte er an den Wiener Maschinenfabriksbesitzer Georg Sigl, der das Unternehmen zur größten Maschinenfabrik des Landes ausbaute. 1870 verließ die 1.000ste Lokomotive das Werk, das inzwischen 4.000 Mitarbeiter hatte. 1875 Umwandlung in eine AG. Am 10.7.1916 zerstörte ein TORNADO die Fabrik vollständig, nur das Einfahrtstor blieb stehen, es ist heute denkmalgeschützt und der Österreichischen Arbeiterbewegung gewidmet). Börsennotiz Wien, 1938 erwarb der große deutsche Konkurrent Henschel & Sohn GmbH, Kassel die Aktienmehrheit. Den Einstieg Henschels hatte die Arisierung erzwungen! Die Muttergesellschaft sowohl von Floridsdorf wie von Wiener Neustadt war die Wiener Credit-Anstalt, und an dieser war die jüdische Familie Rothschild mehrheitlich beteiligt! Die Rothschilds wurden - wie alle jüdischen Unternehmer - zum Verkauf gezwungen! Und weshalb Henschel? Der Inhaber Oskar R. Henschel war bereits am 1. April 1933 in die NSDAP eingetreten. 1942 wurde aus der ehemaligen Lokomotivfabrik die Rax-Werke GmbH, ab 1943 wurden hier auch Teile für die V2-Raketen gabaut. Die Rax-Werke waren von Anfang ein Rüstungsbetrieb von Floridsdorf und galten aus Außenlager des KZ Mauthausen! 1946 verstaatlicht und 1956 mit dem ebenfalls verstaatlichten Waggonbauer Simmering-Granz-Pauker AG verschmolzen. Die Verschmelzung mit Simmering-Graz-Pauker 1958 bedeutete schlichtweg das Ende der Wiener Lokomotivfabrik. Die SGP wurde in den 1990er-Jahren von Siemens übernommen und firmiert heute als Siemens Transportation Systems.
Das hier angebotene Wertpapier ist eingetragen auf die Firma Henschel & Sohn GmbH, Kassel. Dividendenstempel für 1942 und 1943. Nur das eine Stück ist bislang bekannt geworden. Hochinteressantes und bedeutendes Papier der größten Lokomotivfabrik Österreichs!
Nr. 971
Schätzpreis: 45,00 EUR
Startpreis: 45,00 EUR
Wiener Lokomotivfabrik AG
4,5 % Teilschuldv. 1.000 RM, Nr. 1568
Wien, September 1940 EF
Auflage 3.000. Doppelblatt, inwendig Anleihebedingungen. Lochentwertet.
Nr. 972
Schätzpreis: 50,00 EUR
Startpreis: 50,00 EUR
Wiener Lokomotivfabrik AG
4,5 % Teilschuldv. 500 RM, Nr. 4982
Wien, September 1940 EF-
Auflage 2.000. Doppelblatt, inwendig Anleihebedingungen. Prägesiegel lochentwertet.
Nr. 973
Schätzpreis: 75,00 EUR
Startpreis: 35,00 EUR
Wilke-Werke AG
Aktie 1.000 DM, Nr. 972
Braunschweig, 15.6.1950 EF
Auflage 2.210 (R 7). 1856 gründete Schlossermeister August Wilke eine Schlosserei, die sich rasch zu einer ansehnlichen Fabrik entwickelte. AG seit 1881 als „Dampfkessel- und Gasometerfabrik vorm. A. Wilke & Comp.“ Neben Stahlbau, Kesselbau und Gasbehälterbau nach der Wende zum 20. Jh. vor allem Bau von Tankanlagen, Mineralölverarbeitungsanlagen und „Kito“-Sicherungen für feuergefährliche Flüssigkeiten (letzteres die einzige Sparte, die nach dem Konkurs 1978 in einer Auffanggesellschaft gerettet werden konnte). Erst 2003 wurden die inzwischen ganz verfallenen Gebäude auf dem riesigen Fabrikareal an der Frankfurter Straße abgerissen. Früher in Hannover börsennotiert. Mit Kupons.
Nr. 974
Schätzpreis: 750,00 EUR
Startpreis: 300,00 EUR
Wirtschaftliche Vereinigung
deutscher Gaswerke AG
Namensaktie 200 Mark, Nr. 193
Köln, 10.11.1904 EF/VF
Gründeraktie, Auflage 300 (R 8). Gegründet 1904 zur Regelung des Koksabsatzes der deutschen Gaswerke. Gründer waren 63 Städte und Gasgesellschaften. Später waren der Vereinigung weitere Gaswerke beigetreten, so daß Ende 1941 644 Werke zusammengeschlossen waren. 1924 Fusion mit dem Gaskoks-Syndikat, Köln und Firmenänderung durch Zusatz Gaskokssyndikat. Lochentwertet. Doppelblatt, inwendig zwei Übertragungsvorgänge. Beiliegend Anhang zur Aktie Nr. 193 über die Einzahlung von 150 Mark.
Nr. 975
Schätzpreis: 175,00 EUR
Startpreis: 60,00 EUR
Wollversteigerungs-AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 995
Reichenbach i.Vogtl., 14.3.1922 EF
Gründeraktie, Auflage 1.000. Gründung am 14.3.1922. Versteigerung und Einlagerung von Wolle, Kämmlingen, Abgängen und Textilien aller Art und Handel damit. Ein für diese Zeit ungewöhnlich dekoratives Papier mit großer Abbildung der Lagerhäuser und Versteigerungshallen. Lochentwertet.
Nr. 976
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Württembergische Elektrizitäts-AG
Aktie 100 RM, Nr. 3637
Stuttgart, 1.3.1928 EF
Auflage 10.000. Gründung 1906 in Mannheim-Rheinau als „Neue Rheinau AG“, 1920/21 Übernahme der 1917 gegründeten oHG “Württembergische Elektrizitäts-Gesellschaft”, Sitzverlegung nach Stuttgart und Umfirmierung wie oben. Seit 1921 war die Hauptaufgabe die Nutzbarmachung von Wasserkräften, vor allem alpiner Wasserkraftwerke in Bayern und Österreich (u.a. 1927-30 Projektierung des Tauernkraftwerks). Die WEAG übernahm auch den Vollausbau und seit 1922 die Betriebsführung der Städt. Elektrizitäts-Werke Salzburg. Wegen besonderer Erfahrung im alpinen Stollenbau zudem Mitarbeit bei der Erbauung der bayer. Zugspitzbahn in Garmisch. Beteiligungen bei Kriegsende: Überlandwerk Unterfranken AG, Würzburg (37 %), Traunkraftwerke AG, Traunstein (97 %, verkauft 1964/65), Ges. für elektrische Anlagen AG, Fellbach (57 %), Speicherkraftwerk Egg GmbH, Säckingen (50 %, liquidiert 1966) und Salzburger AG für Elektrizitätswirtschaft (25 %, von der Rep. Österreich 1947 entschädigungslos verstaatlicht). Großaktionär war seit 1928 die Allg. Lokalbahn- und Kraftwerke AG in Frankfurt/M. (die spätere AGIV). Nach dem Krieg bekam die AG für Licht- und Kraftversorgung, München (später in der ThüGa aufgegangen) als Aktionär immer größeres Gewicht, 1996 hielt die ThüGa schließlich 100 % der Aktien und wandelte die WEAG in eine GmbH & Co. KG um. Lochentwertet.
Nr. 977
Schätzpreis: 400,00 EUR
Startpreis: 200,00 EUR
Wunstorfer Portland-Cementwerke
Vorzugs-Aktie 1.000 Mark, Nr. 2431
Wunstorf, 20.12.1920 VF
Auflage 150 (R 10). Lochentwertet. Nur 5 Stücke sind bekannt.
Nr. 978
Schätzpreis: 75,00 EUR
Startpreis: 25,00 EUR
Zeiss Ikon AG
Aktie 1.000 RM, Nr. 170175
Dresden, 10.2.1942 EF+
Auflage 28.300. Keimzelle des Unternehmens ist die 1886 in Berlin gegründete Optische Anstalt C.P. Goerz, die 1903 in eine AG umgewandelt wurde. 1926 Fusion mit der Ica AG und der Ernemann-Werke AG (beide Dresden) sowie der Contessa-Nettel AG (Stuttgart) zur „Zeiss-Ikon AG“. 1927 Fusion mit der AG Hahn für Optik und Mechanik in Kassel. 1932/33 Erwerb der Aktienmehrheit der Nitzsche AG Kinematographen und Filme, Leipzig. 1935/36 Beteiligung bei der Fernseh AG, Berlin. 1945 wurden sämtliche Werke in Berlin und Dresden demontiert, deshalb 1948 Sitzverlegung nach Stuttgart. 1948 Gründung des Zweigwerks Kiel zur Produktion von Kinomaschinen. 1949 Wiederaufnahme der Fertigung der Goerz-Buchungsmaschinen in Berlin-Friedenau. Ende der 50er Jahre zusammen mit der holländischen Gevaert Einstieg in das Amateurfilm-Geschäft und Einführung des Ikolor-Farbumkehrfilms. 1965/70 Fusion mit der Voigtländer AG in Braunschweig. 1973 Sitzverlegung nach Berlin. 1990 Umfirmierung in IKON AG nach Übernahme durch die finnische Oy Abloy Security Ltd. und Ausstieg aus dem traditionsreichen optischen Produktionsprogramm. Seither noch Herstellung von Sicherheitsschlössern und Schließanlagen. Prägesiegel lochentwertet.
Nr. 979
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Ziederthal-Eisenbahn-Gesellschaft
Aktie 1.000 Mark, Nr. 582
Landeshut i.Schl., 1.3.1900 EF/VF
Gründeraktie, Auflage 1.000. Normalspurige Sekundärbahn in Niederschlesien von Landeshut nach Albendorf (21,6 km). Sehr großformatig (40 x 31 cm), mit schöner breiter Laubwerkumrandung. Eine vertikale Knickfalte mittig, sonst keine Gebrauchsspuren.
Nr. 980
Schätzpreis: 250,00 EUR
Startpreis: 100,00 EUR
Zörbiger Bank-Verein von Schroeter, Koerner & Comp.
Namensaktie Serie III 1.200 Mark, Blankette
Zörbig, 2.1.1890 VF+
(R 8) Gründung 1869, Zweigniederlassungen in Könnern (Saale), Niemberg (Saalkreis) und Sandersdorf (Kr. Bitterfeld). Im Schnitt 60 Mitarbeiter waren neben dem Bankgeschäft auch im Handel mit Getreide, Futter- und Düngemitteln sowie Kohlen beschäftigt. Börsennotiz bis 1933 Halle, danach Leipzig. Nach dem Krieg nicht verlagert. Großformatiges Papier. Lochentwertet.
Nr. 981
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 75,00 EUR
Zörbiger Bank-Verein von Schroeter, Koerner & Comp. KGaA
Namensaktie Serie VII 1.200 Mark, Blankette
Zörbig, 15.6.1920 EF
(R 9) Großformatiges Papier. Lochentwertet. Nur 10 Stücke sind bekannt.
Nr. 982
Schätzpreis: 500,00 EUR
Startpreis: 200,00 EUR
Zuckerfabrik Markranstädt
Namens-Actie 3.000 Mark, Nr. 112
Markranstädt, 15.1.1884 VF
Gründeraktie, Auflage 120 (R 7). Gegründet 1883 als sog. “Bauernzuckerfabrik”, weshalb mit den Aktien eine Rübenablieferungspflicht verbunden war. Die Rohzuckerfabrik verarbeitete pro Kampagne bis zu 500.000 Ztr. Rüben. Zu DDR-Zeiten als VEB Zuckerfabrik Markranstädt weitergeführt (AG 1955 im Handelsregister gelöscht). Besonders beliebt bei Eisenbahn-Nostalgikern wegen der fabrikeigenen Rangierlokomotive LKM N4 des VEB Lokomotivbau Karl Marx (ehem. Fabrik von Orenstein & Koppel), die heute im Besitz der Eisenbahnfreunde Großheringen ist. Originalunterschriften. Lochentwertet.
Nr. 983
Schätzpreis: 75,00 EUR
Startpreis: 35,00 EUR
Zuckerfabrik Warburg AG
Aktie 100 RM, Nr. 4917
Warburg i. Westf., 12.6.1934 EF+
Auflage 5000, kompletter Aktienneudruck. Die 1884 gegründete Fabrik produzierte zunächst nur Rohzucker (der in Raffinerien zum Endprodukt weiterverarbeitet wurde), seit etwa 1900 auch Weißzucker. Die Mehrheit der im Frankfurter Freiverkehr notierten Aktien kaufte seit den 50er Jahren die Zuckerfabrik Franken GmbH in Ochsenfurt auf (die u.a. 1970 eine bereits einmal bestehende Schachtel der Süddeutschen Zucker-AG übernahm). 1988 fusionierte dann die Zuckerfabrik Franken mit der Süddeutschen Zucker-AG, die bei dieser Gelegenheit den heutigen Firmennamen Südzucker AG annahm; dadurch kam auch die Zuckerfabrik Warburg endgültig zum Südzucker-Konzern. Lochentwertet.
Nr. 984
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 75,00 EUR
Zuckerkreditbank-AG
Aktie 1.000 RM Mai, Nr. 3799
Berlin, Mai 1926 EF/VF
Auflage 2.000. Gründung 1923 durch die mitteldeutschen Raffinerien (Halle, Rositz und Holland) und Rohzuckerfabriken für Bankgeschäfte im Interesse der rübenbauenden Landwirtschaft und der deutschen Zuckerindustrie. Filialen in Halle a.S., Cöthen und Bernburg. Ab 1926 Interessengemeinschaft mit der Ersten ländlichen Spar- und Darlehns-Kasse Cöthen eGmbH. Lochentwertet.
Nr. 985
Schätzpreis: 300,00 EUR
Startpreis: 150,00 EUR
Zuckerraffinerie Magdeburg AG
Aktie 1.000 Mark, Blankette
Magdeburg, 8.2.1920 EF
(R 10) Gegründet vor 1843, AG seit 1882. Raffination von Rohzucker, Handel mit Zucker und Zuckerfabrikaten aller Art. Firmenmantel 1963 verlagert nach Einbeck und Umwandlung in GmbH. Lochentwertet.
Nr. 986
Schätzpreis: 140,00 EUR
Startpreis: 60,00 EUR
Zuckerraffinerie Tangermünde Fr. Meyers Sohn AG
Aktie 500 RM, Nr. 30086
Tangermünde, April 1943 EF+
Auflage 6.960. Gegründet 1826 durch Theodor Meyer mit 6 Arbeitern an der Mündung der Tanger in die Elbe, die älteste deutsche Zuckerraffinerie und bis 1945 eine der größten in ganz Europa. Die Fabrik war ursprünglich in der Kirchstr. 69, ab 1836 dann Kirchstr. 32, 1839 völlig abgebrannt und 4-stöckig neu errichtet, 1876 Umzug auf das Gelände einer ehemaligen Stärkefabrik an der Elbe, 1881 erneut völlig niedergebrannt und wiederaufgebaut. An der Wende zum 20. Jh., schon vor der 1906 erfolgten Umwandlung in eine AG, besaß die Raffinerie einen eigenen Industriehafen, ausgedehnte Arbeiterkolonien, ein Kinderheim und ein Krankenhaus sowie ein Kraftwerk, das auch die Stadt Tangermünde mit Strom versorgte. Ab 1910 wurden hochwertige Schokoladen und Pralinen unter der Marke FEODORA erzeugt (Namensgeberin war Prinzessin Feodora von Schleswig-Holstein, jüngste Schwester von Kaiserin Auguste Victoria, der Frau von Kaiser Wilhelm II.) 1924/25 Bau einer Würfelzuckerfabrik, 1930 Übernahme der Lobeck & Co. Schokoladenfabrik AG in Dresden. Zu Beginn des 2. Weltkriegs hatte die Zuckerraffinerie 3.000, die Schokoladenfabrik 900 und die Marmeladenfabrik rd. 500 Beschäftigte. 1945 in der SBZ enteignet (die Raffinerie wurde demontiert), 1950 Sitzverlegung nach Hamburg, 1950/51 Wiederaufnahme der Erzeugung von Feodora-Schokolade, 1953 Übernahme der Bremer Chocolade-Fabrik Hachez & Co. 1961 Umwandlung in eine GmbH (heute die Zuckerraffinerie Tangermünde Fr. Meyers Sohn Holding GmbH). Die nach der Wende reprivatisierten Nachfolgebetriebe auf dem Gelände in Tangermünde gingen 1992 in Konkurs. Prägesiegel lochentwertet.
Nr. 987
Schätzpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 60,00 EUR
Zwickau-Oberhohndorfer Steinkohlenbau-Verein
Aktie 1.000 Mark, Nr. 3218
Zwickau, 21.2.1922 EF-
Auflage 1.400. Gründung am 23.10.1854, eingetragen am 20.11.1871. Kohleförderung zunächst auf Wilhelmschacht I, II und III, außerdem eine Kokerei in Betrieb. 1908 Übernahme der Grubenfelder des Oberhohndorfer Schader Steinkohlenbau-Vereins. In den besten Jahren Belegschaft über 3.000 Mann, um die Jahrhundertwende Spitzendividenden von 100 %! Seit 1936 wegen Erschöpfung der Felder in Liquidation. Die Abwicklung brachte bis 1943 befriedigende Erfolge: als 1. Liquidationsrate kamen ab 18.1.1942 auf das Grundkapital 10% sowie auf die Genußrechte der Anleihen von 1895 und 1920 20% des Nennwertes zur Auszahlung. Lochentwertet.
Nr. 988
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Zwickauer Maschinenfabrik
Aktie 1.000 RM, Nr. 1538
Zwickau i.Sa., April 1941 EF
Auflage 230. Ursprung ist eine schon 1842 in der Reichenbacher Straße durch William Henry Jonas aus Markkleeberg und Zivilingenieur William Dorning aus Manchester gegründete Maschinenfabrik. Zunächst war die Entwicklung kümmerlich, die Besitzer wechselten mehrfach bis zur Übernahme durch Brod & Stiehler im Jahr 1865. 1872 Umwandlung in eine AG. 1910 Erwerb der Fabrik für Blechbearbeitungsmaschinen Gustav Toelle in Niederschlema (1928 verkauft an die Hiltmann & Lorenz AG in Aue). Hergestellt wurden Kompressoren aller Art, Dampfmaschinen, Bergwerksmaschinen und Preßluftpumpen. Nach 1945 enteignet. 1990 von der Treuhand in die Auffanggesellschaft Sachsenring Maschinenbau GmbH überführt, 2001 als Zwickauer Maschinen- und Anlagenbau GmbH ausgegliedert, baut heute Anlagen für die Chemieindustrie sowie zur Erdgasförderung, -speicherung und -verteilung. Prägesiegel lochentwertet.
Nr. 989
Schätzpreis: 250,00 EUR
Startpreis: 125,00 EUR
Zwirnerei Ackermann AG
Namensaktie 1.000 Mark, Nr. 8591
Sontheim am Neckar, Oktober 1922 EF
Auflage 2.250 (R 7). Gegründet 1882 als “Mechanische Zwirnerei Heilbronn vorm. C. Ackermann & Cie.”, 1919 umbenannt wie oben. Betrieb einer Baumwollzwirnerei, außerdem Herstellung von Näh-, Häkel- und Stopfgarnen. 1957 Fusion mit der Zwirnerei & Nähfadenfabrik Göggingen zur Ackermann-Göggingen AG mit Sitz in Augsburg. 1994 nach Übernahme der Aktienmehrheit durch die Wisser-Dienstleistungsgruppe (die sich vor allem für den Immobilienbesitz interessierte) Verkauf des operativen Geschäfts an den Wettbewerber Amann & Söhne GmbH & Co. KG in Bönnigheim. Die AG selbst wurde in Anterra AG umbenannt und besteht noch heute als börsennotierte Vermögensverwaltungsgesellschaft. Umrandung im Historismus-Stil. Doppelblatt, inwendig Übertragungsvorgang. Lochentwertet. |