47. Auktion am 18. Juli 2011

Deutschland

Los Nr. 411-732

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Los Nr. 411-455: Seiten 70-76
Los Nr. 456-503: Seiten 77-83
Los Nr. 504-541: Seiten 84-90
Los Nr. 542-590: Seiten 91-97
Los Nr. 591-647: Seiten 98-104
Los Nr. 648-684: Seiten 105-111
Los Nr. 645-732: Seiten 112-118

Nr. 411
Schätzpreis: 400,00 EUR
Startpreis: 180,00 EUR
Elektricitätswerk Westfalen AG
5 % Schuldverschreibung 1.000 Mark, Nr. 18493
Bochum, März 1922 VF
Auflage 50.000 (R 9). Teil einer von der Commerz- und Privat-Bank AG vermittelten Anleihe von 200 Millionen Mark. Gründung 1906 durch eine Anzahl westfälischer Städte als rein kommunales Unternehmen. Betrieben wurde ein Gemeinschaftswerk in Hattingen sowie das Gersteinwerk in Stockum. 1925 wurden alle Anlagen gegen Gewährung von Gesellschaftsanteilen an die Vereinigte Elektrizitätswerke Westfalen VEW übertragen. Großformatiges Papier. Originalunterschriften. Lochentwertet. Doppelblatt, inwendig Anleihebdingungen. Linker Rand rostfleckig, rechte untere Ecke verfärbt und mit kleiner Felstelle.

Nr. 412
Schätzpreis: 75,00 EUR
Startpreis: 35,00 EUR
Elektrizitätsverband Weißenfels-Zeitz
4 % Schuldverschreibung Lit. C 1.000 Mark, Nr. 1008
Kretzschau, 24.4.1914 VF+
Lochentwertet.

Nr. 413
Schätzpreis: 350,00 EUR
Startpreis: 175,00 EUR
Elektrizitätswerke Görnau AG
Aktie (Zwischenschein) 5 x 1.000 und 6 x 100 RM, Nr. 25
Görnau, 16.11.1944 EF
Ausgestellt auf Gustav Keilich, Litzmannstadt. Gründung des Elektrizitätswerkes im Jahr 1909, damals (wie heute wieder) hieß die Stadt Zgierz und gehörte noch zu Rußland. 1914 Ende der russischen Herrschaft, nachdem Zgierz von deutschen Truppen besetzt wird. 1918 Entwaffnung der deutschen Garnison. 1940 dem sog. “Warthegau” zugeschlagen, 1943 in Görnau umbenannt. “Nach Neudruck der Reichsmarkaktien wird gegen diesen Zwischenschein die obenerwähnte Aktienanzahl an den Inhaber ausgefolgt werden.” Wenige Monate vor Kriegsende war das im Warthegau wohl nur noch ein theoretisches Versprechen. Originalunterschrift. Lochentwertet. Lochentwertet. Im Reichsbankschatz lagen 10 dieser Zwischenscheine in unterschiedlicher Stückelung, jeder für sich ein Unikat.

Nr. 414
Schätzpreis: 250,00 EUR
Startpreis: 125,00 EUR
Elektro-Treuhand AG
4,5 % Teilschuldv. 1.000 Mark, Nr. 3332
Hamburg, März 1912 EF
Auflage 15.000 (R 6). Gründung 1912 unter maßgeblicher Beteiligung der Berliner Handels-Gesellschaft, Zweck war die Bereitstellung von Geldmitteln zum Zwecke der Errichtung, Vergrößerung oder Verbesserung elektrischer Betriebsanlagen. Mit der Anleihe im Gesamtbetrag von 15 Mio. Mark wurde eine gleichhohe Beteiligung an der Hamburger Hochbahn-AG erworben. Seit 1925 in Liquidation. Dem Aufsichtsrat gehörte u.a. der Bankier Carl Fürstenberg an. Großformatiges Papier, sehr dekorativ gestaltet. Faksimile Fürstenberg für die Berliner Handels-Gesellschaft. Lochentwertet. Doppelblatt, inwendig Anleihebedingungen.

Nr. 415
Schätzpreis: 200,00 EUR
Startpreis: 50,00 EUR
Elektrotechnische Fabrik Deuschle
Aktie 1.000 Mark, Nr. 5895
Dunningen, Juli 1923 VF
Auflage 10.000 (R 8). Gründung 1922 zwecks Fabrikation und Vertrieb von elektrotechnischen Bedarfsartikeln, insbesondere von Guss-Steckdosen und Schaltern. 1924 bereits wieder in Liquidation, 1926 gelöscht. Mit kpl. Kuponbogen.

Nr. 416
Schätzpreis: 750,00 EUR
Startpreis: 375,00 EUR
Emil Heinicke AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 1048
Berlin, 1.3.1912 VF
Auflage 600 (R 12). Gründung 1911 zwecks Erwerb und Fortbetrieb des bisher unter der Firma Emil Heinicke in Berlin betriebenen Spezial-Bau und Einrichtungs-Geschäfts. Spezialitäten: Laden- und Fassaden-Bau, Geschäfts-Einrichtungen, Herstellung und Vertrieb von Holz- und Metallartikeln sowie Artikeln der chemischen und Textil-Industrie. Fabrik in Mariendorf. 1914/16 umfangreiche Kriegslieferungen, 1916/17 Errichtung einer Munitionsfabrik, ab 1919 auch Herstellung landwirtschaftlicher Artikel. 1924/25 umfangreiche Neubauten (Friedrichstr. 129, am Kurfürstendamm das Lachmann-Mossesche Gelände, Scheunenviertel in Berlin, Pankow-Niederschönhausen, Bellermannstr., Bahnhof Witzleben u.a.). 1931 eines der unzähligen Opfer der Weltwirtschaftskrise geworden und in Konkurs gegangen. Großformatiges Papier. Doppelblatt, lochentwertet. Rand stellenweise angestaubt und mit kleinen Einrissen. Unikat aus dem Reichsbankschatz, vorher nicht bekannt gewesen.

Nr. 417
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 50,00 EUR
Emil Waeldin Lederfabrik AG
Aktie 1.000 DM, Nr. 809
Lahr-Schwarzwald, Juni 1951 EF+
Auflage 1.000 (R 8). Bei Gründung 1927 wurden die Anlagen der KG Emil Waeldin & Co. übernommen. Herstellung von Oberleder, Bekleidungs- und Handschuhleder. Zweigniederlasseung: Handschuhfabrik Würzburg-Heidingsfeld. Großaktionär war Ludwig Cornelius Frhr. Heyl zu Hernsheim. 1971 nach Übernahme durch die Heyl’schen Lederwerke in Worms Umbenennung in Heyl & Waeldin AG. 1974 wurde die AG aufgelöst.

Nr. 418
Schätzpreis: 1.000,00 EUR
Startpreis: 450,00 EUR
Energieversorgung Groß-Dresden AG
Namens-Aktie 500 x 10.000 RM, Nr. 501-1000
Dresden, 15.2.1930 EF/VF
Interims-Schein, Auflage 2 (R 12). Ausgestellt auf die AG Sächsische Werke, Dresden. Gründung 1926/27 zum Bau des Pumpspeicherwerks Niederwartha in den Dresdner Stadtteilen Cossebaude und Niederwartha. Aktionäre waren zu je 50 % die Dresdner Gas-, Wasser- und Elektrizitätswerke AG (Drewag) sowie die Energieholding des Freistaats Sachsen, die AG Sächsische Werke (ASW). Niederwartha, erbaut 1927-30 mit 6 Maschinensätzen und einer Nennleistung von 120 mW (Fallhöhe zwischen Ober- und Unterbecken 143 m), ist das erste im Großmaßstab verwirklichte Pumpspeicherkraftwerk der Welt. Dabei lieferten sich die Ingenieure einen Wettlauf mit dem Koepchenwerk an der Ruhr (am Hengsteysee) im westfälischen Herdecke. Schließlich ging Niederwartha mit dem ersten 15-mW-Maschinensatz am 27.11.1929 ans Netz, das Koepchenwerk erst am 28.1.1930, aber dann gleich mit der vollen Leistung von 132 mW. 1945 wurde das Kraftwerk von den Sowjets als Reparationsleistung demontiert und 1955-60 schrittweise wieder aufgebaut. Nach der Wende kam das PSW Niederwartha zum Energiekonzern Vattenfall. Im August 2002 wurde das Kraftwerk durch das Elbehochwasser beschädigt und erst ab November 2003 wieder in Betrieb gesetzt. Geplant ist in diesem Zusammenhang, die 6 Turbinen zu 20 mW durch eine große 120-mW-Turbine zu ersetzen. Handschriftliche Kalligraphie, mit einem interessanten Detail: Der Schreiber wechselt (besonders beim Buchstaben “e”) mehrfach zwischen Schriftausführung in lateinischen Buchstaben und in altdeutscher Schrift. Mit Originalunterschriften. Lochentwertet. Unikat!

Nr. 419
Schätzpreis: 85,00 EUR
Startpreis: 45,00 EUR
Erdmannsdorfer AG für Flachsgarn-Maschinen-Spinnerei und Weberei
Aktie 1.000 RM, Nr. 552
Zillerthal-Erdmannsdorf, 10.2.1933 EF+
Auflage 1.000. Gründung 1839 zur Beschäftigung der notleidenden Weber des Riesengebirges durch die Königliche Seehandlungs-Societät (später: Preußische Staatsbank) im Rahmen der Industrialisierungspolitik ihres berühmten Präsidenten Rother. AG ab 1872. Der Mehrheitsaktionär (Blumenberg-Konzern) wurde in der Weltwirtschaftskrise schwach, woraufhin Commerzbank, Deutsche und Dresdner Bank die Mehrheit an der in Berlin und Breslau börsennotierten Gesellschaft übernahmen. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 420
Schätzpreis: 2.000,00 EUR
Startpreis: 1.000,00 EUR
Ernst Heinkel AG
Sammelaktie 1.000 x 1.000 RM, Nr. 49001-50000
Seestadt Rostock, September 1943 EF
(R 10) Ernst Heinkel wurde im 1. Weltkrieg als Chefkonstrukteur der Hansa-Brandenburgische Flugzeugwerke bekannt. 1922 gründete er seine eigene Firma, die im Flugzeugbau großen Erfolg hatte. Mit der He 178 baute er das erste flugtaugliche Düsenflugzeug der Welt. 1943 wandelten die Nazis sein Unternehmen in eine AG um. 1945 wurden alle Werke von den Alliierten beschlagnahmt. Das Werk Stuttgart-Zuffenhausen wurde 1950 zurückgegeben, es produzierte fortan Motoren, Motorroller sowie Motoren- und Getriebeteile. 1953 Sitzverlegung nach Stuttgart, Mehrheitsaktionär war nun die Eberhard Bauer Elektromotorenfabrik GmbH, Eßlingen (Neckar). Ab 1959 Zusammenarbeit mit Bölkow und Messerschmidt, 1964 zusammen mit Focke-Wulf und Weser-Flugzeugbau Gründung der VFW (Vereinigte Flugtechnische Werke, heute ein Teil von Airbus). Inzwischen besaß die Daimler-Benz AG fast 95 % der Aktien und machte aus Heinkel einen Zulieferer für die Fahrzeug-, Luft- und Raumfahrtindustrie. Lochentwertet (RB), Faksimile-Unterschrift Ernst Heinkel als AR-Vorsitzender. Lochentwertet. Nur 5 Stücke dieser bislang unbekannten Millionen-Aktie lagen im Reichsbankschatz.

Nr. 421
Schätzpreis: 1.500,00 EUR
Startpreis: 750,00 EUR
Ernst Heinkel AG
4 % Sammel-Teilschuldv. 500 x 1.000 RM, Nr. 18501-19000
Seestadt Rostock, September 1943 EF
(R 9) Lochentwertet. Bislang vollkommen unbekannt gewesen, nur 6 Stücke wurden im Reichsbankschatz gefunden.

Nr. 422
Schätzpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 50,00 EUR
Ernst Heinkel AG
Genuss-Schein 100 DM, Nr. 1362
Stuttgart, 15.3.1961 UNC/EF
Selten angeboten..

Nr. 423
Schätzpreis: 800,00 EUR
Startpreis: 300,00 EUR
Erste Culmbacher Actien-Exportbier-Brauerei
Aktie 1.000 Mark, Nr. 4182
Dresden und Culmbach, 20.12.1898 VF+
Auflage 270. Gründung 1872 mit Sitz in Dresden zur Übernahme der Exportbierbrauerei von Michael Taeffner in Kulmbach und der Eiskeller der Frau Müller in Dresden. 1930 Sitzverlegung nach Kulmbach. 1973 Übernahme der Aktienmehrheit der Hofer Bierbrauerei AG Deininger Kronenbräu, 1980 Erwerb der Bad Windsheimer Heil- und Mineralquellen GmbH, schließlich Erwerb der Aktienmehrheit der Brauhaus Amberg AG (1984) und der Tucher Bräu AG Nürnberg (1986). 1990 Abschluß eines Unternehmensvertrages mit dem Mehrheitsaktionär Gebr. März AG, Rosenheim. 1990/91 Übernahme der Diamant Brauerei Magdeburg (gleich wieder an die Bavaria-St. Pauli-Brauerei abgegeben) und der Meisterbräu GmbH in Halle a.S. 1996 in Konkurs gegangen, nachdem der Großaktionär März ebenfalls schwach geworden war. Den Geschäftsbetrieb der EKU übernahm 1997 der Lokalrivale Reichelbräu AG (Schörghuber-Gruppe) und firmierte dabei in Kulmbacher Brauereien AG um. Mit toller großer Abb. des Brauereigeländes. Lochentwertet.

Nr. 424
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Erste Kulmbacher
Actien-Exportbier-Brauerei
Aktie 2.000 Mark, Nr. 14881
Dresden und Kulmbach, 1.9.1923 EF
Auflage 7.500. Sehr dekorativ, große Ansicht der Brauerei mit Stadt Kulmbach und Plassenburg im Hintergrund. Lochentwertet.

Nr. 425
Schätzpreis: 175,00 EUR
Startpreis: 80,00 EUR
Erste Stapelfaserfabrik
für Volksbekleidung AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 226
Eisenach, Mai 1919 VF-
Gründeraktie, Auflage 1000 (R 10). Gründung 1919 als Erste Stapelfaserfabrik für Volksbekleidung AG in Eisenach. 1921 Umfirmierung in Viskose AG und Sitzverlegung nach Arnstadt, wo in der von der Ver. Gothania-Werke AG gepachteten Fabrik vor allem Kunstseide und Stapelfaser hergestellt wurden. Notiert im Freiverkehr Leipzig. Im November 1940 ist die Firma erloschen. 1921 Titel umgestempelt auf Viskose AG. Lochentwertet. Nur 3 Stücke lagen im Reichsbankschatz.

Nr. 426
Schätzpreis: 500,00 EUR
Startpreis: 125,00 EUR
Erwege Grosseinkaufsgenossenschaft eGmbH
Anteilschein 2.000 RM, Nr. 226
Düsseldorf, 5.2.1938 VF+
(R 10) Gründung 1921 durch 28 Kaufleute als “Einkaufsgenossenschaft Rheinisch-Westfälischer Geschäftshäuser (Erwege)” für den gemeinsamen Einkauf von Haushaltswaren. Anfang der 1930er Jahre dehnte die Erwege ihr Warensortiment auf Textilartikel und Lebensmittel aus, was zu einem sprunghaften Anstieg der Neueintritte führte. Neben Textilfachgeschäften und Kaufhäusern wurden hauptsächlich sog. Einheitspreisgeschäfte in die Genossenschaft aufgenommen, die alle Waren zu festen Preisen verkauften. Die Preise in diesen Geschäften - damals noch längst keine Selbstverständlichkeit - waren vorher ersichtlich und für jedermann gleich. Zu den ersten großen Ketten in Deutschland mit diesem Preissystem gehörten übrigens Karstadt und Woolworth. Nach der Währungsreform begann die Genossenschaft 1948 mit dem Wiederaufbau und firmierte dabei in KAUFRING eG um. In den 1960er Jahren wurden Einkaufsvertretungen rund um den Globus aufgebaut, außerdem erfolgte unter der Marke “Touropa” der Einstieg in das Reisegeschäft. 1988 wurde die Genossenschaft in eine AG umgewandelt. Zugleich bündelte man, um Größenvorteile erreichen zu können, den Einkauf mit den Kaufhauskonzernen Hertie und Horten, damals die Nr. 3 und 4 am deutschen Kaufhausmarkt. Später stieß auch noch Woolworth dazu. 1991 ging die Kaufring AG an die Börse und lieferte sich anschließend mit Kaufhof einen Kampf um die Horten-Kaufhäuser, der verloren ging. Der anschließende relativ wahllose Einstieg in den Kaufhausmarkt mit einem Sammelsurium vormals selbständiger Häuser häufte nur Defizite an, die schließlich 2002 zur Insolvenz führten. Originalunterschriften. Oberer Rand mit Abheftlochung.

Nr. 427
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 60,00 EUR
Eschweiler Bergwerks-Verein
Aktie 1.000 RM, Nr. 26152
Kohlscheid (Rhld.), September 1943 EF
Der 1834 in Eschweiler-Pumpe im Aachener Revier gegründete EBV galt mit seinerzeit 21 Schächten als bedeutendstes Steinkohlenbergwerk außerhalb des Ruhrgebietes. 1863 Ankauf der Grube Anna, 1873 Fusion mit der Concordia-Hütte, 1907 Fusion mit der Vereinigungsgesellschaft für Steinkohlenbau im Wurmrevier, 1910 Erwerb der Eschweiler-Köln-Eisenwerke AG, 1925 Erwerb des Röhrenwalzwerkes der Eschweiler-Ratinger Metallwerke AG. Ab 1913 Interessengemeinschaft mit der luxemburgischen ARBED, die im Laufe der Zeit mit über 95 % der Aktien auch beherrschender Großaktionär wurde. 1956 waren in Betrieb die Gruben Gouley/Laurweg, Maria in Mariadorf, Anna I/II in Alsdorf, Adolf in Merkstein, Emil Mayrisch in Siersdorf bei Jülich sowie die Kokerei Anna und das Kraftwerk Anna in Alsdorf und die Dampfziegelei Streiffeld in Merkstein, außerdem im Werk Aue ein Walzwerk, Rohrwerk und Fittingsfabrik und im Werk Ermag ein Stahlwerk und Rohrwerk.In diesem Jahr fasste der EBV nach mehreren gescheiterten Versuchen in größerem Stil im Ruhrbergbau Fuß, indem er durch Vermittlung der Westfalenbank die über 80 %ige Beteiligung der Wintershall AG an der Bergbau-AG Lothringen mit dem Steinkohlenbergwerk Westfalen übernahm. 1992 wurden die Aachener Bergwerke stillgelegt und das Steinkohlenbergwerk Westfalen auf die Ruhrkohle AG übertragen, die inzwischen über die RAG Immobilien AG über 99 % der EBV-Aktien hält. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 428
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 75,00 EUR
Eschweiler-Ratinger Metallwerke AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 20774
Ratingen, Juni 1922 VF
Auflage 10.000 (R 10). Gründung 1900. Die Gesellschaft ging hervor aus der Maschinenfabrik Englerth & Cünzer und erwarb 1906 die oHG Ratinger Eisengiesserei u. Maschinenfabrik Koch & Wellenstein. Durch Schwierigkeiten der Stahlwerke Becker AG, mit der die Gesellschaft in enger Fühlung stand, kam auch sie 1924 in finanzielle Bedrängnisse, die aber durch Kreditgewährung der Guyzeller-Bank in Zürich sowie einer durchgreifenden Sanierung als behoben galten. Die Aktien, die die Familie Becker hielten, sind in andere Hände übergegangen. Lochentwertet. Einriß am linken Rand.

Nr. 429
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 50,00 EUR
Essener Steinkohlenbergwerke AG
5 % Teilschuldv. 100 RM, Blankette
Essen, 1.3.1934 EF+
(R 10) Keimzelle ist die um 1850 angelegte Gewerkschaft Heisinger Tiefbau, deren Geschicke Fritz Funke, Wilhelm Sonnenschein und Jobst Waldthausen leiteten. 1889 Umwandlung in die AG Rheinische Anthrazit-Kohlenwerke in Essen-Kupferdreh. 1906 Umfirmierung in Essener Steinkohlenbergwerke AG anlässlich der Übernahme sämtlicher Kuxe der Gewerkschaften Hercules, ver. Pörtingssiepen und ver. Dahlhauser Tiefbau. Betrieben wurden die Zechen Herkules-Katharina, Dahlhauser Tiefbau, Pörtingssiepen, Carl Funke, Gottfried Wilhelm, Dorstfeld und Oespel. 1930 in die Gelsenkirchener Bergbau-AG eingegliedert. 1934 gab die Gesellschaft eine interessante Doppelwährungsanleihe heraus, eingeteilt in einen deutschen Abschnitt von 27 Mio. RM und einen Schweizer Abschnitt von 11,1 Mio. Fr. Wie auch das Los Nr. 431 noch nie zuvor angeboten gewesen, Einzelstück aus einer alten Sammlung. Mit Kuponbogen.

Nr. 430
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 75,00 EUR
Essener Steinkohlenbergwerke AG
5 % Teilschuldv. 1.000 SFr., Nr. 2828
Essen, 1.3.1934 EF/VF
Auflage 9000 (R 8). 1934 gab die Gesellschaft eine interessante Doppelwährungsanleihe heraus, eingeteilt in einen deutschen Abschnitt von 27 Mio. RM und einen Schweizer Abschnitt von 11,1 Mio. SFr. Lochentwertet. Nur 12 Stücke sind von diesem Nennwert bekannt.

Nr. 431
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 50,00 EUR
Essener Steinkohlenbergwerke AG
5 % Teilschuldv. 1.000 RM, Blankette
Essen, 1.3.1934 UNC/EF
(R 10) Hier die deutsche Emission dieser Doppelwährungsanleihe. Wie auch das Los Nr. 429 noch nie zuvor angeboten gewesen, Einzelstück aus einer alten Sammlung. Mit Kuponbogen.

Nr. 432
Schätzpreis: 200,00 EUR
Startpreis: 100,00 EUR
Essener Steinkohlenbergwerke AG
5 % Teilschuldv. 200 Fr., Nr. 9013
Essen, 1.3.1934 EF/VF
Auflage 10.500 (R 9). Doppelwährungsanleihe, lochentwertet. Bis dahin völlig unbekannt gewesene Emission, nur 7 Stücke wurden jetzt im Reichsbankschatz gefunden.

Nr. 433
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Eutin-Lübecker Eisenbahn-Gesellschaft
4 % Prior.-Obl. Lit. C. 100 Mark, Nr. 1056
Eutin, 2.1.1882 VF
Auflage 2.610. Gründung 1872. Normalspurige Eisenbahn Eutin-Schwartau-Lübeck (31 km, eröffnet 1873) mit Abzweig Gleschendorf-Ahrensbök (8 km, eröffnet 1886). In Lübeck wurde der Bahnhof der Lübeck-Büchener Bahn mitbenutzt, in Eutin der Preussische Staats-Bahnhof. Seit 1883 in Berlin börsennotiert. Letzte Großaktionäre waren mit 26% der Staat Preußen und mit 44% die Hansestadt Lübeck, 1941 wurde die Bahn verstaatlicht und von der Reichsbahn übernommen (Bareinlösung der noch umlaufenden Aktien zu 105%). Teil einer Anleihe von 2,861 Mio. M zur weiteren Finanzierung des Bahnbaus. Faksimile-Unterschrift Ludwig von Erlanger (1836-1898) vom Bankhaus Erlanger, das sich sehr aktiv in der Ausgabe von privaten und staatlichen Anleihen beteiligte. Lochentwertet. Knickfalten. Kleine Fehlstelle an der linken oberen Ecke. Im Falz des Doppelblattes durchgehend gebrochen. Alle bekannten Stücke mit Erhaltungsproblemen.

Nr. 434
Schätzpreis: 250,00 EUR
Startpreis: 60,00 EUR
Eutin-Lübecker Eisenbahn-Gesellschaft
Aktie Lit. B 1.200 Mark, Nr. 2254
Eutin, 1.1.1907 VF+
Auflage 44 (R 7). Solange die Gesellschaft auf die A-Aktien nicht mind. 3,5 % Dividende verteilte (was nie der Fall war) leisteten die Regierungen von Oldenburg und Lübeck fast die Hälfte von Zinsen und Tilgung der 1882er Anleihe und erhielten dafür jedes Mal Aktien Lit. B. Von diesen wurde zu Anfang ein Bestand à 200 Thaler ohne Datum gefertigt, spätere Jahre wurden mit der 1905er Ausgabe à 1.200 Mark abgegolten, ab 1906 wurden etwa 44 Aktien Lit. B jährlich ausgegeben und aktuell datiert. Lochentwertet. Linke untere Ecke mit kleinem Papierverlust, sonst tadellose Erhaltung.

Nr. 435
Schätzpreis: 250,00 EUR
Startpreis: 60,00 EUR
Eutin-Lübecker Eisenbahn-Gesellschaft
Actie Lit. B 1.200 Mark, Nr. 2365
Eutin, 1.1.1909 VF+
Auflage 44 (R 8). Lochentwertet. Linker Rand mit leichten Feuchtigkeitsspuren.

Nr. 436
Schätzpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 30,00 EUR
Eutin-Lübecker Eisenbahn-Gesellschaft
Aktie Lit. A 1.200 Mark, Nr. 4748
Eutin, Juli 1923 EF/VF
Auflage 2.000. Lochentwertet. Überdurchschnittlich guter Erhaltungszustand, sehr günstig angeboten!

Nr. 437
Schätzpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 50,00 EUR
F. Reichelt AG
Aktie 1.000 RM, Nr. 99
Breslau, Januar 1925 EF
Auflage 400. Gegründet 1862 in Breslau durch den Apotheker F. Reichelt. Umwandlung 1922 in eine GmbH mit Sitz in Beuthen und Kattowitz, seit 1922 AG. 1945 Sitzverlegung nach Hamburg. Die bedeutende Pharma-Großhandlung verpachtete 1994 auf Veranlassung des gemeinsamen Mehrheitsgesellschafters Merckle (Blaubeuren) das Pharma-Geschäft an die Mannheimer Phoenix Pharmahandel AG & Co. in Mannheim. Seitdem nur noch Finanzierung und Verpachtung eigener Liegenschaften und Vermögensverwaltung. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 438
Schätzpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
F. Reichelt AG
Vorzugs-Aktie 50 DM, Blankette
Hamburg, September 1991 UNC/EF
(R 9) Gegründet 1862 in Breslau durch den Apotheker F. Reichelt. Umwandlung 1922 in eine GmbH mit Sitz in Beuthen und Kattowitz, seit 1922 AG. 1945 Sitzverlegung nach Hamburg. Die bedeutende Pharma-Großhandlung verpachtete 1994 auf Veranlassung des gemeinsamen Mehrheitsgesellschafters Merckle (Blaubeuren) das Pharma-Geschäft an die Mannheimer Phoenix Pharmahandel AG & Co. in Mannheim. Seitdem nur noch Finanzierung und Verpachtung eigener Liegenschaften und Vermögensverwaltung. Lochentwertet.

Nr. 439
Schätzpreis: 175,00 EUR
Startpreis: 75,00 EUR
Faber & Schleicher AG
Aktie 100 RM, Nr. 1119
Offenbach, 28.6.1928 EF
Auflage 1.920 (R 6). Gründung 1871 als “Associationsgeschäft zur Produktion von lithographischen Schnellpressen” durch Louis Faber und Adolf Schleicher. AG seit 1897 als “Faber & Schleicher Maschinenfabrik auf Actien”. Zunächst Bau von Steindruck-Schnellpressen, 1911 kommt die erste ROLAND-Offsetpresse auf den Markt. 1957 Umfirmierung in “Roland Offsetmaschinenfabrik Faber & Schleicher AG”. 1979 Vereinigung mit dem Druckmaschinenbereich der M.A.N. und Umfirmierung in „MAN Roland Druckmaschinen AG“. Heute weltweit zweitgrößter Hersteller von Druckmaschinen und Weltmarktführer im Rollenoffset, beschäftigt werden 8.700 Mitarbeiter in den Werken Augsburg, Offenbach, Plauen und Mainhausen. 2005/06 squeeze-out der Kleinaktionäre der bis dahin börsennotierten AG, später verkauft MAN die Mehrheit an den Investor “Allianz Capital Partners GmbH”. Lochentwertet.

Nr. 440
Schätzpreis: 600,00 EUR
Startpreis: 300,00 EUR
Fabrik landwirtschaftlicher Maschinen F. Zimmermann & Co. AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 6596
Halle a. S., 16.3.1921 VF
Auflage 3.600 (R 12). Gründung 1894. Seit 1928 in Liquidation, 1929 Verkauf der gesamten Fabrikanlagen in Halle und Ammendorf an die Automobilfabrik Otto Kühn. Lochentwertet. Zerknittert, kleine Randeinrisse, Rand stellenweise etwas fingerfleckig. Die früheste bekannte Aktie der Gesellschaft! Unikat!

Nr. 441
Schätzpreis: 75,00 EUR
Startpreis: 35,00 EUR
Fahlberg-List AG Chemische Fabriken
Aktie 100 RM, Nr. 4859
Magdeburg, 25.5.1932 EF/VF
Auflage 15.000. Gründung 1902 als „Saccharin-Fabrik AG vorm. Fahlberg, List & Co.“ unter Übernahme der seit 1886 bestehenden Fabrik von Dr. Constantin Fahlberg, dem Entdecker des Süßstoffs Saccharin. 1912 Angliederung einer pharmazeutischen Abteilung, 1921 Erwerb der benachbarten Metallhütte Magdeburg GmbH, außerdem Errichtung eines Betriebes für Pflanzenschutzmittel. 1926 Übernahme der Mitteldeutsche Superphosphatwerke GmbH mit Werken in Köthen und Doderdorf, außerdem Neubau einer Superphosphatfabrik auf dem Gelände der Glashütte A. Grafe Nachf. in Westerhüsen. 1932 umfirmiert wie oben. Das Magdeburger Werk wurde am 1.7.1946 entschädigungslos in Volkseigentum überführt. 1950 Sitzverlegung nach Hamburg und Erwerb der “Dr. Goeze & Co. GmbH” in Wolfenbüttel (sogleich umfirmiert in Fahlberg-List GmbH), wo Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmittel hergestellt wurden. Die Tochter in Wolfenbüttel, wo auch die Schering AG ein großes Werk für Pflanzenschutzmittel unterhielt (heute Bayer Crop Science) wurde 1969 an diese verkauft. 1976 Sitzverlegung nach Düsseldorf, wo die AG noch heute mit diversen kleineren Beteiligungen besteht. Prägesiegel und die Unterschriften lochentwertet.

Nr. 442
Schätzpreis: 120,00 EUR
Startpreis: 50,00 EUR
Faradit Rohr- und Walzwerk AG
Aktie 1.000 RM, Nr. 2672
Chemnitz, 19.10.1938 EF+
Auflage 200. Gründung 1912 als Faradit-Isolierrohrwerk Max Haas AG, Chemnitz-Reichenhain. Herstellung von Röhren, elektrotechnischen Installationsmaterialien, Walzwerkerzeugnissen, ferner Maschinenbau. 1934 unter Führung eines neuen Großaktionärs (Tüllfabrik Flöha AG) in die Auffanggesellschaft „Faradit-Rohr- und Walzwerk AG“ überführt. 1951 verlagert nach Haltern in Westfalen, 1959 nach München, 1959 auf die Laupheimer Werkzeugfabrik GmbH, Laupheim, übergegangen, 1991 Firma geschlossen. Übrig blieb der eigenständige Betriebsteil Famos GmbH & Co. KG, Blaustein (bei Ulm). Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 443
Schätzpreis: 75,00 EUR
Startpreis: 35,00 EUR
Farbenfabriken Bayer AG
Aktie 50 DM, Nr. 5282226
Leverkusen, Juni 1966 EF+
Gründung 1863 in Elberfeld und Barmen, seit 1881 AG, 1912 Sitzverlegung nach Leverkusen. Bereits seit 1904 bestand eine Interessengemeinschaft mit Gewinnausgleich unter den wichtigen Farbenfabriken, die 1916 wesentlich erweitert wurde. Die diesbezüglichen Verträge hatten eine Laufzeit bis 1999! Im Jahr 1925 schlossen sich die Großchemieunternehmen zur „I.G. Farben AG“ zusammen. Zu dieser Zeit erstreckten sich die Bayer-Fabriken über 430 ha, beschäftigt wurden über 8.000 Mitarbeiter. 1951 Neugründung der Farbenfabriken Bayer AG, 1972 Umfirmierung in Bayer AG. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 444
Schätzpreis: 250,00 EUR
Startpreis: 60,00 EUR
Farge-Vegesacker Eisenbahn-Gesellschaft
4 % Anleiheschein 1.000 Mark, Nr. 483
Blumenthal, 1.7.1891 VF
Auflage 500 (R 7). Konzessioniert 1884 für die normalspurige Strecke Grohn/Vegesack über Blumenthal nach Farge (10,4 km), eröffnet 1888. Betriebsführung durch die Königl. Eisenbahn-Direktion Hannover, ab 1927 durch die Allgemeine Deutsche Eisenbahn Betrieb-GmbH. Sitz bis 1928 in Blumenthal (Hann.), dann in Berlin beim Großaktionär AG für Verkehrswesen, ab 1947 Hamburg. 1953 in eine GmbH umgewandelt. Anleihe zur Deckung kurzfristiger Schulden. Vierfach gelocht, linker Rand mit Rostspuren einer Büroklammer, trotzdem überdurchschnittlich gut erhaltenes Stück.

Nr. 445
Schätzpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 30,00 EUR
Feldmühle, Papier- und Zellstoffwerke
Aktie 5.000 Mark, Nr. 96117
Scholwin bei Stettin, Mai 1923 EF
Auflage 14.000 (R 6). Gründung 1885 als “Schlesische Sulfit-Cellulosefabrik Feldmühle” mit Sitz in Liebau, umbenannt 1891 in „Cellulose-Fabrik Feldmühle“ und 1911 dann wie oben. Häufige Sitzverlegungen 1892 nach Cosel, 1899 nach Breslau, 1912 nach Berlin und 1920 nach Scholwin bei Stettin. 1929 Fusion mit der Papierfabrik Reisholz in Düsseldorf. Mit 14 Werken (u.a. Arnsberg, Königsberg/Pr., Hillegossen bei Bielefeld, Stettin, Flensburg, Uetersen, Oberlahnstein, Heidenau) damals der größte deutsche Papierproduzent. Nach Enteignung des Stammwerkes (Pommern war nun zu Polen gekommen) 1945 verlagert nach Hillegossen bei Bielefeld, 1952 nach Düsseldorf, 1962 übergegangen auf die 1959 gegründete AG für Papier- und Zellstoffinteressen, die im gleichen Jahr in Feldmühle AG, Düsseldorf umfirmierte. Ab 1977 Feldmühle Vermögensverwaltung AG, 1992 GmbH und verschmolzen auf die Feldmühle Nobel AG, Düsseldorf. Später gingen die Papieraktivitäten in der Stora Feldmühle AG auf, der heutigen Stora Enso Deutschland GmbH. Großformatiges Papier. Nicht entwertet!

Nr. 446
Schätzpreis: 200,00 EUR
Startpreis: 80,00 EUR
Felten & Guilleaume Carlswerk AG
Actie 1.000 Mark, Nr. 58893
Köln-Mühlheim, 18.8.1916 EF
Auflage 5.000. Ursprüngliche Gründung 1826 in Köln als Hanfseilerei. 1873 wurde für die Herstellung von Draht, Drahtseilen und Kabeln in Mülheim am Rhein eine Niederlassung errichtet. Dieses Zweigwerk wurde 1899 in einer AG verselbständigt. 1905 Angliederung der Frankfurter Maschinenfabrik der „Elektrizitäts-AG vorm. W. Lahmeyer & Co.“ und zwischenzeitliche Umfirmierung in “Felten & Guilleaume-Lahmeyerwerke AG”. Bereits 1910 wurde dieses Werk wieder abgestoßen und die alte Firmenbezeichnung wieder angenommen. Großaktionär war lange Zeit der Luxemburger Arbed-Konzern. 1979 erwarb der Philips-Konzern die Mehrheit und firmierte das Unternehmen in PKI Philips Kommunikations Industrie AG um. Unter dem alten Namen wurde für das ursprüngliche Geschäft die Felten & Guilleaume Energietechnik AG 1986 aus der PKI herausgelöst und an die Börse gebracht. Wichtiger Industrie-Wert. Sehr dekorativ gestaltetes, großformatiges Papier. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 447
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 60,00 EUR
Felten & Guilleaume Carlswerk AG
Actie 1.000 Mark, Nr. 131338
Köln-Mühlheim, 19.7.1921 EF
Auflage 30.000. Sehr dekorativ gestaltetes, großformatiges Papier. Prägesiegel lochentwertet. Wichtiger Industrie-Wert!

Nr. 448
Schätzpreis: 90,00 EUR
Startpreis: 35,00 EUR
Felten & Guilleaume Carlswerk AG
Aktie 1.000 DM, Nr. 103583
Köln, März 1961 EF
Auflage 19.000, davon aber mindestens 11.000 in Sammelurkunden (R 9). Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 449
Schätzpreis: 75,00 EUR
Startpreis: 35,00 EUR
Findus Beteiligungen AG
1 Stückaktie, Muster
Dortmund, August 1999 UNC
Nullgeziffertes Muster (R 8).Gründung 1994 als New Tigerland Beteiligungen AG, 1998 Umfirmierung wie oben. Die Gesellschaft (mit den Großaktionären AHAG Wertpapierhandelsbank AG und Börsenmakler Schnigge AG) war an 13 New-Economy-Firmen beteiligt (u.a. an der PSI AG für Produkte und Systeme der Informationstechnologie in Berlin, der PRO/motion Medien & Management AG in Langenfeld, der DONE Project AG in Wietmarschen, der CyberRadio AG in Hannover und der skandalumwitterten met@box AG in Hildesheim). Eine Schicksalsgemeinschaft: Mit der New Economy ging auch Findus unter. Im Gegensatz zu den anderen Gesellschaften wurde das Unternehmen jedoch saniert und ist heute operativ wieder tätig. Mit Kuponbogen. Nur 20 Stücke wurden in dieser Form gedruckt, davon gingen 7 an die Zulassungsstellen der deutschen Börsen.

Nr. 450
Schätzpreis: 85,00 EUR
Startpreis: 35,00 EUR
Findus Beteiligungen AG
Sammelaktie über 100 Stückaktien, Muster
Dortmund, August 1999 UNC
Nullgeziffertes Muster (R 9). Nur 10 Stücke wurden in dieser Form gedruckt. Mit Kuponbogen.

Nr. 451
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 35,00 EUR
Findus Beteiligungen AG
Sammelaktie über 500 Stückaktien, Blankette
Dortmund, August 1999 UNC
(R 9) Mit Kuponbogen. Es existieren überhaupt nur 10 Stücke, die in der noch ungeöffneten Original-Verpackung der Wertpapierdruckerei vorgefunden wurden.

Nr. 452
Schätzpreis: 85,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Flachsspinnerei Meyer & Co. AG
Aktie 1.000 RM, Nr. 1030
Wiesenbad i.Erzgeb., Mai 1942 EF+
Auflage 1.000. Gründung 1931 zur Fortführung der Mechanische Flachsspinnerei Meyer & Co. in Wiesenbad im Tal der Zschopau. Neben der Flachs- und Wergspinnerei mit Bleicherei und Zwirnerei betrieb die Gesellschaft auch die Kureinrichtungen mit Kur- und Badehaus, Kurheim und Kurpark in Bad Wiesental. Vor rd. 500 Jahren entdeckte ein Schäfer in der Rosenau einen warmen Sprudel, der seine müden Glieder belebte. 1501 ließ Hans Friedrich der Ältere, ein reicher Bürger aus Geyer, dem damals das Dorf Wiesa gehörte, das Wasser in eine Quelle fassen und ein Badehaus errichten. 1863 wurde das Bad vom Rittergut Wiesa separiert und von dem Textilindustriellen Meyer übernommen, der es mit der Erschließung der Thermalquelle Georgsquelle (1919), der Sophienquelle (1920) und dem Bau des Charlottenhauses (1922, heute Paracelsiushaus) zu seiner heutigen Bedeutung entwickelte. 1939-45 als Lazarett genutzt, 1951 in die Rechtsträgerschaft der Sozialversicherung übernommen worden. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 453
Schätzpreis: 250,00 EUR
Startpreis: 125,00 EUR
Flugplatz-Verkehr AG
Aktie 100 RM, Nr. 474
Gera, 1.6.1928/überstempelt 10.4.1929 EF
Auflage 300. Gründung 1926. 1938 Umfirmierung in „Flughafen Gera AG“. Die von örtlichen Unternehmern und Politikern gegründete Gesellschaft bezweckte die Eingliederung Ostthüringens in den deutschen und internationalen Flugverkehr. 1934 wurde der alte, auf der Aktie abgebildete Flugplatz, von der neugebauten Reichsautobahn durchschnitten und durfte nicht mehr angeflogen werden. Die Flugzeughalle wurde deshalb verkauft, die Empfangshalle vermietet. Die Schaffung einer neuen Anlage fiel den Kriegsereignissen zum Opfer. 1954 Bau des Flugplatzes Gera-Leumnitz, der ausschließlich als Segelflugplatz genutzt wurde. 1991 Gründung der FGG - Flugbetriebsgesellschaft Gera mbH, 1999 eingegliedert in die Holding der Stadtwerke Gera AG. Sehr interessanter deutscher Luftfahrt-Wert. Große fotografische Abbildung des Flughafens. Lochentwertet.

Nr. 454
Schätzpreis: 500,00 EUR
Startpreis: 250,00 EUR
Flugverkehr Halle AG
Interimschein 1.000 RM, Nr. 89
Halle a. S., 1.3.1926 EF/VF
(R 9) Gegründet 1925 durch private und institutionelle Interessenten aus der Region mit einem Kapital von 160.000 RM zwecks Errichtung von Flugplatzanlagen in Halle und Umgebung, An- und Verkauf von Flugzeugen, Betrieb von Luftverkehrslinien und Beförderung von Personen und Gütern mit Flugzeugen, Vermietung von Flugzeugen und Fluggerät. 1929 umbenannt in Flugsport Halle AG und Änderung in ein gemeinnütziges Unternehmen, welches dem Betrieb des Sportflugplatzes Halle-Nietleben sowie der Förderung des Flugwesens und der Leibesübungen dienen sollte. Nach dem 2. WK setzte sich die flugsportliche Entwicklung am Platz von 1952 bis 1968 fort. Schöne Umrahmung aus Blütenknospen. Lochentwertet.

Nr. 455
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 70,00 EUR
Ford-Werke AG
Aktie 1.000 DM, Nr. 31232
Köln, August 1950 EF
Auflage 31.700 (R 9). Henry Ford baute 1896 sein erstes Automobil. 1903 gründete er in Detroit die Ford Motor Company. In den 20er Jahren besaß Ford in den USA einen Marktanteil von 50 % und expandierte kräftig in’s Ausland: 1925 wurde in Berlin die Ford Motor Company AG gegründet. Die Fabrik in Berlin-Plötzensee war zunächst ein reines Montagewerk. 1931 ging das noch heute bestehende Werk in Köln in Betrieb, dessen Grundstein Henry Ford persönlich gelegt hatte. 1939 wurde der heutige Firmenname angenommen: Ford-Werke AG. Nennenswerte Kriegsschäden (wen wundert’s?) erlitten ausgerechnet die Ford-Werke natürlich nicht, so daß bereits am 8.5.1945 die Produktion wieder aufgenommen werden konnte. Schon 1953 wurden vor allem dank des legendären Taunus 12 M alle früheren Produktionsrekorde eingestellt. Bis zum Squeeze-Out 2002 in Deutschland auch börsennotiert. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 456
Schätzpreis: 175,00 EUR
Startpreis: 80,00 EUR
Ford-Werke AG
Aktie 500 DM, Nr. 82
Köln, Juni 1971 EF+
Auflage 5.000. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 457
Schätzpreis: 75,00 EUR
Startpreis: 35,00 EUR
Fr. Chr. Fikentscher
Keramische Werke AG
Aktie Lit. B 100 RM, Nr. 10963
Zwickau, 12.05.1932 EF+
Gegründet 1923 zwecks Fortführung der gleichnamigen GmbH. Herstellung und Vertrieb von keramischen Erzeugnissen jeder Art. Die Gesellschaft (Fabrik in der Reichenbacher Str. 67) bestand bis nach 1945. Herrlicher Unterdruck mit Drachentöter. Lochentwertet.

Nr. 458
Schätzpreis: 85,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Frankfurter Hypothekenbank
Aktie 1.000 RM, Nr. 6380
Frankfurt a.M., Dezember 1930 EF+
Auflage 2.000. Gründung 1862 durch Frankfurter Bankhäuser als älteste reine Hypothekenbank in Deutschland. Zuletzt als Eurohypo AG Europäische Hypothekenbank der Deutschen Bank in Frankfurt börsennotiert. 2002 mit der Rheinische Hypothekenbank AG (Commerzbank-Tochter) und der Deutsche Hypothekenbank Frankfurt-Hamburg AG (Dresdner Bank) zur - neuen - Eurohypo AG mit Sitz in Frankfurt/Main verschmolzen, die wiederum 2005 von der Commerbank übernommen wurde. Faksimile-Unterschrift von Metzler. Mit Wappenschild in der Umrandung. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 459
Schätzpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 50,00 EUR
Frankona Rück- und Mitversicherungs-AG
Namensaktie Lit. E 1.000 RM, Nr. 1699
Berlin, März 1943 EF
Auflage 1.500. Gründung 1886 als „Badische Rück- und Mitversicherungs-Gesellschaft“ mit Sitz in Mannheim. 1907 Sitzverlegung nach Frankfurt a.M. und Umbenennung in Frankona Rück- und Mitversicherungs-AG. 1915 Sitzverlegung nach Berlin, 1948 nach Heidelberg und 1957 nach München. 1977 Änderung des Namens in Frankona Rückversicherungs-AG. 1995 Verkauf der Aktienmehrheit (rund 55%) an die amerikanische GE Employers Re, die dann mit Hilfe von Umstrukturierungen einen Sqeeze-out vornahm, der erst 2007 endgültig abgeschlossen wurde. Nachdem die GE-Gruppe von der Schweizerischen Rückversicherungsgesellschaft übernommen worden ist, nun Swiss Re Frankona Rückversicherungs-AG. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 460
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Frankona Rückversicherungs-AG
Aktie 50 DM, Muster
München, Januar 1983 UNC/EF
Nullgeziffertes Muster (R 9). Mit Kuponbogen.

Nr. 461
Schätzpreis: 225,00 EUR
Startpreis: 65,00 EUR
Friedeberg-Flinsberger Kleinbahn-AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 1181
Friedeberg a. Queis, 1.11.1909 EF
Gründeraktie, Auflage 1.370 (R8). Gründung 1908 als Friedeberg-Flinsberger Kleinbahn-AG. Strecke Friedeberg a. Queis (heute Mirsk) - Flinsberg (heute Swieradów-Zdrój in Schlesien, südöstlich von Görlitz). Streckenlänge 10,8 km. 1911 Umfirmierung in „Isergebirgsbahn AG“. 1945 ging die Bahn auf die Polnische Staatsbahn PKP über. Güterverkehr bis 1995, Passagierverkehr noch bis 1996. Prachtvoller Druck mit großflächiger Rankenumrandung. Doppelblatt, nicht entwertet.

Nr. 462
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 60,00 EUR
Friedrich Töpel AG
VZ-Namensaktie 1.000 Mark, Nr. 553
Oberpöllnitz bei Triptis, 14.8.1923 EF
Auflage 600. Gründung 1877, AG seit 1911. Die ca. 75 Beschäftigten stellten Handharmonikas und Akkordeons her. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 463
Schätzpreis: 200,00 EUR
Startpreis: 90,00 EUR
Fritz Werner AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 2169
Berlin, 24.8.1915 EF
Gründeraktie, Auflage 3.000. Gründung 1915. Die AG übernahm die Maschinen- und Werkzeugfabrik von Friedrich Karl und Fritz Werner in Marienfelde. Traditionsreiches Unternehmen des Werkzeugmaschinenbaus, das im Westberlin der Nachkriegszeit ein besonderes Symbol der Reste einer industriellen Basis wurde. Erst nach der Wende ging das Unternehmem 1996 in Konkurs. Großformatig. Dekorativer G & D-Druck. Lochentwertet.

Nr. 464
Schätzpreis: 250,00 EUR
Startpreis: 75,00 EUR
Fürstlich Lippische Staatswerkstätten AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 455
Detmold, 1.4.1917 EF/VF
Gründeraktie, Auflage 1.000 (R 8). Maschinenfabrik, Möbelfabrik und Waggonwerk, Produktion von Lastautomobilen und Kleinkrafträdern. Umfirmierung 1920 in „Lippische Werkstätten AG“, 1922 in „Lippische Werke AG“. Börsennotiz Berlin. 1928 Konkurs. Äußerst dekoratives Stück, großes fürstliches Wappen im Unterdruck, zwei Schmiede bei der Arbeit. Doppelblatt, mit Restkupons.

Nr. 465
Schätzpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 50,00 EUR
G. Kromschröder AG
Aktie 100 DM, Nr. 7784
Osnabrück, August 1970 EF+
Auflage 1.000 (R 8). Gründung 1865 durch Georg Kromschröder. Schon vor dem 1. Weltkrieg wurden Zweigwerke in Danzig, Breslau, Stuttgart, Brüssel (Belgien), Barcelona (Spanien), Zwolle (Holland) und Bernal (Argentinien) errichtet. 1916 Umwandlung in eine AG. Eines der weltweit führenden Unternehmen für die Produktion von Gaszählern, Reglern, Meß- und Kontrollgeräten. Nach dem 2. Weltkrieg wurde die Produktion ganz in Osnabrück konzentriert. Bis heute börsennotiert, Hauptaktionär ist die Ruhrgas AG, Essen (über die Elster AG Meß- und Regeltechnik, Mainz). Kleines Firmensignet im Unterdruck. Prägesiegel lochentwertet. Unseres Wissens überlebten von dieser Emission lediglich 25 Stücke.

Nr. 466
Schätzpreis: 75,00 EUR
Startpreis: 30,00 EUR
G. Kromschröder AG
Aktie 50 DM, Nr. 1693
Osnabrück, Juni 1980 EF+
Auflage 6000 (R 7). Kleines Firmensignet im Unterdruck. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 467
Schätzpreis: 80,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
G. M. Pfaff AG
Aktie 1.000 DM, Nr. 103344
Kaiserslautern, Oktober 1972 EF+
Auflage 4.700 (R 7). Georg Michael Pfaff begann 1862 in seiner Instrumentenmacher-Werkstatt in Kaiserslautern Nähmaschinen herzustellen. Bereits 1872 wurden 1.000 Nähmaschinen im Jahr hergestellt (100 Jahre später war das die Produktion eines einzigen Tages). 1926 Umwandlung in eine AG. 1957 erwarb Pfaff die Aktienmehrheit des Konkurrenten Gritzner-Kayser AG in Karlsruhe-Durlach, seit 1961 war dieses Werk an Pfaff als zweite Produktionsstätte verpachtet. Pfaff war nun die größte Nähmaschinenfabrik in Europa. Daneben gehörten Kunststoff- und Textilschweißmaschinen, Bügelmaschinen sowie Grau- und Leichtmetallguß zum Fertigungsprogramm. Mehrheitsaktionär wurde in den 90er Jahren die Semi-Tech aus Hongkong, der auch die Singer Company als größter Nähmaschinenhersteller der USA gehörte. Doch die strukturellen Probleme des Marktes und des Standortes Deutschland waren auch durch das Zusammengehen der größten Nähmaschinenhersteller der Welt nicht mehr zu lösen: 1998 ging Pfaff in die Insolvenz. Das Haushaltsgeräteprogramm übernahm dann der schwedische Konkurrent Husqvarna/Viking (VSM Group), die industrielle Näh- und Schweißmaschinentechnik der PFAFF Industrie Maschinen AG übernahm 2002 einer der bis dahin größten Vertriebspartner, die Fa. Bianchi Marè aus Mailand. Knallrotes Firmenlogo mit Nähmaschine. Mit restlichem Kuponbogen.

Nr. 468
Schätzpreis: 75,00 EUR
Startpreis: 35,00 EUR
G. M. Pfaff AG
Aktie 50 DM, Nr. 163827
Kaiserslautern, August 1974 EF+
Auflage 10.000 (R 7). Knallrotes Firmenlogo mit Nähmaschine. Mit restlichem Kuponbogen.

Nr. 469
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Gardena Holding AG
Vorzugs-Aktie 5 DM, Nr. 1249
Ulm, Oktober 1996 EF+
Gründung 1960 als Kress & Kastner GmbH in Nürnberg, 1996 Umwandlung in Gardena Holding AG. Wer kennt nicht die Gardena-Geräte zur Garten- und Rasenpflege?! Der Marktanteil für Schneidgeräte in Deutschland beträgt 30 %, für Bewässerungsgeräte sogar 50 %. Sehr dekorative Gestaltung mit Blumen und Blättern sowie der patentierten Gardena-Steckkupplung am Gartenschlauch mit Düse. Rückseitig als ungültig abgestempelt.

Nr. 470
Schätzpreis: 75,00 EUR
Startpreis: 25,00 EUR
Garny AG
Sammelaktie 50 x 50 DM, Nr. 4888
Mörfelden-Walldorf, Juni 1984 EF+
Die AG geht auf den 1813 durch Johann Georg Garny in Frankfurt a.M. gegründeten Schlossereibetrieb für Kassenschrank-Fabrikation zurück. Die Firma war die erste deutsche Kassenschrankfabrik überhaupt und entwickelte sich zu einem der größten Geldschrank- und Tresorhersteller. 1937 Umwandlung in eine Kommanditgesellschaft, 1938 Einweihung eines neuen Werkes in Niedrrad. 1972 wurde der Betrieb nach Mörfelden verlegt. 1984 Umwandlung in die Garny AG und Börsengang. Garny stellt jetzt neben Geldschränken und Tresoren auch Einrichtungssysteme für Banken und elektronische Bargeld- und Sicherheitssysteme her. 1998 Übertragung des operativen Geschäfts auf die schwedische Gunnebo-Gruppe bzw. den neuen Großaktionär De La Rue, zugleich Umfirmierung in IMW Immobilien AG. Noch heute börsennotiert. Rückseitig als ungültig abgestempelt.

Nr. 471
Schätzpreis: 175,00 EUR
Startpreis: 75,00 EUR
Gebr. Assuschkewitz AG
Aktie 10.000 RM, Nr. 347
Leipzig, 15.11.1924 EF
Auflage 500 (R 7). Gegr. 1922. Großhandel mit Pelz- und Rauchwaren aller Art. Die Firma lautete bis 1936 Bülowhausverwaltung AG, danach wie oben. Datum überstempelt mit 1.2.1938. Lochentwertet.

Nr. 472
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Gebr. Neuburger AG
Aktie 1.000 RM, Nr. 163
Bamberg, Juni 1933 UNC/EF
Auflage 440 (R 8). 1906 Gründung als oHG Gebr. Neuburger in Regensburg. 1910 wurde die Schuhfabrik nach Bamberg in einen Fabrikneubau in der Hartmannstr. 7 verlegt. Ab 1923 AG. Der Firmenleiter Philipp Neuburger starb 1934, seine Witwe wurde 1942 von den Nazis ermordet. Die Firma hatte inzwischen 350 Beschäftigte. Zwecks “Arisierung” erzwangen die Nationalsozialisten den Verkauf der AG an den aus Palmbach (heute Teil von Karlsruhe) stammenden Schuhmachermeister Walter Tron. Deshalb umbenannt 1938 in Walter Tron AG Schuhfabrik. Nach dem 2. Weltkrieg zogen Vertreter der Alteigentümer wieder in die Gremien ein (als Vorstand ab 1948 u.a. der nach England emigriert gewesene Sidney Buxton, der schon ab 1928 Vorstand gewesen war). 1949 umbenannt in Neuburger-Tron AG, 1952 erneut in Walter Tron AG. 1958 Umwandlung in eine Einzelfirma (Walter Tron Schuhfabrik, Bamberg). Später auf die Alpha Schuhe AG übergegangen. Die Produktion wurde 1994 eingestellt. Ohne Unterschrift Kontrollbeamter. Mit komplettem Kuponbogen. Siehe bitte auch die Lose Nr. 959 und 960.

Nr. 473
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Neuburger-Tron AG Schuhfabrik
Aktie 1.000 DM, Nr. 752
Bamberg, 8.12.1950 EF+
Auflage 760 (R 8). Mit Kupons Nr. 3 uff.

Nr. 474
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Neuburger-Tron AG Schuhfabrik
Aktie 1.000 DM, Nr. 10
Bamberg, 17.9.1949 EF+
Auflage 495 (R 8). Mit Kupons Nr. 3 uff.

Nr. 475
Schätzpreis: 350,00 EUR
Startpreis: 175,00 EUR
Gebrüder Rauch AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 7596
Heilbronn-Neckar, 27.7.1923 EF
Gründeraktie, Auflage 1.500 (R 8). Um 1820 errichteten die Brüder Adolf und Moritz von Rauch ihre Papierfabrik, in der sie 1823 eine englische Papiermaschine in Betrieb nahmen. 1923 Umwandlung in eine AG. Mitte 1942 wurde die Fabrik kriegsbedingt stillgelegt. Nach dem 2. Weltkrieg Umwandlung in eine GmbH, die dann nur noch Papiergroßhandel betrieb, die Papierfabrikation wurde nicht wieder aufgenommen. Lochentwertet.

Nr. 476
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 60,00 EUR
GEHAG Gemeinnützige Heimstätten-Spar- und Bau-AG
Namensaktie 1.000 RM, Nr. 448
Berlin, 22.2.1928 EF
Auflage 450. Gründung 1924 als Gemeinnützige Heimstätten-, Spar- und Bau-AG, ab 1939 Gehag Gemeinnützige Heimstätten-, Spar- und Bau-AG. 1940 Übernahme der bisherigen Beteiligungsgesellschaft der “Einfa” Berliner Gesellschaft zur Förderung des Einfamilienhauses gemeinnützige GmbH, Ende 1941 Übernahme der “Heimat” Gemeinnützige Wohnungs- und Siedelungsgesellschaft der DAF AG, Berlin-Zehlendorf. Großaktionär 1943 war die Deutsche Arbeitsfront. 1946 umfirmiert in Gehag Gemeinnützige Heimstätten-AG. 1950 Berliner Wertpapierbereinigung, 1998 Gehag Gemeinnützige Heimstätten-AG, Berlin, heute GEHAG GmbH. Großformatiges Papier, typographisch sehr interessant gestaltet. Lochentwertet.

Nr. 477
Schätzpreis: 75,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Gehe AG
Aktie 100 DM, Nr. 64942
Stuttgart, Juli 1981 EF+
Auflage 225.000. Gründung 1903 unter Übernahme des seit 1836 unter gleichem Namen bestehenden Großhandelshauses für Drogen, Farbwaren, pharmazeutische und chemische Erzeugnisse. In zwei Werken in Dresden (Leipziger Str. 7/13 und Trachau) sowie bei der Tochterfirma Gehe-Werke AG in Aussig a.E. wurden chem. Produkte (Jod-, Wismut- und Silberpräparate) sowie pharmazeutische Spezialpräparate hergestellt. 1921 Übernahme der Großhandlung und pharmazeutischen Fabrik C. H. Burk in Stuttgart, die als Zweigwerk fortgeführt wurde. 1945-48 wurden die Werke in Sachsen enteignet, 1948 Sitzverlegung nach München. In den Folgejahren unzählige Übernahmen kleinerer Wettbewerber, 1980 Sitzverlegung nach Stuttgart. Umbenannt 1981 in GEHE AG und 2003 in Celesio AG. Noch heute börsennotiert und eines der drei größten Pharmahandelsunternehmen in Europa. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 478
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 50,00 EUR
Gelsenkirchener Bergwerks-AG
Aktie 30 x 100 DM, Nr. 6671891-920
Essen, März 1956 EF+
Gründung 1873 auf Initiative von Emil Kirdorf. Das Unternehmen wuchs, auch durch ständige Übernahmen von Konkurrenten, zum damals größten Montanbetrieb des Ruhrgebiets heran. Auf 11 Zechenanlagen mit 35 Förderschächten und in den Hüttenwerken waren zuletzt rund 30.000 Mann beschäftigt. 1926, bei Gründung der Vereinigten Stahlwerke AG, war die Gelsenkirchener Bergwerks-AG als Dachgesellschaft aller Montanunternehmen des Ruhrgebiets die aufnehmende Gesellschaft. Im Zuge der alliierten Entflechtungsmaßnahmen entstand die „Gelsenberg“ am 18.6.1953 als eigenständige AG wieder, und erneut begann sie in kurzer Folge andere Konkurrenten zu übernehmen. Wegen der immer gewichtiger werdenden Mineralöl-Aktivitäten (u.a. Beteiligung bei ARAL) wurde Gelsenberg schließlich 1974 im Wege des Aktientauschs von der VEBA übernommen - nach fast genau 100 Jahren verschwand das ehedem bedeutendste Montanunternehmen des Ruhrgebiets vom Kurszettel. Dekorativ, mit Abb. eines Hauers unter Tage. Rückseitig als ungültig abgestempelt.

Nr. 479
Schätzpreis: 250,00 EUR
Startpreis: 125,00 EUR
Gemeinde Tambach-Dietharz (Thür.)
32 % Schuldverschreibung Lit. F 100.000.000 Mark, Nr. 2052
1.10.1923 EF
Auflage 100 (R 11). Kleinstadt im Landkreis Gotha in Thüringen. Teil einer Anleihe von insgesamt 30 Milliarden Mark. Lochentwertet. Nur 2 Stücke sind bekannt!

Nr. 480
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 35,00 EUR
Gemeinnützige AG für Wohnungsbau
Global-VZ-Namensaktie Lit. A 5 x 100 DM, Nr. 38631-35
Köln, September 1955 EF+
Die 1913 gegründete und bis in unsere Tage in Düsseldorf börsennotierte Wohnungsgesellschaft macht heute mit der Vermietung von 24.600 Wohnungen in 3.200 Häusern einen Jahresumsatz von 180 Mio. €. 2001 umbenannt in GAG Immobilien AG. Rückseitig als entwertet abgestempelt.

Nr. 481
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Gemeinnützige AG für Wohnungsbau
Global-VZ-Namensaktie Lit. A 5 x 100 DM, Nr. 352546-50
Köln, September 2000 EF
(R 10) Prägesiegel lochentwertet. Nur 3 Exemplare kamen Ende 2004 auf den Sammlermarkt, seitdem keine weiteren Stücke nachgekommen.

Nr. 482
Schätzpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 60,00 EUR
Gemeinnützige Baugesellschaft Heidenheim an der Brenz AG
Namens-Aktie 1.000 DM, Nr. 1917
Heidenheim a.d. Brenz, Juli 1955 EF+
Auflage 913 (R 7). Gründung 1907 durch die Stadt Heidenheim und orstansässige Industriebetriebe. Durch kontinuierliche Neubautätigkeit wurde der Bestand auf zuletzt fast 5.000 Wohnungen ausgedehnt. 1995 Umfirmierung in “Grundstücks- und Baugesellschaft AG Heidenheim”. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 483
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Geraer Strickgarnfabrik
Gebrüder Feistkorn AG
Aktie 1.000 RM, Nr. 7638
Gera, 6.4.1929 EF
Auflage 500. Betrieb der im Jahr 1880 gegründeten Strickgarnfabrik, AG seit 1910. Herstellung von Garnen aller Art, vor allem wollener Handstrickgarne und Maschinenstrickgarne. Börsennotiz: Leipzig/Dresden. 1946 enteignet. 1951 Sitzverlegung nach München (Verwaltungssitz: Niederreuth Post Dietramszell, Obb.), Börsennotiz danach im Freiverkehr Berlin. 1967 Auflösung der Beteiligungen an der KG Textilwerk Kahnes in Kusel und der Geraer Strickgarnfabrik GmbH, Delmenhorst (aus denen immerhin regelmäßig zweistellige Dividenden erwirtschaftet werden konnten), seit 1968 in Liquidation, 1973 erloschen. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 484
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 50,00 EUR
GERLING-KONZERN
Allgemeine Versicherungs-AG
Namensaktie Reihe H 50 DM, Nr. 55995
Köln, August 1971 EF
Auflage 60.000. Gründung 1918 als Allgemeine Versicherungs-AG, 1923 wurde dem Firmennamen “Gerling-Konzern” vorangestellt. Im Aufsichtsrat saß seinerzeit alles, was in der rheinischen Wirtschaft Rang und Namen hatte: Abs sen., Clouth, Duisberg, Guilleaume, Hoesch, Mannesmann, Quandt, Schoeller etc. 1936 wurden weitere 18 bis dahin im Gerling-Konzern selbständig arbeitende Versicherungsgesellschaften durch Fusion übernommen. Das Engagement der Firmenpatriarchen Hans Gerling bei der 1974 zusammengebrochenen Herstatt-Bank brachte den damals zweitgrößten deutschen Industrieversicherer ins Wanken. Gerling musste notgedrungen die Zürich Versicherungsgesellschaft in der Schweiz als Anteilseigner mit ins Boot nehmen (übrigens nicht ohne einen netten Profit, der über ein karibisches Steuerparadies abgewickelt wurde), kaufte diese Anteile später aber wieder zurück. Die Deutsche Bank stieg Ende der 80er Jahre bei der Gerling-Konzern Versicherungsbeteiligungs-AG mit 30% ein, um später - reumütig und wohl kaum mit viel Gewinn - dort wieder auszusteigen. Nach seinem Tod zerfiel sein Lebenswerk endgültig. 2006 wurde Gerling mit seinen weltweit über 6.000 Mitarbeitern von der Talanx-Gruppe (HDI-Konzern, Hannover) übernommen. Prägesiegel lochentwertet, rückseitig mehrere Übertragungen.

Nr. 485
Schätzpreis: 175,00 EUR
Startpreis: 60,00 EUR
GERLING-KONZERN Allgemeine Versicherungs-AG
Namensaktie Reihe M 50 DM, Nr. 432192
Köln, August 1979 EF
(R 8) Prägesiegel lochentwertet. Rückseitig mehrere Übertragungen.

Nr. 486
Schätzpreis: 75,00 EUR
Startpreis: 35,00 EUR
Gerry Weber International AG
Aktie 5 DM, Nr. 193
Halle Westf., Juli 1996 EF+
Gründung 1973 in Halle (Westf.) als Hatex Gerhard Weber KG. 1986 wird der Markenname “Gerry Weber” geschaffen. 1989 Umwandlung in eine AG, 1996 erfolgt der Gang an die Börse. Mit Damenoberbekleidung der Marke “Gerry Weber” und Sportbekleidung der Marke “TAIFUN” werden heute fast 400 Mio. € Jahresumsatz erzielt. Der Firmengründer Gerhard Weber, bis heute Vorstandsvorsitzender, ist besonders auch für die Ausrichtung des ITP-Tennisturniers im westfälischen Halle bekannt. Prägeskegel lochentwertet.

Nr. 487
Schätzpreis: 1.000,00 EUR
Startpreis: 200,00 EUR
Gesellschaft für elektrische Unternehmungen
4,5 % Schuldverschreibung 1.000 Mark, Nr. 7851
Berlin, 1.3.1900 VF
Auflage 8.000 (R 10). Gründung 1894 auf Initiative der AEG und einiger Großbanken als Holding für weltweit gespannte Interessen auf dem Gebiet elektrischer Bahnen und Beleuchtungsanlagen, die älteste und bedeutendste aller Holdings der deutschen Elektrizitätswirtschaft. Beteiligungen bestanden u.a. an der Elektricitätswerk Südwest AG, Schöneberg, der Neckarwerke AG, Esslingen, der Amperwerke AG, München, der Elektricitätswerk Schlesien AG, Breslau, dem Kraftwerk Laufenburg (Schweiz), der Coblenzer Straßenbahn, der Leipziger Außenbahn AG und der Knorr-Bremse AG, Berlin, außerdem an der AEG, der Hirsch Kupfer- und Messingwerke AG, der Norddeutsche Kabelwerke AG (alle Berlin) sowie der AGO Flugzeugwerke GmbH, Oschersleben (Bode). Die Beteiligungen wurden überwiegend durch Ausgabe von Anleihen finanziert. 1929 Fusion mit der AG für Gas-, Wasser- und Elektricitäts-Anlagen und der Ludw. Loewe & Co. AG in Berlin, die über bedeutende Werkzeug- und Werkzeugmaschinenfabriken verfügte. 1929-1938 erhielt der Firmenname der Gesfürel deshalb den Zusatz “Ludw. Loewe & Co. AG”. Äußerst dekorativer Druck der Reichsdruckerei mit barbusiger Allegorie der Elektrizität. Doppelblatt, mit Lieferbarkeitsbescheinigung. Seit 20 Jahren nur 3-4 Stücke bekannt. Sehr günstig angeboten!

Nr. 488
Schätzpreis: 270,00 EUR
Startpreis: 135,00 EUR
Gesellschaft Westerwalder
Basalt-Lava-Werke
Namens-Anteilschein über 1 Anteil, Nr. 417
Gemeinde Salz / Berlin, 22.3.1901 EF
Auflage 1.000. Basaltabbau in der Gemeinde Salz, Kreis Westerburg. Verwaltungssitz: Berlin. Großformatiges Papier. Lochentwertet.

Nr. 489
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Getreide-Industrie & -Commission AG
Aktie Ser. B 1.000 RM, Nr. 10132
Berlin, April 1927 EF+
Auflage 4.000. Hochbedeutendes Unternehmen der Lebensmittelbranche. Gründung 1922 in Mainz als “Getreide-Industrie & Handels-AG”. Handel mit Getreide und Mühlenfabrikaten, Futtermitteln, Braugerste und Hülsenfrüchten sowie Verarbeitung von Getreide. Niederlassungen in Düsseldorf, Bremen, Hamburg, Hochheim a.M., Mannheim und Wiesbaden. Großaktionäre waren die Preuß. Zentralgenossenschaftskasse und die Deutsche Rentenbank Kreditanstalt (beide Berlin) sowie die Großeinkaufsges. Deutscher Konsumvereine in Hamburg. 1927 Fusion mit der Getreide-Commission AG in Düsseldorf und umbenannt wie oben, zugleich Sitzverlegung nach Berlin. Durch diese Fusion kam man in den Besitz von Mühlen in Krefeld, Münster, Köln-Mülheim, Witten, Duisburg, Dortmund und Mannheim, die 1927 ausgegründet und in der Beteiligung “Deutsche Mühlenvereinigung AG” zusammengefaßt wurden. Ebenfalls 1927 Beteiligung an der Weingart-Kaufmann-Landsberg-Getreide AG in Berlin (Braugerstenbranche). 1934 erneut umbenannt in “ Gesellschaft für Getreidehandel AG”, 1948 Sitzverlegung nach Düsseldorf, seit 1973 GmbH. Lochentwertet.

Nr. 490
Schätzpreis: 175,00 EUR
Startpreis: 100,00 EUR
Gewerkschaft Burbach
Kuxschein über 1 Kux, Nr. 906
Magdeburg, 20.7.1896 VF.
Auflage 1.000 (R 6). Gründung 1888 als Bohrgesellschaft „Gott mit uns“, seit 1896 Gewerkschaft. 4 von 7 Bohrungen in Beendorf bei Helmstedt waren kalifündig, Mächtigkeit der Lager bis 48 m, seit 1900 in Förderung. Über Tage auch Betrieb einer ausgedehnten chemischen Fabrik. Keimzelle der später sehr bedeutenden Burbach-Kaliwerke, vor Jahren vom schärfsten Konkurrenten Kali + Salz aufgekauft. Originalunterschrift des Konzerngründers Gerhard Korte als Grubenvorstand. Sehr dekoratives, großformatiges Stück mit Elementen des Historismus-Stil. Schnittentwertet, links leichter Wasserrand.

Nr. 491
Schätzpreis: 220,00 EUR
Startpreis: 90,00 EUR
Gewerkschaft des Braunkohlen-Bergwerks Johanne Henriette
Kuxschein über 1 Kux, Nr. 89
Unseburg, 21.2.1902 VF+
Auflage 1.000. Bedeutendes Bergwerk in der Gemeinde Unseburg, Kreis Wanzleben. Kohleförderung 1921 mit 520 Mann Belegschaft tgl. rund 1.300 t, die in der eigenen Brikettfabrik zu rd. 6 Mio. Briketts jährlich gepreßt wurden. Bedeutender Anteil im Mitteldeutschen Braunkohlen-Syndikat. 1961 stellte die Grube die Förderung ein. Originalsignaturen. Lochentwertet.

Nr. 492
Schätzpreis: 250,00 EUR
Startpreis: 100,00 EUR
Gewerkschaft Dortmund
Kuxschein über 1 Kux, Nr. 363
Hannover, von 1920 VF
Auflage 1.000 (R 9). Gehörte zur Gewerkschaft Oberhof (Gumpel-Konzern), die ab November 1911 ein Kalibergwerk in den Gemarkungen Northeim, Sudheim, Bühle und im Gräflich Hardenbergschen Besitz abteufte. Lochentwertet.

Nr. 493
Schätzpreis: 200,00 EUR
Startpreis: 100,00 EUR
Gewerkschaft Hassia
Kuxschein über 1 Kux, Nr. 509
Leipzig, 24.4.1906 VF+
Auflage 1.000 (R 8). Das Betätigungsgebiet umfasste den Abbau von Braunkohlenvorkommen im Gebiet des Hohen Meissners, mit 754 m die höchste Erhebung des Hessischen Berglandes im Städtedreieck Bad Sooden - Allendorf - Eschwege - Hessisch-Lichtenau. Der Braunkohlenabbau am Hohen Meissner, einer der ältesten in Deutschland, steht in engem Zusammenhang mit der Saline in Bad Sooden, die zur Befeuerung ihrer Siedepfannen große Mengen Brennmaterial benötigte. 1575 wurde der erste Schacht in der Nähe von Schwalbenthal abgeteuft; die Aufnahme der Förderung im Jahr 1578 gilt als die Geburtsstunde des Braunkohlenabbaus in dieser Region. Die Kohle wurde überwiegend an die Soodener Saline geliefert. Der Tiefbau wurde im Jahr 1888 weitgehend eingestellt. Nach 369 Jahren kam der Braunkohlenabbau am Hohen Meissner mangels Absatz zum Erliegen. Der Hassia-Stollen, der 100 m lang ist und in den Jahren zwischen 1923-1925 betrieben wurde, gehört zu den neueren Stollen. Die sehr kurze Betriebszeit (in der Zeit der Kohlenknappheit im Gefolge des ersten Weltkrieges), lässt erkennen, daß der Gewerkschaft Hassia ein wirtschaftlicher Erfolg nicht beschieden war. Im Jahr 1947 erwarb die ILSE Bergbau AG sämtliche Braunkohlengerechtsame und nahm erneut die Förderung auf. 1949 verpachtete ILSE den Betrieb an die Bergwerk Frielndorf AG, einer 100%-Beteiligung der Braunkohle und Brikettindustrie AG (BBIAG). Diese betrieb ihren Tagebau Kalbe bis zum Jahr 1974. Im Jahr 1977 beabsichtigte man, den Bergbau am Hohen Meissner erneut aufzunehmen, dies wurde jedoch von einer Bürgerinitiative verhindert. Das Gebiet am Hohen Meissner (“Der König der hessischen Berge” und angeblich die Heimat von Frau Holle) ist nämlich inzwischen ein beliebtes Erholungsgebiet für Wanderer und Skifahrer. Lochentwertet. Trotz der Gebrauchsspuren ein überdurchschnittlich gut erhaltenes Exemplar!

Nr. 494
Schätzpreis: 175,00 EUR
Startpreis: 80,00 EUR
Gewerkschaft Lohser Werke
Kuxschein 1/100, Nr. 32
Kunzendorf N.-L., 28.8.1914 VF
(R 7) Gehörte zum Konzern Aschersleben-Westeregeln-Salzdetfurth. Bergrevier Ost-Cottbus. Braunkohlengruben Lohser Werke in Kunzendorf und deren Pachtgrube Gewerkschaft Kronprinz Wilhelm in Ober-Ullersdorf, Kreis Sorau, insgesamt 6 Gruben. Zu den Werken gehörte eine 5250 PS elektrische Überlandzentrale, welche den Strom für die Kreise Sorau, Sagan, Freystadt und Sprottau lieferte, außerdem eine Tafelglashütte und eine Glassandwäsche sowie ein Sägewerk. Rückseitig Umschreibungen 1923 auf die Kaliwerke Aschersleben und 1925 auf die Elektrowerke Berlin. Lochentwertet.

Nr. 495
Schätzpreis: 160,00 EUR
Startpreis: 100,00 EUR
Gewerkschaft Margarethe
Kuxschein über 1 Kux, Nr. 446
Bielefeld, 17.6.1908 EF
Auflage 1.000. Die Gewerkschaft betrieb Kaolinbergbau (Ausgangspunkt für die Porzellanherstellung) in dem kleinen Ort Wintersgrün nahe Karlsbad (Karlo Vary) in der heutigen Tschechischen Republik und die Eisensteinbergwerke Port Arthur I und II im Gehlberger Forstbezirk (Liebenstein, Herzogtum Gotha). Verwaltungssitz war Bielefeld. Großformatiges Papier, dekorativ verziert. Lochentwertet. Doppelblatt, inwendig zahlreiche Übertragungen bis 1941.

Nr. 496
Schätzpreis: 250,00 EUR
Startpreis: 100,00 EUR
Gewerkschaft Montania
Kuxschein über 1 Kux, Nr. 880
Dresden, 23.11.1944 EF
Zweite Ausfertigung (R 10). Eine Beteiligung der MEHAG Merkantile Handels-AG. Datum maschinenschriftlich, mit Originalunterschrift. Lochentwertet. Eingetragen auf Graf Lasuen in Lissabon. Doppelblatt, inwendig übertragen auf die AG Sächsische Werke, Dresden, datiert 6.9.1943/ 9.1.1945. Nur 4 Stücke sind bekannt!

Nr. 497
Schätzpreis: 500,00 EUR
Startpreis: 250,00 EUR
Gewerkschaft Reichsland
Kux-Schein über 1 Kux, Nr. 310
Mülhausen i. Els. / Heidelberg, 5.11.1911/ 16.1.1924 VF
Abschrift! Nur zur Geltendmachung des Liquidationsanspruches gegen das Deutsche Reich bestimm (R 12). Gründung 1911 zur Ausbeutung von 9 Normalfelder. Die Bohrungen Wittenheim I und Battenheim I erreichten das untere Kalilager in Teufen von 568 m bzw. 368 m. Abgebaut wurde das Kalivorkommen über die beiden Schächte Reichsland-Ost und -West. 60 % der Kuxe hielt die im Westen benachbarte Gewerkschaft Anna, die wiederum zu 75 % der Gewerkschaft Hohenzollern zu Freden an der Leine gehörte (die wiederum Teil des Wintershall-Konzerns war). Von Anfang an gemeinsam konzipiert mit den mehrheitlich direkt der Gewerkschaft Wintershall gehörenden Gewerkschaften Prinz Eugen im Norden und Theodor. Erst 1986 wurde das Bergwerk geschlossen. Über Tage wurde 1996 eine Düngermischanlage, später noch eine Kali-Press-Granulierung errichtet. Diese Anlage übernahm wegen der großen Lagerkapazitäten 2004 die deutsche Kali + Salz (deren Vorläufer Wintershall früher schon einmal Besitzer der Bergwerke gewesen war). 2008 umbenannt in “K+S Kali Wittenheim”. Die Absack- und Düngermischanlage Wittenheim wird heute täglich mit eigenen Güterzügen mit Kaliumchlorid aus den deutschen K+S-Bergwerken beliefert, fast alle K+S-Produkte für den französischen Markt durchlaufen diesen Standort. Kalligraphische handschriftliche Ausführung mit Vermerk: “Vorstehende Abschrift wird der Commerz- & Privatbank AG, Filiale Recklinghausen, erteilt, nachdem sie glaubhaft dargetan hat, daß sie das Original vorstehenden Kuxscheines versehentlich an den Sequester der Gewerkschaft in Mühlhausen eingereicht hat und dort die Originalurkunde annulliert worden ist.” Mit Originalunterschrift H. Röchling als Vorstandsvorsitzender, inwendig bei den Übertragungen (sechs an der Zahl, u.a. 1918 auf Herren Gebr. Röchling in Saarbrücken, 1921 auf die Bank für Handel & Industrie in Duisburg und 1924 auf die Commer- & Privatbank, Fil. Recklinghausen) zwei weitere Röchling-Originalunterschriften. Lochentwertet. Unikat!

Nr. 498
Schätzpreis: 450,00 EUR
Startpreis: 225,00 EUR
Gewerkschaft Sidonie Gotha
Kuxschein über 10 Kuxe von 1.000, Nr. 161-170
Celle i. H., 1.6.1915 VF+
(R 10) Begründet auf der Kupferschiefergrube “Anna Clara XIV” in Schmerbach unter Nutzung des damals besonders liberalen Bergrechts in Sachsen-Gotha. Eigentlicher Zweck der vom Erdölpionier Hermann Rautenkranz aus Celle initiierten Gewerkschaft war jedoch die Ölexploration auf einem Ölterrain von ca. 40.000 qm in der Feldmark Nienhagen im Ölgebiet Hänigsen-Obershagen. Eine Teerkuhle bei Hänigsen (Ortsteil von Uetze, heute ist die Kuhle Teil eines Heimatmuseums, in der man noch heute das ständig nachfließende Erdöl abschöpfen kann) wurde schon 1546 von Agricola erwähnt und ist damit die älteste urkundlich belegte Erdöllagerstätte Norddeutschlands. Die Initiatoren der Gewerkschaft Sidonie hatten recht, was das vermutete Ölfeld anging, Glück war ihren Bohrungen trotz mehr als 20 Jahre lang andauernder Bemühungen aber nicht beschieden. Das Ölfeld von 4 km Ausdehnung an der Südflanke des Salzstockes Hänigsen-Wathlingen wurde erst 1932 von der Deutsche Vacnum Öl AG (ab 1955 Mobil Oil AG) entdeckt und dann ausgebeutet. Die letzte Bohrung wurde 1960 niedergebracht, die Jahresförderung erreichte nun mit 230.000 t Rohöl auch ihren Höhepunkt. Zuletzt wurde die Förderung durch zunehmende Verwässerung bis über 95 % Wasseranteil unrentabel. 1997 wurde in Hänigsen die Ölförderung eingestellt. Mit Originalunterschrift des Erdölpioniers Hermann Rautenkranz (Gründer der seit 1908 bestehenden ITAG in Celle, bis heute eines der führenden deutschen Bohrunternehmen und Hersteller von Ausrüstungen für die Bohridustrie). Lochentwertet. Rückseitig mehrere Übertragungen bis 1937. Trotz der Gebrauchsspuren ein überdurchschnittlich gut erhaltenes Exemplar!

Nr. 499
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
GFC AG für Computersysteme in der Medizin
Sammelaktie 20 x 50 DM, Nr. 29841-60
Berlin, August 1984 EF+
Gründung 1973 als GmbH, AG seit 1983. Schlüsselfertige Installation von Computersystemen, Beratungen und Software-Leistungen, insbesondere im medizinischen Bereich. 1988 gelöscht, nachdem ein Konkursverfahren mangels Masse gar nicht erst eröffnet werden konnte. Mit restlichem Kuponbogen.

Nr. 500
Schätzpreis: 75,00 EUR
Startpreis: 35,00 EUR
Girmes-Werke AG
Aktie 1.000 DM, Nr. 1346
Oedt bei Krefeld, April 1960 EF+
Auflage 9.500 (R 7). Gründung 1879, ab 1904 AG. Gehörte zu den führenden Unternehmen auf dem Gebiet der Herstellung von Samten und Plüschen für Bekleidung und Raumausstattung auf dem europäischen Markt. 1943 umgewandelt in eine GmbH. 1959 Änderung des Firmennamens in „Girmes-Werke AG“. Mit über 1/2 Mrd. DM Jahresumsatz zuletzt eines der größten Unternehmen der deutschen Textilindustrie. Anfang 1989 nach mehreren vergeblichen Sanierungsversuchen in Konkurs gegangen - bald darauf stritten die Banken (allen voran die Deutsche Bank) und die rd. 7.000 geschädigten Kleinaktionäre um Schuld und Schadenersatz. Firmenlogo mit Weltkugel in der Umrahmung. Mit beiliegenden restlichen Kupons, nicht entwertet.

Nr. 501
Schätzpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 60,00 EUR
Girmes-Werke AG
Aktie 100 DM Juli, Nr. 40210
Oedt bei Krefeld, Juli 1968 EF
Auflage 5.000 (R 10). Firmenlogo mit Weltkugel in der Umrahmung. Mit restlichem Kuponbogen, nicht entwertet.

Nr. 502
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 35,00 EUR
GIVAG Gesellschaft für Immobilien- und Vermögensanlagen AG
Sammelaktie 10 x 50 DM, Muster
Bad Mergentheim, Juni 1994 UNC
Nullgeziffertes Muster (R 10). Gründung 1991 mit einem Kapital von 1 Mio. DM, das bis 1994 auf 23,75 Mio. DM erhöht wurde. An- und Verkauf sowie die Modernisierung und Vermietung von Immobilien. 2001 Sitzverlegung nach Hilden. Zugleich wurden, finanziert mit Bankkrediten, Mammut-Investitionen von 110 Mio. € durchgezogen, was die Eigenkapitalquote unter 8 % drückte und 2002 einen Kurssturz herbeiführte.

Nr. 503
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 65,00 EUR
Gladbacher Rückversicherungs-AG
Namensaktie 100 DM, Nr. 4270
M.Gladbach, Januar 1956 EF+
Auflage 5.000. Gründung 1877. Großaktionär war die Gladbacher Feuerversicherungs-AG (bei der auch die Aachener und Münchener Feuer engagiert war), beide Gesellschaften wurden in Personalunion geführt. 1970 auf die Colonia-Versicherung in Köln verschmolzen (heute AXA-Colonia). Mit kpl. Kuponbogen.

Nr. 504
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 50,00 EUR
Glückstädter Heringsfischerei AG
Aktie 100 DM, Nr. 139
Glückstadt, Januar 1958 UNC/EF
Auflage 3.360. Gründung 1933 mit 6 Heringsloggern, Heringsfang mit zuletzt 10 Motorschiffen und -loggern. Mit der zunehmenden Überfischung der Nordsee und dem erhöhten Einsatz von Fischfabrikschiffen wurde die von der Glückstädter betriebene Loggerfischerei unrentabel. Der Betrieb wurde in den 60er Jahren mit hohen Verlusten eingestellt. Mit kpl. Kuponbogen.

Nr. 505
Schätzpreis: 175,00 EUR
Startpreis: 90,00 EUR
Gothaer Waggonfabrik AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 122881 (23631)
Gotha, 4.10.1923 VF
Auflage 85000 (R 6). Ursprung ist eine 1883 von Fritz Bothmann gegründete Schlosserei. 1892 trat der Kaufmann Louis Glück mit in das Unternehmen ein, das nun als “Fritz Bothmann & Glück Maschinenfabrik & Carussellbau-Anstalt” firmierte. Bei Umwandlung in eine AG 1898 arbeiteten auf dem 110.000 qm großen Fabrikareal am Gothaer Ostbahnhof bereits fast 1.000 Beschäftigte. Außer Eisenbahnwaggons wurden ab 1898 (erstmals für die Straßenbahn Mühlhausen i. Thür.) auch Straßenbahnwagen gebaut, später auch Wagen für die Berliner U-Bahn. Neben dem Bau von Eisenbahn-, Straßenbahn- und Triebwagen auch Automobil- und Flugzeugbau. Die Anfang 1913 gegründete Abteilung Flugzeugbau baute vor Beginn des 1. Weltkrieges Ein- und Zweidecker, anschließend zweimotorige Bomber und Seeflugzeuge (insges. 582 Maschinen). Auslöser hierfür war der von der Luftschifffahrt begeisterte letzte regierende Herzog von Sachsen-Coburg und Gotha, Carl Eduard, auf dessen Initiative 1909 der Gothaer Luftfahrtverein am Stadtrand einen Luftschiffhafen einrichtete. 1914 errichtete dann die Heeresverwaltung auf einem Grundstück neben der Waggonfabrik die Militärfliegerkaserne Gotha mit eigenem Flugplatz. Die zweimotorigen Bomber aus der Residenzstadt des Herzogs Carl Eduard (eines gebürtigen Engländers!) erreichten mit 800 km Reichweite erstmals London und wurden durch ihre Einsätze gegen England als “The Gothas” berüchtigt. Aus diesem Grund benannte sich das in Großbritannien regierende Königsgeschlecht Sachsen-Coburg und Gotha um in “die Windsors”. Aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrages wurde die Flugzeugproduktion in Gotha 1920 zerstört, aber 1933 mit dem Schul-Doppeldecker Go 145 wieder aufgenommen (die Gotha Go 150 wird 1939 mit 8.048 m einen anerkannten Höhenrekord aufstellen). 1916 Erwerb der Bayerischen Waggon- und Flugzeugwerke in Fürth, die als zweites Werk weitergeführt wurden (1938 verkauft). 1921 Fusion mit der Fahrzeugfabrik Eisenach (Automobilwerk „Dixi“, 1928 zur Abwendung einer Zahlungsunfähigkeit an BMW verkauft, womit BMW den Grundstein für die heutige Automobilproduktion legte). 1926 Fusion mit der Cyklon Automobilwerke AG, Berlin Tempelhof (Werk Mylau ebenfalls 1928 wieder verkauft). 1936 Beteiligung an der Gotha-Ilmenauer Flugzeugbau GmbH. 1944 wird das Werk in Gotha zu 80 % zerstört. Trotzdem beginnt noch kurz vor Kriegsende in Friedrichroda die Vorserienfertigung des revolutionären Nurflügel-Strahljägers Ho 229 der Gebrüder Horten. Börsennotiz Berlin und Frankfurt, Großaktionär war die Orenstein & Koppel AG (die inzwischen auch die Aktienmehrheit der Waggonfabrik Dessau besaß). 1946 in eine sowjetische Aktiengesellschaft (SAG) umgewandelt, bereits 1947 wieder unter deutsche Verwaltung gestellt, 1949 als VEB Waggonbau Gotha verstaatlicht. 1953-60 werden erneut Segelflugzeugtypen aus der Vorkriegszeit gebaut. Bis 1967 stellt Gotha nicht nur Spezial-Güterwagen her, sondern als einziger Straßenbahnwagenhersteller der DDR auch weitere 3000 Straßenbahnwagen. 1967 wird das Werk in VEB Luft- und Kältetechnik Gotha umbenannt und produziert fortan Lüfter, Kühler und Wasseraufbereiter sowie ab 1983 Fahrgestelle für den PKW Wartburg. Nach der Wende wird das Unternehmen schließlich 1997 von dem Anhänger- und Aufliegerhersteller Schmitz (Cargobull) übernommen und stellt heute als “Schmitz-Gotha Fahrzeugwerke GmbH” mit über 500 Mitarbeitern LKW-Auflieger her. Die 1997 abgespaltene “Gothaer Fahrzeugtechnik GmbH” fertigt mit rd. 400 Beschäftigten Gittermasten und Auslegerverlängerungen für Mobil- und Raupenkräne, aber auch Mulden für Baufahrzeuge. Schöne Eichenlaub-Umrahmung. Kapitalerhöhung übernommen von einem Konsortium unter Führung der Bank von Thüringen. Prägesiegel lochentwertet. Eine große Seltenheit, da diese Aktien an sich beim Aktienneudruck 1930 umgetauscht wurden!

Nr. 506
Schätzpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Gottfried Lindner AG
Aktie 100 DM, Nr. 2930
Ammendorf / Nürnberg, Januar 1958 EF
Auflage 4.200. Gründung 1823, AG seit 1905. Erzeugnisse: Waggons, Straßenbahnwagen, Omnibusaufbauten, Lastanhänger, Flachsraufmaschinen. Werke in Ammendorf, Berlin, Dresden, Gaggenau, Köln, Königsberg, Hamburg und Nürnberg. Der Karosseriebau wurde 1928 an die Ambi-Budd-Presswerke in Berlin verkauft. 1949 teilte sich die Geschichte: In Nürnberg wurde der zweite Hauptsitz angemeldet, die Werke Nürnberg, Gaggenau (Baden), Berlin-Tempelhof und Köln gingen wieder in Betrieb. 1952 Abschluß eines Pacht- und Lizenzvertrages mit der Waggonfabrik AG in Rastatt, dessen Kündigung 1956 wegen nicht ausreichender Rentabiliät der Anfang vom Ende war: 1965 kam im Westen der Konkurs. Das Werk Ammendorf wurde 1949 entschädigungslos von einer sowjetischen Aktiengesellschaft in Besitz genommen. Nach der Wende gehörte es zuletzt zur Daimler-Tochter Adtranz, die dann von Bombardier übernommen wurde. 2004 kam trotz erbitterter Gegenwehr von Belegschaft und Landesregierung das Aus auch für das traditionsreiche Ammendorfer Werk. Mit restlichem Kuponbogen.

Nr. 507
Schätzpreis: 250,00 EUR
Startpreis: 100,00 EUR
Grevener Baumwoll-Spinnerei AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 947
Greven i.W., 1.1.1900 EF/VF
Gründeraktie, Auflage 1.000. Bereits 1855 wurde das Unternehmen gegründet, 1899/1900 Umwandlung in eine AG. Erzeugt wurden in der Dreicylinderspinnerei in Greven Rohgarne, Effektgarne und Zwirne in allen Variationen aus Baumwolle, Zellwolle und Synthetiks. Zudem wurde in Coesfeld (Westf.) als Zweigbetrieb eine Baumwollbuntweberei übernommen. In der letzten großen Textilkrise Ende der 1980er Jahre schloß auch dieser Traditionsbetrieb. Die Vermögenswerte wurden abgewickelt, 1999 dann Verkauf des AG-Mantels. Heute die GBS Asset Management AG. Seit Juli 2008 wieder börsennotiert. Großformatiges Papier, sehr dekorativ gestaltet. Doppelblatt, lochentwertet.

Nr. 508
Schätzpreis: 300,00 EUR
Startpreis: 60,00 EUR
Grosse Leipziger Strassenbahn
Aktie 1.000 Mark, Nr. 9329
Leipzig, 21.5.1900 EF/VF
Auflage 2.000 (R 7). Gründung 1895. Später wurden übernommen: 1896 die Leipziger Pferde-Eisenbahn-AG (gegr. 1872), 1916 die Leipziger Elektrische Straßenbahn und die Leipziger Allg. Kraft-Omnibus-Gesellschaft. 1920 ging der Betrieb in Eigenregie der Stadt Leipzig über, die Aktionäre erhielten eine Abfindung teils in bar, teils in Leipziger Stadtanleihen. Großformatiges Papier, dekorativ mit funkensprühenden geflügelten Rad. Prägesiegel lochentwertet. Sehr günstig angeboten!

Nr. 509
Schätzpreis: 300,00 EUR
Startpreis: 100,00 EUR
Grosser Kurfürst Heringsfischerei AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 44
Emden, 15.5.1906 EF
Gründeraktie, Auflage 1000. Gründung 1904. Der Betrieb wurde 1905 mit zehn Loggern eröffnet. Die Gesellschaft hatte ein 3 ha großes Areal am Emder Binnenhafen vorläufig auf 50 Jahre gepachtet. Gemeinsam mit den Schwestergesellschaften Emder Heringsfischerei und Heringsfischerei Dollart wurde 1930/31 auch die Flotte der Glückstädter Fischerei AG übernommen. 1944 Totalbombenschaden, 1947 Beginn der Wiederaufbauarbeiten. 1950 Verschmelzung mit der Heringsfischerei Dollart AG. 1961 in eine GmbH umgewandelt. Sehr dekorative, ornamentreiche Umrandung mit Vignette eines Segelschiffes mit Leuchtturm. Doppelblatt, lochentwertet.

Nr. 510
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 50,00 EUR
Großkraftwerk Franken AG
Aktie 100 DM, Nr. 25966
Nürnberg, Dezember 1967 EF+
Auflage 11.650 (R 7). Gründung 1911 durch die Stadtgemeinden Nürnberg und Fürth sowie die Elektrizitäts-AG vorm. Schuckert & Co. 1913 Inbetriebsetzung des Dampfkraftwerks Gebersdorf. 1920-22 Ausbau einer Regnitzwasserkraft in Hausen bei Forchheim (Ofr.). Ab 1922 enge Zusammenarbeit mit der Rhein-Main-Donau AG (u.a. gemeinsame Betriebsführung der RMD-Wasserkraftwerke Kachlet und Viereth). 1958 Inbetriebnahme des Pumpspeicherwerks Happurg. 1967 Fertigstellung des Kraftwerks Franken II in Kriegenbrunn. Stromlieferungen ausschließlich an Weiterverteiler (u.a. Energie- und Wasserversorgung AG sowie Verkehrs-AG Nürnberg und die Stadtwerke Fürth) und industrielle Großkunden. Mehrheitsaktionär war lange Zeit die Stadt Nürnberg. 2001 in der E.ON Bayern AG aufgegangen. Prägesiegel lochentwertet. Eine der seltensten fränkischen DM-Aktien, weniger als 50 Stück blieben erhalten.

Nr. 511
Schätzpreis: 175,00 EUR
Startpreis: 100,00 EUR
Grube Leopold AG
Aktie 100 RM, Nr. 15520
Köthen (Anhalt), Juni 1929 EF
Auflage 25.000 (R 8). Gründung 1889 mit Sitz Köthen i.A. zur Übernahme der Gewerkschaft Braunkohlengrube Leopold bei Edderitz. 1893 Inbetriebnahme einer neuen Brikettfabrik. 1904 Übernahme der Gewerkschaft Franzkohlenwerk bei Gerlebogk mit Tief- und Tagebauanlagen sowie Brikettfabrik (1929 stillgelegt). 1907 Erwerb größerer Braunkohlenfelder bei Bitterfeld; für die Verstromung der im Tagebau gewonnenen Kohle wurde ein Kraftwerk gebaut. 1916 Erwerb der Ringofenziegelei Petersroda bei Bitterfeld mit 2 Ringöfen und 2 Ziegelpressen, außerdem Erwerb der Grube Friedrich bei Bitterfeld, die neben ihrem Tagebau ebenfalls eine Ringofenziegelei besaß. 1925/26 Bau einer Schwelanlage zur Gewinnung von Koks, Teer und Schwelgas, zugleich Erwerb einer chemischen Fabrik in Bösdorf bei Leipzig, die den gewonnenen Teer weiterverarbeitete (Teerdestillation und Paraffinfabrik). 1928 Aufstellung eines weiteren Schwelofens; das Schwelgas wurde an die Deutsche Continental-Gas-Gesellschaft in Dessau geliefert. Ab 1929 nach Fertigstellung der Gaswäsche auch Lieferung von Reingas. 1930 Sitzverlegung von Köthen nach Bitterfeld. Börsennotiz Berlin, Großaktionär war die Elektricitäts-Lieferungs-Gesellschaft (AEG-Konzern). 1946 enteignet und VEB, bis 1962 dann als Tagebau Holzweißig-Ost betrieben. Daran schloß sich der Tagebau Holzweißig-West an, in dem 1958-1980 gefördert wurde. Der dritte Tagebau Goitzsche wurde erst 1991 nach der Wende stillgelegt (anschließend als Sanierungsgebiet ein Referenzstandort der EXPO 2000). Prägesiegel lochentwertet. Nur 19 Stücke lagen im Reichsbankschatz.

Nr. 512
Schätzpreis: 75,00 EUR
Startpreis: 35,00 EUR
Grün & Bilfinger AG
Aktie 100 RM, Nr. 7210
Mannheim, Juni 1928 EF+
Auflage 4.100. Gründung 1880, seit 1906 AG. Die “Grünfinger” (so der prägnante Börsenname) übernahmen 1971 eine Mehrheitsbeteiligung an der Julius Berger-Bauboag AG, Wiesbaden (früher Berlin), 1975 dann zur Bilfinger + Berger Bau AG verschmolzen. Bis heute eine der drei großen börsennotierten Baufirmen. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 513
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 75,00 EUR
GRUNDIG AG
Sammelaktie 50 x 50 DM, Nr. 107
Fürth/Bayern, Dezember 1976 EF+
1930 wurde in Fürth die Firma “Radio-Vertrieb Fürth Grundig & Wurzer” (RVF) gegründet. Im 2. Weltkrieg produzierte die Firma Transformatoren, elektrische Zünder und Steuerungsgeräte (u.a. auch für die V1-Marschflugkörper und die V2-Rakete). Nach dem 2. Weltkrieg stieg Max Grundig (geb. 1908 in Nürnberg, gest. 1989 in Baden-Baden) in einer ehemaligen Blechspielwarenfabrik in Fürth in der Jakobinenstr. 24 mit einem genialen Trick in die Produktion von Rundfunkgeräten ein: Zwar war der Bau von Rundfunkgeräten genehmigungspflichtig und der Verkauf streng bewirtschaftet. Aber das umging Grundig, indem er seinen Rundfunkempfänger “Heinzelmann” als auch für Laien kinderleicht zu montierenden Bausatz lieferte und mit diesem offiziell als technischer Baukasten deklarierten “Spielzeug” die Genehmigungs- und Bezugsscheinpflicht umschiffte. 1948 erfolgte die Gründung der “RVF Elektrotechnische Fabrik GmbH”, die nach der Währungsreform 1949 in “GRUNDIG Radio-Werke GmbH” umbenannt wurde. Die Verbundenheit zur Stadt Fürth wurde durch die Aufnahme des Fürther Wappens mit dem Kleeblatt in das Grundig-Firmenlogo unterstrichen. Schon 1947 war mit dem Bau einer neuen Fabrik in der Fürther Kurgartenstraße begonnen worden. Ende 1949 hatte Grundig bereits 1.000 Mitarbeiter und 150.000 Radios produziert. Der Werkssender im Direktionsgebäude (heute Rundfunkmuseum Fürth) sendete im Herbst 1951 das erste regelmäßige deutsche Fernsehprogramm der Nachkriegszeit, und im gleichen Jahr begann auch die Produktion von Fernsehgeräten. 1952 war Grundig bereits der größte Rundfunkgerätehersteller in ganz Europa und wuchs rasant weiter. Konkurrenten wurden in rascher Folge aufgekauft, darunter auch die Adlerwerke und Triumph. Diese fusionierten 1956 zur Triumph-Adler AG und produzierten fortan nur noch Büromaschinen (Grundig verkaufte TA, zu der Zeit der fünftgrößte Büromaschinenhersteller der Welt, 1968 an den US-Konzern Litton Industries). Mit einem Werk für Tonbandgeräte in Belfast (Nordirland) entstand 1960 das erste ausländische Werk, dem 1965 eine Fabrik für Autoradios in Braga (Portugal) folgte. Auch die Werksanlagen auf der Fürther Hardhöhe und in Nürnberg-Langwasser wurden ständig vergrößert. 1972 erfolgte die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft. Anfang der 1980er Jahre war der Höhenflug vorbei: Aufkommende Konkurrenz aus Fernost führte zu Umsatzeinbrüchen. Mit anfangs 24,5 % wurde der niederländische Konkurrent Philips als Aktionär in’s Haus geholt. Philips stockte 1984 auf 31,6 % auf und übernahm die unternehmerische Führung. Der Firmengründer Max Grundig schied aus der Unternehmensleitung aus. Die Zahl der Beschäftigten, die auf dem Höhepunkt in 20 inländischen und 5 ausländischen Werken bei fast 40.000 gelegen hatte, schrumpfte bis 1985 auf unter 20.000. Doch auch Philips bekam die Probleme nicht in den Griff und gab Grundig unter tatkräftiger Mitwirkung der um die Arbeitsplätze besorgten Bayerischen Staatsregierung 1988 an ein bayerisches Konsortium unter Führung des Elektronik-Unternehmers Anton Kathrein ab. Doch die Probleme blieben, Werksschließungen und Abbau von Arbeitsplätzen waren weiter an der Tagesordnung. Bis 2001 war die Beschäftigtenzahl auf unter 6.000 abgesunken. In Jahr darauf erschreckte ein neuer Umsatzeinbruch auf 1,3 Mrd. Euro und ein Verlust von 150 Mio. Euro die Banken so sehr, daß sie auslaufende Kreditlinien nicht mehr verlängerten. Im April 2003 markierte der Insolvenzantrag das Ende eines der stärksten Symbole des deutschen Wirtschaftswunders der Nachkriegszeit. Die Autoradio-Sparte ging an den Automobilzulieferer Delphi Corporation, die Bürogeräte-Sparte übernahm die Grundig Business Systems. Der wichtigste Bereich “Home Intermedia System”, also die Fernsehgeräteprodution, ging an den türkischen Elektronikhersteller “Beko Elektronik” in Istanbul. Dessen Konzept, die Marke “Grundig” mit Entwicklung in Deutschland (“designed and developed in Germany”) und Fertigung in der Türkei wieder stark zu machen, funktionierte am Ende auch nicht: Ende 2008 wurde die in Nürnberg verbliebene Entwicklungsabteilung schließlich auch dichtgemacht. Faksimile-Unterschrift Max Grundig als AR-Vorsitzender. Dekorativ, mit Grundig-Firmensignet und großem Porträt von Max Grundig in Form eines Fernsehbildes. Mit beiliegendem kompletten Kuponbogen. Rückseitig als wertlos abgestempelt.

Nr. 514
Schätzpreis: 750,00 EUR
Startpreis: 375,00 EUR
GRUNDIG AG
Sammelaktie 20 x 50 DM, Nr. 9
Fürth/Bay., Juli 1998 UNC/EF
Teilblankette, nummeriert aber ohne Unterschriften und Datum (R 10). Dekorativ, mit Grundig-Firmensignet und großem Porträt von Max Grundig in Form eines Fernsehbildes. Mit Kuponbogen, lochentwertet. Lediglich 10 Probedrucke wurden anläßlich der 1998er Kapitalerhöhung noch angefertigt, zu einem vollständigen Ausdruck kam es wegen der kurz darauf erfolgten Umstellung auf Stückaktien nicht mehr. Nur 4 Exemplare blieben erhalten.

Nr. 515
Schätzpreis: 75,00 EUR
Startpreis: 30,00 EUR
Grundstücks + Wohnungsbau AG
Vorzugs-Aktie 1.000 DM, Nr. 20131
Frankfurt a.M., September 1969 EF+
Teilblankette, Auflage nur 250. Gründung 1968 durch Geschäftsleute aus Frankfurt, Königstein und Oberhöchstadt. Firmenzweck: Wohnungs-, Gewerbe- und Industriebau, Übernahme von Baubetreuungen. 1973 - die Bankschulden lagen inzwischen mit 6 Mio. DM beim 12-fachen des Grundkapitals - in Konkurs gegangen. Aus einer geplanten, aber nicht mehr durchgeführten Kapitalerhöhung um 250.000 DM in Vorzugsaktien.

Nr. 516
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 75,00 EUR
Gustav Genschow & Co. AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 7241
Berlin, April 1921 EF-
Auflage 2.700. Gründung 1907 durch Fusion der Badische Munitionsfabrik GmbH mit Werken in Karlsruhe-Durlach und Wolfartsweier und der oHG in Firma Gustav Genschow & Co. in Berlin und Köln (gegr. 1888 als Waffengroßhandlung mit Ex- und Importgeschäft). Auf dem Gebiet der Jagd- und Sportmunition wurde Genschow nach Übernahme des Munitionsgeschäftes von Köln-Rottweil der größte Konkurrent der Rheinisch-Westfälische Sprengstoff AG in Köln (Gruppe Dynamit-Nobel / I.G.Farben). Einen sonst unausweichlichen Kampf vermied man durch Abschluß eines I.G.-Vertrages 1927, der 1931 auf die Dynamit-AG vorm. A. Nobel & Co. in Hamburg überging. Ab 1938 konnten die in Berlin und Hamburg börsennotierten Genschow-Aktien 5:2 in I.G.-Farben-Aktien umgetauscht werden. Das gesamte Vermögen wurde wegen Zugehörigkeit zum I.G.-Farben-Konzern durch alliiertes Kontrollratsgesetz Nr. 9 vom 30.11.1945 beschlagnahmt. 1951 kamen die Munitions- und Schrotfabrik Karlsruhe-Durlach und die Lederwarenfabrik Altstadt-Hachenburg wieder in Gang, 1953 Entlassung aus der alliierten Kontrolle und Auflösung des I.G.-Vertrages mit der Dynamit-AG vorm. Alfred Nobel & Co. in Troisdorf, die aber mit zuletzt 94 % Hauptaktionär blieb. 1960 Umwandlung in eine GmbH. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 517
Schätzpreis: 250,00 EUR
Startpreis: 125,00 EUR
Gustav Kiepenheuer Verlag AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 6563
Potsdam, 1.10.1922 EF
Gründeraktie, Auflage 2.200 (R 6). Gründung 1921 zum Erwerb und Vertrieb von Druck- und Kunstwerken, insbesondere Fortbetrieb des bisher unter der Firma Gustav Kiepenheuer Verlag Potsdam betriebenen Verlagsgeschäftes (gegr. 1909 in Weimar). Ab 1929 Sitz in Berlin. 1933 werden 75% der Verlagsprodukte verboten und zum Teil vernichtet. 1944 Schließung des Verlages auf Anordnung der Reichsschrifttumskammer. 1946 Wiederaufnahme der Verlagstätigkeit in Weimar mit Neuerscheinungen und Nachauflagen von Heinrich Mann, Anna Seghers, Arnold Zweig. 1948 Gründung einer Außenstelle in Hagen, 1951 Abspaltung dieser unter dem Namen “Kiepenheuer & Witsch”. 1977 Verkauf des Verlages an den Kinderbuch-Verlag im Auftrag der SED. Zusammenschluß mit dem Insel Verlag Anton Kippenberg Leipzig, der Dieterichen Verlagsbuchhandlung Leipzig und dem Paul List Verlag Leipzig zur Verlagsgruppe Kiepenheuer mit Sitz in Leipzig. 1990 Auflösung durch die Treuhandanstalt, 1994 Kauf durch Bernd F. Lunkewitz und Eingliederung in die Verlagsgruppe Kiepenheuer und Witsch. Hochinteressante typographische Aktiengestaltung. Lochentwertet.

Nr. 518
Schätzpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 50,00 EUR
H. Maihak AG
Aktie 1.000 RM, Nr. 518
Hamburg, September 1938 EF+
Auflage 400. Gründung 1885, AG seit 1910. Herstellung von Indikatoren, Mono-Gasprüfern, Dampfmessern, Manometern, Manographen, Thermometern, Hubzählern usw. In der Nachkriegszeit erlebte die Firma einen starken Aufschwung. Seit 1958 gehört die Maihak AG zum amerikanischen Westinghouse-Konzern. 2000 übernahm die Sick-Gruppe über die Sick-Maihak GmbH die Aktienmehrheit, 2010 squeeze-out der restlichen Kleinaktionäre. Lochentwertet.

Nr. 519
Schätzpreis: 200,00 EUR
Startpreis: 75,00 EUR
Hafen- und Lagerhaus-AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 671
Aken a.d. Elbe, 1.10.1899 EF
Auflage 373. Gründung 1889 zum Bau des Elbhafens Aken (genau zwischen Magdeburg und Torgau) mit Lagerhäusern, außerdem Betrieb eines Speditionsgeschäftes, Wasserumschlag, Lagerei und Getreidekonservierung. Ab 1921 Interessengemeinschaft mit dem Speditions-Verein Mittelelbische Hafen- und Lagerhaus AG Wallwitzhafen bei Dessau. Dieser Vertrag sah eine Gewinnteilung von 3/7 für Aken und 4/7 für Wallwitzhafen sowie eine wechselseitige Beteiligung von nom. RM 500.000,- vor. Heute Hafenbetrieb Aken GmbH. Fahrgastrundfahrten, Container- und Schwergutumschlag. Der Hafen wird noch heute dreimal wöchentlich von der Elbe Container Linie ECL 2000 auf der Relation Hamburg-Magdeburg-Aken-Riesa-Dresden bedient. Außerdem besteht eine Containerzugverbindung nach Bremerhaven. Lochentwertet.

Nr. 520
Schätzpreis: 250,00 EUR
Startpreis: 90,00 EUR
Haffuferbahn-AG
Actie Litt. A 1.000 Mark, Nr. 84
Elbing, 1.4.1899 EF
Gründeraktie, Auflage 593 (R 7). Ab 1896 erbaute normalspurige Bahn für die 48 km lange Strecke Elbing-Cadinen-Tolkemit-Frauenburg-Braunsberg. Gründer waren die Provinz Ostpreußen, die Bahnbaugesellschaft Lenz & Co. und Interessenten aus der regionalen Wirtschaft. Im Gegensatz zur Preussischen Ostbahn, die die Städte Elbing und Braunsberg bereits seit 1852 verband, verläuft die Bahn nicht im Landesinneren, sondern direkt an der Küste des Frischen Haffs. In Elbing beginnt die HUB am Ostbahnhof, der aber nur dem Übergangsgüterverkehr zur Staatsbahn diente. Die Personenzüge begannen im Stadtbahnhof. Dieser lag 2,5 km vom Staatsbahnhof entfernt, so daß Übergangsreisende auch noch ein Stück mit der Städtischen Straßenbahn fahren mussten. Am 20.5.1899 wurde der Betrieb von Elbing zunächst bis Frauenburg eröffnet, ab 7.9.1999 fuhr die Bahn durchgehend bis Braunsberg. Von Cadinen führte ein Anschlußgleis zur hohenzollerischen Herrschaft Cadinen (der Sommerfrische von Kaiser Wilhelm II.) mit dem berühmten Gestüt. Die Bahn war für die Industrie (Anschluss der Ziegelindustrie bei Tolkemit und der Elbinger Schichauwerft an die Staatsbahn) und für den Ausflugsverkehr an das Frische Haff wichtig. 1939 bestand der Fahrzeugpark aus 9 Dampflokomotiven sowie 26 Personen-, 3 Gepäck- und 111 Güterwagen. Großaktionäre waren zuletzt mit 41 % die AG für Verkehrswesen und mit 34 % deren Tochter Ostdeutsche Eisenbahn-Gesellschaft. Gleich nach dem 2. WK wurde die Bahn von Polen wieder in Betrieb genommen, nur ein innerstädtisches Teilstück in Braunsberg war wegen der zerstörten Brücke über die Passarge zunächst nicht wieder befahrbar. 1982 Neubau eines die Innenstadt von Elbing im Westen umfahrenden Anschlusses an die Hauptbahn. Der Stadtbahnhof (der schon 1958 für den Personenverkehr geschlossen worden war und nur noch dem Güterverkehr diente) wurde stillgelegt. Zum 1.4.2006 stellte die Staatsbahn PKP den Personenverkehr auf der HUB ein, gelegentliche Güterzüge verkehrten weiter. Neuerdings wird die Strecke aber wieder fahrplanmäßig befahren, wenn auch nur in der kurzen Sommersaison vom 4.7. bis 25.8.: In dieser Zeit führt der französische Eisenbahnkonzern ARRIVA täglich zwei Zugpaare seiner Regionalverbindung Graudenz-Marienburg-Elbing-Braunsberg über die alte, in einem desolaten Zustand befindliche Trasse der Haffuferbahn, ein weiterer Zug fährt sogar durchgehend ab Thorn (Torun) über Elbing (Elblag) und dann die HUB nach Braunsberg (Braniewo). Dekorative Umrahmung im Historismus-Stil. Nicht entwertet.

Nr. 521
Schätzpreis: 175,00 EUR
Startpreis: 30,00 EUR
Haffuferbahn-AG
Vorzugs-Aktie 1.000 Mark, Nr. 2108
Elbing, April 1922 EF+
Auflage 3.000. Großformatiges Papier. Umgestellt auf 500 RM. Lochentwertet.

Nr. 522
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 20,00 EUR
Haffuferbahn-AG
Aktie Lit. B 500 RM, Nr. 2110
Elbing, Dezember 1924 EF+
Auflage 2.171. Lochentwertet.

Nr. 523
Schätzpreis: 140,00 EUR
Startpreis: 70,00 EUR
HAGEDA Handelsgesellschaft Deutscher Apotheker AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 105057
Berlin, 28.4.1923 EF/VF
Auflage 80.000. Gründung 1902 als “Einkaufsgenossenschaft der Apothekenbesitzer Berlins”. 1904 Umwandlung in die “Handelsgesellschaft deutscher Apotheker mbH”, seit 1921 AG. In rascher Folge wurden im ganzen Reich Zweigniederlassungen errichtet, so 1904 in München, 1905 in Köln, 1908 in Dresden, 1911 in Breslau und Hamburg, 1912 in Frankfurt (Main). 1906 Errichtung einer eigenen Verbandstoff-Fabrik, 1911 einer Fabrik für Ampullen. Gleichzeitig Ausbau der Abt. Reagenzien und der homöopathischen Abteilung. 1915 Bau einer Salbenfabrik. Ab 1922 auch Herstellung bakteriologischer Präparate. 1924 Errichtung einer Tabletten-, Dragier- und Pillenfabrik in Berlin-Reinickendorf. Für den riesigen Fuhrpark bestand sogar ein eigener Karosseriebaubetrieb (die 1920 gegründete Brandenburgische Automobil-Reparaturwerkstatt GmbH). 1950 Sitzverlegung nach Köln. Die AG ist bis heute börsennotiert und gehört mit fast 5 Mrd. € Jahresumsatz zu den führenden deutschen Pharmagroßhändlern. Großaktionär ist mit über 95 % die Familie Merckle in Blaubeuren. Lochentwertet.

Nr. 524
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 60,00 EUR
Halberstadt-Blankenburger Eisenbahn-Gesellschaft West
Aktie 100 DM, Nr. 2199
Braunschweig, Juli 1959 EF+
Auflage 4.200 (R 8). Die Konzession für die Bahn erteilte die braunschweigische Regierung am 16.4.1870 und die preußische Regierung am 8.7.1870. Die wichtigsten Strecken waren: Halberstadt-Blankenburg (18,8 km, eröffnet 1873), Blankenburg-Tanne (kombinierte Adhäsions- und Zahnradbahn mit 26,6 km, sukzessive eröffnet bis 1886) sowie Blankenburg-Quedlinburg mit Abzweig nach Thale (20,5 km, eröffnet 1907). Die wegen ihrer Steigungen sehr anspruchsvollen Gebirgsstrecken wurden von namhaften Lokomotivfabriken (u.a. Borsig) besonders gern für Versuchsfahrten genutzt. Anschlüsse bestanden in Tanne an die Südharz-Eisenbahn und in Drei-Annen-Hohne an die Harzquerbahn. Für die ständigen Erweiterungen der Bahnanlagen hatte die Gesellschaft zwischen 1874 und 1920 insgesamt 10 Anleihen aufgelegt. Großaktionär der HBE war zuletzt die „Allgemeine Lokalbahn- und Kraftwerke-AG“ (heute AGIV). Nachdem die HBE in der Ostzone 1946 entschädigungslos enteignet worden war, wurde zur Rettung des Westvermögens 1949 der Sitz wieder nach Braunschweig verlegt, wo er bei der Gründung schon einmal war. 1975 Umwandlung in eine GmbH und Sitzverlegung nach Frankfurt/Main. Heute werden die Strecken von der Connex Regiobahn GmbH betrieben. Mit Kupons.

Nr. 525
Schätzpreis: 75,00 EUR
Startpreis: 10,00 EUR
Halle-Hettstedter Eisenbahn-Gesellschaft
Aktie 1.000 RM, Nr. 5269
Halle (S.), 1.4.1929 EF+
Auflage 5.875. Gründung 1895. Strecken Halle-Hettstedt (50 km) und Gerbstedt-Friedeburg (10 km). 1896 Erwerb der Halleschen Hafenbahn, ferner Betrieb des Saalehafens Friedeburg und eines Lokomotiv- und Wagenausbesserungswerkes. Die Hafenbahn umfaßte anfangs sieben Fabrikanschlüsse. 1950 wurde selbige von der DR übernommen. Schöne Zierumrandung. Mit Eisenbahnabbildung im Trockenprägesiegel. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 526
Schätzpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 30,00 EUR
Hamburger Hochbahn AG
Aktie Em. I 1.000 Mark, Nr. 7272
Hamburg, 9.10.1911 EF/VF
Gründeraktie, Auflage 15.000. Gegründet 1911 durch Siemens & Halske, AEG und Emil Rathenau, bedeutender Mitinitiator war der große Albert Ballin. 32 km Hochbahn und 235 km Straßenbahn in Normalspur. Begonnen hatte die Geschichte der Straßenbahn in Hamburg bereits 1866 als Pferdebahn, Dampfbetrieb ab 1879, elektrischer Betrieb ab 1894, Eröffnung der Hochbahn 1912. Später Übernahme mehrerer Vorortbahnen und der Alsterschifffahrt. Das größte Nahverkehrsunternehmen in Norddeutschland ist bis heute börsennotiert, Hauptaktionär ist indirekt der Hamburgische Staat. Großformatig. Mit Abbildung eines geflügelten Rades. Lochentwertet.

Nr. 527
Schätzpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 30,00 EUR
Hamburger Hochbahn AG
4,5 % Teilschuldv. 500 RM, Nr. 6397
Hamburg, Juni 1938 EF
Auflage 1.000 (R 6). Doppelblatt, Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 528
Schätzpreis: 1.000,00 EUR
Startpreis: 500,00 EUR
Handelsstätte Bellealliance AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 1506
Berlin, 1.5.1899 VF/F
Auflage 600 (R 10). Gründung am 8.9.1896. Zweck: Erwerb und Verwertung von Grundstücken, Förderung von Handel und Industrie. Die Gesellschaft besaß in Berlin die Grundstücke Lindenstr. 101/102, Friedrichstr. 16, Friedrichstr. 12, Michaelkirchstr. 17 und 20. Nachdem die Gesellschaft die Grundstücke veräußert und die Gelder an verschiedene Industrielle Unternehmungen als Kredite gewährt hatte, wurde sie eine reine Kapitalgesellschaft, was zur Änderung des Firmenzwecks führte und am 1.6.1920 zu einer Namensänderung in JUHAG Industrie- und Handels-AG. 1925 wurde die Gesellschaft als Ganzes unter Ausschluss der Liquidation auf die “Union” Baugesellschaft übertragen. Lochentwertet. Verfärbungen. Kleine Fehstellen fachmännisch restauriert. Prägesiegel lochentwertet. Nur 3 Stücke sind erhalten geblieben, alle nicht so gut erhalten.

Nr. 529
Schätzpreis: 75,00 EUR
Startpreis: 30,00 EUR
Hanfwerke Füssen-Immenstadt AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 37584
Füssen, 7.9.1922 EF
Auflage 5.000. Gründung am 2.9.1861 als „Mechanische Seilerwarenfabrik Füssen“ auf der Basis der Wasserkräfte des Lech. 1920 Umfirmierung in “Hanfwerke Füssen-Immenstadt AG” anlässlich der Fusion mit der 1855/57 gegründeten „Mechanischen Bindfadenfabrik Immenstadt“, die auf den Wasserkräften des Großen und Kleinen Albsees basierte (beide Seen waren übrigens bis zur Übernahme durch den Freistaat Bayern in den 1950er Jahren Privatbesitz der HFI). Erzeugnisse: Garne, technische Schnüre, Bindfaden, Erntebindegarne. Ein bedeutendes Unternehmen: Etwa die Hälfte der gesamten Produktion der deutschen Hanfspinnereien und Bindfadenfabriken war hier vereinigt. Nach dem Krieg wurde das Produktionsprogramm in Füssen um PVC-ummantelte Leinen sowie Selbstklebebänder erweitert, in Immenstadt entstand 1961 ein Kunsttoffwerk. Börsennotiz München und Frankfurt, größter Aktionär mit über 25 % war zuletzt die Hypobank. 1970 erwirbt der Augsburger Maurermeister Hans Glöggler die Aktienmehrheit, der dabei ist, die größte deutsche Textilgruppe aufzubauen. Das hochspekulative Kartenhaus Glögglers stürzte und endete 1976 im Konkurs der Glöggler-Gruppe, anschließend verschwindet die HFI aus den Handbüchern. Großformatig, Hochformat. Dekorative Zierumrahmung. Doppelblatt, Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 530
Schätzpreis: 350,00 EUR
Startpreis: 175,00 EUR
Hannoversche Kolonisations-
und Moorverwertungs-AG
Aktie 100 RM, Nr. 2037
Berlin/Schwege, Kreis Wittlake, 13.6.1925 VF
Auflage 2000, nach Kapitalherabsetzung 1926 nur noch 90 Stück (R 9). Seit Beginn des 20. Jh. wird in Hunteburg Kreis Wittlage industriell Torfmoor abgebaut. Gründung der Hakumag 1909 als GmbH, 1923 Umwandlung in eine AG. Erzeugt wurde mit rd. 150 Beschäftigten Brenntorf, Torfstreu, Düngetorf und Torfbriketts. Die für die Mitarbeiter errichteten Beamten- und Arbeiterwohnhäuser sind noch heute als Schwegermoorsiedlung bekannt. In den 1920er und 1930er Jahren wurden in den Mooren auch Saisonarbeiter u.a. aus Holland und der Slowakei beschäftigt. Neben einem Bahnanschluß besaß die Gesellschaft sogar einen eigenen Hafen an der Hunte. 1953 kamen Isolierplatten aus Torf zusätzlich ins Produktionsprogramm, außerdem Diversifizierung in den Maschinenbau mit der Herstellung von Hub-, Feil- und Sägemaschinen “Renard”. 1955 Verkauf von 181 ha abgetorftem Gelände an die Hannoversche Siedlungsgesellschaft, Hannover zur Errichtung von 10 Siedlerstellen für Vertriebene und Ankauf weiterer 75 ha Hochmoor zur Abtorfung von Weißtorf. 1965 in eine GmbH umgewandelt. Lochentwertet. Linker Rand an zwei Stellen etwas rostfleckig mit kleinem Papierverlust, sonst tadellos. Nur 7 Stücke lagen im Reichsbankschatz.

Nr. 531
Schätzpreis: 175,00 EUR
Startpreis: 80,00 EUR
Hansa-Lloyd Werke AG
Genussrechtsurkunde 20 RM, Nr. 444
Bremen, Januar 1926 EF
(R 8). Gründung 1913 als Hansa Automobilwerke AG in Varel. 1914 Übernahme der Norddeutsche Automobil- und Motoren-AG in Bremen. Lange Zeit eine der erfolgreichsten deutschen Automarken. Der Vertrieb erfolgte in 18 deutschen Großstädten durch die G.D.A., ein Gemeinschaftsunternehmen von Hansa-Lloyd, NAG und Brennabor. 1930 auf dem Höhepunkt der Weltwirtschaftskrise in Konkurs gegangen. Marke und Produktionsanlagen übernahm 1931 der Selfmademan und vorherige Vorstand Carl Friedrich Wilhelm Borgward, der schon zuvor mit seiner Goliathwerke Borgward & Co. GmbH die Aktienmehrheit erworben hatte. Der 1890 in Altona als Sohn eines Kohlenhändlers geborene Schlosserlehrling hatte 1921 in Bremen eine Kühlerfabrik gegründet und 1924 mit dem Dreirad-”Blitzkarren” und dem Goliath-Transporter erste Erfolge im Automobilgeschäft gehabt. Trotz Weltwirtschaftskrise machte er auch Hansa wieder zu einem Spitzenunternehmen der Branche und stellte 1949 mit dem Borgward Hansa die erste deutsche PKW-Nachkriegs-Neukonstruktion vor. Die 1955 erschienene “Isabella” galt in jener Zeit als die sportlichste deutsche Limousine. Mit seinen drei Werken (Goliath, Lloyd und Borgward), in denen 19.000 Leute arbeiteten, war Borgward damals den Konkurrenten BMW und Porsche ebenbürtig. Doch in der Automobilflaute 1960/61 wurden nach einer Überprüfung der Kostenstrukturen die Banken zögerlich - am 31.1.1961 musste Borgward die Zahlungen einstellen. Ob das nötig war? Die Gläubiger wurden schließlich zu fast 100 % befriedigt, aber der “Ein-Mann-Konzern” des Selfmademans Borgward passte wohl nicht mehr in die Zeit - die Werke wurden demontiert und nach Mexiko verkauft, Borgward starb am 28.7.1963 an Herzversagen, als der erste Frachter voller Maschinenteile den Bremer Freihafen verließ. Großes Firmensignet im Unterdruck. Lochentwertet.

Nr. 532
Schätzpreis: 400,00 EUR
Startpreis: 200,00 EUR
Hansa-Lloyd Werke AG
Aktie 100 RM, Nr. 783
Bremen, Mai 1927 EF
Kompletter Aktienneudruck, Auflage 18.000, davon nur 1.500 bei Sanierung lt. HV 20.1.1930 gültig geblieben (R 9). Lochentwertet. Nur 8 Stücke sind erhalten geblieben: 3 unentwertete und 5 entwertete.

Nr. 533
Schätzpreis: 160,00 EUR
Startpreis: 75,00 EUR
Hansa-Mühle AG
Aktie 1.000 RM, Nr. 2781
Hamburg, März 1935 EF
Auflage 3.000 (R 6). Gründung 1916 als Hansa-Mühle GmbH, ab 1923 Hanseatische Mühlenwerke AG, ab 1935 Hansa-Mühle AG. Herstellung und Vertrieb von pflanzlichen und tierischen Ölen, Mehl, Schrot und deren Nebenprodukten. 1965 Zusammenschluß der Hansa-Mühle AG mit den Stettiner Ölwerken zur heutigen Oelmühle Hamburg AG. Lochentwertet.

Nr. 534
Schätzpreis: 200,00 EUR
Startpreis: 100,00 EUR
Hanse-Merkur Lebensversicherung AG
Namensaktie Serie C 100 DM, Nr. 3990
Braunschweig, Mai 1991 EF+
Teileingezahlt mit 75 %, Auflage 117 (R 6). Ursprung ist das 1806 gegründete “Braunschweigische Allgemeine Prediger- und Schullehrer-Wittweninstitut” (1823 überführt in die Allgemeine Witwen-Versorgungs-Anstalt). Seit 1902 als “Braunschweigische Lebens-Versicherungs-Anstalt” ein Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit. 1909 Ausdehnung des Geschäfts auf das ganze Deutsche Reich, 1920 Umfirmierung in “Braunschweigische Lebensversicherungs-Bank AG”, seit 1937 dann Braunschweigische Lebensversicherung AG. Übernommen wurden 1939 die Brandenburger Lebensversicherungs-AG in Berlin und 1940 die Vereinigte Mitteldeutsche Lebens-Versicherungs-Gesellschaft in Leipzig. Mehrheitsaktionär war lange Zeit die Landschaftliche Brandkasse Hannover. 1983 verschmolzen mit der Hanse-Merkur Lebensversicherungs-AG in Hamburg, wohin der Geschäftssitz dann in späteren Jahren sukzessive verlegt wurde. Kleine Vignette mit Firmensignet (Erwachsener hält schützend seine Arme über drei Kinder). Mit restlichem Kuponbogen. Rückseitig als entwertet abgestempelt.

Nr. 535
Schätzpreis: 300,00 EUR
Startpreis: 125,00 EUR
Hanse-Merkur Lebensversicherung AG
Namensaktie Serie F 50 DM, Nr. 7797
Braunschweig, Mai 1991 EF+
Auflage nur 62 Stück (R 8). Diese Aktien sind etwas ganz besonderes, denn 1991 wurden nur noch Stücke für den mit 0,12 % verschwindend geringen Minderheitenbesitz ausgedruckt. Für die Großaktionäre Hanse-Merkur Holding AG (74,78 %) und Landschaftliche Brandkasse Hannover (25,1 %) gab es von vornherein nur Globalurkunden. Kleine Vignette mit Firmensignet (Erwachsener hält schützend seine Arme über drei Kinder). Mit restlichem Kuponbogen. Rückseitig als entwertet abgestempelt.

Nr. 536
Schätzpreis: 200,00 EUR
Startpreis: 100,00 EUR
Harzer Werke
zu Rübeland und Zorge
4,5 % Teilschuldv. 1.000 Mark, Nr. 135
Blankenburg am Harz, 2.1.1906 VF
Auflage 800 (R 7). 1926 umgestellt auf 150 RM, 1932/34 zurückgezahlt, weiter als Genußrecht gültig. Gründung 1870 zur Übernahme der fiskalisch braunschweigischen Berg- und Hüttenwerke mit Eisenerzgruben, 4 Holzkohlen-Hochöfen und Eisengießerei, Maschinenfabrik und Kesselschmiede. Die Harzer Werke entwickelten sich im Laufe der Zeit zu einer der größten Grauguß-Gießereien in Deutschland. Die Gesellschaft war ferner Pächter der bekannten Baumannshöhle und der damals neuentdeckten Hermannshöhle und versah diese mit elektrischem Licht. Börsennotiz: Berlin. 1924 durch die Bergbau-AG Lothringen in Hannover (ab 1931: Bochum) übernommen worden, die zunächst euphorisch über reiche erbohrte Eisenerzlager im Vorharzgebiet berichtete, später aber vor allem durch ihre unrentablen Harzer Betriebe sanierungsbedürftig wurde und 1935 in den Armen der Wintershall AG landete. Die verbliebenen Harzer Werke in Blankenburg (Heizkessel, Radiatoren, Abflußrohre) und Zorge (Pumpen, Maschinen- und Zylinderguß) wurden 1948 zum “VEB Harzer Werke”, der später im Kombinat SKL Magdeburg aufging. 1990 von der Treuhandanstalt in die SKL Harzer Werke GmbH Blankenburg umgewandelt. 1991 Privatisierung als Harzer Werke GmbH. 1996 Eröffnung des Gesamtvollstreckungsverfahrens. Nachfolgefirmen sind die “Neue Harzer Werke GmbH” (Gießerei) und die “Harzer Werke Motorentechnik GmbH” (Schleuderguß für die Motorenindustrie). Originalunterschriften. Schnittentwertet (alt), Lochentwertet. Doppelblatt, inwendig Anleihebedingungen.

Nr. 537
Schätzpreis: 75,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Heidelberger Straßen- und Bergbahn
Aktie 100 DM , Nr. 3169
Heidelberg, November 1960 EF+
Auflage 2.050. Gründung 1887 unter Übernahme der seit 1885 bestehenden Heidelberger Straßen- und Bergbahn-Gesellschaft Leferenz & Co. Am 13.5.1885 wurde die erste Pferdebahn zwischen Hauptbahnhof und Marktplatz eingesetzt. 1890 Eröffnung der Drahtseil- und Zahnradbahn Kornmarkt-Schloß-Molkenkur (1907 elektrifiziert und um die Bergbahn Molkenkur-Königstuhl erweitert). 1902 auf den Straßenbahnlinien Umstellung von Pferdebahn- auf elektrischen Betrieb. 1923 Übernahme aller der Stadtgemeinde Heidelberg gehörenden Bahnen und Betriebseinrichtungen. 1945 Kauf der Straßenbahn Walldorf-Wiesloch von der Stadtgemeinde Walldorf. Erst 1948 wird im dritten Anlauf der Omnibusbetrieb auf 4 Linien dauerhaft etabliert. 1951 Inbetriebnahme des elektrischen Personenaufzuges auf den Königstuhlturm. 2005 Zusammenschluß mit der MVV Verkehr, der Rhein-Haardtbahn und der Verkehrsbetriebe Ludwigshafen zur RNV Nahverkehr Rhein-Neckar.

Nr. 538
Schätzpreis: 175,00 EUR
Startpreis: 80,00 EUR
Hennen-Brauerei AG
vorm. Adolf Schröder
Aktie 1.000 Mark, Nr. 938
Henne bei Naumburg a.S., 1.3.1922 EF+
Auflage 532. Die Brauerei wurde 1889 von Adolf Schröder vor den Toren von Naumburg direkt an der Saale an den Weinbergen im Blütengrund erbaut. Bei Gründung der AG 1913 brachte Frau Charlotte Schröder folgende Immobilien ein: Grüner Baum, Deutsche Schenke, Turnvater Jahn (Naumburg, Wasserstr. 27). Betrieb der Hennenbrauerei, Herstellung von Selters und Limonade. 1917 wurde die Brückner’sche Brauerei in Kösen hinzuerworben. Für eine Enteignung anfangs zu klein, deshalb bis 1972 in der DDR als Kommanditgesellschaft mit staatlicher Beteiligung weitergeführt (staatlicher Gesellschafter war der VEB Stadtbrauerei Weißenfels), danach VEB Stadtbrauerei Naumburg (zuletzt zum VEB Getränkekombinat Dessau gehörig). Nach der Wende 1990 stillgelegt. Im Gebäude der ehemaligen Brauerei wurde 2005 mit viel Liebe zum Detail das heutige “Hotel zur Henne” eingerichtet. Großes Hochformat, ausgesprochen dekorative Umrahmung mit Hopfen und Gerste in Jugendstil-Elementen. Lochentwertet.

Nr. 539
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 50,00 EUR
Herdfabrik Delligsen AG
Aktie 100 DM, Nr. 120
Delligsen (Kr. Hildesheim), Januar 1951 EF
Auflage 3.000 (R 7). Gründung Ende 1933 durch die Anleihegläubiger der 1931 in Konkurs gegangenen Maschinen- und Fahrzeugfabriken Alfeld-Delligsen AG (gegr. 1899 als „Bernburger Maschinenfabrik“, Sitzverlegung 1915 nach Alfeld und 1923 nach Hannover; Fabrikationsprogramm: Maschinen für die Papier- und Chemieindustrie, Herde, Öfen, Waggons). Die ursprünglich 1904 eröffnete Herdfabrik Delligsen verfügte auch über ein Emaillierwerk, eine Graugießerei und eine Vernickelung. Die nach dem Einmarsch der Alliierten 1945 stillgelegte Fabrik fiel der Demontage zum Opfer, lief aber schon Ende 1946 wieder mit voller Kapazität. 1959 insolvent (Eröffnung des Vergleichsverfahrens). Mit restlichem Kuponbogen.

Nr. 540
Schätzpreis: 2.000,00 EUR
Startpreis: 1.000,00 EUR
Hermann Ganswindt
5 % Antheil-Schuldschein 100 Mark, Nr. 622
Berlin-Schöneberg, 14.2.1905 EF/VF
(R 10) Hermann Ganswindt (1856-1934) war einer der produktivsten deutschen Erfinder und gehört zu den großen, fast vergessenen Pionieren der Raumfahrt. Von der Presse der Jahrhundertwende wurde Ganswindt als „der deutsche Edison” gefeiert! In einem Vortrag, den Ganswindt am 27.5.1891 in Berliner Philharmonie hielt, befaßte er sich mit dem Antrieb eines von ihm entworfenen „Weltenfahrzeugs”, das nach dem Rückstoßprinzip konstruiert war. Damit hatte Ganswindt die Voraussetzung für einen Flug außerhalb der Atmosphäre richtig erkannt und korrekt beschrieben. Eine bemannte Reise zum Mars oder Venus sollte nach Ganswindts Berechnung 22 Stunden dauern. Ganswindt zog durch das Land, um Investoren für sein Weltraumprojekt zu finden, leider nicht erfolgreich. Erst am Ende seines Lebens wurde er von der jungen Raumfahrt-Bewegung als Pionier anerkannt. Trotzdem starb er verarmt 1934 in Berlin. Allerdings durfte seine zweite Ehefrau den Abschuss der ersten Mondrakete live in Cape Kennedy miterleben: einer von Ganswindts Söhnen hatte das Talent des Vaters geerbt und arbeitete im NASA-Mondprogramm des Wernher von Braun. Das Darlehen diente zur „Förderung der allgemeinen Nutzbarmachung der Hermann Ganswindt’schen Erfindungen, insbesondere seines Flugapparates“. Hübsche Umrandung auf blauem Untergrund. Originalunterschrift Herman Ganswindt. Mit restlichem Kuponbogen. Knickfalten, sonst tadellos. Museale Rarität.

Nr. 541
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 60,00 EUR
Hermann Schött AG
Aktie 1.000 DM, Nr. 1420
Rheydt, Januar 1955 EF+
Auflage 100. Eines der weltweit ältesten Unternehmen der graphischen Industrie, gegründet bereits 1818, AG seit 1899. Die Großdruckerei beschäftigte zuletzt um die 400 Leute und war auf den Druck von Zigarrenbanderolen, Zigarrenkistenetiketten, Schokoladeumschläge, Pralinenpackungen, Plakate, Wein- und Liköretiketten sowie Faltschachteln aller Art spezialisiert. Börsennotiz: Freiverkehr Düsseldorf. 1982 Konkurs. Rückseitig als ungültig abgestempelt.

Nr. 542
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Hermann Schött AG
Aktie 1.000 DM, Nr. 1875
Rheydt, Dezember 1959 EF+
Auflage 500. Rückseitig als ungültig abgestempelt.

Nr. 543
Schätzpreis: 75,00 EUR
Startpreis: 30,00 EUR
Hespoha AG
für finanzielle Beteiligungen
Aktie 100 Mark, Nr. 2198
München, 2.1.1925 EF+
Auflage 8.200, nach Kapitalherabsetzung 1932 nur noch 3.500. Gründung durch das jüdische Privatbankhaus Herz, Sponholz & Co. (Berlin) 1923 in Glauchau, im gleichen Jahr Sitzverlegungen erst nach Berlin und dann nach München, 1929 wieder zurück nach Berlin. Zweck: Finanzielle Beteiligung an gewerblichen und Handelsunternehmungen jeder Art. 1942 Mitgründer der Prolignit AG, die in Horrem (Bez. Köln) ein Braunkohlenschwelwerk betrieb. 1956 von Amts wegen gelöscht. Lochentwertet.

Nr. 544
Schätzpreis: 85,00 EUR
Startpreis: 35,00 EUR
Hildebrandsche Mühlenwerke AG
Aktie 1.000 RM, Nr. 549
Böllberg bei Halle a.S., August 1929 EF
Auflage 800. Gründung 1888 unter Übernahme eines schon seit altersher bestehenden früher fiskalischen Mühlenbetriebes. Betrieb von Getreidemühlen und Getreidehandel. 1908 Zukauf der Stadtmühle in Halle. Börsennotiz Berlin und Halle/Leipzig. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 545
Schätzpreis: 250,00 EUR
Startpreis: 60,00 EUR
Hildesheim-Peiner-Kreis-Eisenbahn-Gesellschaft
Aktie Lit. B 1.000 Mark, Nr. 586
Hildesheim, 16.10.1896 EF
Gründeraktie, Auflage 725. Gründung 1895, normalspurige Bahn Hildesheim-Hohenhameln-Hämelerwald (31,4 km). Zuerst führte die Ver. Eisenbahnbau- und Betriebs-Gesellschaft den Betrieb und hatte auch eine Dividenden-Garantie von 4 % abgegeben, ab 1902 dann die Allg. Dt. Kleinbahn-Gesellschaft (einer der Vorläufer der AGIV, die zuletzt auch Mehrheitsaktionär war). Die Strecke wurde zwischen 1956 und 1965 schrittweise stillgelegt, die AG ist seit 1964 in Liquidation. Dekorativ, mit Originalunterschriften. Doppelblatt, lochentwertet.

Nr. 546
Schätzpreis: 175,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Hildesheim-Peiner-Kreis-Eisenbahn-Gesellschaft
Aktie Lit. A 1.000 Mark, Nr. 28
Hildesheim, 16.10.1896 VF
Gründeraktie, Auflage 1.475. Inliegend Anlage mit Zinsgarantie-Erklärung. Dekorativ, mit Originalunterschriften. Lochentwertet. Doppelblatt, mit beiliegender Zinsgarantieerklärung. Oberer Rand an einer Stelle mit kleinem Tintenflecken.

Nr. 547
Schätzpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 50,00 EUR
Hilgers AG
Aktie 100 DM, Nr. 3133
Rheinbrohl, Mai 1953 EF
Auflage 2.000 (R 8). Gründung 1867 in Rheinbrohl, 1888 Umwandlung in die “AG für Verzinkerei und Eisenkonstruktion vorm. Jacob Hilgers”. Herstellung von Stahlhoch- und Brückenbauten, Behältern und Apparaten insbesondere für die Chemieindustrie, Tanks, Wellblechen, Stahlfenstern und -toren, Transportanlagen, Kränen und Rührwerken. Außerdem Betrieb der Hilgers-Werft, auf der bis zu den größten Abmessungen hunderte von Rheinschiffen fertiggestellt wurden. 1911 Fusion mit der AG für Brückenbau, Tiefbohrung und Eisenkonstruktionen, Neuwied (als Werk II weitergeführt). 1921 Erwerb des Stanz- und Emaillierwerkes “Moguntia” in Mainz-Kostheim (schon 1922 wieder veräußert). 1927 Umfirmierung in Hilgers AG. Die börsennotierte Hilgers AG (über 98 % der Aktien hielt zuletzt die DSD Dillinger Stahlbau GmbH, Saarlouis) wurde 2004 in die DSD Stahlbau GmbH umgewandelt und gehört zur MAN-Ferrostaal Gruppe. Mit Umstellungsstempel auf 50 DM. Rückseitig als ungültig abgestempelt.

Nr. 548
Schätzpreis: 350,00 EUR
Startpreis: 180,00 EUR
Hirschberger Thalbahn
Actie 1.000 Mark, Nr. 1355
Hirschberg i. Schlesien, Sept. 1913 EF
Auflage 500 (R 6). Gegründet 1902 für den Betrieb der Straßenbahnstrecken Bahnhof Hirschberg - Cunnersdorf - Herischdorf - Warmbrunn - Hermsdorf, Warmbrunn - Giersdorf Bächteltalweg, Bahnlänge 19,15 km, Spurweite 1 m, oberirdische Stromzuführung, eigene elektrische Zentrale. Die Gesellschaft war seit 1932 eine Tochterges. der Elektrizitäts-AG vorm. W. Lahmeyer & Co. 1937/38 wurde die Gesellschaft an die Niederschlesische Elektrizitäts-AG und die Reichselektrowerke verkauft. Nach Kriegsende fuhr die Straßenbahn unter der polnischen Bezeichnung “Kolej Elektryczna w Jeleniej Górze” wieder. Bis 1969 fuhr die elektrische Bahn von Hirschberg nach Bad Warmbrunn. Großformatiges Papier, sehr dekorativ gestaltet. Doppelblatt, lochentwertet.

Nr. 549
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Hirschbrauerei AG
Aktie 1.000 DM, Nr. 266
Düsseldorf, Februar 1953 EF+
Auflage 650. Gegründet 1897 als oHG Hirschbrauerei Lichtschlag & Co., 1911 Umwandlung in eine AG. Ab 1917 Zusammenarbeit mit der Braugemeinschaft Düsseldorf, wobei die Hirschbrauerei in Lohnbrauerei auch für 20 Kleinbetriebe aus Düsseldorf und Neuss braute. Ab 1942 musste der Betrieb wegen schwerer Kriegsschäden eingestellt werden, erst im Oktober 1948 konnte die Brauerei die Produktion wieder aufnehmen. Bekannt wurde sie dann vor allem durch das Düssel-Alt, das nach Einstellung des eigenen Brauereibetriebes seit 1974 extern im Lohnbrauverfahren gebraut wurde. Lange Zeit war die Königsbacher Brauerei AG vorm. Jos. Thillmann mehrheitlich beteiligt, daneben hielt die Dortmunder Union-Schultheiss-Brauerei AG (heute Brau und Brunnen AG) mehr als 25 % der Aktien. 1996 erwarb die Peters & Bambach Privatbrauerei GmbH & Co. KG diese Aktienpakete und brachte die Hirschbrauerei AG dann 2004 per squeeze-out zu 100 % in ihren Besitz. Rückseitig als ungültig abgestempelt.

Nr. 550
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 50,00 EUR
Hochtief AG für Hoch- und Tiefbauten, vorm. Gebr. Helfmann
Aktie 500 RM, Nr. 106947
Essen, 4.7.1927 EF
Auflage 4.500. Gründung 1896 unter Übernahme der Fa. Gebr. Helfmann, Frankfurt am Main, unter dem Namen AG für Hoch- u. Tiefbauten vorm Gebr. Helfmann. 1924 Namensänderung in Hochtief AG für Hoch- u. Tiefbauten, vorm Gebr. Helfmann. Hochtief ist heute der größte deutsche Baukonzern. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 551
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 60,00 EUR
Hoechst AG
Aktie 50 DM, Specimen
Frankfurt a.M., von 1986 EF+
American Depository Receipt der Irving Trust Company (R 10). Gründung 1863 als Meister, Lucius & Co., 1867 Umbenennung in Meister Lucius & Brüning, seit 1880 Farbwerke vorm. Meister Lucius & Brünung AG, 1925 Zusammenschluss mit 5 Chemiewerken zur IG-Farbenindustrie AG, 1945 Beschlagnahme der I.G. Farbenindustrie AG und (bis 1953) Kontrolle durch die Alliierten, 1951 Entflechtung und Ausgründung als Farbwerke Hoechst AG vormals Meister Lucius & Brüning, seit 1974 Höchst AG. Holdinggesellschaft für die Bereiche Pharma, Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmittel, Basischemikalien, Polyesterprodukte, technische Kunststoffe und Industriegase. SPECIMEN-Perforation. Nur zwei Exemplare wurden im Archiv der ABNC gefunden.

Nr. 552
Schätzpreis: 500,00 EUR
Startpreis: 300,00 EUR
Hofbrauhaus Wolters AG
Aktie 100 DM, Nr. 21707
Braunschweig, März 1970 EF
Gültige Aktie! Das Unternehmen hat zwei Wurzeln: Das Hofbrauhaus selbst wurde mit Genehmigung des Herzogs von Braunschweig bereits 1627 gegründet. Der Stammsitz in der Güldenstraße, heute das ”Wirtshaus zur Hanse”, ist eines der wenigen vom Krieg verschonten prachtvollen Fachwerkhäuser der Stadt (1998 haben wir in diesen Traditionsräumen übrigens die herrliche Textil-Sammlung Greissinger versteigert). Die Bierbrauerei Balhorn (gegr. 1763 in der Broitzemer Straße) wurde 1887 eine AG. 1920 fusionierten beide zur “Hofbrauhaus Wolters und Balhorn AG” (der Zusatz “und Balhorn” fiel 1940 weg). Der Braubetrieb wurde am heutigen Standort an der Wolfenbütteler Straße konzentriert. Börsennotiz Braunschweig, ab 1934 Hannover. Nach dem Krieg verkaufte die Erbengemeinschaft Dr. Wolters die Aktienmehrheit an die Gilde-Brauerei in Hannover, zu deren Konzern Wolters heute gehört. Der belgisch-brasilianische Braukonzern InBev (zuvor Interbrew), der Gilde 2003 übernahm, hatte kein Interesse an der Marke Wolters. Die Brauerei wurde 2006 an regionale Interessenten und ehemalige Mitarbeiter verkauft, die AG firmierte in “HBW Abwicklungs AG” um und trat in Liquidation. Prächtiges herzoglich-braunschweigisches Wappen im Unterdruck, mit dem Wahlspruch “Immota fides, nec aspera terrent”. Mit beiliegenden restlichen Kupons, nicht entwertet.

Nr. 553
Schätzpreis: 450,00 EUR
Startpreis: 150,00 EUR
Hofbuchdruckerei Eisenach
H. Kahle AG
Aktie 100 RM, Nr. 1046
Eisenach, September 1928 VF+
(R 11) Gründung 1923. Druckereibetrieb (u.a. auch Wertpapiere), Verlagsbuchhandel und Verlag von Zeitschriften, insbesondere der Eisenacher Zeitung. Nach Konkurseröffnung 1931 vom Konkursverwalter an die neugegründete Hofbuchdruckerei Eisenach H. Kahle GmbH unter Ausschluß der Aktiven und Passiven verkauft. Diese führte die AG in der alten Form weiter. Mit Kuponbogen. Kleine Randverletzung oben links.

Nr. 554
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 10,00 EUR
Hohburger Quarz-Porphyr-Werke AG
Aktie 1.000 RM, Nr. 147
Röcknitz , 9.11.1933 EF+
Auflage 982 (R 8). Gründung 1899 unter Übernahme der früher vom Frhr. von Schönberg auf Thammenhain betriebenen Quarzporphyrbrüche in den Hohburger Bergen bei Wurzen. Außerdem (von den Bahnhöfen Collmen-Böhlitz und Seelingstädt ausgehend) Betrieb einer normalspurigen Privateisenbahn für Personen- und Güterverkehr. Schöner Druck von G&D. Nicht entwertet.

Nr. 555
Schätzpreis: 250,00 EUR
Startpreis: 125,00 EUR
Hohenlimburger Kleinbahn-AG
Namensaktie 1.000 RM, Nr. 30
Hohenlimburg, März 1938 EF
Auflage 195 (R 6). Gründung 1898. 1000-mm-Schmalspurbahn von Hohenlimburg DB nach Hohenlimburg-Nahmertal (3,3 km). Letzte Großaktionäre waren Krupp und Hoesch. Bahnverkehr 1983 eingestellt, 1985 umgewandelt in eine GmbH. Lochentwertet.

Nr. 556
Schätzpreis: 350,00 EUR
Startpreis: 150,00 EUR
Horten AG
Sammelaktie 1.000 x 1.000 DM, Nr. 41001-42000
Düsseldorf, Mai 1969 EF+
Auflage 100 (R 9). 1936 eröffnete Helmut Horten sein erstes Kaufhaus in Düsseldorf. Bald darauf öffneten je drei weitere Häuser im Rheinland und in Ostpreußen. 1953 Erwerb der von den Gebrüdern Schocken 1901 gegründeten Merkur AG mit 11 Häusern in Süddeutschland. 1954 Erwerb der Emil Köster AG mit 10 Defaka-Niederlassungen. 1968 Umwandlung in eine AG. Mehrheitsaktionär war lange der Tabakriese B.A.T. Industries PLC in London, Minderheitsanteile hielten auch die Deutsche Bank und die Commerzbank. 1996 erwarb die METRO über 95 % des Horten-Kapitals. Die 37 Horten-Kaufhäuser wurden der ebenfalls zur METRO gehörenden Kaufhof AG übertragen, die noch heute bestehende Horten AG verwaltet seitdem nur noch ihre Immobilien. Vignette mit Porträt von Helmut Horten. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 557
Schätzpreis: 175,00 EUR
Startpreis: 75,00 EUR
Hotel AG Frankfurt a. M.
Aktie 1.000 RM, Nr. 1282
Frankfurt am Main, Juli 1942 EF
Auflage 2.600 (R 6). Die Gesellschaft erwarb bei ihrer Gründung im Jahr 1899 das Hotel „Frankfurter Hof“ von der 1874 gegründeten Frankfurter Hotel-AG. Der Hotelbetrieb umfaßte auch eine Lohnwäscherei, eine Weingroßhandlung und eine Abteilung für Zigarrenhandel. 1910 wurde außerdem am Bahnhofsplatz der „Englische Hof“ gepachtet (der Name war am Vorabend des 1. Weltkrieges nicht mehr opportun, deshalb umbenannt in „Hessischer Hof“). Die Aktien notierten an der Frankfurter Börse. Nach Übernahme der Aktienmehrheit durch Albert Steigenberger (wobei Steigenberger das von ihm 1930 erworbene Hotel “Europäischer Hof” in Baden Baden mitbrachte) umbenannt 1941 in “Hotel AG” und 1951 in “A. Steigenberger Hotelgesellschaft KGaA”. 1949 pachtweise Übernahme des Badhotels “Badischer Hof” in Baden Baden, 1950 Erwerb eines 50 %igen Anteils an Ritter’s Park Hotel in Bad Homburg v.d.H. (1956 vollständig übernommen), 1952 Erwerb der Aktienmehrheit der Feist-Belmont’schen Sektkellerei AG in Frankfurt/Main (1965 wieder verkauft), 1953 Anpachtung des Park Hotels in Düsseldorf, 1955 Erwerb des Palasthotels Mannheimer Hof in Mannheim, 1956 Erwerb des Grandhotels Axelmannstein sowie Pachtung der Kurhausbetriebe in Bad Reichenhall, 1957 Inbetriebnahme des Hotels Graf Zeppelin in Stuttgart, 1958 Erwerb von 95 % der Aktien der Hotel Duisburger Hof AG sowie Anpachtung des Kurhaus-Hotels in Bad Kissingen vom Freistaat Bayern. 1964 Anpachtung des Insel-Hotels in Konstanz vom Land Baden-Württemberg, 1965 Anpachtung des Kurhotels, des Sanatoriums und der Kurhausgaststätten in Bad Neuenahr, 1967 Bau des Flughafenhotels in Frankfurt/Main. So wurde Steigenberger bis Ende der 60er Jahre zum bedeutendsten deutschen Hotelunternehmen. 1985 Ausgliederung des wertvollen Immobilienbesitzes und Umwandlung in die Steigenberger Hotels AG als reine Betriebsführungsgesellschaft. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 558
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Hüttenwerke C. Wilh. Kayser & Co. AG
Aktie 300 RM, Nr. 6089
Berlin, 1.12.1924 EF+
Auflage 6.922. Gründung schon 1861 als C. Wilh. Kayser, Ahlemeyer & Co. in Berlin-Moabit als Metallhüttenwerk zur Verhüttung von Gold-, Silber- und Bleirückständen, AG seit 1911. 1906 Errichtung einer neuen Fabrik in Oranienburg (Kupfer-, Blei- und Zinnhütte). 1913-16 Bau einer zweiten Fabrik in Lünen bei Dortmund. 1929 Fusion mit der Hüttenwerk Niederschöneweide AG. 1948/49 entschädigungslose Enteignung der Werke Oranienburg und Niederschöneweide sowie der Aluminiumschmelze in Schönebeck bei Magdeburg. 1955 Sitzverlegung nach Lünen i.W., wo die Gesellschaft eine Sekundär-Kupferhütte betreibt. Bis 2003 börsennotiert, dann drängte der Großaktionär (Norddeutsche Affinerie, Hamburg) den Streubesitz per squeeze-out heraus. Lochentwertet.

Nr. 559
Schätzpreis: 85,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Hüttenwerke C. Wilh. Kayser & Co. Niederschöneweide
Aktie 100 RM, Nr. 9664
Berlin, Juni 1929 EF
Auflage 1.000. Lochentwertet.

Nr. 560
Schätzpreis: 200,00 EUR
Startpreis: 80,00 EUR
Hugo Loewenstein AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 28447
Düsseldorf, 21.11.1922 VF
Auflage 20.000 (R 9). Gründung Juli 1921. Handel mit und Fabrikation von Oelen und Fetten sowie sonstigen tierischen und pflanzlichen Produkten. Im Oktober 1925 in Liquidation gegangen. Großes Hochformat, sehr hübsche Umrahmung. Lochentwertet. Randfehlstellen fachmännisch restauriert. Nur 8 Stücke sind bekannt: 3 unetwertete und 5 entwertete.

Nr. 561
Schätzpreis: 250,00 EUR
Startpreis: 150,00 EUR
Hugo Loewenstein AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 71928
Düsseldorf, 14.2.1923 VF
Auflage 80.000 (R 11). Lochentwertet. Nur 2 Stücke sind bekannt!

Nr. 562
Schätzpreis: 75,00 EUR
Startpreis: 35,00 EUR
Hugo Oppenheim & Sohn Nachf. Berliner Privatbank AG
Aktie 1.000 DM, Nr. 4775
Berlin, Dezember 1964 UNC
Auflage 2.500. Gründung 1950 als Berliner Privatbank AG (Sitz Kurfürstendamm 32). 1961 Eröffnung einer Filiale in Frankfurt/Main (Goethestr. 2). 1962 Fusion mit der Bankfirma Oppenheim & Sohn Nachf. 1969 in Liquidation. Mit komplettem Kuponbogen. Nicht entwertet.

Nr. 563
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Hussel AG
Aktie 100 DM, Blankette
Hagen, Juni 1972 EF+
(R 10) Gründung 1949 als GmbH. Betrieben wurde zunächst eine Kaffeegroßrösterei, Abpackanlagen für Schokolade, Gebäck und Bonbons sowie 144 Verkaufsstellen. 1961 Umwandlung in die Rudolf Hussel AG Süsswarenfilialbetrieb. 1968/69 Übernahme der Heinrich Hanhausen KG und der Parfümerie Douglas. Umfirmierungen 1970 in Hussel AG, 1976 in Hussel Holdig AG und 1989 in Douglas Holding AG, nachdem die Douglas-Parfümerien das mit Abstand wichtigste Standbein geworden waren. Neben den Parfümerien und dem Süßwarengeschäft auch in den Bereichen Schmuck (Christ Juweliere), Mode/Sport (Sport Voswinkel) und Buchhandel tätig. Bis heute börsennotiert, erst 2010 sorgte der Drogeriekettenbetreiber Dirk Rossmann durch den Erwerb eines 10-%-Paketes für Unruhe bei der Großaktionärsfamilie Kreke. Mit Kupons. Feine Lochentwertung.

Nr. 564
Schätzpreis: 350,00 EUR
Startpreis: 150,00 EUR
Huttenlocher AG
für Maschinen- und Apparatebau
Aktie 1.000 Mark, Nr. 21981
Berlin-Cöpenick, 11.10.1923 EF/VF
Auflage 29.000 (R 10). Gründung 1921. Herstellung insbesondere von Flüssigkeitsstandmessern (Huttenlocher-Stand- und Inhaltsmesser für größere Behälter), Motorrad-Bremsnaben u.a. Apparaten der Präzisionstechnik sowie Kleinapparatebau. Es bestanden Abteilungen zur Herstellung von Schweröl-Vergasern, Motorrädern und eine für Gießerei. Am 23.4.1927 Eröffnung des Konkursverfahrens, 1929 erloschen. Lochentwertet.

Nr. 565
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 50,00 EUR
Ilmebahn-Gesellschaft im Kreise Einbeck
Vorzugs-Aktie 300 DM, Nr. 189
Einbeck, Dezember 1952 EF
Auflage 833 (R 6). Gründung 1882. Normalspurige Bahn Einbeck-Dassel (13,3 km). Betriebsführung bis 1924 durch die Braunschweigische Eisenbahn. 1901 Kauf der Höxterschen Kleinbahn. 1954 Übernahme des Zugförderungsdienstes auf der DB-Strecke Einbeck-Salzderhelden. Personenverkehr 1975 stillgelegt. Heute die Ilmebahn GmbH, zuständig für öffentlichen Nahverkehr mit Bussen und Bahnen in der Region Northeim/Einbeck. Mit Dampflok-Vignette. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 566
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 75,00 EUR
IMAC AG für Industrie-
und Wirtschaftsentwicklung
Aktie 100 DM März, Nr. 53917
Hannover, März 1975 EF+
(R 9) Gründung am 9.11.1971. Tätigkeitsgebiete: Managementaufgaben, Marktforschung, Erwerb und Verwaltung von Industrie- und Wirtschaftsbeteiligungen, Immobiliengeschäfte, Vermittlung von Finanzierungen. Am 18.8.1976 wurde das Konkursverfahren eröffnet. Interessante graphische Gestaltung.

Nr. 567
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 35,00 EUR
Inag Industrie-Unternehmungen AG
Aktie 100 RM, Nr. 894
Berlin, November 1938 EF+
Auflage 940. Gründung 1921 als Holdinggesellschaft für Firmen der Medizintechnik. Großaktionäre waren die Siemens & Halske AG (> 50 %) und die Siemens-Reiniger-Werke AG (> 25 %). Die Börsennotiz in Berlin und Frankfurt wurde 1939 eingestellt. 1966 Umwandlung in eine GmbH, seit 2001 als “Siemens Medical Solutions” firmierend. Lochentwertet.

Nr. 568
Schätzpreis: 175,00 EUR
Startpreis: 80,00 EUR
Industriegelände Schöneberg AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 1734
Berlin, 15.11.1906 EF+
Gründeraktie, Auflage 5.000. Gründung 1905 durch die Berliner Handels-Gesellschaft im Verein mit privaten Immobilien-Investoren aus Berlin und Neustrelitz. Die Gesellschaft erwarb von der (ebenfalls von der BHG dirigierten) Handelsgesellschaft für Grundbesitz für 2,92 Mio. M ein 426.000 qm großes, in Schöneberg und angrenzend in Tempelhof gelegenes Grundstück zwischen dem Rangier- und Werkstättenbahnhof und dem Bahnhof Papestrasse. 1906 bzw. 1907 wurden Regulierungsverträge mit den Gemeinden Schöneberg und Tempelhof geschlossen, wonach das Gesamtterrain in verkaufsfähige Fabrik- und Baugrundstücke zerlegt werden konnte. Bereits 1918, nachdem 80 % der Terrains veräußert waren, wurde die Auflösung der AG beschlossen. Recht schnell wurden in vier Raten 83 % des Aktiennennwertes zurückgezahlt. Doch dann mussten die Großaktionäre (Berliner Handels-Gesellschaft und Bahnhof Lichtenberg-Friedrichsfelde Boden-Gesellschaft mbH) Geduld mitbringen: Bis zum Verkauf der übrig gebliebenen 17.000 qm und der Abgabe der Tochterges. Industriegelände-Gleisanschluß-GmbH (u.a. an den Baukonzern Strabag) dauerte es fast ein halbes Jahrhundert: Erst 1962 war die Abwicklung beendet. Lochentwertet.

Nr. 569
Schätzpreis: 65,00 EUR
Startpreis: 25,00 EUR
Industriekreditbank AG
Aktie 50 DM, Nr. 187
Düsseldorf, November 1968 EF
(R 6) Gründung am 29.3.1949 als Industriekreditbank AG mit Sitz in Düsseldorf. 1974/75 Übernahme der Deutschen Industriebank durch Fusion zur Industriekreditbank AG Deutsche-Industriebank mit weiterem Sitz in Berlin. 1991 Umfirmierung in IKB Deutsche Industriebank AG. Die IKB ist das größte deutsche Spezialinstitut für lang- und mittelfristige Kredite an den Mittelstand; neuerdings hält die bundeseigene Kreditanstalt für Wiederaufbau ein größeres Aktienpaket. Lochentwertet.

Nr. 570
Schätzpreis: 750,00 EUR
Startpreis: 375,00 EUR
Industrieverwaltung AG
Aktie 1500 x 1.000 RM
Berlin, 2.1.1934 VF
Zwischenschein mit 25 % Einzahlung, entsprach 75 % des gesamten Kapitals (R 12), ausgefertigt für den Preußischen Staat, vertreten durch den Herrn Preußischen Finanzminister. Gegründet 1905 in Düsseldorf, 1918 Sitzverlegung nach Berlin. Zweck: Erwerb und Verwertung von Verfahren und Patenten sowie Errichtung der dazu dienenden Anlagen, insbesondere auf dem Gebiete der Herstellung von Ersatzerzeugnissen für ausländische Rohstoffe. Die Geschäfte der AG wurden nebenamtlich von der Preußischen Staatsbank mit besorgt. Maschinenschriftliche Ausführung mit Originalunterschriften. Lochentwertet. Kleine Verletzungen fachmännisch restauriert. Unikat!

Nr. 571
Schätzpreis: 400,00 EUR
Startpreis: 150,00 EUR
Internationale Baumaschinenfabrik
Aktie 1.000 Mark, Nr. 894
Neustadt an der Haardt, 11.7.1912 VF
Auflage 1.000 (R 7). Gegründet 1911 in Neustadt an der Haardt als “Internationale Baumaschinenfabrik AG” (mit späterem Zusatz IBAG). Hergestellt wurden Steinbrecher, Betonmischer, Sand- und Kiessortieranlagen sowie Maschinen für modernen Straßenbau, außerdem Betrieb eines Sägewerkes mit Holzbearbeitung. Der Wiederaufbau des im Krieg schwer beschädigten Werkes war 1954 beendet. Ab 1965 waren die Umsätze rückläufig. Die Krise weitete sich immer mehr aus, bis 1969 die Midland-Ross-Corporation aus Cleveland/Ohio und die Korf Industrie und Handel GmbH & Co. aus Baden-Baden jeweils fast 50 % des Kapitals übernahmen und die Firma (1970 umbenannt in Korf-Midland Ross Holding AG) kräftig umstrukturierten. Die Projektierung von Stahl- und Walzwerken mündete im Jahr 1972 (nach Übernahme der Mehrheit durch Korf erneut umbenannt in Korf-Stahl AG) in der kompletten Übernahme der Badische Stahlwerke AG in Kehl am Rhein und einer 51-%-Beteiligung an der Hamburger Stahlwerke GmbH. Genau wie die kleinen, “Brescioni” genannten oberitalienischen Stahlkocher dieser Zeit bot der Selfmade-Mann Willy Korf mit seinen Mini-Stahlwerken mit innovativen Konzepten den übermächtigen traditionellen Montankonzernen die Stirn - was das Establishment sich nicht bieten ließ: Die Korf-Stahl AG als Holding ging 1983 in Konkurs, die Korf’schen Mini-Stahlwerke aber überlebten bis heute. Großformatiges Papier, dekorativ gestaltet, im Unterdruck Darstellung einer Maschine. Lochentwertet.

Nr. 572
Schätzpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 50,00 EUR
Isar-Amperwerke AG
Aktie 50 DM, Nr. 3712130
München, Februar 1981 EF+
(R 7) Bis heute börsennotiert. Faksimile-Unterschrift August von Finck. Prägesiegel lochentwertet. Nach der Umbenennung in E.ON Bayern AG blieben nur ca. 50 Stück erhalten!

Nr. 573
Schätzpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Jacoby Schuhfabrik AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 23182
Berlin, 15.8.1923 EF/VF
Auflage 18.000. Gründung im März 1922. Bereits im Mai 1924 unter Geschäftsaufsicht, im Juli Konkurseröffnung. Vom Bankhaus Sachs, Warschauer & Co. übernommene Kapitalerhöhung. Lochentwertet. Mit komplett anh. Kuponbogen.

Nr. 574
Schätzpreis: 75,00 EUR
Startpreis: 30,00 EUR
JADO Design Armatur und Beschlag AG
Vorzugs-Aktie 5 DM, Nr. 184
Rödermark, August 1995 EF+
Gültige Aktie! Gründung um 1890 in Offenbach/ Main als Jans & Roth, Fabrik für Lederwarenzubehör und Kofferschlösser, seit 1949 Jans & Heinsdorf GmbH, Fabrik für Möbelbeschläge. 1990 Umwandlung in eine AG und kompletter Neubau der Fabrik für Tür-, Fenster- und Möbelgriffe sowie Sanitär-Armaturen in Rödermark. 2000 übernimmt der US-Sanitärriese American Standard Co. die Aktienmehrheit, 2004 Squeeze-Out der Kleinaktionäre, 2005 Umwandlung in eine GmbH. Türbeschlag mit Klinke im Unterdruck. Mit beiliegenden restlichen Kupons, nicht entwertet.

Nr. 575
Schätzpreis: 75,00 EUR
Startpreis: 35,00 EUR
Jenaer Elektricitätswerke AG
Aktie 400 RM, Nr. 7397
Jena, Februar 1927 EF+
Auflage 3.000. Bereits 1894 gab es ein Projekt einer vom Weimar-Geraer Bahnhof (heute Jena-West) ausgehenden schmalspurigen elektrischen Bahn, das die Stadt Jena aber ablehnte. 1898 unterbreitete der Berliner Baumeister Becker der Stadt Jena ein Angebot zum Bau einer elektrischen Bahn zwischen Jena und Apolda sowie von Elektrizitätswerken in beiden Städten. Nach einer ersten Absage erhielt die Eisenbahnbau-Gesellschaft Becker & Co. GmbH von der Stadt Jena 1899 doch die Konzession. Sowohl die Straßenbahn (mit zunächst 4 Linien und 11 km Betriebslänge) wie auch das Elektrizitätswerk in Jena wurden 1901 eröffnet. Die 1902 in Berlin gegründete AG übernahm von der Initiatorin Becker & Co. die Konzession nebst Straßenbahn und das schon in Betrieb befindliche E-Werk. 1916 Sitzverlegung nach Jena. 1926 Aufnahme der Thüringische Elektricitätsversorgungs-AG in Jena durch Fusion. 1939 erreichte das Jenaer Straßenbahnnetz seinen dann bis 1963 unveränderten Stand mit den drei Linien Lobeda-Zwätzen, Mühltal-Jena Ost und Westbahnhof-Saalbahnhof. Bis zu 4 Mio. Fahrgäste jährlich wurden befördert. Großaktionäre waren zuletzt die Elektrische Licht- und Kraftanlagen AG, Berlin mit 51,94% und die Stadt Jena mit 41,8%. Zu DDR-Zeiten wurden die Energieversorgung von Jena und dem Umland (eigenes Wasserkraftwerk Stadtroda, ansonsten Strombezug vom Thüringenwerk) und die Straßenbahn in Volkseigentum überführt. Die Energieversorgung übernahm nach der Wende die 1991 gegründete Stadtwerke Jena-Pößneck GmbH (51 % Stadt Jena, 49 % Saarberg Fernwärme GmbH). Der Straßenbahnbetrieb ging an die 1990 gegründete Jenaer Nahverkehrsgesellschaft (JeNah). Heute verkehren moderne Niederflurzüge auf den umfassend modernisierten Strecken. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 576
Schätzpreis: 80,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Jenaer Elektricitätswerke AG
Aktie 500 RM, Nr. 8517
Jena, Juli 1929 EF+
Auflage 1.316. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 577
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Johannes Haag Zentralheizungen AG
Aktie 300 RM, Nr. 640
Berlin, Juni 1932 EF+
Auflage 750. Gründung der Stammfirma bereits1843 in Augsburg, ab 1898 AG als “Johannes Haag Maschinen- und Röhrenfabrik AG” mit weiteren Niederlassungen in Berlin, München, Nürnberg, Karlsruhe, Breslau, Danzig, Königsberg und Wien. Hergestellt wurden Heizungs- und Lüftungsanlagen. Großaktionäre waren die Kgl. Prinzen Konrad und Georg von Bayern. 1930 umfirmiert wie oben, infolge der katastrophalen Lage der Branche in der Weltwirtschaftskrise 1932 Sitzverlegung nach Berlin und Konzentration auf die Niederlassungen Berlin, Breslau, Karlsruhe und Wien (alle übrigen wurden verkauft oder stillgelegt). Großaktionär 1944: S. Kgl. H. Prinz Konrad von Bayern (70 %). 1960 umfirmiert in Johannes Haag AG, Berlin (West), 1964 Konkurs. Lochentwertet.

Nr. 578
Schätzpreis: 650,00 EUR
Startpreis: 325,00 EUR
Johs. Girmes & Co. GmbH
Namens-Anteilschein 500 RM, Nr. 6040
Oedt bei Krefeld, Mai 1944 VF
(R 10) Gründung 1879, ab 1904 AG. Gehörte zu den führenden Unternehmen auf dem Gebiet der Herstellung von Samten und Plüschen für Bekleidung und Raumausstattung auf dem europäischen Markt. 1943 umgewandelt in eine GmbH. 1959 Änderung des Firmennamens in „Girmes-Werke AG“. Mit über 1/2 Mrd. DM Jahresumsatz zuletzt eines der größten Unternehmen der deutschen Textilindustrie. Anfang 1989 nach mehreren vergeblichen Sanierungsversuchen in Konkurs gegangen - bald darauf stritten die Banken (allen voran die Deutsche Bank) und die rd. 7.000 geschädigten Kleinaktionäre um Schuld und Schadenersatz. Prägesiegel lochentwertet. Nur 3 Stücke sind erhalten geblieben.

Nr. 579
Schätzpreis: 225,00 EUR
Startpreis: 75,00 EUR
Julius Höflich Kraftfahrwerk AG
Aktie Emission III 1.000 Mark, Nr. 12684
Fürth i.B., 1.6.1923 EF
Auflage 2.900 (R 10). Gründung 1922 zur Fortführung des unter gleichem Namen bestehenden Fabrikations- und Handels-Unternehmens für Kraftfahrräder und Kleinautomobile. 1924 Konkurs. Sehr dekoratives, großformatiges Stück, Umrandung mit Art-Deko-Elementen. Mit kpl. Kuponbogen.

Nr. 580
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Julius Römpler AG
Aktie 700 RM, Nr. 2099
Zeulenroda, März 1942 EF
Auflage 347. Gründung 1870, AG seit 1911. Herstellung und Vertrieb von gummielastischen und unelastischen Wirk-, Strick- und Webwaren, von Bandagen, Miedern und Verbandmitteln aller Art. Verkaufsstelle in Wien, Zweigstelle in Schönlind (Egerland). 1953 Enteignung, danach VEB elastic-mieder Zeulenroda, 1993 Fortsetzung der Gesellschaft als Julius Römpler AG, Zeulenroda. 1994 Umwandlung in eine GmbH, 1997 Umfirmierung in EXCELLENT DESSOUS GmbH, 2000 Excellent Intimates GmbH. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 581
Schätzpreis: 500,00 EUR
Startpreis: 250,00 EUR
Junker & Ruh-Werke-AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 7719
Karlsruhe, Juli 1921 EF.
Gründeraktie, Auflage 2.700 (R 8). Die Gesellschaft war auf die Herstellung von Gasküchengeräten spezialisiert. In den 60er Jahren wurde sie von Neff in Bretten übernommen, die selber kurz danach an AEG verkauft wurde. Um die eigene Krise besser bewältigen zu können, wollte AEG Neff in Konkurs gehen lassen. Dadurch wurde Neff dann von BSH (Bosch-Siemens-Hausgeräte GmbH) erworben, die ihre Gasküchengeräte und Küchenausstattungen noch heute unter der bekannten Marke Neff vertreibt. Äußerst dekorativer Druck im Stile der 1.000-Mark-Banknote von 1910, entworfen von der Kunstdruckerei Künstlerbund Karlsruhe GmbH.

Nr. 582
Schätzpreis: 300,00 EUR
Startpreis: 75,00 EUR
Kabel- und Metallwerke Gutehoffnungshütte AG
Globalaktie 50 x 50 DM, Blankette
Hannover, Januar 1973 EF
(R 10) Gegründet 1900 von Louis Hackethal unter der Firma Hackethal-Draht-GmbH in Langenhagen, 1907 in Hackethal-Draht- und Kabel-Werke AG umgewandelt. 1966 Verschmelzung mit der Osnabrücker Kupfer- und Drahtwerk. 1967 schließen sich sämtliche zum Konzern des Gutehoffnungshütte AV gehörenden kupferverarbeitenden Unternehmen zur Kabel- und Metallwerke Gutehoffnungshütte AG mit Sitzverlegung nach Hannover. 1989 wird die Firmenbezeichnung auf KM-kabelmetall AG verkürzt, 1995 nach Einbringung der Nichteisen-Metallaktivitäten der Europa Metalli mit Sitz in Florenz und der Tréfimétaux mit Sitz in Paris erhielt die Gesellschaft den Namen KM Europa Metal AG (kurz KME) mit Sitz in Osnabrück. Mit Kuponbogen, feine Lochentwertung.

Nr. 583
Schätzpreis: 180,00 EUR
Startpreis: 90,00 EUR
Kaiser-Keller AG
Vorzugs-Aktie 1.000 Mark, Nr. 261 (4761)
Berlin, April 1920 EF
Auflage 500. Gegründet 1905. Der Gesellschaft gehörten die Grundstücke Jägerstr. 14-16, Friedrichstr. 176-178 und Taubenstr. 38-40. In den Gebäuden befand sich das mit allem neuzeitlichen Komfort eingerichtete Kaiser-Hotel mit 180 Zimmern, das Restaurant “Kaiser-Keller”, die Konditorei Mauxion, die Kaiser-Diele, das Kaiser-Buffet, das Weihenstephan-Bräu (später Tucherbräu) sowie die “Künstler-Klause Carl Stallmann” und das Jäger-Casino, später auch die Schoppenweinstube Schifferhaus. Börsennotiz Berlin, Großaktionär war zuletzt die Dresdner Bank. 1955 im Handelsregister von Amts wegen gelöscht. Großformatig. Dekorative Zierumrandung. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 584
Schätzpreis: 300,00 EUR
Startpreis: 150,00 EUR
Karl Schlatter Färberei-AG
Aktie 1.000 RM, Nr. 1609
Chemnitz, Mai 1925 EF/VF
Auflage 150 (R 9). Gegründet 1922 zwecks Übernahme und Fortführung der Firma Karl Schlatter Färberei-Gesellschaft, Chemnitz. Lochentwertet. Nur 7 Stücke sind bekannt!

Nr. 585
Schätzpreis: 450,00 EUR
Startpreis: 250,00 EUR
Karstadt AG
Globalktie 1000 x 1.000 DM, Blankette
Hamburg, Juni 1965 EF
(R 10) Rudolph Karstadt gründete 1881 in Wismar sein erstes Tuch-, Manufaktur- und Confections-Geschäft. Nach stürmischer Expansion (inzwischen gab es 35 Karstadt-Häuser in Norddeutschland) 1920 Gründung der Rudolph Karstadt AG mit Sitz in Hamburg. Im gleichen Jahr Übernahme des Warenhausunternehmens Theodor Althoff in Münster (19 Häuser in Westdeutschland, zurückgehend bis 1885 auf ein Kurz-, Weiß- und Wollwarengeschäft in Dülmen). Das starke Bestreben nach Eigenfertigung zeigt sich in der gleichzeitigen Übernahme der Baumwollspinnerei und Weberei S. A. Weyl & Sohn und der Buntweberei Gebr. Braunschweig (beide in Bocholt), der Gardinenfabrik Fränkel & Hering in Auerbach und der Papiergroßhandlung Walter Klestadt in Essen, ferner übernommen 1925 die Engelhardt Blaudruckerei und Leinenfärberei in Kassel. Weitere Beteiligungen an Pelzwaren-, Parfümerie-, Seifen-, Koffer-, Schuh- Hut- und Blechwarenfabriken. 1969 Sitzverlegung nach Essen. 1999 Fusion mit dem Versandhaus Quelle zur Karstadt Quelle AG. Ab 2007 firmierte die Holding des KarstadtQuelle-Konzerns unter dem Namen Arcandor AG (arc bedeutet in vielen Sprachen Bogen, das aus dem Lateinischen abgeleitete candor bedeutet u.a. glänzend und in der Silbe dor ist auf französisch Gold enthalten = Arcandor spannt einen Bogen in die goldglänzende Zukunft). Im Juni 2009 Eröffnung des Insolvenzverfahrens. Dekorativ, Wappen von Wismar und Dülmen, wo 1881 bzw. 1885 die ersten Geschäfte eröffnet wurden. Prägesiegel lochentwertet. Einzelstück aus einer sehr alten Sammlung, bisher unbekannt. Die 1 Million DM-Karstadt-Aktie fehlt in allen DM-Sammlungen!

Nr. 586
Schätzpreis: 1.000,00 EUR
Startpreis: 300,00 EUR
Kaysersberger Thalbahn
Actie 1.000 Mark, Nr. 503
Colmar, 17.3.1887 VF/F
Gründeraktie, Auflage 1.320 (R 9). Die 20 km lange meterspurige Schmalspurbahn Colmar-Kaysersberg-Schnierlach, ausgehend vom Colmarer Hauptbahnhof, wurde 1885 von der Münchener Lokomotivfabrik Krauss & Co. gebaut und 1887 in eine eigene Aktiengesellschaft eingebracht. Das erklärt, warum im verzierten Unterdruck dieser Aktie groß der Schriftzug “Krauss & Compagnie - Muenchen” auftaucht: Zwecks Kostenersparnis wurde beim Aktiendruck einfach ein schon vorhandener Druckstock von Krauss benutzt. Bis Logelbach folgte die KTB-Strecke parallel der Normalspurbahn Colmar-Metzeral und bog dann mit starker Steigung in das Tal der Weiss ab. Ebenfalls 1885 wurden als weitere KTB-Strecken eröffnet Colmar-Winzenheim (4,7 km) und Colmar-Horburg (4,5 km, bereits 1890 an die Reichseisenbahnen von Elsaß-Lothringen verkauft). Wegen des nicht gerade guten Zustands des Rollmaterials (10 Dampflokomotiven, 31 Personen- und 88 Güterwagen) übersetzte der Volksmund KTB übrigens mit “kein Teil brauchbar”. 1922 ging die KTB an die Réseau ferroviaire d’Alsace-Lorraine (die vormaligen Reichseisenbahnen von Elsaß-Lothringen), die nunmehr französisch gewordene AG trat in Liquidation. 1950 wurden die Strecken stillgelegt. Dekorativ, mit Faksimile-Unterschrift Krauß. Knickfalte, rechter Rand und untere rechte Ecke unsachgemäß mit Tesa hinterklebt. Schon immer eine der seltensten deutschen Eisenbahn-Aktien gewesen, bei mir zum ersten Mal überhaupt angeboten! Aufgrund der schlechten Erhaltung sehr niedrig ausgerufen.

Nr. 587
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 50,00 EUR
Kennametal HERTEL AG Werkzeuge + Hartstoffe
Sammelaktie 100 x 50 DM, Nr. 65
Fürth, Mai 1995 EF+
(R 7) Gegründet 1947 als Werkzeuge und Apparatebau GmbH in Cham/Opf. 1986 Umwandlung der Karl Hertel GmbH in eine AG. Seit 1994 Kennametal Hertel AG Werkzeuge + Hartstoffe. Mit restlichem Kuponbogen. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 588
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 50,00 EUR
Kennametal HERTEL AG Werkzeuge + Hartstoffe
Aktie 50 DM Mai, Nr. 550
Fürth, Mai 1995 EF+
(R 7) Mit restlichem Kuponbogen. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 589
Schätzpreis: 80,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Keramag Keramische Werke AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 20269
Meiningen, 15.2.1923 EF
Auflage 2.000. Gründung 1917 als Keramische Werke AG. 1918 Änderung in „Keramag“ Keramische Werke AG. 1926 kaufte die britische Walker-Familie die Mehrheit der Aktien. 1935 Sitzverlegung von Meiningen nach Bonn. 1968 Übernahme der Aktienmehrheit durch ALLIA S.A. Paris. 1998 Sitzverlegung nach Ratingen. Großformatig. Lochentwertet.

Nr. 590
Schätzpreis: 500,00 EUR
Startpreis: 250,00 EUR
Kerkerbachbahn AG
4 % Schuldverschreibung 1.000 Mark, Nr. 129
Christianshütte, 1.10.1903 VF
Auflage 1.000 (R 8). Gründung 1884. 1000-mm-Schmalspurbahn Dehrn-Kerkerbach-Heckholzhausen-Hintermeilingen-Mengerskirchen, der Abschnitt Dehrn-Kerkerbach war durch ein drittes Gleis auch in Normalspur befahrbar. Anschluss an die Deutsche Reichsbahn in Kerkerbach. Betriebseröffnung 1886. Sitz bis 1906 in Christianshütte, dann in Kerkerbach (Oberlahnkreis). Eine reine Güterbahn, wie schon der Fuhrpark zeigt: 4 Lokomotiven bewegten 2 Personen-, aber bis zu 100 Güterwagen. 1946 Überführung in Gemeineigentum (im Westen eine Besonderheit der hessischen Landesverfassung, 1953 wurde die Sozialisierung wieder aufgehoben). 1974 Verkauf des Bahnbetriebes an die Bundesbahn, danach nur noch Vermögensverwaltung. Sitzverlegungen nach Frankfurt (1977), Heidelberg (1979) und Mannheim (1980). Das „zweite Leben“ als Bauträger-Gesellschaft, angefacht durch einen beispiellosen Boom bei Steuersparmodellen, war aber nur von kurzer Dauer: In einem spektakulären Konkurs ging die Kerkerbachbahn 1984 krachend unter, der letzte Großaktionär und Vorstand Tom Sieger atmete deswegen einige Jahre gesiebte Luft. Anleihe zur Rückzahlung älterer Schulden und für den Bau des (1930 bereits wieder stillgelegten) 14,6 km langen letzten Abschnitts Hintermeilingen-Mengerskirchen.

Nr. 591
Schätzpreis: 250,00 EUR
Startpreis: 90,00 EUR
Kerkerbachbahn AG
Genußschein 100 RM, Nr. 471
Kerkerbach, Post Runkel a.d.Lahn, November 1925 VF+
(R 9) In dieser Form (nicht entwertet) äußerst selten.

Nr. 592
Schätzpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 60,00 EUR
Kerkerbachbahn AG
Aktie 1.000 DM, Nr. 4
Heidelberg, Dezember 1980 EF+
Auflage 520 (R 8). Mit beiliegendem restlichen Kuponbogen.

Nr. 593
Schätzpreis: 175,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Kieler Verkehrs-AG
Aktie Lit. A 100 RM, Nr. 239
Kiel, Mai 1938 EF/VF
Auflage 1.800. Gründung 1905 als Hafenrundfahrt-AG. 1937 Übernahme der “Holsteinische Autobus GmbH” und Umfirmierung wie oben. 1939 Verschmelzung mit der “Neuen Dampfer-Compagnie”, 1942 Übernahme der “Kieler Straßenbahn” mit ihrem 40 km langen Streckennetz, die mit zu der Zeit rd. 700 Mitarbeitern der größte Betriebsteil wurde. Auf den 94 km langen Omnibus- und Obus-Linien arbeiteten rd. 250 Leute, in der Fahrgastschifffahrt 150 Leute. Außerdem an der 1951 gegründeten Kieler Reederei GmbH zu 50 % beteiligt, die den Personenverkehr Kiel-Korsör (Dänemark) betrieb. Börsennotiz Freiverkehr Hamburg, Großaktionäre waren die Stadt Kiel (Mehrheit) und früher auch die Alloka. 2008 in eine GmbH umgewandelt worden. Schöner G&D-Druck, Reederei-Flagge und Stadtwappen von Kiel in der Umrandung. Prägesiegel lochentwertet. Mittig ganz kleine Roststelle, sonst tadellose Erhaltung.

Nr. 594
Schätzpreis: 300,00 EUR
Startpreis: 100,00 EUR
Kieler Verkehrs-AG
Namensaktie 20 DM, Nr. 657
Kiel, August 1951 EF+
Auflage 1.800 (R 8).Schöner G&D-Druck, Reederei-Flagge und Stadtwappen von Kiel in der Umrandung. Rückseitig als entwertet abgestempelt. Die seltenste Aktie der Kieler Verkehr, nur ca. 15 kamen in den Sammlermarkt. einige an Archive, Rest vernichtet.

Nr. 595
Schätzpreis: 175,00 EUR
Startpreis: 90,00 EUR
Kieler Verkehrs-AG
Namensaktie 50 DM, Nr. 2788
Kiel, August 1951 EF+
Auflage 1800 (R 7), interessanter Weise ausgestellt auf eine Aktionärin in der DDR (Hella Jobst, kaufm. prakt. Arzthilfe, Dresden-Weißer Hirsch) und erst 1975 auf die Stadt Kiel übertragen. Schöner G&D-Druck, Reederei-Flagge und Stadtwappen von Kiel in der Umrandung. Rückseitig als ungültig abgestempelt.

Nr. 596
Schätzpreis: 75,00 EUR
Startpreis: 35,00 EUR
KIH Kommunikations Industrie Holding AG
Vorzugs-Aktie 50 x 50 DM, Nr. 16
Ettlingen, Juli 1995 EF+
Gründung 1965 als Ingenieurbüro durch Dr.-Ing. Ludwig Pietzsch. Später zunächst GmbH, 1988 in die Pietzsch AG umgewandelt. 1995 nach Übernahme der Aktienmehrheit durch die Rheinmetall Elektronik AG Umfirmierung wie oben. Holdinggesellschaft für die drei Bereiche Automatisierungstechnik/Telematik, Optronik, Meß- und Regeltechnik. Rückseitig als ungültig abgestempelt.

Nr. 597
Schätzpreis: 75,00 EUR
Startpreis: 30,00 EUR
Klein, Schanzlin & Becker AG
Aktie 1.000 RM, Nr. 946
Frankenthal, Mai 1928 EF
Auflage 2.000. Gründung 1871 als Armaturenfabrik. In den folgenden Jahren wurde das Produktionsprogramm um Dampfmaschinen, Pumpen, Filterpressen und Kompressoren ergänzt. Seit 1887 AG. 1924-34 Übernahme von Zweigbetrieben in Homburg/Saar, Nürnberg, Pegnitz, Oschersleben/Bode, Bremen und Leipzig. 1988 Umfirmierung in KSB AG. Mit 35 Produktionsstätten in 19 Ländern heute einer der größten Pumpenhersteller der Welt. Lochentwertet.

Nr. 598
Schätzpreis: 400,00 EUR
Startpreis: 120,00 EUR
Kleinbahn-AG Kiel-Schönberg
Vorzugs-Aktie 1.000 Mark, Nr. 451
Kiel, 4.2.1905 EF
Auflage 75 (R 7). Gründung 1896. Vollspurige Kleinbahn von Kiel nach Schönberg im Kreis Plön (19,6 km), eröffnet 1897. 1914 Verlängerung zum Schönberger Strand. 1945 ging die Betriebsführung von Lenz & Co. GmbH, Berlin-Wilmersdorf auf die Deutsche Eisenbahn Gesellschaft mbH, Frankfurt a.M. über. 1962 Umbenennung in Kiel-Schönberger Eisenbahn-AG. 1965 wurde der Antrag gestellt, die Gesellschaft zum nächstmöglichen Zeitpunkt von der Betriebspflicht zu entbinden. Dekorativ, mit Originalunterschriften. Nicht entwertet!

Nr. 599
Schätzpreis: 80,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Kleinwanzlebener Saatzucht AG vorm. Rabbethge & Giesecke
Sammelaktie 10 x 50 DM, Nr. 346131-40
Einbeck, Januar 1977 EF+
Auflage 2.500. Gründung bereits 1838, AG seit 1885 als „Zuckerfabrik Klein-Wanzleben“. Schon immer war der wichtigste Geschäftszweig aber die Zuckerrübensamenzucht. Bereits 1902 kaufte die Gesellschaft die Zuckerfabrik Seehausen. 1920/21 wurde der Großteil der Anteile der Zuckerfabrik Wrede & Sohn in Oschersleben übernommen. 1938 umbenannt in “Rabbethge & Giesecke AG”, bei dieser Gelegenheit kompletter Neudruck der Aktien. Nach 1945 fädelte die sehr strategisch denkende englische Besatzungsmacht schleunigst die Sitzverlegung nach Einbeck ein, dort bis heute (ab 1968 als KWS Kleinwanzlebener Saatzucht AG firmierend) ein viel beachteter Regionalwert an der Börse Hannover. Dekorativ gestaltet mit dem Firmenzeichen, einer Rübe. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 600
Schätzpreis: 90,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Kleinwohnungsbau Halle AG
Namens-Aktie 1.000 RM, Nr. 384
Halle (Saale), Dezember 1941 EF
Auflage 400. Gegr. 1922 unter maßgeblicher Beteiligung der Stadt Halle a.S. zur Schaffung gesunder Kleinwohnungen in Halle und Umgebung für die minderbegüterte Bevölkerung. 1925 Anerkennung der Gemeinnützigkeit. Anfang der 30er Jahre wurden auf dem Gelände westlich der Merseburger Straße an der Kasseler Bahn 280 Einfamilienhäuder als Doppelhaushälften errichtet. Ende 1941 befanden sich 929 Häuser mit 3.486 Wohnungen im Bestand. Großaktionäre waren die Stadtgemeinde Halle, der Wohnungsverein Halle-Süd eGmbH, der Wohnstätten-Spar- und Bauverein Halle und der I.G.Farben-Konzern mit dem Ammoniakwerk Merseburg (Leunawerke). Lochentwertet.

Nr. 601
Schätzpreis: 200,00 EUR
Startpreis: 50,00 EUR
Klöckner-Werke AG
Globalaktie 10 x 100 DM, Nr. 324091-100
Duisburg, Dezember 1960 EF
(R 8) Gründung 1897 als Lothringer Hüttenverein Aumetz-Friede, 1903 Umbenennung in Lothringer Hütten- und Bergwerksverein. 1910 Schaffung einer eigenen Kohlebasis durch Erwerb der Zechen Victor-Ickern in Castrop-Rauxel. 1912 Interessengemeinschaft mit den Mannstaedt-Werken in Troisdorf und der Düsseldorfer Eisen- und Drahtindustrie AG, deren Aktienmehrheit Peter Klöckner inzwischen erworben hatte. Die Werke und Erzgruben in Lothringen gingen 1918 aufgrund des 1. Weltkrieges verloren. Die verbliebenen Unternehmen faßte Klöckner 1923 in einer einzigen Gesellschaft als “Klöckner-Werke AG” mit Sitz in Castrop-Rauxel zusammen, unter Einbeziehung des 1920 erworbenen “Georgs-Marien-Bergwerks- und Hüttenvereins” in Osnabrück mit der Zeche Werne. 1938 Sitzverlegung nach Duisburg. 1945 wurde die alte Klöckner-Werke AG auf alliierte Anordnung liquidiert, die Betriebe aber 1952 wieder zusammengefaßt in der „Nordwestdeutsche Hütten- und Bergwerksverein AG“, die 1954 wieder den alten Namen “Klöckner-Werke AG” annahm. Im gleichen Jahr Erwerb der Norddeutsche Hütte AG in Bremen (1959 fusioniert). 1992 Vergleichsverfahren. Gehört heute zum WCM-Konzern, geblieben sind dem früheren Montan-Riesen nur noch seine Maschinenbau-Aktivitäten. Dekorativ, mit großem Portrait von Peter Klöckner. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 602
Schätzpreis: 200,00 EUR
Startpreis: 100,00 EUR
Klöckner-Werke AG
Globalaktie 10 x 100 DM, Muster, Nr. 2394251- 60
Duisburg, Dezember 1960 EF+
(R 10) Dekorativ, mit großem Portrait von Peter Klöckner. G&D-Muster-Perforation. Rarität!

Nr. 603
Schätzpreis: 250,00 EUR
Startpreis: 90,00 EUR
Kochs Adlernähmaschinen Werke AG
Actie 1.000 Mark, Nr. 5281
Bielefeld, März 1922 EF/VF
Auflage 4.000. Gründung 1860, seit 1895 AG als „Nähmaschinenfabrik und Eisengiesserei vormals H. Koch & Co.“ 1931 Übernahme des Fabrikationsprogramms der Dürkopp-Haushaltsnähmaschinen. 1971 Umfirmierung in Kochs-Adler AG, 1975 Stilllegung der Eisengießerei. 1977 zog das Industrie-Nähmaschinenwerk in einen Fabrikneubau am Stadtrand von Bielefeld um, die Produktion von Haushaltsnähmaschinen lief 1979 aus. Lange Zeit war die Bielefelder Familie Oetker Großaktionär der bis zuletzt börsennotierten AG, in den 80er Jahren ging die Majorität an die FAG Kugelfischer Georg Schäfer KGaA in Schweinfurt, Anfang der 90er Jahre wurde Kochs Adler von einer Unternehmerfamilie aus Hongkong übernommen, der auch die traditionsreiche Singer-Nähmaschinenfabrik in New York gehörte. Ungewöhnlich dekorativ, Vignette mit einer Nähmaschine, Werksansicht im Unterdruck. Ohne Lochentwertung und sehr gut erhalten!

Nr. 604
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 50,00 EUR
Koenig & Bauer AG
Aktie Lit. G 50 DM, Blankette
Würzburg, Oktober 1972 EF+
(R 9) Gründung 1817 als älteste Druckmaschinenfabrik der Welt durch Friedrich Koenig (1773-1833), den Erfinder der Schnellpresse. Seit 1920 AG. 1995 Verschmelzung mit der Schnellpressenfabrik Albert in Frankenthal (Pfalz). Den größten Coup landete Koenig & Bauer nach der Wende mit der Übernahme des DDR-Vorzeigebetriebes Planeta in Radebeul: zum einen gelang es damit, sich im Bereich der Bogenmaschinen direkt gegen den Erzkonkurrenten Heidelberger Druckmaschinen zu positionieren. Zum anderen braucht Koenig & Bauer wegen des gigantischen Planeta-Verlustvortrages trotz glänzender Ertragslage bis lange nach der Jahrtausendwende keine Ertragsteuern zu bezahlen. Schöner G&D-Druck mit Stahlstich-Vignetten von Friedrich Koenig und Andreas Bauer. Oberer Rand mit Abheftlochung.

Nr. 605
Schätzpreis: 165,00 EUR
Startpreis: 50,00 EUR
Koenig & Bauer AG
Sammel-VZ-Aktie 2 x 50 DM, Nr. 20717-18
Würzburg, Juni 1985 EF
Schöner G&D-Druck mit Stahlstich-Vignetten von Friedrich Koenig und Andreas Bauer. Unterer Rand mit Abheftlochung, rückseitig als entwertet abgestempelt.

Nr. 606
Schätzpreis: 175,00 EUR
Startpreis: 60,00 EUR
Koenig & Bauer AG
Sammel-VZ-Aktie 20 x 50 DM, Nr. 98161-80
Würzburg, Juni 1985 EF
(R 9) Schöner G&D-Druck mit Stahlstich-Vignetten von Friedrich Koenig und Andreas Bauer. Linker Rand mit Abheftlochung, rückseitig als entwertet abgestempelt.

Nr. 607
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 60,00 EUR
Koenig & Bauer AG
Sammel-VZ-Aktie 2 x 50 DM, Blankette
Würzburg, Juni 1992 EF+
(R 10) Schöner G&D-Druck mit Stahlstich-Vignetten von Friedrich Koenig und Andreas Bauer. Abheft- und Entwertungslochung.

Nr. 608
Schätzpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 75,00 EUR
Koenig & Bauer AG
Aktie Lit. B 1.000 DM, Blankette
Würzburg, August 1992 EF+
(R 10) Schöner G&D-Druck mit Stahlstich-Vignetten von Friedrich Koenig und Andreas Bauer. Oberer Rand mit Abheftlochung, Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 609
Schätzpreis: 350,00 EUR
Startpreis: 150,00 EUR
Königreich Bayern,
Allgemeines Anlehen
3,5 % Schuldverschreibung 1.000 Mark, Nr. 1858
München, 1.10.1896 VF
(R 10) Ein äußerst dekorativer Titel mit Prunkwappen, Bavaria, Löwen, Allegorien. Faksimile-Unterschrift u.a. des Lokomotivfabrikanten Ritter von Maffei als “Landtags-Commissär”. Mit Talon.

Nr. 610
Schätzpreis: 350,00 EUR
Startpreis: 200,00 EUR
Königreich Bayern,
Allgemeines Anlehen
3,5 % Schuldverschreibung 2.000 Mark, Nr. 25745
München, 1.10.1896 EF/VF
(R 10) Ein äußerst dekorativer Titel mit Prunkwappen, Bavaria, Löwen, Allegorien. Faksimile-Unterschrift u.a. des Lokomotivfabrikanten Ritter von Maffei als “Landtags-Commissär”. Mit Talon.

Nr. 611
Schätzpreis: 400,00 EUR
Startpreis: 200,00 EUR
Königreich Bayern,
Allgemeines Anlehen
3,5 % Schuldverschreibung 500 Mark, Nr. 8837
München, 1.10.1896 VF
(R 10) Ein äußerst dekorativer Titel mit Prunkwappen, Bavaria, Löwen, Allegorien. Faksimile-Unterschrift u.a. des Lokomotivfabrikanten Ritter von Maffei als “Landtags-Commissär”. Mit Talon.

Nr. 612
Schätzpreis: 450,00 EUR
Startpreis: 200,00 EUR
Königreich Bayern,
Allgemeines Anlehen
3,5 % Schuldverschreibung 1.000 Mark, Nr. 39520
München, 1.8.1902 EF
(R 10) Ein äußerst dekorativer Titel mit Prunkwappen, Bavaria, Löwen, Allegorien. Faksimile-Unterschrift u.a. des Lokomotivfabrikanten Ritter von Maffei als “Landtags-Commissär”. Uns ist nur dieses eine Stück bekannt! Mit Talon.

Nr. 613
Schätzpreis: 400,00 EUR
Startpreis: 250,00 EUR
Königreich Bayern,
Allgemeines Anlehen
3,5 % Schuldverschreibung 2.000 Mark, Nr. 26294
München, 1.8.1902 VF
(R 10) Ein äußerst dekorativer Titel mit Prunkwappen, Bavaria, Löwen, Allegorien. Faksimile-Unterschrift u.a. des Lokomotivfabrikanten Ritter von Maffei als “Landtags-Commissär”. Uns ist nur ein einziges weiteres Stück bekannt! Mit Talon.

Nr. 614
Schätzpreis: 300,00 EUR
Startpreis: 150,00 EUR
Königreich Bayern,
Allgemeines Anlehen
3,5 % Schuldverschreibung 500 Mark, Nr. 12022
München, 1.8.1902 VF.
(R 10) Ein äußerst dekorativer Titel mit Prunkwappen, Bavaria, Löwen, Allegorien. Faksimile-Unterschrift u.a. des Lokomotivfabrikanten Ritter von Maffei als “Landtags-Commissär”. Mit Talon.

Nr. 615
Schätzpreis: 350,00 EUR
Startpreis: 250,00 EUR
Königreich Bayern,
Allgemeines Anlehen
3,5 % Schuldverschreibung 200 Mark, Nr. 71038
München, 1.11.1904 VF
(R 10) Ein äußerst dekorativer Titel mit Prunkwappen, Bavaria, Löwen, Allegorien. Faksimile-Unterschrift u.a. des Lokomotivfabrikanten Ritter von Maffei als “Landtags-Commissär”. Auch hier ist uns nur ein einziges weiteres Stück bekannt! Mit Kupons.

Nr. 616
Schätzpreis: 450,00 EUR
Startpreis: 300,00 EUR
Königreich Bayern,
Allgemeines Anlehen
3,5 % Schuldverschreibung 2.000 Mark, Nr. 34796
München, 1.11.1904 VF
(R 10) Ein äußerst dekorativer Titel mit Prunkwappen, Bavaria, Löwen, Allegorien. Faksimile-Unterschrift u.a. des Groß-Ökonomen Hugo Ritter und Edler von Maffei als “Landtags-Commissär”. Schließlich auch hiervon nur ein einziges weiteres Stück bekannt! Mit Kupons.

Nr. 617
Schätzpreis: 300,00 EUR
Startpreis: 60,00 EUR
Königreich Bayern, Eisenbahn-Anlehen
3 % Schuldverschreibung 500 Mark, Nr. 10756
München, 1.5.1896 EF/VF
(R 10) Mit der Verstaatlichung der 62 km langen (1839/40 eröffneten) München-Augsburger Eisenbahn beginnt in Bayern 1844 die Staatsbahnzeit. Im gleichen Jahr wird mit dem Bau der 548 km langen Ludwig-Süd-Nord-Bahn begonnen (Strecke: Hof-Nürnberg-Kempten-Lindau). Diese Bahn war das mit Abstand größte Bauprojekt seiner Art in ganz Deutschland. Es folgen 1852 die 205 km lange Ludwigs-Westbahn (Strecke: Bamberg-Schweinfurt-Würzburg-Aschaffenburg) und 1853 die Bayerische Maximiliansbahn (Strecke Ulm-Augsburg-München-Rosenheim-Kufstein, die 1860 einen wichtigen Abzweig nach Salzburg erhält). 1876 wird mit der Kgl. priv. AG der bayerischen Ostbahnen (gegr. 1856, Großaktionär war das Fürstenhaus Thurn und Taxis in Regensburg) die größte Privatbahn des Landes verstaatlicht, deren 900 km langes Streckennetz fast ebenso groß ist wie das bisherige Netz der Staatsbahn. Bis dahin hing Bayern der Entwicklung im restlichen Deutschland hinterher. Ab 1886 erfolgten dann, finanziert durch umfangreiche Eisenbahn-Anleihen, massive Investitionen in die Staatseisenbahn mit unzähligen Streckenneubauten. Als die Bayerische Staatseisenbahn 1920 in der Deutschen Reichbahn aufgeht, ist sie mit einem Streckennetz von 8.526 km nach Preußen die zweitgrößte Länderbahn in Deutschland. Äußerst dekorative Gestaltung mit Bavaria und Feldherrenhalle im Unterdruck. Faksimile-Unterschrift des Groß-Ökonomen Hugo Ritter und Edler von Maffei für den Landtag. Doppelblatt, mit Kupons.

Nr. 618
Schätzpreis: 350,00 EUR
Startpreis: 90,00 EUR
Königsberg-Cranzer
Eisenbahn-Gesellschaft
Actie 500 Mark, Nr. 2408
Königsberg i.Pr., 20.5.1885 VF+
Gründeraktie, Auflage 2.884 (R 6). Gründung am 13.8.1884 zum Bau der Sommerfrischler-Bahn Königsberg-Groß Raum-Bad Cranz (28 km) mit Verlängerung nach Cranzbeek (2 km, eröffnet 1895) und Neukuhren (18 km, eröffnet 1901). Außerdem Bau und Betriebsführung der Groß Raum-Ellerkruger Kleinbahn GmbH (10 km, eröffnet 1916). Der Königsberger Nordbahnhof wurde gemeinsam mit der Reichsbahn und der Samlandbahn genutzt. Dekorativ, mit Dampflok im Unterdruck. Nicht entwertet und sehr günstig angeboten!

Nr. 619
Schätzpreis: 280,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Königsberg-Cranzer
Eisenbahn-Gesellschaft
Aktie 1.000 Mark, Nr. 3196
Königsberg i.Pr., 1.3.1900 VF
Auflage 558 (R 8). Dekorativ mit Dampflok im Unterdruck. Nicht entwertet und sehr günstig angeboten!

Nr. 620
Schätzpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 60,00 EUR
Königshütter Gaswerk AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 551
Königshütte O.-S., 1.4.1920 EF
Gründeraktie, Auflage 2.600. Gasversorger der Stadt Königshütte (heute Chorzów) im oberschlesischen Industrierevier, gegründet 1920. Die Deutsche Continental-Gas-Gesellschaft, Dessau war an der AG beteiligt (1943). Lochentwertet.

Nr. 621
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 45,00 EUR
Königstadt AG
für Grundstücke und Industrie
Aktie 100 RM, Nr. 117
Berlin, 1.2.1937 EF
Auflage 1.000. Gründung 1871 als Brauerei Königstadt AG im Bezirk Prenzlauer Berg, der damals noch Königstadt hieß. 1920 Übernahme der Deutschen Bierbrauerei AG in Pichelsdorf, 1921 Übertragung des Braubetriebes auf die Berliner Kindl-Brauerei, an der gleichzeitig eine entsprechende Beteiligung übernommen wurde. Daneben Verwaltung eigener Immobilien, 1925 Bau eines an die Ufa verpachteten Kinos im Ausschankgebäude an der Schönhauser Allee (Zuletzt der von der FDJ betriebene Jugendclub Erich Franz). Firmenmantel 1948 verlagert nach München, 1956 nach West-Berlin, ab 1966 GmbH, heute verwaltet die Königstadt Gesellschaft für Grundstücke und Industrie mbH, Berlin mehr als 3000 Objekte. Lochentwertet.

Nr. 622
Schätzpreis: 85,00 EUR
Startpreis: 45,00 EUR
Königstadt AG für Grundstücke und Industrie
Aktie 1.000 RM, Nr. 2556
Berlin, 1.2.1937 EF
Auflage 1.900. Lochentwertet.

Nr. 623
Schätzpreis: 75,00 EUR
Startpreis: 35,00 EUR
Kolb & Schüle AG
Aktie 100 DM, Nr. 1123
Kirchheim-Teck, September 1952 EF+
Auflage 3.000. Gültige Aktie! Gründung 1898 als „Mech. Buntweberei vorm. Kolb & Schüle AG“, 1918 umfirmiert. Das Kirchheimer Etablissement bestand bereits seit 1761 als Handweberei, ab 1857 dann Maschinen-Betrieb. Das Bissinger Werk entstand 1897. Außerdem Zweigbetriebe in Urach und Schlitz (Hessen). 1926 Fusion mit der Mech. Flachsspinnerei Bayreuth AG, 1937/38 wurden die Göppinger Betriebe der Firma A. Gutmann & Co. GmbH übernommen. Die bis heute börsennotierte AG war lange einer der „weißen Raben“ der krisengeschüttelten Textilindustrie. Zuletzt von der Minninger-Gruppe zu einer Immobiliengesellschaft umstrukturiert. Mit Restkupons, nicht entwertet.

Nr. 624
Schätzpreis: 200,00 EUR
Startpreis: 80,00 EUR
Kommunale Elektricitäts-Lieferungs-Gesellschaft AG
Aktie 100 RM, Nr. 1679
Sagan, Mai 1929 EF
Auflage 4.000 (R 9). Gründung 1922. 1924 Inbetriebnahme der Wasserkraftanlage in Greisitz a. Bober. Versorgungsgebiet: Niederschlesien (Kreise Sprottau, Freystadt, Glogau und Rothenburg). Börsennotiz Breslau, Großaktionäre: Elektrowerke AG, div. Kreise und Stadt Sagan. Nicht entwertet.

Nr. 625
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Konservenfabrik Joh. Braun AG
Aktie Lit. B 100 RM, Nr. 2630
Pfeddersheim bei Worms, Juli 1938 EF+
Auflage 400. Gründung 1907 unter Übernahme der seit 1871 bestehenden Firma Joh. Braun, Konserven und Marmeladefabrik, ursprünglich in Düsseldorf von Johann Braun gegründet. Dessen Sohn, Josef Braun, verlegte 1873 die Fabrik nach Mombach bei Mainz, 1881 von da nach Pfeddersheim bei Worms, wo eine Malzfabrik erworben wurde. 1943 bestanden Werke in Pfeddersheim und Volkach (Main). Die Produktion in Volkach wurde von der Konservenfabrik Joh. Braun GmbH bis 1966 aufrecht erhalten. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 626
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 20,00 EUR
Kontorhaus Merkur AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 531
Stuttgart, 1.10.1921 EF
Gründeraktie, Auflage 1000 (R 9). Gründung 1921. Erstellung und Vermietung eines Geschäftshauses an der Königstraße. Nach Übertragung des Vermögens ohne Liquidation auf den Fabrikanten Ferdinand Weipert aus Heilbronn erlosch die AG 1936. Dekorativ, Doppelblatt.

Nr. 627
Schätzpreis: 200,00 EUR
Startpreis: 50,00 EUR
Kraftstrom-Bezugsgenossenschaft eGmbH
Geschäftsanteil-Schein 50 RM, Nr. 173
Homberg, Bez. Kassel, 1.1.1930 EF/VF
(R 10) Dekorative Zierumrandung.

Nr. 628
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 30,00 EUR
Kraftstrom-Bezugsgenossenschaft eGmbH
Geschäftsanteil-Schein 100 DM, Nr. 811
Homberg, Bez. Kassel, 30.4.1955 EF
(R 10) Rückseitig Auszug aus der Satzung. Linker Rand mit Abheftlochung.

Nr. 629
Schätzpreis: 275,00 EUR
Startpreis: 45,00 EUR
Kraftübertragungswerke Rheinfelden
Aktie 1.000 Mark, Nr. 10514
Badisch Rheinfelden, Juni 1912 EF
Auflage 2.000 (R 9). Gründung 1897 zum Bau einer Wasserkraftanlage am Oberrhein. Die Gesellschaft erlangte großen Ruhm mit der ersten großtechnischen Verwirklichung der Stromübertragung über größere Entfernungen. Die Aluminium-Industrie-AG in Neuhausen kaufte der Gesellschaft für die ganze Dauer der Konzession gleich die Hälfte ihrer Kapazität ab, weitere Großabnehmer der chemischen und Textilindustrie siedelten sich an, so dass die gesamte Kapazität gleich nach Inbetriebnahme des Kraftwerks ausverkauft war. 1908 wurde zusammen mit der Stadt Basel das Kraftwerk Augst-Wyhlen gebaut. Beteiligungen 1926 am Rheinwasserkraftwerk Ryburg-Schwörstadt und 1928 beim Schluchseewerk im Schwarzwald. 1942 Übernahme der Elektrizitätswerk Zell AG. Weitere Beteiligungen 1965 beim Kernkraftwerk Obrigheim, 1969 an der Rheinkraftwerk Säckingen AG und 1973 beim Kernkraftwerk Leibstadt (Schweiz). Mehrheitsaktionär der bis heute in Berlin, Frankfurt, Zürich und Basel börsennotierten AG ist die Elektro-Watt AG, Zürich. Faksimile-Unterschrift des Bankiers Carl Fürstenberg für den AR. Die rechte obere Ecke leicht fingerfleckig, sonst absolut tadellos erhaltenes Stück, nicht entwertet.

Nr. 630
Schätzpreis: 75,00 EUR
Startpreis: 30,00 EUR
Kraftübertragungswerke Rheinfelden
Aktie 1.000 RM, Nr. 14617
Rheinfelden (Baden), Mai 1929 EF+
Auflage 3.000. Faksimile-Unterschrift Fürstenberg. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 631
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 75,00 EUR
Kraftversorgung Rhein-Wied AG
Aktie 1.000 Goldmark, Nr. 525
Neuwied, 22.10.1924 EF
Gründeraktie, Auflage 1.000. Gründung 1924 durch den Kreis Neuwied und die AG für Energiewirtschaft (vormals Eisenbahn-Baugesellschaft Becker & Co.). Neben der Energie- und Wasserversorgung des Kreises Neuwied und dreier Gemeinden im Kreis Mayen-Koblenz früher auch Betrieb der 19,7 km langen Straßenbahn Oberbieber-Neuwied-Engers-Gladbach (1949/51 auf O-Bus-Betrieb umgestellt) sowie von Omnibuslinien. Zuletzt wurden auch 595 km Breitbandkabelleitungen betrieben. Aktionäre waren die Lahmeyer AG (RWE-Konzern) mit 70 % und der Kreis Neuwied. Mitte 2001 mit der Main-Kraftwerke AG (Frankfurt/Main), der Kraftwerk Altwürttemberg AG (Ludwigsburg) und der AfE Gesellschaft für Energiewirtschaft mbH (Bad Homburg) zur Süwag Ernergie AG (Sitz Frankfurt/Main) verschmolzen. Großes Hochformat, schöne mehrfarbige Umrahmung, Art-Deko-Elemente im Unterdruck. Ex Reichsbank, aber unentwertet.

Nr. 632
Schätzpreis: 175,00 EUR
Startpreis: 90,00 EUR
Kreiskommunalverband Holzminden
15 % Teilschuldv. 1.000.000 Mark, Nr. 2105
Holzminden, 1.9.1923 EF
Auflage 300 (R 9). Teil einer Anleihe in von 1 Mrd. Mark, genehmigt durch den Braunschweigischen Minister des Innern. Lochentwertet. Nur 10 Stück lagen im Reichsbankschatz.

Nr. 633
Schätzpreis: 75,00 EUR
Startpreis: 35,00 EUR
Krupp Stahl AG
Sammel-VZ-Aktie 20 x 50 DM, Nr. 2684381-400
Bochum, Juni 1990 EF+
(R 7) Gründung 1953 im Zuge der alliierten Enflechtungsmaßnahmen als „Hütten- und Bergwerke Rheinhausen AG“. 1959 fusionsweise Übernahme der Steinkohlenbergwerk Hannover-Hannibal AG, der Bergbau-AG Constantin der Große AG und der Bergwerke Essen-Rossenray AG sowie der Hüttenwerk Rheinhausen AG. 1965 Umfirmierung in Friedr. Krupp Hüttenwerke AG, im gleichen Jahr Verschmelzung mit der Bochumer Verein für Gußstahlfabrikation AG. 1967 Ausgliederung der Steinkohlenbergwerke in die Fried. Krupp Bergwerke AG (1969 in die Ruhrkohle AG eingebracht). 1980 Umfirmierung in Krupp Stahl AG, 1993 in der Fried. Krupp AG Hoesch-Krupp aufgegangen. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 634
Schätzpreis: 75,00 EUR
Startpreis: 30,00 EUR
Kühlhaus Zentrum AG
Aktie 1.000 DM, Nr. 466
Hamburg, Februar 1951 EF+
Auflage 850 (R 6) Gründung 1911 zum Bau eines Kühlhauses auf dem vorher der Holsten-Brauerei AG in Altona gehörenden Grundstück Rosenstraße/Raboisen. Die darauf neu erbauten Anlagen kamen ab April 1912 in Betrieb und wurden im Laufe der Jahre weiter ausgebaut. Börsennotiz Hamburg. Rückseitig als ungültig abgestempelt.

Nr. 635
Schätzpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Kundenkreditbank KGaA
100 shares à 10 DM, Specimen
Düsseldorf, von 1961 EF
(R 11) Gründung 1951 zur Übernahme der 1935 gegründeten Kundenkredit Gesellschaften mbH. 1959 Verschmelzung mit der Süddeutschen Kundenkreditbank AG Mannheim. Heute Citibank. Begeben von N.M. Rothschild & Sons in London. Aus dem aufgelösten Archiv von Bradbury, Wilkinson & Co. Text in englisch.

Nr. 636
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 45,00 EUR
Kupferwerk Ilsenburg AG
Aktie 1.000 RM, Nr. 960
Berlin, September 1934 EF
Auflage 1.500. Gründung des Ilsenburger Kupferhammers bereits 1595. 1841 Inbetriebnahme einer wasserbetriebenen Walzhütte für Kupfer und Blei durch die Industriellenfamilie Hirsch. 1906 Zusammenschluß des Kupferwerkes Ilsenburg und der Messingwerke Eberswalde zu Hisch Kupfer- und Messingwerke AG. 1932 Reorganisation der Hirsch Kupfer- und Messingwerke mit anschließender Gründung der Berlin-Ilsenburger Metallwerke AG. 1933 Neugründung der Kupferwerk Ilsenburg AG. Ab 1948 VEB Kupfer- und Blechwalzwerk Ilsenburg. 1992 Übernahme des Walzwerkes durch die Preussag AG, ab 1998 Salzgitter AG. Lochentwertet.

Nr. 637
Schätzpreis: 80,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Kurmärkische Zellwolle
und Zellulose AG
Namensaktie 1.000 RM, Nr. 11611
Wittenberge Bez. Potsdam, Juli 1939 EF+
Auflage 7.000. Gründung 1937 durch mehrere Textilfirmen, die im Gegenzug als Aktionäre das Recht zum Bezug von Zellwolle im Rahmen der Kriegsmangelwirtschaft besaßen. Nicht entwertet!

Nr. 638
Schätzpreis: 160,00 EUR
Startpreis: 80,00 EUR
Kursächsische Braunkohlenwerke AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 13116
Berlin, Januar 1922 EF
Auflage 1.500 (R 10). Gründung 1921, Betrieb der Braunkohlegrube „Präsident“ bei Fürstenberg a.O. (nahe dem heutigen Eisenhüttenstadt). Nach dem Konkurs 1927 ging aufgrund von Sicherungsübereignungsverträgen das gesamte Anlagevermögen an den Großaktionär „Märkische Elektrizitätswerk AG“. Lochentwertet. Nur 5 Stücke sind bekannt!

Nr. 639
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 75,00 EUR
Land Sachsen-Anhalt
4 % Schuldverschreibung 100 DM, Nr. 4906
Halle (Saale), 2.1.1949 EF+
(R 6) Ein hochinteressantes Dokument deutscher Nachkriegsgeschichte (die Abschaffung der Länder mit Aufteilung der DDR in Bezirke erfolgte bekanntlich erst 1952): Als Druckerei weist sich die „Deutsche Wertpapier-Druckerei“ aus, im Text erscheint die Bezeichnung „Aufbau-Anleihe“. Das ist, wie wir heute wissen, eine etwas beschönigende Formulierung. Erst vor kurzem erklärte uns ein Sammler aus Frankfurt/Oder die wahren Hintergründe: Die Sowjets beschränkten sich bei den Reparationsforderungen nicht auf Sachleistungen und die massenweise Demontage deutscher Betriebe. Sie verlangten von den Ländern Brandenburg, Mecklenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen auch Geld. Geschlüsselt nach der Wirtschaftskraft dekretierten die Sowjets den fünf Bundesländern die Aufnahme dieser „Aufbau-Anleihen“. Wertpapiere aus der ehemaligen DDR gehören generell zu den ganz großen Seltenheiten! Vorliegendes Stück ragt dabei noch einmal heraus, denn schon nach Trennung zweiten Kupons geriet es in Vergessenheit: Die Schulderschreibung ist unentwertet, Kupons # 3 uff. liegen bei!

Nr. 640
Schätzpreis: 60,00 EUR
Startpreis: 30,00 EUR
Landeshauptstadt Darmstadt
Schuldverschreibung 100 RM, Nr. 1172
1.5.1929 EF+
Auslosungsschein anhängend. Lochentwertet.

Nr. 641
Schätzpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 50,00 EUR
Landeshauptstadt Darmstadt
Schuldverschreibung 1.000 RM, Nr. 156
1.5.1929 EF+
(R 7) Ablösungsanleihe, Auslosungsschein anhängend. Lochentwertet.

Nr. 642
Schätzpreis: 50,00 EUR
Startpreis: 20,00 EUR
Landeshauptstadt Darmstadt
Schuldverschreibung 12,50 RM, Nr. 1992
1.5.1929 EF+
Auslosungsschein anhängend. Lochentwertet.

Nr. 643
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Landeshauptstadt Darmstadt
Schuldverschreibung 200 RM, Nr. 579
1.5.1929 EF+
Auslosungsschein anhängend. Lochentwertet.

Nr. 644
Schätzpreis: 50,00 EUR
Startpreis: 20,00 EUR
Landeshauptstadt Darmstadt
Schuldverschreibung 25 RM, Nr. 2086
1.5.1929 EF+
Auslosungsschein anhängend. Lochentwertet.

Nr. 645
Schätzpreis: 65,00 EUR
Startpreis: 25,00 EUR
Landeshauptstadt Darmstadt
Schuldverschreibung 50 RM, Nr. 2763
1.5.1929 EF+
Auslosungsschein anhängend. Lochentwertet.

Nr. 646
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 60,00 EUR
Landeshauptstadt Darmstadt
Schuldverschreibung 500 RM, Nr. 110
1.5.1929 EF+
(R 7) Auslosungsschein anhängend. Lochentwertet.

Nr. 647
Schätzpreis: 1.000,00 EUR
Startpreis: 500,00 EUR
Landkraftwerke Leipzig AG
Global-Aktie 4870 x 1.000 RM, Nr. 9505-14374
Kulkwitz bei Leipzig, 1.4.1941 VF
Verbriefte den 30,5 %-Anteil des Großaktionärs AG Sächsische Werke (R 9). Gründung 1910 zwecks Stromversorgung der Leipziger Außenbahn-AG und der benachbarten preußischen Ortschaften. Bald darauf wurden auch die (sächsischen) Amtshauptmannschaften Leipzig, Borna, Grimma und Rochlitz sowie die (preußischen) Kreise Delitzsch, Merseburg, Torgau, Querfort und Eckartsberga als Stromabnehmer gewonnen. Die im Kraftwerk Kulkwitz verstromte Braunkohle gewann die Gesellschaft im eigenen Tagebau (Carolaschacht, König-Albert-Schacht). Anfang der 1930er Jahre wurde die Energie AG Leipzig (Enag) der Hauptstromabnehmer zur Weiterverteilung. 1937 Eingliederung der Leipziger Braunkohlenwerke AG in Kulkwitz, nachdem deren AK schrittweise zu 100 % übernommen worden war. Börsennotiz Berlin, Dresden und Leipzig, größter Einzelaktionär war die AG Sächsische Werke (30,5 %). Maschinenschriftliche Ausfertigung mit Originalunterschriften. Bei Neustückelung des Aktienkapitals 1941 wurden die 15250 Stück 1.000-RM-Aktien nicht einzeln gedruckt, sondern in 9 unterschiedlich großen Global-Aktien verbrieft. Lochentwertet. Im Reichsbankschatz lagen sämtliche Global-Aktien, außer die Urkunde über die Stück 1860 Aktien (11,6 %) die der Elektrowerke AG in Berlin gehörten.

Nr. 648
Schätzpreis: 500,00 EUR
Startpreis: 250,00 EUR
Landkraftwerke Leipzig AG
Global-Aktie 500 x 1.000 RM, Nr. 7145-7644
Kulkwitz bei Leipzig, 1.4.1941 VF
Verbriefte die 3,1 %-Anteile der Kreis-Kommunalverbände Merseburg bzw. Querfurt (R 9). Maschinenschriftliche Ausfertigung mit Originalunterschriften. Bei Neustückelung des Aktienkapitals 1941 wurden die 15.250 Stück 1.000-RM-Aktien nicht einzeln gedruckt, sondern in 9 unterschiedlich großen Global-Aktien verbrieft. Lochentwertet. Im Reichsbankschatz lagen sämtliche Global-Aktien, außer die Urkunde über die Stück 1860 Aktien (11,6 %) die der Elektrowerke AG in Berlin gehörten.

Nr. 649
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 50,00 EUR
Landshuter Keks- und Nahrungsmittelfabrik AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 1582
Landshut, Bayern, 30.9.1920 EF+
Auflage 1.900. Gründung 1912 als „Landshuter Bisquit- & Keksfabrik H.L. Klein AG“. 1918 übernahm die Kaiser-Otto AG Nahrungsmittelfabriken, Heilbronn die Aktienmehrheit, zugleich umbenannt in „Landshuter Keks- und Nahrungsmittelfabrik AG“ und 1925 in „Landshuter Keks- und Schokoladenfabrik AG“. Hergestellt wurden Back-, Teig- und Zuckerwaren aller Art sowie Schokolade unter der Marke „Zugspitze“. Notiert im Freiverkehr München, letzter Großaktionär war der Zwiebackfabrikant Carl Brandt. 1951 umgewandelt in die „C.& F. Brandt Schokoladenfabrik „Zugspitze“ GmbH“. Heute ist das Landshuter Werk eine wichtige Produktionsstätte der Brandt Zwieback Schokoladen GmbH + Co. KG, Hagen. Großes Hochformat, feine Zierumrandung. Lochentwertet.

Nr. 650
Schätzpreis: 250,00 EUR
Startpreis: 125,00 EUR
Landshuter Kunstmühle C. A. Meyer’s Nachfolger AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 5322
Landshut, 28.5.1923 EF
Auflage 7.500 (R 6). Bereits 1489 wird am Landshuter Hammerbach eine Papiermühle gebaut. 1871 erwerben Christian Meyer und Viktoria Leinfelder die Papiermühle, brechen sie sogleich ab und errichten an der Stelle die noch heute stehende fünfstöckige Getreidemühle. 1898 nach dem Tod von Christian Meyer Umwandlung in eine AG. 1936 und 1970 wird die Mühle jeweils total umgebaut und erneuert. 1985 Spezialisierung auf die Bio-Vermahlung, 1996 als erste Mühle in ganz Europa nach der EG-Öko-Audit-Verordnung zertifiziert. Noch heute bestehende AG, deren Aktien gesuchte Liebhaberstücke im Nebenwertemarkt sind. Lochentwertet.

Nr. 651
Schätzpreis: 75,00 EUR
Startpreis: 50,00 EUR
LB Nymphenburg Grundstücks-AG
Aktie 50 DM, Nr. 1196
München, Juni 1994 UNC/EF
(R 6) Die wahrscheinlich bereits 1383 gegründete Brauerei ist eine der ältesten deutschen Brauereien. 1818 kauft der Brauer Georg Brey die Löwenbrauerei. 1826 beginnt der Braubetrieb auf dem neuen Brauereigelände an der Nymphenburger Straße, 1851 ist die Verlegung dorthin abgeschlossen. 1863 ist die Löwenbrauerei erstmals die größte Brauerei Münchens mit rd. 25 % Anteil am Bierausstoß. 1872 Umwandlung in eine AG. An der Wende zum 20. Jh. ist der Löwenbräu die größte Brauerei in ganz Deutschland. In den 1920er Jahren erscheint erstmals Wilhelm von Finck als Aufsichtsratsmitglied. Ab den 1970er Jahren arbeitet August von Finck auf die Aktienmehrheit hin, die er schließlich erreicht. 1992-94 wird der riesige Grundbesitz in die Löwenbräu Grundstücksverwaltungsges. ausgegliedert, zunächst eine GmbH, ab 1993 AG. 1994 umbenannt wie oben. Der Brauereibetrieb wird in die Spaten-Löwenbräu-Gruppe eingebracht, die 2003 vom belgischen Brauereikonzern Interbrew (heute InBev) übernommen wird. Heute als Nymphenburg Immobilien AG börsennotiert. Ihr gehören u.a. einige Bürogebäude in bester Münchener Innenstadtlage, während das riesige ehemalige Brauereigelände an der Nymphenburger Straße inzwischen mit enormen Buchgewinnen verkauft ist. Hochdekorativ, mit großer farbiger Abb. von Schloß Nymphenburg. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 652
Schätzpreis: 75,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Lech-Elektrizitätswerke AG
Aktie 1.000 DM, Nr. 13444
Augsburg, Mai 1952 EF
Auflage 38.500 (R 6). Bei der Gründung 1903 durch die Elektrizitäts-AG W. Lahmeyer & Co. brachten diese ihre von 1896 datierende Konzessionsverträge mit dem Bayerischen Staat zur Ausnutzung der Lechwasserkräfte unterhalb von Ausgburg bis zur Donau ein, außerdem das Wasserkraftwerk Gersthofen zur öffentlichen Stromversorgung der Stadt Augsburg mit Umgebung. 1904 wurde in Gersthofen zusätzlich ein Dampfkraftwerk errichtet. Im Laufe der Zeit kamen sechs weitere Wasserkraftwerke am Lech und der Unteren Iller hinzu. 1913 Vertrag mit dem Bayerischen Staat über die öffentliche Stromversorgung im Überlandgebiet des Regierungsbezirks Schwaben und eines Teils von Oberbayern (Versorgung von 627 Gemeinden und 38 städtischen Elektrizitätswerken). Ab 1933 Verbundbetrieb mit dem Rheinisch-Westfälischen Elektrizitätswerk über die 100 kV-Leitung Meitingen-Hoheneck. Der bis heute börsennotierte regional bedeutende Energieversorger gehört mehrheitlich dem RWE-Konzern, eine kleinere Beteiligung hält der Bezirk Schwaben. Rückseitig als ungültig abgestempelt.

Nr. 653
Schätzpreis: 175,00 EUR
Startpreis: 75,00 EUR
Lederfabrik Johann Metzger AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 147
Elmshorn, Oktober 1921 EF
Gründeraktie, Auflage 3.000. Gründung 1906, AG ab 1921. Sitz in Elmshorn, ab Mai 1939 in Berlin und Firmenname geändert in Lederindustrielle Verwaltungs-AG vormals Lederfabrik Johann Metzger. 1951 wurde die Firma an die jüdische Familie Blaut, die in die USA emigriert war, zurückgegeben. 1963 Schließung. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 654
Schätzpreis: 350,00 EUR
Startpreis: 200,00 EUR
Lehniner Kleinbahn-AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 81
Lehnin, 4.12.1899 EF
Gründeraktie, Auflage 600. Gründung 1899, Konzession auf unbeschränkte Zeitdauer. Normalspurige Bahn Groß Kreutz-Lehnin (12 km). Aktionäre waren der Preußische Staat, die Provinz Brandenburg, der Kreis Zauch-Belzig. Den Betrieb führte das Landesverkehrsamt Brandenburg. 1949 Deutsche Reichsbahn. 1965 Einstellung desReiseverkehrs, 1967 Einstellung des Güterverkehrs und Abbau der Strecke. Lochentwertet.

Nr. 655
Schätzpreis: 275,00 EUR
Startpreis: 100,00 EUR
Leipziger Aussenbahn AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 786
Leipzig, 1.6.1900 EF
Gründeraktie, Auflage 1.000. Gründung 1900 zum Bau von Straßenbahnen in der näheren und weiteren Umgebung von Leipzig. Von der sächsischen Regierung konzessioniert wurden 1900 die Linien Connewitz-Oetzsch-Gautzsch-Markkleeberg und Möckern-Wahren-Lützschena mit Fortsetzung nach Schkeuditz sowie 1905 Leutzsch-Böhlitz-Ehrenberg-Gundorf. Die Betriebsführung oblag der Grossen Leipziger Straßenbahn, mit der von Anfang an eine enge Verbindung bestand (u.a. Beteiligung von 30 %). Ab 1902 mit dem Erwerb eines Grundstücks in Gautzsch auch als Terraingesellschaft tätig. 1910 Beteiligung an der Landkraftwerke Leipzig AG in Kulkwitz, von der auch ein Teil des Fahrstroms bezogen wurde. Letzte Aktionäre waren in den 40er Jahren die Reichsmessestadt Leipzig (50 %) sowie die AG Sächsische Werke und der Elektrizitätsverband Nordwestsachsen (je 25 %). 1951 fusioniert auf die Leipziger Verkehrsbetriebe, 1970 im VEB Kombinat Verkehrsbetriebe der Stadt Leipzig aufgegangen, nach der Wende die Leipziger Verkehrsbetriebe AG (seit 1993 GmbH). Lochentwertet.

Nr. 656
Schätzpreis: 300,00 EUR
Startpreis: 150,00 EUR
Leipziger Bierbrauerei zu Reudnitz Riebeck & Co. AG
5 % Teilschuldv. 100 RM, Nr. 9189
Leipzig, Dezember 1936 EF
Auflage 5010 (R 9). Die Brauerei gründete 1862 Adolf Schröder in der damals noch selbständigen Vorortgemeinde Reudnitz. 1871 wurde das konkursreife Unternehmen an einige Leipziger Bürger unter Führung des Industriellen Carl Adolf Riebeck veräußert und 1887 in eine AG umgewandelt. Die Brauerei in der Mühlstr. 13 wurde nun sehr expansiv geführt, bis zum Ausbruch des 1. Weltkrieges hatte sich der Absatz auf 400.000 Hektoliter jährlich mehr als verdoppelt. 1912 Errichtung eines Zweigbetriebes in Berlin durch Anpachtung der Germaniabrauerei in der Frankfurter Allee 53/55. 1938 Umfirmierung in Riebeck-Brauerei AG. Inzwischen mit in der Spitze 2 Mio. Hektoliter im Jahr Ausstoß der größte mitteldeutsche Brauerei-Konzern und die viertgrößte Brauerei des Deutschen Reichs. Eigene Braustätten in Leipzig, Erfurt, Altenburg i.Th., Gera und Gräfenthal (Thür.) sowie Mehrheitsbeteiligungen an weiteren 19 Brauereien (die größte Beteiligung 1943 war die an der Actien-Brauerei Neustadt-Magdeburg). Börsennotiz Berlin und Leipzig. 1946 enteignet und weitergeführt als VEB Landes-Brauerei Leipzig, ab 1959 mit weiteren Betrieben vereinigt zur VEB Sachsen-Bräu Leipzig, ab 1968 VEB Getränkekombinat Leipzig. Die AG wurde nach der Wende reaktiviert, wobei sich auch die Familie Oetker (Radeberger) engagierte. Dennoch kam die Brauerei nach der Wende zunächst zum Getränkeriesen Brau und Brunnen, nach dessen Sturz 2005 als “Leipziger Brauhaus zu Reudnitz GmbH” aber schließlich doch zur Radeberger-Gruppe. Originalunterschriften. Lochentwertet. Doppelblatt, inwendig Anleihebedingungen. Nur 8 Stücke sind erhalten geblieben.

Nr. 657
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Leipziger Effekten- und Kredit-Bank
Aktie 5.000 Mark, Nr. 84173
Leipzig, 24.8.1923 EF
Auflage 135.800. Gegründet 1918. Betrieb von Bankgeschäften aller Art, Kreditgewährung, einschl. Realkredite mit Hypothekenschutz. 1927 von Amts wegen gelöscht. Lochentwertet.

Nr. 658
Schätzpreis: 85,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Leipziger Immobiliengesellschaft - Bank für Grundbesitz AG
Aktie 1.000 RM, Nr. 4042
Leipzig, 2.9.1928 EF
Auflage 1.800. Entstanden 1921 aus der Fusion der 1896 gegründeten Bank für Grundbesitz mit der 1872 gegründeten Leipziger Immobiliengesellschaft. Nach Abwicklung der verlustträchtigen Bankabteilung bestand zuletzt noch Grundbesitz in Borsdorf und Leipzig-Wahren. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 659
Schätzpreis: 3.000,00 EUR
Startpreis: 1.500,00 EUR
Leipziger Palmengarten
Actie 600 Mark, Nr. 707
Leipzig, 1.4.1898 VF
Gründeraktie, Auflage 750 (R 11), ausgestellt auf den Kunstgärtner Albert Wagner in Leipzig-Gohlis. Auf dem Gelände des späteren Palmengartens inmitten des Elster-Auenwaldes im Westen von Leipzig (an den Park grenzen die Karl-Heine-Straße und die Jahnallee an) fand 1893 die Jubiläums-Gartenbau-Ausstellung zum 50-jährigen Bestehen des Leipziger Gärtner-Vereins statt, gestaltet nach den Plänen des Leipziger Landschaftsgärtners Otto Moßdorf. Wenig später wurde ein Wettbewerb für die Schaffung eines Palmengartens nach dem Vorbild von Frankfurt am Main ausgeschrieben. Die Umsetzung des Siegerentwurfs (Eduard May, Frankfurt/M.) wurde wieder dem zweitplatzierten Otto Moßdorf übertragen. Wie auch beim Frankfurter Vorbild konstituierte sich für den Bau des Leipziger Palmengartens am 10.7.1896 eine Aktiengesellschaft, die Gründer waren die Allgemeine Deutsche Credit-Anstalt, die Leipziger Bank, die Credit- und Sparbank, die Leipziger Immobilien-Gesellschaft und das Bankhaus Frege & Co. Die Stadt stellte gegen Pachtzins (1913 umgewandelt in ein Erbbaurecht) das Grundstück zwischen dem Kuhturm und der Plagwitzer Straße zur Verfügung und behielt sich das Recht vor, am Ende der Vertragslaufzeit (31.12.1963) die Anlage gegen billige Entschädigung zu erwerben. 750 Gründeraktien im Nennbetrag von je 600 Mark (im August 1898 aufgestockt um weitere 250 Aktien) wurden bei Leipziger Institutionen und wohlhabenden Bürgern platziert, die eine Dividende nicht erwarteten (die es dann tatsächlich auch nie gab). Allerdings hatten die Aktionäre und ihre Familien freien Eintritt in den Palmengarten. Außerdem wurde 1898 eine 4 % Anleihe im Volumen von 600.000 Mark platziert und an der Leipziger Börse eingeführt. Im Frühjahr 1899 konnte der Palmengarten eröffnet werden. Überschreitungen der geplanten Kosten wurden 1900 mit einer zweiten, nun mit 3 % verzinslichen Anleihe von 600.000 Mark finanziert, die aber nicht einmal mehr zur Hälfte platziert werden konnte. Kernstück des Palmengartens war das riesige, dem Frankfurter Vorbild nachempfundene Gesellschaftshaus. Der gusseiserne Pavillon, der noch heute am Ufer des Teiches steht, stand ursprünglich auf der Sächsisch-Thüringischen Industrie- und Gewerbeausstellung von 1897. Ein Palmenhaus mit tropischer Urwaldvegetation, ein märchenschöner Rosengarten, phantastisch gestaltete Orchideen sowie 300 farbensatte Dahlienarten der deutschen Dahliengesellschaft führten damals dem Besucher Gartenkunst und Pflanzenschönheit vor Augen. 1906 wurde dazu als Geschenk eines ungenannten Gönners eine 1300 qm große Gartenhalle errichtet. Vielfach verschlungene breite Wege durch den Buchen- und Eichenwald, Spielplätze und regelmäßige Konzerte machten den Palmengarten zu einem Besuchermagneten, der Höhepunkt waren Gondelfahrten im magischen Licht der Leuchtfontäne und des Feuerwerks. Wenig Glück hatte die Palmengarten-Gesellschaft mit der Gastwirtschaft, die von der Eröffnung bis 1901 verpachtet war, bis 1911 in Eigenregie geführt wurde, 1911-14 an die Leipziger Centraltheater-AG verpachtet war und ab 1914 erneut in Eigenregie kam. Der Beginn des 1. Weltkrieges und die Internationale Ausstellung für Buchgewerbe und Graphik (Bugra) erhöhten die aufgelaufenen Verluste so stark, daß 1913/14 eine Sanierung notwendig wurde. Die Aktiennennwerte wurden danach von 600 auf 200 Mark herabgesetzt, die Anleihegläubiger streckten die Tilgung und verzichteten wie auch die ADCA auf einen Teil der Zinsen, die Stadt Leipzig gab darlehensweise 300.000 M zur Ablösung von Verbindlichkeiten und übernahm die künftigen Zinsverpflichtungen aus den Anleihen und wandelte außerdem den bisher bestehenden Pachtvertrag für das Grundstück in einen Erbbaurechtsvertrag um. Nachdem auf diese Weise die Finanzierung des Unternehmens vollständig bei der Stadt gelandet war, war es nur konsequent, daß 1923 das gesamte Vermögen und auch die AG selbst unter Ausschluß der Liquidation auf die Stadtgemeinde Leipzig übertrage wurde. 1938/39 wurden die Gebäude des Palmengartens abgebrochen, da auf dem Gelände die Gutenberg-Reichsausstellung stattfinden sollte. Noch heute beherbergt der Palmengarten eine Vielzahl dendrologisch wertvoller und besonderer Gehölze, von denen die meisten aus der 1960 aufgelösten in Liebertwolkwitz gelegenen Baumschule des Botanischen Gartens stammen. Toller G&D-Sicherheitsdruck, Vignette mit Parkansicht, Originalunterschriften. Lochentwertet. Fachmännisch restauriert. Nur 2 Stücke sind erhalten geblieben!

Nr. 660
Schätzpreis: 275,00 EUR
Startpreis: 135,00 EUR
Leipziger Pianoforte- und Phonola-fabriken Hupfeld - Gebr. Zimmermann
Aktie Lit. A 20 RM, Nr. 330
Leipzig, 1.10.1932 EF-
Auflage 2.000 (R 8). Gründung 1895 als „Leipziger Pianofortefabrik Gebr. Zimmermann AG“, 1926 Angliederung der „Ludwig Hupfeld AG“ mit Werken in Dresden, Böhlitz-Ehrenberg, Johanngeorgenstadt und Gotha, anschließend Umfirmierung wie oben. Das fusionierte Unternehmen ist mit über 20.000 Instrumenten jährlich nun der größte Hersteller in ganz Europa. 1929/30 beenden Weltwirtschaftskrise, Schallplatte und Rundfunk die Ära der bei Hupfeld produzierten elektrischen Selbstspielinstrumente. Die Klavierproduktion wird in eine Zweigfabrik verlagert, die Hauptfabriken stellen nunmehr Kinoorgeln, Plattenspieler, Rundfunkempfänger, Kleinbillards und Wohnmöbel her. Weiter umfirmiert 1935 in Hupfeld - Gebr. Zimmermann AG und 1938 in Hupfeld-Zimmermann AG. Börsennotiz Berlin und Leipzig. 1946 enteignet, zu DDR-Zeiten Teil der sog. “Pianounion”. Nach der Wende wird der Betrieb in Böhlitz-Ehrenberg als Pianofortefabrik Leipzig GmbH & Co. KG reprivatisiert, das traditionsreiche ehemalige Hupfeld-Werk in Seifhennersdorf wird von der Berliner Bechstein-Gruppe übernommen. Lochentwertet. Nur 12 Stücke sind bekannt!

Nr. 661
Schätzpreis: 80,00 EUR
Startpreis: 30,00 EUR
Leonberger Bausparkasse AG
Namens-Aktie Lit. B 1.000 DM, Nr. 646
Leonberg, Juni 1956 EF
Auflage 1.200. Gründung 1915 in Freiburg i.Br. als “Deutsche Handelsbank AG”. Der Firmensitz wurde 1926 nach Frankfurt (Main) und 1929 nach Stuttgart verlegt. 1932 umbenannt in “Kosmos Bausparkasse AG”. Übernommen wurden 1933 die Bestände der Kurmark AG Berlin und 1939 der Bausparkassen “Das Heim” eGmbH (Krefeld), Germania AG (Köln) und “Vaterhaus” GmbH (Pforzheim). Ebenfalls 1939 erwarb die Leonberger Bausparkasse eGmbH die Aktienmehrheit, brachte ihren eigenen Bestand ein und benannte die Kosmos-Bausparkasse in “Leonberger Bausparkasse AG” um. In der Nachkriegszeit die letzte noch richtig börsennotierte Bausparkasse, schließlich 2001 mit Wüstenrot verschmolzen. Ausgestellt auf die Allgemeine Rentenanstalt, Stuttgart. Diese zunächst nur mit 25 % eingezahlte Aktie wurde 1960 vollgezahlt. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 662
Schätzpreis: 85,00 EUR
Startpreis: 30,00 EUR
Leonberger Bausparkasse AG
Namens-Aktie Lit. B 300 DM, Nr. 2130
Leonberg, Juni 1956 EF+
Einzige Leonberger-Emission mit diesem Nennwert. Die zunächst nur mit 25 % eingezahlte Aktie wurde 1960 vollgezahlt. Ausgestellt auf die Schwäbische Bank AG, Stuttgart. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 663
Schätzpreis: 75,00 EUR
Startpreis: 35,00 EUR
Leonische Drahtwerke AG
Aktie 1.000 DM, Nr. 4480
Nürnberg, August 1973 EF+
Auflage 1.800. Die Firma ging hervor aus der in Mittelfranken seit 1700 beheimateten “leonischen Industrie” (= Herstellung echter, vergoldeter und versilberter Drähte und Plätte sowie von Gold- und Silbergespinsten). 1917 schlossen sich die Firmen Joh. Phil. Stieber in Roth sowie die Joh. Balth. Stieber & Sohn GmbH und die Vereinigte leonische Fabriken in Nürnberg zur “Leonische Werke Roth-Nürnberg AG” zusammen. Heute einer der weltweit bedeutendsten Draht- und Kabelhersteller, u.a. werden für alle bedeutenden Automobilhersteller komplette Bordnetze geliefert. 1999 Umfirmierung in LEONI AG, Werke in Deutschland (Brake, Friesoythe, Kitzingen, Kötzting, Lilienthal, Lüdenscheid, Neuburg, Rheda-Wiedenbrück, Roth, Weißenburg), Belgien, Großbritannien, Irland, Italien, Polen, Portugal, Rumänien, Slowakei, Ukraine, Ungarn, USA, Kanada, Mexiko, Braslien, Ägypten, Südafrika, Tunesien, Indien und China. Mit Firmensignet “Roth Nürnberg” in Wappenform. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 664
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 10,00 EUR
Liegnitz-Rawitscher Eisenbahn-Gesellschaft
Aktie Lit. B 1.000 Mark, Nr. 1484 (6053)
Liegnitz, 31.3.1898 EF
Gründeraktie, Auflage 3500; 1924 durch Zuzahlung von 80 Mark in eine Vorzugs-Aktie umgewandelt. Gründung 1897. Die Strecke Liegnitz-Steinau-Krehlau-Herrnstadt-Wehrse Grenze wurde mit 74,5 km 1898 eröffnet. Infolge des Versailler Vertrages dehnte sich die Strecke von Wehrse Grenze bis zu den polnischen Orten Rawitsch-Görchen-Kobylin aus und erreichte 130 km. Laut Vertrag vom 12.2.1925 wurde die polnische Strecke Rawitsch-Kobylin an Polen verkauft. Lenz & Co. behielt aber die Oberleitungen des Betriebes auf der polnischen Strecke. Dekorative Umrandung. Lochentwertet.

Nr. 665
Schätzpreis: 350,00 EUR
Startpreis: 75,00 EUR
Liquidations-Casse in Hamburg AG (4 Aktien)
Hamburg, 18.4.1925 EF
Aktie 100 RM Lit. B, #7020 (11); 1.000 RM Lit. C, #8692 (662); Aktie 1.000 RM Lit. D, #10904 (1708) und Vorzugs-Aktie 1.000 RM, #15 (38) vom 18.4.1925
Gründung 1887 als „Waaren-Liquidations-Casse“ zur Garantierung der Erfüllung von Termingeschäften in Kaffee, Zucker, Baumwolle und Kautschuk. 1920 umbenannt wie oben nach Übernahme der Maklerbank sowie des von der Commerzbank AG geführten Effekten-Liquidations-Büros. Seit 1926 im Rahmen der “Arbeitsgemeinschaft deutscher Wertpapiersammelbanken” auch als Wertpapiersammelbank tätig. 1990 Fusion mit der Lombardkasse AG in Berlin und Frankfurt/Main (gegr. 1923 als Berliner Makler-Verein AG), deren Aktionäre neben den deutschen Großbanken auch die Spitzeninstitute der Sparkassen und Genossenschaftsbanken sind. Alle Stücke jeweils mit Erneuerungsschein. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 666
Schätzpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 50,00 EUR
Lissa-Guhrau-Steinauer Kleinbahn-AG
Aktie 800 RM, Nr. 1537
Guhrau, August 1937 EF
Teilweiser Aktienneudruck aus unbekanntem Grund. Gründung 1914, Firma ab 1939 Guhrauer Kreisbahn. Normalspurige Bahn Lissa-Heinzendorf-Guhrau-Krehlau (47 km), in Krehlau Anschluß an die Liegnitz-Rawitscher Eisenbahn. Großaktionär: AGIV. Lochentwertet.

Nr. 667
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Löwenbräu München
Aktie 100 RM, Nr. 13698
München, März 1942 EF+
Auflage 14.000. Die Braustätte selbst, urkundlich seit 1383 nachgewiesen, ist eine der überhaupt ältesten Brauereien der Welt. Gründung der AG 1872 unter Übernahme der Ludw. Brey’schen Bierbrauerei zum Löwenbräu (Nymphenburger Str. 4). Übernommen wurden später auch die Aktienbrauerei zum Bayer. Löwen vorm. A. Mathäser (1907), die Unionsbrauerei Schülein & Co. AG sowie das Bürgerliche Brauhaus München (1921), die Weinmiller’sche Brauerei in Aichach (1926), die Tölzer Aktienbrauerei AG (1927) und die Gräfl. Toerring’sche Brauerei in Inning (1928). Außerdem besaß der Löwenbräu über 300 Wirtschafts- und Restaurations-Anwesen sowie ein Torfwerk in Feilnbach. Ab 1922 Interessengemeinschaft mit der Spaten-Franziskaner-Leistbräu AG. 1982 wurde der nicht betriebsnotwendige Grundbesitz in die “Monachia Grundstücks-AG” ausgegründet (später ein Gemeinschaftsunternehmen von Hochtief und der Allianz-Versicherung). Jahrzehntelang war die Familie von Finck Großaktionär gewesen; in den 90er Jahren ging die Aktienmehrheit dann an die Gabriel Sedlmayr Spaten-Franziskaner-Bräu KGaA die den letzten freien Aktionären des Löwenbräu ein Abfindungsangebot machte. Mit Löwen im Unterdruck. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 668
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Lübeck Linie AG
Aktie 1.000 DM, Nr. 50
Lübeck, Mai 1950 EF+
Auflage 514. Gründung 1924 zum Betrieb einer Reederei. 1935 übernahm der heutige Alleinaktionär L. Possehl & Co. mbH die Aktienmehrheit.1945/46 mußte die Gesellschaft ihre 6 Schiffe an die Alliierten abgeben. 1950 konnte sie den Betrieb mit den beiden neu in Dienst gestellten Frachtern “Possehl” und M/S “Lübeck” wieder aufnehmen. Seit 1951 vor allem Autotransporte von Lübeck nach Skandinavien, daneben auch Autotransporte über See und weltweite Trampfahrt. Mit rot-weißer Reederei-Flagge. Rückseitig als entwertet abgestempelt.

Nr. 669
Schätzpreis: 75,00 EUR
Startpreis: 25,00 EUR
Luftverkehrsunternehmen Atlantis
Namens-Globalaktie 2 x 50 DM, Nr. 86463
Frankfurt a.M., September 1969 EF
Auflage 15.000 (R 7). Gründung 1965 als „Nordseeflug“ Sylter Lufttransport GmbH in Westerland, 1968 Sitzverlegung nach Stuttgart-Echterdingen und Umfirmierung in Atlantis GmbH. 1969 Umwandlung in eine AG, wobei die Initiatoren für den geplanten Umbau in eine internationale Fluggesellschaft nur 1,5 Mio. DM zur Verfügung hatten. Für eine Kapitalerhöhung auf 12 Mio. DM fand sich kein Bankenkonsortium zur Platzierung. Schließlich übernahm der Bankier Ernst Schacht, Mitinhaber des Hamburger Bankhauses Möhle, die 10,5 Mio. DM neuen Aktien und platzierte sie, teils per Zeitungsanzeige, mit einem satten Aufschlag von 30 % bei rd. 7000 Kleinaktionären. Ebenfalls 1969 Verlegung der Verwaltung und der technischen Basis von Echterdingen nach Frankfurt/Main. Das Unternehmen schickte sich nun ernstlich an, der Lufthansa Konkurrenz zu machen: Mit 10 McDonnel-Douglas-Maschinen wurden von Deutschland aus New York, Los Angeles, Chicago, Istanbul, Bangor und Nairobi angeflogen. Zudem konnte ein Chartervertrag mit Neckermann + Reisen abgeschlossen werden. Innerhalb von nur zwei Jahren verzehnfachten sich nach der AG-Umwandlung die Umsätze auf 70 Mio. DM ebenso wie die Zahl der beförderten Passagiere auf fast 400.000. Doch die Flugzeugfinanzierung stand auf wackeligen Beinen, da auch hier die deutschen Banken nicht mitspielten. Das Geld kratzte Atlantis beim Hersteller McDonnel-Douglas und bei amerikanischen Banken zusammen, außerdem engagierte sich der Münchener Bauunternehmer Josef Schörghuber massiv mit drei Flugzeug-Finanzierungsgesellschaften. Eine im September/Oktober 1972 geplante Kapitalerhöhung 1:1, bei der man die Aktionäre per Zeitungsanzeige zum Mitmachen aufforderte, scheiterte. So führten die ständigen Liquiditätsprobleme am 20.10.1972 zum Absturz: Nach einem gescheiterten Vergleichsantrag wurde der Konkurs eröffnet. Dekorativ, Vignette einer DC-8 mit Erdkugel. Mit Kuponbogen (Kupons 3-10), unentwertet. Nur noch äußerst selten angebotene Stückelung!

Nr. 670
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 30,00 EUR
Luftverkehrsunternehmen Atlantis
Na.-Globalaktie 20 x 50 DM, Nr. 158541-60
Frankfurt a.M., September 1969 EF
Namens-Globalaktie, Auflage 3.000 (R 7). Dekorativ, Vignette einer DC-8 mit Erdkugel. Mit Kuponbogen (Kupons 3-10), unentwertet. Nur noch äußerst selten angebotene Stückelung!

Nr. 671
Schätzpreis: 250,00 EUR
Startpreis: 125,00 EUR
Lugauer Kammgarn-Spinnerei vorm. F. Hey AG
Actie 1.000 Mark, Nr. 709
Lugau (Erzgeb.), 1.2.1895 EF
Gründeraktie, Auflage 1.000. Hergestellt wurden Garne aus reiner Wolle, Mischgarne und Zellwollgarne. Die Fabrik wurde nach 1945 enteignet, die AG selbst verlegte auf Betreiben des Großaktionärs (Glanzstoff AG Wuppertal-Elberfeld) 1964 ihren Sitz nach Dettingen a.Erms und trat dort in Abwicklung. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 672
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
LVV Vermögensverwaltung Landau
Namensaktie 50 DM, Nr. 79
Landau, Juli 1991 EF+
Gegründet 1989 zwecks Erwerb und Veräußerung von Grundstücken und Wertpapieren, Beratung bei Kapitalanlagen etc. Hübsche Gestaltung mit antiker Fassade. Kpl. Kuponbogen, unentwertet.

Nr. 673
Schätzpreis: 75,00 EUR
Startpreis: 35,00 EUR
M.A.X. Holding AG
Sammelaktie 20 x 50 DM, Muster
München, Mai 1994 EF+
Nullgeziffertes Muster. Gründung 1991. Erwerb und Verwaltung von mindestens 10 % des Kapitals von Unternehmen oder Handelsgesellschaften sowie Veräußerung solcher Beteiligungsrechte. Umfasst derzeit 13 operative Unternehmenseinheiten, die Nau-Gruppe ist der Hauptträger des Gesamtumsatzes des Konzerns. 17% des Kapitals befinden sich in Familienbesitz, 15% bei den Mitarbeitern, Rest Streubesitz.

Nr. 674
Schätzpreis: 175,00 EUR
Startpreis: 85,00 EUR
M. Achgelis Söhne AG
Aktie 1.000 RM, Nr. 273
Wesermünde, 31.10.1929 EF
Auflage 185 (R 6) Gründung 1918, hervorgegangen aus der Firma M. Achgelis Söhne. Betrieb einer Maschinenfabrik mit Gießerei. Erzeugnisse: Schiffshilfsmaschinen jeder Art und Größe. 1965 Umwandlung in M. Achgelis GmbH, Bremerhaven. Lochentwertet.

Nr. 675
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 75,00 EUR
Magdeburger Feuerversicherungs-Gesellschaft
Na.-Globalaktie 200 x 50 DM, Nr. 150401-600
Hannover, Januar 1974 EF+
Namens-Globalaktie (R 8) Die traditionsreiche, schon 1844 gegründete Versicherung ist die Keimzelle der später sehr bedeutenden sog. “Magdeburger Versicherungsgruppe”. Sie gründete ferner 1854 die Magdeburger Hagelversicherung, 1862 die Magdeburger Rückversicherung und 1923 die Magdeburger Allgemeine Lebens- und Rentenversicherung. Sitzverlegungen 1946 nach Salzgitter, 1948 nach Fulda und 1959 nach Hannover, wo alle Gesellschaften der Magdeburger Versicherungsgruppe eine neue Heimat fanden. Großaktionär war dann die Schweizer Rück. 1982 mit der UNION und RHEIN Versicherungs-AG verschmolzen. Nach Übernahme durch die Allianz-Gruppe zunächst auf die “Vereinte Versicherung AG” verschmolzen, diese dann auf die “Allianz Versicherung AG (Deutschland)”. Mit Firmensignet. Unterer Rand links gelocht, wie bei den meisten bekannten Stücken.

Nr. 676
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 10,00 EUR
Magdeburger Strassen-Eisenbahn-Gesellschaft
Aktie Ser. A 500 RM, Nr. 41
Magdeburg, 23.5.1928 EF+
Auflage 1.200. Gründung 1876 als Pferdebahn, seit 1886 Dampfbetrieb, ab 1899 elektrischer Betrieb. Streckenlänge zeitweise über 100 km. In den 20-er Jahren besaß die Fa. 172 Motorwagen und 152 Anhängewangen. 1936 besaß die Gesellschaft bereits 15 Omnibusse. Börsennotiz Berlin und Magdeburg. 1951 als VEB Magdeburger Verkehrsbetriebe weitergeführt, 1991 in eine AG umgewandelt, 1999 in die Magdeburger Verkehrsbetriebe GmbG überführt. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 677
Schätzpreis: 200,00 EUR
Startpreis: 100,00 EUR
Manganbergwerk
„Vereinigte Julian & Finsterthal“
Namens-Anteilschein 1 Anteil, Nr. 2915
Hannover, 20.4.1921 VF/F
Auflage 3.500 (R 10). In der Umgebung des westthüringischen Kurortes Schmalkalden wurden seit jeher Vorkommen von Brauneisenstein und Schwerspat gefunden und ausgebeutet. Im Jahr 1921 standen im Revier Schmalkalden vor allem zwei Unternehmen in aktiver Förderung: Die in 1.000 Kuxen geteilte Stahlberger Gewerkschaft (manganhaltiger Brauneisenstein) sowie die hundertteilige Gewerkschaft Mommel mit ihren drei Gruben Mommel und Achenbach bei Herges - Vogtei sowie Klinge bei Lautenbach. Das Manganbergwerk “Vereinigte Julian & Finsterthal” war eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts mit 3.500 Anteilen. Ob dieses Unternehmen jeweils in aktive Förderung gelangt ist, ließ sich nicht herausfinden. Sehr schöne Gestaltung mit Farnen im Unterdruck. Lochentwertet. Mittig etas rostfleckig, rechter Rand zerknittert. Prägesiegel lochentwertet. Nur vier Stücke sind bekannt: 2 unetwertete und 2 entwertete.

Nr. 678
Schätzpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 45,00 EUR
Marburger Kunstwerkstätten und Tonindustrie vorm. Ludwig Schneider
Aktie Serie A 100.000 Mark, Nr. 420
Marburg-Lahn, 2.8.1923 EF+
Gründeraktie, Auflage 500. Gründung am 2.8.1923. Herstellung von Kunstgegenständen aus Ton, Holz oder anderen Stoffen. 1926 in Konkurs. Mit kpl. anh. Kuponbogen.

Nr. 679
Schätzpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 45,00 EUR
Marienborn-Beendorfer Kleinbahn-Gesellschaft
Aktie 1.000 Mark, Nr. 1127
Berlin, 21.10.1922 EF
Auflage 1.000. Gründung 1899. Normalspurige Zufuhrbahn (4,6 km) zu den Kalibergwerken der Gewerkschaft Burbach. Gleichermaßen zur Berühmtheit kam später der Bahnhof Marienborn als Grenzübergang zur DDR und auch die Kaligruben, in denen das Atommüllager Morsleben eingerichtet wurde. Sehr schöne Umrandung im Jugendstil. Lochentwertet.

Nr. 680
Schätzpreis: 200,00 EUR
Startpreis: 100,00 EUR
Marmor-Industrie Kiefer AG
Aktie 1.000 DM, Nr. 500
Kiefersfelden, Juli 1952 EF+
Auflage 491 (R 9). Gegründet 1883. Betrieben wurden Marmorbrüche am Untersberg und bei Adnet (Salzburg), Rehlingen, Kirchheim und Trosselfels b. Marching (bei Neustadt a.d. Donau), der Nagelfluh-Bruch (im Salzburger Land) und Torren bei Golling. Marmorsägerei und Steinmetzgeschäft in Kiefersfelden (Oberbayern) mit Filialen in Berlin, München, Frankfurt a.M., Hallein-Oberalm (Salzburg) und Wien. Insgesamt waren über 1.000 Mitarbeiter beschäftigt. Der 1887 erworbene Betrieb in Hallein-Oberalm wurde 1946/47 von der Property Control Section der Militärregierung des Landes Salzburg übernommen und 1947 unter die Treuhänderschaft der österr. Bundesregierung gestellt. 1990 auf den letzten Großaktionär (Heidelberger Zement AG) verschmolzen. Nur 8 Stücke wurden Mitte 2006 in einem alten Tresor gefunden.

Nr. 681
Schätzpreis: 80,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Marschollek, Lautenschläger
und Partner AG
Vorzugs-Aktie 5 DM, Nr. 3618
Heidelberg, Juli 1996 EF+
(R 6) Der “Highfligher” der deutschen Finanzbranche wurde 1984 in eine AG umgewandelt. Phänomenale Zuwachsraten und steigende Gewinne führten den Kurs in ungeahnte Höhen und die MLP in den erlauchten Kreis der 30 DAX-Werte. Ausgelöst durch kritische Pressestimmen kam 2002 der Absturz, bei dem sich der Aktienkurs mehr als zehntelte. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 682
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 50,00 EUR
Martin Thiele AG für Holzgroßhandel u. Bauausführungen
Aktie Reihe A 2.000 Mark, Nr. 19007
Adlershof, 15.6.1923 EF
(R 10) Gründung 1922 als “Einfamilienhaus Oranienburg AG” mit Sitz in Liebenwalde, im Juni 1923 Umbenennung wie oben. Erwerb und Verwertung von Holzbeständen, Ausführung von Bauten, insbesondere von Einfamilienhäusern. 1925 in Liquidation. Kapitalerhöhung um 59.995.000 Mark. Mit kpl. Kuponbogen.

Nr. 683
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Maschinenbau-AG vormals Ehrhardt & Sehmer
Aktie 1.000 RM, Nr. 83
Saarbrücken, März 1937 EF
Auflage 770. 1928 wurde die Maschinenbau-AG vormals Ehrhardt & Sehner gegründet nach Übernahme der Anlagen und Gebäude, nicht aber der Verbindlichkeiten der Firma Maschinenfabrik Ehrhardt & Sehmer AG (gegr. 1876). Herstellung von Groß-Gasmaschinen, Hochofen- und Stahlwerksgebläsen, Kolben- und Kreiselpumpen, Dampfmaschinen, Warm- und Kaltwalzwerken, Blechbearbeitungsmaschinen. Nach schweren Kriegsschäden Wiederaufbau und mindestens bis 1972, zuletzt als GmbH, bestehend. Lochentwertet.

Nr. 684
Schätzpreis: 750,00 EUR
Startpreis: 500,00 EUR
Maschinenfabrik Buckau R. Wolf AG
Aktie 1.200 Mark, Blankette
Magdeburg-Buckau, Januar 1920 EF
(R 12) Eine der factettenreichsten Firmengeschichten, die wir je recherchiert haben! Gegründet bereits 1836 durch Magdeburger Kaufleute, den Reeder Fr. Andreae (der bereits 50 Schiffe auf der Elbe betrieb) und den Schiffsbauer Albrecht Tischbein als “Magdeburger-Dampfschifffahrts-Compagnie”. Bereits ihr erstes Dampfschiff (die “Kronprinz von Preußen”) baute die Gesellschaft einschließlich des Kessels in Elbnähe am Packhof in Magdeburg selbst. Die eigene Werft für Dampfschiffe wurde bald um eine Maschinenfabrik für Dampfmaschinen und Kessel erweitert. Dafür erwarb man von der Kloster-Berge-Stiftung oberhalb der bei dieser Gelegenheit schiffbar gemachten Sülze in der Gemarkung Buckau ein großes Grundstück, wohin Werft und Maschinenfabrik (im Volksmund bis Ende des 20. Jh. “Alte Bude” genannt) verlegt wurden. 1839 wurde das erste vollständig aus eigener Produktion stammende Dampfschiff “Stadt Magdeburg” als Seitenraddampfer gebaut. 1841 Vereinigung mit einem Hamburger Unternehmen zur “Vereinigten Hamburg-Magdeburger Dampfschifffahrts-Compagnie”. Neben zahlreichen Schiffsneubauten verließen die Maschinenfabrik nun auch Lokomotiven sowie Einrichtungen aller Art für die in der Region Magdeburg bedeutsamen Industriezweige wie Zuckerindustrie und Bergbau. Um 1850 waren bereits fast 1.000 Mitarbeiter beschäftigt, für die damalige Zeit war das Werk also schon ungeheuer groß. Die zumeist ungünstige Lage der Elbeschiffahrt, mit der das Unternehmen fast nur Verluste einfuhr, brachte die Verantwortlichen 1865 auf die Idee, nach dem Vorbild der Schifffahrt auf der Seine auch auf der Elbe Kettendampfer mit größerer Schleppkraft bei geringerem Energieverbrauch und Tiefgang einzusetzen. Unter der Leitung des Firmengründers Andreae wurde in Buckau 1868 das in Deutschland erste Kettenschiff gebaut. In Teilstrecken waren bis 1874 dann 233 km Kette bis nach Hamburg verlegt. Diese kluge Entscheidung ermöglichte 1869 erstmals die Zahlung einer Dividende. Obwohl die Elbeschiffahrt nun meist Gewinne einfuhr, übertrug man diesen Teilbetrieb 1880 gegen Gewährung von Aktien auf die Deutsche Elbeschifffahrtsgesellschaft “Kette”. Als Konsequenz wurde 1884 die “Vereinigte Hamburg-Magdeburger Dampfschifffahrts-Compagnie” umbenannt in “Maschinenfabrik Buckau AG”. In den 1880er Jahren wurden dann neben Dampfmaschinen und dem Kesselbau Einrichtungen für den Braunkohlebergbau und für Brikettfabriken der bestimmende Produktionszweig. 1906 wurde in Sudenburg die 1848 gegründete Maschinenfabrik Röhrig & König erworben und als Zweigwerk weitergeführt. Die ab 1921 bestehende Interessengemeinschaft mit der 1862 in unmittelbarer Nachbarschaft gegründeten Maschinenfabrik R. Wolf AG (Werke in Buckau und ab 1905 auch Salbke, die auf Lokomobile und Dreschmaschinen spezialisiert waren) mündete 1928 in eine Fusion zur “Maschinenfabrik Buckau R. Wolf AG”. Zuvor war 1924 übrigens eine Fusion zwischen Wolf und der Fa. Heinrich Lanz in Mannheim gescheitert - für Wolf ein Affront, nachdem man die in Schhwierigkeiten geratene Fa. Heinrich Lanz durch Übernahme großer Bankbürgschaften gerade noch gerettet hatte. Ende der 1920er Jahre gewann für die Firma auch der Dieselmotorenbau große Bedeutung. Nach dem 2. Weltkrieg teilte sich die Entwicklung: Die 1946/47 von den Sowjets als “Maschinenfabrik Buckau Wolf der Sowjetischen Maschinenbau AG” in eine Sowjetische Aktiengesellschaft (SAG) überführten Betriebe in und um Magdeburg mit wieder fast 4.000 Beschäftigten wurden 1953 zum VEB Schwermaschinenbau “Karl Liebknecht” (SKL). 1956 wurde das Buckauer Werk herausgelöst und dem Georgij-Dimitroff-Werk (ehemals Maschinenfabrik Otto-Gruson) angegliedert. Neuer Sitz des VEB SKL mit nun schon 8.000 Beschäftigten wurde Salbke. 1970 wurde SKL das Stammwerk des Kombinats für Dieselmotoren und Industrieanlagen. 1990 wurde SKL von der Treuhandanstalt zerschlagen. Übrig blieb u.a. die nach der Wende zu MTU Friedrichshafen, heute zur Tognum-Gruppe gehörende SKL Motor GmbH. Die alte Aktiengesellschaft selbst wurde nach der Enteignung 1946/47 verlegt nach Grevenbroich in das dortige Zweigwerk (gegründet 1878 als Langen & Hundhausen, 1890 umgewandelt in die Maschinenfabrik Grevenbroich AG), wohin auch viele ehemalige Magdeburger und Salbker Mitarbeiter wechselten. Hier wurden zunächst Motoren, später auch wieder (wie schon einmal bis 1927) Maschinen für die Zuckerindustrie hergestellt. 1998 Umwandlung in die BWS Technologie GmbH, wobei BWS für Buckau-Wolf Supraton steht. Bisher völlig unbekannt gewesen, ein Einzelstück aus uraltem ehemaligen Mitarbeiterbesitz.

Nr. 685
Schätzpreis: 75,00 EUR
Startpreis: 30,00 EUR
Maschinenfabrik Buckau R. Wolf AG
Aktie 50 DM, Nr. 105650
Grevenbroich, Juli 1967 UNC/EF
(R 6) Lochentwertet.

Nr. 686
Schätzpreis: 200,00 EUR
Startpreis: 75,00 EUR
Maschinenfabrik Carl Zangs AG (Herm. Schroers Nachf.)
Aktie 1.000 Mark, Nr. 1832
Krefeld, von 1920 EF
Gründeraktie, Auflage 4.000. Gründung unter Übernahme der Herm. Schroers Maschinenfabrik Krefeld (1875 Gründung). Produktion von Webstühlen, Vorbereitungs- und Hilfsmaschinen für komplette Webereieinrichtungen. Großformat. Umrandung mit Elementen des Jugendstils. Lochentwertet.

Nr. 687
Schätzpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Maschinenfabrik Müller-Weingarten
Aktie 10.000 DM, Nr. 53
Weingarten/Württ., Mai 1983 EF+
Auflage 900. Die 1866 von Heinrich Schatz gegründete Maschinenfabrik produzierte zunächst Kettenstichstickmaschinen. Ein 1884 erteiltes Patent für eine Hebelblechschere markierte die Umstellung der Produktion auf Blechbearbeitungsmaschinen. 1898 Umwandlung in die Maschinenfabrik Weingarten vorm. Hch. Schatz AG. 1945 wurde die Fabrik fast völlig demontiert, 1958-60 erfolgte ein Werksneubau auf der grünen Wiese. Großpressen für die Automobilindustrie und Stanzautomaten waren nun die Haupterzeugnisse. 1982 Fusion mit dem größten Wettbewerber (Müller Pressen- und Maschinenfabrik GmbH, Esslingen a.N.) zur Maschinenfabrik Müller-Weingarten AG. Noch heute in München und Stuttgart börsennotiert. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 688
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 50,00 EUR
Maschinenfabrik Ravensburg AG
Sammel-VZ-Aktie 20 x 50 DM, Nr. 61608
Ravensburg, Dezember 1995 EF+
(R 9) 1866 gründete Franz Xaver Honer in Ravensburg eine Maschinenfabrik, ab 1921 die Maschinenfabrik Ravensburg AG vorm. F. X. Honer. Herstellung von Werkzeugmaschinen aller Art. Letztmals 1996/97 im AG-Handbuch verzeichnet. Mit beiliegenden restlichen Kupons, nicht entwertet. Extrem selten, da sich das Aktienkapital bis zum Schluß fast ausschließlich im Besitz von vier Familienstämmen befand.

Nr. 689
Schätzpreis: 175,00 EUR
Startpreis: 90,00 EUR
MEAPLAN Mittelost-Industrie-Entwicklungs- und Beteiligungs-AG
Global-VZ-Aktie 10 x 100 DM, Nr. 15271-80
Frankfurt/Main, Januar 1977 EF+
Auflage 3.000 (R 10). Gegründet 1976 zur wirtschaftlichen Verwertung eines Verfahrens, mit dem auf den Baustellen des Mittleren Ostens mittels eines Ionenbeschleunigers Sand und beim Transport verbackter Zement mit kleinen Zusätzen zu Beton umgewandelt werden sollte. Beteiligungen an der Iran-Meaplan Co. in Teheran (50 %) und der Building & Construction Group Ltd. in Riad (20 %). Trotz illustrer Namen im Aufsichtsrat (Seine Königl. Hoheit Prinz Nawaf Bin Abdul Aziz als stv. Vorsitzender und S. D. Prinz Meinrad von Hohenzollern) scheint der wirtschaftliche Erfolg mäßig gewesen zu sein: 1983 wegen Vermögenslosigkeit von Amts wegen gelöscht. Schöner Sicherheitsdruck; Firmenname in deutsch, arabisch und englisch. Mit beiliegendem kompletten Kuponbogen, annuliert. Nur drei Belegexemplare wurden im Jahr 2004 in einem alten Bankarchiv gefunden.

Nr. 690
Schätzpreis: 175,00 EUR
Startpreis: 80,00 EUR
MEAPLAN Mittelost-Industrie-Entwicklungs- und Beteiligungs-AG
Vorzugs-Aktie 100 DM, Nr. 10026
Frankfurt/Main, Januar 1977 EF+
Auflage 5.000 (R 10). Schöner Sicherheitsdruck; Firmenname in deutsch, arabisch und englich. Mit beiliegendem kompletten Kuponbogen, annuliert. Nur drei Belegexemplare wurden im Jahr 2004 in einem alten Bankarchiv gefunden.

Nr. 691
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Mechanische Weberei Fischen AG
Aktie 100 DM, Nr. 1709
Sonthofen, September 1952 EF+
Auflage 1.500 (R 6). Die 1858 gegründete AG brachte mit dem Stammwerk Fischen Arbeit in das damals bitterarme, von den Allgäuer Alpen umschlossene Tal der Iller. Produziert wurden Kattune, Köper, Verbandmull, Flanelle, Windelnessel, Bett- und Leibwäschestoffe. Übernommen wurden zwei weitere Webereien 1889 in Vorderhindelang und 1909 in Sonthofen-Berghofen (zugleich Sitzverlegung nach Sonthofen). Während des 2. Weltkrieges waren die Werksanlagen von der Wehrmacht zur Rüstungsproduktion beschlagnahmt (es befand sich eine Außenstelle des KZ Dachau in Fischen) und konnten erst 1947 für den urspünglichen Zweck wieder eingerichtet werden. In Vorderhindelang wurde 1952/53 das Werk teilweise auf Buntweberei umgestellt und 1953/54 ein Wasserkraftwerk erbaut. Bis 1934 in Augsburg, dann in München börsennotiert. Ab 1958 in Liquidation. Mit kompletten Kuponbogen, nicht entwertet.

Nr. 692
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 60,00 EUR
Mechanische Weberei Niederorschel AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 928
Berlin, Mai 1921 EF
Auflage 700. Gegründet 1920 als Web- und Spinnwarenvertrieb AG, noch im gleichen Jahr umbenannt wie oben. Herstellung und Vertrieb von Webwaren. 1923 Sitzverlegung nach Hannover. Nennbetrag herabgesetzt auf 200 Goldmark. Lochentwertet.

Nr. 693
Schätzpreis: 350,00 EUR
Startpreis: 130,00 EUR
Mecklenburg-Pommersche Schmalspurbahn-AG
Actie 1.000 Mark, Nr. 597
Friedland, 20.7.1892 EF
Gründeraktie, Auflage 600. Gründung 1892. Keimzelle war eine Wirtschaftsbahn, die zur Erschließung der für Fuhrwerke unpassierbaren Großen Friedländer Wiese vom Staatsbahnhof Ferdinandshof aus gebaut und im Frühjahr 1888 eröffnet wurde. 1891 Eröffnung des durchgehenden Betriebes bis Friedland zur Bewältigung des saisonbedingten Rübentransportes zur, seit 1890 bestehenden, Zuckerfabrik Friedland. 1892 Inbetriebnahme des öffentlichen Güterverkehrs, 1894 des regelmäßigen Personenverkehrs. Vor allem für den Güterverkehr der Landwirtschaft entstand bis 1928 ein Netz in 600-mm-Spur von (einschließlich privater Anschlußbahnen) fast 300 km Länge mit einem jährlichen Frachtaufkommen bis zu 300.000 t. Großaktionäre : Kreis Anklam und Land Mecklenburg. 1945 Beschlagnahme und Abbau durch die sowjetische Besatzungsmacht. 1946 Wiederaufbau der Strecke Friedland-Ferdinandshof, 1970 endgültiger Abbau der Strecke durch de Deutsche Reichsbahn, 1999 Wiedereröffnung eines 700 m langen Teilstückes zwischen Schwichtenberg und Abzweig Schulwald, 2000 Wiederaufbau der Strecke bis zum Bahnhof Uhlenhorst, einem beliebten Ausflugsziel. Sehr dekoratives, hochformatiges Stück. Prägesiegel lochentwertet (ein unentwertetes Stück notiert mit 1.500 Euro).

Nr. 694
Schätzpreis: 350,00 EUR
Startpreis: 120,00 EUR
Mecklenburg-Pommersche Schmalspurbahn-AG
Aktie Lit. A 1.000 Mark, Nr. 993
Friedland, 1.4.1894 EF/VF
Auflage 400. Prägesiegel lochentwertet (ein unentwertetes Stück notiert mit 1.500 Euro).

Nr. 695
Schätzpreis: 275,00 EUR
Startpreis: 100,00 EUR
Mecklenburg-Pommersche Schmalspurbahn-AG
Prior.-St.-Aktie Lit. B 1.000 Mark, Nr. 1096
Friedland, 1.4.1894 EF
Auflage 700. Umgestellt auf 500 RM. Geflügeltes Rad im Unterdruck. Prägesiegel lochentwertet (ein unentwertetes Stück notiert mit 1.500 Euro).

Nr. 696
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 30,00 EUR
Mecklenburgische Bäderbahn-AG
Aktie 1.000 RM, Nr. 317
Rostock , 20.6.1925 EF
Gründeraktie, Auflage 768. Normalspurige Strecke Rövershagen-Graal-Müritz (10,3 km), Gründer waren die Stadt Rostock, die Gemeinden Graal und Müritz, die Berliner Straßenbahn-Gesellschaft (später BVG) und die Rostocker Kaufmannschaft. Die Bahn beförderte vor allem Sommerfrischler. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 697
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 50,00 EUR
Mecklenburgische Bäderbahn-AG
Aktie 200 RM, Nr. 1096
Rostock, 20.6.1925 EF/VF
Auflage 260 (R 6). Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 698
Schätzpreis: 275,00 EUR
Startpreis: 90,00 EUR
Mecklenburgische Friedrich Wilhelm Eisenbahn-Gesellschaft
Aktie Lit. B 1.000 Mark, Nr. 184
Wesenberg, 1.4.1902 EF+
Gründeremission, Auflage 1.016. Konzessioniert 1889 als Neustrelitz-Wesenberg-Mirower Eisenbahn, 1894 Fusion mit der Blankensee-Woldegk-Strasburger Eisenbahn zur Mecklenburgische Friedrich Wilhelm Eisenbahn. Neben den 83 km langen Hauptlinien auch Betrieb der Hafenbahnen in Neustrelitz und Mirow. Zusätzlich gebaut wurde 1910 die 19 km lange Nebenbahn Thuwow-Feldberg und 1917 zu militärischen Zwecken ein 10 km langer Abzweig von Mirow zum Müritzsee. Gesamtbahnlänge 112 km in Normalspur. In Buschhof Anschluß an die Prignitzer Eisenbahn, in Strasburg in der Uckermark an die preuß. Staatsbahn. Mit 11 Lokomotiven, 15 Personenwagen und über 100 Güterwagen wurden pro Jahr im Schnitt 1/2 Mio. Passagiere und 1/2 Mio. t Güter befördert. Börsennotiz Berlin. Letzte Großaktionäre waren das Land Mecklenburg (35 %) und die Commerzbank (21 %). In der letzten größeren Verstaatlichungswelle zum 1.1.1941 auf die Deutsche Reichsbahn übergegangen. Doppelblatt, lochentwertet.

Nr. 699
Schätzpreis: 180,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Merseburger Überlandbahnen-AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 295
Merseburg, Juni 1913 EF
Gründeraktie, Auflage 1.300. Gründung 1913 durch die Disconto-Gesellschaft und die AEG. Die Ingangsetzung des Unternehmens wurde durch den 1. Weltkrieg um einige Jahre verzögert. Erst 1918 wurde als Keimzelle der meterspurigen Überlandstraßenbahn von der AEG gepachtet die von ihr erbaute und 1902 eröffnete 11,2 km lange Strecke Halle-Merseburg, die später 1932 käuflich erworben wurde. Dazu kamen von Merseburg aus die 1918/19 eröffneten Strecken nach Mücheln (17,4 km) und Bad Dürrenberg (10,5 km). Je über 30 Trieb- und Beiwagen befuhren die Strecken. Außerdem Betrieb des Elektrizitätswerkes für die Gemeinde Ammendorf und Beteiligung an der Merseburger Omnibus-Verkehr GmbH. Eine 1932 geplante Fusion mit der Halle-Hettstedter Eisenbahn und der Halleschen Straßenbahn zur “Saale-Verkehrsgesellschaft” kam nicht zustande. Die Aktienmehrheit lag zuletzt bei Stadt und Kreis Merseburg, die AEG war weiter mit 25,4 % beteiligt; 7,9 % lagen bei verschiedenen Braunkohlen-Unternehmungen des Merseburger Reviers. 1948 in Volkseigentum überführt. 1951 wurde die Fusionsidee von 1932 durch die Zwangsvereinigung mit der Straßenbahn Halle dann doch noch Wirklichkeit. Großformatiges Papier, sehr dekorativ verziert. Lochentwertet.

Nr. 700
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 30,00 EUR
Merseburger Überlandbahnen-AG
Aktie 500 RM, Nr. 7713
Merseburg, September 1930 EF+
Auflage 2.400. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 701
Schätzpreis: 120,00 EUR
Startpreis: 20,00 EUR
Merseburger Überlandbahnen-AG
Aktie 1.000 Mark, Blankette
Merseburg, Juni 1913 EF+
Blankette der Gründeraktie (R 8). Großformatiges Papier, sehr dekorativ verziert. Lochentwertet. Nur 15 Blanketten lagen in der Reichsbank.

Nr. 702
Schätzpreis: 120,00 EUR
Startpreis: 20,00 EUR
Merseburger Überlandbahnen-AG
Aktie 1.000 Mark, Blankette
Merseburg, Juni 1919 EF+
(R 8) Großformatiges Papier, sehr dekorativ verziert. Lochentwertet. Nur 20 Blanketten lagen in der Reichsbank.

Nr. 703
Schätzpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 60,00 EUR
Meßhaus Union AG
Aktie 100 RM, Nr. 27318
Leipzig, 1.2.1938 EF
Auflage 600, Umtausch der 1932 ausgegebenen 20-RM-Aktien. Leipzig, dessen Messeprivileg inzwischen ein halbes Jahrtausend alt ist, versteht sich als die “Mutter aller Messen”. Mit der Erfindung der Mustermesse Ende des 19. Jh. verfünfzehnfachte sich binnen weniger Jahre die Zahl der ausstellenden Firmen - ein großer Teil der barocken Innenstadt mußte modernen Messepalästen weichen. Die Meßhaus Union AG wurde 1921 gegründet zum Bau eines Messhauses für 800-1000 Aussteller auf dem Baublock Hallische Str. 1-5 und Richard-Wagner-Str. 11 im Zuge der Reichsstraße. Nachdem die Initiatoren schwach wurden, bauten die Mieter und Gesellschafter der Uniom-Meßhaus GmbH das Haus fertig (die GmbH pachtete es dann) und übernahmen auch etwa 75 % der Aktien. Den Nichtmieter-Aktionären kaufte die Union-Meßhaus GmbH 1925-36 die Dividendenscheine gegen Barzahlung von 8% des Nennwertes p.a. ab, den Mieter-Aktionären (deren Aktien unveräußerbar waren) wurden sie gegen die Herbstmeßmiete verrechnet. Als Aussteller vertreten waren allererste Firmen der Spielwaren-, Christbaumschmuck- und Scherzartikel-Industrie, außerdem die Branchen Metallwaren, Haus- und Küchengeräte, Kinderwagen, Korbwaren und künstliche Blumen. 1936 beschlossen die Aktionäre die Fusion der Union Meßhaus GmbH mit der AG und legten fest, daß ca. 190.000 RM Aktien der Mietergruppe bis 1953 keine Dividende erhalten sollten. Diese Aktien wurden als “Serie B” abgestempelt. Zu DDR-Zeiten verfielen die Messehäuser, nach der Wende wurden die meisten von ihnen von einer stadteigenen Gesellschaft verkauft und von privaten Investoren in altem Glanz wieder hergerichtet. Auch die Messehaus Union AG schlug deshalb Anfang der 90er Jahre im Handelsregister noch einmal kurz die Augen auf. Lochentwertet.

Nr. 704
Schätzpreis: 250,00 EUR
Startpreis: 100,00 EUR
Metall-Industrie Schönebeck AG
Actie Lit. A 1.000 Mark, Nr. 397
Schönebeck a.E., 11.2.1905 VF
Auflage 1.000. Gründung 1897 als Fahrradwerke Weltrad vorm. Hoyer & Glahn, die seit 1885 bestand. Ab 1900 Firmenname Metall-Industrie Schönebeck AG. Eine der größten deutschen Fahrrad-Fabriken, die die Fahrrädermarke Original Weltrad produzierte. Es war wohl das erste Werk, das die autogene Schweißung in größtem Maßstab anfing. Seit 1929/30 auch Fabrikation von Kinderwagen und Sportgeräten. 1936-1945 in die Rüstungsproduktion eingebunden, u.a. wurden Maschinengewehrteile und -lafetten gebaut. Nach dem 2. Weltkrieg in der DDR enteignet und ab 1952 als VEB Traktorenwerk Schönebeck weiter geführt, ab 1990 als Landtechnik Schönebeck GmbH bekannt, ab 1999 Doppstadt GmbH, Schönebeck. Großformatiges Papier, sehr dekorativ verziert. Lochentwertet. Alle bekannten Stücke mit Erhaltungsproblemen.

Nr. 705
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 30,00 EUR
Metallgesellschaft AG
Aktie 50 DM, Nr. 301828
Frankfurt a.M., Mai 1966 EF+
Auflage 10.000 (R 7). Gründung 1881 in Frankfurt. Zunächst Handel mit Nichteisenmetallen, später auch Bergbau, Metallgewinnung und -verarbeitung, Chemiefabriken, Maschinen- und Anlagenbau (Lurgi), Handel, Gebäudetechnik und Bankbetrieb (Metallbank, später mit Gontard zusammengegangen, mit unrühmlichem Ende am Ende der Neue-Markt-Spekulationsblase). 1928 Verschmelzung mit der Metallbank und Metallurgischen Gesellschaft AG. 1972 Aufnahme der Sachtleben AG für Bergbau und chemische Industrie durch Verschmelzung. Ende der 90er Jahre in heftige Turbulenzen geraten, unter Führung der Deutschen Bank saniert und dann als “mg technologies AG” börsennotiert. Der Maschinen- und Anlagenbaubereich (Lurgi/Lentjes, Zimmer, GEA) wird fortgeführt, der nach Umsatz dreimal größere Chemie- und Explosivstoffbereich (Dynamit Nobel, solvadis) wurde 2003/04 verkauft. 2005 umbenannt in GEA Group AG, zugleich Sitzverlegung nach Bochum. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 706
Schätzpreis: 75,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Metallgesellschaft AG
Sammelaktie 10 x 5 DM, Muster
Frankfurt a.M., April 1995 EF+
(R 9) Mit Kuponbogen.

Nr. 707
Schätzpreis: 85,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Metallisator AG
Aktie 100 RM, Nr. 1855
Altona, 30.12.1924 EF
Auflage 2.700. Gründung 1921. Ausnutzung der der Metallisator Berlin AG gesetzlich geschützten Verfahren für Spritzmetallveredelung. Lochentwertet.

Nr. 708
Schätzpreis: 180,00 EUR
Startpreis: 80,00 EUR
Metallpapier-Bronzefarben-Blattmetallwerke AG
Aktie 50 DM, Nr. 249
München, Juni 1969 EF+
Auflage 600 (R 8). Gründung 1910 (vorher GmbH), Werke in München, Stockdorf, Grubmühl, Nürnberg, Fürth, Augsburg, Marktschorgast, Berneck und (seit 1937) Wasserburg bei Günzburg (Donau). Als Hersteller von Aluminium- und Zinkfolien, Kupfer- und Messingbändern, Bronze- und Aluminiumpulver, Blattmetall sowie Gold- und Silberpapieren damals das führende Unternehmen seiner Art in der ganzen Welt. Zuletzt Werke in München (Aluminiumfolien und Metallpaier), Grubmühl (Kupfer- und Messingfolien) und Fürth (Blattmetall). In den 70er Jahren schrittweise Stilllegung aller Werke, danach nur noch Verwaltung des wertvollen Grundbesitzes in München. Zuletzt ein Skandal-Papier, die Börsenzulassung in München wurde wegen dauernder Nichtvorlage der Jahresabschlüsse 1986 widerrufen, im gleichen Jahr Konkurs. Zwei kleine Vign. mit Münchner Kindl.

Nr. 709
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 75,00 EUR
Mineralbrunnen
Überkingen-Teinach AG
Vorzugs-Aktie 1.000 DM, Nr. 803285
Bad Überkingen, Oktober 1986 EF+
Auflage 3.300 (R 7). Gründung 1923, hervorgegangen aus dem zuvor genossenschaftlichen Kurhaus und Mineralbrunnenbetrieb in Bad Ueberkingen. Heute mit Produktionsbetrieben in Bad Überkingen, Bad Imnau (Apollo-Quellen), Kisslegg/Allgäu, Waiblingen (Remstal-Quellen), Bad Teinach und Fachingen (Fachinger Heil- und Mineralbrunnen). Außerdem werden Kult-Marken wie Bluna und Afri-Cola produziert. Noch heute börsennotierte AG. Ein Verschmelzungs-Versuch mit der Nestlé-Tochter “Blaue Quellen” schlug 2001 fehl, daraufhin verkaufte Nestlé seine Beteiligung an die saarländische Karlsberg-Brauerei. 2008 erwarb die AG die Tucano Holding mit den Saftmarken Merziger, Niehoffs Vaihinger, Klindworth, Lindavia, Schloss Veldenz und DCide. Produziert werden die Säfte in Lauterecken, Merzig und Sittensen. Rückseitig als entwertet abgestempelt.

Nr. 710
Schätzpreis: 250,00 EUR
Startpreis: 125,00 EUR
Mitteldeutsche Landlichtspiele AG
Namensaktie 1.000 Mark, Nr. 1836
Magdeburg, 14.3.1923 EF/VF
Auflage 6.500 (R 12). Gründung im Juni 1922 zum Betrieb von Lichtspieltheatern in verschiedenen Landgemeinden im Umkreis von Magdeburg. Bereits Ende 1924 wieder in Liquidation gegangen. Lochentwertet. Unikat!

Nr. 711
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 50,00 EUR
Moritz Jahr AG
Vorzugs-Aktie Lit. B 1.000 RM, Nr. 116
Gera, 9.5.1928 EF+
Gründung 1912. Das Unternehmen geht zurück auf eine 1841 von Moritz Jahr gegründete Maschinenbauanstalt. Betrieb einer Maschinenfabrik, Eisengießerei und Dampfkesselfabrik. Spezialität: Maschinen für Appretur, Bleicherei, Färberei, Dampfwäscherei. 1931 Zwangsvergleich. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 712
Schätzpreis: 85,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Moritz Jahr AG
Aktie 1.000 RM, Nr. 792
Gera, 27.2.1930 EF+
Auflage 1.150. Gleiche Gestaltung wie das Los davor, nur andersfarbig gedruckt. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 713
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Moritz Krause AG
Vorzugs-Aktie 1.000 Mark, Nr. 350
Chemnitz, 1.7.1923 EF
Auflage 400. Gründung 1913 zu Fortführung der Firmen „Moritz Krause“ und „Verkaufsstelle der vereinigten Sandwerke Moritz Krause“. Neben Abbau von Sand auch Ausführung von Tiefbauarbeiten. 1955 verlagert nach Hamburg, ab 1957 GmbH. Sehr dekorativ verziertes Papier. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 714
Schätzpreis: 250,00 EUR
Startpreis: 60,00 EUR
Mosbacher Actienbrauerei
Actie 1.000 Mark, Nr. 128
Mosbach, 27.6.1896 EF+
Gründeraktie, Auflage 750 (R 8). Anfang des 19. Jahrhunderts Gründung der Brauerei Heller, 1878 Kauf dieser Brauerei durch Heinrich Hübner. 1896 Fusionen mit anderen Brauereien und Umfirmierung in Mosbacher Actienbrauerei. Herstellung und Verkauf von Bier in eigenen und Pachtbetrieben. 1928 Umfirmierung in Brauerei Hübner AG. 1936 Umwandlung in eine KG. 1951 Übernahme einer Coca-Cola-Konzession. Sehr dekoratives Großformat mit hübscher Umrandung im Historismus-Stil. Mit farbigem Prospekt zum 100. jährigen Firmenjubiläum. Doppelblatt.

Nr. 715
Schätzpreis: 200,00 EUR
Startpreis: 80,00 EUR
Motoren-Werke Mannheim AG vorm. Benz Abt. stationärer Motorenbau
Aktie 50 DM, Nr. 1002
Mannheim, Februar 1971 EF+
Kompletter Aktienneudruck, Auflage 5.000, weitere 298.000 in Sammelurkunden (R 8). Gründung 1922 unter Übernahme der seit 1884 bestehenden Abteilung Motorenbau von Benz & Cie. Gefertigt werden Dieselmotoren aller Größen von 5 bis 8.000 PS, von Einbaumotoren für Traktoren bis zu Schiffsdieseln und großen stationären Dieselmotoren. Großaktionär war bis vor wenigen Jahren die Knorr-Bremse, heute Teil des KHD-Konzerns (jetzt Deutz AG in Köln).

Nr. 716
Schätzpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 65,00 EUR
MÜHL Product & Service
und Thüringer Baustoffhandel AG
Sammelaktie 100 x 5 DM, Nr. 574
Kranichfeld, August 1995 EF+
Gültige Aktie. Gründung 1994/95. Als Baustoffhändler in den neuen Bundesländern zunächst ein fulminanter Senkrechtstarter mit zuletzt deutlich über 1 Mrd. DM Jahresumsatz, die Aktien notierten ab 1997 sogar am Neuen Markt. Ab 2000 sollte das Geschäft ganz auf e-commerce umgestellt werden. Nicht weniger als 1.500 Leute (!) stellte Mühl nur zu dem Zweck ein, die hauseigene Datenbank mit in der Endstufe geplanten über 1 Mio. Produkten internetfähig zu machen. Das ging gründlich in die Hose: Die Banken kriegten kalte Füße, im März 2002 kam die Insolvenz. Dekorative Gestaltung mit Ansicht einer alten Burg im Wald und Dudelsackpfeifer. Mit beiliegendem restlichen Kuponbogen, nicht entwertet.

Nr. 717
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 100,00 EUR
Münchener Verbandstoff-Fabrik
A. Aubry AG
Aktie 10.000 Mark, Nr. 280
München, 31.1.1923 EF
Gründeraktie, Auflage 600. In die AG eingebracht wurden gegen Gewährung von 500 der 600 Gründeraktien von der Fabrikbesitzerswitwe Auguste Menzel die Fabrikationsanlagen der seit 1887 bestehenden Firma Münchener Verbandstoff-Fabrik A. Aubry in der Belfortstr. 6-8 in München. Hergestellt wurden Verbandsstoffe und Krankenpflegeartikel. Lange liefen die Geschäfte bescheiden, ehe der 2. Weltkrieg eine Verzehnfachung der Umsätze und einen Anstieg der Beschäftigtenzahl auf 320 brachte. Abgesehen von ein paar Scheingewinnen zu Anfang als Folge der Inflation kam eine Dividende in den fast 40 Jahren des Bestehens dieser AG nie wieder zur Ausschüttung. Nach 1945 wurde noch einmal ein Neuanfang versucht, 1961 ist die Firma dann erloschen. Restkupons anhängend, lochentwertet.

Nr. 718
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Münchener Wohnungsfürsorge
und Baubank AG
Aktie 200 RM, Nr. 487
München, 31.5.1928 EF
Auflage 500. Gründung Dezember 1924 durch Baugenossenschaften und Gewerkschaften. Bis 1930: Münchener Wohnungsfürsorge und Baubank AG, bis 1938: Münchener Wohnungsfürsorge AG, bis 1939: Müwag Münchener Wohnungsfürsorge AG, danach “Neue Heimat” Gemeinnützige Wohnungs- und Siedlungsgesellschaft der DAF im Gau München-Oberbayern, AG. 1955 Eingliederung der Neuen Heimat in den Neue Heimat-Konzern. 1986 verkaufte der DGB das gewerkschaftseigene Wohnungsbauunternehmen zum symbolischen Preis von einer Mark an den Berliner Bäckerei-Unternehmer Horst Schiesser. Der Sanierungsplan Schiessers wurde von den Banken nicht akzeptiert, daher kaufte der DGB die Neue Heimat am 12.11.1986 für eine Mark von Schiesser zurück. Kapitalerhöhung 1928 um 100.000 RM. Lochentwertet.

Nr. 719
Schätzpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Nähmaschinen-Teile AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 1942
Dresden, 1.12.1918 EF
Auflage 800. Gründung 1912 als Würker & Knirsch AG. In der Fabrik in Dresden, Barbarastr. 43 wurden vor allem Nähmaschinen-Schiffchen hergestellt. 1918 Hinzuerwerb der Fabrik für Nähmaschinenteile von G. Schmidt mit Sonderabt. L. Wetzell Nähmaschinenspulenfabrik in Kötzschenbroda, aus diesem Anlass Umfirmierung in “Nähmaschinen-Teile AG”. In den beiden Fabriken in Dresden und Kötzschenbroda waren rd. 1.200 Arbeiter beschäftigt. Börsennotiz Dresden, später Leipzig. Nach Zwangsverwaltung, Demontage und Neuanfang 1946 konzentrierte sich der Betrieb als “Werk 2” des VEB Nähmaschinenteilewerke Dresden (“Schiffchenfabrik”) ganz auf Teile für Industrienähmaschinen. 1990 wurde das Unternehmen von der Treuhandanstalt stillgelegt. Mantel: 1953 Sitzverlegung nach Aachen, 1955 Namensänderung in Nämatag Nähmaschinenteile GmbH, Aachen. Diese Emission wurde ausgegeben für den Ankauf der zweiten Fabrik in Kötzschenbroda. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 720
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 75,00 EUR
Nassauische Kleinbahn AG
Aktie 100 DM, Nr. 285
Wiesbaden, Februar 1953 EF+
Auflage 500 (R 6). Gründung 1898. Sitz bis 1942 in Berlin-Wilmersdorf. 1000-mm-Schmalspurbahnen St. Goarshausen-Nastätten-Zollhaus (43 km), Nastätten-Miehlen (4 km) und Braubach Hafen zur Blei- und Silberhütte (2 km als Dreischienengleis in 1000- und 750-mm-Spur). 1952-77 schrittweise stillgelegt. 1975 in eine GmbH umgewandelt. Mit Restkupons.

Nr. 721
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 75,00 EUR
Nassauische Kleinbahn AG
Aktie 1.000 DM, Nr. 271
Wiesbaden, Februar 1953 EF+
Auflage 450 (R 6). Mit Restkupons.

Nr. 722
Schätzpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 60,00 EUR
National-Bank AG
Aktie 100 DM, Nr. 17988
Essen, Juli 1969 EF+
Auflage 3.500 (R 7). Gründung 1921 als Vereinsbank für Deutsche Arbeit AG mit Sitz in Berlin. 1922 Umfirmierung in Deutsche Volksbank AG und Sitzverlegung nach Essen. 1933 Umfirmierung in National-Bank AG. Übernommen wurde 1942 der Duisburger Bankverein AG und 1957 die Oberhausener Bank AG. Mit 11 Niederlassungen im Ruhrgebiet heute eine der letzten noch selbständigen Regionalbanken. Größter Einzelaktionär war früher die Industriekreditbank AG, Düsseldorf; heute ist es mit ca. 26 % die Signal-Iduna-Versicherung. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 723
Schätzpreis: 175,00 EUR
Startpreis: 80,00 EUR
Nationale Automobil-Gesellschaft AG
Aktie 100 RM, Nr. 9 (geändert in 5680)
Berlin-Oberschöneweide, Okt. 1930 EF
Auflage 2.000. Gründung 1912 von der AEG als „Neue Automobil-Gesellschaft AG“ auf dem AEG-Betriebsgelände in Berlin-Oberschöneweide. Hergestellt wurden PKW (das bekannteste NAG-Auto war der “Puck”), LKW und Omnibusse. Selbst die Kaiserin ließ sich ausschließlich in NAG-Wagen chauffieren. Während des 1. Weltkrieges auch Bau von Benz-Flugzeugmotoren. Ab 1919 Mitglied der Gemeinschaft deutscher Automobilfabriken (G.d.A.) mit Brennabor, Hansa und Hansa-Lloyd, die u.a. am Kapitalmarkt gemeinsame Anleihen auflegte. 1927 gegen Gewährung eigener Aktien Übernahme des Automobilwerkes der Siemens-Schuckert-Werke, wo die Protos-Wagen hergestellt wurden. Im gleichen Jahr Fusion mit der Prestowerke AG in Chemnitz und Übernahme der Dux-Automobilwerke. 1933 Übertragung des Nutzfahrzeuggeschäfts auf eine gemeinsame Tochter mit der Automobilwerke H. Büssing AG in Braunschweig (heute ein Werk der MAN). Noch 1932 konstruierte Henze einen großen V-8 mit Frontantrieb, aber ein Jahr später wurde die PKW-Produktion eingestellt. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 724
Schätzpreis: 75,00 EUR
Startpreis: 35,00 EUR
Naturella Südsaft AG
Namens-Aktie 200 DM, Nr. 1010
Winnenden bei Stuttgart, Aug. 1961 EF+
Auflage 1.250 (R 7). Gründung 1961 unter Mitwirkung der Württembergischen Landesgenossenschaftsbank zur Übernahme der Obstverwertungsbetriebe der Württembergischen landwirtschaftlichen Zentralgenossenschaft-Raiffeisen eGmbH in Stuttgart (WLZ). Die WLZ hielt anschließend 51 % der Aktien, der Rest lag bei Obstbauern der Region. 1963 außerdem Erwerb eines Süßmostbetriebes der Großmarktgesellschaft mbH Heidelberg-Handschuhsheim. 1982 in eine GmbH umgewandelt, 1983 von der Riha-Gruppe übernommen worden, einem der größten Erfrischungsgetränkehersteller in Europa. Heute in Öhringen ansässig.

Nr. 725
Schätzpreis: 50,00 EUR
Startpreis: 30,00 EUR
Nebelhornbahn AG
Aktie 100 DM, Nr. 603
Oberstdorf im Allgäu, Juli 1975 UNC/EF
Auflage 17.000 (R 7). Gründung 1927 zum Bau und Betrieb der 4,7 km langen Seilschwebebahn Oberstdorf-Seealpe-Nebelhorn sowie der Sesselbahn von der Bergstation auf den Nebelhorngipfel, später auch Betrieb mehrerer Skischlepplifte im Bereich der Mittelstation Koblat und der Bergstation. Bis 1933 Betriebsführung durch die Localbahn-AG in München, seitdem Betrieb in Eigenregie. 1955 außerdem Erwerb der Herzogstandbahn in Kochel am See (1973 an die Gemeinde Kochel veräußert). Noch heute in München börsennotierte AG. Großaktionäre mit je einer Schachtel waren lange die Bayerische Vereinsbank der Verschönerungsverein Oberstdorf und die Augsburger Fam. Schaefer, heute sind die Lech-Elektrizitätswerke in Augsburg (und damit indirekt das RWE) Mehrheitsaktionär. Vignette mit stilisiertem Steinbock und einer Seilbahn. Lochentwertet.

Nr. 726
Schätzpreis: 50,00 EUR
Startpreis: 30,00 EUR
Nebelhornbahn AG
Aktie 50 DM, Nr. 5000
Oberstdorf im Allgäu, Juli 1975 UNC/EF
Auflage 5.300 (R 7). Vignette mit stilisiertem Steinbock und einer Seilbahn. Lochentwertet.

Nr. 727
Schätzpreis: 180,00 EUR
Startpreis: 75,00 EUR
Neckarwerke AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 7810
Esslingen, 1.7.1913 EF
Auflage 2.500. Gründung 1905 unter Übernahme einer 1899-1904 von Heinrich Mayer in Altbach errichteten “Kraftcentrale für die Überland-Stromversorgung”. 1997 Fusion mit den Technischen Werken der Stadt Stuttgart AG, Sitzverlegung nach Stuttgart und Umfirmierung in “Neckarwerke Stuttgart AG”. Großaktionäre sind die Landeshauptstadt Stuttgart, der Neckar-Elektrizitätsverband und die EnBW. Direkt versorgt werden jetzt 124 Städte und Gemeinden in der Mitte Baden-Württembergs (darunter Stuttgart, Esslingen, Ludwigsburg, Böblingen und Göppingen). Großformatig, schöne Randbordüre in leuchtenden Farben. Lochentwertet.

Nr. 728
Schätzpreis: 50,00 EUR
Startpreis: 30,00 EUR
Neckarwerke Elektrizitätsversorgungs-AG
Aktie 1.000 DM, Nr. 10052
Eßlingen, Januar 1957 EF+
Auflage 12.500 (R 6). Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 729
Schätzpreis: 75,00 EUR
Startpreis: 35,00 EUR
Neue Flöther Landmaschinen AG
Aktie 100 RM, Nr. 574
Gassen N.-L., 24.9.1936 EF+
Auflage 500. Gründung 1889 als Maschinenbau-Anstalt und Eisengiesserei vormals Th. Flöther zur Übernahme der schon seit 1856 bestehenden Fabriken von Th. Flöther in Gassen und Breslau nebst einem Anteil an der Braunkohlengrube Antonie in Zilmsdorf bei Teuplitz N.-L. Fabrikation industrieller, insbesondere landwirtschaftlicher Maschinen und Geräte, Lokomobilen und Dampfdreschmaschinen. Als Opfer der Weltwirtschaftskrise Anfang der 1930er Jahre in Liquidation gegangen. 1936 erwarb die 1933 gegründete „Neue Flöther Landmaschinen AG“ die Anlagen und Grundstücke der Th. Flöther Maschinenbau AG i.L. und produzierte dort weiter. 1939 ging der Fabrikationsbetrieb über auf die Firma Hermann Raussendorf, Abteilung Flöther-Werk Gassen.1945 kam Gassen (das heutige Jasien) an Polen, und damit auch die Landmaschinenfabrik, die als “Fabryka Maszyn Budowlanych ZREMB” weitergeführt wurde. Einige Sammler hüten alte Flöther-Lokomobile, die noch heute funktionsfähig sind. Lochentwertet.

Nr. 730
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Neuwalzwerk AG
Aktie 100 RM, Nr. 2368
Bösperde i. Westf., 1.7.1928 EF
Auflage 3.600. Gegründet 1827 von Johann Hermann Kissing und Ferdinand Möllmann, Inhaber der Iserlohner Fabrik Kissing & Möllmann, AG seit 1896. Herstellung von Eisendraht aller Art sowie von Eisendrahterzeugnissen, Blechen, Metallwaren aller Art wie Wasserkessel, Herdschiffe usw. 1957 erworben von OBO Bettermann GmbH und Co. KG. Lochentwertet.

Nr. 731
Schätzpreis: 500,00 EUR
Startpreis: 250,00 EUR
New Bensberg Mining Company Ltd.
12 B shares à 5 £, Nr. 39
London / Bensberg, 13.3.1877 VF
(R 10) Ausgestellt auf J. M. McIlledge aus Liverpool. Das Bensberger Revier erstreckt sich im wesentlichen im Gebiet der Städte Bergisch Gladbach, Overath und Rösrath. Die Bensberger Blei- und Zinkerzvorkommen wurden schon von den Römern im 1. Jh. ausgebeutet. Mittelalterlicher Bergbau ist erstmals für das Jahr 1122 belegt, als Kaiser Heinrich V. der Abtei Siegburg das Recht zum Abbau von Metallerzen verlieh. Später um 1250 betrieb Erzbischof Konrad von Hochstaden einen Bergbau zur Gewinnung von Mitteln für den Bau des Kölner Doms. Mit Ausbruch des dreissigjährigen Krieges kam der Bensberger Bergbau dann für lange Zeit zum Erliegen. Neue Aktivitäten entfaltete erst ab 1738 der Hofrat Gumpertz, nachdem er eine Generalbelehnung “zur Ausbeute aller zwei Stunden im Umkreise von Bensberg herum” sich vorfindenden Eisenstein-, Kupfer-, Blei- und Silberbergwerke erhalten hatte. Als ab Mitte des 19. Jh. die Verhüttung von Zinkerz in industriellem Maßstab möglich wurde, brach im Bensberger Erzrevier ein wahrer Zinkrausch aus, bei dem es allerorten zur Gründung von Grubenbetrieben kam. Hierbei interessierte sich mit der vorliegenden Gesellschaft auch englisches Kapital. Ende des 19. Jh. kam der Bergbau wieder zum Erliegen. 1934 wurden im Zuge der Autarkiebestrebungen des Dritten Reiches die Bensberger Minen von der Altenberg AG wieder eröffnet und dann bis 1978 betrieben, ehe sie stillgelegt wurden wegen der Bürgerproteste gegen die Aufschliessung einer neu entdeckten Erzlinse bei Bensberg. Letztes Jahr in England ganz neu entdeckt, uns ist bisher kein weiteres Stück bekannt.

Nr. 732
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Niederrheinische AG für Lederfabrikation (vorm. Z. Spier)
Aktie 1.000 RM, Nr. 1413
Wickrath, 15.4.1933 EF
Auflage 1.650. Gründung 1855 durch den Gerbermeister Z. Spier, AG seit 1889. Um 1900 Neubau einer Lacklederfabrik. Haupterzeugnisse Schuhoberleder und Handschuhleder. Umfirmiert 1939 in “Wickrather AG für Lederfabrikation”, 1974 in “Wickrather Handels- und Beteiligungs-AG” und zugleich Sitzverlegung nach Düsseldorf. 1977 Verschmelzung mit der Colditz Industrieholding AG (früher Steingutfabrik Colditz) und Sitzverlegung nach Duisburg, 1978 weiter nach Mönchengladbach und 1987 nach Köln. Die Lederfabrik war 1986 verkauft worden, neuer Schwerpunkt unter dem Londoner Großaktionär Bowater Industries war nunmehr die Herstellung von Bauelementen (vor allem Kunststofftüren und -fenstern). 1992 erneute Umfirmierung in Wickrather Bauelemente AG und Sitzverlegung nach Bergisch Gladbach. Bis zur Jahrtausendwende in Frankfurt amtlich notiert, danach kaufte der Großaktionär Bowater Industries Ltd. (99,6 %) die Kleinaktionäre heraus. Lochentwertet.

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Bonn, Hotel Königshof, 1989

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