35. Auktion am 30. Juli 2007
Katalog-Nr. 912

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Steinkohlenbergwerk Dorsten
Nr. 912 Schätzpreis: 2.500,00 EUR
Startpreis: 1.150,00 EUR
Steinkohlenbergwerk Dorsten
Kuxschein 1 Kux, Nr. 816
Zeche Dorsten bei Dorsten, 28.2.1925
Erhaltung: EF
Auflage: 1.000. Berechtsame in der Gemeinde Kirchhellen (Kreis Recklinghausen). Die immer unverritzt gebliebenen Felder Dorsten I und II kamen um die Jahrhundertwende als Abbau-Reserve in Thyssen’schen Familienbesitz, 1958 schließlich wurde die Gewerkschaft von der Rheinelbe Bergbau AG erworben. Original unterschrieben von zwei Mitgliedern des Grubenvorstands, u.a. August Thyssen (und nur 4 Tage nach Ausstellung rückseitig auf den inzwischen 82-jährigen August Thyssen selbst umgeschrieben, dabei eine weitere Originalunterschrift von ihm). Zur Biographie: August Thyssen wurde am 17.5.1842 in Eschweiler geboren, er starb am 4.4.1926 auf seinem Schloß Landsberg bei Essen-Kettwig. August, der Sohn eines aus Aachen stammenden Bankiers und Fabrikanten, besuchte das Polytechnikum in Karlsruhe und ein höheres Handelsinstitut in Antwerpen. 1867 gründete er zusammen mit Verwandten ein Bandeisenwalzwerk in Duisburg, aus dem er 1871 austrat, um mit seinem Vater die Firma Thyssen & Co. in Styrum bei Mülheim als Band- und Stabeisenwalzwerk aufzubauen. In der Folge entstand einer der größten vertikal gegliederten deutschen Montankonzerne vor dem 1. Weltkrieg. Mit Werken in Hagendingen und Caen erstreckte sich der Thyssen-Konzern bis nach Lothringen und in die Normandie. Den Ausbau seines Konzerns finanzierte August Thyssen allein aus den Überschüssen; die Umwandlung in eine AG lehnte er stets kategorisch ab. Nach dem 1. Weltkrieg betrieb er den Aufbau der Vereinigten Stahlwerke, an denen der Thyssen-Konzern mit 26 % beteiligt war und deren Aufsichtsratsvorsitzender sein Sohn Fritz Thyssen wurde. August Thyssen, seit 1886 geschieden, war im Privatleben alles andere als ein glücklicher Mann. Sein Sohn August schlug eine Offizierslaufbahn ein, sein Sohn Heinrich wandte sich der Kunst zu und trug eine einzigartige Sammlung zusammen. Einzig sein Sohn Fritz entsprach den Erwartungen des Vaters, der nach einem Nachfolger für sein Lebenswerk suchte. Vertikale Knickfalte mittig, sonst tadellose Erhaltung. Von dieser finanzhistorisch hochbedeutenden Variante wurden Mitte 2004 nur 2 Stücke gefunden - besonders interessant die gegenüber früheren Zeiten deutliche Veränderung der Unterschrift des inzwischen 82-jährigen August Thyssen, nur gut ein Jahr vor seinem Tod. Foto auf der nächsten Seite. (Einlieferer-Nr.: 57)
 
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