33. Auktion am 31. Juli 2006
Los Nr. 71
Königlich Dänisch-Asiatische Compagnie
Schätzpreis: 8.000,00 EUR
Startpreis: 3.500,00 EUR
Aktie 500 Reichsthaler, Nr. 280
Kopenhagen, 2.1.1794 VF+

Im 18. Jh. verlor Dänemark wirtschaftlich an Bedeutung. Zu Beginn der 1730er Jahre startete der dänische Staat deshalb Hilfsmaßnahmen: 1732 Wiedererrichtung der „Kgl. Dänisch-Asiatischen Compagnie“, 1736 Gründung der Staatsbank, die hauptsächlich sich um die Belange der Industrie kümmerte. Die „Königlich Dänisch-Asiatische Compagnie“ konzentrierte ihre Handelsinteressen vor allem auf China und Indien, wo auch England und Portugal große Erfolge erzielt hatten. Vor allem Dank dem Teehandel konnte sie pro Geschäftsjahr 25 % Gewinn erzielen. Der nordamerikanische Unabhängigkeitskrieg 1778 brachte dem dänischen Handel und der Asiatischen Kompanie nochmals einen ausgeprägten wirtschaftlichen Erfolg. Die Neutralität Dänemarks ermöglichte es der dänischen Handelsflotte, während des Krieges unbehelligt Warentransporte durchzuführen. Das Ausklingen der Kriegskonjunktur mündete in einer schweren Wirtschaftskrise. Der Frieden von Versailles bedeutete für viele Unternehmen, darunter auch die Asiatische Kompanie, den Verlust der großen, lukrativen Transitfahrten.

Für die Dänisch Asiatische Kompanie blieb nur noch der Chinahandel, der ausreichenden Gewinn versprach. Die Verlängerung des 1792 auslaufenden Oktrois um weitere 20 Jahre kostete die Kompanie umfangreiche Gebietsabtretungen. Finanzielle Schwierigkeiten stellten sich bereits vor dem Kriegsausbruch 1807 ein, und schließlich führten zu einer Handelsunterbrechung bis 1814. Danach wurde der Handel wieder aufgenommen. Erst 1845 mußte die Firma Konkurs anmelden. Großformatig, Druck auf Büttenpapier mit Wasserzeichen. Links oben Kupferstich mit Darstellung eines Seefahrers auf einem Kahn, der die dänische Flagge hält. Vor ihm Gabentisch mit Waren aus Übersee (Allegorie auf den Reichtum der Kolonien). Im Hintergrund die aufgehende Sonne. Doppelblatt mit handschriftlichen Vermerken über geleistete Dividenden bis 1806 und über drei Liquidationszahlungen 1840-1845. Knickfalte ausgeprägt und am Rand etwas eingerissen, sonst tadellose Erhaltung.

Wertvolles und äußerst seltenes Dokument zur Geschichte des europäischen Kolonialhandels: Vergleichbare Exponate sind heute praktisch nur noch in Museen und Staatsarchiven zu besichtigen. Einzelstück beim Einlieferer!
MUSEALE RARITÄT
Königlich Dänisch-Asiatische Compagnie 1794
Die Besichtigung der Auktionsware ist
vom 24. bis einschließlich den 28. Juli 2006
in den Räumen der Bürogemeinschaft Salzbergstrasse 2 in Wolfenbüttel möglich.
Bitte vereinbaren Sie einen Besichtigungstermin mit uns!