Auktionshaus Gutowski • 66. Auktion Historischer Wertpapiere am 20.11.2017 Nr. 91 Schätzpreis: 250,00 EUR Startpreis: 60,00 EUR Bezirksverband für den Regierungsbezirk Kassel 7 % Goldschuldv. 100 RM, Nr. 136 Kassel, 1.4.1931 EF (R 10) Rückseitig Anleihebedingungen. Maße: 29,8 x 21,1 cm. Kleine Lochentwertung unten links. Nr. 92 Schätzpreis: 175,00 EUR Startpreis: 50,00 EUR Bezirksverband für den Regierungsbezirk Kassel 7 % Goldschuldv. 500 RM, Nr. 196 Kassel, 1.4.1931 EF (R 9) Rückseitig Anleihebedingungen. Maße: 29,8 x 21,1 cm. Kleine Lochentwertung unten links. zeuge und fertigten Teile der Bing-Eisenbahn wei- ter, die dann von 1932 bis 1937 als Karl Bub Minia- tur Eisenbahn vertrieben wurde. Der frühere Bing- Konstrukteur Hermann Müller erlangte Weltruf mit den Modellautos seiner Firma Schuco. Step- han Bing, Sohn des Firmengründers, wurde 1932 Mitbegründer der Modelleisenbahnfirma Trix (musste aber als Jude 1938 nach England emigrie- ren). Andere Teile der Bing-Werke wurden von Fritz Hintermayr erworben, der von 1932 bis 1945 Sättel, Werkzeugtaschen für Motorräder und Gas- boiler in den Bingwerken herstellen ließ. 1937 wurde die Produktion des Bing-Vergasers aufge- nommen. Die Fritz Hintermayr GmbH Bing-Verga- ser-Fabrik wurde 2001 in “Bing Power Systems GmbH” umbenannt, sie fertigt heute u.a. die Ver- gaser für die gerade von AUDI übernommene Motorrad-Kultmarke Ducati, für BMW und Horex. Die AG selbst hatte drei Monate nach dem Zwangsvergleich im August 1932 Konkurs anmel- den müssen. Sie wurde von neuen Aktionären 1934/35 mit Reichsmitteln saniert und fortgesetzt, 1936 wurde in verkleinerten Fabrikräumen in der Adam-Klein-Str. 141 auch wieder eine Spielwaren- abteilung eröffnet, die aber die frühere Bedeutung nie wieder auch nur annähernd erreichte. 1941 umfirmiert in “Nowag” Noris-Werke AG, kurz nach 1945 erneut in Konkurs. Im großen früheren Bing- Gebäudekomplex in der Stephanstraße befindet sich heute die Hauptverwaltung der bekannten Rüstungs- und Elektronikfirma Diehl. Faksimile Dr. Siegmund Bing (1878-1961) für den Aufsichtsrat, Stephan Bing als Generaldirektor der Bingwerke für den Vorstand. Maße: 36,8 x 26,8 cm. Prägesie- gel lochentwertet. Älteste bekannte Aktie der Bing-Werke! pressen, Vakuumpumpen, Centrifugen für die Zuckerindustrie, Automobilzylinder. Zu den Wer- ken gehörte auch die Wohnhaus-Kolonie der Blancke-Werke in Merseburg. Lochentwertet. Maße: 36 x 25 cm. Doppelblatt, inwendig Bedin- gungen. Nur 8 Stücke sind bis heute erhalten geblieben! Nr. 95 Nr. 96 Nr. 93 Nr. 93 Schätzpreis: 300,00 EUR Startpreis: 120,00 EUR Bing Werke vorm. Gebrüder Bing Aktie 1.000 Mark, Nr. 111453 Nürnberg, Oktober 1922 EF Auflage 10.000 (R 8). Gegründet 1860 in Nürnberg durch die Brüder Adolf und Ignaz Bing als Großhandlung für Haushaltswaren und Spielzeug, welches im damals bettelarmen ländlichen Fran- ken in Heimarbeit hergestellt wurde. 1879 began- nen die Gebrüder Bing selbst mit der Produktion, 1895 Umwandlung in die “Nürnberger Metall- und Lackierwarenfabrik AG”. In drei Fabriken in Nürn- berg und zwei Fabriken im sächsischen Grünhain wurden Haus- und Küchengeräte, Badeöfen, Eis- schränke, Korbmöbel, Porzellan, Büromaschinen (insbesondere Schreibmaschinen, 1921 ausgeglie- dert in die in Berlin gegründete und 1949 nach Nürnberg verlegte Tochterfirma Orga AG), opti- sche, mechanische und elektrische Spielwaren, Modelleisenbahnen, Puppen (u.a. offene Imitatio- nen der Käthe-Kruse-Puppen) sowie Kinderfilme hergestellt. Vor dem 1. Weltkrieg waren die in Ber- lin, Frankfurt a.M. und München börsennotierten Bing-Werke mit bis zu 5.000 Mitarbeitern der größ- te Spielzeughersteller der Welt, die Bing-Modellei- senbahnen rangierten bis zur Produktionseinstel- lung 1932 noch vor Märklin. In der Weltwirt- schaftskrise geriet Bing - frühes Opfer der “Globa- lisierung” - nach Problemen bei der US-amerikani- schen Vertriebstochter selbst in Zahlungsschwie- rigkeiten, 1932 kam es zu einem Zwangsvergleich. Die Spielzeugproduktion wurde eingestellt, um andere Firmenteile zu retten, sie lebt heute nur noch im Spielzeugmuseum in Nürnberg fort. Die beiden Werke im sächsischen Grünhain wurden 1933 in der von österreichischen Industriellen gegründeten “Bing-Emaillier-Werke AG” verselbst- ändigt. Die Nürnberger Spielwarenhersteller Karl Bub und Kraus erwarben Maschinen und Werk- Nr. 94 Nr. 94 Schätzpreis: 750,00 EUR Startpreis: 120,00 EUR Bitterfelder Louisen-Grube Kohlenwerk- und Ziegelei-AG Actie 1.000 Mark, Nr. 842 Berlin, 30.12.1899 EF/VF Auflage 150 (R 11). Gründung 1873. Die Gesell- schaft übernahm von der Firma Keferstein, Köp- pen & Co. die auf der Sandersdorfer Flur gelege- nen Braunkohle- und Tonfelder. Braunkohlenab- bau auf den Gruben Louise und Karl Ferdinand, außerdem Betrieb einer Ziegelei, die zuletzt 3 Mio. Mauersteine jährlich produzierte. 1910 nahm die Ges. 2,5 Mio. Mark in die Hand (das 4-fache des Aktienkapitals zu dieser Zeit!) und erwarb von Lehmann & Kühle in Bitterfeld die Grube Vergiß- meinnicht. Nach 1945 enteignet worden. Hübsche Girlanden-Umrahmung. Maße: 23 x 28,5 cm. Nicht entwertet, in dieser Form ist seit vielen Jahren nur ein einziges weiteres Stück bekannt. Nr. 95 Schätzpreis: 250,00 EUR Startpreis: 60,00 EUR Blancke-Werke GmbH 5 % Teilschuldv. 1.000 Mark, Nr. 6624 Berlin und Merseburg, 13.12.1921 EF Auflage 10.000 (R 9). Gegründet bereits 1867. Fer- tigung von Maschinen- und Dampfkessel-Armatu- ren wie Schlammpumpen, Kesselarmaturen, Filter- 18 Nr. 96 Schätzpreis: 75,00 EUR Startpreis: 20,00 EUR Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG Aktie 100 DM, Nr. 58400 Bochum, Juli 1961 EF+ Auflage 10.000. Gründung 1896. Sitzverlegung 1906 nach Essen (zugleich Übernahme der Aktienmehr- heit durch das RWE), 1908 nach Bochum. Streckennetz von 120-150 km Länge, noch heute das größte Nahverkehrsunternehmen im Ruhrge- biet. Maße: 21 x 29,7 cm. Prägesiegel lochentwer- tet. Mit Kupons. Nr. 97 Schätzpreis: 250,00 EUR Startpreis: 90,00 EUR Bodenbank-AG Aktie Reihe C 1.000 Mark, Nr. 15012/53 Görlitz, 2.9.1923 EF Auflage 15.012 (R 8). Gründung 1923 zwecks Betrieb eines Bankgeschäftes speziell für die Inter- essen der städtischen und ländlichen Grund- und Bodenbesitzer. 1926 Sitzverlegung nach Berlin. 1931 von Amts wegen für nichtig erklärt. Lochent- wertet. Maße: 17 x 21,6 cm. Mit kpl. anh. Kupons. Nr. 98 Schätzpreis: 250,00 EUR Startpreis: 100,00 EUR “BOHEMIA” Keramische Werke AG Aktie 1.000 RM, Nr. 488 Neurohlau (bei Karlsbad), Januar 1941 EF Auflage 500 (R 10). Gegründet 1921, hervorgegan- gen aus der Bohemia, Karlsbader Keramische