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63. Gutowski-Auktion

Historische Wertpapiere: Nonvaleurs für Sammler und Kapitalanleger

Lokomobile, die noch heute funktionsfähig sind. Einzeln ausgedruckte Vorzugs-Aktien wurden 1929 nicht ausgegeben, alle 1080 Vorzugs-Aktien waren in unterschiedlichen Stückelungen in Zwischen- scheinen verbrieft. Ausgestellt auf Herrn Rechts- anwalt Walther Bernhard. Maschinenschriftliche Ausführung mit Originalunterschrift. Doppelblatt, lochentwertet. Maße: 33 x 21 cm. Unikat! Nr. 300 Schätzpreis: 500,00 EUR Startpreis: 250,00 EUR THOSTI Bau-AG Globalaktie 10.000 x 50 = 500.000 DM, Blankette Augsburg, Juli 1981 UNC/EF (R 12) 1876 gründen in Augsburg der Bauinge- nieur Alfred Thormann und der Maurermeister Tobias Schneller ein Baugeschäft für Industrie- und Wasserbauten. 1880 beteiligt sich auch der Ingenieur Jean Stiefel und setzt sich besonders für den damals neuen Baustoff Beton ein. 1883 wird eine eigene Fabrik für Betonrohre und Werksteine errichtet. 1890 baut Thosti für die Mechanische Baumwollspinnerei und Weberei Augsburg (SWA) als Werk III „Proviantbach“ das als eines der bedeutendsten bayerischen Industriedenkmäler bis heute erhaltene „Fabrikschloß“. 1895 über- nimmt Jean Stiefel nach dem Tod von Thormann und Schneller die alleinige Firmenleitung. 1898 gehört er zu den Mitgründern des Deutschen Betonvereins. 1902 Abschluß eines Lizenzvertra- ges mit Hennebique zur Ausführung von Eisenbe- tonbauten, Thosti ist Pionier im süddeutschen Eisenbetonbau. In der neuen Bauweise entsteht 1910 als Werk IV „Aumühle“ ebenfalls für die SWA der „Glaspalast“, heute kulturelle Nutzung u.a. durch das Kunstmuseum Walter. Als 1907 auch Stiefel stirbt, führen die beiden Witwen Sofie Thor- mann und Johanna Stiefel die Firma bis zum und durch den 1. Weltkrieg, ehe sie 1917 in eine AG umgewandelt wird. Für die Einbringung der mei- sten Aktiva von Thormann & Stiefel erhalten die beiden Witwen 70% der Aktien, die Führung über- nehmen erstmals familienfremde Manager. Ab 1922 nimmt das Geschäft durch Ausführung von Fabrikneubauten für die Augsburger Textil- und Papierindustrie sowie von Wasserkraftanlagen an Lech und Iller weiteren großen Aufschwung. Nach der Weltwirtschaftkrise bringen die Arbeitsbe- schaffungsmaßnahmen der Reichsregierung viele Aufträge im Straßen-, Autobahn- und Brückenbau. 1937 Gründung der Niederlassung Nürnberg, die Beschäftigtenzahl steigt auf über 2.000. Neube- ginn 1945 mit der Baustoffherstellung aus Trüm- merschutt, 1946 Gründung der Niederlassung München, 1947 erste Anwendung der Spannbeton- bauweise für eine Brücke. Bis Mitte der 1970er Jahre steigt die Beschäftigtenzahl auf über 4.000, Planung und schlüsselfertige Projekterstellung werden der Normalfall, deutliche Ausweitung der Auslandsaktivitäten. Die 1971 erworbene Beteili- gung von 25% an der Hamburger Lenz-Bau AG muß nach deren Konkurs 1976 abgeschrieben werden. 1978 übernimmt der 1936 in Augsburg geborene Unternehmer Ignaz Walter die Aktien- mehrheit der gerade in THOSTI Bauaktiengesell- schaft umfirmierten AG. 1983 anläßlich der Über- nahme der seit 1892 bestehenden Düsseldorfer Boswau & Knauer AG (zu der Zeit vor allem als Spezialist für Bunkeranlagen bekannt, von denen auch im Irak eine Anzahl errichtet wurden) Umfir- mierung in WTB Walter-Thosti-Boswau AG. 1988 Übernahme der Münchener Heilit + Woerner Bau AG. 1991 Erwerb der Chemnitzer Bau-Union (CBU) sowie der Aktienmehrheit an der Stuttgarter Züb- lin AG und erneute Umfirmierung in WALTER-BAU AG. Via Züblin wird 1992 auch noch der Konkur- rent Dywidag übernommen (der zuvor 1991 mit der UNION-BAU AG die größte ostdeutsche Bau- firma übernommen hatte, vor der Wende VEB BMK Kohle und Energie). Mit ca. 10.000 Beschäf- tigten ist Walter-Bau nach der Hochtief AG nun der zweitgrößte deutsche Baukonzern. Aktionäre sind jetzt neben der Familie Walter (47%) einige Schweizer Banken (30%) und die Bayerische Lan- desbank (14%). Als in Deutschland der Wieder- vereinigungs-Bauboom abklingt, gerät die Firma in große Schwierigkeiten. Die Kündigung der Aval- kreditlinien durch die Deutsche Bank besiegelt Anfang 2005 ihr Schicksal: Neben der Konzern- mutter stellen auch 11 Tochterfirmen Insolvenz- antrag. Die wirtschaftlich erhaltenswerten Teile werden im April 2005 in der DYWIDAG Holding GmbH gebündelt und an die österreichische STRABAG SE verkauft. Ausgegeben waren von der Globalaktie genau fünf Stück. Maße: 21 x 29,7 cm. Nur diese eine Blankette lag im Walter-Bau- Archiv! Nr. 301 Schätzpreis: 200,00 EUR Startpreis: 75,00 EUR Thüringer Bankverein Actie 100 Thaler, Probedruck (oder ähnli- ches), Nr. 2456 Erfurt, 1.3.1873 EF Ein übles Produkt der Gründerzeit, initiiert von dem als Gründer ungemein aktiven Robert Bau- mann (u.a. auch Gründer der Egell’schen Maschi- nenfabrik und der Berliner Nord-Eisenbahn). Beim Thüringer Bankverein brannten zu allem Über- fluss auch noch die beiden Vorstände Heinrich Moos und Selmar Uhley mit der Kasse durch, was dazu führte, dass sie von der satirischen Zeit- schrift “Kladderadatsch” unter Beifügung ihrer Porträts steckbrieflich verfolgt wurden. Für die Zeit völlig untypische graphische Gestaltung. Maße: 34,8 x 24 cm. Nr. 302 Schätzpreis: 125,00 EUR Startpreis: 25,00 EUR Thüringer Nahrungsmittel AG Aktie 1.000 Mark, Nr. 243 Grossheringen, 1.5.1918 EF+ Auflage 90 (R 8). Gründung 1890 als “Thüringer Dörrgemüse AG”, 1916 Umfirmierung wie oben. Erzeugnisse: Trockengemüse, Obst- und Gemüse- konserven, Brühwürfel, Suppenwürze. Hochwerti- ger Druck von Giesecke & Devrient. Maße: 25 x 34,5 cm. 70 Auktionshaus Gutowski • 63. Auktion Historischer Wertpapiere am 21.11.2016 Nr. 300 Nr. 301 Nr. 302 Nr. 303

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