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63. Gutowski-Auktion - Deutschland

Historische Wertpapiere: Nonvaleurs für Sammler und Kapitalanleger

den Namen “Société Générale de Belgique” an, verkaufte ihre Besitzungen zu günstigen Preisen an die nun herrschende Klasse und diente bis 1850 dann als Nationalbank von Belgien mit eige- nem Notenausgaberecht. Schon ab 1835 wurde sie der wichtigste Finanzier der Industrialisierung Belgiens und gründete über eine spezielle Abtei- lung fast alle großen Bergwerks- und Montanun- ternehmen des Landes, später investierte sie in Straßen, Eisenbahnen und Kanäle. Der im Laufe der Jahrzehnte aufgebaute industrielle Besitz der Socété Générale erwirtschafteten zeitweise fast die Hälfte des belgischen Sozialprodukts, sie war sozusagen das Königreich Belgien auf Aktien. Dazu gehörten neben vielen anderen die Versor- gungsunternehmen Coditel, Distrigas, Electrabel und Tractebel, die Reederei Cie. Maritime Belge, die Waffenschmiede Fabrique Nationale de Her- stal und der Bergbaukonzern Union Minière de Haut Katanga, über den die Société Générale auch die beherrschende wirtschaftliche Kraft im Kongo war. Um 1920 war die Société Générale an fast 100 börsennotierten Banken, Industrie- und Verkehrs- unternehmen in Europa, Afrika sowie Nord- und Südamerika mehrheitlich beteiligt. Nach dem “Schwarzen Freitag” 1929 wurden die Bankakti- vitäten abgespalten in die “Generale Bank” (heute Fortis, später verkauft an die BNP Paribas). Ab den 1980er Jahren begann die an den Versor- gungsaktivitäten interessierte französische “Suez Lyonnaise des Eaux” die Société Générale aufzu- kaufen und war schließlich 1998 Alleinaktionär. 2003 mit der wichtigsten Energieversorgungstoch- ter zur heutigen Suez-Tractebel verschmolzen. Übergroßes Format, herrlicher grün/schwarzer Stahlstich von Bradbury, Wilkinson. Fünf Vignet- ten mit Dampflok, Bergarbeiter im Stollen, Förder- anlage, Allegorie und Wappen. Maße: 44,4 x 24,5 cm. Nicht entwertet und mit beiliegendem Talon. Eine wirtschaftshistorisch überragende Rarität. Deutschland Nr. 11 Schätzpreis: 300,00 EUR Startpreis: 60,00 EUR A. Th. Meißner AG Aktie 100 RM, Nr. 1390 Stadtilm, 26.2.1925 VF+ Auflage 6.400, nach zwei Kapitalherabsetzungen 1927 und 1932 zuletzt noch 1.400 (R 10). 1858 wird die Chromlederfabrik von August Theodor Meißner an der Großhettstetter Straße gegrün- det, 1908/09 wird auf dem Fabrikgelände zusätz- lich eine Gelatinefabrik gebaut, die zweite in Stadtilm. 1922 Umwandlung in eine AG, 95% der Aktien gehören weiter der Familie Meißner. Bereits 1945 gehen in Stadtilm nach der Saline auch das Lederwerk und die Gelatinefabrik in Volkseigentum über, die “Lederfabrik A. Th. Meiß- ner” (Roßgerberei) erleidet dieses Schicksal 1948. Neben dem Gelenkwellenwerk bleibt das Lederwerk bis zur Wende der wichtigste Indus- triebetrieb der Stadt. Maße: 21 x 29,7 cm. Nicht entwertetes Stück! Nr. 12 Schätzpreis: 300,00 EUR Startpreis: 50,00 EUR Actien-Bauverein Passage Actie 100 Thaler, Nr. 1402 Berlin, 1.7.1870 VF Gründeraktie, Auflage 20.000 (R 8). Kaiser Wilhelm I. persönlich eröffnete die 1870-73 errichtete “Kai- sergalerie” zwischen dem Pracht-Boulevard Unter den Linden und der Friedrichstraße an seinem Geburtstag am 22.3.1873 (der Kaiser war auch Mit- glied des ersten Aufsichtsrates). Erbaut im Renais- sance-Stil mit Türmchen und Giebeln, 127 m lang, 8 m breit und 15 m hoch, war die Kaisergalerie “die” Besucher-Attraktion in Berlin. Wirtschaftlich war ihr zunächst nur mäßiger Erfolg beschieden: Imense Leerstände der Läden in der Passage und glücklose Ausflüge ins Hotel- und Restaurant- Geschäft brachten sie mehrfach an den Rand des Ruins - trotzdem sogar das Panoptikum und das Wachsfiguren-Kabinett der Brüder Castan als Mie- ter gewonnen werden konnten. Da die Gesellschaft bei Kriegsende einen schwedischen Großaktionär hatte (Svenska Tändsticks AB), überlebte sie sogar mehr oder weniger unbeschadet die DDR-Zeit und wurde 1991 wieder reaktiviert. Die meisten der alten Aktien wurden in DM-Aktien umgetauscht. Bis heute wird um die Rückgabe der wertvollen Grundstücke an der Friedrichstraße gestritten: Heute steht dort das Grand Hotel, einst das Flagg- schiff der DDR-Interhotel-Gruppe, heute das “Westin Grand”. Äußerst dekorativ nach einem Entwurf des bekannten Illustrators Ludwig Burger, mit großer Innenansicht der Kaisergalerie. Origi- nal signiert von dem grossen jüdischen Bankier und Financier Aron Hirsch Heymann (1803- 1880), einem engen Vertrauten des berühmten Eisenbahngründers Bethel Henry Strousberg. Hey- mann war beteiligt an zahlreichen Gründungen, u.a. Märkisch-Schlesische Maschinenbau- und Hüt- ten-Gesellschaft. Maße: 33,5 x 26,5 cm. Die Heym- ann-Signatur ist kräftig und tadellos. Gleiche Gestaltung wie das nächste Los. Nr. 13 Schätzpreis: 300,00 EUR Startpreis: 60,00 EUR Actien-Bauverein Passage Actie 100 Thaler, Nr. 3993 (geändert in 6389) Berlin, 1.7.1870 VF Gründeraktie, Auflage 20.000 (R 8). Original sig- niert von Justizrat Carl Drews, einem der Grün- der der Gesellschaft. Drews wirkte im Umkreis der jüdischen Bankiers Aron Hirsch Heymann und Meyer Cohn, gehörte zu den Nutznießern bei der Gründung der Märkisch-Schlesischen Maschinen- bau- und Hütten-AG vormals F. A. Egells als Erst- zeichner, war auch an der Gründung der Lampen- fabrik Stobwasser beteiligt. Maße: 34,2 x 26,3 cm. Prägesiegel mit ausgebrochenem Mittelteil (die meisten Stücke haben hier Probleme, oder die Prägesiegel sind mit aufgeklebtem Papierstreifen rückseitig verstärkt). Nr. 14 Schätzpreis: 300,00 EUR Startpreis: 60,00 EUR Actien-Bauverein Passage Actie 100 Thaler, Nr. 11121 (geändert in 1400) Berlin, 1.7.1870 VF Gründeraktie, Auflage 20.000 (R 8). Original sig- niert von dem Fabrikbesitzer Hermann Rei- 6 Auktionshaus Gutowski • 63. Auktion Historischer Wertpapiere am 21.11.2016 Nr. 10 Einlieferungen für die nächsten Auktionen werden ständig angenommen Nr. 11 Nr. 13 Nr. 14

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