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63. Gutowski-Auktion

Historische Wertpapiere: Nonvaleurs für Sammler und Kapitalanleger

Personen- und Güterverkehr; die 8,5 km lange Bahn hatte schon 1896 der Vorbesitzer Frhr. von Schönberg bauen lassen. 1946 in Volkseigentum überführt, später zum VEB Vereinigte Hartstein- werke Hohnstädt und ab 1970 zum VEB Splittwerk Röcknitz-Hohnstädt gehörend, nach der Wende als Sächsische Quarzporphyr-Werke GmbH (Werk Frauenberg) reprivatisiert. Neuer Gesellschafter wurde über die Deutsche Asphalt GmbH die Phi- lipp Holzmann AG, nach deren Insolvenz 2002 die Basalt-AG aus Linz am Rhein (Werhahn-Gruppe). Mit Originalunterschriften. Maße: 29,8 x 21 cm. Doppelblatt, inwendig Bedingungen. Nicht ent- wertetes Stück! Nr. 186 Schätzpreis: 200,00 EUR Startpreis: 20,00 EUR Hollandsch-Duitsche Handelsbank Aktie Serie C 1.000 Mark, Nr. 3673 Den Haag, 23.7.1921 EF (R 9) Gegründet im Juli 1921 mit Niederlassungen in Berlin, Hamburg, Köln, Frankfurt a.M. etc. Grün- dungskapital 20 Mio. Mark. Dekorative Umran- dung mit Jugendstilelementen, Doppelblatt. Maße: 31,6 x 20,5 cm. Nr. 187 Schätzpreis: 300,00 EUR Startpreis: 60,00 EUR Hotel-AG Chemnitzer Hof Vorzugs-Aktie Lit. C 100 RM, Nr. 1785 Chemnitz, 30.6.1931 EF Auflage 2.000, dieses Stück als eines von nur drei bekannten ohne den Stempel “Gültig geblieben ... 1935” (R 10). Gründung 1927 zum Bau und Betrieb des “Chemnitzer Hof” und eines Weingroßhan- dels. Als Folge der Weltwirtschaftskrise 1931 in Vergleich gegangen, der aber erfüllt werden konn- te. Später noch mehrere Kapitalschnitte. Dividen- den erwirtschaftete die AG nie. Zwischenzeitlich in der DDR ein Haus der Interhotel-Gruppe. Zur Geltendmachung von Restitutionsansprüchen wurde die AG nach der Wende reaktiviert. Heute ist der Chemnitzer Hof ein 4-Sterne-Hotel der Guennewig-Gruppe. Sehr dekorativ, mit detaillier- ter Abb. des Hotels und seiner Umgebung im Unterdruck. Lochentwertet. Maße: 29,8 x 21 cm. Nr. 188 Schätzpreis: 500,00 EUR Startpreis: 125,00 EUR ILSE Bergbau-AG Aktie 1.000 Mark, Nr. 5529 Grube Ilse bei Senftenberg, 21.2.1903 VF+ Auflage 500 (R 8). 1871 siedelte sich die ursprüng- lich in Berlin ansässige Chemiefabrik Kunheim & Co. in Bückgen bei Großräschen in der Lausitz an, kaufte dort einige Braunkohlenfelder und errich- tete eine Sauerstofffabrik. Das für die Fabrik benötigte Brennmaterial wurde in unmittelbarer Nachbarschaft auf der Grube ILSE im Tiefbau gefördert. Der im Bergwerk anfallende stark ton- haltige Abraum wurde in einer zeitgleich errichte- ten Ziegelei verarbeitet. 1888 Ausgliederung des Bergbaubetriebes in die ILSE Bergbau-AG. Bereits 1885 hatte man auf Grube ILSE den Tagebaube- trieb eingeführt; für die Abraumbewältigung nutz- te man moderne Dampfbagger. Bis 1900 wurden zahlreiche neue Gruben aufgeschlossen und Bri- kettfabriken errichtet. Die Ziegelei der ILSE erlang- te auch kunstgeschichtliche Bedeutung durch die anspruchsvolle Herstellung von Figuren des Bild- hauers ERNST BARLACH. Architekturgeschicht- lich interessant ist die als Arbeitersiedlung errich- tete “Gartenstadt Marga” bei Brieske, die als früheste Umsetzung des Gartenstadtgedankens in Deutschland gilt. Schon 1924 war die ILSE das größte Bergbauunternehmen östlich der Elbe. Mehrheitsaktionär war jetzt der Aussiger Pet- schek-Konzern, eine Schachtelbeteiligung besaß die reichseigene VIAG. 1938 übernahm die VIAG im Zuge einer “Arisierung” die Anteile der jüdi- schen Familie Petschek (nach 1945 wurden die früheren Aktionärsverhältnisse wieder herge- stellt, wobei die Petschek-Gruppe inzwischen nach New York emigriert war). In den 1940er Jah- ren wurden in drei Tagebaubetrieben in den Krei- sen Calau, Hoyerswerda und Spremberg jährlich fast 15 Mio. t Braunkohle gefördert, die dann an 8 eigene Brikettfabriken und 6 eigene Verbundkraft- werke gingen. In der späteren DDR wurden nach 1945 etwa die Hälfte der Anlagen von den Sowjets demontiert, ansonsten gingen die Betriebe nach der 1947 erfolgten Enteignung in Volkseigentum über und kamen nach der Wende 1990 letztend- lich zur Laubag (Lausitzer Braunkohle AG) bzw. der Mibrag (Mitteldeutsche Braunkohle AG). Die AG selbst verlegte ihren Sitz 1948 nach Kassel, 1949 nach Bremen und schließlich 1958 nach Köln. Von dem geringen verbliebenen Westvermö- gen wurde 1947 die Braunkohlengerechtsame am Meißner in Hessen erworben. Wegen Fehlens wei- terer Mittel zum Aufschluß 1949 verpachtet an die Bergwerk Frielendorf AG bzw. die Braunkohlen- und Brikett-Industrie (Bubiag). 1950 Erwerb von 13 Maximalfeldern im rheinischen Braunkohlenre- vier nahe Jüchen. 1956/57 wurden die Felder wie- der verkauft und der Erlös in RWE-Aktien inve- stiert. Auch die RWE-Aktien wurden ab 1964 wie- der verkauft, den Erlös investierte die ILSE über die “Ilse Energie- und Industrieanlagen GmbH” in den Kraftwerksbau, bei der sich 1966 zusätzlich die Bayernwerk AG beteiligte. Zuletzt börsenno- tiert in Düsseldorf und Berlin. 1973 Abschluß eines Ergebnisabführungsvertrages mit der VIAG, 1994 auf die VIAG verschmolzen. Großformatig und sehr dekorativ, Hermes- und Adler-Vignetten in der Umrahmung, Hammer und Schlegel groß im Unterdruck. Maße: 30,2 x 38,3 cm. Prägesiegel lochentwertet. Nr. 189 Schätzpreis: 750,00 EUR Startpreis: 200,00 EUR Industrie- und Privat-Bank AG Sammelaktie 500 x 1.000 RM, Nr. 501-1000 Berlin, 7.9.1927 VF Nach der Kapitalherabsetzung 1927 war das ganze Kapital in nur 2 Stücke dieser Sammelurkunden verbrieft, die je 50% des Kapitals verbrieften (R 11). Bei der Gründung 1923 wurde das Bankge- schäft Arthur Bohle übernommen und fortgeführt (ansässig Berlin NW 7, Mittelstr. 2/4, später Doro- theenstr. 80). Die Bank fungierte nun als Hausbank des Michael-Konzerns, wobei Jakob Michael gleichzeitig AR-Vorsitzender der Bank war (sich also Kredite sozusagen selbst bewilligte). Der Michael-Konzern war tätig im mitteldeutschen Braunkohle-Bergbau (der nach 1945 enteignet wurde) sowie im Steinkohlebergbau an der Ruhr (nach 1945 über die Niederrheinische Bergwerks- AG, die 1969 in der Ruhrkohle aufging). Als der Michael-Konzern in der Weltwirtschaftskrise schwach wurde und das Bankensystem überhaupt in die Krise geriet, kam im März 1932 auch diese Bank in Schwierigkeiten. Ein Vergleichsvorschlag sah vor, das gesamte Vermögen einem Treuhänder zu übertragen und die Kleingläubiger bis zu 1.000 RM voll, die übrigen Gläubiger durch Einschüsse von dritter Seite zu 30% zu befriedigen. 1935 46 Auktionshaus Gutowski • 63. Auktion Historischer Wertpapiere am 21.11.2016 Nr. 185 Nr. 186 Die Zuschläge erfolgen zum niedrigst möglichen Preis, auch wenn Sie schriftlich höher geboten haben. Garantiert! Nr. 187 Nr. 188

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