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63. Gutowski-Auktion

Historische Wertpapiere: Nonvaleurs für Sammler und Kapitalanleger

Fabrik in der Fürther Kurgartenstraße begonnen worden. Der Werkssender im Direktionsgebäude (heute Rundfunkmuseum Fürth) sendete im Herbst 1951 das erste regelmäßige deutsche Fern- sehprogramm der Nachkriegszeit, und im gleichen Jahr begann auch die Produktion von Fernseh- geräten. 1952 war Grundig bereits der größte Rundfunkgerätehersteller in ganz Europa und wuchs rasant weiter. Konkurrenten wurden in rascher Folge aufgekauft, darunter auch die Adler- werke und Triumph. Diese fusionierten 1956 zur Triumph-Adler AG und produzierten fortan nur noch Büromaschinen. 1972 erfolgte die Umwand- lung in eine Aktiengesellschaft. Anfang der 1980er Jahre war der Höhenflug vorbei: Aufkommende Konkurrenz aus Fernost führte zu Umsatzein- brüchen. Mit anfangs 24,5% wurde der niederlän- dische Konkurrent Philips als Aktionär in’s Haus geholt. Philips stockte 1984 auf 31,6% auf und übernahm die unternehmerische Führung. Der Firmengründer Max Grundig schied aus der Unter- nehmensleitung aus. Die Zahl der Beschäftigten, die auf dem Höhepunkt in 20 inländischen und 5 ausländischen Werken bei fast 40.000 gelegen hatte, schrumpfte bis 1985 auf unter 20.000. Doch auch Philips bekam die Probleme nicht in den Griff und gab Grundig unter tatkräftiger Mitwir- kung der um die Arbeitsplätze besorgten Bayeri- schen Staatsregierung 1988 an ein bayerisches Konsortium unter Führung des Elektronik-Unter- nehmers Anton Kathrein ab. Doch die Probleme blieben, Werksschließungen und Abbau von Arbeitsplätzen waren weiter an der Tagesord- nung. Bis 2001 war die Beschäftigtenzahl auf unter 6.000 abgesunken. Im April 2003 markierte der Insolvenzantrag das Ende eines der stärksten Symbole des deutschen Wirtschaftswunders der Nachkriegszeit. Die Autoradio-Sparte ging an den Automobilzulieferer Delphi Corporation, die Büro- geräte-Sparte übernahm die Grundig Business Systems. Der wichtigste Bereich “Home Interme- dia System”, also die Fernsehgeräteprodution, ging an den türkischen Elektronikhersteller “Beko Elektronik” in Istanbul. Dessen Konzept, die Marke “Grundig” mit Entwicklung in Deutschland (“desi- gned and developed in Germany”) und Fertigung in der Türkei wieder stark zu machen, funktionier- te am Ende auch nicht: Ende 2008 wurde die in Nürnberg verbliebene Entwicklungsabteilung schließlich auch dichtgemacht. Dekorativ, mit Grundig-Firmensignet und großem Porträt von Max Grundig in Form eines Fernsehbildes. Maße: 21 x 29,7 cm. Mit Kuponbogen. Dieses Stück dürf- te es eigentlich gar nicht geben (und wir haben etwas ähnliches auch noch nie zuvor gesehen), denn in diesem “halbfertigen” Zustand darf nach allen Regeln der Kunst eigentlich niemals eine Aktie die Wertpapierdruckerei verlassen! Nur 4 Exemplare sind bis heute erhalten geblieben. Nr. 167 Schätzpreis: 350,00 EUR Startpreis: 175,00 EUR Gruppengaswerk Bergstraße AG Sammelaktie 10 x 1.000 Mark, Nr. 531-540 Bensheim, 1.4.1911 EF Auflage 8 (R 9). Gegründet 1886 als “Gaswerk Bensheim AG”, umfirmiert 1909 nach Anschluß auch der Gemeinden Auerbach, Zwingenberg, Alsbach, Jugenheim, Bickenbach und Hähnlein in “Gruppengaswerk Bergstraße AG” und nach Aufnahme auch der Stromversorgung 1914 wie oben. Aktionäre: Die Städte Bensheim (63,1%) und Zwingenberg (13,3%) und die Gemeinden Alsbach (5,8%), Bickenbach (5,1%), Jugenheim (7,9%), Seeheim (1,0%) und Hähnlein (3,9%). In dieser Struktur besteht das GGEW noch heute, macht mit ca. 150 Mitarbeitern rd. 160 Mio. € Jahresumsatz und beliefert rd. 140.000 Kunden. Der Strom wird von der Heag bezogen, Ferngas von der Südhessischen Gas- und Wasser AG in Darmstadt. Großes Hochformat mit schöner Umrahmung und Kapitälchen, Originalunter- schriften. Maße: 37 x 26,9 cm. Ausgestellt auf die Gemeinde Jugenheim (Hessen). Doppelblatt, lochentwertet. Nur 6 Exemplare sind bis heute erhalten geblieben! Nr. 168 Schätzpreis: 500,00 EUR Startpreis: 150,00 EUR Gruppen-Gas- und Elektrizitätswerk Bergstraße AG Aktie 1.000 RM, Nr. 1461 Bensheim, 1.4.1925 EF Auflage 50 (R 9). Großes Hochformat, schöne Umrahmung aus Weinlaub. Maße: 37,1 x 26,9 cm. Ausgestellt auf die Gemeinde Jugenheim a.d.B. Doppelblatt, lochentwertet. Nur 8 Exemplare wurden in der Reichsbank gefunden! Nr. 169 Schätzpreis: 300,00 EUR Startpreis: 90,00 EUR Gustav Genschow & Co. AG Aktie 1.000 Mark, Nr. 1620 Berlin, 1.10.1910 VF Auflage 250 (R 7). 1887 in Berlin Gründung einer Waffengroßhandlung mit Ex- und Importgeschäft durch den aus Stralsund stammenden Gustav Genschow. Er erwarb dazu 1899 die Badische Schrot- und Gewehrpropfenfabrik Durlach und 1903 die Durlacher Zündhütchen- und Patronenfa- brik GmbH. Die drei Firmen wurden 1907 in dieser neu gegründeten AG zusammengefaßt. Auf dem Gebiet der Jagd- und Sportmunition wurde Gen- schow nach Übernahme des Munitionsgeschäftes von Köln-Rottweil der größte Konkurrent der Rheinisch-Westfälische Sprengstoff AG in Köln (Gruppe Dynamit-Nobel / I.G.Farben). Einen sonst unausweichlichen Kampf vermied man durch Abschluß eines I.G.-Vertrages 1927, der 1931 auf die Dynamit-AG vorm. A. Nobel & Co. in Hamburg überging. Ab 1938 konnten die in Berlin und Ham- burg börsennotierten Genschow-Aktien 5:2 in I.G.- Farben-Aktien umgetauscht werden. Das gesamte Vermögen wurde wegen Zugehörigkeit zum I.G.- Farben-Konzern durch alliiertes Kontrollratsge- setz Nr. 9 vom 30.11.1945 beschlagnahmt. 1951 kamen die Munitions- und Schrotfabrik Karlsruhe- Durlach und die Lederwarenfabrik Altstadt- Hachenburg wieder in Gang, 1953 Entlassung aus der alliierten Kontrolle und Auflösung des I.G.-Ver- trages mit der Dynamit-AG vorm. Alfred Nobel & Co. in Troisdorf, die aber mit zuletzt 94% Hauptak- tionär blieb. 1960 Umwandlung in eine GmbH, 1963 gingen die Genschow-Werksanlagen auf die Dynamit Nobel AG über. 1966/67 Zusammen- führung der Marken GECO, Rottweil und RWS, 1972 Verlegung der Firma von Karlsruhe-Durlach nach Fürth/Stadeln. 2002 Übernahme durch den Schweizer Technologiekonzern RUAG und Weiter- führung als RUAG Ammotec GmbH. An deren Stan- dorten Fürth und Sirok (Ungarn) wird GECO-Muni- tion bis heute hergestellt. Maße: 25 x 34,9 cm. Prä- gesiegel lochentwertet. Nr. 170 Schätzpreis: 400,00 EUR Startpreis: 75,00 EUR Gustav Genschow & Co. AG Aktie 1.000 Mark, Nr. 5354 Berlin, April 1921 EF/VF Auflage 2.700 (R 10). Maße: 25 x 33,4 cm. Nicht entwertetes Stück in einem guten Erhaltungszu- stand, mit restlichem Kuponbogen (Talon + 1 Kupon). Nr. 171 Schätzpreis: 300,00 EUR Startpreis: 75,00 EUR Gutehoffnungshütte Aktienverein für Bergbau und Hüttenbetrieb Aktie 1.000 Mark, Nr. 20289 Oberhausen, 1.1.1907 EF (R 8) Gründung 1808/10 als Gewerkschaft, ab 1872 AG. Die Gesellschaft gilt als Keimzelle der Schwer- industrie des Ruhrgebietes. Drei 1808/10 in der “Hüttengewerkschaft und Handlung Jacobi, Haniel & Huyssen” in Sterkrade zusammengefasste Hüt- ten waren der Ursprung: die 1758 zu Osterfeld vom Münsteraner Domkapitular Freiherr von der Wenge zu Dieck errichtete St. Antony-Hütte zu 42 Auktionshaus Gutowski • 63. Auktion Historischer Wertpapiere am 21.11.2016 Nr. 167 Nr. 168 Nr. 169 Nr. 170

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