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63. Gutowski-Auktion

Historische Wertpapiere: Nonvaleurs für Sammler und Kapitalanleger

und Reichsbankpräsident Dr. Hjalmar Schacht sowie der Vorstandssprecher der Deutschen Bank Emil Georg von Stauss. 1925 Abschluß eines Inter- essenvertrages mit der Columbia Graphophone Comp. in London, die 1926 auch die Aktienmehr- heit der in Berlin börsennotierten AG übernahm. Columbia ging 1931 im EMI-Konzern auf. Die Welt- wirtschaftskrise brachte Lindström an den Rand des Ruins, das Unternehmen musste saniert wer- den, die Fabrik in Treptow wurde ebenso verkauft wie grosse Teile des Titelbestandes. 1936 Aus- gründung der Sprechmaschinenfabrikation in die neugegründete 100% Tochter Brandenburgische Metallverarbeitungs-GmbH, auch Radiogeräte wurden seit 1930 hergestellt. Im Dritten Reich stand die Gesellschaft wegen des britischen Großaktionärs unter Feindvermögensverwaltung, hinterher übernahmen die Alliierten die Kontrolle. Trotz starker Kriegsschäden konnte die im ameri- kanischen Sektor liegende Fabrik schon wenige Monate nach Kriegsende die Produktion von Schallplatten und Plattenspielern wieder aufneh- men. 1949 Gründung einer Zweigniederlassung in Nürnberg. 1951 Umwandlung in eine GmbH, 1953 Sitzverlegung nach Köln-Braunsfeld. Den Marken- namen Lindström benutzte der EMI-Konzern wei- ter bis 1972, als die CarlLindström GmbH und die Electrola GmbH zur EMI Electrola GmbH ver- schmolzen wurden. Die bedeutendste Firma in der deutschen Unterhaltungs-Industrie der Vorkriegs- zeit! Hübscher G&D-Druck, in der Umrandung klei- ne Vignette mit einem Grammophon. Maße: 26,3 x 35 cm. Die nach der Inflation 1924 zunächst auf 200 RM und einer Sanierung mit Kapitalherabset- zung 1934 auf 20 RM herabgesetzten Mark-Aktien wurden 1941 in neu gedruckte Stücke zu 100 RM und 1.000 RM umgetauscht, kriegsbedingt konnte die Aktion scheinbar aber nicht vollständig abge- schlossen werden. Nr. 73 Schätzpreis: 450,00 EUR Startpreis: 120,00 EUR Carl Schmidt AG Eisen-Möbel- und Maschinenfabrik Aktie 1.000 Mark, Nr. 499 Böhlitz-Ehrenberg b. Leipzig, Jan. 1920 VF Gründeraktie, Auflage 1.000 (R 9). Gründung 1920 in Leipzig. Später wurde der Sitz nach Böhlitz- Ehrenberg verlegt. Fabrikation und Handel von Eisenmöbeln, Möbeln und Maschinen. Am 5.9.1929 stellte die Gesellschaft ihre Zahlungen ein. 1932 handelsgerichtlich gelöscht. Sehr deko- rative Umrandung aus Eichenlaub und Lorbeer. Maße: 39,6 x 29,1 cm. Kleine Lochentwertung unten in der Mitte. Nur 9 Stücke sind bis heute erhalten geblieben! Nr. 74 Schätzpreis: 1.000,00 EUR Startpreis: 300,00 EUR Casino im Frankfurter Hof Antheilschein 100 Mark, Nr. 415 Mainz, 1.4.1889 VF+ (R 9) Das Gasthaus “Zum Frankfurter Hof” in der Augustinerstraße im Herzen der Mainzer Altstadt bekam seinen Namen von dem ursprünglichen Besitzer, dem Bartholomäusstift in Frankfurt am Main. 1834 erwarb der Wirt Konrad Falck das Gasthaus und baute einen Saal an, um den immer größer werdenden Bedarf an Versammlungsstät- ten für den Mainzer Karneval zu decken. Mainz war zu dieser Zeit “die republikanischste, revolu- tionärste deutsche Stadt, ja ein Vorort von Paris” (Heinrich von Treitschke). Die Politik dominierte besonders nach 1848 das öffentlichen Leben. Der Frankfurter Hof wurde zur politischen Versamm- lungsstätte und Treffpunkt des engagierten Bür- gertums. Im Mai 1848 wurde im Frankfurter Hof der erste Demokratische Verein gegründet mit dem Ziel der Verwirklichung der deutschen “Sozialen Republik”. 1864 kauften Johann Falck und Andreas Schmidt das Gebäude für den 1863 gegründeten Katholischen Leseverein, der sich im Juni 1864 in “Casino-Gesellschaft im Frankfurter Hof” umbenannte. 1865 bat der Mainzer Carneval Verein die Casinogesellschaft um Überlassung des Saales für die Veranstaltungen der Kampagne. Die Gesellschaft antwortete mit einer Zusage, jedoch mit der Bedingung, daß “bei den Sitzungen alles fern bleibe, was Religion und Sitte sowie den Cha- rakter der Gesellschaft verletzen könne.” 1890 wurde im Frankfurter Hof eine der größten Orga- nisationen innerhalb der Kirche Deutschlands, der Volksverein für das Katholische Deutschland, ins Leben gerufen. 1938 diente der Frankfurter Hof unter anderem als Auffanglager für jüdische Flüchtlinge aus den rheinhessischen Dörfern. 1989 erfolgte die Grundsteinlegung für die Sanierung des Frankfurter Hofes nach langen politischen Dis- kussionen und mit großem Einsatz einer Bürgeri- nitiative. Dekorativ, Umrahmung durch eine Gir- lande aus Blumen und Früchten. Originalunter- schriften. Geschichtlich hochinteressant! Namenspapier, eingetragen auf Carl Sigl. Maße: 35,4 x 24,7 cm. Doppelblatt, inwendig Übetragung von 1926. Mit beiliegenden restlichen Kupons. 21 Auktionshaus Gutowski • 63. Auktion Historischer Wertpapiere am 21.11.2016 Nr. 72 Nr. 73 Nr. 74 Nr. 75

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