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63. Gutowski-Auktion

Historische Wertpapiere: Nonvaleurs für Sammler und Kapitalanleger

Nr. 67 Schätzpreis: 600,00 EUR Startpreis: 200,00 EUR Bremer Strassenbahn Actie 1.200 Mark, Nr. 621 Bremen, 20.4.1895 EF Auflage 250 (R 8). Eröffnung der Bremer Pferde- bahn 1876, elektrischer Betrieb ab 1.5.1892. Nor- malspurige Strecken von zusammen 67 km Länge. Noch heute als Bremer Strassenbahn AG börsen- notiert. Diese Emission ausgegeben nach der Elek- trifizierung des Bahnbetriebs. Neben dem neuen Firmennamen auch an der Vignette erkennbar: Statt des alten Pferdebahnwagens ist nun der Straßenbahnwagen No. 35 mit Stromabnehmer und Oberleitung abgebildet. Maße: 28 x 22 cm. Doppelblatt. Nicht entwertetes Stück! Nr. 68 Schätzpreis: 350,00 EUR Startpreis: 90,00 EUR Breslauer Messe- und Ausstellungs-AG Namens-Aktie 100 RM, Nr. 49 Breslau, Februar 1939 EF Auflage 400 (R 9). Gründung 1917 als GmbH, seit 1923 die “Breslauer Messe AG”, 1928 dann wie oben umfirmiert. Förderung von Industrie, Han- del, Handwerk und Landwirtschaft durch Veran- staltung von Messen und Ausstellungen war Zweck der Gesellschaft, deren Großaktionär die Stadtgemeinde Breslau war. Das Messegelände war 300.000 qm groß, davon 36.100 qm bebaut. Maße: 21 x 29,7 cm. Nicht entwertetes Stück mit komplettem Kuponbogen! Nr. 69 Schätzpreis: 300,00 EUR Startpreis: 90,00 EUR Buchholz Schokoladenfabrik-AG Aktie 5.000 Mark, Nr. 1221 Berlin, Juli 1923 EF/VF Gründeraktie, Auflage 6.000 (R 9). Gründung zur Übernahme und Fortführung der Schokoladenfa- brik von Walter Buchholz in Berlin N 65, Lieben- walder Strasse 34. Die Firma überstand die Hyper- inflation nicht und ist 1928 erloschen. Dekorative Zierumrandung. Maße: 22,8 x 34,6 cm. Mit beilie- gendem kpl. Kuponbogen. Zwei ganz kleine Einris- se am rechten Rand hinterklebt, sonst tadellose Erhaltung. Nr. 70 Schätzpreis: 150,00 EUR Startpreis: 40,00 EUR Bürger-Ressource-Gesellschaft 4% Subscriptions-Anlehen 10 Gulden, Nr. 312 Hof, 23.31849 VF Auflage 300. Die Bürger-Ressource Hof wurde am 13.11.1799 durch elf angesehene Bürger von Hof gegründet. Mit der Aktienemission 1804 (und spä- teren kleinen Nachfinanzierungen) wurde der Bau eines Versammlungshaus finanziert; es befand sich an der Stelle, wo heute die Stadtpost steht. Für den selbständigen Mittelstand der Stadt Hof diente es als Zentrum des gesellschaftlichen Lebens. Die Einrichtung entsprang vor allem dem Wunsch, sich ungestört von napoleonischen Spit- zeln unterhalten zu können. Einen heftigen Streit gab es 1845, als das Grundstück dem Staat für Eisenbahnzwecke abgetreten werden musste: die dafür herausgeschlagene Entschädigung von 30.000 Gulden war bedeutend mehr, als in die Immobilie investiert worden war. Am Ende wurde der Mehrerlös nicht unter allen Vereinsmitglie- dern, sondern nur unter den Aktienbesitzern ver- teilt. Kurz darauf wurde das neue, bis jetzt genutz- te Vereinsgebäude an der Poststraße errichtet. Noch heute ist die Bürgergesellschaft (zu Beginn des 20. Jh. in einen eingetragenen Verein umge- wandelt) einer der größten Vereine am Ort und pflegt jetzt vor allem das gesellige Leben. Mit die- ser mit 4% verzinslichen Anleihe wurde ein Teil der Kosten des Neubaus des Gesellschafts-Gebäu- des an den Poststraße finanziert. Die Anleihe wurde bis 1856 durch Auslosung vollständig getilgt. Maße: 20,8 x 12 cm. Mit links und rechts je einem anh. Zinskupon. Nr. 71 Schätzpreis: 500,00 EUR Startpreis: 100,00 EUR Carl Bücklers & Co. AG Aktie 1.000 Mark, Nr. 245 Düren, Juli 1912 EF Gründeraktie, Auflage 1.050 (R 10). Gegründet 1912, Übernahme der 1885 errichteten Komman- dit-Ges. Carl Bücklers & Co. in Düren, Eschweiler und Heimbach. Betrieben wurde eine mechani- sche Weberei für Leinen und Halbleinen. Der Fir- mengründer Carl Bücklers war außerdem seit 1872 an der Flachsspinnerei Schöller, Mevissen & Bücklers in Düren beteiligt. 1930 trat die AG in Liquidation. Faksimilesignatur des bedeutenden Tuchfabrikanten Arnold Schoeller als Aufsichts- ratsmitglied. Vorder- und rückseitig mehrere Liquidationsstempel. Maße: 31,4 x 23,5 cm. Nicht entwertetes Stück! Nr. 72 Schätzpreis: 750,00 EUR Startpreis: 125,00 EUR Carl Lindström AG Aktie 1.000 Mark, Nr. 2256 Berlin, August 1911 VF+ Auflage 1.500 (R 8). Carl Elöf Lindström (geboren am 26.6.1869 im schwedischen Södertälje, gestor- ben am 29.12.1932 in Berlin) schuf in Deutschland einen der ersten international operierenden und den zeitweise größten Schallplatten-Konzern in ganz Europa. Er verließ seine Heimat 1892 zunächst Richtung Stettin und gründete dann 1897 in Berlin eine mechanische Werkstätte, die bald vornehmlich Phonographen herstellte, fer- ner Diktiergeräte der Marke Parlograph. Den ersten Apparat zur Wiedergabe von Schallplatten nach dem Prinzip des Grammophons von Emil Berliner brachte Lindström unter dem Namen Lynophone heraus. Der Betrieb expandierte rasend schnell, 1904 nahm Lindström die bereits in der Branche als weniger erfolgreiche Wettbe- werber tätigen Bankiers Max Straus und Heinrich Zuntz als Kapitalgeber auf und gründete die Carl Lindström GmbH. Nicht ganz freiwillig, denn die Bankiers hatten Lindström in der Hand, weil er sich zuvor bei einem Großauftrag für Salon-Kine- matographen verkalkuliert hatte. 1905 brachte die Firma den “Record-Plattenapparat” heraus, wes- wegen Carl Lindström als Erfinder des Grammo- phons mit beweglichem Tonarm und fest montier- tem Trichter gilt. 1908 erfolgte die Umwandlung in eine AG. 1911 Erwerb der International Talking Machine Company mit der Plattenmarke Odeon, einem der bekanntesten Labels der Vorkriegs- Schellack-Zeit. Dazu kamen die Labels Jumbo, Jumbola, Fonotipia, Beka, Lyraphon, Dakapo und Favorit durch Übernahme der Dr. Grünbaum & Thomas AG, Berlin (1913), der Favorite-Record AG, Hannover (1915) und der Beka-Rekord AG, Berlin (1917). Fabriken bestanden in Berlin SO 33 (Schlesische Str. 26/27), Neukölln (Heidelberger Str. 75/76), Weissensee (Lehder Str. 20/25), die große Schallplattenfabrik war in Treptow (Bouchéstr. 35/36). Bis zu 3.000 Mitarbeiter waren beim “Schallplattenkönig” beschäftigt. Hergestellt wurden Phonographen, Sprechmaschinen, Schall- platten, Rechenmaschinen und Kinematographen. Zweigwerke befanden sich in Clichy bei Paris und Hartford bei London, die aber ebenso wie die Agenturen in vielen europäischen Hauptstädten, in Rußland, Südamerika, den USA und Kanada als Folge des 1. Weltkrieges verloren gingen. 1917 war Lindström einer der Mitbegründer der UFA. 1921 schied Carl Lindström als technischer Direktor aus der Firma aus, während sein Kompagnon der ersten Stunde, Max Straus, kaufmännischer Vor- stand blieb (und als Jude erst 1931 in den Auf- sichtsrat überwechseln musste, bevor er 1936 nach England emigrierte). Im Aufsichtsrat der bis 1935 (danach Einsetzung eines Treuhänders für das Feindvermögen) in Berlin börsennotierten AG saßen nun auch der spätere Reichsfinanzminister 20 Auktionshaus Gutowski • 63. Auktion Historischer Wertpapiere am 21.11.2016 Nr. 68 Nr. 69 Die Zuschläge erfolgen zum niedrigst möglichen Preis, auch wenn Sie schriftlich höher geboten haben. Garantiert! Nr. 70 Nr. 71

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