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Katalog-62

62. Gutowski-Auktion - Historische Wertpapiere für Sammler, Kunstliebhaber, Historiker, Heimatforscher und Kapitalanleger

stillgelegt und 1919 verkauft. Das Walz- und Preßwerk in Brackwede war mit der ersten vollau- tomatischen Vernickelungsanlage des Kontinents ausgestattet und war ein wichtiger Zulieferer für den Fahrzeugbau. 1938 auch Verlegung des juristi- schen Firmensitzes nach Brackwede, nachdem die seit 1926 mehrheitlich zur Hahnsche Werke AG in Berlin gehörenden Kammerich-Werke im Zuge einer “Arisierung” des Hahn-Konzerns vom den Mannesmannröhrenwerken übernommen worden waren (im Zuge des Restitutionsverfahrens erhiel- ten die Hahn-Erben nach dem Krieg zunächst 55 % der Firmenanteile zurück, die aber 1955 erneut an Mannesmann verkauft wurden). Anläßlich des 90- jährigen Firmenjubiläums eröffneten die Kamme- rich-Werke, die bereits wieder 1300 Beschäftigte hatten, 1954 einen Kindergarten, der in Brackwe- de noch heute als “Kammerich-Kita” bekannt ist. 1970 im Zuge der Arbeitsteilung Mannesmann/ Thyssen Einbringung der Produktionsanlagen in die Mannesmannröhren-Werke GmbH und Aus- gliederung der Achsbrückenfertigung. Bei dieser Gelegenheit Verschmelzung der Kammerich- Werke AG auf die Mannesmann AG. Großes Hoch- format, schön verzierte Umrahmung. Maße: 36 x 26,5 cm. Doppelblatt. Kleine Lochentwertung unten mittig. Nur 10 Stücke sind bis heute erhal- ten geblieben! Nr. 450 Schätzpreis: 250,00 EUR Startpreis: 90,00 EUR Kammgarnspinnerei an der Werra Aktie 1.000 RM, Nr. 216 Niederschmalkalden, 30.7.1941 EF Auflage 2.000 (R 10). Der spektakuläre Konkurs des Nordwolle-Konzerns Mitte 1931 war der Aus- löser für den Zusammenbruch der Darmstädter und Nationalbank (DANAT-Bank), der in einer Ket- tenreaktion die bis dahin schlimmste Bankenkrise der deutschen Geschichte auslöste. Viele Teile des Nordwolle-Konzerns wurden anschließend in rechtlich selbständigen Auffanggesellschaften weitergeführt, so auch in dieser 1932 gegründeten AG die Kammgarnspinnerei Wernshausen mit ihren rd. 800 Mitarbeitern. 1937 außerdem Über- nahme der Neuen Kammgarnspinnerei Glücks- brunn GmbH, Schweina, die früher ebenfalls zum Nordwolle-Konzern gehört hatte. Gegründet wor- den war die traditionsreiche Spinnerei ursprüng- lich schon 1832! Zu DDR-Zeiten VEB, nach der Wende die “Kammgarnspinnerei an der Werra GmbH”. Östlich der Werra am Übergang zur frühe- ren Wernshausener Ortsteil Niederschmalkalden war die Fabrik 1920-22 nach Plänen von Karl Beh- lert völlig neu gebaut worden. Das Ensemble stand, nachdem die Kammgarnspinnerei 1992 geschlossen wurde, als einzigartiges Industrie- denkmal Südthüringens seit 2002 unter Denkmal- schutz. Besonderer kultureller Wert wird dem Ver- waltungsgebäude mit in weiten Teilen original erhaltener Ausstattung (u.a. Bleiglasfenster mit Motiven der Wollverarbeitung) beigemessen. Nach der Eingemeindung Wernshausens zum 1.12.2008 wurde die Stadt Schmalkalden Eigentü- mer des ehemaligen Fabrikareals und betrieb gegen den Widerstand der Denkmalpflege den Abriß dieses Kulturdenkmals. Maße: 20,9 x 29,7 cm. Nr. 451 Schätzpreis: 350,00 EUR Startpreis: 80,00 EUR Karlsruher Brauerei-Gesellschaft vormals K. Schrempp Aktie 1.000 Mark, Nr. 2090 Karlsruhe, 1.7.1919 EF Auflage 300 (R 8). Gründung 1889 zur Übernahme der Brauerei von Karl Schrempp (vormalige Brauerei Schuberg in der Karlstr. 65). Mit über 100.000 hl Jahresausstoß damals eine der großen Brauereien. 1920 Fusion mit der Brauerei A. Printz, 1933 Umfirmierung in “Brauerei Schrempp-Printz AG” (der Zusatz Printz fiel 1964 fort). 1968 Stille- gung der eigenen Mälzerei. Mehrheitsaktionär war zuletzt über die Bank für Brau-Industrie und die Binding-Brauerei der Oetker-Konzern. 1972 auf die Binding-Tochter Mainzer Aktien-Bierbrauerei ver- schmolzen. Mit Originalunterschrift von Karl Schrempp als Vorstand. Lochentwertet. Doppel- blatt. Maße: 35 x 23 cm. Nr. 452 Schätzpreis: 300,00 EUR Startpreis: 100,00 EUR Karola-Werk Chemische Fabrik AG Aktie 1.000 RM, Nr. 32 Eisenach, 20.7.1938 EF Auflage 100 (R 8). Gründung 1923, eine reine Fami- lien-AG. Die Fabrik in der Langensalzaer Str. 37-41 stellte insbesondere Schuhputz-Präparate und Treibriemenpflegemittel her. Nach 1945 ist die AG in der “Liste B” der Sowjetischen Militär-Admini- stration aufgeführt (also bei den Unternehmen, die den Besitzern zurückgegeben werden). Loch- entwertet. Maße: 21,1 x 29,9 cm. Nr. 453 Schätzpreis: 400,00 EUR Startpreis: 40,00 EUR Katholisches Vereinshaus Treviris Actie IV. Emission 500 Mark, Nr. 1578 Trier, 1.4.1900 VF Auflage 700 (R 9). Gründung 1895. Die Räume des 1895-1900 erbauten Gesellschaftshauses (Jacob- str. 28-30, Moselstr. 6-12) mit Saalbau mit Fest- sälen für 2.000 Personen und Weingroßkellerei standen den in Trier befindlichen katholischen Vereinen zur Verfügung, die ein eigenes Heim nicht hatten. Außerdem Weinhandel en gros und en detail (das riesige Weinlager beanspruchte fast die Hälfte der Bilalzsumme). 1938 wird “Katho- lisch” aus dem Firmennamen gestrichen. Im Som- mer 1945 wurden die Weinbestände durch Verfü- gung der französischen Besatzungsmacht blockiert, die Gebäude als französisches Soldaten- heim requiriert. Der Saalbau wurde schon am 1.10.1945 wieder freigegeben und der Stadt Trier bis 1950 mietweise für das Stadttheater überlas- sen, die Weinblockade wurde erst 1948 wieder auf- gehoben. Erst 1955 gab die französische Besat- zung auch die restlichen Räumlichkeiten in völlig herabgewirtschaftetem Zustand wieder zurück. Anstatt, wie Jahrzehnte zuvor, der Stadtdechant figuriert als AR-Vorsitzender nun ein Staatl. Lotte- rie-Einnehmer. 1972 Umwandlung in die “Vereins- haus Treviris Weinhandels- und Immobiliengesell- schaft Heß & Co. KG”. Sehr dekorativ, Gottesmut- ter mit Jesuskind im Unterdruck, mit Originalun- terschriften. Maße: 34 x 21,4 cm. Sehr niedriger Startpreis! 90 Auktionshaus Gutowski • 62. Auktion Historischer Wertpapiere am 18.7.2016 Nr. 449 Nr. 450 Nr. 451 Nr. 452 Nr. 453

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