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Katalog-62

62. Gutowski-Auktion - Historische Wertpapiere für Sammler, Kunstliebhaber, Historiker, Heimatforscher und Kapitalanleger

Nr. 249 Schätzpreis: 400,00 EUR Startpreis: 75,00 EUR Deutsche Vereinsbank Aktie 1.000 Mark, Nr. 32139 Frankfurt a.M., 9.12.1921 EF Auflage 40.000 (R 9). Gründung 1871, nach der Jahrhundertwende Übernahme mehrerer Privat- bankhäuser in Frankfurt, Wiesbaden, Mainz und Hanau. Als Aktionäre waren in starkem Maße die bekannten Frankfurter Privatbankiers interes- siert. 1929 Verschmelzung mit der Deutschen Effekten- und Wechsel-Bank (aus der um 1990 die SKA Deutschland wurde). Faksimile Ed. v. Gruneli- us als AR-Vorsitzender. Maße: 38,6 x 25,8 cm. Dop- pelblatt. Nr. 250 Schätzpreis: 300,00 EUR Startpreis: 75,00 EUR Deutsche Vidal-Farbstoff-AG Actie 1.000 Mark, Nr. 1016 Koblenz, 10.4.1899 EF Gründeraktie, Auflage nicht zu ermitteln (R 7). So schön die bei G&D gedruckte Aktie auch ist, der vollständig erhaltene Kuponbogen beweist, dass es sich um ein nur ganz kurzlebiges Unternehmen handelte. Schon im AG-Handbuch 1902/03 ist die Gesellschaft gar nicht mehr verzeichnet. Maße: 24,7 x 34 cm. Mit kpl. Kuponbogen. Nr. 251 Schätzpreis: 250,00 EUR Startpreis: 75,00 EUR Deutsche Wachwitzmetall-AG Aktie 1.000 Mark, Nr. 278 Hersbruck bei Nürnberg, 6.6.1908 EF Auflage 750 (R 6). Als die AG im Juli 1900 in Nürn- berg gegründet wurde, ahnten die Geldgeber noch nicht, was auf sie zukommen würde. Die Firmen- geschichte liest sich wie eine gruselige Story vom Neuen Markt: für Metallprodukte aus Stahl-Alumi- nium hatte sich der Herr Heinrich Wachwitz Reichspatente erteilen lassen, deren Einbrin- gungswert bei Gründung der AG mit 1 Mio. Mark beziffert wurden - so wurde gleich die erste Hälfte des Aktienkapitals von 2 Mio. Mark verfrühstückt. Die zweite Hälfte zeichnete der famose Bankier Dünkelsbühler, zahlte die Aktien aber nur mit 30 % ein. Die patentierte Stahl-Aluminium-Hightech funktionierte aber nicht so richtig, und chroni- scher Geldmangel behinderte die Produktion außerdem. Nun stand die Wachwitz-Gesellschaft in enger Geschäftsbeziehung mit dem Alexander- werk A. von der Nahmer AG in Remscheid, wel- ches auch erhebliche Vorschüsse gewährt hatte. “Infolge Verschwindens des früheren Vorsitzen- den des Aufsichtsrats, des Bankiers M. Dünkels- bühler, der auf seine Aktien noch 70 % einzuzahlen hatte, wurde im Juni 1905 eine Hilfsaktion zu Gun- sten der Gesellschaft notwendig”, heißt es im Bör- senhandbuch. Und der Aufsichtsrat schreibt in seinem Bericht über das 5. Geschäftsjahr: “Die Hauptaufgabe ... war, die Werte der Bilanz gründ- lich zu prüfen und alle schwindelhaften Posten wie Patent-Konto und Beteiligungs-Konto auf ihre wahren Werte zurückzuführen. Ferner auf die Ein- richtungen der Fabrik, welche für die jetzige Fabri- kationsweise nur teilweise oder nicht mehr brauchbar sind, entsprechende Abschreibungen zu machen.” Im Klartext: Die Patente wurden von 1 Mio. M auf 150.000 M abgeschrieben, als Total- verlust erwies sich eine Beteiligung an der notlei- dend gewordenen Compound Metals Company Ltd. in London, ebenso wie 38.316 M Forderungen gegen den flüchtigen Bankier Dünkelsbühler. Gera- de erst gebaute Glühöfen erwiesen sich als schlecht und mussten abgerissen werden. Der Gesamtverlust belief sich auf 1,082 Mio. Mark. Zur Sanierung wurden die Aktien des M. Dinkelsbühler nach vergeblicher Aufforderung zur Vollzahlung kaduziert und die geleistete Teileinzahlung zu Gunsten der Gesellschaft eingezogen, die übrige Million Aktienkapital wurde 4:1 zusammengelegt. Im Mai 1905 übernahm das Alexanderwerk in Remscheid, das inzwischen beinahe sämtliche Aktien besaß, eine Kapitalerhöhung um 750.000 M. Nicht uneigennützig: Tatsächlich floss gar kein Geld, sondern nachdem das Alexanderwerk den Gesamtvertrieb der Wachwitz-Erzeugnisse über- nommen hatte, wurden hierfür geleistete Vor- schüsse einfach verrechnet. Auch die neben dem Walzwerk nun neu eingerichtete Geschirrfabrik florierte nicht. Obwohl das Alexanderwerk in den Folgejahren weitere Forderungen erließ, war die Wachwitzmetall nicht zu retten: Am 15.11.1909 wurde die Auflösung der Gesellschaft beschlos- sen, im März 1910 wurde das Werk stillgelegt. Als im gleichen Jahr die famosen, nunmehr als wert- los bezeichneten Patente versteigert wurden, ersteigerte sie das Alexanderwerk nur deshalb zum Liquidationsbilanzwert von 100.000 M, um einen Konkurs der Wachwitzmetall zu verhindern. Die Bilanz des Alexanderwerks wurde durch den missglückten Ausflug nach Nürnberg so in Mitlei- denschaft gezogen, dass dort von 1907-1911 die Dividende völlig ausfiel. Sehr großformatig (28,5 x 40 cm), Originalunterschriften der Direktoren, Faksimile-Unterschrift Alexander von der Nahmer als AR-Vorsitzender. Maße: 28,4 x 40 cm. Nr. 252 Schätzpreis: 175,00 EUR Startpreis: 40,00 EUR Deutsche Weinbrennerei AG Aktie 20 RM, Nr. 3882 Siegmar, 3.1.1925 EF Auflage 4.500. Gründung 1890 als “Actiengesell- schaft Deutsche Cognacbrennerei” zum Fortbe- trieb der Cognacbrennerei von Gruner & Comp. Die Gesellschaft destillierte “erstklassigen Wein- brand und Weinbrandverschnitt sowie Tafellikö- re”. Das 3.616 qm große Fabrikareal (davon 2.154 qm in der Hauptsache mit zeitgemäßen Kellerei- anlagen überbaut) hatte einen eigenen Gleisan- schluß. Nach der Hyperinflation kam es 1925 zu einem bösen Verlustabschluß, verursacht durch die allgemeine Wirtschaftskrise und zurückgehen- de Kaufkraft der Kundschaft, aber auch “wenig glückliche Dispositionen des früheren Vorstands”. Man warf ihm leichtfertige Kreditgewährung eben- so vor wie den Mißerfolg der neu aufgenommenen Likörfabrikation, mit der die Absatzkrise bei Wein- brand kompensiert werden solte. 1926 war das halbe Aktienkapital verloren, 1927 trat die AG in Liquidation (1929 nach Auszahlung einer Quote von 57 % abgeschlossen, Firma erloschen). Bör- sennotiert in Dresden, ab 1923 auch in Chemnitz. Maße: 21 x 29,7 cm. Prägesiegel lochentwertet. Nr. 253 Schätzpreis: 200,00 EUR Startpreis: 90,00 EUR Deutsche Wohnstätten-Hypothekenbank Namensaktie C 1.000 RM, Nr. 2976 Berlin, April 1931 EF (R 7) Gegründet am 15.11.1924 durch die Deutsche Wohnstätten-Bank AG, Berlin (die spätere Deut- sche Bau- und Bodenbank AG) unter Mitwirkung der Preußischen Landespfandbriefanstalt, Berlin, der Württembergischen Wohnungskreditanstalt, Stuttgart, des Reichsverbandes deutscher Bauge- nossenschaften e.V., Berlin und des Hauptverban- des deutscher Baugenossenschaften e.V., Berlin. Gemeinnützige Hypothekenbank zur Finanzierung von Wohnungen und den dazugehörigen Versor- gungsanlagen. Gedruckt bei der Reichsdruckerei. Maße: 21 x 29,7 cm. Prägesiegel lochentwertet. Nr. 254 Schätzpreis: 80,00 EUR Startpreis: 30,00 EUR Deutsches Reich 5 % Schuldv. 100 Mark, Nr. 8517117 Berlin, 15.3.1917 VF+ (R 9) 1871 wurde das Deutsche Reich gegründet. Ein Geldsegen war zu Anfang die französische Kriegsentschädigung, mit der man die Schulden des Krieges 1870/71 bis auf einen kleinen Rest tilg- te. Als diese Mittel erschöpft waren, wurde am 54 Auktionshaus Gutowski • 62. Auktion Historischer Wertpapiere am 18.7.2016 Nr. 250 Nr. 251 Nr. 252 Nr. 253 Nr. 254

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