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Katalog-62

62. Gutowski-Auktion - Historische Wertpapiere für Sammler, Kunstliebhaber, Historiker, Heimatforscher und Kapitalanleger

nen Kalibergwerken gehörte auch die inzwischen bundesweit als Atommülllager zu trauriger Berühmtheit gelangte Schachtanlage Asse bei Wolfenbüttel. 1988 kippte Wintershall (Kali und Salz) die wenigen freien Burbach-Aktionäre fast alle mit einem drastischen Kapitalschnitt heraus. Ganze sieben Kleinaktionäre blieben danach übrig (darunter ein gewisser Jörg Benecke), mit denen man sich nach mehreren familiären und sehr (feucht-)fröhlichen Hauptversammlungen schließ- lich auch in Freundschaft einigte. Wie das genau gelaufen ist, da fragen Sie Herrn Benecke am besten selbst. Maße: 21 x 29,8 cm. Nicht entwer- tetes Stück! Nr. 181 Schätzpreis: 125,00 EUR Startpreis: 45,00 EUR C. L. Senger Sohn AG Aktie 1.000 Mark, Nr. 85 Krefeld (Rhld.), 1.1.1914 EF Gründeraktie, Auflage 296. Gründung am 9.7.1912. Betrieb von Geschäften der Textil-Industrie, mit- telbare oder unmittelbare Beteiligung an Unter- nehmen gleicher oder verwandter Art. Gleich nach der Gründung wird die Existenz der Firma durch andauernde Färberstreiks gefährdet. Maße: 26,5 x 36,3 cm. Kleine Lochentwertung unten links. Nr. 182 Schätzpreis: 150,00 EUR Startpreis: 60,00 EUR Cammann & Co. AG Aktie 1.000 Mark, Nr. 727 Chemnitz, 18.4.1921 EF+ Auflage 1.300 (R 7). Gründung 1919. Herstellung von Gobelinstoffen, Velours, Dekorations- und Web- stoffen. Das 1925/26 vom Architekten Willy Schön- feld als erstes Chemnitzer Hochhaus erbaute Fir- mengebäude beherbergt neben der Camman GmbH noch zahlreiche weitere Betriebe. Die Cammann GmbH produziert noch heute Möbel- und Dekorati- onsstoffe. Lochentwertet. Maße: 37,8 x 27 cm. Nr. 183 Schätzpreis: 350,00 EUR Startpreis: 125,00 EUR Carl Kästner AG Vorzugsaktie Lit. B 20 RM, Nr. 116 Leipzig, 4.11.1927 EF Auflage 450 (R 9). Gründung 1823 durch den Schlossermeister Carl Kästner. Seit 1900 AG unter Übernahme der “Lipsia-Fahrrad-Industrie-AG”. Die Fabrik in der Berliner Str. 69 stellte Geldschränke und Tresoranlagen her. Bis 1927 in Berlin und Lei- pzig amtlich notiert. Die Olsen-Bande spezialisier- te sich auf Geldschränke der fiktiven Firma Franz Jäger, Berlin. In Wahrheit aber spielten in den mei- sten Olsenbande-Filmen Geldschränke von Carl Kästner mit, der mit seinen Produkten vor dem Krieg Weltruf genoss! Maße: 29,7 x 20,6 cm. Präge- siegel lochentwertet. Nur 7 Stücke sind bis heute erhalten geblieben! Nr. 184 Schätzpreis: 400,00 EUR Startpreis: 60,00 EUR Carl Lindström AG Aktie 1.000 Mark, Nr. 1002 Berlin, Juni 1909 VF Auflage 250 (R 6). Carl Elöf Lindström (geboren am 26.6.1869 im schwedischen Södertälje, gestor- ben am 29.12.1932 in Berlin) schuf in Deutschland einen der ersten international operierenden und den zeitweise größten Schallplatten-Konzern in ganz Europa. Er verließ seine Heimat 1892 zunächst Richtung Stettin und gründete dann 1897 in Berlin eine mechanische Werkstätte, die bald vornehmlich Phonographen herstellte, fer- ner Diktiergeräte der Marke Parlograph. Den ersten Apparat zur Wiedergabe von Schallplatten nach dem Prinzip des Grammophons von Emil Berliner brachte Lindström unter dem Namen Lynophone heraus. Der Betrieb expandierte rasend schnell, 1904 nahm Lindström die bereits in der Branche als weniger erfolgreiche Wettbe- werber tätigen Bankiers Max Straus und Heinrich Zuntz als Kapitalgeber auf und gründete die Carl Lindström GmbH. Nicht ganz freiwillig, denn die Bankiers hatten Lindström in der Hand, weil er sich zuvor bei einem Großauftrag für Salon-Kine- matographen verkalkuliert hatte. 1905 brachte die Firma den “Record-Plattenapparat” heraus, wes- wegen Carl Lindström als Erfinder des Grammo- phons mit beweglichem Tonarm und fest montier- tem Trichter gilt. 1908 erfolgte die Umwandlung in eine AG. 1911 Erwerb der International Talking Machine Company mit der Plattenmarke Odeon, einem der bekanntesten Labels der Vorkriegs- Schellack-Zeit. Bis zu 3.000 Mitarbeiter waren beim “Schallplattenkönig” beschäftigt. Hergestellt wurden Phonographen, Sprechmaschinen, Schall- platten, Rechenmaschinen und Kinematographen. Zweigwerke befanden sich in Clichy bei Paris und Hartford bei London, die aber ebenso wie die Agenturen in vielen europäischen Hauptstädten, in Rußland, Südamerika, den USA und Kanada als Folge des 1. Weltkrieges verloren gingen. 1917 war Lindström einer der Mitbegründer der UFA. 1921 schied Carl Lindström als technischer Direktor aus der Firma aus, während sein Kompagnon der ersten Stunde, Max Straus, kaufmännischer Vor- stand blieb (und als Jude erst 1931 in den Auf- sichtsrat überwechseln musste, bevor er 1936 nach England emigrierte). Im Aufsichtsrat der bis 1935 (danach Einsetzung eines Treuhänders für das Feindvermögen) in Berlin börsennotierten AG saßen nun auch der spätere Reichsfinanzminister und Reichsbankpräsident Dr. Hjalmar Schacht sowie der Vorstandssprecher der Deutschen Bank Emil Georg von Stauss. 1925 Abschluß eines Inter- essenvertrages mit der Columbia Graphophone Comp. in London, die 1926 auch die Aktienmehr- heit der in Berlin börsennotierten AG übernahm. Columbia ging 1931 im EMI-Konzern auf. Die Welt- wirtschaftskrise brachte Lindström an den Rand des Ruins, das Unternehmen musste saniert wer- den, die Fabrik in Treptow wurde ebenso verkauft wie grosse Teile des Titelbestandes. 1936 Aus- gründung der Sprechmaschinenfabrikation in die neugegründete 100 % Tochter Brandenburgische Metallverarbeitungs-GmbH, auch Radiogeräte wurden seit 1930 hergestellt. Im Dritten Reich stand die Gesellschaft wegen des britischen Großaktionärs unter Feindvermögensverwaltung, hinterher übernahmen die Alliierten die Kontrolle. Trotz starker Kriegsschäden konnte die im ameri- kanischen Sektor liegende Fabrik schon wenige Monate nach Kriegsende die Produktion von Schallplatten und Plattenspielern wieder aufneh- men. 1949 Gründung einer Zweigniederlassung in Nürnberg. 1951 Umwandlung in eine GmbH, 1953 Sitzverlegung nach Köln-Braunsfeld. Die bedeu- tendste Firma in der deutschen Unterhaltungs- Industrie der Vorkriegszeit! Hübscher G&D- Druck, in der Umrandung kleine Vignette mit einem Grammophon. Die nach der Inflation 1924 zunächst auf 200 RM und einer Sanierung mit Kapitalherabsetzung 1934 auf 20 RM herabgesetz- ten Mark-Aktien wurden 1941 in neu gedruckte Stücke zu 100 RM und 1.000 RM umgetauscht, kriegsbedingt konnte die Aktion scheinbar aber nicht vollständig abgeschlossen werden. Maße: 26,4 x 35 cm. 38 Auktionshaus Gutowski • 62. Auktion Historischer Wertpapiere am 18.7.2016 Nr. 181 Nr. 182 Nr. 183 Nr. 184 Nr. 185

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