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Katalog-62

62. Gutowski-Auktion - Historische Wertpapiere für Sammler, Kunstliebhaber, Historiker, Heimatforscher und Kapitalanleger

Cecenchanowsker Aimaks in der Mongolei” in Nordchina gegründet. Die Gesellschaft bekam von der chinesischen Regierung das alleinige Schürf- recht in den Aimaks der Mongolei bis zum Jahre 1931. Vom brutto gewonnenen Gold erhielt die chi- nesische Regierung 15% und die mongolischen Fürsten 1,5%. Die Statuten der Gesellschaft wur- den 1907 vom Zaren bzw. seinem Minister geneh- migt. Ab 1911 wurden die Aktien an der St. Peters- burger Börse gehandelt. Börsenname war “Mon- golor”. Grossaktionär war die “Russische Goldin- dustriegesellschaft”. Dreisprachig russisch/fran- zösisch/chinesisch. Maße: 32,6 x 24,4 cm. Mit anhängenden restlichen Kupons ab 1913. Nr. 960 Schätzpreis: 1.500,00 EUR Startpreis: 750,00 EUR S.A. Tchernomorsko-Koubanskoé pour la Production du Ciment- Portland “BÉTON” Aktie 5 x 100 Rubel, Nr. 18831-35 Novorossiisk, von 1916 EF Goryanov II./207.2. Gründung 1913 mit einem Kapital von 1,5 Mio. Rubel Die Zementproduktion hat seit der Gründung der ersten Zementfabrik in der Hafenstadt Noworossiisk 1882 für die Stadt und die Region bis heute eine herausragende Bedeutung. Sogar die Fußballmannschaft von Noworossiisk trägt heute den Namen “Zement”. 1898 wurde ein zweites Zementwerk gebaut, und um 1913 gab es ein regelrechtes Zementfabriken- Gründungsfieber. Es entstanden neben dem Werk “Beton”, dessen Aktie hier angeboten wird, noch andere mit verschiedenen phantasievollen Namen, wie “Adler”, “Atlas”, “Titan”, “Sieg”, “Klip- pe”. Zu dieser Zeit waren in der Zementindustrie 4.500 Arbeiter beschäftigt und es wurden 203.000 Tonnen Zement produziert. Zweisprachig rus- sisch/französisch. Rückseitig Statuten. Namensak- tie, Inhaber nicht eingetragen. Maße: 34,2 x 26,8 cm. Der anhängende Kouponbogen sowie der Quittungsabschnitt aus dem Aktienbuch sind voll- ständig. Das bedeutet, dass das vorliegende Zerti- fikat nicht im Umlauf gewesen ist, denn sonst wäre die Quittung im Aktienbuch verblieben. Äußerst seltene 2. Emission (nur 2-3 Stücke bekannt)! Foto siehe Seite 179. Nr. 961 Schätzpreis: 750,00 EUR Startpreis: 500,00 EUR S.A. “VISCOSE” Action 5 x 100 Rubel, Nr. 18951-55 St.-Petersburg, von 1912 EF/VF Rußlands erste Kunstseidefabrik! Die Fabrik ist eine Gründung eines der größten und ein- flußreichsten deutschstämmigen Industriellen und Bankers von Sankt Petersburg: Konstantin Wachter (1837-1917). Der in St. Petersburg gebo- rene Wachter hatte einen guten Blick dafür, in wel- chen Branchen zukunftsträchtige Geschäfte wink- ten. So investierte er im Eisenbahnbau, er förder- te Kupfer und Manganerz im Kaukasus, er gründe- te eine Zündholzfabrik. Durch sein Engagement im Eisenhüttenwesen kam er auf die Idee, auf der Fundstätte eines entsprechenden Tonerdegebie- tes in Borowitschi, nahe St. Petersburg, eine Fabrik für feuerfestes Material zu bauen. Das wurde für die Ausmauerung von Hochöfen gebraucht. Das Werk produzierte auch säurefeste Materialien für Röhren für städtische Abwassersy- steme. In dieser Branche wurde Wachter zum Monopolisten für ganz Rußland. In die Kunstsei- deproduktion stieg Wachter 1909 ein. Erst 9 Jahre zuvor war die erste verwertbare Kunstseide auf der Pariser Weltausstellung präsentiert worden. Für sein Vorhaben gewann Wachter den Erfinder des russischen Kunstseideprozesses, Tsch. F. Kross. Die Produktionsstätte seiner Fabrik “Visko- sa” baute er in der Moskauer Industrievorstadt Myktischtschi. Nicht zu Unrecht sah er diesen Industriezweig als zukunftsträchtig an. Die Erfolge gaben ihn Recht. Die Fabrik wurde zur Wiege der russischen und - später - der Schlüsselbetrieb der sowjetischen Kunstfaserindustrie. Während der kommunistischen Periode waren dem Werk sowohl ein wissenschaftliches Forschungsinstitut, als auch ein Projektierungsinstitut für den Bau weiterer Kunstfaserfabriken angeschlossen. Um die notwendigen Investitionen in den Bau der Kunstseideherstellung zu finanzieren, gründete Wachter 1909 die AG “VISKOSA” mit einem Kapital von 2,6 Mio. Rubel Die Verwaltung der Fabrik befand sich sowohl in der Moskauer Mjasnitzkaja Straße 18, als auch in St. Petersburg, Morskaja Straße 24. Apropos, als Agent der deutschen Firma Krupp verkaufte Wachter dem Zaren Krupp’sche Kanonen. So nimmt es nicht Wunder, daß Konstantin Wachter für seine Verdienste vom Zaren 1890 mit dem Titel des “Echten Geheimrats” bedacht und 1894 sogar in den Adelsstand erho- ben wurde. Die Fabrik Viskosa besteht und produ- ziert noch heute. Sie hat seit ihrer Gründung den ursprünglichen Namen “Viskosa” beibehalten. Zweisprachig russisch/französisch, rückseitig Sta- tuten. Maße: 33,2 x 25,2 cm. Mit komplettem Kuponbogen. Äußerst selten! Nr. 962 Schätzpreis: 250,00 EUR Startpreis: 125,00 EUR Soc. des Conduits d’Eau a Kiew Action 100 Rubel, Nr. 15885 Kiew, von 1906 VF/F Auflage 9.000. Die 1872 gegründete Wasserversor- gungsgesellschaft von Kiew besaß eine bis 9. Juli 1931 laufende Konzession. Ihre Aktien notierten an den Börsen Petersburg und Kiew. Zu den Begründern zählte der bedeutende Militär-Ingeni- eur und Unternehmer Armand Struve (1835-1898). Er errichtete 1863 die Kolomna Maschinenfabrik (Bau von Lokomotiven und Waggons, AG seit 1871), ferner baute er die berühmten Brücken über den Dnjr bei Kiew und über die Oka bei Kolomna. Nach der Brücke in Krementschug baute Struve die berühmte Liteiny-Brücke in St. Petersburg (1879 fertiggestellt). Zum Dank wurde er von Zar Jegorowitsch zum Generalmajor beför- dert. Kleinformat. Zweisprachig russisch/franzö- sisch, rückseitig Statuten. Die Aktie stammt aus der 1896 genehmigten vierten Kapitalerhöhung von 900.000 auf 1.800.000 Rubel Maße: 16,3 x 24 cm. Mit anhängenden restlichen Kupons ab 1912/13. Alle bekannten Stücke rechts unten mit Wasserschaden. Nr. 963 Schätzpreis: 450,00 EUR Startpreis: 140,00 EUR Soc. des Fabriques de Soieries C. Giraud Fils Action 25 x 200 Rubel, Nr. 30376-30400 Moskau, von 1912 EF Gründeraktie. Die Statuten der Gesellschaft wur- den genehmigt mit dem Erlass vom 22.11.1911, die Gründung fand am 1.1.1912 mit einem Kapital von 8 Mio. Rubel statt. Gründer waren die französi- schen Staatsbürger Victor, Paul und André Giraud, Söhne von Claude Marie Giraud, der bereits 1875 eine Seidenweberei in Moskau errichtete. Giraud’s Manufaktur, im Moskauer Weberviertel “Chamow- niki” unterhalb der bunten Nikolai-Kirche gelegen, wurde zur größten Seidenfabrik Moskaus, die auch die edelsten Stoffe lieferte. Um sich von sei- nem Landsmann, dem Moskauer Färber Jules Watremé unabhängig zu machen, gründete Giraud eine eigene Färberei. Als im Zarenreich auf Sei- dengarne Zoll erhoben wurde, gründete Giraud eine eigene Seidenspinnerei. Nach der Revolution wurde die Manufaktur von Giraud von den Sowjets unter der Bezeichnung “Rote Rosa” (nach Rosa Luxemburg genannt) weiter geführt. Im 2. WK wurden dort die seidenen Fallschirme für die Sowjetarmee produziert. Faksimilesignaturen der drei Giraud-Brüder. Aktientext russisch/franzö- sisch, rückseitig Auszug aus den Statuten. Maße: 32,7 x 26,8 cm. Mit anhängendem restlichen Kuponbogen. Aktiennennwerte von 5.000 Rubel aus dieser Zeit sind sonst nicht anzutreffen. 182 Auktionshaus Gutowski • 62. Auktion Historischer Wertpapiere am 18.7.2016 Nr. 961 Nr. 962 Nr. 963 Nr. 964

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