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Katalog-62

62. Gutowski-Auktion - Historische Wertpapiere für Sammler, Kunstliebhaber, Historiker, Heimatforscher und Kapitalanleger

Nr. 773 Schätzpreis: 300,00 EUR Startpreis: 75,00 EUR Universum-Film AG Namens-Aktie Serie A 1.000 RM, Nr. 31445 Berlin, September 1942 EF Auflage 69 (R 6) Die UFA wurde am 18.12.1917 gegründet. Lassen wir dazu ein altes AG-Hand- buch sprechen: “Die Universum-Film AG ist eine Weltkriegsgründung, geboren aus der Notwendig- keit der damaligen Zeit. Kurz vor dem Weltkriege bestand in Deutschland eine größere Zahl wenig bedeutender Filmgesellschaften. Ein großer Teil dieser Gesellschaften wurde durch den Krieg gezwungen, ihre Produktion fast ganz einzustellen oder überhaupt aufzugeben. Nicht viel anders erging es den Lichtspieltheatern.Hier kam noch hinzu, daß ein Teil der größeren prominenten Theater in Berlin und im Reich sich in ausländi- schen Händen befand. Es war somit nicht möglich, die deutsche Filmindustrie für Ideen des Reiches einzusetzen. Nichts lag daher näher, als daß maß- gebende Kreise der Regierung und der Obersten Heeresleitung die Gründung einer Gesellschaft anstrebten, die für deutsche Verhältnisse das dar- stellte, was die gesamte nationale Filmindustrie des jeweiligen Feindlandes schon war und was in Deutschland die einzelnen kleinen Gesellschaften nicht sein konnten. Die beabsichtigte große deut- sche Gesellschaft musste auf den Firmen der jun- gen deutschen Filmindustrie aufgebaut werden, und zwar so, daß nicht allein Produktions-, son- dern auch Verleihgesellschaften, und als wichtig- stes auch Gesellschaften mit vorhandenem Thea- terpark zu einem großen Ganzen zusammenge- schweißt wurden. Maßgebend beteiligt neben dem Deutschen Reich und der Deutschen Bank waren die deutsche Industrie und Schifffahrt. Den Vorsitz im Aufsichtsrat übernahm das Vorstands- mitglied der Deutschen Bank, Dir. E. G. von Stauss, dem besonders die Gründung zu verdanken ist.” Männer wie Kommerzienrat Wassermann und Direktor Gutmann (Dresdner Bank), Kommerzien- rat Mamroth (AEG), Oberregierungsrat Dr. Cuno (Hapag) und Oberregierungsrat Stimming (Norddt. Lloyd) u.a. traten ebenfalls in den Auf- sichtsrat ein. Die Rolle als Propagandainstrument spielte die UFA auch im 2. Weltkrieg wieder. Im Zuge der Gleichschaltung veranlasste das Reich- spropagandaministerium 1942 die Verschmelzung der UFA mit Tobis, Terra, Bavaria und Wien-Film zur Ufa-Film GmbH. Bei der Gelegenheit erfolgte bei der Universum-Film AG ein kompletter Aktien- Neudruck. Finanzhistorisch einmalig ist die Tatsa- che, daß sich Jahrzehnte später bis auf zwei Aus- nahmen sämtliche UFA-Aktien noch im Reichs- bankschatz befanden! Am 24.4.1945 besetzt die Rote Armee das Ufa-Gelände in Babelsberg. Am 17.5.1946 erteilt die Sowjetische Militäradmini- stration der Deutsche Filmaktiengesellschaft (kurz DEFA) die erste Produktionslizenz, als erster Spielfilm wird noch im gleichen Jahr Wolfgang Staudtes “Die Mörder sind unter uns” mit Hilde- gard Knef realisiert. Im Westen kommt es 1956 zur Privatisierung von Ufa und Bavaria, wobei die Uni- versum-Film AG und die Ufa-Theater AG von einem Bankenkonsortium unter Führung der Deut- schen Bank übernommen werden. 1964 wird die UFA von der Bertelsmann-Gruppe erworben. 1991 erlebt die UFA die “Wiedervereinigung” mit der DEFA, seit 1997 ist sie Teil der RTL-Group, wo Ber- telsmann Ende 2001 wieder die Mehrheit über- nimmt. Faksimileunterschrift Emil Georg von Stauß. Der große deutsche Bankier verwaltete als Vorstand der Deutschen Bank die Anatolische Eisenbahngesellschaft. Als Aufsichtsratsvorsit- zender von Lufthansa und BMW initiierte Stauß den Neubeginn der deutschen Flugzeugindustrie nach dem Ersten Weltkrieg. Er war Motor des Zusammenschlußes der Daimler-Motoren-Gesell- schaft und der Benz & Cie. Rheinische Gasmoto- renfabrik im Jahr 1926 zur Daimler-Benz AG. 1932 wechselte von Stauß vom Vorstand in den Auf- sichtsrat der Deutschen Bank. Ausgestellt auf die I. G. Farbenindustrie AG, Berlin. Maße: 21 x 29,7 cm. Kleine Lochentwertung unten neben dem Prä- gesiegel. Nr. 774 Schätzpreis: 200,00 EUR Startpreis: 25,00 EUR VELTAG Veltener Ofen und Keramik-AG Aktie 100 RM, Nr. 3307 Velten bei Berlin, April 1940 EF Auflage 75 (R 8). Gründung 1905 als “Richard Blu- menfeld Veltener Ofenfabrik AG”. Hergestellt wur- den Ofenkacheln und transportable Kleinkachelö- fen. Fabrikniederlagen in Berlin, Bitterfeld, Bres- lau, Hamburg, Königsberg und Stettin. Börsenno- tiz Berlin und Dresden/Leipzig. Nach dem 2. Welt- krieg verhinderte der sowjetische Marschall Schu- kow die Demontage. Seit 1947 hieß die Fabrik “Vel- tak”. 1989 Veltak Veltener Ofenkacheln und Kera- mik GmbH, 2001 liquidiert. Maße: 21 x 29,7 cm. Prägesiegel lochentwertet. Nr. 775 Schätzpreis: 250,00 EUR Startpreis: 75,00 EUR Verband evangelisch-lutherischer Kirchengemeinden der Stadt Zwickau 3,5 % Schuldschein 500 Mark, Nr. 109 Zwickau, 29.3.1902 VF Auflage 1.000 (R 9). Sehr dekorative Umrandung, Originalunterschriften des Stadtpfarrers Friedrich Meyer und des Kirchenkassierers. Teil einer Anlei- he von 500.000 M für den Neubau der Lutherkir- che. Da sage man, früher hätte es keine Finanzin- novationen gegeben: Heute ist ein an die Börse gehender Fußballclub ein Ereignis, aber schon vor über 100 Jahren finanzierten sie gleich eine ganze Kirche per Anleihe. Dekorative Jugendstilzierum- randung. Originalsignaturen. Rückseitig Anleihe- Plan. Maße: 36,8 x 24,7 cm. Stempelentwertetes Stück aus einer uralten Sammlung! Ohne Lochent- wertung! Nr. 776 Schätzpreis: 185,00 EUR Startpreis: 50,00 EUR Verein zur Errichtung evangelischer Krankenhäuser e.V. 6% Schuldschein 1.000 RM, Nr. 256 Berlin, von 1931 EF (R 9) Gründung 1929. Heute betreibt der VzE Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen und medizi- nische Zentren in Berlin und Sachsen-Anhalt. Lochentwertet. Eingetragen auf den Gemeindekir- chenrat von Zwölf Apostel. Maße: 29,7 x 21 cm. Nur 8 Stücke sind bis heute erhalten geblieben! Mit rückseitig angebrachter Steuermarke (diese Steuermarke wurde nur bei 2 Stücken nicht ent- fernt!) Nr. 777 Schätzpreis: 350,00 EUR Startpreis: 120,00 EUR Vereinigte bayerische Spiegel- und Tafelglaswerke vorm. Schrenk & Co. Vorzugsaktie Lit. B 1.000 Mark, Nr. 30 Neustadt a.d.W.N., 15.10.1921 EF Auflage 250 (R 9). Bei der Gründung 1906 brach- ten böhmische und oberpfälzische Glasfabrikan- ten zwei Glasfabriken in Neustadt a. d. Waldnaab und einen Betrieb in Fürth in die AG ein gegen Gewährung von Aktien. Zeitweise bestand auch eine Niederlassung in Hoboken bei New York. 1928 verzichtete die Gesellschaft im Rahmen eines Kri- senkartells gegen Zahlung einer Entschädigung durch den Verein Deutscher Spiegelglasfabriken 145 Auktionshaus Gutowski • 62. Auktion Historischer Wertpapiere am 18.7.2016 Nr. 773 Nr. 774 Nr. 775 Nr. 776 Nr. 777

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