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Katalog-60

60. Auktion Historischer Wertpapiere für Sammler, Kunstliebhaber und Kapitalanleger

Bis 1922 waren die Parzellen restlos verkauft. Klu- gerweise legte man die eingenommenen Beträge (über 20 Mio. M, also fast das 5-fache des Aktien- kapitals) in wertbeständigen Dollar-Schatzanwei- sungen an und überlistete damit die Inflation. Doch die Vorfreude der Aktionäre auf große Liqui- dationsausschüttungen, die sich auch in regel- mäßig hohen Kursen der Aktie an der Berliner Börse ausdrückte, erfüllte sich dennoch nicht: Hohe Zahlungen für die Ruhr-Abgabe und irrwitzi- ge Forderungen der Stadt Berlin aus dem Regulie- rungsvertrag von 1910 führten am Ende sogar zu einer Überschuldung. 1923 trat die AG in Liquida- tion, ohne daß die Aktionäre je einen Pfennig wie- dergesehen hätten. 1925 im Handelsregister gelöscht. Maße: 26,2 x 34,2 cm. Nur ca. 20 Aktien wurden Anfang der 90er Jahre gefunden. Nicht entwertetes Stück! Nr. 508 Schätzpreis: 600,00 EUR Startpreis: 90,00 EUR Terraingesellschaft Neu-Westend AG Actie 1.000 Mark, Nr. 2353 München, April 1902 EF/VF Auflage 2.250 (R 9). Die 1900 gegründete Gesell- schaft übernahm zur Verwertung 2,3 Mio. qm Grundbesitz in Laim, Pasing und Obermenzing. Eine starke Wertsteigerung brachte 1908 die Eröff- nung der Straßenbahnlinie über Laim nach Pasing, zu deren Bau die AG einen Zuschuß gab. Das bedeutendste Bauvorhaben war danach 1910 die Bebauung des alten Schlossparks in Laim mit 60 Häusern. Die Wirtschaftskrise nach der Hyper- inflation 1923 brachte die AG ins Schlingern: Eine 1927 vorgeschlagene Kapitalerhöhung fand in der HV keine Mehrheit, die dennoch durchgeführten Bauprojekte brachen der AG finanziell das Genick. 1932 wurde die in München und Berlin börsenno- tierte AG insolvent. Ein großer Teil der Grund- stücke wurde nach Zwangsversteigerung 1941 in die Terrain-AG Herzogpark eingebracht. Hochde- korative Gestaltung im Sütterlin-Stil mit Künstler- monogramm F.M., Umrandung aus Blumen und Beeren. Doppelblatt. Maße: 25,2 x 37,9 cm. Nicht entwertetes Stück! Nr. 509 Schätzpreis: ? EUR Startpreis: 45,00 EUR Theodor Teichgraeber AG (Konvolut) 15x Aktie 1.000 Mark Berlin, 15.6.1921 EF Auflage 9.000 (R 8). Die Firma geht zurück auf Theodor Teichgräber, der das pharmazeutische Sortiment seiner Drogengroßhandlung bereits 1847 um fotografische Chemikalien zur Entwick- lung von Collodiumplatten erweiterte. Bald wur- den erste Gebinde mit Chemikalien und Trocken- platten für einen standardisierten Entwicklungs- prozeß mit der Aufschrift TeTe auf den Markt gebracht. Die späteren Firmeninhaber Fritz Landé, Erich Simon und Dr. Benno Brahn ließen 1910 das Warenzeichen TETENAL für ein Entwicklungskon- zentrat eintragen, das nach 1925 zum Namensge- ber der Firma wurde (heute ist die Tetenal AG & Co. KG als Inbegriff fotochemischen Sachver- stands in Norderstedt bei Hamburg ansässig und hat ein über 100 Länder umspannendes Vertriebs- netz). Die Firma Theodor Teichgräber wurde 1914 in eine AG umgewandelt und notierte ab 1923 an der Börse Berlin. Neben Fabriken in Berlin S 59 (Camphausenstrasse/Hasenheide) und Oranien- burg bestanden Vertriebsfilialen in Bremen, Frank- furt a.M., Hamburg, Köln, Königsberg, Leipzig und Memel. Innerhalb eines Jahrzehnts wurde TeTe ein kleiner Konzern mit den Tochtergesellschaften C. W. Barenthin GmbH in Berlin, C. Berndt & Co. GmbH in Leipzig und Plauen, Chemische Fabrik Dr. Heinrich König & Co. in Leipzig, Breslau und Hamburg sowie Beteiligungen bei Grundstücks- Erwerbs- und Verwertungs-Gesellschaft Berlin- Tempelhof, Hasche & Co. KG in Hamburg, Germa- nia-Erdöl AG in Leipzig, Moenania AG in Darm- stadt und Trockenplattenfabrik Kranseder & Cie. AG in München. Mit der holländischen N.V. Zwa- nenberg-Gruppe bestand eine Interessengemein- schaft. Ende 1925 auftretende Zahlungsschwierig- keiten führten 1926 zum Konkurs. Das zu dieser Zeit bereits mehr als 400 Artikel umfassende “Tetenal-Markensortiment für den Berufs- und Amateurfotografen”, das kurz zuvor noch um Röntgenplatten und -chemikalien im sich gerade entwickelnden Markt der medizinischen Radiolo- gie erweitert worden war, wurde in einer Auffang- gesellschaft weitergeführt. 1962 brachte Tetenal das erste Produkt für die Druckvorstufe heraus, bis heute neben Fotografie und Medizinbild das dritte Geschäftsfeld. Maße: 27 x 35 cm. Alle 15 Stücke mit beiliegenden restlichen Kupons. Unent- wertete Aktien aus Dachbodenfund! Nr. 510 Schätzpreis: 250,00 EUR Startpreis: 60,00 EUR TORFAG AG für Torfverwertung Aktie Lit. B 1.000 Mark, Nr. 3044 Hannover, 8.6.1923 EF/VF (R 9) Gründung am 7.4.1923 mit einem Kapital von 2,1 Mio. Mark. Erwerb und Ausbeutung von Berg- werks-, Hütten-, Torf- und ähnlichen Anlagen sowie Handel mit deren Erzeugnissen. Am 10.9.1924 Eröffnung des Konkursverfahrens. Maße: 33,3 x 21,7 cm. Nr. 511 Schätzpreis: 250,00 EUR Startpreis: 60,00 EUR Trachenberg-Militscher Kreisbahn-AG Prior.-Aktie 1.000 Mark, Nr. 33 Posen, 9.12.1894 EF Gründeraktie, Auflage 900 (R 6). 59 km lange Klein- bahn Trachenberg-Gutweide-Militsch-Wiesenthal in 750-mm-Schmalspur. Der Kreis Militsch im Nor- den des ehemaligen Regierungsbezirks Breslau erhielt 1856 durch die Oberschlesische Eisenbahn in Trachenberg im Westen des Kreisgebietes den ersten Bahnanschluß. Die Kreisstand Militsch wurde 1875 an die Oels-Gnesener Eisenbahn ange- schlossen. Angestrebt wurde nun eine Verbindung beider Bahnhöfe zur Erschließung des mittleren und östlichen Kreisgebietes. Diese von der Allge- meinen Deutschen Kleinbahn-Gesellschaft initiier- te Bahn eröffnete am 8.12.1894 den ersten Abschnitt von Trachenberg nach Südosten bis Przittkowitz (später: Gutweide) und dann südlich nach Prausnitz (dort Anschluß an die Breslau- Trebnitz-Prausnitzer Kleinbahn). Der zweite am 1.10.1895 eröffnete Abschnitt von Przittkowitz nach Osten führte über Militsch in den Bartsch- bruch, überschritt dann die Kreis- und Provinz- grenze und endete in Sulmirschütz (Kreis Adel- nau). Nach dem 1. Weltkrieg wurde die Provinz Posen polnisch, und die Bahn endete nun in Nie- derwiesenthal (die letzten 4 km lagen auf bei Deutschland verbliebenem Gebiet). Nach 1945 wurde wieder die ganze Strecke befahren. Die Bahn wurde verstaatlicht und mit der Breslau- Trebnitz-Prausnitzer Kleinbahn vereinigt zur Wroclawska Kolej Dojazdowa (Breslauer Vorort- bahn). Am 14.9.1991 wurde auch der letzte Streckenabschnitt Prausnitz-Militsch stillgelegt. Großformatig und sehr dekorativ, Umrahmung im Historismus-Stil mit geflügeltem Rad. Originalun- terschriften. Maße: 28,7 x 38 cm. Nicht entwerte- tes Stück! 87 Auktionshaus Gutowski • 60. Auktion Historischer Wertpapiere am 16.11.2015 Nr. 508 Nr. 509 (15 Stücke) Nr. 510 Nr. 511 Nr. 512 Einlieferungen für die nächsten Auktionen werden ständig angenommen

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