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Katalog-60

60. Auktion Historischer Wertpapiere für Sammler, Kunstliebhaber und Kapitalanleger

1.000 Sprechmaschinen. Columbia ging 1931 im EMI-Konzern auf. Die Weltwirtschaftskrise brachte Lindström an den Rand des Ruins, das Unterneh- men musste saniert werden, die Fabrik in Treptow wurde ebenso verkauft wie grosse Teile des Titel- bestandes. 1936 Ausgründung der Sprechmaschi- nenfabrikation in die neugegründete 100 % Toch- ter Brandenburgische Metallverarbeitungs-GmbH, auch Radiogeräte wurden seit 1930 hergestellt. Im Dritten Reich stand die Gesellschaft wegen des britischen Großaktionärs unter Feindvermögens- verwaltung, hinterher übernahmen die Alliierten die Kontrolle. Trotz starker Kriegsschäden konnte die im amerikanischen Sektor liegende Fabrik schon wenige Monate nach Kriegsende die Pro- duktion von Schallplatten und Plattenspielern wieder aufnehmen. 1949 Gründung einer Zweig- niederlassung in Nürnberg. 1951 Umwandlung in eine GmbH, 1953 Sitzverlegung nach Köln-Brauns- feld. Den Markennamen Lindström benutzte der EMI-Konzern weiter bis 1972, als die CarlLind- ström GmbH und die Electrola GmbH zur EMI Elec- trola GmbH verschmolzen wurden. Die bedeu- tendste Firma in der deutschen Unterhaltungs- Industrie der Vorkriegszeit! Hübscher G&D-Druck, in der Umrandung kleine Vignette mit einem Grammophon. Maße: 26,4 x 35 cm. Die nach der Inflation 1924 zunächst auf 200 RM und einer Sanierung mit Kapitalherabsetzung 1934 auf 20 RM herabgesetzten Mark-Aktien wurden 1941 in neu gedruckte Stücke zu 100 RM und 1.000 RM umgetauscht, kriegsbedingt konnte die Aktion scheinbar aber nicht vollständig abgeschlossen werden. Nr. 127 Schätzpreis: 250,00 EUR Startpreis: 90,00 EUR Carl Lindström AG Aktie 1.000 Mark, Nr. 25216 Berlin, Oktober 1921 EF Auflage 10.000 (R 6) Hübscher G&D-Druck, in der Umrandung kleine Vignette mit einem Grammo- phon. Maße: 26,6 x 35,3 cm. Die nach der Inflation 1924 zunächst auf 200 RM und einer Sanierung mit Kapitalherabsetzung 1934 auf 20 RM herabgesetz- ten Mark-Aktien wurden 1941 in neu gedruckte Stücke zu 100 RM und 1.000 RM umgetauscht, kriegsbedingt konnte die Aktion scheinbar aber nicht vollständig abgeschlossen werden. Nr. 128 Schätzpreis: 200,00 EUR Startpreis: 30,00 EUR Cartonnagen-Maschinen-Industrie und Façon-Schmiede AG St.-Prior.-Aktie 1.200 Mark, Nr. 1902 Berlin, 5.12.1896 VF Auflage 316 (R 6). Gründung 1872 als “Facon- Schmiede und Schrauben-Fabrik AG”, 1890-96 dann als “Berliner Messinglinien-Fabrik und Facon-Schmiede” firmierend. Die Gesellschaft übernahm bei der Gründung die Bolzen- und Mut- ternfabrik von Albert Ludewig an der Reinicken- dorferstraße. 1889 Errichtung einer Messinglinien- fabrik, die 1894 an die Firma H. Berthold verkauft wurde. Seit 1901 wegen unrentabler Produktion in Liquidation, Börsennotiz in Berlin 1926 eingestellt. Nachdem in 15 Abwicklungsraten bereits 90 % des Kapitals zurückgezahlt waren, wurde 1937 die Fortsetzung der Ges. beschlossen. Gesell- schaftzweck war nunmehr die Verwaltung des eigenen Grundbesitzes Berlin 65, Reinickendorfer Str. 113. Erst 1968 wurde die AG schließlich doch abgewickelt. Maße: 26,5 x 34,8 cm. Nr. 129 Schätzpreis: 1.000,00 EUR Startpreis: 300,00 EUR Casino im Frankfurter Hof Antheilschein 100 Mark, Nr. 414 Mainz, 1.4.1889 EF/VF (R 9) Das Gasthaus “Zum Frankfurter Hof” in der Augustinerstraße im Herzen der Mainzer Altstadt bekam seinen Namen von dem ursprünglichen Besitzer, dem Bartholomäusstift in Frankfurt am Main. 1834 erwarb der Wirt Konrad Falck das Gasthaus und baute einen Saal an, um den immer größer werdenden Bedarf an Versammlungsstät- ten für den Mainzer Karneval zu decken. Mainz war zu dieser Zeit “die republikanischste, revolu- tionärste deutsche Stadt, ja ein Vorort von Paris” (Heinrich von Treitschke). Die Politik dominierte besonders nach 1848 das öffentlichen Leben. Der Frankfurter Hof wurde zur politischen Versamm- lungsstätte und Treffpunkt des engagierten Bür- gertums. Im Mai 1848 wurde im Frankfurter Hof der erste Demokratische Verein gegründet mit dem Ziel der Verwirklichung der deutschen “Sozialen Republik”. 1864 kauften Johann Falck und Andreas Schmidt das Gebäude für den 1863 gegründeten Katholischen Leseverein, der sich im Juni 1864 in “Casino-Gesellschaft im Frankfurter Hof” umbenannte. 1865 bat der Mainzer Carneval Verein die Casinogesellschaft um Überlassung des Saales für die Veranstaltungen der Kampagne. Die Gesellschaft antwortete mit einer Zusage, jedoch mit der Bedingung, daß “bei den Sitzungen alles fern bleibe, was Religion und Sitte sowie den Cha- rakter der Gesellschaft verletzen könne.” 1890 wurde im Frankfurter Hof eine der größten Orga- nisationen innerhalb der Kirche Deutschlands, der Volksverein für das Katholische Deutschland, ins Leben gerufen. 1938 diente der Frankfurter Hof unter anderem als Auffanglager für jüdische Flüchtlinge aus den rheinhessischen Dörfern. 1989 erfolgte die Grundsteinlegung für die Sanierung des Frankfurter Hofes nach langen politischen Dis- kussionen und mit großem Einsatz einer Bürgeri- nitiative. Dekorativ, Umrahmung durch eine Gir- lande aus Blumen und Früchten. Originalunter- schriften. Geschichtlich hochinteressant! Namenspapier, eingetragen auf Carl Sigl. Maße: 35,4 x 24,7 cm. Doppelblatt, inwendig Übertragung von 1926. Mit beiliegenden restlichen Kupons. Nr. 130 Schätzpreis: 350,00 EUR Startpreis: 60,00 EUR “CERES” Maschinenfabrik AG vorm. Felix Hübner Vorzugs-Aktie 1.000 Mark, Nr. 70 (geän- dert in Nr. 13070) Liegnitz, 7.4.1922 EF/VF Auflage 1.000, am 15.8.1922 umgewandelt in Stamm-Aktie (R 10). 1856 erhielt der Konstrukteur Joseph Rupprecht von der preußischen Regierung die Konzession zur Errichtung einer Eisengießerei und Maschinenfabrik in Liegnitz. Nach mehrfa- chen Eigentümerwechseln erwarben 1875 Felix Hübner und Wilhelm Gubisch (der aber schon 1879 wieder ausschied) die Firma. Mit ihren land- wirtschaftlichen Maschinen erwarb sich das Unternehmen im Osten Deutschlands bis an die russische Grenze einen excellenten Ruf. Felix Hüb- ner starb 1888, danach übernahm sein Bruder Max Hübner die Leitung und verlegte die Fabrik, die inzwischen 800 Beschäftigte hatte, von der Lindenstr. 6 (Liban St.) in die Hedwigstr. 11 (Fr. Peter Sciegiennego St.) Nach dem Tod von Max Hübner 1913 wurde das Unternehmen, inzwischen der größte Industriebetrieb in Liegnitz, in eine AG umgewandelt. Hergestellt wurden nun in Serie Dreschmaschinen, Futterschneidemaschinen, Kartoffelkulturgeräte, Milch-Separatoren, Göpel- werke und Motorlokomobile zum Antrieb von Dre- schmaschinen sowie für den Export Mais-Entkör- nungsmaschinen. Als Reaktion auf rückläufige Nachfrage in Folge des 1. Weltkrieges wurde danach ein größerer Teil der noch 660 Beschäftig- ten mit Eisenbahnwaggon-Reparaturen beschäf- tigt. Nach weiteren schweren Absatzeinbrüchen wurde 1926 ein Teil des Fabrikgrundstücks ver- kauft, nur die Gießerei blieb zunächst erhalten. 1927 ging die AG in Liquidation. Die Produktion wurde in geringem Umfang von einer Firma J. Gro- lich fortgesetzt. Großes Querformat mit dekorativ- kräftiger Umrahmung. Maße: 26 x 35,7 cm. Mit Kupons. Nr. 131 Schätzpreis: 350,00 EUR Startpreis: 60,00 EUR “Ceres” Maschinenfabrik AG vorm. Felix Hübner Vorzugs-Aktie 1.000 Mark, Nr. 66 (14066) Liegnitz, 15.8.1922 EF- (R 10) Maße: 24,7 x 34 cm. Diese Emission war bislang unbekannt. 24 Auktionshaus Gutowski • 60. Auktion Historischer Wertpapiere am 16.11.2015 Nr. 127 Nr. 128 Nr. 129 Nr. 130

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