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Katalog-59

59. Auktion Historischer Wertpapiere für Sammler, Kunstliebhaber und Kapitalanleger

reumütig und wohl kaum mit viel Gewinn - dort wieder auszusteigen. Nach seinem Tod zerfiel sein Lebenswerk endgültig. 2006 wurde Gerling mit sei- nen weltweit über 6.000 Mitarbeitern von der Talanx-Gruppe (HDI-Konzern, Hannover) über- nommen. Maße: 21 x 29,7 cm. Lochentwertet. Nr. 382 Schätzpreis: 800,00 EUR Startpreis: 240,00 EUR Gewerbebank H. Schuster & Co. Commandit-Gesellschaft auf Actien Actie IV. Serie 200 Thaler, Nr. 25265 Berlin, 12.7.1872 EF/VF (R 8) 1864 durch konservative Kreise (u.a. den früheren Chef-Redakteur der “Kreuzzeitung” Justizrat Wagener) zur “Hebung des Credits von Handwerkern und Fabrikenten” mit einem Kapital von 250.000 Thalern gegründet. Mehrere Jahre wurde ein solides Geschäft betrieben, dann verfiel die Bank dem Gründungswahn, erhöhte ihr Kapi- tal rasch auf 6 Mio. Thaler und überzog das ganze Land vorzugsweise in Klein- und Mittelstädten mit einem Netz von Filialen, “und in diesen Maschen fingen sich, angelockt durch das Schild “Gewerbe- bank”, ehrliche Land- und Handwerksleute, die ihr gutes Geld gegen buntbedrucktes Papier ein- tauschten, mit dem sie sich nun die Pfeife anbren- nen können” (Glagau). Zu den Gründungen der Gewerbebank gehörte die Pommersche Central- bahn, die Schlossbrauerei Schöneberg, die Chem- nitzer Maschinenbau-Fabrik (vorm. A. Münnich & Co.) und der Bauverein Thiergarten-Westend, von der Börse gleich bei der Einführung “Sumpfend” getauft. Weil dies der erste Fall von Gründungs- schwindel war, den der Reichstagsabgeordnete Lasker enthüllte, machte er ein gewaltiges öffent- liches Aufsehen. An der Börse aber witzelte man: Herr Wagener verdiene sein Schicksal, weil er es so billig gemacht habe - um lumpige 40.000 Thaler, die er auch noch mit den Herren Oder und Schu- ster teilen musste. Er sei ein bloßer Dilettant, nicht wert, den eigentlichen Gründern die Schuh- riemen aufzulösen. Maße: 34,6 x 21 cm. Doppel- blatt, mit beiliegendem restlichen Kuponbogen. Ende 2003 wurden lediglich 14 Stück gefunden. Nr. 383 Schätzpreis: 200,00 EUR Startpreis: 80,00 EUR Gewerkschaft Blücher Kux-Schein über 5 Kuxe, Nr. 57 Caub a. Rhein, 1.8.1908 EF Auflage 200 (R 6). Die Gewerkschaft Blücher (benannt nach dem preußischen Generalfeldmar- schall von Blücher, genannt “Marschall Vorwärts”, der 1813/14 bei Kaub mit dem gesamten Heer zur Vertreibung der Franzosen über den Rhein setzte) betrieb das Dachschieferbergwerk “Grube Kreuz- berg” bei Weisel nördlich von Sauerthal im West- taunus. Dachschieferbergbau hatte in dieser Gegend eine lange Tradition mit ehemals dutzen- den von Gruben, die nach und nach besonders nach dem 2. Weltkrieg aufgeben mussten. Am längsten von allen Dachschieferbergwerken im Westtaunus war die Grube Kreuzberg in Betrieb, die erst 1980 geschlossen wurde, nachdem das Bergwerk 1978 überflutet worden war. Die Gebäu- de, schön renoviert, werden heute von einer Grup- pe von Bildhauern genutzt. Maße: 33,9 x 23 cm. Eingetragen auf den Grubenbesitzer Wilhelm Hun- schede. Inwendig Übertragungsvermerke bis 1981! Nr. 384 Schätzpreis: 150,00 EUR Startpreis: 60,00 EUR Gewerkschaft der Braunkohlengrube Concordia Kuxschein über 1 Kux, Nr. 341 (1341) Nachterstedt, 1.5.1912 EF Auflage 1.000. 1850 wurden bei Nachterstedt im Bergrevier Halberstadt die Grubenfelder “Emilie Auguste” und “Marie Auguste” beliehen. 24 m mächtige Braunkohlenflöze lagen hier unter 35 m Deckgebirge. 1853 wurden mehrere im Tiefbau betriebene Gruben in der Grube Concordia zusammengeschlossen, einer altrechtlichen 122- teiligen Gewerkschaft. Gewerken waren Investo- ren aus Quedlinburg. Ab 1856 Abbau der Braun- kohle im Tagebau. 1888 Ersatz der Förderung von Hand durch Pferde- und Kettenförderung, ab 1893 Seilbahnbetrieb. Die Mechanisierung der Förde- rung begann 1908 mit dem Erwerb eines Dampflöf- felbaggers. 1911 Umwandlung in eine neurechtli- che Gewerkschaft mit 1.000 Kuxen. 1912 über- schritt die Förderung mit 2.200 Mann Belegschaft erstmals 1 Mio. Tonnen jährlich. Ebenfalls 1912 wurden die Anlagen der Anhaltischen Kohlenwer- ke im benachbarten Frose zunächst gepachtet und 1925 käuflich erworben. Ebenfalls 1925 erwarb die A. Riebeck’sche Montanwerke AG in Halle die Kuxenmehrheit. Kurz zuvor hatte es 1924 mit einer neuzeitlichen Kettenbahn und dem ersten Eimerkettenbagger bedeutende technische Neuerungen gegeben. Ab 1928 mußte das Dorf Nachterstedt der Braunkohle weichen und wurde 1,5 km südlich neu aufgebaut. Den Höchststand an Beschäftigung erreichte das Braunkohlenwerk Nachterstedt in den 1960er Jahren mit über 6.500 Mitarbeitern. Erst nach der “Wende“ wurde 1991 der Braunkohleabbau in Nachterstedt eingestellt. 1996 wurde der letzte Braunkohlebagger durch Sprengung beseitigt und mit der Flutung des Rest- loches begonnen. Mit dem Concordia-See (dessen Höchstwasserstand im Jahr 2018 mit 600 ha Was- serfläche erreicht sein soll) entsteht der größte künstliche See des Harzvorlandes, der seit 2002 auch wassertouristisch genutzt wird; seit 2005 verkehrt auf dem See sogar ein Fahrgastsschiff für 250 Passagiere. Ein großes Unglück in der Nacht vom 17. auf den 18.7.2009 ging überregional durch die Medien: Millionen Kubikmeter Erde eines 350 m breiten Landstreifens am Concordia-See rasten mehr als 100 Meter in die Tiefe und rissen zwei Häuser mit und drei Menschen in den Tod. Schöne Blumenrankwerk-Umrahmung, Originalunter- schrift Bergingenieur Adolf Schneefuß, der die Grube 1904-29 leitete. Lochentwertet. Maße: 28,6 x 22 cm. Eingetragen auf Frau Hauptmann Rosalie Gruson zu Quedlinburg. Doppelblatt, inwendig mehrere Übertragungsvorgänge mit etlichen Ori- ginalunterschriften. Nr. 385 Schätzpreis: 220,00 EUR Startpreis: 75,00 EUR Gewerkschaft des Braunkohlen- Bergwerks Johanne Henriette Kuxschein über 1 Kux, Nr. 93 Unseburg, 21.2.1902 EF Auflage 1.000. Bedeutendes Bergwerk in der Gemeinde Unseburg, Kreis Wanzleben. Kohleför- derung 1921 mit 520 Mann Belegschaft tgl. rund 1.300 t, die in der eigenen Brikettfabrik zu rd. 6 Mio. Briketts jährlich gepreßt wurden. Bedeuten- der Anteil im Mitteldeutschen Braunkohlen-Syndi- kat. 1961 stellte die Grube die Förderung ein. Ori- ginalsignaturen. Lochentwertet. Maße: 34,4 x 25,2 cm. Rückseitig Übertragungsvorgang von 1917. 72 Auktionshaus Gutowski • 59. Auktion Historischer Wertpapiere am 20.7.2015 Nr. 382 Nr. 383 Nr. 384 Nr. 385

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