Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

55. Gutowski-Auktion

schen Eisenhüttenwerkes”, welches bereits 1756 in Betrieb geht. 1861 wird das Hüttenwerk an den Berliner Gelbgießer Theodor Vollgold verkauft. Der Erfolg des Betriebes regte zur Nachahmung an: Nachdem 1884 die Eisenbahnstrecke Jatznick- Torgelow in Betrieb ging, entstanden zwischen 1885 und 1905 weitere 13 Eisengießereien in Tor- gelow (das zu dieser Zeit gerade einmal 5.800 Ein- wohner hatte). 1917 wird die Eisengießerei und Maschinenfabrik Theodor Vollgold & Sohn in eine AG umgewandelt, wenig später wird noch das Ueckermünder Eisen- und Stahlwerk Bobzin & Goldacker angegliedert. Nach einer ersten Krise 1925/26 dann 1927 Fusion mit der Vorpommer- schen Eisengießerei Bähr & Co. GmbH, Torgelow zur Vereinigte Hüttenwerke Volgold-Bähr AG (Fusi- on und Umfirmierung bereits 1928 wieder rück- gängig gemacht). Auf dem Höhepunkt der Welt- wirtschaftskrise wird der Betrieb 1931 im 175. Jahr des Bestehens stillgelegt. 1936 erlosch die AG nach Übertragung ihres Vermögens auf die oHG Wm. Schlutow in Stettin. Kleinformat. Maße: 22,8 x 14,5 cm. Nicht entwertetes Stück in einem sehr guten Erhaltungszustand. Nr. 510 Schätzpreis: 150,00 EUR Startpreis: 75,00 EUR Hüttenwerke Siegerland AG 4,5% Teilschuldv. 1.000 RM, Nr. 7246 Siegen, Dezember 1937 EF Auflage 9.000 (R 8). Eine Anzahl Siegerländer und Sauerländer Hütten und Walzwerke, zu denen auch die Eisenerzgruben Neue Hardt, Eisernhard- ter Tiefbau, Brüdernbund, Petersbach Vereini- gung und St. Andreas gehörten, wurde bei Grün- dung der Einheitsgesellschaft “Vereinigte Stahl- werke AG” 1926 in der “Gruppe Siegerland” zusammengefasst und ab 1933 in der “Hüttenwer- ke Siegerland AG” als einer der neun nunmehr selbständigen Betriebsgesellschaften der Ver. Stahlwerke geführt. Dazu gehörten die Werke Charlottenhütte in Niederschelden, Hochofen- und Weißblechwerk Wissen/Sieg, Eichener Walz- werk Kreuztal, Hüsten (früher Hüstener Gewerk- schaft), Nachrodt Meggener Walzwerk, Attendorn, Weidenau sowie Verzinkerei Aschaffenburg. Nach der Zerschlagung der Ver. Stahlwerke 1952 unter altem Namen “Hüttenwerke Siegerland AG” neu gegründet. Mehrheitsaktionär war die Dortmund- Hörder Hüttenunion DHHU, 35% lagen nun bei der August Thyssen-Hütte. 1969 umbenannt in “Hoesch Siegerlandwerke AG” und in die Hoesch AG eingegliedert. Bis 1980 wurden weitere Sieger- länder Montanbetriebe integriert, 1987 wurden die Produktionsstandorte der Hoesch Stahl AG zugeordnet. Mit Originalunterschriften. Die Anlei- he von 12,5 Mio. RM wurde über die Dresdner Bank platziert und stand unter der Garantie der Vereinigte Stahlwerke AG (für diese Faksimile- Unterschrift Poensgen). Maße: 29,7 x 21 cm. Dop- pelblatt, inwendig Anleihebedingungen. Prägesie- gel lochentwertet. Nr. 511 Schätzpreis: 250,00 EUR Startpreis: 75,00 EUR Hüttenwerke Siegerland AG 4,5% Teilschuldv. 500 RM, Nr. 10120 Siegen, Dezember 1937 EF Auflage 7.000 (R 10). Faksimile-Unterschrift Poensgen). Maße: 29,7 x 21 cm. Doppelblatt, inwendig Anleihebedingungen. Prägesiegel loch- entwertet. Nr. 512 Schätzpreis: 250,00 EUR Startpreis: 150,00 EUR Hugo Loewenstein AG Aktie 1.000 Mark, Nr. 71928 Düsseldorf, 14.2.1923 VF+ Auflage 80.000 (R 11). Gründung Juli 1921. Handel mit und Fabrikation von Oelen und Fetten sowie sonstigen tierischen und pflanzlichen Produkten. Im Oktober 1925 in Liquidation gegangen. Loch- entwertet. Maße: 33,9 x 23,9 cm. Nur 2 Stücke sind bis heute erhalten geblieben! Nr. 513 Schätzpreis: 500,00 EUR Startpreis: 175,00 EUR Hugo Schneider AG Aktie 20 RM, Nr. 6071 Leipzig, 5.9.1932 VF+ Auflage 7.500 (R 11). Gründung 1863 als Lampen- fabrik Haeckel & Schneider in Paunsdorf bei Leip- zig, 1871 übernahm Hugo Schneider den Betrieb vollständig, AG seit 1899. Die “Hasag” war einer der ältesten Industriebetriebe in Leipzig. Der ehe- mals handwerkliche Betrieb, in dem Lampen her- gestellt wurden, entwickelte sich in Leipzig-Pauns- dorf zu einer riesigen Fabrik. 1898 wurde beim Bahnhof Schönefeld ein eigenes Messingwalzwerk errichtet. Hergestellt wurden Messing-, Kupfer- und Aluminiumerzeugnisse, Beleuchtungs-, Heiz- und Kochartikel, Emaillewaren und Isolierflaschen sowie Autobeleuchtung. 1932 wurde die Glühlam- penfabrikation in Oberweißbach (hervorgegan- gen aus der Glühlampenfabrik Germania Eisenach GmbH) in die Hugo Schneider Vereinigte Glühlam- penwerke GmbH ausgegliedert. Die Weltwirt- schaftskrise traf die Hasag schwer und erforderte eine Sanierung mit Kapitalschnitt. Dann folgte eine sprunghafte Erholung: Die Beschäftigtenzahl, die 1932 auf nur noch gut 1.000 abgesunken war, vervielfachte sich (auch wegen Eröffnung des zweiten Hauptwerkes in Berlin-Köpenick im Jahr 1935) in nur drei Jahren auf fast 3.500. Beschäfti- gung brachten vor allem umfangreiche Munitions- lieferungen an die Reichswehr (ab 1935 die Wehr- macht). Dirigent dieses Aufschwungs, der die Hasag bis Ende des 2. Weltkrieges zum größten Rüstungsbetrieb in Mitteldeutschland und alleini- gem Hersteller von Panzerfäusten machte, war als Betriebsdirektor Wilhelm Renner, der Vater von Hannelore Kohl. In den 1940er Jahren arbeiteten zwei Hauptwerke in Leipzig-Paunsdorf und Berlin- Köpenick, außerdem Betriebsstätten in Altenburg, Meuselwitz, Thermos-Langewiesen, Glashütte Großbreitenbach, Schwachstromlampenfabriken Eisenach und Oberweißbach (alle Thüringen) sowie Taucha bei Leipzig und Rhönglashütte Dernbach. Börsennotiz Berlin und Leipzig, Mehr- heitsaktionär war zuletzt die Dresdner Bank (wes- halb die AG noch heute im Verzeichnis des Anteilsbesitzes der Allianz-Versicherung mit 25,1% aufgeführt ist). Nach Kriegsende hielt man sich mit der Herstellung von Kochtöpfen, Milch- kannen und Lampen über Wasser. 1947 wurden alle Maschinen und Anlagen von den Sowjets als Reparationsleistung demontiert und die Gebäude anschließend gesprengt. Patente und Marken- rechte wurden danach von anderen DDR-Betrie- ben genutzt, so z.B. die Wortmarke HASAG bis 1974 vom VEB Leuchtenbau Leipzig. Lochentwer- tet. Maße: 21 x 29,7 cm. Prägesiegel und eine der gedruckten Unterschriften lochentwertet. Die 20- RM-Aktien wurden 1940 aus dem Verkehr gezogen und in 100-RM-Stücke umgetauscht. Deshalb eine Riesen-Rarität: Nur 2 Stücke sind bis heute erhal- ten geblieben. 95 Auktionshaus Gutowski • 55. Auktion Historischer Wertpapiere am 27. Januar 2014 Nr. 510 Nr. 511 Nr. 512 Nr. 513 Nr. 514

Seitenübersicht