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55. Gutowski-Auktion

zung auf die Salzgitter Industriewerke AG, die ihren Namen zugleich in Ewald-Kohle AG änderte (die Zeche König Ludwig war inzwischen stillge- legt, auf Ewald waren jetzt noch 7 Schächte und auf Ewald-Fortsetzung 5 Schächte in Betrieb). 1965 fusionsweise Aufnahme der Gewerkschaft des Steinkohlenbergwerks Haus Aden, Reckling- hausen mit ihren 3 Schächten. 1968 Mitbegründer der Ruhrkohle AG, auf die der Bergwerksbetrieb übertragen wurde. Die Zeche Ewald wurde 1997 mit der Zeche Hugo vereinigt und 2002 endgültig geschlossen. Mit Faksimile-Unterschrift Fritz Thyssen als AR-Vorsitzender. Maße: 21 x 29,8 cm. Das einzige bekannte Stück ohne Entwertung! Nr. 121 Schätzpreis: 150,00 EUR Startpreis: 75,00 EUR Bergbau-AG Fichtelgold Aktie 1.000 Mark, Nr. 4505 Brandholz, November 1921 EF/VF Auflage 3.400 (R 10). Gründung 1920 zur Ausbeu- tung von Gold-, Silber-, Antimon-, Arsen- u. Schwe- felkiesgruben im Fichtelgebirge, wobei Dir. Otto Heer in Steinach die ihm gehörenden sämtlichen Kuxe der Gewerkschaften “Fürstenzeche”, “Schickung Gottes” sowie die sechs Bergwerke der “Gew. für Antimon- und Goldgewinnung im Fichtelgebirge” einbrachte. Dazu kamen vier Gold- , Silber- und Arsen-Gruben im Kreis Löwenberg (Schlesien) und die Manganerzfelder der sächsi- schen Gewerkschaft “Adelma” bei Geyer im Erzge- birge. Weiter hinzuerworben wurde 1922 das Gru- benfeld Markus Röhling unter den erzgebirgi- schen Städten Annaberg und Buchholz. Nachweis- lich bereits im 6. Jh. wurde im Weißmaintal bei Bad Berneck Waschgold gefunden. Beim Verfolgen des Waschgoldes im Fluß entdeckten die Bergleu- te schließlich die Erzgängen des “Goldberges” bei Goldkronach. Der Bergbau gelangte dort zu einer solchen Blüte, daß Kaiser Otto der Große 968 einen Stamm fränkischer Bergleute nach Goslar verpflanzen konnte, wo sie das später 1000 Jahre lang betriebene Bergwerk im Rammelsberg grün- deten. Bei Goldkronach unterlag der Bergbau großen Schwankungen und kam in den Hussitten- kriegen ganz zum Erliegen. 1792 fielen die Für- stentümer Ansbach und Bayreuth an Preußen, 1793 wurde der Universalgelehrte Alexander von Humboldt preußischer Bergbeamter für die Revie- re Goldkronach, Naila und Wunsiedel. Er bereiste das Revier ausgiebig, steigerte Abbau und Verhüt- tung erheblich und sammelte hier für das Berliner Mineralienkabinett. Nach einer weiteren Periode des Darniederliegens wurde um 1850 der Bergbau vom Bayerischen Staat auf der Fürstenzeche wie- der begonnen, wo auch ein Stempelpochwerk errichtet wurde. Wegen Unrentabilität hatten auch diese Aktivitäten nur sehr kurzen Bestand. Schließlich verzichtete der Staat auf seine Rechte. Die Bergbau-AG “Fichtelgold” trieb nach ihrer Gründung 1920 die Aufschlußarbeiten in den Gru- ben “Fürstenzeche” und “Silberne Rose” voran, brachte bis März 1922 den 200 m tiefen Ludwig- Wittmann-Schacht bei Goldmühl nieder (benannt nach dem AR-Vorsitzenden Kommerzienrat Lud- wig Wittmann vom Bankhaus L. Wittmann & Co. aus Stuttgart, wo der überwiegende Teil des Kapi- tals eingeworben worden war), richtete von hier aus auf zwei Sohlen den Abbau des goldhaltigen “Spiesglasganges” her und stellte am Schacht ein Krupp’sches Stempelpochwerk auf. Im Juli 1923 verließen die ersten Goldbarren das Bergwerk. Der 2. Weltkrieg setzte dem Bergbau im Fichtelge- birge ein endgültiges Ende. Der 1981 unternom- mene Versuch einer Nürnberger Explorationsfir- ma, die Förderung der Erze mit einem Goldgehalt von 11 Gramm pro Tonne wieder aufzunehmen, scheiterte. Aber noch heute finden in Goldkro- nach jährliche Goldsuchertreffen statt und die “Deutsche Goldsuchervereinigung e.V.” hat hier ihren Sitz. 1924 umgestellt auf 20 Gold-Mark. Maße: 33 x 21 cm. Doppelblatt, lochentwertet. Nr. 122 Schätzpreis: 850,00 EUR Startpreis: 450,00 EUR Bergbau-AG Friedrichssegen Aktie 1.000 Mark, Nr. 1731 (zuerst geän- dert in 765, dann 427) Friedrichssegen/Lahn, 5.2.1904 VF Gründeraktie, Auflage urspr. 1.000, (R 10). Ab 1912 Vorzugs-Aktie. Der Abbau von Blei- und Silberer- zen im Gebiet von Bad Ems wurde schon von den Römern betrieben. Vorläufer von Friedrichssegen sind erstmals 1209 urkundlich erwähnt. Nach einer 1768 vom Mainzer Fürstbischof erteilten Schürferlaubnis im Lahnsteiner Wald gründete sich erstmals 1853 eine AG unter der Firma “Ges. des Silber- und Bleibergwerks Friedrichssegen”. 1900 bis 1903 dann eine bergrechtliche Gewerk- schaft. 1903 auf Betreiben von Berliner Privatban- kiers erneut in eine AG umgemodelt und in Berlin an die Börse gebracht. Das auf Silber, Blei, Kupfer, Nickel, Eisen, Mangan, Schwefelkies und Dach- schiefer verliehene Bergwerk Friedrichssegen, das auch alle diese Mineralien förderte, lag an der Lahn 7 km von Bad Ems und 10 km von Koblenz entfernt. Gefördert wurde über den Inneren Schacht mit 195 m Teufe und den Hauptmaschi- nenschacht mit 484 m Teufe. Zu den Übertagean- lagen gehörte auch eine Kirche und eine Schule. Die Grubenbahn zum Bahnhof Friedrichssegen war als kombinierte Adhäsions- und Zahnradbahn die erste dieser Art in ganz Preußen. Anfang 1907 ferner Ankauf des Blei- und Zinkerzbergwerks Gut- ehoffnung der Werlauer Gewerkschaft in St. Goar, das schon fast 100 Jahre in Betrieb war und aus zwei Gangzügen förderte. Der im März 1908 getätigte Kauf des Zinkerzbergwerkes Laura bei Mehlen (Verkäufer: R. Mannesmann) wurde später wegen unbefriedigender Erzförderung rückgängig gemacht. Obwohl die Ges. zu der Zeit schon defi- zität und chronisch kapitalschwach war, plante man nahe der Grube Friedrichssegen noch 1912 die Errichtung einer Zinkhütte und einer Schwe- felsäurefabrik. Ebenfalls 1912 löste man die Grube Friedrichssegen, deren teure weitere Erschließung nicht mehr finanzierbar war, in Form einer neuen tausendteiligen Gewerkschaft heraus. Der AG blieb danach nur noch die profitable Grube Werlau. Aber zu spät: 1913 ging die AG in Konkurs. Die Zwangsversteigerung des Berg- werkseigentums (ein erster Termin im November 1914 war mit Rücksicht auf den gerade begonne- nen 1. Weltkrieg abgesagt worden) fand im Okto- ber 1918 statt. Die Grube Werlau wurde dann wie- der in der Form einer bergrechtlichen Gewerk- schaft betrieben, ging 1934 an die AG für Bergbau, Blei- und Zinkfabrikation zu Stolberg und in West- falen (Stolberger Zink AG) und stellte erst 1961 die Förderung ein. Die immer noch metallreiche Halde der Grube Friedrichssegen wurde schließlich von 1950 bis 1957 noch einmal mittels Haldenflotation ausgebeutet. Lochentwertet. Maße: 24,8 x 35 cm. Randeinrisse fachmännisch restauriert. 25 Auktionshaus Gutowski • 55. Auktion Historischer Wertpapiere am 27. Januar 2014 Nr. 121 Nr. 122 Nr. 123

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