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55. Gutowski-Auktion

jeder Art. Die zuvor außerdem betriebene Maschi- nenfabrik in Hannover-Hainholz wurde in Folge der Weltwirtschaftskrise 1930 stillgelegt, ebenso 1931 das ehemals Schlesinger’sche Werk in Har- burg (am Bahnhof der Unterelbischen Eisenbahn an der Blohmstraße). Großaktionäre der bis heute in Hannover börsennotierten AG sind die Dresd- ner Bank (über 25%) und die Zündwarenfabrik Starcke in Melle (über 50%). Maße: 21 x 29,7 cm. Rückseitig als ungültig abgestempelt. Nr. 970 Schätzpreis: 350,00 EUR Startpreis: 150,00 EUR Vereinigte Thüringische Salinen vormals Glenck’sche Salinen AG Aktie 20 RM, Nr. 3471 Heinrichshall, 15.2.1925 VF Auflage 5.000 (R 10). 1775 wurden bei der Suche nach Torf im Bruch zwischen Stotternheim und Nöde bei Erfurt salzige Quellen entdeckt. 1783 begann Carl Leopold von Beust mit Bohrungen, um an das Salzlager zu gelangen, scheiterte aber an dem sumpfigen Gelände. Durch Ableitungen der Sumpfwässer in die Schmale Gera wurde das Bruch bis 1820 trockengelegt. 1822 erhielt der Hof- und Bergrat Glenck (geb. 1779 in Schwäbisch Hall, gest. 1845 in Gotha) die Konzession, im Herzog- tum Weimar nach Salz zu bohren. Er führte die alte Bohrung von Carl Leopold von Beust bis auf 73 m Teufe fort, stieß aber nur auf schwache Sole. Ergiebig wurde die Bohrung erst, nachdem man sie 1827 bis auf 337 m Teufe brachte. Zu der Zeit war das die tiefste Bohrung der Welt! 1827 wird das erste Siedehaus gebaut, 1829 meldet Glenck brieflich an Goethe, daß er in Stotternheim den mittleren Muschelkalk durchbohrt und im Salz fündig geworden ist (der bergbauinteressierte Goethe setzte seinem Freund Glenck übrigens im Faust II ein literarisches Denkmal). Nur zur Unter- streichung der unternehmerischen Aktivitäten von Glenck sei erwähnt, daß sie sich bis in die Schweiz erstreckten, wo er 1836 bei Birsfelden eine Steinsalzlagerstätte entdeckte und dort die bis heute bekannte Saline Schweizerhalle gründe- te. 1846 wird in Louisenhall das erste Solebad eröffnet, 1847 ein kleines Kurhaus. Die 1882 eröff- nete Bahn Erfurt-Sangerhausen vervielfachte den Besucherstrom. 1880 Umwandlung in eine AG mit Sitz in Heinrichshall zum Betrieb der Salinen Hein- richshall bei Gera (1918 wegen Geringwertigkeit der Sole unter Buchwert verkauft), Louisenhall und Neuhall in Stotternheim bei Erfurt sowie Ernsthall in Bufleben bei Gotha, außerdem Fabri- kation von Soda und anderen Chemikalien. Sitz- verlegungen von Heinrichshall 1909 nach Erfurt und 1933 nach Stotternheim b. Erfurt. Beschäftigt waren ca. 70 Mitarbeiter. Wegen der Versalzung von 40 Brunnen in Stotternheim strengte übrigens die Gemeinde 1887 gegen die Ges. einen der ersten Umweltschutzprozesse der Rechtsge- schichte an, der erst nach 43 Jahren 1930 durch Vergleich endete. In Berlin, später Leipzig bis 1936 börsennotiert, dann Umwandlung in eine oHG (Vereinigte Thüringische Salinen Gebrüder Eber- hardt). Neben den Salinen gehörten zu dem Unter- nehmen auch die Feengrotten Saalfeld und die Schiefergruben Lehesten. 1947 Enteignung und Eingliederung in die VVB Mineral und Erz Thürin- gen. Mangels qualifizierten Personals für den Wei- terbetrieb wurde die Saline 1949 stillgelegt, die Gebäude umgenutzt und nach und nach abgebro- chen. Lochentwertet. Maße: 22,5 x 30,7 cm. Knick- falte leicht eingerissen. Nr. 971 Schätzpreis: 200,00 EUR Startpreis: 45,00 EUR Vereinigte Ultramarinfabriken AG vormals Leverkus, Zeltner & Consorten Aktie 1.000 Mark, Nr. 5605 Köln, 1.7.1911 EF Auflage 500 (R 7). Gründung 1890 mit Sitz in Nürn- berg, 1899 Sitzverlegung nach Köln. Erworben wurde das Blaufarbenwerk Marienberg, die Han- noversche Ultramarinfabrik vorm. Egestorff, die Schweinfurter Ultramarinfabrik sowie 1906 die Ultramarinfabrik Duisburg. Das Leverkuser Werk wurde 1918 an die Friedr. Bayer & Co. verkauft. 1946/47 wurde das Werk “Sophienau” in Thürin- gen in einen VEB umgewandelt. Die Werke Duis- burg und Hannover-Linden waren stark beschä- digt. Einzig das Werk Marienberg bei Bensheim an der Bergstraße blieb erhalten und wurde in den Folgejahren stark ausgebaut, 1960/63 auch Sitz- verlegung dorthin. 1954-67 Ausgliederung des operativen Lösungsmittel- und Farben-Geschäfts in Gemeinschaftsunternehmen mit angelsächsi- schen Chemiefirmen und Gründung einer US- Tochter. Börsennotiz Frankfurt/Düsseldorf/Berlin, 1971 in eine GmbH umgewandelt. Maße: 34,5 x 23,5 cm. Doppelblatt. Nicht entwertetes Stück in einem sehr guten Erhaltungszustand! Nr. 972 Schätzpreis: 250,00 EUR Startpreis: 75,00 EUR Vereinigte Ultramarinfabriken vor- mals Leverkus, Zeltner & Consorten Aktie 1.000 Mark, Nr. 536 Nürnberg, 31.5.1890 EF Gründeraktie, Auflage 2.500 (R 6). Maße: 34,5 x 23,7 cm. Doppelblatt, mit beiliegendem restlichen Kuponbogen. Nicht entwertetes Stück in einem sehr guten Erhaltungszustand! Nr. 973 Schätzpreis: 350,00 EUR Startpreis: 140,00 EUR Vereinsbank Höchst a.M. eGmbH Vierter Geschäftsanteil (Einzahlungs- quittung) 300 RM, Nr. 4298 Höchst a. M., 30.6.1927 EF/VF (R 9) Gegründet 1862 als Vorschuß-Verein zu Höchst, 1920 umbenannt in Vereinsbank Höchst a.M. eGmbH. In den 1920er Jahren wurden im Höchster Landkreis unter der französischer Besat- zung mehrere Geschäftsstellen eröffnet: 1921 eine in Hofheim, 1922 in Kelkheim und 1928 in Epp- stein. 1939 wurden alle bestehenden Zweigstellen aufgelöst. 1942 umbenannt in Volksbank Höchst. Noch heute erfolgreiche Genossenschaftsbank mit acht Geschäftsstellen in Frankfurt, Hatters- heim und Flörsheim. Lochentwertet. Maße: 19,6 x 29,2 cm. Nr. 974 Schätzpreis: 400,00 EUR Startpreis: 200,00 EUR Vereinsbank & Spargesellschaft für Stadt- und Landgemeinden AG Aktie 1.000 RM, Nr. 376 Heidelberg, 30.6.1943 EF Auflage 329 (R 9). Gegründet bereits 1838 als „Sparkasse für den Unter-Rhein-Kreis mit den Bezirken Heidelberg und Weinheim“, später „Spar- gesellschaft für Stadt- und Landgemeinden in Hei- 176 Auktionshaus Gutowski • 55. Auktion Historischer Wertpapiere am 27. Januar 2014 Nr. 969 Nr. 970 Nr. 971 Nr. 972 Nr. 973 Nr. 974

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