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55. Gutowski-Auktion

moberleder, Lederriemen sowie Rahmenfabrikati- on. 1918 (die Firma hatte inzwischen 2500 Mitar- beiter) beschlagnahmten die Franzosen das Werk Straßburg-Lingolsheim. Deshalb 1920 Sitzverle- gung nach Berlin und Neubau von Fabriken in Neustadt-Glewe/Mecklenb. (1946 enteignet) und Neumünster. Mehrheitsbeteiligungen bestanden bei der AG für Lederfabrikation in München und der H. Coupienne AG in Mülheim (Ruhr). Die in Berlin und Frankfurt börsennotierte AG wurde im 3. Reich unter Mitwirkung des AR-Vorsitzenden und Deutsche-Bank-Vorstands Hermann J. Abs “arisiert”. 1951 gütliche Einigung mit den jüdi- schen Altaktionären Adler und Oppenheimer über eine Restitution - der AR-Vorsitzende Hermann J. Abs konnte weiter im Amt bleiben. 1946 pachtwei- se Übernahme einer Gerberei bei Bonn, Sitzverle- gungen 1949 nach Hamburg und 1961 nach Neumünster. 1965 waren nach anhaltenden Verlu- sten alle Reserven verbraucht, 1966 trat die AG in Liquidation und die Börsennotiz wurde einge- stellt. Die Aktionäre konnten von Glück sagen, daß sie in zwei Raten noch 85% des Aktiennennwertes herausbekamen. Faksimileunterschrift ABS als AR-Vorsitzender. Maße: 21 x 29,7 cm. Nicht ent- wertetes Stück in einem guten Erhaltungszustand! Nr. 700 Schätzpreis: 1.000,00 EUR Startpreis: 460,00 EUR Norddeutsche Munitionsfabrik Schoenebeck a. Elbe AG Aktie 1.000 Mark, Nr. 1464 Gross Salze, 1.1.1900 EF Auflage 500 (R 9). “Schönebeck und Munition, das ist so wie Lübeck und Marzipan”, sprach Innenmi- nister Jeziorski 2004 beim 175-jährigen Jubiläum der Herstellung von Munition und Sprengstoff bei der Lapua GmbH (vorm. SK Jagd- und Sportmuni- tion Schönebeck). Schon 1829 hatten Sellier & Bel- lot eine Fabrik im preußischen Schönebeck errich- tet, die im 1. Weltkrieg enteignet und 1922 auf die Österreichische Waffenfabriks-AG übertragen wurde. Die Norddeutsche Munitionsfabrik Schoe- nebeck wurde 1898 gegründet mit einem Kapital von 1 Mio. M, welches 1900 um o,5 Mio. M erhöht wurde. Der Fabrikbesitzer Dr. Paul Pondorf brachte (gegen Gewährung von 300 Aktien) die von ihm erfundene Fabrikationsmethode mit allen Paten- ten ein. Zweck: Herstellung von Kriegsmunition, Waffen und Jagdpatronen. Im Herbst 1899 wurde der Betrieb aufgenommen. Schon ein Jahr darauf geriet die AG in Liquiditätsschwierigkeiten, weil die rumänische Regierung die Abnahme einer großen Vertragsmenge Artilleriemunition verwei- gerte. Im Herbst 1902 beschlossen die Aktionäre die Liquidation und gründeten gleichzeitig die Munitionswerke Schönebeck GmbH (MWS) als Auffanggesellschaft. Neuer Direktor wurde mit Castenholz ein Miteigentümer der SAXONIA Patro- nenfabrik GmbH in Köln. Die Kölner Fabrik wurde geschlossen und die Produktion speziell rauchlo- ser Patronen nach Schönebeck übergeleitet. MWS war zunächst nicht Mitglied des bestehenden Ver- kaufskartells (“Munitionsverband”) und wurde deshalb von den Verbandsfirmen komplett boy- kottiert und insbesondere von der Belieferung mit Zündhütchen abgeschnitten. Der Kommerzienrat Allendorfer (Besitzer der Kaiserbrauerei in Schö- nebeck), der schon zu den Mitbegründern der Norddeutschen Munitionsfabrik Schoenebeck gehört hatte, errichtete daraufhin auf seinen umfangreichen Grundstücken die Sprengstoff- und Munitionsfabrik A. & W. Allendorf, die dann auch MWS mit Zündhütchen belieferte. Schließlich übernahm die Lignose Sprengstoffwerke AG (vorm. Oberschlesische AG für Fabrication von Lignose, Schießwollefabrik für Armee und Marine, Kruppamühle) 1913 die Allendorf’sche Fabrik und 1920 auch die MWS. Zu DDR-Zeiten in Volkseigentum weitergeführt. Bis heute ist Schönebeck einer der traditionsreich- sten Standorte der Munitionsherstellung. Maße: 34,5 x 25 cm. Doppelblatt, mit Kuponbogen. Nur 6 Stücke wurden Mitte 2009 in süddeutschem Pri- vatbesitz gefunden! Nr. 701 Schätzpreis: 250,00 EUR Startpreis: 90,00 EUR Norddeutsche Patentmatratzen- & Polstermöbelfabrik AG Aktie 10.000 Mark, Nr. 11261 Wilhelmshaven, Juli 1923 EF+ Gründeraktie, Auflage 30.000 (R 9). Gegründet am 27.6.1923. Bereits am 16.8.1924 beschlossen die Aktionäre, die AG wieder zu liquidieren. Faksimi- lesignatur des Senators Emil Raschke als Auf- sichtsratpräsident. Maße: 22,5 x 28,8 cm. Mit kom- plettem Kuponbogen. Nr. 702 Schätzpreis: 250,00 EUR Startpreis: 80,00 EUR Nordpark Terrain-AG Aktie 2.000 Mark, Nr. 1059 Berlin, 28.1.1904 EF 128 Auktionshaus Gutowski • 55. Auktion Historischer Wertpapiere am 27. Januar 2014 Nr. 700 Nr. 701 Nr. 702

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