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Katalog-54

Beschäftigte anwuchs. 1889 beschloß Edison, alle Firmen in seinem Einflußbereich in der Edison General Electric Company zusammenzufassen, also auch die Bergmann-Fabrik. Die General-Elec- tric-Anteile, die Bergmann nun erhielt, verkaufte er, ging zurück nach Deutschland und gründete 1891 in Berlin-Moabit erneut ein Unternehmen, das seinem vorherigen New Yorker Betrieb sehr ähnlich war. Aus diesem Betrieb entstand 1893 die “S. Bergmann & Co. AG Fabrik für Isolir-Leitungs- rohre u. Special-Installations-Artikel für elektr. Anlagen” bzw. 1897 die “Bergmann Elektromoto- ren- und Dynamo-Werke AG”. Bergmann, der bis dahin noch zwischen New York und Berlin hin- und hergependelt war, verlegte 1899 seinen Wohn- sitz endgültig nach Berlin und begann im Berliner Wedding mit dem Bau neuer Fabrikanlagen an der Seestraße. Die beiden Fabriken der zwei selbstän- digen AG’s waren nur durch die Oudenarder- straße getrennt und grenzten ansonsten direkt aneinander an. 1900 fusionierten beide Ges. zur “Bergmann-Elektricitäts-Werke AG”. Das Berliner Werk hatte vier Fabrikationsabteilungen und pro- duzierte a) Isolierrohre und Installationsartikel, b) Dynamos, Elektromotoren, elektrische Lokomoti- ven und Accumulatorenwagen, Spezialmotoren für Vollbahnen, Straßenbahnen, Hoch- und Unter- grundbahnen, c) Kohlenfaden- und Metallfaden- lampen (Produktionsbeginn 1904, 1928 gegen Gewährung von Anteilen in die OSRAM GmbH KG eingebracht), d) Zähler und Messinstrumente. Ein weiteres Werk in Rosenthal bei Berlin produzierte e) Messing- und Kupferfabrikate, f) Starkstrom- und Telephonkabel, g) Benzin-Luxus- und Last- fahrzeuge (benzingetriebene Autos wurden von 1907 bis 1922 gebaut, danach nur noch elektrische Lastfahrzeuge), h) stationäre und Schiffs-Dampf- turbinen, i) Grossmaschinenbau, u.a. Dampfturbi- nen-Generatoren. Beschäftigt waren zeitweise mehr als 10.000 Beamte und Arbeiter. Börsenno- tiert in Berlin, Dresden, Frankfurt a.M. und Mün- chen. 1912 finanzielle Reorganisation mit Hilfe der Deutschen Bank, dabei bekamen über eine Kapita- lerhöhung die Siemens-Schuckertwerke mit einem 16%igen Anteil bei ihrem Konkurrenten den Fuß in die Tür. Sigmund Bergmann behielt nur noch die technische Leitung, kaufmännisch wurde die Ges. seitdem von Siemens-Schuckert geführt. 1918 erwarb Bergmann das Schloss Hohenfels in Coburg als Ruhesitz; 1927 starb er. In der Welt- wirtschaftskrise wurde Bergmann erneut ein Sanierungsfall. Die Siemens-Schuckertwerke und die A.E.G., die jetzt bereits über 80 % der Berg- mann-Aktien besaßen, nutzten dies, um zum Kurs von lediglich 24% fast alle Aktien der verbliebenen freien Aktionäre zu übernehmen. Lediglich 0,6% blieben danach im Streubesitz. 1936 Straffung des Fertigungsprogramms und Konzentration der Pro- duktion im Werk Berlin-Wilhelmsruh (Rosenthal). 1949 teilten sich die Wege von Betrieb und AG: Das Werk wurde enteignet und als VEB Bergmann- Borsig weitergeführt. Es war das wahrscheinlich bestbewachte Fabrikgelände in ganz Europa: Das Areal hatte die Form eines Dreiecks, von dem die zwei langen Schenkel die Grenze zu Westberlin bil- deten. Nach der Wende wurde daraus die ABB Bergmann-Borsig GmbH und dann die Alstom Power Service GmbH. Von ehemals 3.500 Beschäf- tigten sind heute nur noch 320 geblieben, anson- sten enstand auf dem früheren Bergmann-Areal der PankowPark, wo sich inzwischen ca. 80 weite- re Betriebe angesiedelt haben. Die AG selbst nahm nach 1949 im Westen keinen eigenen Fabrikbe- trieb mehr auf, sondern hielt nur noch diverse Beteiligungen, deren wichtigste Schorch in Mön- chengladbach, Heliowatt in Berlin, die Deutsche Telephonwerke und Kabelindustrie AG in Berlin (DeTeWe) und die Bergmann Kabelwerke AG in Berlin/Wipperfürth waren. Großaktionäre waren bis in die 1970er Jahre mit jeweils über 25% die Siemens AG, die Deutsche Bank und die Bayeri- sche Vereinsbank. Danach übernahm Siemens die Mehrheit und verkaufte die anschließend mit DeTeWe zusammengelegte Bergmann an die saar- ländische Gebr. Röchling KG. 2005 Übernahme durch die kanadische Aastra Technologies Ltd. Doppelblatt, lochentwertet. Nur 6 Stücke sind bis heute erhalten geblieben! Nr. 115 Schätzpreis: 500,00 EUR Startpreis: 200,00 EUR Bergmann-Elektricitäts-Werke AG Aktie 200 RM, Nr. 18054 Berlin, März 1934 VF Auflage 43.000 (R 11). Nicht entwertetes Stück! Seit 1993 ist neben diesem Stück aus der legen- dären Hesselmann-AEG-Sammlung nur ein einzi- ges weiteres Exemplar bekannt geworden. Nr. 116 Schätzpreis: 125,00 EUR Startpreis: 60,00 EUR Bergwerks-Gesellschaft Dahlbusch Vorzugs-Aktie 100 RM, Nr. 10859 Gelsenkirchen-Rotthausen, April 1925 EF Auflage 30.000. Ursprung ist die 1847 gegründete “Englisch-Belgische Gesellschaft der Rheinischen Bergwerke”. 1848 weigerten sich, wegen der Revo- lution in Deutschland, die ausländischen Investo- ren, weitere Einzahlungen zu leisten: der Mutungs- schacht König Leopold musste aus Geldmangel eingestellt werden. Das Festhalten belgischer Aktionäre (allen voran Joseph Chaudron, bis zu seinem Tod 1905 AR-Vorsitzender von Dahlbusch) an dem Unternehmen führte 1849 zur Neugrün- dung als “S.A. der Belgisch-Rheinischen Kohlen- bergwerke an der Ruhr”. Die Mittelbeschaffung zur Errichtung einer dringend nötigen Doppel- schachtanlage scheiterte am Einspruch der Anlei- hegläubiger, die in manchen Jahren nicht einmal Zinsen bekommen hatten. Man entledigte sich der Gläubiger durch Verkauf aller Aktiva an die 1873 neugegründete Bergwerks-Gesellschaft Dahl- busch. Der Kreis der Kapitaleigner blieb dabei unverändert, die Schulden war man los. 1925 gründete Dahlbusch die “Deutsche Libbey-Owens- Gesellschaft für maschinelle Glasherstellung AG”, die heutige Flachglas AG. Diese Beteiligung sicher- te der börsennotierten Dahlbusch weit über die Zeit der Steinkohle hinaus die Existenz, zuletzt als deutsche Zwischenholding des englischen Pilking- ton-Glaskonzerns. Der starke belgische Einfluss zeigt sich auch darin, dass alle Aktien, sogar noch die 1951 ausgegebenen DM-Papiere, als Doppel- blätter mit dt. und franz. Text gedruckt wurden. Eine der bekanntesten Gesellschaften des Reviers und die einzige, die heute noch börsennotiert ist. Übrigens: Hermann J. Abs gehörte ihrem Auf- sichtsrat über 50 Jahre lang an. Vorderseite in deutsch, verso in französisch. Maße: 29,8 x 21,1 cm. Kleine Lochentwertung unten rechts. Nr. 117 Schätzpreis: 450,00 EUR Startpreis: 180,00 EUR Berlin (City of Berlin) 6,5 % Gold Bond 500 $, Specimen 1.4.1925 VF (R 10) Durch Speyer & Co. in New York plazierte Anleihe von 15 Mio. $. Grün/schwarzer Stahlstich, tolle Vignette mit zwei Mädchen und Berliner Bär. Zwei horizontale Knickfalten (am Rand eingeris- sen). Mit anh. Kupons. Nr. 118 Schätzpreis: 150,00 EUR Startpreis: 75,00 EUR Berlin (City of Berlin) 6,5 % Gold Bond 500 $, Nr. 1269 1.4.1925 EF/VF Gleiches Stück wie das Los davor, nur ausgege- ben. Prägesiegel lochentwertet. Mit anh. restli- chen Kupons ab 1942. Nr. 119 Schätzpreis: 150,00 EUR Startpreis: 35,00 EUR Berliner Dampfmühlen-AG Aktie 20 RM, Nr. 446 Berlin, Januar 1930 EF+ Auflage 500. Gründung 1888 zum Erwerb, Errich- tung und Betrieb von Getreidemühlen. 1921 Auf- stellung der aus dem Cöpenicker Betrieb ausge- 22 Auktionshaus Gutowski • 54. Auktion Historischer Wertpapiere am 18. November 2013 Nr. 115 Nr. 116 Nr. 117 Nr. 119

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