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Katalog-54

Nr. 620 Schätzpreis: 125,00 EUR Startpreis: 40,00 EUR Steingutfabrik Colditz AG Actie 1.000 Mark, Nr. 6765 Colditz, 14.9.1922 VF- Auflage 3.840 (R 8). Großformatig, sehr hübsche Umrahmung. Unentwertet. Mit Kupons. Gerissene Mittelknickfalte fachgerecht restauriert. Nr. 621 Schätzpreis: 200,00 EUR Startpreis: 60,00 EUR Steingutfabrik Grünstadt AG Aktie 1.000 Mark, Nr. 544 Grünstadt (Pfalz), Dezember 1921 EF Auflage 600 (R 9). Gegründet von Kuno Faist als „Frankenthaler Porzellanmanufaktur“. Anfangs und noch bis 1818/19 wurde Porzellan hergestellt (später Steingut), wobei vor allem die mittels Kup- ferstich bedruckten Porzellanteller nach dem „Berthevinschen Umdruckverfahren“ weit bekannt wurden. 1801 kaufte Johann Nepomuk van Recum (1753-1805), Mitglied einer sehr wohl- habenden und angesehenen ursprünglich aus Holland stammmenden Tuchfabrikantenfamilie in Grünstadt (damals Haupt- und Residenzstadt der Grafschaft Leiningen-Westerburg), die Fabrik und führte sie als „Steingutfabrik Grünstadt“ weiter. Hergestellt wurden dann Geschirr, Figuren, Por- trätbüsten, Pfeifenköpfe, Blumenkübel und Wand- platten, wobei auch das künstlerische Erbe der Frankenthaler Vorgänger-Manufaktur stets bewahrt wurde. Der wirtschaftliche Erfolg dage- gen war bescheiden: Dividenden gab es in den meisten Jahren nicht, 1905, 1910 und 1919 mus- sten Kapitalschnitte die aufgelaufenen Verluste beseitigen. In den 1940er Jahren in eine GmbH umgewandelt. In den 1970er Jahren wurde die Fabrik geschlossen. In Sammlerkreisen sind heute vor allem die in der Steingutfabrik gefertigten Tor- tenplatten mit eigenwilligen, gegenstandslosen, gelegentlich sogar bizarren Motiven hoch begehrt. Großformatiges Papier, sehr dekorativ gestaltet mit Löwen-Wappen im Unterdruck. Maße: 35 x 24,6 cm. Doppelblatt. Nr. 622 Schätzpreis: 650,00 EUR Startpreis: 250,00 EUR Steinkohlen-Bergwerk Eintracht- Tiefbau Kuxschein über 1 Kux, Nr. 916 Steele a.d.Ruhr, 15.7.1912 EF/VF Auflage 1.000 (R 11). Die Zeche war seit 1856 in Betrieb, seit 1868 Gewerkschaft neuen Rechts. 1901 Erwerb der westlich markscheidenden Gru- benfelder der Gew. Wasserjungfer. Auf zwei Schachtanlagen (I/III in Steele-Nord und Heintz- mann) förderten in der Spitze 2.000 Mann Beleg- schaft 1/2 Mio. t Halbfett- und Fettkohle pro Jahr. Markscheidend nördlich mit ver. Bonifacius (Gel- senberg), östl. mit Fröhliche Morgensonne und ver. Maria Anna & Steinbank, südl. mit Eiberg (Ewald) und westl. mit Johann Deimelsberg, Katz- bach, Prosit und Schmalhänsgen. Inbetriebnahme von Brikettfabriken 1898 auf Schacht I und 1902 auf Heintzmann. Die Kuxe waren in Essen und Düs- seldorf börsennotiert, jährliche Ausbeute in der Spitze 1.100 Mark pro Kux, Zubußen mußten nie- mals eingezogen werden. 1912 erwarb die Gewerk- schaft Constantin d. Gr. in Bochum für 7,25 Mio. Mark die Mehrheit, um sich angesichts der nur noch 10 Jahre reichenden Kohlevorräte auf Ein- tracht-Tiefbau deren Beteiligungsziffer am Kohlen- syndikat zu sichern. 1925 wurde die Zeche Ein- tracht-Tiefbau stillgelegt, 1938 erwarb die Gew. Langenbrahm das Grubenfeld. Originalunter- schriften von Oberbergrat Harz sowie August Haniel, Nachfahre des größten Ruhrgebiets-Pio- niers Franz Haniel. Wichtiger Ruhrbergbau-Kux, nur ein weiteres Stück von diesem Jahrgang bekannt. Knickfalten. Nr. 623 Schätzpreis: 200,00 EUR Startpreis: 75,00 EUR Steinkohlen-Bergwerk “Rheinpreußen” Kuxschein über 1 Kux, Nr. 269 Ruhrort, 30.7.1948 EF (R 9) Das Bergwerk Rheinpreussen geht auf einen der großen Pioniere des Ruhrbergbaus zurück: Franz Haniel, den Älteren. Ihm gelang es als Erstem, Anfang der 30er Jahre des 19. Jh. mit dem Schacht Franz die überdeckende Mergeldecke im nördlichen Ruhrgebiet zu durchstoßen. Er war auch der Erste, der darauf hinwies, dass sich die Kohlenvorkommen auf der linken Rheinseite fort- setzen müssten. 1851 beantragte er beim Bergamt in Düren die Konzession für ein Feld, das von Baerl und Moers bis Uerdingen und Krefeld rei- chen sollte. Gleichzeitig begann er in der Nähe von Homberg mit den ersten Bohrungen. 1854, beim sechsten Versuch, stieß er in 175 m Teufe auf Kohle. 1857 wurde ihm das Feld “Rheinpreussen” verliehen, nicht so groß, wie von ihm beantragt, aber mit 93,5 Mio. qm immer noch riesenhaft. Möglich wurde diese Feldesgröße nur dadurch, dass linksrheinisch immer noch französisches Bergrecht galt. Noch 1857 begann Franz Haniel mit dem Abteufen, was aber im Schwimmsandgebirge ganz außergewöhnlich problematisch war: erst 27 Jahre später, im Jahr 1884 konnte die Förderung auf Schacht 1 voll aufgenommen werden! Bereits 1868 starb Franz Haniel. Nach seinem Tod wurde der Bergwerksbesitz vom Ruhrorter Stammge- schäft abgetrennt und jedes der drei Haniel’schen Bergwerke (Zollverein, Neumühl und Rheinpreus- sen) wurde eine Gewerkschaft mit je 1000 Kuxen, die sich ausschließlich im Besitz der sechs direk- ten Nachkommen befanden. Mit einer Förderung, die schon in den 30er und dann wieder in den 50er Jahren 5 Mio. t im Jahr erreichte, und damals fast 20.000 Mann Belegschaft, gilt Rheinpreussen als eines der größten Bergwerke, die je im Revier exi- stierten. Schon 1927 hatte sich Rheinpreussen auch an der Gründung der Ruhrchemie beteiligt und hielt dort in den 50er Jahren ca. 25 %. Außer- dem wurden eigene Chemiefabriken vor allem für Waschrohstoffe unterhalten. Hübsche und sehr feine Ornamentik-Umrandung. Eintragungen hand- schriftlich, Originalunterschriften. Maße: 34,1 x 23,9 cm. Lochentwertet. Nr. 624 Schätzpreis: 600,00 EUR Startpreis: 250,00 EUR Steinkohlen-Bergwerk ver. Alexander Kuxschein über 5 von 1000 Kuxen, Nr. 14 Steele, 22.2.1887 VF (R 8) Das Tal der Ruhr ist die Wiege des dortigen Steinkohlenabbaus, da dort die Flöze sehr nahe an der Oberfläche liegen oder sogar an den Hängen “ausbeißen”. Erster Bergbau ist im Jahre 1302 ver- bürgt. Erst im 18. Jh. erlangte er indessen größere wirtschaftliche Bedeutung. Die Flöze der Ruhr- kohle senken sich nach Norden bis zu Teufen von 1.000 m und mehr allmählich ab. Die im Tal der Ruhr gelegene Zeche Alexander blickt auf eine lange Geschichte zurück, da in ihrem späteren Abbaufeld bereits vor der im Jahre 1802 eingele- genen Mutung Bergbau betrieben wurde. Diese Mutung wurde 1831 gelöscht und 1844 neu einge- legt. 1845 erfolgte eine Konsolidation mehrerer Felder zu “Ver. Alexander”. Erst 1891 wurde der Beschluss zur Abteufung eines sog. tonnlägigen Schachtes gefasst. Dazu kam es indessen nicht, da noch im gleichen Jahr die Gewerkschaft Ver. Alex- 105 Auktionshaus Gutowski • 54. Auktion Historischer Wertpapiere am 18. November 2013 Nr. 621 Nr. 622 Nr. 623 Nr. 624

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